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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030812016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903081201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903081201
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-12
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.08.1903
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Dresdner Nachrichten. Str. 222. Seile 2. »» Mittwoch. tS August I» reictien »ach dem Bahnbose, obwohl der Rauch Iw am Lehen »eichuidene und sie crslickle Daher wurde der größte Teil der Leiche» uni oder in der Rahe des Perrons dieser Station ge sunden D>e Reisenden, die i»i Gegensatz dazu den Gedamen batten, aus der Bahnslrecke nach der Station Beüeville zunick- ugehen, und bis au> sünj gerettet worden Das; nur ein geringer Teil der Reisenden diesen Weg wählte, ist daraus ^urückzusühren, dag die Reisenden auS Anschlägen a»i allen «ladtbahnhofen iiwsUen, das; es den Tod bringe, die Schienen zu betreten: nur dicieingen, welche daran dachten, das; der Kontakt unterbrochen und die von dein elektrischen Strome drohende Gesabr beseitigt sei, konnten ans dein oben angegebenen Wege dein sicheren Tode enlrinnen. Bisher sind »i5 Leiche» rekognosziert. Der Bahnhof M.'nilnionlank, wo die beiden singe in Brand gerieten, ist fast oollständig zersiori Tie wenigen lleberreste sind ausgebrannt und verbogen, Tie BahnbvsSnhr ist aus 9 ll.hr 25 Rkin, stehen geblieben, Tie beiden .luge bilde» einen Trümmerhaufen von verbogenen und ,wrbrvel>e»en. Lisenteilen, Die Fensterscheiben sind zerichinolzen und zn großen Glasplatten geworden. Die Trabte der elekirischen Leitung bangen iiber die Mauer herab, Tie Feuerwehr nuni iuiiner »och Wasserfluten aus die Trüinmer, Ri'erkiviirbigeliveise lsi die Hitze an den Stellen, wo das Feuer besonders be'tig war, weniger groß, als an der Station Eouronnes wo es nichl cigenllich zniu Ausbruch kam. Rach der Meinung der Jugeiiieuie t>ak der Luftzug die ganze Hitze nach dieser Seite ge lrage» Rliniiiervrälideni Eeinbes besichtigte auch den Bahnhof M.uiiliuoutant und besonders die Stelle, wo die Leichen gefunden lind geborgen wnrden Paris Der "Munizipalral beichloß, die Stier deS Un glücks ans der Stadtbahn ans Kolken der Stadt Paris be erdigen zn lauen Tie »leilien »nter den bereits sellgestellten Ver unglückten ivo.niken in Paris oder innerhalb der Bannmeile von Paris nur einige wenige waren au-S der Provinz, Präsident Loiibet Hai an ds- Sladiverwalluiig ein Telegramm gerichtet, in dem er ieiner Emchiitteniira und der Teilnahme Ausdruck gibt, die er an der Trauer der Bevölkerung von Paris nimmt. Der Slaaisanwalr leiieie vormittags mit den Fngenieuren der Stadt bahn eine llitteniichung über das Unglück ein. Rach amtlicher Feltiiellung beträgt die Zahl der ans Tageslicht gebrachten Sv'er v> Ter Minister der öffentlichen Arbeiten trat ans der Lianen Mön'lmonlaitt cm, um die UiialiickSilätle zu besichtigen, Aus der Slatton EonronneS, wo die Reitenden in der Dunkel- beir .n dem von der BahnholSmauer gebildeten Engpaß ein- geicblonen waren, befindet sich eine graste Blutlache, in welcher Schinne und Hüte liegen. Der Zug. welcher dort liegen geblieben m, >>i nur cmgeschwell Die Scheiben lind zerbrochen, die Wände -nd Bänke im Trensirauine des SlationSvorslehers haben sich durch die noch immer herrschende große Hitze verbogen und habe» ebenfalls zu schwelen ange-ange». Es ist noch immer nicht möglich, i.i den Verbrannten zu gelangen, Mir Feuerwehrleute haben sich denselben genähen und die'e erklären, daß sich vor und hinter der Skatton Conronnes keine Leichen mehr befinden, Paris lProzeß Hnmbertt Der Anwalt Parmentier üchte das Verfahren in den mit den Erawrords znsamincnhängen- de» Angelegenheiten auseinander. Er habe die Eraw'ords ver- iäiiedene Male gesehen. Die d'Ailrigiiacs hätten keineswegs deren Rolle gespielt. Im iveitercu Verlan'e des Verhörs des Anwalts Parnienner wiirde iestgeskellt. daß dieser in der Tat die Erawwrds persönlich nicht gesehen hat, Parmentier beteuert aber seinen guten Glauben und versichert, er habe, ebenso wie alle Welt, an das Vorhandensein der Erawwrds geglaubt, obwohl er mit ihnen nur aus dem Wege de-Z Dosts rvsiunte-Verkehrs in Verbindung ge wesen sei, Bern, lPriv.-Tel.t In Därligen am Thnner See tourde der Professor Kerkosi auS Paris, bekannt als Bearbeiter des Volapül, von einem Enenbahnzng überfahren und getötet. -H a a g, Ter Prinzgemahl Heinri ch reist beule abend nach Mecklenburg, um leine Mutter zu besuchen und den Festlichkeiten in WiSluar beiznwvhnc», die auS Anlaß der endgüliigen Wieder vereinigung der Stadt mit Mecklenburg-Schwerin und dem Deiit- ichen Reiche stalliittden, Kovenhagen lPriv-Telt Der Rennfahrer Arthur Schulze aus Dresden, der an dem Radweltmeisterschalts- sabren teilnehmen sollte, ist beim Nennen gestürzt und bat das Schlimelbei» gebrochen Peiersbnrg, Rach Nceldiingen aus Kiew ist die Situation noch immer äußerst kritisch. Zahlreiche Zusammen- s' v ß e fanden rechen Streikenden und Mitträr slatt, Tie Lebens- miikelvrei'e nud enorm gestiegen. Viele Fabriken wurden ler- skört. Bei einem Kampie in Podol soll es ani beiden Seiten mehrere Hundert Tote und Verwundete gegeben haben, Krakau, Ter hier tagende Rabbiner-Kongreß bs- iclsioß in geheimer Sitzung aus Antrag deS Rabbiners von Poltawa einstlniniig und ebne Debatte, die revolutionäre und sozialistische issewegniig in Rußland streng zu bekämpfen, weil sic mit den Be stimmungen der B bel unvereinbar sei. Ferner wurde von dem Kvuareß der Mädchenhandel Meng verurteilt und den jüdischen Mäüctxuhändlern eine harte Strafe angcdrohl, K o nsla i> ti» vpel, iPriv.-Tel l RvstkowSki soll, als der Pollen ihn nicht grüßte, aus dem Wagen gesprungen sein und dem Posten zwei Sbrseigcn gegeben babcn. worauf dieier den Kvm'ul nicderichoß. Man wirst tlivsikowski einerseits schroffes Ailiireien gegen die Behörden vor. andererseits svl! er die Ans- liäildiiäien aurch Oielo und sonnige Mittel unterstützt habcn, Ro'tkowski soll häufig mit Peitschenhieben die Soldaten regaliert haben, die ihn nicht grüßten, meistens, weil die armen Bauern ans aleiiieisien nichts von ihm und der von ihm vertretenen Würde Rußlands wußten Belgrad lPriv -Telä Der Bruder des Komas, Prinz Arsen K a r a g e o r ge w::' cb . der russischer Oberst ist, soll demnächst als Genera! an die Svitze des serbischen HcereS treten und qleich- ze iig die Ausgabe übernehmen, die :m serbischen Heere seit dem K Znia-morde er.eacksienen Zwistigkeiten zwischen den Onizieren bc'iz»!eqen, ^ Pekina Das chinesische Auswärtige Amt beabsichtigt, die Landerrechte der in Peking weilenden Ausländer zn bcschrän- !cn. da Peking kein-' Handelsstadt sei Es sollen Ausländer kein Eigentum darin besitzen und die Fremdenkolonie sich nicht ver- größern dürfen, Tran, Drei Soldaten der Fremdenlegion, die einen drei fachen Mord begangen hatten, wnrden heute in Saida e r i choss e n, Uranksiirt a. Kredit 207.HO. Liskonto —. Dresdner Ban? . TtaAt'ök'alsii 142 90 Lombarden 17 ^aurahutte 222.60. Ungcir. Mold —.—. ^eituq'es IN 20 Tiirken'.oiL —. Nutng. 71 B,»rii<. Nlzr nnctzm. Nente 97 no. ItaUener 102.20 Sranier 9197,. 'Vorti.I'sen 91.3.'» Tiirk-'n L2.12. T^ürkenlose 127.—. Lttomattbank 239.—. LlT.Fr-'bahn —. — ^omdarden —Nubil, Paris. Prodilk:?nma,-kt. Weiten ver 21»qnst 22.30 r:r 9?c>nbr.'?eebr. 71 52. flau. ' t'iri'.riS Der -kil-rnst 37 75, per Ianuar-'.'wril 32.50. flau. per August 49,50, per Januar-Avril 51 25. rütrig. Amsterdain. Produkten - Bericht. Weiten per Novbr. —, per Marz —. l»i0.lfgen per Oktober . per Mur; —GcschäftsloS. überstrahlten Sarge twr dem Altäre aufaebahrt lvar, izicrlorpS! eine prachtvolle Palm« von dem Offizier! isfen .. . «r »tegiments Nr. 12 und das Kissen mit den hohen Orden des Während des Drucks cingegangene Drahtmeldungeri vom l l. bcz. 12. August. * Ll listig. Zur Besichtigung der Aussiger Allgemeinen deulschcil Ansilelluiig trafen die Bkitglicdcr des In ter när, analen Gcologen-K ongresscs aus Wien ein. feier lich emv'angen von Bürgermeister Shnsorge, Bezirkshauvtmonn Lendecke uns Stadtrat Ditlbach, Namens der Geologen antwor- icle Pro'cssor Hibich. Die Gäsle verweilen in Aussig und dessen Umgebung 5 Tuge Oertliches und LächsischeS. — Sc. Maicllät der König hat dem König! Gesandten an den Thnriiigiichen Höfen. Frlirn. v. R e > tz e n sl e i n, die Erlaubnis :nr Annahme und znm Tragen der ihm von dem Herzoge von Sachsen Altcnhurg verliehenen ErinnernngSmedaille an dessen Regieriingsiillsiläum erteilt, ebenso dem Postmeislcr L e h m a n n in Gößnitz, dem Postsekrelar Biüller in Altenbnrg »»d dem Oberbriesträger B e r n h a r d daselbst. eine beS gangencn Sonntag nach kurzem Leiden unerwartet schnell aus dem Leben geschiedenen Generalmajor z, D. Herrn Gustav Eduard Osterloh, dessen irdisch« Hülle in einem schweren c chcncn, mit Helm und Degen ge,chmüm . Häupten pS des Fuß-Artillerie . . en hohen Orden de« Verstorbene», Zu beiden Seiten des Katafalks gruppierten sich in verschtvenderischer Fülle buslende Blumenarrangements au« Roien, Levkoien, Chrysanthemum und Erika, unter denen be sonders ein großer Lorbeerkranz deS 2, Feld-Artillerie-Reaiment- Nr 28 und ein solcher des 1 Pionierbataillons 4tr. 13 aus» fielen. Unter den zur Trauerleier Erschienenen bemerkte man zumeist astrve und inaktive Offiziere aller Grade, oornehmlich von den Pionieren und der Artillerie, welch' letzterer Truppe der Ver storbene über 33 Jahre angehbrt halte. Eingeleitet tourde di« Feier durch das vom Friedhossckwr gesungene, aus der Borhalle weihevoll herübertöueiide Lied Harre weiiie Seele" dem sich die Gedächtnisrede des Herr» Pastors Leuschner aus Btasewih an» schloß, Ihr lag das Schrrstwort zu gründe: „Sei getreu biS an den Tod. so will ich Dir die »kröne des Leben« geben." In be wegten Worten gedachte der Geistliche der Teilnahme deS Heim gegangenen an den großen Kämpfen der letzten 41) Jahre, die er als treuer Soldat, dem Rufe seines obersten Kriegsherrn folgend, liiltgekämpst als einer der vielen Hunderttausend«, die dem deut- schen Vaterlande »eine Einheit und Größe gewinne» Hilfen. Treue war der Grundzna von deS Berslorbenen Wesen. Treue gegen die Seinen, gegen sich selbst, in seinem Berufe, für seinen König und endlich auch gegen Gott, der ihn nunmehr gekrönt mit der Krone des Lebens, Nach der alle Herzen lies bewegenden Ge dächtnisrede sang der Ehor am Sarge das Lied „Wie sie so sanft ruh'»", worauf sich der Kondiikt nach der Gruft in Bewegung setzte. Ihm schritten vier Paraderire der städtischen Beerdigungs anstalt mit umflorten silbernen Hellebarden und nach alter, c Sitte ein »kreuzträger niit dem Kruzifix voran. Dann folgte ei» Leutnant des Pionier-Bataillons mit dem Ordenskissen, Den Sarg trugen 12 Pwnier-Nnterossiziere, während die Kapelle den Chopinschen Trauermarsch spielte. Am Grabe erfolgte die Ab dankung, Gebet und Segen. Sodann sang der Friedhoisclwr noch das Lied „Da unten ist Friede»", und die Kapelle intonierte den Ehoral „Es ist bestimmt rn Gottes Rat", womrt die ernste Feier beendet war, — 'Die Sächsischen Staatseisenbahnen im Jahre 1902, IV, sSchlnß s Auf den 1S6 für Privatdepescheiwerkchr ein gerichteten Stationen der Sächsischen Slaatseisenbahnen wurden 169015, Prrvatdepeicl)en abgefertigt und zwar gingen 132 037 ab und 56 958 ein. Hieraus wurden 91792,32 Mark erlöst, wovon wieder 51171,23 "Mark der Ersenbahnkasse zufielen, Staats- depeiche» wurden insgesamt 5522 abgefertigt. In diesen Ziffern ist selbstverständlich die ungeheuere Menge von dienstlichen De peschen, wie Zugsnieldniigeri usw., Nicht enthalten. Auf jedes Kilometer Bahnlänge entfallen von den Einnahmen aus dem De peschenverkehr 30 bezw, 18 Mark, — Die sinanzlellen Er gebnisse im Jahre 1902 zeigen gegenüber denjenigen im Jahre 1901 eine entichiedene Wendung zum Besseren, Wenn auch die gesamten Eirurahnren noch zurückgeblieben sind, so ist doch der Ucberschuß weil Höker als im Jahre 1901, weil bei den Aus gaben verickvcdene Ersparnisse Platz gegriffen haben. Die Ein nahmen betrugen insgemmt 129463 296,90 Mark und stehen damit um 2 610 610,85 Mark hinter denjenigen des Jahres 1901 zurück. Die Einnahmen zergliedern sich m solche ans dem Per sonen- und Gepäckoerkehre >10 592683,94 Mark oder 663 753,95 Mark mehr als 1901 >, »i solche ans dem Güterverkehre >75 675 668,71 Mark oder 1352916,02 Mark mehrs, in solche ans Ucberlaisilng von Bahnanlagen und für Leistungen zugunsten Dritter <3 835325,40 "Mark oder 2043 308,83 -Black weNigers, in solche aus Überlassung von Betriebsmitteln >2 828 937,95 "Mark oder 94 725,85 Mark wenigers, in Erträgnisse aus "Veräuße rungen sl 346 199,80 Mark oder 2613124.03 Mark weniger und infolge ans verschiedenen Emnahmcanellen >2 184 482.00 Mark oder 123847.94 Mark niehrs. Ans das »kilonieter Bahnlänge entfallen 41 932,11 Mark oder 1409,33 Mark weniger als 1901, Die Ausgaben beanspruchten eine Smnine von 93 763365,73 "Mark und waren bannt uni 10101837,76 Mark niedriger als 1901. Ans das Kilometer Bahnlänge entfielen 30369,19 Mark swcNiger 3 7T5 26 Mark» Ausgabe. Ter 11 eber > chuß beträgt 35 699 931,17 Mark und ist lim 7 491 196,91 Mark höher als 1901. "Auf jedes Kilometer Bahnlänge berechnet ergeben sich 11562.92 Mark sin ehr 2 305 93 Mark Ueberschuß. Gegen das Jahr 1901 haben sich die Einnahmen um 1,977 Prozent, die "Ausgaben um 9.726 Prozent vermindert, wogegen sic» der Ueberschuß um 26.556 Pro zent vermehrt hat. Der Betriebskocffizient, d, h, das Verhältnis der "Ausgaben zur Bruttoeinnahme ist von 78,642 Prozent ans 72,425 Prozent herabgegangen, — "Auf den Sächssichen Staats- bahncn sind im Jahre 262 Unfälle tun Jahre 1901: 275> vor gekommen und znmr 33 Entgleisungen l49>. 10 Zusammenstöße >12!, 219 Unfälle anderer "Art l214,l Beim Ei'enhabnbetriebe wurden ohne oder durch eigene Schuls 225 >248s Personen ge lötet oder verletzt und zivar 22 Reisende, 177 Bahnbedienstete. 3 Beamte anderer Ressorts. 23 fremde Personen, Selbstmord begingen 22 Pcrwncn, 1 Person wurde 'infolge Selbstmordver suchs verletzt. Schienen- und Weichenteilbrüche kamen 488 11051s vor, "Achsbrüche waren 3 >5> zn verzeichnen, — lieber 16000 Beamte und gegen 28 500 im Arbciierverhälmsie stehende Be dienstete befchüstigen unsere Staatsbahnen und saßt drei Vierteile hiervon kommen aus die Drailsvorloerwaltung l Stationsdicnst. Fahr- und Maschincndlensts, Die im Arbeiterverhältnisse stehenden Personen gehören, soweit sie versicherungsvfsichsig sind, einer Betriebskrankenkasse und einer Arbeiterpcnlionskasse an. welche unter dem Namen „Bürean für Arbecierverucheriing" in Dresden ihren Sitz haben. Die Betriebskrankenkasse vereinnahmte im Jahre 1902 >m ganzen 958 662 "Mark, verausgabte aber 1073 714 Mark, lodaß diese die Einnahme um 115052 Mark überstiegen. Ter Rclerocsonds hatte einen Bestand von etwa 1hj> Million Mark, Die beiden "ArbeiterpensionZkalsen. die mit annähernd 900 000 Mark Einnahmen und 600000 Mark Aasgaben ab- schließen. besaßen Ende des Jahres 1902 einen Bermögensbestand von nahezu 13 Millionen Mark, — Zum Schluß sei noch ein kurzer Vergleich mit den statistischen Nachrichten vom Jahre 1892 hier wiedergegebcn. der io manck>es Interessante bietet und zeigt, in welchem Maße während der letzten 10 Jahre unser SiaalsbahnWcsen vorgeschritten ist. In lenem Jahre betrug dos "Anlagekapital rund 698 Millionen Mark l>902: r»nd 981 Millionen "Markst damals standen 1003 Lokomotiven, 679 Tender. 2616 Personenwagen mit 101030 Plätzen. 24 271 Gepäck- und Güterwagen zur Verfügung, Befördert wurden 35811211 Per sonen und 17 056 002 Tonnen Güter, die insgesamt 88 898 659 Mark Einahmen ergaben, Tic Ausgaben umfaßten in senem Jahre 59 325 009 Mark sodaß ein Ueberschuß von 29 573 650 Mark verblieb. Während die Einnahmen gewachsen sind, zeigen die von Personen und Gütern znrückgelegten Transportwege einen Rückgang, Noch im Jahre 1892! legte durchschnittlich eine Perlon 23,27 Kilometer und eine Tonne Gut 70.64 Kilometer zurück: im Lause der letzten lO Jahre sind diese Leistungen auf 20,82 .Kilometer und 65,56 Kilometer zurückgcgangen. — Wir schließen nnserc "Angaben mit dem Wunsclie, dal; der im Jahre 1902 emgelretene Aufschwung von Tauer sein möge. — Am 1, August konnten die Geldbriefträger unserer Residenz ein bemerkenswertes I u b i l ä » m begehen, A» diesem Tage wnren 25 Jahre verflossen, seitdem die Geldbcstellung in Dresden dem Kaiscrl, Postamt l (Hanptvostamtt übertragen und von 20 Geldbriksträgern in ebenso viel Revieren »us- gestihrl wurde. Heute sind im ganzen 48 Besteller tätig. Vv» den damals in Dienst gclretenen Unlerbeamten sind bereits 13 ver storben, 6 lebe» im Ruhestände und mir ein einziger ist übrig ge blieben und begebt Tag iilr Tag »och unverdrossen und stets gern gesehen sein ausgedehntes Geldrevler, der Herr Obrrbriesträger Eckstein, welcher trotz schwerer Verwundung im Feldzuge gegen Frankreich »och heute körperlich rüstig und geistig srilch seines ichweren "Amtes waltet, — Ten Iubeltag wollten die Geldbrlrf- träger doch nicht ungeseiert vorüber geben lassen. Sie versammelten sich daher am genannten Tage zu einer kleinen Jestseier in de» .Drei Raben", zn einem fröhlichen Kommers, galt es doch auch, ihre» lnngiähngc» Vorstand, Herrn Ober-Postiekretär Leon- Hardt. der an dielem Tage auf eine 10jährige Postdienstteit zuiückbsickcn durfte, zu chien. Bereits am "Morgen war dessen "Arbeit-Pult durch Blumensträuße und eine Girlande geschmückt worden. Tie Frsiversgmmlring war sehr zahlreich, denn es batte» sich nicht nur die 48 akliven Geldbesteller, sondern auch viele von den lm Ruhestände lebenden Kameiciden. lowie vollzählig der Gesangverein „Liedeikranz" vom Post» und Telegraphen-Unter» ^ kurzer Begrüßung durch spräche von dein Bvraenannten im Namen der Geldbriefträger eine kostbare goldene Talckemchr als Angebinde zu »einem 40iäh,tgri» inlsiudstäum feierlichst überreicht: Herr Eckstein erhielt zu selyem -5iähttgeil Briefträger,udtläurn einen prächtigen srlvrrner Krücke. Beide Judiiare dankten in bewegten Worte» für die Ehrungen. Antvrachen, Borträge und Gesänax wechstjlen mit stock mit orten «taander ad. insbesondere fand «tn von Leonhardt vometragenrS komisch-voslalsiche« Epv« tn 6 Bildern .De« Grlddriesträgers Freud' und Leid" den Beifall der Fest. Versammlung. Herr «ßmarrn gab iirleresianle Kuegseunireol^e, au« dem Monat August de« Jahres 1870 zum Besten, wo « als tapferer Grenadier in Frankrrtch bewegte Tage erlebte. Von Senn Bolldirektor a. D. RostvSkt, der 2l Jahre ldiS 19o2) an der Spitze des Postamtes l gestanden und das Institut der Geldbriestrüaer besonder- in sein Herz geschlossen batte, war ein längeres Eluck- wuulchleleararnm erirgenangen. — Wie bereits mitgeteilt, wird der Deutsch-Böhmische Längerbund Sonnabend, den 1v.. und Sonntaa, den 18. d. Mls,, die Deutsche Stabte-AuSstellung besuchen und im Parke der Ausstellung Gelangsvorträge abhaltcn. Die böh- mischen Sänger treten, 555 an der Zahl, am Sonnabend abend Ich? bis 8 und MIO Uhr »nter der abwechselnden Leitung des Universitäts-Musikdirektors Herrn Prof. Hans Schnetder-Prag und des BnndeSchormeislertz Herrn Adclbert Sckammer auf. Die Gesangsvorlräac werden nicht von einzelnen Vereine», sondern von dem Bunde i» varzrar,' ausgefnhri, "Am Sonntag werde» die Vorträge im Rahmen deS täglichen Konzertes oline Pro gramm anSgesührt, Nach dem Sonnabend-Konzert findet unter dem Ehrenvorsitze des Herrn Oberbürgermeisters Geh, Finanz- rats a, D Beutler ein großer Sä n aerko in m ers im Konzert- saale des AusslcUungspalastes statt. An diesen werden sich sämt liche hiesige Gesangvereine durch Deputationen beteiligen Zu dem Kommers haben Damen lvcgen des Mangels an Platz keinen Zutritt. — Wie alljährlich, so hat auch in diesem Jahre derDresdner Babelsberger Stenographenverern, der seit Jahren von den Herren Seminaroberlehrer Böhme und Professor Dr, Fröhliger in vortrefflicher Weise geleitet wird, fernen Vereins- kalendcr. bearbeitet von Herrn Gerichtssekretär Gänrlich, her- ausgeaeben. Das Büchlein enthält neben einem Milgliederoer- zeichiiilse, "Auszug aus den Satzungen, der Brbliothcksorduung usw. auch eine» Bericht über das verflossene 30. Vereinsjahr. AuS dem Bericht, der ein treffliches Bild von der hervorragenden und vielseitigen Wirksamkeit des größten Dresdner Stenoaraphenvcr- eins bietet, sei folgendes hervorgehoben: Für die Fortvilduna der Mitglieder ist in 5 Fortbildungskursen m bester Weise Sorge getragen worden, während außerdem 2 Ansängerkurse abgehoben wurden. Auch diesmal haben am Schlüsse des VereinchahreS sür sede Uebungssektion Preisschreiben bei guter Beteiligung statt- gesunden. Die Bibliothek weist die stattliche Zahl von 1620 Bänden aus, darunter mehrere Originalwerke Gabelsbergers. Eine Anzahl oon Mitgliedern hat sich wiederum auf stenographischem Ge- bietelrterarisch hervorragend betätigt. In den Versammlungen des Per- eins sind den Mitgliedern interessante Vorträge geboten worden. "Auch außerhalb des Vereins haben eine Anzahl Mitglieder, meist als Lehrer von Schulen, die Gabelsbergersche Kurzschrift in Unternchtskursen gelehrt. Ferner gedenkt der Bericht des Hin- scheidens deS hochverdienten Ehrenmitgliedes, Herrn Geheimen Rats Hugo Häpe, um den mit dem Verein die ganze Gabelsverger. ich« Schule trauert. Der Bericht ist von Herrn Bankbuchhalter Max Haubold in mustergültiger stenographischer Schrift auto- graphiert. — Mittwoch, den 19. "August, abends 8 Uhr, wird mit ' ' ' Abig ten und non 60 Kerzen beamlenverein eingefunden. Nach Herrn Ober-Briefträger Abmann übernahm Herr Ooer-Postsekretär Leonhardt den Ehrenvorsitz. Bald darauf wurde diesem unter An- einem Vorträge des Herrn Lehrers Neuß in Helbigs weißem Saale. Theaterplatz, ein Ansängerkursus m der Gabels- bcrgerschcii Stenographie eröffnet. Anmeldungen nehmen ml- gegen die Herren Kaufmann Beutler, Wallstraße 15, Lehrer Reuß, Altonacr Straße 22k, Verlagsbuchhändler Reuter, Blase- itzer Straße 1, Kirchner Streikt, Wettiner-Platz 9, sowie Wagner ». Sprung, Eircusstraße 7 Gleichzeitig sei auch auf die Moulags, Dienstags, Donnerstags, Freitags und Sonnabends siaitsii,denken Kurse hingewiesen, in denen bereits Stcnographie- hlndigen Gelegentieit zur Weiterbildung gegeben ist. — Die nächste und wahrscheinlich letzte Gcsellschoftssahrt dieses Jahres nach den, Sprcewald unter Führung des Lehrers Fahlisch zu Lübbenau findet am 22. August statt. — Am 1. November wird in St. Petersburgim Taurischen Palast die unter dem Protektorat der Kaiserin-Mutter sichende internationale wissenschaftliche und gewerbliche Ausstellung „Die Kiriderwelt" eröffnet werden. Die Ausstellung bezweckt, ein möglichst vollständiges Bild des Lebens des Kindes von der Geburt bis znm 17. Lebensjahre zu geben und alle Hilfsmittel. Belehrungs- und Unterrichtsgegenstände, hvgienischen Maßnahmen, Bekleidungsu.'elen, physische, und moralisch« Erziehungsmittel, Nahrnngsweise u. a. in umfassendster Weise darzuslellen Infolge der Einführung deS Anschauungsunterrichts in den rusiilchen Schulen bietet »ich in dieser Ansstellung den deutschen Ausstellern ein weites Feld für alle möglichen Lehrmittel, wie Klanengegeii- slände, Karlen, Bilder. Lesebücher, Iugcirdausgabcn usw., ln deren Verfertigung gerade Deutschland gro» ist und die in Rußland umeist nicht hergcstellt werden. Ein ferneres Gebiet größten llc' " ' msangcs bildet die Abteilung für allerhand Spielzeugwarm , zur Beschäftigung und Belehrung, deren Herstellung speziell der dcntschen Industrie obliegt. Ebenso weit und umfassend ist daß Feld der hygienischen Abteilung mit allen ihren Lehr- und Hilfs mitteln. den medizimsch-pl-armazeutischen, chemischen und mecha nischen Artikeln und der im Zusammenhang damit sichenden Be kleidungsindustrie Was Deutschland in allen diesen Zweigen leistet und bietet, ist bekannt, und es bedarf wohl nur dieser Anregung, um alle interessierten Kreise zur Teilnahme an der Aus stellung anzuregcn Von verschiedenen ausländischen Staaten ist bereits eine rege Beschickung zugesagt. - Der Streik der Tepplcharveiterinnen der Wurzen ei Teppich- und VelourSsabriker, nimmt bedenkliche Formen au. In einer öffentlichen, von etwa 500 Personen be- llichlen Versammlung wurde beschlossen, im Streik zu verharren und auf de» Forderungen bestehen zu bleiben. — Anläßlich seiner Ordeiisauszeichnung bat Herr Kommerzien rat Moritz Hendel in Oelsnitz. Chef der Firma Moritz Hendel sc Söhne, seine» Beamten und Arbeitern reiche Geldgeschenke und für den llnterslützuiigsfouds sür seine Arbeiter 10 000 Mark ge spendet. — Landgericht. Der auS Ovvach gebürtige, in Gröba bei Riem wohnende Kaufmann Otto Paul Peschel war Im Ansang d. I. als Reisender einer hiesigen Zigarrensirma tätig, beinchle rn Dresden und Unmegend hauvtsächllch Gastwirte und gab ohne deren Wissen eine Menge Bestellungen auf. Die Firma lies; sich täuschen lind gewährte dem P. aus die fingierten Aus- träge riisgemmt 30 Mk. Provision. Aus seiner Stellung ent lassen, ösfiiete der Angeklagte i» der hiesigen Stadt unter Anwendung eines Nachschlüssels 3 Automaten und stahl den Inhalt von zu sammen 10,20 Mk. Durch Spruch der 5. Strafkammer wird Peschel zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. — Der Gemeinde- Vorstand, Standesbeamte und Friedensrichter von Klein-Zscbach- wltz Emil Bernhard Tdömel und der Standesamtsexpcdient Friedrich Pa»! Lantzsch ans Klein-Aschachwitz haben sich wegen falscher Beurkundung z» verantworten. Die Standesbeamten sind gesetzlich verpflichtet, Anzeigen von Geburten. Todesfällen und Eheschließungen persönlich entgegenzunehmen und die Urkunde darüber selbst ariSziisertiaerr und zu vollziehen. Tbömcl ist nach seiner nicht widerlegten Angabe in den letzten Jahren durch Arbeit sehr überbürdet, auch durch Dienstreisen vom Dorfe abwesend gewesen. In solchen Fällen hat es L. pflichtwidrig und unberechtigt, aber »ist Wissen und Willen Thönrels unternommen, Geburt--. Sterde- uird HcittttSurkunden ausznscrtlaen, welche bei einer späteren Ge legenheit von Td. unterschrieben wurden. Diese instruktlons- wrdrige Gevfloaerrhcit kam dadurch an den Tag. daß der Arbeiter Holank aus Söbrigen beim Standesamte Klein-Zschachwik fälsch lich den Tod seines Sohnes anmeldete, um sich Tn den Besitz deS Sterbegeldes zu bringen. Holank ist dafür vom hiesigen Schwur gericht zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Gterbe- urkunde. welche in die Hände der Behörde gelangte, war ebenfalls irlcht vom Standesbeamten, sondcm von dessen EN'edirnten aus gestellt worden. Der Gerichtshof, vor welchem sich Tdömel und Lantzsch zn verantworten haben, erkennt an, das; Velde nicht in sträflicher Absicht gehandelt haben. Tb. wird zu der Mindesisirafe von 1 Monat. Lantzsch zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt.— Der frühere Kaufmann jetzige Schankwirt Georg Albert Redlich aus Dresden schädigte die diesige OrtSkrankrnkosse dadurch, daß « seinem Personal in der Zeit vom 1. September IM bis 31. Januar 1903 im ganzen 166 Mk. Versicherungsbeiträge diesen Betrag ad 5. Strafkammer Gefängnis zu. >903 im ganzen 166 Mk. Brrstchrrungsveikrage aowa, z aber nicht sofort der Krankenkasse ablieserte. Die »er diktiert ihm 100 Mk. Geldstrase oder ll> Ta« u. — Eine gefährliche, wirdecholt mit Zuchthaus voe»
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