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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060608021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906060802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906060802
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-08
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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s? Ar ,ur d«r- «e- uem . «> eben tau» aber daß- »ich Iber oser Lud« ' ge- -lte» des mit aber ines sie. te aber ageu t nr lchm iaS urch ver- Herr. aas licht olle. Karl liier den das oet: 6, «des keuor tiS, id»r, ;v i. leme. k. »en lisch». v«r- I°n. FSH«, m»g» durch rraul I »Ixconl »riand> !>r«.. »« ».! vrul llstr. 25. ouutagS Harm >ng. ivl, achläffe. ' >» K Dl-s«» Matt wird deu Lesen, vo* DreSde, «d Üm»eduug a» Lag« vorher bereit» al» V v zugestellt, während e» die Post.Monnemv» am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. veriigrgebüdl: M »«»»"> lau» Ut»e sMr»»»», durch uni«» ,»,»»« m» ««»«'»«, <« <E>- u»d Moni««» m» einmav »Mi «»<<. d»r» -ui»wtmuk»»m- mi«o»«ch , «t d« , M »o «. «ei cho»oN,kr Z,,«irv»ua durch die «oduk«k»etl<,t>d,. im»u» laich «N «Nyrechrnd.m Zuickla». »achdru« all« »Ei». Onaioal. rrtitetl»»««, ,« »tt deutlicher O«ell«u-,,»bei.Dread Sta»r.» »wlia Rachtrüoliche Sonerar- Quivrtick« »leiden unbenullichtcht: »twrlaiiit» Mauulkrwte weiden »icht auNxwadrt. »,l»ara«»-»dr«lse: >«ch»tchte» »r««de» Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. 81selLvirprSi*«L ^nreigen-canf. Innabmk dou ilnküiidigunoen bik nachmiNa,» s Ndr Lon» uns Scuria,» nur Mariennmbe ln, von ll du- >/,i Uln Du i wLltigeGuiuö «eil« <ca » Silben» W du . »Ln iündiuuiiuen uul der Prirul'ciie Zeile US Pi, l die i ipalii,r Zeile auf De» ! ieüe sc» P,a, alu ikiiiaeiandl Zeile « Pi, litn diummern »,ch So»,,, lind Feier«,,«« , »valliae Pnmottlle so Pi, . au« PrivaNeiie 40 Ps,.. rivaliige Zeile auf Leriieiie und <U» Eu,,eiundi so Pi,. «ubwürli,e Aul- Irüar nur ,e,en BorauSbeiahluu,. BeleidUitler koiien lo Pieiiili,?. Fernsprecher» «r. U und »OW. dauvlgeschäslsftell«» Mariens,r. 3». Vorrätig ü 8tuclc 50 kkx >u alleo Fpolkslrs», vroKsrivt, unä k-irkümsrisn —— e/eroee-a r<-VÄ?E se// V» 1 kük» L»ia»al« Neueste Drahtberichte. Hojnachrichten, Landtagsaba. Handeiskammeisyndikus Schulze ff. Schulgesundheitspftege. »» ZVtzI» HDItlskl. Geiichtsverhandlungen. Kaiservesuch in Wien. Ed» in Wien. Eduard v. Harlmann ff. Allgemeiner Deutscher Lehrerlag. Freitag, 8. Juni 1U)tz. Neueste Drahtmeldungen vom 7. Juni. Kaiser Wilhelm in Oesterreich. Wien. Kaiser Wilhelm empfing heute morgen den jungen Erzherzog Karl. Sohn des Erzherzogs Otto, der sich als Leutnant L la srrito inl 11. Husaren-Regimeni meldete. Der Kaiier verlieh dem Erzherzog Hofes und dem Erzherzog .Karl den Schwarzen Adlcrorden. Vormittags 10^ Uhr bega^k Hch Kaiser Wilhelm mit Gefolge von der Station Hietzing nach Schlich Kreutzenstein zum Besuche Bes Grasen Wilczck. Wien. Einige Blätter besprechen bereits k-eute den D epe s ch e n w e chl e I zwischen Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm einerseits und dein König von Italien andererseits. Die „Neue Ar. Pr." führt aus: Das Ergebnis der Wiener Zusammenkunft ist eine so entschiedene Kundgebung für den Fortbestand des Dreibundes, das; die Absicht klar wird, leben Zweifel an dessen Festigkeit gänzlich zu ersticken. Las Blatt hebt hervor, datz dadurch auch den Mitzversiändnissen zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn einerseits und Italien und Deutschlands andererseits ein Ende gesetzt worden sei. Damit ist wohl das Gespenst von der Isolierung des deutschen Volkes in nichts zerronnen. — Das „Neue Wiener Tagbl." schreibt: Un diesen Depeschen, lvahren Kaiserworten, ist nichts zu deu teln. Der Dreibund steht unerschütterlich fest. Die Signatur des Kaiserbesuches ist gegeben: keine politischen Abmachungen, vollständiges Einvernehmen der Dreivund- staaten. Aus die geraden und kristallklaren Worte der beiden Monarchen hat der dritte Verbündete in einer Weise geantwortet, die den Drcibnndfreunden eine glückliche Gewähr gibt für den ungetrübten und sicheren Fortbestand des Jriedensbündnisscs. Budapest. Sämtliche Blätter ohne Unterschied der Partei besprechen in Ausdrücken der höchsten Genugtuung die Aus zeichnung, die der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerlc durch den Besuch des Deutschen Kaisers erfahren habe. Der „Pester Lloyd" schreibt: Einer solchen Kundgebung gegen über oerilattert der letzte Nachhall jener Verstimmung, die vor einiger Zeit sich m einem Teile unserer öffentlichen Meinung bemerkbar machte. Welche Wandlungen sich auch in unserem neueren Zustande vollzogen haben, wir haben in unseren An schauungen über das Bündnis-Verhältnis zu Deutschland und Italien keine Wandlung erlitten. Der Dreibund steht immer noch da als eine Bürgschaft für die Sicherheit der verbündeten Mächte und des europäischen Friedens, als eine Bürgschaft, für die ein gleichwertiger Ersatz nicht gedacht werden kann. Herkomer-Konkurrenz. Frankfurt a. M. 1Priv.-Lel.s Ueber das Befinden des verunglückten Kontrolleurs S chlor aus München erhält die „Franks. Ztg." auf Anfrage von dem behandelnden Arzt die Mitteilung, öatz die Verletzungen sehr schwere seien und dasi noch nicht sestzustellen ist, ob Schlör mit dem Leben daoon- kommen wird. — Der Wagen 141 Kitlstciner-Bcrlin erlitt einen Zahnradbruch. München. sPriv.-Tel.s Der Wagen Nr. 40 des Herrn M. W. K r ö l l - Eltville a. Rhein ist von der weiteren Teil nahme an der Konkurrenz ausgeschlossen worden, weil gegen den Besitzer wegen eines ernsten Aittomobilunsalls ein gerichtliches Verfahren schwebt. München. Von den an der Konkurrenz beteiligten Wagen sind gestern im ganzen 128 hier ein getroffen und l 2 2 heute früh in der Reihenfolge ihrer Nummern von 6 Uhr an vom Startplatze wcrtergesahrcn. Salzburg. Heute früh 8 Uhr 40 Min. passierten die ersten Wagen der Teilnehmer an der Herkomer-Kvn- kurrenz die Stadt. Die ersten Fahrzeuge, die eintrafen, waren die von FriedrichDreyer, Hermann Wengand und Willy Pöge. Um 8 Uhr 45 Min. trafen die Gebrüder Klees und Ernst Büsing hier ein. Zum Anschlag aus das spanische Königspaar. Madrid. „Correjpondencia de Espana" teilt mit. Morales habe sich sofort nach Verübung des Bombenanschla- ges in di« Geschäftsräume des Mattes „El Motin" geflüchtet, dort seinen Schnurrbart abrasiert und daraus die Nacht in einer Herberge im Weichbilde der Hauptstadt verbracht, wo ihn der Revolutionär Mala mit einem anderen Anzüge versah. Madrid. Vor dem Untersuchungsrichter sagte ein ge wisser Da za ans, der mit chm beireundctc Straßenbahn- Inipektor Harra habe ihn vorigen Donnerstag nachts gebeten, er möchte einen aus dem Gefängnis entwichenen italienischen 'Journalisten beherbergen, den lein Unstern gerade am Tage des Attentats nach Mädrid geführt habe. Er, Taza, habe das abgclehnt. Harra, der daraus festgenommen wurde, sagte aus, als er am Donnerstag nach dem Vororte Cuatro Eaiinnos ge kommen sei, habe man ihm gesagt, daß ihn in einer Wirtschaft Doza und andere erwarteten. Die Kleider des Mo rales. die man Harro zeigte, erkannte er sofort als den Anzug eines der Begleiter Daias wieder. Madrid. In einem Schreiben an das Blatt „Cocre- spondencia de Espanio" schildert der republikanische Journalist Nakeno, wie der Anarchist Morales Hilfe bei ihm suchte. Morales kam am 81. Mai. 4 Uhr nachmittags, »n di« Geschäftsräume des Blattes von Nakeno und nahm diesem das Ehrenwort ob, nichts oerlauten zu lassen. Er erklärte, daß er soeben eine Bombe gegen den König geworfen habe. Do Nakeno überzeugt war, daß man Morales jeden Augenblick verhaften würde, fuhren beide mit der Straßenbahn nach sei., Vororte Euatro Eannnos, um von dort mit der Eisenbahn nach Eiindad Lincol und von dort spät abends nach dem Vororte Bcntas zu fahren. Dort stellte Nakeno einem Freunde den Morales als einen von der Polizei verfolgten Journalisten vor, der befürchte, bei den Nachforschungen nach dem Urheber des Bombenanichlages entdeckt zu werden. Ter Freund erklärte sich bereit. Morales über dtacht in seiner Wohnung zu oc- Herbergen. Nakeno trennte sich darauf von den beiden und erfuhr am nächsten Tage, daß Morales gegen 10 Uhr vormittags sich entfernt habe. Nakeno übernahm olle Verantwortung und er klärte, als Mann von Ehre und Feind jeder Angeberei gehandelt zu haben. Albrecht zu verdanken. In Vertretung des Oberpräsidenteu v. Moltke ' beste» Wendigkeit, . . . . Negierung und den aussührenden Organen steht und sie in ihre» kolonisatorischen Bestrebungen unterstützt. Namens der Stadt Königsberg brachte Oberbürgermeister Körte ein Hoch aus die deutschen Kolonien aus. Hieraus hielt der Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg eine Ansprache. Er betonte, die wann herzigen Worte, mit denen die Versammlung begrüßt worden sei, würden besonders dankbar empfunden, da sie auf altem deutschen kolonialen Boden, den deutscher Fleiß in blühendes Kulturland verwandelte, erllnnge» seien. Gerade die Geschickte Ostpreußens biete die sichere Bürgschaft dafür, daß. wenn alle treu zusaminen- hielten, die kolonisatorischen Bestrebungen ihr Ziel erreichen würden. Paris. Aus Rom wird gemeldet, daß entgegen den in Frankreich verbreiteten Anschauungen der Papst keineswegs ge neigt sei, das Trennungsgefetz hinzunehmen. Man Witt das Gesetz ignorieren und Vorgehen, als wenn es nicht vorhanden wäre. Ten, „Matin" zufolge sei auch die Mehrheit der sronzö fischen Karbinnlsmission der Ansicht, daß das Trennungsgesetz durchweg zu verwerfen sei. Berlin. Die am 4. und 5. Juni hier tagende Werbe- verjammlung derStenographrefchule Gabel s- berger hat einstimmig folgende Entschließung gefaßt: „Die Stenographie ist in unserer Zeit für Handel und Verkehr un entbehrlich. Ihre allseitigc Verwendung wird gehindert durch die bedauernswerte Vielheit der Systeme. Alle bisher einge- schlagencn Wege zur Schaffung eines deutschen Einheitssystems haben sich als ungangbar erwiesen. Deshalb hält die Werbe- versainmiung eS für dringend erwünscht, daß nach dem Por- dilde der Orthographie-Konferenz vom Jahre 190> durch eine aus Vertretern der einzelnen Regierungen des deutschen Sprach gebietes zusammengesetzte Konferenz die baldige Schaffung einer oeutschcn Einheitsstenographie hcrbeigeführt werde." Kiel. Nachdem an der Unfallstelle des Torpedo bootes K. 126 noch zwei Leichen, die des Torpedo-Ober- matrose» Gronau aus Königsberg un-d des Torpedo^Mairoien Waltemathe aus Rumbcck an der Weser, geborgen, sind wettere Leichen nicht entdeckt und die Bergungsarbeiten nunmehr als abgeschlossen eingestellt worden. Königsberg. Ans Anlaß der hier vom 6. bis 9. Juni tagende» Hanptverfammlung der Deutschen Kolonial- gefellschafl veranstalteten heute die Abteilung Königsberg und der Ostpreußische Gauverband einen Begrüßungsodend. Regierungsrak v. Hake-Allenstein legte dar. welch erfreuliche Ent wicklung die Kolonialsache in Ostpreußen genommen habe. Tie Erfolge der Kolonialgesellschaft seien zum nicht geringen Teile der vorzüglichen Leitung der Gesellschaft durch der, Herzog Johann Oertliches und Sächsisches. Dresden. 7. Juni. —* Wie die „R. Ges. Eorr." zu melden weiß, wird Seine Könial. Hoheit Prinz Johann Georg aus einer längeren Reise die Schweiz und Südsrankreich besuchen: auch will er bei Gelegenheit den Hof des Herzogs von Cumberlaud in Gmunden berühren. —* Ihre König!. .Hoheit Prinzesfin Mathilde besuchte heute vormittag die von der Firma Hartmann u. Ebert in chrem Ausstellungssaalc, Viktoriaiträße 7, in Verbindung mit der Könrgl. Porzellanmanusaktur, Herrn Hoftheatermaler Weck, den Firmen C. W. Thiel, Georg Schnauffer und W. Wehrle zum Besten der König Albert-Gedächtnis-Stiftung veranstaltete SonderauSstelliwg für Kunst und Kunstgewcrbc. —* Aus Rom wird gemetüet: Die jüngste Tochter des Don Carlos, Herzogs von Madrid, Prinzessin Alice von Bourbon, deren Ehe mit dem Prinzen Schönburg- Waldenburg vom Papste für nichtbestehcnd erklärt worden ist, hat sich vorgestern in Piareggio in der Hauskapellc des väter lichen Palais mit den, früheren italienischen Leutnant Lino del Pretc verehelicht. —* In vergangener Nacht ist in Dresden der Landtag» Abgeordnete des Wahlkreises Dresden 1 Herr Handelskammer syndikus Paul Scknlze nach längerem schwerem Leiden gestorben. In dem so vorzeitig Dabingeschiedenen verliert die Zweite Stündckcumner, die eben erst den Verlust des ebenfalls national liberalen Abg. Rollstiß zu beklage» hatte, einen ihrer fleißigste» und ans seinem Gebiete erfahrensten Vertreter, die Dresdner Handelskammer ihren arbeitsfrendigen, in alle» Geschäfte» versierte» Syndikus, die Industrie unserer engeren .Heimat eine» ihrer unerickrockcnsten Vorkämpfer. Auch die politischen Gegner des Entschlafenen werden an seiner Bahre gern die außerordent liche Rührigkeit und Begabung anerkennen, die der linksliberale Abgeordnete jederzeit unter Umständen auch unter Beiseitelaffung aller äußeren Rücksichtnahme, mit ganzer Kraft für dir Interessen seiner Partei einsetzte, seinen hervorragenden Fleiß in allen parla mentarischcn Geschäften, seine tiefgegründetc Sachkenntnis und volkswirtschaftliche Erfavrung. Nur in zwei Sessionen hat Schulze dem sächsischen Landtage angekört. Am Ende der Session 1903 04 wurde er an Stelle Preibischs in die Gesetzgcbungs- deputation gewählt. Und wie ihn mitten in der vor kurzem been deten Tagung ein sahes Geschick aus seiner Tätigkeit riß, lebt noch frisch in aller Erinnerung. Der Verstorbene hat nur ein Alter von 45 Jahren erreicht. Er war im Jahre 1861 in Leipzig Kunst «uv Wissenschaft. ff* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hof theater. Im Opern hanse beginnt Sonnabend, den 9. Juni. Richard Wagners „Ring des Nibelungen" mit der Aufführung des „Rhein g old ". Dir Besetzung ist die folgende: Wotan — Herr Perm», Loge — Herr Burrian, Donner — Herr Kiek, Froh — Herr Grosch (zum erstenmal», Alberich — Herr Plaschke, Mime — Herr Rüdiger, Fasolt — Herr Rains, Jafner — Herr Wächter, Fricka - FA. v. Chavanne, Freia — Frl. Seebe, Erda — Frl. Schäfer, Woglinde — Frau Nast, Wellgunde - Frl. v. d. Osten. Fl-" " ^ ani Dienstag in seiner Nast, Wellgunde — Irl. v. d. Osten, Floßbilde — Irl. Schäfer. ff* Ueber die Ur>ache des Todes von Eduard v. Hartmann, der, wie bereits telegraphisch gemeldet, ani Dienstag in seiner Villa zu Groß-Licistenelde gestorben ist, wissen Berliner Blätter noch ewige Details zu melden. Der große Philosoph war eigent lich schon seit 4l Jahren ein kranker Mann. Ein Knieleiden hatte den sungen Offizier im Jahre 1865 gezwungen, nach kaum sieben jähriger Dienstzeit im Garde-Artillerie-Regiment seinen Abschied zu nehmen, und zu diesem Leiden trat in den letzten Jahren noch eine innere Krankheit, die ihn völlig an das Haus fesselte. So hatte er „Zeit zur Einsamkeit". Das innere Lewen, eine schwere Magen- und Darmasfektion, verschlimmerte sich seit Beginn dieses Jahres immer mehr und fesselte ihn vom Mai an sogar dauernd anS Bett, bis ihn am Dienstag von allerhErdenplage ein sanfter Tod erlöste. Die Beerdigung findet am Sonnabend nach mittag 3 Uhr auf dem Garnison-Kirchhofe in der Hasenheide z» Berlin statt, wo auch sein Vater, General Robert v. Hartmann, und seine Mutter die letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Grabrede wird der langiährige Freund des Verstorbenen, Professor Psleiderer, halten. Seit 2! Jahren wohnte Eduard v. Hartmann übrigens in Groß-Lichterfelde und die letzten ll Jahre in der ihm gehörenden Villa. Auf ihren Veranden verbrachte er Sommer uno Winter einen großen Teil des Tages, da sein Knieleiden ihn an Bewegung im Freien hinderte. Neben seiner zweiten Gattin und mehreren erwachsenen .Kindern betrauert ein großer Freundes kreis sein Hinscheiven. — Neben seine» Bedentung als der des größten Schopenhauer-Schülers springt vor allem die Vielseitigkeit »einer Interessen und seine anßerorventliche Fruchtbarkeit der literarischen Produktion in die Äugen, die es unmöglich macht, auch nur die wichtigeren seiner Publikationen hier zu verreickme». Bon der Naturphilosophie ausgehend und am Abend seines Lebens z« ihr zurückkehrend, hat er dazwischen alle Gebiete der Philosophie von der Erkenntnistheorie und Logik dis zur Ethik, Äesthetik und Religionsphilosophie in den Bereich seiner Erörte rung gezogen und auf allen, wenn nicht immer gleich wertvolle und bleibende, so dock stets gleich anregende Beachtung heischende Gedanken geäußert. Daneben hat er in einer Fülle von kleineren Gelegenheitsschriften. Abhandlungen, Zeitschriften- und Journal- artikeln zu allen wichtigeren politischen, kirchlichen, sozialen und kulturgeschichtlichen Tagessragen Stellung genommen und sich überall als geistvoller und gedankenreicher, wenn auch nicht immer gleich obirktiver und vorurteilsfreier Beobachter und Be urteiler bewährt. Auch als Dramatiker (unter dem Pseudonym Karl Robert) ist er hervorgetreten. v. Hartman« war zweimal verheiratet. Beide Gattinnen waren ihm auch in seinen philoso phischen Bestrebungen teilnehmende und > '»sländnisvolle Gefähr tinnen, beide haben sich auch schriftstclleistw betätigt. Besonders die Schritt seiner ersten (verstorbenen) Iran Agnes, geb. Taubert, „Der Pessimismus und seine Gegner" OBcrlin 1873) ist lesenswert und zur Einführung in den Hartmannschen Jdeenkrcis wohl geeignet. ff Eleonore Düse hat es, wie aus Mailand berichtet wird, nunmehr endgültig aufgegeben, an der Spitze einer eigenen Truppe Italien und die Fremde zu bereisen. Eden genesen, wollte sie jüngst noch in Mailand mit einer neuen Truppe Vorstellungen veranstalten. Schließlich trat sie jedoch von diesem Vorhaben zurück, ein Entschluß, der sie viel Geld kostete, denn nicht »»eiliger als 20000 Mark hatte sie Konventionalstrase an eine Reihe bereits engagierter Schauspielkräfte zu zahlen. — Bei der Art von minderwertigen Truppen, mit denen Frau Düse m den letzten Jahren durch Deutschland gezogen ist, wäre die Summe jedenfalls bedeutend niedriger ausgefallen. — Die Diva wird fortan nur als Star der bekannten Schauspicl- gesellschaft des Virgils» Talli angehören. Allgemeiner Deutscher Lehrertag. Im weiteren Verlaufe der Sitzung am Mittwoch verlangte der zweite Referent zu dem Thema der S i m n l t a n i ch »l e Lehrer L ü tgem e i c r - Heiden (Lippel eine Zentralisation des Religionsunterrichts und damit die Vereinheitlichung der Er ziehungsarbeit. Wer von den Eltern eine Simnltanschule wünscht oder irgend eine andere Schulsorm, soll sie haben. (Bravo!) Aber nnfdrängen soll man die Siinultanschnle nicht. Redner schloß: Ich bitte die Freunde der Simnltanschule, das Wesen der Konfessionsschule ins Auge zu fassen, Zen. An die Kir» nicht ihre zufälligen Mängel, die wir gemeinsam bekämpfen. An die Kirchen- und Schulrcaie- rungcn aber richte ich die Bitte: habt ein wachsames Aime aus den Religionsunterricht. Wirkt dahin, daß nicht Gottes Wort, reli- Lehrer. Das ist Euch wie uns nicht gut. (Levhafter Beifall bei einem Tel unserer Kirche und unserem Volke :ur der Versammlung.) In der sehr ausgedehnten und hochintereffanten Debatte begründete zunächst Lehrer Holzmeier-Bremen die Thesen, die von den Hamburger und Bremer Lehrern zu dieser Frage Angebracht sind. Die Thesen bezeichnen die vom Referen ten eingebrachten Leitsätze als ungenügend und rückständig. Sic verlangen eine nationale Staatsschule nach einheitlichen Grund jätzen und in einheitlichem Geiste. Dieser einheitliche Geist, so heißt es weiter, kann nicht durch die Lehrmeinungen der verschie denen Konfessionen bestimmt werden, denn diese Lehrmeinungen bilden eine Quelle und einen Ausgangspunkt der Trennung und Zersplitterung im deutschen Geistesleben. Auch werden sie von beiden Kreisen der Bevölkerung nicht mehr geteilt. Deshalb kann weder die Konfessionsschule, noch die Simultan schule linieren Ansprüchen genügen Denn beide setzen einen Anspruch ans ein Mitbestimmungsrecht der Konsessiv nen aus die Schule voraus und sind nur über die Einschätzung und Befriedigung dieser Ansprüche verschiedener Meinung Den Ansprüche» der einheitlich eingerichteten Staatsschule kann nur die rein weltliche Schule genügen. Diese erteilt keinen Reli gionSunterricht. Ihr verbleibt die wichtige Ausgabe, durch die starken Stoffe ihres Gesamtunterrichts jene Kräfte des Geistes und des Gemüts lebendig zu machen, durch welche der reifende Mensch seine Weltanschauung und damit auch seine» persönlichen Standpunkt gegenüber de» Fragen des religiösen Lebens sich er kämpft. Die RcligionSgeschlchtc ist vielmehr nur als Zweig der KiilliirgAchichle ein integrierender Bestandteil des Geschichtsunter richts. Wir wollen, w führte der Redner aus. mit unserem Anträge nicht die Kirche bekämpfen, sie soll nur nicht in dem Reiche der Pädagogik und des freien Geistes herrsche». Es gibt keinen allgemeinen Religionsunterricht, er wird immer iin Sinne einer bcstiiiiniten Kvniemvn erteilt werden Die Universität ist l doch auch nicht christlich. Redner wendet sich dann gegen die ! Bibel, die nicht mehr als Grundlage des Religionsunterrichts tt .»ll
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