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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.06.1929
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19290626028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929062602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929062602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-26
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
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' Kr. 2« Setter «vr»dner Kschrichl«» rMtlwoch. 26. Juni 1S2S Otatt -essen hielte» Sie es für richtiger, die sogenannte Uer. kdelungSproduktton zu begünstigen. Heute lehnt der Minister durchgretsende Maßnahmen zugunsten der Bteh. und Fletschprodukt ton ad. Was bisher konzediert ist, find ausschliesslich Maßnahmen auf dem Gebiete der G«. tretdeerzeugung. Zu dem Antrag der KoaltttonSparteten bemerkt der Redner: Dir Ausführungen der Sollege» Lind und Dr. Hehr kann ich vollkommen unterschreiben. Die Annahme de» Antrages der Koalitionsparteien bedeutet di« Aufhebung des Antrages, der gestern zum 8 12 angenommen wurde. E» wird Interessant sein, zu erfahren, wie sich die Deutsch« «olkSpartei »» diese« Amtraa stellt. In einer noch nicht sehr alten Kundgebung der Fraktion wird eine auch die Einzelsragen umfassende Zustimmung -u den be kannten Forderungen der ReichSvauernfront «um Ausdruck gebracht. Wenn die Deutsch« BolkSpartei beschlicht, auf die Stellung eigener Anträge zu verzichten, womit sie sich doch nur die Anträge der RcichSbauernsront zu eigen macht, so verstehen wir nicht, wie heute aus die Initiative deS Kabinetts hin. dem doch zwei vvlkSparteiliche Minister an- gehören, eine Richtung cingeschlagcn werden soll, die Beschlüsse wieder aufhebt, dt« de« Forderungen der Reichgbauernfrout entsprechen. Ganz thultch ist aber auch di« Haltung der so- genannte» Svaliitoubparieten. svebbafter Beifall recht»» Was Sie hier beschlteh«», kSnne» Gt« nicht verantworten, weil eS in klarem Widerspruch z» all den Sundgebungen steht, die bisher von den SvalttionSpartele« der Landwirtschaft gegen über erfolgt sind. Rach efner «itteiln»» da» Präsident«» ist tngnsilche» der »o« llstlntft«, er«sth«te «»trag derReglernnggpartele» »teder « » r st « g e, o a e » »orbe«. Anch ohne diese» A»traa bleibt di« Negel«,» der Gt«» s»Hr »»» Gesriersletich »sw. t» der bisherige» Wett« besieh««, n»e«n der «rsprst»altch« AnSschnhantraa a«i A«sh«»«na der Sins»hrerleichter»«gen «n» Wiederherstellung best > 1» best Fleischbeschangeseste» iber bi« Einfnhr ersch^rts ab» gelehnt wird. Abg. Dr. Horlacher sBaqr. Bp.s weist den Vvrwurs zurück, bah der deutsche Bauer rückständig sei. Gerade die tüchtigsten Landwirte, die Schulde» machen, um den Betrieb zu rationali sieren, seien am schwersten geschädigt durch die mangelnde Rentabilität der Landwirtschaft. Eine Russin als Revolvechelöm Sertliches un- Sächsisches Mit stbWt» imd Dr. «Sinnes «mlteatritl Dar a»d de« A«te scheidende Minister»»««»«« Gelb« »eradschiedet« sich Hente. Mtttwochvormittaa 11 Uhr. »«» den Beamt«», >«g«siestte« n»d Ard«itern der »taatSkanzlei und da» Miuiftari««» d«r a»S»«,ttge« Anaeleganhrite». Gr hob der»««. »«» er da» »mt »«» Mi»isier»rlsid«»te» t» «t««r Zeit schwerster »»ltttscher Wirrnisse stber»»m«e« hade, i» die auch die Beamte«schast »erstrtckt gewese« lei. Besonder» «rsreuiich s«t es sstr th» gewesen, dah sich »wische« ihm n«d s«t«e« Mit. arbeitern ein Verhältnis »olle» gegenseitige« vertrau««» ent. wickelt hade. Da» hade ihm di« Führ««» seines schwere« Amtes erleichtert. Er da«It« alle« sstr ihr Bertra»«« «»» ihr« Pflicht, In Bertreinng deS erkrankte« Leiter» der GtaatSka«zlei dankte Ministerialrat Dr. Waenttg im Namen der Beamte», Angestellte« und Arbeiter dem scheidenden Ministerpräsidenten für die Worte der Anerkennung und sstr das Wohlwollen, daS er ihn«« währ««d seiner lange» Amtszeit stets gezeigt habe. Ministerpräsident Dr. Bttnacr übernahm mit einer kurzen Ansprache die Geschäfte. Wie wir erfahren, hat Dr. Bü » gcr bereits a» Dienstag unverbindliche Besprechungen über dt« Regierungsbildung gehabt. Sr wird sie heute sortsetze«. » Gin Attenlatsverfuch im französischen Konsulat in Berlin iDr-htmelövug unserer Berliner Schriftlettan,) Berlin, 26. Juni. Im französischen Sonsulat t» der Matthäikirch st ratze 3d kam es heute mittag gegen 11 Uhr zu einem aufsehenerregenden Vorfall. Eine Russin, di« in der Paßstelle den Konsul zu sprechen verlangte, feuerte plötzlich, als der französische Konsul Btnet nach ihren Wünschen fragte, nach einigen aufgeregten Worten drei Nevolverschüsse ab, die glücklicherweise in die Decke des Empfangszimmers gingen, ohne den Konsul oder sonstige Personen ,a verletze«. Fn der Paßstelle, in der zahlreiche Antragsteller auf das Visum warteten, brach eine Panik aus. Das Personal des Konsulats stürzte sich sofort auf die Russin und hielt sie fest, «m sie der bald eintressenden Polizei zu übergeben. Wir erfahren über diesen Vorfall folgende Einzelheiten: Kurz nach 10,30 Uhr erschien in den im Hochparterre gelegenen Räumen der Paßstelle des französischen Konsulats ein russisches Ehepaar, jüngere Leute, die ein kleines Kind bet sich hatten. Sie verlangten den Konsul selbst zu sprechen, da eS sich angeblich um eine besondere Angelegenheit handele, die nicht von den Paßbeamten erledigt werden könnte. Konsul Bin et erschien dann auch selbst aus seinem Arbeitszimmer in den großen AbfertigungSraum, wo mehrere KonsuIatS- bcamte und Angestellte mit der Abfertigung der zahlreichen Besucher beschäftigt waren und fragte die Rusicn nach ihren Wünschen. Es entspann sich eine längere, in russischer Sprache geführte Unterredung, in deren Verlauf beide Eheleute immer aufgeregter wurden. Im wesentlichen drehte eS sich darum, daß die Frau tu Frankreich einen schweren Unfall erlitten hatte, der zu «tuer Amputation eines BetneS führte und durch den sie noch heute, wie zu erkennen war, sichtlich am Gehen behindert worden ist. Der Konsul versuchte den beiden Leuten, dt« von ihm die Durchsetzung einer SntschäblgungSforderung verlangten, klarzumachen, daß sie sich mit ihrem Gesuch nicht an die richtige Stelle gewandt hätten, da bas Konsulat für derartige Petitionen nicht zuständig sei. Die Ruhen wurden aber immer erregter. Der Mann schlug wüterrd auf den Dtsch. so baß der Sonsul schließlich den Portier holen ließ um das Ehepaar aus dem Gebäude zu weisen. Gerade als der Portier hinter der Frau stand, griff diese plötzlich in die Tasche und zog blitzschnell einen Revolver. Der Konsulatspförtner sah die Waffe und schlug der Frau im nächsten Augenblick den Arm hoch, so baß die gleichzeitig hintereinander krachenden Schüsse in die Decke gingen, ohne den Konsul, für den sie wohl bestimmt waren, zu treffen. Die Schüsse verursachten in der Paßstelle deS Konsulats eine groß« Panik. Aus allen Zimmern liefen die Angestellten herbei, während anderseits die Besucher schleunigst den Raum verließen. DaS russische Ehepaar selbst machte jedoch keine Miene, die Flucht zu ergreifen und ließ sich widerstandslos festhalten, btS die telephonisch herbeigkrufeiicn Beamten der Polizei erschienen und sie festnabmen. Auf der Wache stellt« eS sich bann her aus, daß es sich um ein Ehepaar Mako ross handelte. Tie Miührige Ehefrau Agathe ist von Geburt Lettin. Sie be fand sich von Paris auf der Reise nach Riga und wollte nun hier tu Berlin ihre Ansprüche gegen den französischen Staat geltend machen. Sie wurde zur weiteren Vernehmung in bas Polizeipräsidium eingeltefert. Brandstifter aus Sensationslust! Berlin. 26. Juni. Im Frühjahr setzten zahlreiche Brände km Berliner Westen, besonders in Schöneberg, die Be wohner in Schrecken. Jetzt ist eS der Polizei gelungen, eine überraschende Aufklärung der geheimnisvollen Angelegenheit j« schaffen. Zwei der Brandstifter konnten verhaftet werden. Der verhaftete 17jährigc Schlosierlehrling Hans Kunze war das Haupt einer gar zen Bande von Jugendlichen, die er abwechselnd mit auf seine Streifzüge nahm und zum Teil unter Drohungen genötigt hat, für ihn die Brand legung n auSzuführen. In der Luitpoldstraße hatte Kunze für zehn Mark monatlich einen Keller gemietet, den er an geblich als Werkstatt benutzen wollte, den er in Wirklichkeit aber als Unterschlupf seiner Bande brauchte. Im Keller wurde auch die Beute aus den zahlreichen kleinen NaubzÜgen «ntergebracht, die Kunze mit seinen Genossen unternahm. Im wesentlichen handelte eS sich dabet um Keller-, Boden, und Cchaufenstereinbrüche. Ein Teil der Brandlegungen scheint erfolgt zu sein, um nach einem Einbruch die Spuren zu ver- wischen. Außerdem aber scheint es schon jetzt festzustehen, baß Kunz« infolge anormaler GeisteSversafl««g bei seine« Brandstiftertätigkeil «in besonderes Lustgefühl empfunden siat. Er pflegte selbst die Feuerwehr z« alarmieren und fiel beim Eintreffen der Feuerwehr durch sein- merkwürdig er- regtes und interessiertes Verhalten häufig auf. Seinen Freunden erklärte er, er stehe sehr gut mit der Feuerwehr und werde sicher einmal Feuerwehrhauptmann werden Merkwürdig ist eS auch, baß er ohne Wissen seiner Mutter, die Witwe ist, sich eine vollständige Reichswehr- offizierSuntform anferttgen ließ, in der er sich auch photographieren ließ. WaS er mit dieser Uniform vorhatte, ist noch nicht festgcstellt. Jedenfalls wurden bei ihm auch Stempel mit dem Umdruck „RetchSwehrkommanbo", «Heere», fachschule Abteilung Berlin". „Offiziersschule Jüterbog" usw. gefunden. Ebenso ein Stempel mit dem Umdruck „Krtmtnal. polizet Berlin". Mit dem angeblichen Stempel der Kriminal- poltzet hatte er sich LegttimationSpapiere anSaeserttgl, «ns Grnnb dere« er als angeblicher Kriminalbeamter Beschlagnahmungen bet ihm bckauutgewordeue» Hehler» vornah«. Aus Versehen 16 Lote Mexiko, 28. Juni. Ein Flieger der Bundestrupp«» ent- deckt« bei einem ErkunüungSflug in der Nähe von Sarranca eine Truppenabteilung, die sich verschanzt hatte. In der Ln- nähme, daß es Aufständische seien, warf -er Flieger Bomben ab. In Wirklichkeit handelt« eS sich um BundeStruppen. von denen durch die Fliegerbomben ein Offizier unh 1ü Mann getötet und IS Mann verwundet wurden. Keine Klage gegen Düngers Wahl In parlamentarischen Kreisen lief am Dienstagabend da» Gerücht um, die sozialdemokratische Fraktion hätte beschlossen, Klage auf Ungültigkeit der Wahl Dr. BUngers zu erheben. Wir wir erfahren, ist diese Behauptung unrichtig. Mitteilungen aus -er GesamtratSSttzung vom SS. Juni 1SSS Da» OrtSgesetz über die Einrichtung einer städtischen Müllbescitigung beschließt man unter Zurücknahme des EinigungSversahren den Stadtverordneten in einer deren Wünschen angepaßten Fassung erneut vorzulegen. Dem vom Ratsvorschlag abweichenden Beschlüsse der > Stadtverordneten, die Stadtanleihe von 1918 und 192V nicht tu AblösungSanlethe mlt acht- bzw. neunfachem Auslosungs- rechte umzutauschen, sondern den Einlösungsbetrag ans daS Zehnfache de» Nennwertes zu erhöhen, wirb belgetrrten. Zur Sicherstellung des Ablaufs der Schmutz- und Rrgen- wässer aus dem städtischen EntwässerungSnetze nach der Elbe auch bei hohem WafferstanLe ist eine Erweiterung und Bcr» besserung der Ncberpnmpanlage in Kaditz durch Umbau der Pumpen und Motoren und Anlage einer neuen Stromzu- sührung vom Westkraftwerke erforderlich. Hierzu wird La» Erforderlich« bewilligt, ebenso für den Vau einer Versuchs anlage in Kadttz. Für da» JngenberholnngS-ei« Ottenborf der Gesellschaft Sächsischer JugenderholungShetme werden «Ine Patenschaft und 1000 RM. Gesellschaftsanteil übernommen. — Stadtverordnete»^»«« am Donnerstag. Sitzung beider städtischer Körperschaften: Einigungövor- schlag wegen Festsetzung der SmleusengebUhr. — Stadtverorbnetensitzuna: Wahl für hen Einigung»« auSschuß wegen der Meinungsverschiedenheiten beider Körper- schasten Uber den Haushaltplan 1928,- Sonberunterricht an vorübergebend zurückgebliebene Kinder,- Sonderfür- sorge oder ErwerbSlosenfttrsorge,- Frembenschulgeld bet den Volksschulen,- Waldschule Glauschnitz; Aus stattung des Erweiterungsbaues beim Krankenhaus« Johann, stadt: K r eb S f o r sch u n g ö t n st t t u t; Warme Speisen tn städtischen Gebäuden für städtische Arbeiter, Angestellte und Beamt«; Krisensllrsorge; Fall Hickmann und Marien- Hof; Erziehungsanstalt Leuben; Corned beef; Hau« der Jugend; Antrag des Stv. Sichler I und Genossen: Kollegium wolle beschließen, den Rat zu ersuchen, die Schul- speisungen auch in der Zeit von den großen Ferien bi» Michaeli» burchzuführen. —* Zum 79. Geburtstage von Gehcimrat Dr. Hilger. Dem Geheimen Brrgrat Dr. Hilger in Kützschenbroda-Zitzsche- wtg ist anläßlich seines 70. Geburtstages auch ein Glück wunschschreiben de» Reichspräsidenten v. Htndenburg zu gegangen, in dem er dankbar der großen Verdienste Hilger» um den Bergbau an der Saar und tn Oberschlesien sowie seiner wertvollen Arbeit um die Stärkung des Deutschtums im Osten gedenkt. —* SanbeSwoblfaßrtS, «nd Jugendamt. An Stelle de» Bürgermeister» Dr. Kubitz ist auf Vorschlag de» Sächsischen GemetndetageS Stadtrat Dr. R i ch t e r-Dresden zum Mit- glted de» LanbeSwoblfahrtS- und Jugendamtes ernannt worden. Eröffnung der Sommerausstellung der Kanftlerveretntglmv Dresden Am Mittwochvormtttag 12 Uhr wurde die diesjährige Sommerausstellung der Künstlerveretnigung Dresden tm städtischen AuSstellungSgebäuüe an der Le.mS- straße eröffnet. Das gewohnte Bild festlich gestimmter An- teilnahmc geladener Gäste bot sich auch diesmal in der Bor- Halle, wo plastische Werke Arthur Lange-, deö vor vier- ehn Tagen plötzlich verstorbenen Vorsitzenden der Ver- tntgnng, stehen. An der Spitze der amtlichen Persönlich keiten war Oberbürgermeister Dr. Vlüher erschienen. Nach BegrttßungSworten de» stellvertretenden Vorsitzen- den Pol Eassel sprach Dr. Felix Ztmmermann einführende Worte. Er würdigte daS LebenSwerk Arthur Langes, seine beseelte „lyrische" Plastik, die Einheit von hand werklichem Können und reinem Kunstgefühl, und dankt« dem Menschen Lange für seine aufopfernde Hingabe an die Ge. samthett, für den Gemetnsinn, den er tn der gewissenhaften Vorbereitung dieser Ausstellung bis zum sähen Ende betätigt hat. Tann gab er einen Rückblick auf die 20 Jahre deS Be stehens der Künstlervereinigung, die von Männern wie Wrba, Gußmann. Rößler, Albtker geführt, den Grundsatz der Toleranz gegenüber der fortschreitenden Entwicklung unter der Bedingung künstlerischer Persönlichkeit und LetstungS- höhe durchgehalten und die Bereitwilligkeit zu stänbtger Ver jüngung unter Opfern jederzeit bewiesen hat. Die Aus stellungen der Künstlervereinigung haben durch Auslese, Re- schränkung und höchste Ansprüche an Qualität sich den Ruf erworben. Repräsentation der Modernität im Sinne der posi tiven Leistung zu sein. Die gegenwärtig-. Ausstellung be- zeugt in bewundernswerter Einheitlichkeit der Durch, gestaltung den Willen zur Harmonie und zu neuer Schön- heit. ES ist der Sieg der Farbe tn der neuen Kunst, der hier gefeiert wird, zugleich ein Sieg bcr Verfestigung der Form und damit Bekenntnis zu einer neuen Lebensfreude, zu einer durch Kampf und Wirren gegangenen SchönhettSkunst, zu einer „leidvollen Schönheit". ES wirkt wie ein Symbol für diesen Zeitwillen der gegenwärtigen Ausstellung, daß Edvard M u n ch. der groß« Bahnbrecher der symbolhalttgen Malkunst, der Metaphysiker der neuen Farbe, zahlreiche Ge- mälde gesandt hat, die er selbst aus 40 Jahren seines Schaffens ausgewählt hat. Von ihm aus wird auch in diesem Nahmen die neue Farbenfreude verständlich, die von den meisten der vertretenen Künstler, von L. v. Hofmann bis Otto Meister, von Hettner bis Pol Cassel, mit mehr oder weniger seelischer Tiefe verkündet wird. Durch da» bewußte vermeiden von Extremen und Experimenten wirb die SommerauSsielluna der Künstlerveretnigung allen Betrachter» Freude und Schönheit vermitteln. 1°. 2. Kunst un- Wissenschaft s* Mitteilung«« der Sächsische» StaatStheater. Oper». Haus: Morgen Donnerstag, Anrechtreihe 8, Hector Berlto»' „Bcnvenuto Cell int" mlt Taucher in der Tttelpartt« und in der übrigen bereit» bekanntacgebeneu Besetzung. Musikalische Leitung: Busch; Regte: Staegeman». Anfang 7L0 Uhr. Donnerstag, de« 27. Juni, für dt« Volksbühne Meißen „Madame Butterfly" mit Elisa Stünzner in der Tttelpartt«, Helen« Jung. Sigrid Rothermel, Htrzel, Schmalnauer, Lange, Büffel, Puttlttz. Musikalische Leit«»»: Strtegler; Spielleitung: Gtaegemann. Anfang 7M Uhr. — Sin Verkauf von Sitzplätze« zu dteser Äorstellung findet nicht statt; nur ein« beschränkte Anzahl von Stehplätzen gelangt am BorsiellungStaae tn der Zeit von 10 bi» 2 Uhr an der OpernhauSkaffe zu« Verkauf. Anne Roselle, dt« tnzgvische» «tt große» Erfolg an der Convent-Garden-Oper in London al» „Donna Anna" tn Mozart» „Don Giovanni" und an der Pariser Großen Oper als „Aida" tn Verdi» gleichnamiger Oper ausgetreten ist. kehrt noch einmal nach Dresden zurück, um in der wieder zur Ausnahme gelangende» Oper „Amelta" von Verdi di« Tttelpartt« zu singen. Schauspielhaus: Freitag, de« 28. Juni, Anrecht- reihe 8, Hebbel» „Nibelungen", dritte Abteilung s^Kriemhild» Rache"). Spielleitung: Georg Ktesau. Anfang 7,20 Uhr. Die AuSgab« der Schauspiel-Anrechtkart«» für den 1. Teil der Spielzeit 1929/30 sj« sechs Vorstellungen der Reihe ^ und 8) erfolgt von Donnerstag, den «. Jult, bt» mit Sonntag, dem 7. Jult 1929 von vormittag» 10 bi» nachmittag» 2 Uhr, Sonntag von 10M bi» 2 Uhr. f* Aeone^Sastsptel t« «kdett-THeate«. Da» »ns««»l« »,» Wiener Bürger-Theater« wirb ein Gastspiel mit ihrer großen «»»statlung«.Revue-Operette „Ohne Kleid — Tut mir leib" geben. Da» Buch stammt von Stöber« und Ernst Nrubach, dir Musik von den Operettrnkomponisten Walter Kollo und Frrdp Rau- monb. DI« Erstausführung findet Montag, den 1. Juli, adend» S Uhr, statt. s» «endeftelle Kngrlha«» d«S RetchsnerbaudeS der dentsche» Press«. Morgen Donnerstag, nachmittag» S,1ü Uhr, findet rin Kon zert mit Werken von Joseph Marx statt. Ausführende-. Margarete Kettner iTesang), am Flügel: Kurt von Kessinger. s« Dresdener Musik-Schale (Dtrektor Han» Schneider). Sonn- tag, SV. Junt, ^12 Uhr Neumarkt: 2. Aufführung vor Patronat«. Verein. Programm: Mozart: Adagio und Rondo E-Dur sür Klavier, yldtr, Vbve, Bratsche und Lrllo: Beethoven, »2 Variationen; Kon- zert« für Kontrabaß von E. Stein und Flöte von Reinecke; Liszt, Ballade H-Moll sowie Arten von Rossini und Verdi. s* Jnbttäumkkonzert. Zum 28. Male führte der geschätzte Hochschullehrer an der Orchesterschul« der GtaatSkapell«, Kammermusiker Kurt Ltersch, eine Reihe seiner Schüler tn einem Konzert vor die Oesfentltchkett und lieferte damit einen neuen Beweis für die Fähigkeit, das eigene Können auch auf seine Musikstudenten zu übertragen. Am vollkommensten ist ihm dies gelungen vet seinem ossenbar sehr begabten Schüler W. Naumann, dessen Getgenton zwar noch an Größe gewinnen muß, der aber in Konzerten von Bach iA-Moll und D-Moll) und Wteniawskt sD-Moll) nahezu vollendete Griss- und Strichtechnik offenbarte und namentlich tn den langsamen Sätzen einen wunderschönen, gcsangreichen Edelton hören ließ. Sehnliche Vorzüge bekundete auch ein anderer Getgenschlller bet der Ausführung der zweiten Violtnsttmme tn dem er- wähnten D-Moll-Konzert von Bach; und daß sich die päd- agogtsche« Erfolge deS Konzertveranstalters nicht bloß aus einige Paradepferd« erstreckten, zeigte das aus 28 Studierenden gebildete Streichorchester bet der Wiedergabe des Strauß- Walzers „Rosen au» dem Süden" und bet der Begleitung dr» brillanten GesangSwalzer» „Frühlingsstimmen", ebenfalls von I. Strauß. Diesen sang (ebenso wie eine Koloraturarie au» dem Schäsersoiel „II ro pn»t<irs" von Friedrich d. Gr.) Leonore Ltersch, allerdings recht ungenau und unruhig im Ftgurenwerk. Große Freude konnte man dagegen haben an der Mitwirkung zweier Pianisten, Alexander Haut sch und Friedrich Bach mann sder letztere spielte MozartS KrünnngSkonzert und daS 6. Klavierkonzert von Haydn, F-Dur), und an dem Dresdner H ä n b e l v« r e i n. der bet den meisten Solistenvorträgen bas begleitende Orchester stellte. Dte Orchesterlettuna lag in den Händen von Kurt Ltersch. Der große Saal der Kaufmannschaft war gut ge füllt; verdienter Beifall burchhallte ihn. —<11. ^ Der Große StaatSprei» bcr Akademie der bildende» Künste z» DreSbe« aus 1928 für Bildhauer tn Höhe von 8008 Reichsmark ist dem Bildhauer Albert Braun zuerkannt worden. Der Bildhauer HanS Wrba erhielt an Stelle de» Großen Staatspreise» ein EhrenzcugniS mit einem Geldpreis von 800 Reichsmark. — Die Wettbewerbsarbeiten werden von Montag dem 1. Jult bi» einschließlich Mittwoch den 8. Juli von vorm'tt^za m Nstr st!» nachmittags 8 Uhr tn der Akademie
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