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Dresdner Nachrichten : 25.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-25
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1888
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vesSrrev WLt<Pi7L<L?Len *» Z' L »s « -s s 2 G ko !* Zollscherercien überhoben »u sein. Die geforderte Summe wird hieraus einstimmig bewilligt. — Die Rechenschattsvepillation der zweiten Kammer erstattet durch Abg. MatthcS euigchendcn schriftlichen Bericht über den Rrchenichastsdericht der Brandversicheriiiigolaninier über die Ver waltung der Landes - Jmmvbiltar - Brandvcrsiche- rungSanstalt in den Jahren 1885- 66 und beantragt, die Kammer wolle sich mit dem Berwaltungsberichl befriedigt erklären. — Die General-Direktion des Königl. HostheaterS erlicht soeben die Einladung zu dem in dem König!, Hvftheater der Neustadt am ll. Februar 1888 siattfindende» K u b s kr i p t i v» S b a 1 le, zu welchem die Allerhöchstril und .Höchsten Herrschaften ihr Erscheinen in Aussicht gestellt bade». Die Zeichnungslisten, welche vom 20. Januar ad in den Tageskassen deS Altstädter und Neustädter Thea terS ausliege», werden am!>. Februar geschlossen, falls nicht, uni Uedergeichniingen zu vermeiden, dies schon früher geschehen mühte. Nur denieingc» Personen, ans deren Namen das Billet ausgestellt ist. kann der Eintlilt gestattet werden. Der Preis eines Hrrrcn- BilletS ist 8 Mk. der eines Damen-BillctS 5 Mk. und ist der Betrag der gezeichnete» BilletS sosork bei Zeichnung derselben zu eittrichlcn. Die Damen erscheinen in Ball-Toilette lhvbe dunkle Kleider sind nicht gestattet), die Herren vom Eivil im Frack mit wechcr Eravaiie, die Herren Ostizirrc im Militar-GeiellschaftS-An- zuge. Der Ball beginnt nm 0 Uhr und endet um 2 Uhr. — Bekanntlich beichlvsse» die Stadtverordnete», als Beitrag anS den der Sclnligememde von den Zoll- und Stcuerertlägnisse» deS Deutschen flc'enheS riderivieseiien Geldmitteln 50,000 Mk. zur Avminderniig der dieSialnigen Schullasten einrustcllen, die nunmehr noch fehlende» Mittel aber dadurch zu decken, das^ man an Stelle der vom Nach vorgeichlagen geiveienen erhähten ^chnl- anlage nur den vvriährigen Sah von 15 Psg. von je 100 Mk. Grrindlverth riiid 5 Pig. von je l Mk. MiethziiiS eihebe, als Er trag derselben aber nach Mcchgabe der inzwischen bekannt gewor denen. sich bis zum 1. November >887 aus 1,202,000 Mk. bcüsfem- den Ergebnisse des Jahres 1887 euren Betrag von 1,800,000 Mk. einstelle. Hierdurch und »ul Histe emigcr ilMveientlicher Abstriche an einzeinen Ansgaben- und Erhöhungen an Einnahme Positionen gelangte» die Stadtverordneten zu einem Abschlüsse deS Haushaltes srir die Bolksichnlen, vermöge dessen die Ausgaben und Einnahmen unter Sicherung erner Summe vo» 70.00c>:>>tk. für nnvorhergeseheiic Ausgaben sich decken. Der Nach hat sich jetzt damit einverstanden erlarl n»d cS bleibt sonach bei dem vorjährigen Sah der Schulan- lagen, wie oben angegeben ist. — Ter R'ath hat es nach Gehör deS Ausschusses für das S l a b t k r a n t e ii h a n S abgelehnt, den Krankenkassen snr ihre ui das hiesige Stadlkr mkenhans ansgenoinmeiien, in TreSden wohn haften K a s s r n in i t a l > ed e r einen 'Nachlaß an den regnlativ- mäßigen Kür und Pslcaekosien zu bewilligen und hebt alle Ermä- sagni'.gen, welche Kiankenkassen zn Gnirucir außerhalb Dresden wohnhafter Kasscnmikglicder hisher zngeslanden worden sind, auf. Dagegen venhlief;! oer llcath, die Bccgiitnng nie die eineni Kranken im hiesigen Stadikrankeuhanse -n Theil loerdendc ärztliche Bchand- inng und Arznei, loweil nicht die Bestimmung in Zr 57. Ahs. 5 deS Oieicksge ev.ee vom I'>. Juni 1883 Anwendung zu finden hat, vom l. Januar I88o iegnlalivmäszig ans 50Pig. >>ir den Tag feslznictzen und alte Berliäge. welche den nngegevene» Beslimmnngen nicht enisvrcchen. zn kundigen, de;, soweit sie schon an und stir sich mit Ende des Jahres 1887 avgelanseu sind, nicht zn verlängern. — Es kann nur mit aniriclstiger irrende crsnllcn. das; die Be denken, welche m einer der letzien 'öcnmmern dieses BlatleS gegen die Errichtung eines st e h c ii d e ii Eirkns erhoben wurden, io viclieiiige 2li:eileni»iirg gcsiindcn liabcn. Wer ein warmes Herz sin Dresden hat, wer stolz daraus >ir und ausrichlig wilnschk, DreS- de» de>> Rn> als.c>ii»slsladt zn erhalte», kann nicht einen Angcn hlick darnher in Zireiiel sein, das; die Institute, welchen liniere Stadl dielen Nui verdankt, vor einer ani de» minder guten Ge ichinaci des Piivlilmns svekiilirendcii Konkurrenz vis zu einem ge wusen Grade geschäht werden müssen. Ja erster Linie haben unsere Kgl. Hoscheater Nachsicht m duner Hinsicht zu heaniocuchen. Ist es nicht im höchsten Grade beklagenswert!!, dag z. B- eine BorsteUnng wie die von „Emilla Galolti" am vergangenen Sonntag un Koiiigl Hvstheatcr, am Geburtstag Lessings. mit den ersten Kräften deS SchanshielS beseht, vor einem kaum ein Tritte! belebten Haine in Scene gebt, wahrend Hunderte an den Kassen des BiktoriaialonS und des EliknS vergeblich nach einem Billet »tagen? — Die Er richtung cmcs stehenden Eirkns mus; aher dis Vermehrung der Darbicinnge» dcrartigeir Genres zur Folge habe», denn ohne große Rechenkunst kann sieh Jedermann darüber Klarheit verschaffen, das; die >nr einen steinernen Eirkns am'aewe»deten Kavilalicn sieh nicht verzinken können, wen» das Gebäude nicht für mehr Borstellnnge» ansgenntzt wird, als die hier meist aller zwei Jahre wiedcrkchren- dcn EirknSgesellichasicii geben. Selbslveiständlich wäre auch nichts damit aehcssork, ivenn das Gebäude so amgcsnhr: würde, das; sich dasselbe lehr leicht al-s Theater oder Eonecrilokal bennben ließe, denn an Erstem» leidet Dresden leinen Mangel und dafür, daß die Eonccrthanssrage inBechindmig mit der Eirkn-Ssrage gelöst würde, iniißte. man sich ernstlich bedanken. Wenn man sich vor Angen sichu, was in Dresden bereits jetzt an Knnslleisuliigcn und Schaustellungen in verschiedenster Art geboten wird, io kann sich Niemand der Glii'icht Verschlüßen, daß das Bedücsniß nach solchen in jeder Hinsicht voll lind ganz gedeckt ist. Man nehme z. B. den heutigen Daa, ler zn den „gewöhnlichen" zn zählen ist. Hoi- tbcnter in der Wistadt: „Lobengrin": Ncnüadt: „Aschenbrödel": Ncsidenzthealer: N'ac! inatags „Liinpast Bagabnndns", Abends „Die 7 Schwaben": Borstellangeit im Biktoriasalon und imEirknS: im thei'. ccbehanse Scu.ise.te Evncerk. Man wird bekennen inüssen, das; chon an cinem 'olchen „gewöhnlichen" Tage bei n»S siir Unter haltung gesorgt iü. Nun aber betrachte man einmal z. B. den kommenven Jrcilag. vo-lhealer in der Altstadt: „Die Räuber": Neustadt: „'Aschenbrödel"; stiesidcnzthcatcr: „ I ic 7 Schivabcn"; 'erner »olgensc Eoncette, in denen mir Künstler Mitwirken, deren einzelnes Auttielen in vielen anderen Städten ein Ereianiß >cin winde: Im Börieniaale Eonccrt Ncichmann, Großes Eoncert im Tonkniistlerverein, Großes Eoncert in der Gesellschaft „Har monie". Großes Eoncert in der GeselOchast „Albina" (Kammersänger Gndebus! und eine mnsikalisch; Soiree znm Besten der „deutschen Heilstätte" veranstaltet von der l rivilegirlenBogcn'chützcngcsellichasf. Dazu Borstellun zcn im Biltonasalon und Eirkns und vielleicht ewige populäre Eoncerie. Kann Jemand unter solchen Berhalt- nissen wirklich noch davon reden, daß die Errichtung eines Ge bäudes, welches d>e Bermehrnng van SiliansicUiinaen zur BoranS- setznng haben muß. einem Bedürfnisse entspricht? Wän'chenswerlli ist vielmehr, daß die Zahl der Darbietungen zur Zeit n i cht veimehrt wird, sondern daß uivcrcn bcrcit-s bestehenden Knnstmstikiiten nnd sonstigen Unternehmungen, welche dem Zerstreuung-:-- und Ber gnngnngsbednrstüß dienen, nul der Vergrößerung der Stadl ein besserer Bestich ermöglicht werde, damit sie Len ioctgeießt in Steigerung begmscnen Ansprüchen des Publikums genügen können. — Bctannllich ist daS an der Nordw-stecke des Köiitgl. Großen Gartens zEcke de» Grnnacr- nnd Lcnncstraße) gelegene iieie Tcr- iain dazu aascliehen, daß ans seinem vorderen Thc>le d,c vrojeclirke große 'An-:stell>ingsa»lage erlichtet werde, während nach dem binlcren Tbeil der Botanische Garte» verleat werden soll. Gegen die Verwendung dieses Platzes ui der lelzteic» Absicht richtet sich miiimehr eine von den vereinigten Garfenbanvercinen an die Land- släiidc gerichtete Petition, welche in nachstehender Welle begründet wird. ES wird zunächst daraus hiiigewicien, daß der >ür die AnS- stellnngsanlage nngenvinniene Plan ilir die geplanten Gebäude und Eiimchtnngen ciii zu knapp bemessener sei, »ameiiklich würde ein rclaliv sehr kieiner freier Pl»j; übrig bleiben, welcher für die sreicn mit einer Ausstellung verbundenen 'Arrangements und 'Anlagen enorderlich ist. Tie .Hinzuziehung deS nach Sude» gelegenen Terrains des- Großen Gartens jcweits der HerlnleS-Allee müßte anderer',ats als nnvortheillicllt erachlct werden, da cillcns der hier durch geschlissene Raum verliäünißniäßig gering sein nnd eine Ealiciiinng der daselbst mit Mühe znm Gedeihen gebrachten An- lügc» vorcinö'tlze» lr-ürde. Schließlich wäre auch die Verbindung der beiden Pläne nur dnrco eine kosi'vicligc Ucbcrsilhrnng der Herkules-Allee herzn'tcllcn Als Beweis, das; der AusslelluiigS- blaß >nr eine einigermaßen cnllchnliche 'Ansstellung nicht genügen könnte, wird die Iclrle Gartcnban - A.nsslellniig angeinhrt, welche einen Raum von 1l Hektar nmsaßte uns dabei räumlich noch nicht zu groß angelegt war. ES wird daher in der Petition vorge- ichlagen, den ganzen Plaß. einschließlich deS für den Botanischen Garten in 'Aussicht genommenen Theilcs, siir die AnSjtcllnngS- anlage zn behalten. 'Auch wird daraus hingewicien, daß der für den Bolanvchen Garten bestimmte Plaß bei näherer Betrach tung fast noch weniger snr seinen Zweck geeignet sei, cilS der pro- jcktirlc 'AnssleUiingsplaß iür den ihm iibettviksencil. Der Bota nische Garten lame ur eine» Winkel zu liegen, der gegen die siir eine derartige Anlage nothwendigen freien Sellen Suoost, Süd und Eüdwest durch holie Bäume oder Gebäude zdie der Ausstell ung) eingeschlossen wäre nnd hierdurch für seine eigentlichen Zwecke ein bcdeulender Theil des Terrains nutzlos liegen bleiben mübte. Fern« wird angeführt, tni^.jener Theil sür den zukitnstigen Vota« nischen Garten der intensivste atmosphärische RukadlaaerungSVIa lei nnd dah die Boden- und Untergrund-Verhältnisse diese- Terrain für di« Anlage emer gärtnerischen Versuchsstation, «in Institut, welche- nicht bloi m Dresden und Sachsen. londem m gan» Deutschland selten- der interessirten Kreise iehnlichst erwartet werde, geradezu untaimlich zu erkläre» seien. — Man darf gespannt sein, von welchen, Erfolg diese Petition begleitet sei» wird. — Die neuerdings wieder aufgenonimenkn Unterhandlungen seitens der Residenzbauba»k nnt den Noch'sche» Erben wegen de- Johann st ratzen-Eck Hause- scheinen doch noch zu einem glücklichen Resultate zu führen und sind msosern wieder in ein neues Stadium getreten, als die Nesidenzbaubank ihr Gebot tür daS Noch'sche HauS um ein Bedeutende» erhöht bat, um durch dessen Erwerb im Stande zu sein, ein wirkliche- stattliches Eckhaus herzustellen. Ter projcktirte JnterimSbau von Eisen und GlaS würde ja keinröwegs eine Unzierdr werden, aber Jedermann wird damit einverstanden sein, daß rS besser wäre, wenn an der Haupt ecke der neuen Straße ein stattliches Gebäude als würdiger Abschluß des Ganrcn allsgeiührt würde. — Eine geisteskranke junge JrailknSversvn ist gestern Abend, nur mit Filzschuhen bekleidet, aus ihrer in der Zadnsgasse gelegenen Wohnung fortgrgangen und nicht zurückgekehlt. Für den Fall, daß dieselbe wo angetrossen wird, wird uni Benachrichti- gnng der nächstgelegencn Wohlfahrtspolizeiwache gebeten. — Wer »wrgc» Eintritt in das Märchen- und Zauber- reich erlange» will, das die Kunstgenossenschnfl zu er schließen gesonnen ist, kann dies nur mittelst eine- .Freibriefes" thil». deren Zustellung im volle» Zuge ist. Der Freibrief bringt selbst schon eine artige Uebrrraschnng: cü ist ein Brlesuiiisch'.ag ohne Brief, dafür ist ani der Innenseite deS Umschlags eine phan tastische Szene lniittelst ThvndruckS) avgcbildet. Feen umschweben den paliilrugeschinücktcii Eingang in daS Märchcnreich, eine Hexe braut in einem Zauberkcssel einen gcheimnißvollen Trank: ein Ko bold geleitet eine Prinzessin in das holde Reich, iir welchem aus „Tausend und eine Nacht" eine zur schönsten, zur berückendsten ge- niachl werde» soll. Die Marche,ipocsie deS Abend- und des Mor genlandes sollen sich in dieser Herrlichen Nacht begegnen und man munkelt gar WniidersameS von den Ueberraschungeii, die in der Zcinveumcht — an den Tag kommen sollen. Den Gllinzpunkt der Feier dürste das Festspiel des Marinemalers Lindncr geben, das unter dem Titel „Ein Frühlingstraum" eine ganz liebliche Ver- köipeclliig von Poesie und Humor vvrführt. Dieses Festspiel ist bereits im Druck erschienen: in ihm spludclt ein starker Quell reinster Porste. — Die Borbercitniigeii iür die H a » d s c r t i g k e i tS - A » S - steIliing, die i» de» ersten Tagen des JcbrnarS hier ghgehalte» werden soll, sind soweit vollendet, daß ei» Katalog hat entivone» werden können, welcher den Lcsilcheur den Einblick in die beide» Alllheiluiigc» : Schnlerarbeiten und Arbeiten von Handsertigkeils- lchrern und Lehrmittel (als Modelle. Vorlagen, Gerüche. Werk zeuge) erleichtern soll. Es baden 30 Vereine. Anstalten undHand- iertigkeitsschulen die Beschickung der Ausstellung zngescigl, und 2l sächsische Site welden verlrelen sein. Daß Dresden mit 8 Aus steller» (König!. Blindenanstalt, Ehrlich'iche Gestiltsichnlc^ gemcin- nnßiger Verein, Kinderheim, städk. Pslegcanstalt^ ssladtrath Schlölci'S EiZiclsiiiigsanslall. Königl. Letner-Seminar, Stadtivaiscn- hans) beinahe den 5. Tbcil der Ausstellung bieten wird, dar» bei de» jahrelange» Arbeiieir der hiesigen Handserligkeilslehrer nm Ausbau des Unterrichts nnd siir 'Auswahl und Herstellung von Modellen nicht Wunder nehmen, dazu kommt, daß >nr die Dresdner Anssicllrr eine reichliche Beschickung leichter ist, ats sür Entfernte, welche jede einzelne Schillercicbeil verpacke» müssen, doch werden auch anS Leipzig. Zwickau, Lwllbcig re. sehr reichhaltige und inslnictive Sendungen entgehen. — Wie ans emer mi Schalterslnr des Kaiserlichen Postamts I (ani Pojtplatz) hier angevrachlen Bekanntmachung hervvrgeht, lagert bei dieser Poststelle von Neuem eine größere Anzahl mit Marken der hiesigen Privat BcrkehrSa n stalt „H a n i a" vektebte KorrcipondciizkaUen. welche während der letzwerflossenen zwei Woche» »r den Poslbrieskasten vorgesunden worden sind. Diese Gegenstände können iniicchalb der nächsten zwei Wochen vo» den Absendern vc> der 'AiiSk»i»tSsteUe des Kaiserliche» Post amts 1 lMaueiislraße 31) zurückgeilommeii werden. Stach Ablauf einer vicczchntägigcn Frist werden die Gegenstände nicht weiter ambcwalttl. — In einem von cinem Ausländer unlängst hier cröffnetcn Biioiitericwaalcichaiidcl ist von der Stcuerhehorde ein imvcrstcuerter W a »>d erge >vcrV c.vetr > e v ^rkcinnl worden. Die gestern «erfolgte Beicht,iglegung aus einen größeren Posten Waarcn zu den livthigen Sicherstelliing-'n ist die nächste Folge hiervon gewesen. — Das Dienstmädchen Anna Katharina L v ch n e r hierselbst, welches seil 30 Jahien ohne Unterbrechung bei ein und derselben Hcrrschgst im Dienste steht, hat die silberne Medaille snr lang jährige treue Tienste verliehen erhallen. — Herr Äanrath Pwiessvr Weißbuch wird henke Abend 8 Uhr im „Gemeinnützigen Verein" (Laal der Stadtverordnete») einen öffentlichen Vortrag „U eber A r b e i t e rw o h n u n ge n" halten. — Tic Ausführung der neuen Wasserleitung in Döbeln nach dem Projekte des Banrath Salvach in Dresden ist nnnmehr von den städtischen Eolleaicn definitiv beschlossen. Tie Anlage ist mit 230,000 Mk. veranschlagt. -^Am Sviinlag hielt der neue Superintendent von Stollberg. Herr Freher. seine AntriltSpredigt »nd vollzog sich dabei seine icicrlichc Einweisiiiig, zn welcher vom cvang. Landeskonüstoriiim Herr Lhereviisistoriallaih Tr. Schmidt abgeordiiet war. Nach der kirchlichen Feier fand zn Ehre» deS neue» Superintendenten im Hotel „znm weißen 'Roß" ein Festmahl statt. — Eiinewalde. 23. Jan. Kanin sind zehn Tage verflossen, daß hier nnd i» Ohereunewaldc ncvst Umgegend die T rich inosc ansbrach, und welches Elend ist schon zn verzeichnen! Neun Todesfälle sind bereits eiiiaetreten. Was wird uns die nächste 'Woche bringen ! Sehr Biele liege» noch io sihwer krank hamiedcr, das; wir sie nach menschlichem Ermessen mir noch kurze Zeit iintcr die Lebenden zähle» werden. Es steht z» erwarte», das; noch gar viele Kinder verwaisen werden. Zwei Hilis-Eomitce's halten sich j im Angesichte dieser Nolh gebildet, eins z» Ennewaldc und eins j z» Qbcrcnneivalde. Nunmehr haben sich diese beiden Eomilec's zu i cinem vereinigt. Zur Seile steht ein Franeii-Comilcs not zwei! Schwestern. Auch ivnrdc heute noch ci»'Arzt zur Hilfe hierher gesandt. Tie Kcankenvstege ist in feste Bahnen szclcnlt. Obcr- cnnewaldc zählt heute l'-o und Eunewalde 22 Trichlnenkranke. In Ennewalde ivn>de eine Sammlung vorgenommen, die 7>!>,0l Mark ergebe» hat. Aber was ist das unter so Viele! Noch hat die Trichinose nicht den .Höhepunkt erreicht, da immer noch täglich neue Erkrankungen einkretcn. (Die Redaktion ist gern bereit, Gaben zur Abliescrnng an das HilkS-Eomitee in Eunewalde in Empfang zu nehmen.) folgende Anfrage zu: „Verleger Wiemann hat vor Geri-bi estanden, datz ein Exemplar der Broschüre des Pastor- Thümmel Ncinschcid gegen den KatholiciSmus in den Tburmknovi der che zu Bannen niedergelegt worden ist. DaS Kasseler Gericht TancSizeschichte. Deutsches Reich. Ucbcr den neuesten Krankheitsverlaus beim Kronprinzen wird Folgendes mitgethcilt: „In der vergangenen Woche ist ein Zwischenfall eingelretcn, der indessen bereils über wunden zn sein scheint. Wer das offizielle Bulletin aus San Nemo vom 13. d. M. richtig zu lesen verstand, konnte auf eine solche Evcnlnalilä! vorbereitet sein, denn da wurde schon „eine etwas stärkere Schwellung der linken Kelhkopshälste" und eine „etwas allgemeiner sich aiisbrciiende entzündliche llleisiing der Kehlkvpf- schleiinhaul" toiislatirt. In uiimittelharcm Venolg dieser Erschei nungen hat sich bald darauf ein nekrotisch gewordenes Gewebs stückchen aus der erkrankten Partie des Kehlkopfes abgestoßen, das der Kronprinz am Dienstag, den 17. Januar, aiisgehustcr hat. Dein Kaiser wurde davon alsbald Meldung gemacht. Die Tliatsuche, das; der Kronprinz ungetühr acht Tage lang da-ZZimmer nicht ver lassen hat. ist durch den erwähnten Prozeß erklärlich. Seit Freitag hat indessen der hohe Patient wieder Ausfahrten gemacht, nnd man dari daraus schließen, daß er sich wieder Wähler fühlt". Daß das ansgelmstcle Gewebsstückchen, wie das „Bert. Tagcbl." meldete, behuis erneuter mikroskopischer Untersuch»»» an Herrn Professor Virchow geschickt worden sei, davon ist hier Nichts bekannt. Pro fessor Virchow theilte aus direkte Anfrage mit, das; er bis heute Mittag Nichts aus San Nemo erhalte» habe. Die Thatsache. daß Prinz Wilhelm am Sonnabend dem Geh. Rath von Bergmann einen halbstündigen Besuch abstattete, wird in dcntichslcisinnigcn Blättern zn den sensationellsten Behauptungen über eine veränderte Auffassung früher an der Behandlung des Krvnprinzen belheiligter Acrzte verarbeitet. Bei der AuSsahrt des Kronprinzen am 23. d. Nachmittags siel icin angegriffenes Ansehen aus. Man bnngt es mit den wnhrciid der letzte» achttägigen Ziimncrhgst borgekommcnen Ficberansällcn in Verbindung, die als Vorboten neuer Grichwür- bildungrn gelten. , Bezüglich de» rhümmeffschen Prozeffe» geht dn^köl«. Ztg." folgend« Anstag — zugestanden, datz rin Kirche hat^die Virnichtuiiä der" Broschüre angcordiirt. Wich nun der Tbttnnknvpf geöffnet und das Hchristchen herauSgenommen werden ? U. A. w. g. Da« genannte Blatt erthrilt darauf folgend« Ant wort: „Eine der schwierigste» Fragen, die u»S seit langer Zeit vorgelegt sind! Die betr. Bestimmung de- Kasseler Urtheil- kennt keine Ausnahme, und da die Existenz des Exemplar» im Thnm- knopk notorisch ist, bliebe, streng geiioninie», nicht« übrig, als einen tüchtigen Dachdecker mit der Ausführung des Gerichtsbeschlusses zu betrauen. Vielleicht wild aber erwogen, datz bis ans Weiteres keine Gefahr besteht, das Thurniknops - Exemplar könne gelesen werden. Bringt inan dann später einmal eine» neue» Knopf an. so nimmt man die Broschüre heraus und legt eine Ausfertigung der richterlichen Urtheile hinein. Von Rechts wegen l" Bei dem Poiener Soziallstrnprozetz werden der Harrptanaeklaate Student StawinSki nnd ber polnische RcichStagSkandlat tiir Posen, Janischemöki, täglich bis in den Sitznngöfaal in Ketten ae schloffen vorgeführt. Erst ans dein Korridor werden ihnen dieselbe» abgenominen und bei jeder Pause, sowie bei der Zurücksührung ins Gefängnis; dort wieder angelegt. Ter Erstere ist an> 7. März v.J. in Hakt genvinineil nnd bereits an dieicin Tage in Ketten gelegt warben. Als Grund dieser ungewöhnlichcil Maßregel wird eine Auskunft bezeichnet, die durch Vermittelung des deutschen Gencral- koiisills vo» dem ruisischen Staatsanwalt in Warschau erlbeill worden ist, Inhalt- deren der Angeklagte S. im Jahre 1884 m die Nihilisteiiaffciire deS Friedensrichters BmdowSki bWvickclt war, bei welcher ei» mit ihm zusammcn wohnhafter Mann zur Erlan gung seiner Freiheit mir einen Polireiheanilen einen Schuß abgc- scuert bat. — JaiiischewSki ist im April v. I. wegen Verbieilung einer zur» Klassrnkainpf atlsreizcnden Vrvsihiire z» zwei Jahren und einer Woche Gesängniß verurthcilt nnd sofort verhaftet worden. Auch ihm wurden hierbei Ketten angelegt, weil nn Jahre 1882, als er mit dein jetzt tu Paris befindlichen Student Mendelssohn zusammen in Uiitersiichnngöhast war. nach Uebcrführung des Letztere» in die Strafanstalt bei Ptötzensee die eisernen Gltterstäbe seiner Zelle durchgefeilt gesunden worden waren. Die Kette» trägt Ja»i- schcwski bis znm heutigen Tage, da die von ihm hiergegen erhobene» Beschwerden zurückgewiesen worden sind. Der prenßische Iiiranzminister äußerte sich im Landtag über die königl. Seehandlung in folgenden treffliche» Auösühruiiacn: Ich beschränke mich heute in Bezug aut de» Nutzen, den die Sec Handlung gehabt hat und auch »och haben wird, aus eine gan; kurze Bemerkung. Ich bin der Meinung, daß, wenn die Weisheit früherer Jahre bei uns nicht dafür gesorgt hätte, daß wir heule uns deS Besitzes eines Instituts, wie das der Seehandlung er freuen, wir es als unsere dringendste und ernsteste Ausgabe an- sehcn mußten, so bald wie möglich ein derartiges Stantsinstilul zu schaffen (Zustimmung rechts), und ich werde meinerseits niemals auch nur um eines Haares Breite Concessioiien in dieser 'Richtung mache», daß dieies Slaatöniitilut etwa auigehobcn oder beseitigt wird. Es liegt ja auch aus der Hand, zu einer Zeit — ich null damit keine Beschuldigung gegen irgend Jemand aussprecheu, es ist dies eine natürliche Folge der Entwickelung, die stattgehabt hat — Ivo mehr atS je das Eavital zusaiiimcnsticßt in einzelnen mäch tigen Händen (hört! hört! rechts), wo daruu-s eine Evncurrenz einer anderen Macht nnt der politischen Mach! hervorgehcn könnte, odgleich bei uns eine Coiicrirrenz dieser Mächte bisher niemals Platz gegriffen hat und, jo Gott weiter seine Hand über Preußen hält, auch niemals Platz greifen wird: da ist die Existenz eines staatliche» Bairkinstitnles ein cminenler Vorzug, welcher dem "Staate die Möglichkeit giebt, seine Geldmittel unabhängig vonEoalilionen und einzelnen übermächtigen Capitalskräftcir nnt Sachkunde, Ehr lichkeit und allgemeiner Berücksichtigung des Staatsinteresses z» beschaffen. Das ist außervcdciitiich werlbvoll, und ich bitte Sie, meine Herren, daran niemals zu rütteln. (Bestall.) Die am 9. d. ziiiamme„getcete»c Kommission zur Prüfung der verschiedenen e»rgcgangc»en Sattel-Modelle nnler Vorsitz des Generalmajors v. Rotenberg, Kommandeur der 30. Kavalerie- Brigadc, hat ihre Arbeiten beendet. Nach ihrem Anträge wird wahrscheinlich ui dicsenr Sommer eine Eskadron sornurl werden, nm auf längere Zeit während der UebnngSiiiÜrsche die aus der Prüfung dieicr Kommission als besten crkniinlcil Sattel-Modelle einer gründlichen Probe zu iinterziclicn. Nach hinreichend gemach ten Erfahrungen wird dmin diese Kommission die definitive Enl- scheiduiig über den dciiiiiächst ciiizistlihrenden Einheits-Saltcl statt des Bock-Sattels fassen. Ferner ist am 20. ds. im K. Kriegsmini- sleriiim zu Berlin eine Kommission unter Vorsitz des General leutnants v. Hcnduck, kommaiidircnde» Generals des 15. Armee korps, znsainiiiengetrctcii, um über wichtige Fragen, betreffend das Rcmonlcwescn der 'Armee, zn beratben. In San Nemo finden am 25. Januar, als am 30. Hochzeits tage des dciltichen Kroiipriiizenpaares, große Festlichkeiten statt. Im Garten der Villa Ziiio wird cinc Serenade abgehallc», sodann wird ein Fenerwerk abgebrannt. Enne Depntatw» deutscherRcicbs- aiigrhörigcr wird dem lronpriiizlicheii Paare eine'Adresse überreicheil und einen FcslcvinmcrS nnd Ball veranstalten. Zn dem »m 22. in Berlin nbgchaUeiicir preußischen Srdcnsscst hatte sich da-Z Kaiserpaar mittelst Wagens nach dem Schloß bege be». Der Kaiser und die Kaiser»! wohnten lediglich der Verkündi gung der neuen LldenSverleihnngen, der Vorstellung der ncuer- »airnten Ritter,, sowie der Defitlr-Eonr bei und kehrten sodann in daS Palais zurück. Prinz Wilhelm trank bei der daraufsolgcndcn Galatcstcl im Auttragc unv Ramciis des Kaisers auf das Wohldec ncucrnanntc» und der allen Ritter. Der Zug nach der Kapelle wurde vvn dem Kronprinzen pp» Griechenland »nt der Pmizes»» Wilhelm eröffnet. Es waren sämmtüche Minister, sowie derFiirst- bischos von Breslau anwesend. Bei der Begrüßung des diplomati schen EorvS erwähnte der Kästcr, das; er in der letzten Zeit gesund heitlich viel diirchgeiiiacht. viel gelitten habe, nnd daß er sich des halb um so mehr freue, in erneuter Rüstigkeit die Ritter seiner Orden cmpiainzeil zu können. Ter Kaiser iprach diese Worte mit lauter, klarer Stimme, zeigte in seiner -Haltung überhaupt eine überraschende Fcstigkeir. ES sei 1>ci dieser Gelegenheit erwähnt, das; die Botschafter von England, Oesterreich und der Türkei dem Lrdc»s>esl nicht beiwohnte», weil sie preußische Orden nicht besitzen. ES ist Brauch, den accrcditirtcn Diplomaten, wenn nicht besondere Anlässe cintrclen, preußische Orden erst beim Abschiede zn verleihen. Die Zahl der Orden und Ehre»ze>chc», welche bei dem Ordeiisseste verliehen sind, war größer als >e zuvor. Es Huben 1494 Verleih ungen slattgcstlndcn gehen 1112 im Jahre 1887. Im Jahre 1880 wurden nur 1181 verliehen. Im Einzelnen sind verliehe» 674 c>687 615) Rollier AdlcrOrdcn, darunter l Großkrcnz, 4 1. Klasse und 113 -1. Klaffe. Der HvhcnzoUerii'icheHauSordcn wurde31 mal, das allgemeine Ehrenzeichen 570 mal verliehen. An den höheren Orden ist auch in diesem Jahre das Militär wieder zahlreich helhei ligt. AnS der großen Zahl der Ausgezeichneten heben Wir nach stehend einige hervor. Es erhielten das Großkrmz des Rothen Adlcrordens mit Eichenlaub der Botschafter in London Gral Hatz- seldt, den Stern znm Krvncnmdcn erster Klasse der Fürst zu SolniS-HvhcusoliiiS-Lich. Ten Rothen Avlcrvrdcn zweiter Klasse m den verschiedenen Abstufungen (Stern »nt Eichenlaub» mit Eichen laub und Schwerter» am Ringe, mit Eichenlaub) erhielte» der Erz bischof Dinder von Posen, die evangelischen Geistlichen Oberhof- Prediger D. Kögel und Gencralsuverintendent Dr. Brückner, der Kainmcrgcrichtsvräsident Oehstchläger, der KammcrgcrichtS-Srnatß- präsidenk Drenkinaii», der Obcivräsidcnt von Polen Gras v. Zedlijj- Triitzichler und der Oberrcichsainvalt Tcssendvrif. Mit dem Kronen-Ordcn zweiter Klasse dez. mit dem Stern zu demselben Professor v. Volkmainr cHallc) und Freiherr v. Schorlemer aus Älsl. I» Schleswig-Holstein beginnt, wie nunmehr bestimmt ver lautet, der Bau des Nord-Ostseekanals im Frühjahr ans der ganze» Linie. Es werden ans der 38 Kilometer langen Strecke sieben Barakenlagcr errichtet, in welchen im Ganzen 4000 Arbeiter Platz finden können. Zunächst beginnt man dam« Vvn der Elbe au- in den Gebieten des Bauamtcs 1 und 2. Auch bei Rendsburg und Holtenau werde» die Arbeite» bei günstiger Wittcrnna ihren An fang nehmen. Schon jetzt drängen sich so viele arbeitslose Mensche» zu den bevorstehenden Erdarhcitc». daß schwerlich alle beschästigt werde» können. ES wird allmählich unheimlich, daS fortgesetzte Klettern kn der Presse nach immer höhere» Ziffern sür die boi» Reichstage verlangte nillitärischeNnchtiagSiorderuiig zu verfolgen. Die vorgestern anscheinend endlich erreichte höchste Sprosse mit 2M Millionen wird in der .Post" letzt abermals durch eure nm 30 bis!45 Millionen höhere überholen. So wäre man denn, anfangend mit „nahezu 100 Millionen", durch portionsweise Berabreichnng dahin gelangt, der Oesfentlichkeit all mählich die GcicimmtdosiS in Höhe von — bis letzt — 265 Millio-
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