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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030206016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903020601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903020601
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-06
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1903
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ivertltche» m»d «Lchfisch-. - «m 18. und IS. d. M. findet eine gröbere Winterübung statt, au welcher sämtliche Infanterie- und Artmerle-Truppenteile deri 0. Dtvision. sowie meyrere zugeteilte Kavallerieabtetlnugrn ^i—"J"ft^un!ere tnnere Mission wirklich Mission^ Dies Referat, welches Herr Geheimer Kirchenrat Keller in Dresden beim JalneSfeste deS LandeSvereinS für innere Miision im Königreich Sachsen im vorigen Jahre in Dresden hielt, ist nunmehr im Verlage von Ar. dichter <L. Ungelenk», hier, im Druck erschienen. Die darin geborene Beleuchtung der Stellung unserer inneren Mission ist zugleich ein Ausnis an unsere evangelische Bevölkerung zur Mliarbeit auf dem Gebiete der christlichen LiebeStätigkeit — Im oberen Elbtale haben sich dieElbeisverbält ,itsse nicht verändert. Da aus Böhmen nur ein geringer Wasser- zuwachs kam, so wird vorläufig der Aufbruch der Elbeisbecke zwischen Herrnskretschen—Tetschen noch nicht erfolgen. — Der Sächsische Reaattaverein hielt am Mittwoch seine erste Sitzung im neuen Vereinsjahre ab, und beschloß, wie >n den Vorfahren, eine Ruderregatta auf der Stromstrecke Wachwitz-Blasewitz abzuhalten; als Termin wurde der 21. Juni bestimmt. Da man in ven einzelnen Rudervereinen in den Winter- Übungen — Bassinrudern — jchou jetzt wieder beginnt, sich für die kommende Rudcrsaison zu rüsten, dürfte di-se Mitteilung freudig begrüßt werden, um so mehr, als eS immer noch große Schwierig, keilen zu überwinden giebt, für den Rudersport in Dresden eine Heimstätte zu schaffen wie in anderen deutschen Städten. — In der am Mittwoch im Bürger-Kasino stattgehabten Mitgliederversammlung des Allgemeinen Mietbewohner- Vereins hielt Herr Kaufmann L. Schatz einen äußerst inter- esscmten Vortrag über seine Fußwanderung in der Schweiz und Oberitalien. Die fesselnden Ausführungen an der Hand einer- schönen und umfangreichen Photographiensammlung fanden all gemeinen Beifall. — In der letzten Bezirksversamuilung des Bezirks-Obst, bauverrins zu Dresden wurde der Vortrag über: „Welche Birnen sind besonders empfehlenswert?" nicht von Herrn Rentier Pekrun, sondern von Herrn Rentier Weiser-Loschwitz gehalten. - Der Verein Gewerbtrcibender Dresdens hielt amMitttvoch im Saale des „Ballhauses" sBaukner Straßes in wohlgclungcnster Weise scmcn Jamilicnabend ab. Das Programm wurde ausgeführt von den Original Dresdner Quartett- und stouvlet-Sängern „Nein-Gold", einer Herrengesellschaft, die unter der Leitung des Herrn B. Franke steht und sich mit ihrer Aufgabe recht gut abfand. Die Gesellschaft verfügt über mehrere treffliche Solisten und leistet sowohl im ernsten Gesang wie in komischen Aufführungen nur Gutes, sodaß alle Darbietungen von den zahl reichen Teilnehmern mit lebhaftem Beifall ausgezeichnet wurden. An die Vorträge schloß sich ein Ball mit Äotillon. — Mittwoch abend veranstaltete der „Dresdner Turn verein von 1867" im Gewerbehause sein 36. Stiftungsfest, zu welchem sich Deputationen einer großen Anzahl Brudervereine ein gefunden hatten. Am Tische der Ehrengäste waren u. a. zu be merken die Herren Professor Müller und Stadtverordneter llnrasch. Der Fcstsaal trug entsprechenden Schmuck, an der Vorderseite stand die Büste des Turnvaters Jahn, flankiert von den Bannern des Vereins. Das Festkonzert führte die Kapelle der 177er unter Aöpenacks Leitung in gediegener Weise aus. Besonderen Beifall ernteten die Menuette für Streichinstrumente. Die Vorträge der Vereinsiängcrschaft sLcitung Herr Musiklehrer Müllers und des themischten Chors sLeitung Herr A. Kellers, zeugten von ge diegenem Können und fleißiger Uebung. Glänzte die Äcreins- sangerschaft mit dem Mischen „Frühlingsmorgen", so errang der gemischte Chor mit dem Vorträge von „Herbstwandernng" von Vater rauschenden Beifall. Die Vorturnerschaft unter Leitung des Herrn Turnwarts Gocht produzierte sich mit schwierigen, aber erakt durchgeführten Hebungen am breitgestclltcn Pferde sGe- schwüngcs und führte später einen interessanten, und lebhaft applau dierten Kampfspielrcigen, die Hebungen des griechischen Fünf- kamvses darstellend, vor. Ein allerliebster Reigen der Turnerinnen, welchen die Tnrnlehrerin Krl. Helene Lcupelt mit großer Mühe und Hingebung cinaeübt hatte und auch in energischer Weise leitete, bildete den Schluß des Sehens- und Hörenswertcn. Nun trat der Festball uneingeschränkt in seine Rechte. — Das Technikum Miitweida, «in unter Staatsaussicht stehen de« höheres technische« Institut zur Ausbildung von Elektro- und Mascbinen- .-m,«»teuren, Technikern und Werkmeistern, zählte im verflossenen 36. Schul jahre 3610 Besucher. -Der Wohltätigkeitsverein „Spike nsammler" für Dresden Neu- und Antonstodt hielt am Mittwoch unter zahlreicher Veteiligung sein 11. Stiftungsfest in der „Deutschen Relcdskrone" ab. Nachdem der Vereinsvorsikende, Herr Kaufmann Drehe, die Anwesenden begrüßt hatte und den Dank des Vereins für das im verflossenen Veieinsjahle geschenkte Wohlwollen ausgesprochen halte, wobei er gleichzeitig auf die vom Verein am 18. März im Orpheum" zu veranstaltende Koiifirniandeiieinkleidung hiinvies, begann die Winter-Tismiansche Herrengesellschaft mit ihren Varlragen, die die Anwesenden zu lebhaftem Beifall vcranlaßten. Ein Ball vereinigte die frohe Gesellschaft bis in die Moraenstunven. - Der vom Verein für Volksbildung vorgestern im „Triaiioi," veranstaltete Lichtbildcr-Bortrag des Herrn Dozenten Lühen von der Humboldt-Akademie in Berlin war sehr zahlreich beiuchl. Ter Herr Vortragende behandelte die Frage: „Leben wir am Ende eines geologischen Zeitalters?" Er ging aus vom Einsturz des Campanile m Venedig und erörterte tue Ursachen von Veränderungen an und auf der Erde. An der .Hand treff licher, in japanischer Manier kolorierter Lichtbilder, die nach Natur aufnahmen hergestellt wurden, erläuterte er Wesen und Dauer eines geologischen Zeitalters und entwarf eine kurze Ucbersicbt über die iriihercn erdgeschichtlichen Epochen, um hierauf näher dos gegen wärtige geologische Zeitalter zu charakterisieren, sowie die Verteilung der Kontinente und der Ozeane aus der Erde und ihre Ursachen, die jene Verteilung bedingten und die heute noch weiter wirken, näher zu betrachten. Im weiteren Verlaufe schilderte Redner die Entstehung der Erdkruste, der Gebirge und Täler, die Vulkane iKrakatau, Vesuv. Mont Pelöe' auf Martinique ustv.), die Erd- bebe», das Sinken und Heben der Küsten, den Rückgang der Gletscher aus der nördlichen Halbkugel, das Aussterbe» ganzer Ticrgattungcn u. a., um in seiner Schlußbetrachtung die an Hvpothesen reiche Lehre über die weitere Zukunst der Erde den aufmerksamen Zuhörern, die seine Darbietungen mit reichem Bei fall belohnten, vorzuführen. — Verschiedene kleine Mitteilungen. Der Allgemeine Turnverein zu Dresden feiert am IR d M. im großen Saale des Gewerbehauses sein 59. Stiftungs fest. Das Konrert wird von der Kapelle des Schützen-Regiments aiiSgesührt, während die GesangsvortrÜge die Vereinssängerichast üdeinommen hat. — Am Sonntag vormittag >/»12 Uhr findet der l Vortrag des Zyklus „Vom Naturalismus zur neuen SchönheiiSdicbtung" von Gertrud Prellwitz in Meinholds Sälen, Montzslraße 10, statt. — Am Dienstag hält der Bezirks- Verein der Wilsdruffer Vorstadt und Friedrich- stadt im „Tivoli" einen Familienabend ab, der durch die Mit wirkung von Wlnter-Tinnians Humoristen und Scingern aus gezeichnet wird. Hieran schließt sich ein Ball. — Der deutsche Reform Verein zu Dresden veranstaltet am 7. d. M. einen Vortragsabend im „Eldorado". Beginn 9 Ubr. Herr Kaufmann Eurt Fritzschc aus Leimig spricht über das Tbema: „Waffen im Kampse um den städtischen Mittelstand". Nach dem Vorträge findet eine Besprechung von Interessenten des Handwerker- und KausmaimSstandes belmfs eventueller Gründung eines Schutz- verbandes statt. — Die Kranken- und Sterbekaffe Germania unter Leitung des Herrn Ludw. Engel, Poppitz 17. als Vorsitzende» und des Herrn Karl Müller. Poppitz 15, als Kassierer begeht ani lu Februar im Saale der „Eentralhalle" am Jischhosvlatze ihr 2,jähriges Stiftungsfest, bestehend in Konzert. Vorträgen und Ball: gleichzeitig feiert oer Schristsührer, Herr Koppe, sein 2",jähriges Jubiläum. — Im - Wiener Garten" erfreuen sich sowohl die Konzerte im Saalr, die von den beliebten Wiener Schrammeln genannt D'Weaner Spatzen ausgeführt werden, wie auch das Auiretcn des fidelen Oberlandler Trios Schnacks-Fra», in der Altoderbayerischen Gebirgsschenke. täglich eines regen Besuches. — Am 8. d. M. nachmittags 3 Ubr werben sich auf dem Platze hinter ..AntonS" die ll. Mannschaft deS Fußballklubs „Deutschland" und die I- Mannschaft des Fußballklubs „Guts MittS" im Retourwettspiele gegenüberstehen. Das erste Spiel siel mit 5:0 ni Gunsten „Deutschland" aus. — Emil WInter-TvinianS be- " """ Sonntagen wieder im „Drei Kaiser» Sonntag abend ni Gunsten „Deuiscotano aus. — iLMli «vlnier-Dy kannte Herrengesellschaft gibt an den nächsten Sonnta die beliebten humoristischen Nachmittags-Konzerte im dost in Löbtau. Sie beginn« >/»4 Uhr. Am Gom findet ein humoristischer Abeud mit besonder- gewähltem - Programm im „Goeiheaarten" in Blakwitz statt. — An der Elsenbahnuntersührung aus^ der Lvbtaucrstraßc siel am Mittwoch abend der Kutscher eines Sandwagcns vom Bocke, wurde überfahren und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald nach seiner Einlieferung im Stadtkranlcnhause starb. —. Aus einer Wohnung in der Kaiser Wiihelm-Straße in Leipzig war am 2. d. M. eine Schatulle mit Schmucksachen im Werte von 1500 Mark gestohlen worden. T»e Schatulle ist ihres Inhaltes entleert in einem Neubau der Kaiser Wilhelm- Straße ausgefunden worden. Für die Wiedererlangung der Schmuckjachcn und Ermittelung des Diebes ist eine Belohnung von 125 Mark ausgesetzt. — Franken berg» 5. Jebr. I» der Nähe des BahnhosS Oberlichtcnau wurde der Leichnam einer unbekannten Frau aus den Eisenbahnschiene» ausgefundcn. — Im Dorfe Schwand bei Werschlitz sind die Bauerngüter der beiden Brüder Freundet und ein Haus des Rittergutsbesitzers v. Nauendorff auf Geilsdorf abgebrannt. Das Feuer griff io rasch um sich, daß der eine der Brüder und seine Fra» sich durch cm Fenster retten mußten: sie haben dabei nicht unerhebliche Brandwunden erlitten. Ein Rind, zwei Schweine und sämtliche Hühner sind mitverbrannt. Auch sämtliches Mobiliar, die Kleidung und die Vorräte an Futter und Getreide haben die Abgebrannten verloren. Es liegt zweifellos Brandstiftung vor. — Die städtischen Kollegien in Augustusburg haben in gemeinschastllcher Sitzung mit grober Minorität die Erbauung eines städtischen Elektrizitätswerkes beschlossen. — Wohl eine der weitestgesvannten massive» Brücken, die bisher überhaupt erbaut worden sind, dürste der Viadukt Mer- den. der in Plauen >. B. das Syra-Tal nbcrbrückt und die BahnhofS-Vorstadt mit der Neundorser-Borstadt verbindet. Die Brücke soll nur eine einzige Oeffunng mit 90 Meter Stützweite erhalten. Die Kosten dieses Bauwerkes, das nach seiner Voll- endunq als eine Sehenswürdigkeit gelten kann, belaufen sich ohne die Forderungen für Treppen-, Belcuchtungs- und Bc- schlcusunas-Anlagen usw. auf 270000 Mark. Der Bau soll un verzüglich in Angriff genommen und so gefördert werden, daß am 15. Oktober bereits das Gerüst wieder fallen kann. — Das bekannte .Hotel „Zum Deutschen Reich" in Stadt Wehlen, das im Mai durch Schadenfeuer zerstört wurde, ist von dem Besitzer, Herrn Konditor Johannes Klemm-Pirna, neu erbaut und am Sonnabend dem öffentlichen Verkehr übergebe» worden. — Am 2. d. M. feierte der Kontorgehilse Ernst Kästner in Sebnitz sei» 50jähriges Dienstjnbiläum bei der Firma C. A. Hesse, mechanische Websabrik. Dem treuverdicntcn, 76 Jahre alten Jubilar wurde das Alorcchtskreuz verliehen. Seine beiden Söhne dienen der genannten Firma auch bereits 25 Jahre. — Am 1. d. M. wurde bei Kratzau i. B. von dem abends 6,43 Uhr daselbst nach Zittau abgehenden Personenznge der Arbeiter Stefan Linke aus Grenzdorf überfahren. Linke, der den Tod selbst luchte, wurde von den Räumern der Lokomotive zur Seite geschleudert und ihm dabei die linke Hand, ohne weitere Verletzungen, abgetrcnnt. — Amtsgericht. Der 42 Jahre alte Schlosser Friedrich Richard Rau aus Radcbcra hielt am 3. Januar bei dem Ob mann eines hiesigen städtischen Armenpflcgerverelns um eine Unterstützung an; als man ihn in dem Geschäftsraum kurze Zeit allein ließ, nahm er von einem Arbcitspulte 5 Akk. weg. Ter vorbestrafte und von seiner Fain'lie getrennt lebende Angeklagte wird zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. — Der 39 Jahre alte Handarbeiter Emil Müller wurde am letzten Weihnachtsheiligabcnd als stadtverwiesene Person von einem Gendarmen angehalten ' gen Widerstands zur Wache und nach Ueberwältiguna eines heftig! gebracht. Hinterher stellte sich noch heraus, daß Ak. in 'Dresden gebettelt hatte. Die Strafe wird auf 6 Monate Gefängnis und 1 Woche Hast festgesetzt. — Der 24 Jahre alle Kaufmann Paul Ernst Rudolf Körner leistete sich in der zweiten Hälfte des vorigen Monats an drei verschiedenen Tagen je c'iie Troschkensahrt 1. Klasse, ohne die Beträge von 5,50, 6.50 bezw. 2.50 Mk. ent richten zu können. Seine Zahlungsunfähigkeit hatte er ver schwiegen: damit erfüllte er die Totbestandsmerkmale des Betrugs. Noch m letzter Stunde entschädigte seine Mutter im Gerichisgebäude die betreffenden Droschkensührer in der Höhe ihrer Ansprüche. Deiser Umstand führt zur Zubilligung mildernder Umstände für den Angeklagten, der zu 45 Mk. Geldstrafe oder 15 Tagen Ge fängnis verurteilt wird. — Die. gegen den 1836 in Ehemnitz ge borencn Apothckergehilsen Karl Julius Theodor Zöllner wegen Körperverletzung anbcraumtc Houvtvcrhandlung wird abgcsetzt, da der Angeklagte von vornherein sich derart ungebührlich benimmt, daß er eine Äägige Haststrafe auf sich zieht, zu deren Verbüßung er sofort abgeführt wird. — Der in Löbtau wohnhafte Möbel polierer Johannes Paul Rölke, 23 Jahre alt und Vater von drei Kindern, verübte in der Betrunkenheit am 7. Dezember v. I. in einer Schcmkwirtschast Hausfriedensbruch: bei seiner Festnahme lvidersetzte er sich lärmend und beleidigte den Beamten. :t Wochen Gefängnis und 3 Tage Hast sind die Folgen. — Die 22 Jahre alte Arbcitersehefrau Anno Eleonore Richter aeb. Sckumann nahm als Aufwärterin bei einer Zigarrenhändlerin von einem im Kleider- schrank aufbewahrten größeren Geldbettage 34 Mk. und bezahlte damit Schulden. Sie ist geständig und erhält 2 Wochen Gefängnis. — Ter 40jährige, wegen seiner Vorstrafen in die zweite Klasse des Soldatenstandes versetzte Arbeiter Karl Gotthold Paul Ulbricht aus Pirna rempelte in früher Morgenstunde des 4. November v „ im Aufgang zu einem Nachlcafv ihm entgegenkommende Gäste an und provozierte eine Schlägerei. Den zu dem Vorgang yinzn- acrufencn Gendarmen leistete er Widerstand und belegte sie mit Schmähredcn. Es wird auf 5 Wochen Gefängnis erkannt, zu deren Verbüßung der aus freiem Fuße befindliche Angeklagte sofort nach Schluß der Verhandlung in die Gefangenenanstalt abgeführt zu werden verlangt. — Im GeichSnSbercicbe des Ministerium« des Kultus und öffentlichen Unterrichts sind zu besetzen: die zweite ständige Lebrerstelle in Mitteldors. Kollator: die oberste Sckmlbekörde. 1200 Mk. Grundgehalt. 100 Mk. persönliche Zulage und i»mtvwobnu»g. Bewerb «ngsgesuchc bis 16. Februar an Bezirksschulinlvcktor Schulrat Richter in Ehemnitz. — Ostern >003 die II. ständige Lebrerstelle an der mittleren Volksschule zu Kötzschenbroda. Gebalt l300Mk., mit vollendetem 28. Lebens jahre l400 Mk., und Wohnungsgeld 278 Mk. für Unverheirateten, 380 Mk. für Verheiratete». Mit 84 Jahren wird der Höchstgehalt von 3000 Mt. er reicht. Dein Lehrer wird u. a. eine Eleinentarklassc überwiesen werden, auch mutz er Turnunterricht erteilen können. Gesuche bis 16. Februar an den Gemetnderat. — Offene Stellen sür Militär-Anwärter lJnbab» des Zivil- versorgungsschelness. Neun Amtsgericht Oscbab t. März Diener. 1200 Al Ansangsgehalt und 60 M. Bekleidungsgeld, bei Anstellung als ordentlicher Diener bis 2100 M.: — beim Stadtrat zu Hobensteiii-Ernstthal bald möglichst Schutzmann, lOOO M. und 75 M. Bekleidungsgeld. Höchstgehalt 1600 M.: — beim Steinkoklenwerk Zaukeroda 18. Februar Ervedient, 3,50 M. pro Tag; — bei der Staalsanwaltichast Chemnitz 18. Februar Schreiber, SM.: — beim Rat zu Leipzig sofort bcz. später Kanzlei-HilfS ardciter, dem Älter entsprechend von 61 bi» 82,50 M. MonatSIohn. an steigend bis zu 100 M.: — beim Rat zu Dresden Nnsang Februar Stadt bezirksaiissebcr, wübrend der Probezeit 1200 M-, einschließlich 90 M. Be kleidungsgeld. Höchstgehalt 2100 M.. ebendaselbst dieselbe Stelle ab 1. Mai — beim Amtsgericht Dresden 1. Mai Dienergchilse, neben 60 M. Be- kleidungsgcld 1200 M., nach 9 Jahren 1500 M. — ReichS-Poff- und Telegrapdenverwaltung. Air- gestellt sind : at« Postpraktikant der bisbcriac Postvrakttkant gegen Tagegeld Jäbrig aus Leipzig in Hamburg; als Tclearapbengebilsin die bisherigen Tclegraphenacliilfinnen gegen Tagegeld Haas« und Weitze in Leipzig. Ver setzt sind: die Poftassistcnien Babrmann von Meißen nach Dresden, Brandt lFr.s von Dresden nach Berlin, Lachstein von Kabla, Kluge jO.s von Leutzsch und Lorenz <M.s von Geithain nach Leipzig. Marichncr von Pirna nach Dresden, Melle von Wurzen nach Brockel ^KreiS Dortmunds, Müller <L.l von Dresden nach Berlin, Pichet von Colditz, Pinckcrt von Lminicbcn und Reibetanz von Pegau nach Leipzig : Reim» von Kamen', nach Dresden, Seidel <O.) von Dresden nach Leipzig. Die Postickrelärprüsuna haben be standen: der Ober-Poftassiftent Bicrwirth in Leipzig und der Poftvenvalter Zähler In Lcipzig-Schöneseld. Börse«- u»d HandelSteU, Technisches. »3'/, rezttkk Monopol <:>7, Ou»mand»nt igtaltcmr litt-,'. ehml-r-t s-iue ^ ' Now. Dck<z« Si.-Ülnl. M/»«r»'»i.Gold- jp-uzeeo 7stbr,r» «Mlsttz! »»>/, mu- M«kN. IM ' 6°/«.. >u»'O»°/„P-kiu,. IN',, «-> rvuo «" » i. 7.»,. !«S Russen t°/, «'/»ghtn. ritt!. IM-/, Ä. «>/,"/» „ . !-!>-/, 2o-.!Urr i>ti»no«».A»l. «I I starten ,a»n»da Voe. >02 gpir.-Rilw. aa>/, LoulLviee n L/-' Uebersicht über veu Inseratenteil. Famlliennachrichtc» . »«u« . 5 Beldverkebr «Me 13 Privatbesprechungen . . . . 6 Mtetgeiuche u. Angebote . 13 UitterrichtS-Ankündiaungen . 6 Pensionen 13 BergnügungSanzeigen . 6. 7. 8 Grundstücks- und Geschäfts- Angebote»« Stellen . 12 A». n. Verkäufe . . 13,14 Ltellrn-Geluche . . . 12. 13 Bebördl. Belanntmachungcn 10 Im Uedria« Anzeigen vericbtedenrr Art. k. Jebruar. v»»«Ut«,ö ir ützr Lb «tn. «etter: TrUbe »4'/t'Aenctzilela .§o»»iok: ruhig. Eurov Lüerte: fteUg. kV,« '.Ist'eitlaner: lest. Ärgenuliicr: lustloz. Nl j»,:. ikl > tilit'/.- Liverpool. -I. Februar. kNackim. 4 Uhr lO M.) Baumwolle. Umsatz 10000 Ballen, davon für Spekulation und Export 100«» Ballen. Tendenz: Stetig. Brasilianer 2 Puntte niedriger. Ameritaiiiiche goact orckinn» p Lieferungen: Stetig. Februar -I 72-4,7:1, Februar Mürz 4.72—4,73, Mm April 4.72-4,73, Avrit-Mai 4,73-4,74, Mai-Juni 4,71-4,78, Juni-Juli 4,74—4,78, Juli-August 4,74, Augusl-Lcplembkr 4,«18, Sei'icmber Oilober 4,46—4,47, Oktobcr-Rovcmbcr 4,36-4,37. Stew-Nork. 4. Februar. (Warenbertcht.) Baumwolle tn New-Dork 9,05. oo. Lieferung per April 8.80 per Juni 8,84, vo. New-Orteans 8'-., Schmal, VVostoru steam 0,90. do. Rohe L Brothers 10.20. Mais per Februar —, per Mai 81"», per Juli io Roter Wüileni-esten loco 82'.. Wetzen per Februar per Mai 829., per Juli 799„ per Septbr. —. Getreidestacht nach Liverpool 1",. Kaffee tlaiv lstie>, Rr. 7 8-» do slttus Nr. 7 per März 4,40, do. do. per Mai 4.6», Mehl <Sprin«->Vl!s«it oleurs) 3,02-3,10. Zucker 3sts,. Zinn 28,68-28,78. Kupier 12,82—12,80. eirei»-»!i>tterun-,«n slir Petroleum am 4. Fedruor innigeteM oo» wach» <4 Mkner. Alt.-ötes., Drelben-Neuiladti. New-Aort. Rah. Pelrolem» PdUadelohta 8.IS. Petroleum i» Nisien 10,60. ktpo Uno c.erUkto»te» per ÜlsnLutl «btto loco —. Sächsische Kartonnagcn - Maschinen - Aktien gesellschaft. Dresden. Der Geschäftsbericht sür das Jahr 1902 tührt folgendes aus: Die in unserem letzten Geschäftsbericht ausaedrücktc Hoffnung auf eine Besserung der geschäftlichen Verhältnisse ist nur in bescheidenem Maße in Erfüllung gegangen. Während des ganzen Jahres fehlte die Unter- nehmungslust, und es wurden die Neu-Anschaffunge» seitens der Kundichaü aus das 'Notwendigste beschränkt. In besonderem Maße machte sich dieser Uebeistiind aus dem Maschinenmarkie bemerklich. Abgesehen davon, daß Aufträge nur schwer hereinzubekommen waren, mußten auch vielfach Zab- lungs- und Lieferungs-Bedingungen zugcsianden werden, die sonst in uv'«- rer Branche nicht üblich sind. Trotzdem ist eS uns gelungen, in allen Ab lcitungen einen Mebrunrsab zu erziele», mit dem auch der Gewinn cul- sprechend gestiegen «st. Andererseits ersuhrcn indessen aus den oben an gegebenen Gründen die Handlungs-Unkosten eine Erhöhung. Unsere Be teiligung bei der Rennis Cvmvanp Limited, London, brachte uns auch im abgeiausenen Jahre durch Lieferungen an diese einen angemessenen Nutzen. Dank dem Entgegenkommen des Herrn Josef Temlcr. Warschau, des Vor- besitzcrs genannter Gesellschaft, der aus eine ihm zustebendc Lorzugsdividcndc sür das verflossene Geschäftsjahr verzichtete, gelangte da« erste Mal eine Dividende und zwar in Höhe von 1'/, 1'° zur Verteilung. Ter Brutto gewinn einschließlich Vortrag vom letzten Jahre beträgt 227 178 M, abzüg lich Unkosten 117 999 M.. 109 179 M„ davon ab für Tilgung von 40 Stück Kenußscheincn 12 00t M.. zu einem Dispositionsfonds stur Verwendung im Unternehmen zurückgestellt) 8000 Dt. Es wird vorgeschlagen, zu Abschreib ungen 42 148 Dt. zu verwenden und von dem Reingewinn von 47 027 M. 2306 M. dem Reiervesonds zuzusllbren, 8343 M. sür Tantiemen abzuietzen. 27 800 M. als 8' ,proz. Dividende sür die Aktien, sowie 9900 M. als Ge winnanteil ä 27,80 M. auf 360 Stück Gemihscheine zu verteilen und 1977 M. aus neue Rechnung vorzulragen. Zur Zeit sind wir in allen Fabrikuüöns- Ablcilungen gut beschäftigt. Oberlausitzer Bank in Zittau. In der Sitzung des Auf- sichlsrais wurde beschlossen, der am lO. März stattffndenden General versammlung die Verteilung elner Dividende von 6'/, 7» <7 7» i. V.» in Vorschlag zu bringen. Berlin. 8. Februar. lPriv.-Tel.s Der Ausfichtsrat der Grund- stückS-Aktiengesellschast in Berlin, an der die Kommerz- und Diskoniobank beteiligt ist, beschloß, die Betteilung einer Dividende von l8 7». im Vorjahre 0 7°. in Vorschlag zu bringen. Mitteldeutsche Bodenkredit.Anstalt in Greiz. Der Geiamtbeirag der in das Hypothekenregister eingetragenen Lnvothekcn stellte sich Ultimo Dezember 1902 aus 33 248 639 M. <i. V. 36 234 004 M.s und der Betrag der gegen Erwerbung von Grundrenten ausgezahlten Rentendarlehen aus 21 036 626 M. (i. V. 21 633 077 M.s. der Kommunnl- darleben auf 387 686 M. <i. B. 360 263 M.s. Dagegen Ivaren in Uinlaus: Lvpothekcnpfandbricfe 32 272 900 M. (i. V. 35 878 200 M.s. Grundrenten- brtefe 15 690 400 M. <i. V. 18 619 900 M.s und Kommnnal-OblMtionc» 7V 600 M. <i. V. 84 600 M.s. Köln, b. Februar. <Priv.-Tcl.) Laut „Köln. Volksztg." verkaufen die Lieferanten von gezogenem Draht letzteren nach Eng land frei Fabrik weit billiger als an deutiche Finnen. Letztere muffen in folgedessen, um die müksam errungene Stellung nicht zu verlieren, zu den Selbstkosten und darunter verkaufen. Aehnlich liegt die Sache in anderen Ländern, in Lenen gegen den englischen und französischen Wettbewerb an- zulämpsen ist. Dieselbe Klage, die di« Drabiherstellcr gegen den Haibzeug- verband erheben, wird somit gegen sie von ihren Abnehmern erhoben. Straßenbahn Hannover. Nach Berliner Blättermeldungen kann der mehrjährige Streit zwischen der Straßenbahn Hannover und der Stadtverwaltung als bcigelegt angcscbe» werden. Der sür gestern angescbt gewesene Verhandlungstermin vor dein Provinzialrat hat nichr stattgesunden, da zwischen dem Aufsichisrat der Straßenbahn und dem Magistrat der Stadt Hannover eine Etniguiig herbeigesübtt wurde. Falls die städtische» Kollegien von Hannover ihre Zustimmung dazu geben, wird der Oberleitniigsbcttieb der Straßenbahn aus allen Linien innerhalb des Stadtgebietes cingeführt werden. "Eine Riesenbiivothek. Aus Berlin wird der „Frks. Zig." geschrieben: „In den letzten Tagen ist hier ein Belcihungsgeschäst persekt geworden, das wohl die größte jemals von einer deutschen bvpotbekenbavk abgeschlossene Hvvolbeken-B'ivilligung darslellt und hinsichtlich ihre« Um fanges alle früheren MtUionen-Beleibunge» weit in de» Schatten stellt. Ls bandelt sich um die Geldbeschaffung für den großen Erweiterungsbau des Werlbeimschen Warenhauses. Die Firma bat kürzlich bebuss Vergrößerung ihrer Geschäftsräume «ine Anzabl Nachbarhäuser in der Leipziger Straße am Leipziger Platze und in der Voßstraße im Betrage von etwa 9M Mill. M. angekaust. Durch den jetzt zu stände gekommenen Vertrag ist nunmehr die Frag« der Beschaffung des Bailkapitals gelöst. Wie der Gewährsmann der »Frks. Zig." erfährt, hat die Lv v o t I> ek e n b a n i in Hamburg der Finna A. Wertbcinr eine Hypothek zugciagl von 60 7Z der Selbstkosten in einem Maxünal-Bctrage von nicht weniger als 97» Mill. M. zu 4', Zinsen, rückzahlbar am I. Oktober l909. Das würde a» sich nicht in Ein klang stehen mit dcni oft erörterten Grundsatz, daß die Hyvolbclenbanken bei ihrer Vermittelung von Realkredit besonderen Wert legen müssen aus die Vctteiiung der Risiken, zumal gerade ein Warenhaus nicht ebenso rasch wie cliva ein anderes Gebäude im gegebene» Falle sür sonstige Zwecke nutz bar gemacht iverden kann. Die Hamburger Hvvotbekenbank bat deshalb die Absicht, einen Teil des Geschäfts anderweitig abzutreten. nach welcher Richt ung ihr bereits Offerten vorliege» sollen. Aus diesem Grunde soll die Hypothek i» mehrere» ApvointS mit gleicher Rangstellc eingetragen werden. Ueberdies aber bat die Bank eine Zusatzsicherung dadurch erballe», daß die Diskonto-Gesellschaft ihr gegenüber die unbedingte Bürgschaft übernommen bat. und zwar nicht nur faktisch als Kreditgeberin mrd In haberin der Krediihypoihek a» zweiter Stelle, sondern niit Bürgschaftschcin, wort» sie sich verpflichtet, sür Verzinsung und pünktliche Rückzahlung des Darlehens al« selbstschuldnerische Bürgin zu basten. Mit dieser Bürgschaft, die begreiflicher Meile die Sicherheit des Darlehens wesentlich nusbesseri, erklärt sich wohl auch der verhältnismäßig niedrige Zinsiatz der Beleihung. Aus dem alten Werlbeimschen Geschäftshaus« bastct «ine Hypoihet von 5 Mill. M. der Hamburger Versicherungs-Gesellschaft Janus, aus ihrem alten Grundstück tn derVoßstraße eine solche derLebcnsverstchcrungs Gesell schaft Victoria von 1,60 Mill. Di. Diese beiden Belastungen bleiben un verändert bestehen, während eine anderweitige Hypothek, die seitens der Deutschen Grundkreditbanl in Gotha gcwähtt wurde, aus dem Erlös der neuen Beleihung abgetragen werden soll. Z en« e n t i >, du str i e. Zu der Meldung, daß die Leiter der Zenicitt- fabriken am 17. ds. M. in Berlin zur Beratung über eine Preiskonventiou zusamnicnlreten, erfährt die „N. H. B.-H.". daß die betreffende Einladung von Herrn Direktor Mancke namens der kaufmännischen Konimission des deutschen Zemenlsadrikantentags ansgegangen ist. Zu dieser Vorbesprechung werden sich auch die Leiter wohl sämtlicher in Hamburg domizilierenden Zementsabttken begeben. In diesen Kreisen setzt man jedoch aus die be vorstehenden Erörterungen nur geringe Hoffnung. KartosfelnundKartosselsabrikate. Die „Zcitschr. f. Spir.-Jnd." schreibt u. a.: Ist aus volkswirtschaftlichen und rechnisch-Iand- wittichastlichen Rücksichten an ein dauerndes Zurückichrauben des Hackfrucht- baues nicht zu denken, so lautet die Devise: „Erweiterung der Absatzgebiete sür KartossclnundKartosselfabri- late". In kurzer Zeit ist es der Zentrale für Sptntusvenvettung und de». Verband deutscher Spirituosabrikanten gelungen, den Absatz sür technischen Spiritus um bald 10V Mill. Liter zu steigern. Auch die Stärkeinduftrie ha: sich in der deutschen Stärke-Verkoussgenoffenschaft vereinigt: bat doch da» Dextrin als Karloffelfabrikat dauernd «ln großes Absatzgebiet t-n Rußland Dvesönev Nachrichten. 37. Icite v. Areitag, 6. Februar 1ÄÜ3
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