Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-08
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I: gÄorru, wo er auch Stoatswisseiischaften unbEameeatia studierte, und trat in, Jahre 1887 «st als Zweiter, dann »lS erster ÄsWent m di« Dresdner Handel»- and Gewerbekammer ein Nach Trr» mu»g dieser beiden Körperschaften und de» Tode seines Vor gang««« Hermann wurde Schulze 1888 zu« erste» Sekretär und TpndiluS der Handelskammer aus Lebenszeit ernannt. Während der Jahre 1891 bi- 1888 gehörte er dem hiesige» Etadtveroch- „eten-Kollrgium an, in dem er sich edeissall« «ie so oft auf «einem LebenSaang«, einer stark«,, und heftigen Gegnerschaft gegenübergestrllt sah. —* Herr Oberbürgermeister Bentler hat heute einen mehrwöchigen Urlaub angetreien und wich sich morgen zur Kur »ach Karlsbad begeben. —* Die ^Dresdner Liedertafel" brachte ihrem Ehrenmitglied«. Herrn Oberburgeimeister Geh. ginanzrat a. D Beutler und ?,rau GemahUii au. Bombend des silbernen Hochzeits reste S eine Gesangshuldigung mit einleitendem Lampiouzug. Vom ^oologilcben Garten bewegte sich der Zug unter Vorantritt der >Lchroderjchen Militärmusikrapelle nach der Wohnung des Jubelpaares. Nach Vorbeimarsch und Einschwenken in de» Garten »kimmte die Süngcrscbar „Sonntag ist s' von Simon Brei, an. Dann brachte Herr Bürgerschullrhrer Richard E illbricht in kurzen, aber inhaltreichen Worten die herziichsten Glückwünsche des Verein- für sein Ehrenmitglied und Iran Gcmahin zu», Jubelfeste da,. Seinen Schlußworten „Glück auf. der Zukunft sroh entgegen Auf Pfaden voller Licht uiü> Glanz, Bestrahlt vom reinsten Hlmmelssegen, Bis niederschmedt der goldne Kranz" folgte ein harmonisches Hoch auf daS Jubelpaar. Mit herzlichen Dankesworten erwiderte Herr Oberbürgermeister Beutler zugleich >m Namen seiner Gemahlin und wünschte seiner Liedertafel weiteres Blühen und Gedeihen. „Die Ehre GotteL" von Beet hoven für Männerchor und Orchester bildete den Schluß der Hul digung. Während nun di« lvtustk fröhliche Marschwege» blieS. begaben sich die Herren Büraerschullehrer Ulbricht, Baumeister Max Schwenke, Kaufmann Ewald Berndl und König!. Hos- organist Karl Pembaur ln die Wohnung deS Jubelpaares, um „ach erfolgter Vorstellung durch Herrn Stadtrat Plvtner einen Blumenkorb mit WidmungSschlessen zu überreichen und nochmals de» lebhaftesten Dank des Jubelpaares entgegenzunehmeu. Dann erfolgte der Rückmarsch nach dem Konzrrlhause „Zoologischer Garten', wo ein fröhlicher Sängerkommers diesen Ehrenabend beschloß. — Unter den Hunderten von Glückwunschdepeschen. die dem Jubelpaare aus „ad und fern zugeaangen sind, befand sich auch eine solche von Ihrer Majestät der Königin-Witwe Carola, datiert aus Stuttgart. —* In unserer Annenkirchr werden vor ihrem Umbau nächsten sonntaa. 10. Juni, die letzten G o ttesdienste gehalten : ' «9 Uhr Abendmaylsgottesdienst. >/,10 Uhr Gottesdienst mit Predigt und Äbendmahlsfeier. >/,!2 Uhr Kinder-, >/«3 Uhr Taus- und 6 Uhr Abendgottesdienst. Der Kirchenvorstand ladet die Annengemeinde ein. an diesem Tage zahlreich zu kommen, um von ihrer alten Kirche, die in der jetzigen Gestalt säst 14t) Jahre bestanden hat, Abschied zu nehmen. Ihr Umbau wird ein Jahr in Anspruch nehmen. Von der Erbauung einer Inten,„skirchr ist der hob- - «osten wegen abgesehen worden. Es werden während des Umbaues die AnnenkirchgotteSdienstr und Amtshandlungen in der Hof- und Sovhienktrche und in dem würdig vorgerichteten Bctsaale im Pfarrhause gehalten werden, derKi»d«,aottcsdir»st ln der Aula der Anneuschule von Mitte September d. I. au. —* 7. Jahresversammlung des Deutschen Verein» s»r Schul- aesnndheitSpflege. Zu Beginn der heutigen Tagung perlas der Vorsitzende zunächst drei eingegangcne Depeschen von der „lssnue ilvsiene seolaire" zu Paris, von dem „DaMchen Verein für Schulze,undheitspslege und von dem Vorstand des .-Säclssi- schen und Dresdner Lehrervereins" aus München vom Deutschen Lehrertage. — Hierauf hielt Herr Oberlehrer Dr. L e M ang - Dresden das pädagogische Referat über das Thema: „Der Stand der akademisch gebildeten Lehrer uud die Hygiene". Auch er betonte, daß die Frage einer ver nünftigen Schulhygiene nachgerade stir die höheren Schulen brennend werde. Er schilderte die Verhältnisse, die ,» dieser Beziehung jetzt namentlich in den humanistischen Gumucssieu hingerissen sind. Li« Nervosität ist direkt chronisch, oft schon bei Sextanern, während man früher schon bei nervösen Sex tanern die Hände über dem Kopse zusammcnischluq. Das habe denn auch den Stand der akademisch gebildeten Lehrer gründlich aufgerüttelt, und heute sei die Bewegung bereits allgemein. Wie wenig aber wisse zum Beispiel Ser Lehrer von der Hygiene des Schulbaues! Er werde jetzt vom Architekten eigentlich nur ats Objokt seiner Baukunst angesehen, nicht als verständig mft- tätiges Subjekt. /Heiterkeit.) Das s;i nicht nur zum Schade» der Schiller, sondern auch zu seinem eigenen Sch-wen. Lüsten, Staubsreihalten der Zimmer, das sind Mittel, Schädigungen innerhalb der Schule sernzuhaften. Aber auch außerhalb kann der Lehrer viel dazu tun. sich vor Schaden zu bewcchren, nament lich ist vor dem regelmäßigen Besuch des Stammtisches und langandauernver Zloendgesellichafteu zu warnen. Körperliche Bewegung! Dazu hat der Lehrer genügend Gelegenheit. Schon am per Universität wird aber hierin gesündigt. Wenn es üniversitäts - F e ch t l eh r e r gebe, warum dann nicht Uni- oerfitäts -Turnlehrer? Zur Schulhygiene, zur Hygiene des akademische» Lchrerstarides gehöre auch die Gelzaltsfragc mehr als man glaube, denn Sorge und Not nehme die Amts freudigkeit und Arbeitskraft, zerstöre die Keime zu höherem Antrieb, schasse Philister und Hypochonder. Auch eine ver- irünflige Ferienoerteilung und Verkürzung des Unterrichts ist nötig. Redner forderte gleichfalls Vorlesungen in Hygiene an oer Universität und im Anschluß ein Examen in Hygiene, wozu aber wieüer eine entsprechende, die Ueberlastung vermeidende Verteilung der Examina gehörte. Die Ausführungen des Red ners gipfelten in folgenden Thesen: Durch die neue Welt- itellung Deutschlands und den Gang seiner kulturellen Ent- '.vicklung, die bedeutende Veränderungen in unseren höheren Schulen beroorgeruieu haben, sind auch ihre erzieherischen Auf gaben und damit die bildeten Piticht«» «st dem Lehrer atz,« »einttnis d«r 2<l lehre »säht «Sylich. die ik, m doppelter'»««« 1 teLchulaesuichheitStthre beftbiat de» Lehrer. wogegen sich Dr. L« Man« in seinem Schluß- Die 14. ordentliche Hauptversammlung der id damit die väoagogi'chen Pflichten der akademisch ge Lehrer gewachsen. Die Erfüllung dieser Ausgaben und leiuutchett» vorbereitet. Die SchulaH>ndheitließre^besäknm "****- die «eistioe uud körperlich« Lunvicklumr brr Ju zu toi»«,. Schade» He s««H«N»». kraist .. «nid körperliche Zustande z» rrkeune» u»d richtig z» beha»deln. Ihre Keunttus ermöglicht « dem Lehr«, sich selbst vor Schädi- uungen zu lchutzen. di« BerufSkranllEN zu meiden und zu be- kämpsen und wichtige Slandesforverunac, zu begründe«, «u» allen diesen Gründe» muß die SchulgcsunddeitSIchre als not wendiger Bestandteil der Berufsbildung für den akademisch a«- btldeten Lehrer in daS UnwersitätSktudium auiaenommen wer den. ES muffen dei«chere LehrstShie für diese« Aach errichtet werden, deren Inhaber medizinisch und pädagogisch geschult sind und in der Schulpraxis stehen. — In der Debatte verlangt« Professor H a r t m a n n-Leipzig namentlich genauere Kennt- ins der Alkoholfrage, über die selbst in den besten Kreisen noch eine höchst bedauerliche Unkenntnis herrsche. Dr. Kuhr- Leipzig kritisierte das jetzt bestehende Turnen der akademischen Turnvereine, di« nichts weniger als der berufene Hort des akademischen Turnens seien, und wies aus Amerika hi», das i» dieser Beziehung geradezu vorbildlich sei. Ei» Arzt verlangte, daß der hygienische Unterricht an der Universität den Aerzten überlassen bleibe, w wort wo nd je. Laudwirtfchastlichea ZeutralgenoIenschast wurde gestern' nack>- ilüllaa 3 Uhr im Saale des „Neustädter Kasinos" abaehalten. Die Versammlung war von rund 300 Personen besucht, von denen 178 bevollmächtigte Vertreter von Genossenschaften und ü stimmberechiigte Einjelimtalieder waren. Der Geschäftskreis nnd die Tätigkett der Genossenschaft hat im abgelausenen Ge schäftsjahre. wie der vom Vorsitzenden de« Vorstandes, Herrn Geh. Oekonomierat A n d r ä - Braunsdorf, in ausführlichster Weise erstattete Geschäftsbericht erkennen läßt, eine wettere Ausdehnung erfahren. Die Mftaliedcrzahl hat sich von 183 mit 201 Anteilen und 402 000 Mark Haftsumme auf 213 mit 331 Anteilen uud 462 000 Mark Haftsumme gehoben. Der Umsatz an Waren belief sich aus 879 576 Zentner im Gesamtwerte von 2 987 424,86 Mark, so daß also gegen das Vorjahr 129 044 Ztr. im Werte von 506089.86 Mark mehr umaeietzt worden sind, und zwar ohne Berücksichtigung der Maschinen und Geräte. Die umgesetzten Artikel bestanden aus 266 019 Ztr. Jutter- artikeln, 437171 Ztr. Düngemitteln. 144 143 Ztr. Kohlen und Briketts, 7400 Ztr. Getreide. 2324 Ztr. Saaten, 600 Ztr. Torf streu, 1844 Ztr. Speise- und Viehsalz. 75 Ztr. Oelen und Heften. Von diesen Waren sind unter Abrechnung derjenigen Artikel, wie Mais. Kohlen, Kalk usw., von denen aus natürlichen Grün- den keine Nachuntersuchungen angefertigt loerden, etwa 78 Proz. nachunterjucht worden, wofür die Zentralgenossenschaft an den Landeskulturrat den Betrog von 5204,50 Mark zu entrichten hatte, davon hatten die Lieferanten vertragsmäßig 2017,30 Mark zu übernehmen, so daß von der Genossenschaft selbst 318720 Mark getragen worden sind. Hur Mindergehalts- und Qualitäts- Differenzen wurden au die Mitglieder 5870,03 Mark gegen 3752,75 Mark im Jahre vorher zurückerftattet. Diese Zahlen beweisen wieder aus das deutlichste die Notwendigkeit der Nach- unterstichung der Futter- und Düngemittel. Was die allge- meinen GeichäftSverhältnisse aubetrifft, so war zu Beginn des Jahres 1905 noch mit der Futternot zu käinpseu, die im Jahre oorlier durch die große Dürre veranlaßt worden war. 'Der Verkehr der Geschäftsleiftmg mit den Mitgliedern gestaltet sich von Jahr zu Jahr angenehmer, das Vertrauen zueinander ist ständig gewachsen, »voraus deutlich erkennbar ist, daß die großen Vorteile, die den Genossenschaften durch die Landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft geboten werden, nicht nur imorer mehr erkannt, sondern auch ausgenutzt werden. Seit dem 1. Januar d I. hat die Zentrolqenossenschaft auch daS Getreidcgcschäft als selbständigen Geschäftszweig ausgenommen und zur Leitung dieser Abteilung einen besonderen Geschäftsführer „„gestellt. Die Einrichtung dieser Gctreide-Verkaufs-Mtetlung ist ein längst gehegter Wunsch der angeschlossenen Genossen>chafleu ge wesen und entsprach dem berechtigten Verlangen, daß die Stelle, von der die Genossenschaften ihre Futter- und Düngemittel beziehen, ihnen auch gleichzeitig ihr Getreide möglichst vor teilhaft abnehme. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß Lurch die Aufnahme dieses Geschäftszweiges d>e Weiterentwicklung der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft selbst, wie auch der „„geschlossenen Genossenschaften im günstigsten Maße becinslußt werden wird, tleber die Revistonstätigkeit des Aufsichtsraies sowie über die vom VerbmidSrevisor vorgcuommene gesetzliche Revision berichtete der Borsttzende des AufstchtKrcstes, Herr Hof rat Bach, wobei er seftstellte, daß die Geschäftsführung durch- weg in bester Ordnung befunden wurde, und beantragte, den Vorstand von der Geschäftsführung zu entlasten. Die Versamm- lung beschloß demgemäß einstimmig. In weiterer Erledigung der Tagesordnung wurden schließlich die Wahlen für die satzungs- gemäß ausscheidenden Vorstands- »nd Anst'ichtsrats-Mitglieder vorgenommen, und zwar wurden auf Antrag des Herrn Schnnedemeisters P e tz o l d-Grumbach die seitherigen Vor standsmitglieder, die Herren Kaut man« W i c ch e r t-Dresden und Gutsbesitzer Albin S ch ö n e - TrebelStzain, sowie die Auf- sichtsratsmitgiiedex, Herren Gutsbesitzer W e tz e l - Birkenhain als Vertreter des Landwirtichaftlichen Darlebnskasfen- und Kon- suuroereins Limbach und Vorwerkspächter I o n n tag - Grum- bach als Vertreter des Tarlebns- und Sparkassenvereins zu Tirichheim und Umgegend wiedergcwäklt. —* Aus dem großen Grundstücke des Ehrüchschen Gestift«, begrenzt von der Blochmanu-, Gruuaer, Elias- und Seidnitzer Straße, acht gegenwärtig an der Front der Eliasftraße, schräg, über von dem monumentalen Stübel-Brunne». ein schönes Bau- werk der Vollendung entgegen: der N e u b a u d e r K a p e l l e des EhrIichschen Gcstifts. Entsprechend dem Baustil des Schul- und Eruichungshauiies. ist die Kapelle im deutschen Renaissancestil nach der Planung des bekannten Architekten Scherz in Wasewitz, der bei der Preiskonkurrenz unter 38 Be werbern als Sieger hervorgegangen war, in roten Handstrich, ziegeln mit Sandstein-Verblendung ansgssührt. Das schöne, durch seine überaus gefällig«» Formen hervorragende GM« «n Zentralbau Mreuzj, der «an e»oe« La 50 vket Turme flog. Dachreu«! 1b,rr«st Milch. Alter« Ist koastruktt»« »,t Kupsereindeckung au-aefülbrt. HM «>,, aalerie, die zur »lvckenstube führt. u»d et,« Uhr »rt »ie, blättern. Auch da« Kirchendoch ist i» SiienkoultruÄ» »>cht aber mit Kupfer, hsndern »it sä» A Biberschwanz«,, gedeckt. Die AuSfübruna d« i»»««» seiten, di« mit einigen Skulptur,, avschmackt «oeLe^ « reicber Sandsteinarchitektur. D,e Lopelle weift nur «»« ? der ApsiS gegenüber, für Orgel »nd Sänger auf urid e» „.-samt gegen S00 ^i-plä»e. Eie soll de« össentll»«» «v lutkerffchen Gotiesdienste dieuen, wen» auch in erster «nstaltSangehörlge» berücksichtigt werde» Müssen. Dl. ^ aegenwartigen Stisttpredmer Pfarrer Schubert »»st 1 Koall werden dleie GotteSd»«»ste abhalten. Die Geko«» K«S imposauten Kirchenbaue« sind aus BO 000 Mark «»« Da der Grundstein am 17. April 1901 gelegt worden ist Uebergabe der Kirche Ostern 1907 erfolge» soll, so »»' Gesamtbauzeit genau drei Jahre. Damit gelangt die « Stiftung wieder zu ihrem eigenen Gottesbaus«, wie sie bis 1897 in der aus Koste» de« Stifters Johann Geora« E im Jahre 1738 auf dem Stislsplake errichtete» VtiftSkirchc besessen hat. Dieses kleine Kirchlein, das vielen Dresdner» »och bekannt sein wird, wurde üm Jahre 1897 »iedergelegt. «« de« prachtvollen Kirchenbau der J-akobiqeweinde am jetzigen Wettiner Platz Raum zu gebe». Di« Gbrlichjche Stistu»g ste» „biichtigt Übrige»«, wie gemeldrt. »ach BvNendung deS Kirche»- baueS auf dem Stiftungsgrundstücke in der Blochmanuftrahe auch noch ein zweites Er z i eh ung s d a u s «« erricheen. um Knaben und Mädchen getrennt halten zu könne». JHt ae- nießei» 250 Kinder — 13b Knabe« u>ä> 125 MAlche» —.v»c Wohltaten der Stiftung, davon 50 ;kinder, größtenteils Voll- Waisen, als vollständige Pensionär« der Anstalt, während die übrigen den höheren Bürgerschulunterricht unentgeltlich ge- nießen. Bei dem großen Reichtum der Stiftung dürste es aber dann möglich fein, eine noch größere Anzahl bedürftig«, namentlich voll oder halb verwaister Kinder im Äst« von IS oft» 15 Jahren in die segensvolle Anstalt auszun«hmen. —Der Deutsche Bund für Handel »nd Ge werbe. jur. Person, Sitz Leipzig, hält vom 8. bis 10. Juli inEhemnitz seinen 7. Bund « Stag ab. —* Polize iber ichl, 7 Juni. Aus Lebensüberdruß erhängte sich gestern in der Wilsdruffer Vorstadt «in 15 Jahre alter Hausbursche. — Bor einigen Lagen ist in einem hiesigen Aarenhause ein auf einen höheren Betrag lautender Reichs kasscnsche in gesunden und hier abgegeben worden. Der Berlustträger kann sich im Fundamte der König lichen Polizeidirektion melden. — Am 24. Mai mittag« hat «)l etwa 5jährlger Knabe in der an der Lennästraße-Burgerwiesc gelegenen Milchhalle -tstie Flasche Selterswasser gekauft und diese mit einem Zehnmarkstück bezahlt. Die Verkäuferin, die vermutet hat, daß die Münze auf unrechtmäßige Weise erworben sei, hat dem Kinde kein Geld herausgegeben, sonder» ißf» auf- getragen, seine Mutter herbeizuholen. Bisher hat niemand das Geld zurückverlangt. Tie Eltern oder Angehörigen des Knaben, der angeblich in der Albrechtstratze wohnt, werden er- sucht, sich in der Kriminalabteilung zu melden. — Fest» genommen wurde, wie bereits gemeldet, ein 38 Jahre alter Former aus Reichsirberg bei Dresden, der seit dem Jahre 1900 in den Vorstädten Pieschen, Wttckten, Uebigau. Trachau. Trachenberge und Kaditz durch Einfteigen in Parterre- Wohnungen, Gärten nnd Hofräume, Betten, Wäsche. Decken aller Art, Herren- und Damen-Kleidungsstück«, Haus» uard Gartcngerätichaftcn, Wasck> und Badewannen gestohlen hat. Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Täters rst noch ein grober Teil der gestohlenen Gegenstände vorgesunden nnd be schlagnahmt worden. Etwa Geschädigte werden ersucht, sich »m Gemeindeamte zu Radebcul, wo die beschlagnahmten Gegenstände zur Ansicht ausliegcn, zu melden. . . . ^ —* In der Backstube einer Wafselsabnk nu Untergeschoß des Grundstückes Roonstraße 7 (Vorstadt Löbtau) entstand heute früh in der 7. Stunde aus noch unennittelte Weise em Brand, durch den ein Regal zerstört und eine Anzahl Säcke mit Waffel- abfakl vernichtet wurden. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte mit Hille einer Schlanchleitung vom Straßrnhyvranten den mit starker Rauchentwicklung verbundenen Brand bald unterdrücken. —* Der Schub machermeister und der deutsche Reichskanzler. Der biedere Schuhmachermeister und Burger Ernst Schessler in Penig. der sich schon wiederbolt al« Poet versucht hatte, setzte sich nach dem OhnmachtSansalle des Fürsten Bülow im Reichstage hin und schickte an den Herrn Reichskanzler Fürsten von Bülow nebst seiner Photographie folgende Verse: „Hier dieser Meister täglich denkt Von früh bis abends späte, Daß Gott recht langes Leben schenk Dem Mann, der an der Töte. Ders Ruder führt mit fester Hand, Nur stets zum Wohl fürs deutsche Land. Daß ihm der Kurort Norderney Für immer eine Stärkung sei. Ties hofft nian jetzt mit Gottvertrau'» All allen deutschen LandeSaau'n, Sowie auch da in sein'm Revier Ter Meister in der Werkstatt hier. Der Gott vertraut mit frohem Mut, AlS echtes deutsches Handwerksblut." Der Schreiber, der gar nicht daran gedacht hatte, Antwort erhalten wurde, war höchst überrascht, Reichskanzler elnen eingeichriebenen Brief erhielt. Auf der eine» Seite des Briefbogens war der Kanzler abgevildet. aus einem Spaziergänge begriffen, auf der anderen Seite hatte Fürst Bülow eigenhändig folgendes geschrieben: „Herzlichen Dank dem wackeren Meister für die in hübsche Verse gekleideten guten Wünsche. Reichskanzler Fürst Bülow." — Amtsgericht. Ter 55 Jahre alte Arbeiter Ernst Bern- hard Zieschcmg erschien Anfang Mai wiederholt in dem von daß er eine al- er vom genommen werden dürfe. Er weist aus Frankreich hin, wo der einzig richtige Schritt der Trennung von Kirche und Staat getan worden sei. — Schulrat Hünniger-Gera : Tie Thesen Gacrt- ncrs zur Simultanschule bedeuten für die Freunde der Simultan- schule einen unleugbaren Rückschritt. iBravo!> WaS wir vor Jabren aus dem Deutschen Lehrertage i» Leipzig und dann immer wieder verlangt baden, ist in diesen Thesen nicht enthalten. Wir wissen, daß wir nur das Erreichbare fordern können, aber der Kampf gegen dieMScqte dri Reaktion in Nord und Süd hat uns zum Bewußt- >em gebracht, daß wir die Idee selbst mit aller Macht zu verteidigen und ui behaupten haben. Wir müssen cs der Zukunft überlassen, dre Sunultair-Schule hcrbcizufnhren. Tie. Hamburger und Bremer Herren treten nun >„ einen Gegensatz zu uns, weil sie die Einfichrung einer kvnicssionslose« Schule wünsche». Sic gehen von der Ansicht aus, daß für eine Religion ohne >ion- teslion es einen Platz m der Schule nicht gibt. Da» ist aber unrichtig. Tatsächlich habe» wir schon die koufessionslosc Religion Ter deutsche Katholik »st nicht der römische KNtholik und der liberale ProtestaiN ist nicht der orthodoxe Protestant Diese konselsiousloje Religion hat allerdings kein Dogma. Sie sst iiiedergelegl in den Werken eines Goeihe, eines Herder, eines Fichte und eines Schiller. Gerade unser Schiller hat gesagt: Zu welcher Konsejsion? -u keiner, aus Religion. iLeohafler Beifall.) Weil diele Religion sich aus dem Gefühlsleben heraus entwickelt, darum läßt sie sich auch nicht in bestimmte Formen zloänae». und wenn bei deo gebildeten Menschen in Deutsch» Land heute eine Umfrage veranstaltet würde, zu welcher Änichou. «><r ste sich bekennen, io würde die konfessionslose Religion sicher «ne «roß« Majorität erhalten. So groß und so erhaben ist dftse konsessionslos« Religion, daß sw in kein Logma ein- geschloffen werden kann Dieser konsessionÄoien Religion würde a«ch die Simultanschule gerecht werden. Diese Religion sei nicht »« m»S de» deutschen Geistesleben, sondern auch aus den Zehre» Christi selber herausgewachsen Darum sei die Be- rnstuea auf die Bibel unangebracht gewesen. Habe Christus etwa ei» Dogma gelehrt, hat er eine Kirche begründet? sZu- r»fe: Nei». nein.) Er hat nichts weiter gesagt, als: Weide Lämmer, liebe Gott und Deinen Nächste» lSturmisther ll.) Da« 'st der Kern der christlichen Religion und «str eit. Wir müssen den Kindern doch einen Halt mit aus den gebe», den ste allem, nnden dem Ideal alles Schönen oitten, in Gott. D>e Kinder sind die letzten, dw uns machen werden (Sehr richtm' Beifall.) — Lehrer Schäfer- Bremen tritt in längeren Ausführungen für den dogmenfreien Religionsunterricht ein. — Lehrer Bretzel- Berlin: Tie Schule kann und darf ein Gebiet nicht einfach auf- aebcn, das sie bisher zu den wichtigsten und eiizslußreichsten libeyhaupt rechnete.. Die Bremer Lehrer haben anscheinend bei der Ausarbeitung ihrer Thesen die Lehren der Geschichte zu wenig beachtet. sWiderspruw und Beifall.) Und wenn rhr Red ner auf Frankreich yiiigcwiqen hat, so darf ich wohl daran er innern. daß der dort erteilte Moraluntcrricht durchaus nicht so religionslos ist, wie man vielfach annimnft. sHört, hört!) Tat sache ist auch, daß Millcrands Tochter in einer Klostcrschule aus gewachsen ist. sHört, hört!) Auch in Holland besuchen nur etwa ein Drittel her Kinder die religionslose Staatsschule, zwei Drittel dagegen die kirchliche Schule. Und dieser Vorgang würde sich auch bei uns zeigen. Und dann sehen Sie sich doch einmal die Zusamniiiisctzuna unserer Parlamente an, aus die cS doch in erster Lime ankommt. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß wenn selbst im deutschen Reichstag, als der reinsten Volks- verireiung. über die Abschassuna des Religionsunterrichts ab» acstimmt werden würde, eine erhebliche Majorität sich dagegen entscheide» dürste. Dann ist gesagt worden, wir würden die geistliche Schulaufsicht niemals los. wenn wir nicht den Religionsunterricht aus der schule eiftsernten. Dcmgcaeniiber verweise ick out Baden und Hessen, wo die geistliche Schulaufsicht nicht »ur icveinbar, sondern vollständig vezhcistvundcn ist, ohne saß der Religionsunterricht vorher beseitigt worden ivar. Schließlich ist ferner »och zu igen, daß auch die Simultanschule nicht konfessionslos ist. Welches Bekenntnis aber darin gelehrt wird, brauche ich hier nicht zu sagen. iLebhaster Beifall.) Lehrer L a » a e r m a n n - Barmen, ein Führer der rhei nischen Lehrerschaft, unterbreitete dem Kongreß folgend« Ress- lut > on : 1 Der Deutsche Lehrertag lehn» ebeiisowoLl die Simultan- als auch die Konfessionsschule ab: 1 weil beide dem Hauvtzweck der öffentlichen Jugenderziehung, Herbeiführung der inneren Einheit unsere- Bolkskörvers. entgegenwirken: 2 weil beide aus die Jugend unseres Volkes religions- und moralseind- l>ch einwirken, 3. weil beide »u Interesse der wirtschaftlichen und politischen Machtstellung der Hierarchie den Lehrerstand zwinoen und herallwürdigen. das Kind in seinem Rechte aus Gewissenchreiheit zu vergewaltigen Der Deutsche Lehrertag fordert anstatt der Äonfesiions. und Simultanjchute die Nattonalichute uv Sinne und Gerste FrcbteS. Steins und Pesta lozzis. In dieser sind Religion und EtbS mcktt Sache de- ,,Maull>rauchcs", sondern des Lebens. Konfession ist Sache eines zeden einzelnen. II. Vm die Gewissensfreiheit der Irgend unseres Volkes gegen verketzernde Beeinflussungen der Hierar chien aller Konfessionen zu schütze», fordert der Deutsche Lehrer tag einen anueinesscncn Unterricht in der Religions- und Aon- fessionsgeschichte der wichtigsten Kulturvölker der Erde. Dieser Unterricht ist aus Grund der Forschungsergebnisse der Wissen schaft nach den Normen der Pädagogik zu erteilen. — Zur Be gründung wies Lehrer Langermann darauf hin. daß der Kom promiß- und Kuhhandel bei der Beratung der Schulsrage im preußischen Landtag bewiesen Hobe, daß alle diejenigen sich in einem großen Irrtum befinde«, welche vo» der Simultanschule eine Besserung der unleidlichen Verhältnisse aus dem Gebiet der Bolksichule erwarten. Die csimnltaisschulsragc wird heute^ wie alle anderen Frage», in erster Linie zur Austragung von Macht- sragcn benutzt. Wer soll Herr sein in der Schule, der Priester oder der Pädagoge, der sich der kirchlichen Herrschaft duckende Lehrer, oder ein aus der Höhe der Wissenschaft stehender freier deutscher Votksschullehrcrstand? Daß der deutsche Lshrcr hier aus nur eine Antwort geben kann, ist klar. Hinaus mit Dvamen- gelehrten »»d dir kirchlichen Hierarchie aus der Volksschule und hinein eine freie deutsche Lehrerschaft in eine deutsche Nationalschule noch Fictstcschen Prinzipien. (Beifall und Wider spruch.) Aber e^« Mo seit steht auch, daß die Hierarchie in diesem ,rolle um die schule ihre Macht mit allen Mitteln zu halten tuchen wird. Man wird uns auch de, allen denen, die Vater lands- und aotiliebcnd sind, de» Zuzug abzuschneiden suchen, indem man ihren weiSmochl, die deutsche Lehrerschaft sei religions- und vaterlandslos. Demgegenüber müsse daraus bin» gewiesen werden, daß da. wo die Konfessionen weichen, die Reli gion einrückt und daß uns jeder Schritt, den «vir abseits vom Wege der Hiera,chie tun. Christus nciherbringt. Indessen. «S sei schwer, über religiöse Fragen zu streiten, schwerer noch, al« mit Frauen zu streiten. sHeiterkeit und Beifall.) Wir haben e« aoeri auch gar nicht nötig, wir brauchen unS nur aus den Boden zu stellen, aus dem ein Fichte, ein Stein und Schiller gestanden haben. Schiller, der gesagt hat: Wir wollen sein ei» emrg Volk von Brüdern, in keiner Not unS trennen und Geiahr. Wir wollen treu sein, w»e di« Vater waren sZurus: Sie waren e« aber nicht' Heiterkeit), lieber den Tod. als in der Knechtschaft sterben Wir wollen trauen aus den einen Gott und uuö nicht fürchten vor der Macht der Psa-ftev /Heiterkeit.) — Barsttzerch« lRöhl: Herr Kollege, ich dar» wobt da» Zitat vnv Schule«« de» Strs getan 8-L verle: Gern Tor» S die stlad den stell aesck de» 8 «e? »kl« «der s«da» »it d« «Volk Antzal Sicher, Bermt ftmtz« Ri Kasse nach die si Wett. Erzhe statt, war des 2 Am i von wäre, Gras Graf sprack nach währ stand, A ^ini Ober Jolek order G»*ß kreuz S »aise Jta das i sende: Unse, hrc kür -.«lig sind schied Der berste Bevo kennt «in g and Simi »ur I »esag ober «erat urtei msl, Soll
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)