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Dresdner Nachrichten : 12.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-12
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1887
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setzt EanaiMro sav'lle ' acisf, sich u» verbeirathe» Lavlllr va» verbttehrn a i» dem er kein« Neu« , hat seine pervalt anae- ,tand im Be- ah« alte Arbeiter Josef Lavi °. erdrosselt, nachdem er ihr " thair hlitte. Sie war eln sehr schöne» Mädchen und . Um tl« keinen, «»deren »u «eben, bat zttührt. Er bat einen Brief binterlassen. er reine r»«u« an-ivricht und schreibt, daher anSarzogkn sei. noch eine Person iu tödtrn. Die Leichs seiner Tochter hatte er m, Keller eluaemauen. — Der Zustand der Opfer de» letzte» Do- »aiiiilattentat» ist im höchsten Grave bcklagenswerth: der Polizei- komnnssar Baudot schwebt sogar in Lebensgefahr. Die beiden Per. hattkten muhten, da sie ihr Alibi Nachweisen tonnten, sreigeln werden und man ist den Be,brechen, „och immer nicht ans .. Spur. Dieser Zwischenfall hat aber im Munizipalrath die heftigste Bewegung hrrvorgkrusen und der Maire hat wlgenden Entschlich, der auch des keine öffentlichen gebilligt wurde, de», Rache unterbreitet: „In Anbetracht ische,lnnaSwürdigen Verbrechens, da» ebenso insain, wie seige und stupid ist. das m Lyon von »»bekannte» Geichöpir» voll- führt wurde, und als Protest gegen solche Ungeheuerlichkeiten, die soziale Forderung rechtfertigen kann, erklären wir. dich die in Versammlungen gewahrte Redefreiheit, die aufreizenden richte, welche a» alle bösen Lridenschaften und gemeinen Instinkte appellircn. welche zur Gewalt, zu», Mord, zur Brand stiftung. zum Raub und zur Schandung aufsordern, die Hauptschuld an alle» Verbrechen tragen. Solche Lehre» fallen bei den Feinden des Fortschritts, der Gerechtigkeit und Freiheit aus günstigen Bode». Aus diesen Gründen unterbreitet der Munizipalralh von Ltwn seinen Depulrrtc» und der Negierung de» dringenden Wunsch, daß die Verfasser aller ausreizenden Artikel und die Beranstaltcr solch' vro- vvlatvrischcr Versammlungen. ,» denen gegen Lebe», Eigen»,um und Sicherheit der Bürger agitirt wird, verfolgt und als gemeine Verbreche», nicht als Preh- oder politische Vergehen bestraft werde» solle». Ueberzcugt, daß diese Gesevesanderung eine dringende Nvlh- Wendigkeit ist, wovon hier der Bestand der Republik abhangt, hosse» wir. daß die Negierung unserem Wunsche bald Folge leisten wird". Von der Polizei wurden anarchistische Plakate entsernt, welche eine Belobigung des Attentats enthielte». — Aus Nizza wird der Tod des Marquis de Montalemberr d'Esls. eines der bekanntesten fran zösischen Sportsinen, gemeldet. Er war durch eine Heirath mit de Raslin der Schwager des berühmten Herzogs von Grammont und der Grasen von Chviieul. Ebeiuo ist der Marquis d'Assa in Mont pellier plötzlich verschieden. Seine Tochter ist die Baronin Grefsulhoe. Die Pariser Aristokratie ist durch diese beiden jähen Todesfälle in tiefe Trauer verseht und sind dadurch wieder ein Dutzend Salon? mehr sür den Winter geschlossen. — Der Prinz von Wales ist in Cannes eingetrofscu und seitlich empfange» worden, die Prinzessin Luhnes überreichte ihn, ein Bouquet. — Der Dope» der medizinischen Fakultät, Professor Beclard. ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Er hat eure ganz der Wisseiuchast geweihte Lausbahn hinter sich und ist schon seit 1851 als medizini- ichcr Autor hochgeachtet. Ztatie». lieber dir Position der Italiener in Massanal, ent nehmen wir der Wiener „Presse" Folgendes: Nas Alulla steht mit einem zahlreichen Heere seit den» 26 Januar vor Massanal, und cernirt dielen Hasenort von der Landleitc. Ter Negnö befand sich i» der letzten Januarwoche 18 Tngreiscn weit im Innern von der Küste entfernt, dürfte aber mittlerweile ebenfalls i» das Niederland gerintt seni. run seine Hcerhanscn mit denen Nas Alnllas zu ver einigen. Tie Einnahme von Massanal) >mrd für die Abessinier, die nicht über hinreichendes Belagcrungömatcrial und insbcsvndere nicht über gros;e Positivnsgeicliripe veriiigen. ebensowenig möglich sein wie die Einnahme von Snakin dessen Bedrängern jemals grlingen wollte. Die eigentliche Stadt Masjauah liegt auf einer Intel, welche durch einen Damm mit dem Fesllande verbunden ist. und kann, ganz abgcschcn von ihren starke» Fvrlisikalivncn. auch durch stach gehende Kanonenboote gedeckt werde». Dessenungeachtet bleibt die Stellung der Garniio» ui Massanal, keine beneidenswerlhc. da die Belagerer die von dem bekannte» Äfiikareiiende» und späteren egnplinhcn Elallhaltcr Mnnzniaer angelegtc Wasserleitung. die ein zige Snßwasserzustihr der Inleistadt, zerstören können und dann die ganze Bevdlternng sammt der Garnison ans das durch Abdampuing aiis Lccwasser gewonnene Trinkwasscr beschränkt ist. Werden grö bere Verstärkungen nach Massanal, geschickt, um die Cradt zu ent legen, so lurben dieselben mit Wassermangel zu kümpsc». Hierin liegt ober nicht die Hanplschwrerigkeit sür Italien. Eure Militär macht oo» dcr Stätte diese? Königreichs kan» selbstverständlich mit dein schlecht bewaffnete», wen» auch verwegen tapferen Heere der Abessinier fertig werden. Was satt aber dann geschehe» ? Welcher Preis toll dem Lieger werden? Um Abessinien zu erobern, mühte man cme» regelrechten Feldzug mit lnnsassenden Mittel» m Szene setzen, der große Opfer an Blut und noch gcöhere an Geld koile» würde. Ter Zug drr Engländer nach Magdala gegen den Negus Theadorus nuier Napier kvslcte über dreißig Millionen Pfund und dabei standen doch die naheliegenden »wischen Regimenter und Arsenale zur Verfügung. Und wenn Aethiopien erobert wäre, würde inan eS behaupten wollen, behaupte» könne» und vor Allem wurde wa» cS behaupten dürfe»? England würde schwerlich mit Gleichiiinth znsehc», wenn aus der Weslseile dcr Bab-cl-Mandeb- Tirah.-, ans dem großen Wcae nach Indien sich eine europäische Mililaunacb! schlichen wollte. Ernste diplomatische Verwickelungen waren die wahrscheinliche Folge eures italienischen Sieges- und Er- obcuingSznges in Aellnopien. Beieh'änkr sich Italien »her blos auf die Bemalung des Negus und am die etwaige Erwerbung des hügeligen Hinterlandes lnnler den Knstenorte», welche cS bisher otkum.i hatte, lo bleibt dcr Besitz Massannhs auch fernerhin ebenso wer. os wie bisher und gleich gei'ährdet durch das grohe »achbar- bcbc V tta-cureich. Vielleicht plant man die Ernletznng eures neuen Grosikömg«, für welche Stellung sich König Melemk von -ul oa eignen wnrde. und eine Bnndesgenossenschnst >»tt dcmselbe», wenn inan das englische Tniiaergkithenk ans Rücksichten ans die mchlauichc und nationale Ehre »im einmal auch weiterhin behaup te» m d ni.ch Mögl'chkeit veriverlhc» will. Gelingl cs kein König Hnrnbert nicht, das Ministerin»! rurd ipczitll de» Graic» Nobilant zu», Blcibe» z» dewcgen, dann »»iß man wohl lagen, daß dieser gbcssiniiche General Nas Alulla den ^ „Pest. Ll." bezeichnet die Te ichas mi Interesse Italiens wie , ... genug bedauert werden könnte". Keine Macht hat sich vom Anbeginn der jetzige» Kriie so energisch ans den Standpunkt des Rechtes und der Vertragstreue gestellt, wie Italic» kein Staatsmann hat dermaßen unrnnwunde» ieinen Widerwillen gegen die Umslurzhcstrebiingen Nnßlands ini Orient kuiidgegeben. wie Graf stsobilant: kein Land hat auch ernstere nio- raliiche Erivlge errnngen als Italien, seitdem der derzeitige Mi nister des Auswärtigen im Amte ist! I» der Thal hat Nvbilant seine charaktervolle, ehrliche und vslcrrcich>reundliche Haltung so nachdrücklich bewiesen, daß sein Nückteitt sehr bedauerlich wäre. „Awd-r mit Nobilant. dem Gallen der Oesterreichcrin!" ries bei drn letzten Temvnslralionen dcr bvloguesiiche Akob. (Bekanntlich M Nolülanl ein Schwiegersohn des Fürslen Edniund Elan, i» Ztt'tztz.- Gegenüber diesem österrrichicindlichen Maullieldeiikhum kannRc'bi'ank, der porseinenlAinlsantlilt alsMuritler desAenßcrn !) Jahre lang das Königreich Ilalicn in Wien vcrlrete» hnt, aller dings scincn PatcioiisinnS durch ein Argument cnvicseii, das iiach- dcäcllicl er wirlt als die dröhnendsien Phraien dcr Irrcdenuslen. AIS am 2',. Januar v. I. der Depmirlc Giovagnoli in dcr Kammer die auSwarlige Polilck Italien? hcsiig tadelte und dnRi ansries: „Ich bin z» alt. um mich für ein Bmrdniß mit Oesterreich begeistern zu tonnen," da vcrlheidigle Nobilant sich in einer Nede, in welcher er vach Zurückivt'iung de» EiMvendlingc» Giovagnolis mit de» Worten schlos;: „Icl, beniertr ihm nur noch dies; ich bin älter als er!" — Bei dicic» Worten erhob Nobilant seine» verstümmelten Arm, dcr ihm iii der Schlacht bei Novara zerschmettert worden. Die ganze Kammer brach in slmnmclcn Bestall aus und die. Inlcrpellanlen erklärten sich zuiriedcngesteUt. Es bleibt mir zu wünschen, daß die Tendenzen, ui deren Dienst dieser italienische Staatsmann sei» Talcn! gestellt hat, die leidige Masiauah-Eprsvbe siegreich überdauern mögen. Glückliches italienisches Volk I Gestern noch warst Du mit tief ster Trauer ersirllt über drn Verlust von -ll» tapferen Söhne und heute jubelst D» begeistert Deinem größten Komponisten entgegen. Borarstcr» rotteten sich »nudelte von Menschen vor dcm Parlament zusammen und ickriee» -Vba^o Doprotin, ab.-m-m minialero »nd liciue tönt cs von denselben Lippen Viva V'vnll. VWsik. s ou ten „ au« die Beschreibung der Ansiotratie enthalte« Ebenso habe« die Ade «Damen beiwobn- und erste Tolleste« »«Niger der Vvrstellunä b deudzeitunaen .rribniia", „Fumulla „Rlfonna" lange Telegraninie au- Mailand, welche die ganze Seit« füllen und welche durch dir Allgemeinheit ihrer Ausdrilcke und durch ihre erlchreckende Inhalt-los,gkrit den Verdacht erregen, daß sie in den Nedakitonen. wenigsten» zum größten The,!, sabrrzirt worden sind. Sie sind dabei alle von einer Ueberschwünglichkrit, die — um mich eine- gelinden Ausdrucks zu bedienen - verstiiiunt. Wenn man die Abgötterei sieht, welche da- italienische Volk mit seinem Verdi treibt, vann begreift man. wie seine Vorfahre» drn Bildern ihrer Kaiser goldschümnerndr Tempel erbauten. Diesem unschönen Ueberma reise, welche für n den letzten Tagen Verwunderung entsprechen denn auch die der lätze zu den erste» für wurden orsl eine bezahlt wurde», für einen bezah Fr.. Aussen qnßcisl gelegen kam. Ter miision R'obilanis als ein Ereignis:, des cinopcstichcn Friedens nicht Tage Sarquetplatz 300 Fr. bezahlt Ein Hvrnist, der sich wiederholt den Tadel dcS Komponiste». welcher die Oper selbst einsludirl hatte, z»aezoge» hatte, wurde dadur>h, wie man dcr „Tribun»" vor eini gen Togen au« Mailand schrieb, um sein ganzes Lebciisglück ge bracht und machte rinen Sewstmordvcriuch. Die „Opinione" bemerkt betreffs der durch den bishcriaen Mi nister Grasen Nvbilant gepflegten guten Beziehungen Italiens zu Deutschland und Oesterreich: Dieselben bestanden »» Interesse der allgemeinen FriedenSvvlrtik und der Sichcrnna des allierttgen Terri- tvrialbcsitzstandes. Die Ministerkriie tresse Italien in einem iehr heiklen Angenblicke: Äkieinand könne mehr als Nvbilant die Fähig keit und Autorität besitzen, um bei diesen breruicudcn Unterhand lungen Erkolg zu haben; wenn ihm die Verpflichtung gesiille, der migenbltcklichen Entmuthnzuiia nicht »achzugrden, sp iregc auch der Kammer die Pflicht ob. sich der ungeheueren Verantworllichlcit be wußt zu bleiben, um die parlamentarische Miltelpartei vorzubereilr», welche die Regierung mit der ganzen nvthwendigen Autorität aus- riiste, nnr ihren entscheidende» Einfluß in Europa ausznüve». Belgien. Anläßlich der Nelrutunng entstanden iu Gent arge Nlihestölungcn. tvobei dcr NrgicriingS-Eoiiuiüssar cincn Mrsscritich i» das Genick erhielt. Zahlreiche Rekruten waren mit rvthen Cocardcn nnd rvthen Fahne» erichiene» und wurden von Tausen den Sozialisten znnr SteÜnngslvcalc geleitet. England. Die össentllchc Feicr dcS Negierringsjubiläums der Königui ivird dedeutende Kosten vernr'achr». sür tvelche ei» partanien- tgrischer Kredit nothivendig sein wird Die Krönung der Königin kostete gegen 40.000 Lstr., diejenige sür Wilhelm IV. dagegen üO.OOO Litt »irv die für Gevra IV. 2-ll1.000 Lstr. Im März wird im Wind- sorschlvsse oder im Buckinghanipalast eine Sondertitzniig des gehei men Staatsralhrs stattsindeii, in welcher beschlossen werden wird, in welcher Weste das Jubiläum am 20. Irn» geleiert werden soll. Ein Dankgoilcsdienst i» dcr Westnünstcr-Avlei, er» prächtiqes Feiier- werk im Hpdepark und freie Galavorstellungen in sämiiillicheii Theatern Londons stehe» bereits aul dem Progranim. Ter „Standard" kann nicht glaube», daß Lord SaliSbnrh die Neutralisirung Eahvtcus Vvrgeichlagen habe. Man könnte sich, meint das Torhblalt, keinen kläglicheren Abschluß der englischen Thätigkeit in Eghvte» denken. Ter Gcneralnispektor des Kriegsmaterials, Nvrthcvte, erwiderte ans eine Anstagc, der Kontrakt über V-Mill. Patronen für Queens land sei ini Wege des Zuschlags mit einer Firma abgeichlvssen worden, deren Gebot erheblich niedriger als dasjenige anderer Osirrenle» acwesen sei. Tie Firma lei. obschon die Pationc» nach einem dentirben Patente anznserttgcii jrieih eine enalische, die die .Hülsen in Birmingham und die Füllung r» ihrer Fabrik in Mill- wall anscrtige» lnssc. Hanbnr» fragt, cüi die fragliche Firma nicht etwa blvS als Agent des Fabrikhattics Lorenz in Karlsruhe curzu- sehen sei »nd ob dirielbe kcine Arbeilrr in London heschäilige. Nvrthcote erwidert, er sei darüber nicht rnsormirl und werde sich erkiindiarn. Dänemark. Nach dcm Staalsvoranschlage sür das kommende Fincniziahr belragen die Einnahmen 53 und die Ausgaben 59 Millionen Kronen. Die Negierung verlangt 60 Millionen sür die Besesiignilgswcrkc r»» Kopenhagen, welche Summe aus 5 Jahre vcrlheilt werden soll. Außerdem verlangt das Ministerium Eslrup 4,101,000 Kr. für Anschaffung vvn 421»! Ncpelirgeivrhcen. Rußland. An dem in der Marineschule ziiPetersbnrg ent deckten Cvmplolt sind der „Times" zufolge viele Studenten und Oisizierc belheiligt. E»> junger Prinz, welcher Cadctt der Militär- jchnle war, erschoß sich, nachdem jcine Thcilnahine an der Ber- ichwörung sestgestellt worden war. Tie russische Miltelincer-Flotte erhielt den Befehl, nach den javanesiicve» Gewässern adzugehen. Daselbst solle» 30 russische KriegSicluise zuiammciigezogen werde», darnntcr die mächtigen Panzerichitse „Wladiinir". „Demetrius", „Tvnskvi". Letzterer ist mit dem rnisiichcn Kriegsdninvser „Bohr" ans dein Piräus ubge- danipit: die Tnmpshacht „Strelok" sollte in einige» Tagen Nach folgen. Diele Entfernung drr riissiscliri, Cerstreitkiättc aus den Gewässern des europäischen Orients einhält sür die Beilegung der auf diesen bezüglichen Spannung einen beruhigenden Flngerzcig. Serbien. In Folge neuerlicher 29 Verbasttuigen vieler radi kaler Parteniiäiuier in llichitza, Eacak »nd Baljevo wegen Einver- stäiidnisses mit dem Heiduken Soldatovic flüchten viele durch die Geständnisse des verhailelen Soldatovic sich bcdroht fühlende Per- sviieii auf lückischeS Gebiet und nach Montenegro. Amerika. Bezüglich dcS gegen Adclma Patti vcririchten ?lttcntatts melden weitere Einzelheiten l>ckii»nt. Der Attentäter James Hodgcs, 71 Jahre alt, giebt an, das Sprenggeschoß in seinem Hute gesunde» zu habe». E°S war dies keine Bombe, son der» eine ans Blech gefertigte, mit Pulver gestillte Käpiel, in dcr sich ein Zünder »nd mehrere r» Sprrngöl getauchte Tnchlappcii be fanden. Lwdges ist inst'lae dcr zu srüh cri'olgtcn Explosiv» im Ge sichte und an den Händen nicht unbedeutend durch Brandwunde» verletzt. Tie Sängerin wurde durch den Borfall wohl sehr aufge regt, nahm aber doch an dem weitere» Berlaute des Kvnzerlcs Theil. Afrika. Aus dem Innern deS KaplandeS in Kapstadt emgc- trasfenc Kanflcute bringen ein von Eingeborene»'verbreitetes Ge rücht, wvuacii drr Attckasoricher Dr. Hvlub mit Gattin und Be gleitung erinvrdet worden sei. Birma Am 8. Febr. um Mitternacht machten 300 Aufstän dische plötzlich einen Ucberfall aus eine Scl»vad»vn .Hudccabad-Ka- valleric, welche unter dein Befehl des Kapstäirs Gul'hins statt und bei Woontho lagerte. 9k»ch einslündigem Gciechl wurde der Fcnid znrückaeschlagcn. Ter Verlust dcr Engländer betrug zrvei Todtc und riiie» Verwnndetc». der des Frmdcs in unbekatiitt. Zwei andere Schwadronen verfolgen jetzt ziliammen mir der des Kapitäns Gub- bms die Ansständüchen. Egtlptrn. England svll folgende Vorschläge gemacht haben : Autonomie Egvvtens. das außerdem neutrales Land werden soll, Freiheit des Verkehrs ans dem Snczlanal. Im Fall von Ruhe störungen in Eghpte» steht eS der englischen Negierung z», das Land wieder zu besetzen. Englische Truppen sollen ferner das Nrcht des Durchzugs drirch Eghplei, haben, und zwar sowohl zu Lande, wie aus dcm Kanal. Die Mehrheit der Olsiciere in dcr rgyptijchen Armee muß aus Engländern bestehen. -M tung gebracht ^ daß sich Frl. Brown nur mit Dacapo-Singen und Erweiterung chreS Programm» durch Zugaben drn stürmischen Ovationen des Auditorium» zu entziehen vermochte. Die außergewöhnliche Bc gabung, von welcher Frl. Brown vorgestern <o glänzende Beweise gab. durste sie in nicht allzu lauger Zeit in die vorderste Steche der Konjertsänaerinnrn stellen. — Abwechselnd mit dcr Kvnzertgeberin trat Herr Botho Weber auS Berlin aus. Er spielte Werke von Tartini, Rubinstein-Wieniotvskr und MoSzkowskr. Drr junge Bioli» spieler (ein Schüler Steinh. Beckers), der leider da» höchste Gut des menichlicheii Bermögens. das 'Augenlicht entbehrt — erwir» sich al» ein entschiedenes Talent. Er vereinigt einen inrponirenden Grad tech irischer Vollkommenheit mit schönem nnd seeieiwollcin Tone und eine»! edle» und »einsichtigen Borlrage. Auch die Reinheit ist seinem Spiel, durchgehends eigen: nur einmal ließ sie ihn — bei Ausführung de: schwierigen Flagevlettöne im Waszcrtenwo der WieniawSkgchc, Faustiantasie theilweiir im Stich. Jcdvch geschah das in keincs wcgs anisalbnider Weile — im Gegenlheil nur wenig bemerklic, irrrtirle sich die Reinheit in den höchste» Lagen. Alle seine Vm träge wurde» mit lebhaftem und steigendem Beifall ausgenommen Die Begleitung läuimllicher Lieder und Gesänge und der GAgeii Vorträge hatte Herr Pros. Eugen Kranh ühcriwinmen. — Um de Bollsländlgkcit zu genügen, sei konstatirt, daß sich an demselben Konzerte auch cme Pianistin, Frl. Sophie Olsen ans Kopenhagen, helheiligte. Das Atterkeimcnswertheste der genannten Daine war u> streitig der generöse Art der Freigebigkeit, mit welchem sie drin Auditorium eine Nummer ihrer beabtichtigten Borlräge — Uugariicb Zigeuneriveiieir von Tauisig — gänzlich erließ. Die pianistischc Auswüchse, wclche dieier lobeiisiverthen Thal voraiigingen, leien eingedenk, daß Galanterie lnnch rUnffon) die Grundlage aller Ritt lichkeit ist — mit dem Mantel der christlichen Nächstenliebe bede-tt Her cm an» Srarcke. ck Im Kgl. .Hostheater(Nenstadi) geht heute „Der schwarz Schlcier". Schanspiel in 4 Akten von L Blumenihal zu:.: ersten Male in Szene. In dcr heute un Allstädter Hause statt findende» Bocslcllnng vou „Undine" singt Herr Schrauff zu:: ersten Male den Kühleborn. j- In Rücksicht auf den morgen Sonntag, den 13. ds. fallenden Todestag Richard Wagner's ist un Kgl. Hoitheatcr (Altstadt) des " " " angeietzt worden. " war L.! Meisters „Tristan und Isolde" Vorstellung dcginut halb 7 Uhr. ck Vesper in der Kreuzkirche. heute 2 Uhr Nachmittags: 1) Fuge für Orgel tU-mo!I> von Joh. Seb. Bach. 2) „Herr es sind Heidcu in Tein Erbe gefallen" Motette sür Ehor und Solo stimmen von Er. Friede. Richter. 3) „Nkeine Seele dürstet »ach Gott". Arie ans dein 42. Pialni von Mendelsiolni. 4) „Herr, wir singen Deiner Ehre", sichst. Motette von Karl Heiur. Dormo 5) „So ihr mich von ganzem Herzen suchet", Arie aus dem Oralo rilim „Elias" Vvn Mendelsiohn. — Die beiden Arien wird der Gesanglehecr und Couceriinnger Herr Eduard Mann Vorträgen. ck Das Programm des nächsten Dienstag den 15. d. statt siirdcudeii P h i l h a rm o n i i che ii Konzertes, unter Leitung des Herrn Jean Louis Nlcodö. enthäit: Ouvertüre zu „Penlhc silca" vou Goldinark, Arie nus „dlchitteus" von Bruch, Snrioui'chc Suite von Nicodö. „Ivan der Grausame", Eharakterbild von Nu- binstein, Liedervvrträae von Hcnnine Spies, „Im Hanrak" von Gvdard und Rukoczy-Marich an? „Faust" von Bcrlioz. ck Ter Dresdner M ä n »c r g e s a n g v e re i n veran staltet Sonntag, de» 13. Februar, in Bach's Etablissement einen Gaitabend unter Milivirtnng der Herren Coiiccrlmeister Hein (Bio- liiie) und Holman» lBivloncello). Hierbei werden unter anderen Mannerchöre» mehrere „Schottische Volkslieder", sowie ein Lieder- cyklus, „Alvenstiinine» arrS Lberösterrcich", bearbeitet von Rudolf Weinwuini. erstmalig zum Vortrag gelangen. s Marcclla Sc >» brich hatte bei ihrem ersten Auftreten im uligavschen 'Nationaltheatcr in Pest einen iensationellen Erfolg. Das Haus war total ansverkaust. Die Künstlerin wnrde im Laute des Abends mit Blumen, Kräiizen und stürmischem Applaus aus gezeichnet. ck Einen volle» Erfolg hat vorgestern Abend im Thalia-Theater in Hamburg die erstmalige Aussührnug der 3a ln gen Posse unseres Rciidenztlicater-Direktors Karl: „Die Stütze der Haus frau" erlebt. — Unter de» aiisiührcirLen Darstellern befand sich auch der hier lange Jahre so beliebt gewesene Herr Wilhelm» ck Nach 12 Jahren hat Verdi — wie an dieser Stelle wieder holt berichtet wurde — wieder die Well mit einem seiner genialen Kunstwerke beichenlt. Die erste Vorstellung seines „Othello" war sür Mailand und ganz Italic» ein Ereigniß. Ans allen Welt- gegenvcii strömten sie bin nach Mailand, um dcm Triumphe bcizu- ivohncu, die Freiiwen. die den Neichkhuiii als ihr Privilegium be trachten, die Anhänger des Maestro, die Musikverständigen, die Künstler und die Kritiker. Uni eine Idee zu haben, wie hoch die Preise an dem Premiere-Abende gestiegen waren, sei erwähnt, daß jede Lo»e in den ersten Rängen 1500 Francs, in den letzte» 800 Frcs. kostete. Ter Fauteuil wurde mit 300. dcr zweite Parket-Platz mit 200 Frcs. dezal.lt. Tie Menge, welche zu den uniiunierirten Olymp-Plätzen Billels hatte, stand schon am Morgen vor den Pforten des Theaters und erwartete die Eröffnung desselben, die erst um 8 Uhr Abends stalttand. Mali berechnet die Personenzahh die bei der ersten Aufführung den Znschauerranm dcr Scala füllte, ans 4000. Tie Königin von Italien, die verhindert war der Vor stellung beizriwohiie», gab dcm Eomponislcn des „Nny Blas",, Maestro Marchetti, den Auktrag, Verdi ihren Glückwunsch zu Uber-' bringe». Den dreinndsiebzigjälirigen Meister wurde nicht nnr im Theater eine unvergleichliche Ovation gebracht, svndern er wncde auch nach der Ausführung mit einer großartigen Demonstratio!! begrüßt. Man ging so weit, daß die Bewunderer des Cvnrponistey die Pterde seines Wagens ausspaimteil und ihn bis zu seiner Wob um io glühenderer Begeisterung erklingt, weil er die Abkürzung des Hidcien zu sein scheint: „Vir» T'iiioric, H-Imanuole. «>.- I» Ittrlin". 3n den letzten Tagen trugen die ersten Seilen aller Zeitungen in Lwßcn schwarze» Lettern Uebersihristen wie „I-cr isuvri» in äkriea" - „I! iii.issae.i-a » Llnssnin," ic. heilte widmen sie diesen Ehrenplatz »er nrim.» i!>i>ro8<'ntn?.wno «toll' Otollo". Als Erster auf dem Plan enclnen dcr „Corriere di Roma" Mittags mit einem Nieien- Iclcgiann» seiner unermüdlichen Herausgeber», Mathilde Serrao von m-ntiestenS 2000 Worte», m welche», nicht nur dis Beschreibung dec "p^e und das enthusiastische und mrlritiiche Urthcil über die Atttilleto». ck Konzert von Miß Gertrndc C l o c tö - B r ow n. Der Saal des Hotel de Saxe ist während der Konzertsaison oft dcr Sammelplatz eines feinen und kunstsinnige» Publikums — aber nnr höchst selten trägt er ei» io auffallend dislinguirtcS und fest liches Aerißere zur Schau wie vorgettern, wo sich ein Dcnnenslor der auserlesensten Art mit der hier rrsidirenden englischen, amerika nischen und ruisiichen Ikantc- valc-c- a» der Spitze und die Mehrzahl der hiesige» Kunstiivlabilitäten Rendezvous gegeben hatte, ui» den knnslleriichen Leistungen einer junge», graziösen, durch die Kgl. Hosoperniciiigerin Frl. Natalie Häni'ch gebildeten Sängerin zu applandiren, der man. nach den Beweisen, die sic von ihrer stimmlichen nnd künstlerischen Begabung bisher gegeben, für ihren vorgestrigen Abend einen großen Erfolg mit Bcstiuimlbeit Voraussagen konnte. Und wie trefflich bewährte die junge Künst lerin das Vertrauen, das man ihrem Talente cntgcgcnbrachtc. Miß Cloete-Brvwn gerirte sich in jeder Hinsicht als eine GeiangS- künstlerin mit selten schönen Stimmmittel», die von einer imvo- niren-e» Vortmgskuiisl gehoben »i den verlchicdeitartigsien Schatti- »»igcn nnd Nuancen immer dieselbe packende Wirkung erzielen. Tie irischen, vollen, direkt vom Herzen kommende» Töne der ein Nus, der mit ingendlichen Sängerin reihen sich i» minier vollkommener Weise wie Perlen aneinnndrr nnd tagen in künstlerisch fettiger Phrasirniig nniehlbar immer das. was sic zu sage» habe» — sie vipriren mit gleichem Reiz und Schmelz i» allen Chorden imd Lagen mit einer Glockenrrinhcit. die geradezu entzückt. Dabei ist die Stimme ela stisch iindZ'icasai». wir »nr irgend eine: sie dient deni epischen nnd lvriicke» Stute »r gleich vollkommener Wetze wie dem romantische» und tragiichen. Tee Vorttag dcr Arie anS „Orpheus nnd C»n- dice" rGlnck) und der Rc'inanzen aus -I-'rnkttzzu» «urr tvuütr. s" (Ilonard) und „Tell" (Rvssini), sowie cme Reih« ausgewählter r» üirem Genre durchaus verschiedenaltiger Lieder gaben hiervon nn»g brachten. Eine von Mandolinen begleitete Serenade führten Dilettanten uns. die der miisikaliichc» Gesellschaft „Cstiidiantina" angehören. Ter immense Erfolg des Weites soll >»i 3. Akte 'eine:: Siedepunkt gesunden habe». In diesem Acte stellt die Scene das Zimmer der Desdemona dar. Tie schöne Venetianerin. welche da snrchtbare Verleumdung, die man gegen sie geschleudert hat, »ich: ahnt, liegt an> den Knieen und liitlct die Jungfrau: „Ave Maria Gnadcnvolle. erkoren — Von den Fronen und Iungsranen bist Tu. . Cs ist das Ave Maria in Verse gesetzt. Nachdem sie das Gebet beendet bat. tritt Othello wüthend ans sie zu. und es folg! ein Dialog »ii! hochdramalischen, »»zusammenhängenden und rasch ansciiiandcrivlgendcn Sätze», wie er lebendiger nicht gedacht werden kann. Nachdem Othello Desdemona erwürgt hat — eine grauen haite Scene, die vor den Angen der Zuschauer vor sich geht — er scheint Enulia, uni Hille rufend. Das ganze Gefolge Othcllo's sttömt herbei, nnd Cmilia beweist die Unschuld Desdcmvna's. Jage besindet sich unter dcm Gefolge; er entflieht. Othello verletzt sich selbst einen Dolchstoß und schleppt sich noch k»S an das Lager Deödeiiwna's hm, u», sic sterbend »och emmal zu küssen. „Ehe ich Dich tödtete. . . Gattin. . . küßte ich Dich, — Jetzt sterbend.. in Deinem Schalten ... in dcm ich liege, — Einen Kuß... noch einen Kuß. . . noch cincn Kuß!" Nachdem die Musik hier bebend zniannneiisiukt, fällt der Vorhang. Ter Enthusiasmus, der nach iLchlnß der Oper lvSbrach, soll nach alle» Berichten ein beispielloser gewesen sein. TaS elektrische L > ch t bat vorgestern im Berliner kgl Schanipicihanie versagt. Wahrend der Auisnhrnng des „Leibarzt" wurde die Bühne plötzlich tttal veffinstert. Durch einen Schaden an einem ffir das Bühnenlicht bestimmten Sicherheits-Apparat ist der Slrvm aus der Bühne plötz ich ganz unterbrochen worden, während das Hans beleuchtet blieb. Es mnßle bei einer schnell hergestelllen Nvlhbclenchlnng weiter geffuclt werden. -j- Bo», März d. I. an wird bei B- G. Tcubner in Leipzig eine „Zeitschrift sür den dcutschen Unterrich t" er scheinen, welche n»ter Mitwirkung deSProf. Dr. Nndols Hildebrand in Leipzig von Tr. Otto L y o n j„ Dresden bclnuSgegcben und geleitet wird. Dieselde wird vor 'Allem einen gesunden Ausbau des deutschen Untcmchts anstreben und die Praxis des Unterrichts betonen, doch wird sie sich auch in den Dienst der Pflege reinen Kunstsinnes stellen und wichtige Fragen ans der Poetik, Verslehre, Stilistik nnd nclihochdeiiticheii Grammatik behandeln. Sie wird i» erster Linie uniere denliche klassische Tichlnng, soivi„ die altdeutsche Poesie in's Auge fassen, ivird sieh »her mich hervoiragenden Er schein,tilgen der zeitgenössischen Literatur nicht verichließen. Uebci die Fortschritte und Bestiet'niigen der germanistische» Wissenschaft wird sie ihre Leser fortlaufend n, Kennt»!» erhalten. Henwrragendc Gelehrte und Schulmänner weide» an der Zeillchrisl als Mitar- beiter thätig sein. Der Bezugspreis beträgt 10 Mk. jährlich. * In Hamburg starb einer dcr angesebenste» Bürger der Stadt, der Alterspräsident der Bürge,ichalt, Handelsherr und Schisfsrhcder Ferdinand LaeiSz. Er war am ersten Tage des lausenden Jahr- lmndettk I. Januar 1801, rn Hambiirg gedoren »nd hatte cs vom ciusachen Hutmachergesellcn zrmr uiehrsachen Millionär gebracht
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