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Dresdner Nachrichten : 11.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-11
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.10.1881
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vrosäou 1881. >»«i>«»k«»»rei» »«.rikllKrll« »wirk 50 V»,«.. dura, dir Voll 1 Utail 72 Vluc «uumi. lu Vis«. «ufl-„S7000 ßllr dir «iickgadrrtuurlaudikr «ulcridl« mo«! sich di« Stedar«»» »ich, »crdtndttch. »muncrn sür un» nehme» »n: Die Aimoncen-Bureaur «. ch «»>«»> «et» » >0<>«I»»! - «u»»«I «a«»I - »au»« » «am»., - z»rü.l!».n».«»i - «. »au.« in »ürlt». - «ad. MeV in «agdedttrg: — L. tiarck » «». «: — «t«m« tu Halle l liiier in Hauldur» TageSkatt für UoMik, Uilterhaltunz, Geschäftsverkelir. Sörfenbencht, Frem-e»liste. LS. ^allr^anx. Snieraie w«r»«» »art«»i>,»t« I» »I« Nachm. » Uhr a»,en»m>nen. Ksnullig» bi« M,ltaa»likUhr. 8» Ncuimt» »u> a» Aachemaaen: ar. klusl- »li'ic N> 5 bi< Nachm. SUIir. — I,e liUlballige -pcwauc Ivirel 12 Psge. Lilioeiaudl l!U Pi ge. ttlne üiaiantie iiir da« nächit- »itatac «richeine» der Inserat« wird nicht ,et«d«n. «„»wiirtige «nnoneen»«usträge von ulldekiunlcn Vriioue» l>ue.»eli wir nur ,e,en Vrtnumeraud»- ^ahlun, durch Vrieimaric» -der Voilcinjahiung. Acht Silbe» ioileu l, Vt». 2»ierate iiir dt: »«»»->««- Nummer aber nach eincnl Aculasr d,e Pclttjcil« LS Pi. 28 LriöLboZen unä 28 Louvsrts, oirtklinoks» ik'orslktt. mit lillanagrsmm«» <2 I-sliobigo ltuekstabvii, voiscklunev»), vvl'pLekt in oinoiil vlo^aiiton Karton, I dlnrh. — Onsor 8ortimv»t bostobl uus 312 vei-sokisckonvii blono^'vaminon. ^VilsilruNorstra«»« ,1. Lttl'^OU 8ÜIlU6,>Vil8cki ulloratrassv tlehe >I«r 8 >» p I> l« » » t r » » » «. — "—— am inn Leipzig, Hochverratbsprozcß. Brender, ^ llulillv« Textmann und Kristopeit räumen ein, an der Herstellung und Verbreitung revolutionärer Schriften, insbesondere der „Freiheit" unh „Revolutionäre Socialdemokratir" theilgenom- tisssonsteinLVoglvr, Vrv8llvn; I flürnt« un«! iUtosIv ^»noiiven-Ii!xi»t«Utlo») Il8ilr,i11t«r-I>>ttr»8«v iv. I. !> Lromptv llvtciiiioiuug von ^»reigon n„ all» /vitnngon clor st L>V«1t ru lnrilmilksigon t'ivisvn obnv biobgulcodlv». Vor-^ «! -tnseülügv, Kataloge, Ottoitvn-^imahmv vto. gratis. g, men zu haben, läugncn aber, daß die geheimen Verbindungen znm Zwecke eines gewaltsamen Umsturzes begründet seien, die Vereini gungen seien lediglich geschehen behufs Gcldsammlungen sür auogewiesene Socialisten. Baum und Christ lnugncten jede WviknsvIits-^usverltLuf« i!» hvlcauut hillizstvn l'ro'weu. « ^^t'lll«888ti'u88v 17, r?v8e,,KI»er«!«-», kxl. ^i«-KIv88. ^ Schuld ab. Jaeobi, machte weitgehende Zugeständnisse.- Wiem Der Viinister Hamnerle ist heute Nachmillag ' rl Uhr plötzlich am Herzschlag verstorben. - Stockhol m. Der Tl,eatcrbrand ist ge löscht. Große Verluste an Garderoben und Requisiten sind zu beklagen. Rr. 284. Witterung vom ly Oktober. Baromktcr nach OSkar Bölold.Wallslrasic 15 kNbds. a n.) , . .. ... , , 702 MM. seit gestern 2 MM. gcsticge». Tlicunomeirogr.». Ncoum.: Temst. v ° L., i Aussichten für den II.Oktober: Veränderlich, kühl, etwas Rege». niedr Tema. «"W . hstmsteS-emv t>" W. Slld^West-Wiich. istioltla i TK'ttsüisi, lL. ^ctober. lltjeraniworllichcr Rcdactcur g>r PvItltschkÄ de, Emil A irrest in Dresden Gambetta in Varzin — das ist die große Tagesncuigkeit. Wir haben guten Grund zu verinuthcn, daß Gambetta, bevor er am Donnerstage in Dresden auftauchte, als Gast des deutschen Reichs kanzlers in Hinterpommern geweilt hatte. In Berlin hatte man keine Ahnung von der Nähe des berühmten Franzosen. Ganz natürlich! Denn Berlin hat er gar glicht berührt. Um von Varzin »ach Dresden zu gelangen, braucht man nicht erst auf einem Berliner Bahnhofe die charakteristische Inschrift zu lesen: „Vor Taschendieben wird gewarnt!" Ob Gambetta nach Dresden kam, weil er nun einmal doch in Varzin war, oder ob er nach Varzin ging, weil er in Dresden Familienangelegenheiten zu ordnen hatte — diesen Schleier möge» wir nicht lüsten. Strebte Gambetta eine Unterredung mit Fürst Bismarck an, mußte er zu diesem Besuche eine Reise nach Deutschland antrcten, so bot ihm das Abholen seines in Dresden ausgebildctcn Verwandten einen willkommenen Anlaß, das Nützliche mit de», Angenehmen zu verbinden. Die Pariser Fournalistik hatte Gainbetta's Spur in Belgien vollständig verloren; zwei bis drei Mal tauchte die Vermuthung in der Presse auf, er sei nach dem vergitterten Landsitze Bismnrck's in Pommern unterwegs; aber diese Annahme erschien Manchem nicht recht glaublich. Nun der künftige Ministerpräsident Frankreichs im Varziner Fremdenzimmer geschlafen, wird sich eine Hochfluth von Leitartikeln über diese Zusammcnkunst ergießen. Allen voran, wird Rochekort und die ganze Zloininunardcnpresse über Gambetta herfallen. Schon bisher war cs den „Unversöhnlichen" in Frankreich eine ausgemachte Sache, daß Gambetta zu dem ganzen tunesischen Abenteuer dmch Bismarck verlockt worden sei. Bismarck's mephistophelische Schlau heit habe (dahin geht das politische Glaubensbekenntnis! der Kommunarden) Gambetta vorgcspicgelt, er könne sich in Afrika Lorbeeren holen, gierig habe dieser auf den Köder angcbisscn und nun sitze Frankreich tief in der afrikanischen Patsche, während Bismarck sich ins Fäustchen lache, daß nunmehr Frankreich auf Jahrzehnte hinaus nicht an die Wiederrroberung von Elsaß- Lothringen denken könne. Diese Anschauung wird scheinbar ver stärkt durch die gchcimnißvolle Reise Gambctta'S nach Pommern. Bald wird sich der Ruf erhebe», daß er nur der „Agent Bismarck's", der „Verräthcr Frankreichs" sei. Unserer Ansicht nach, ist Gambetta nicht durch den SLifslcur Bismarck, sondern durch ganz andere, viel triftigere Gründe zum Bcschreiten des tunesischen Kricgspsadcs vcrirrlichtert worden. Gambetta mochte, dahin geht unsere Wahrnehmung, mit beson derer Lebhaftigkeit das Bcdürfniß empfinden, in einem Augenblick, da er sich anschickt, das Staatsruder Frankreichs zu ergreifen, per sönlich z» erproben, wie Bismarck dieses Ereignis; aufsassc. Deutsch land ist nun einmal der mächtigste Nachbar Frankreichs, unser Wohl- odcr Ucbclwollcn beeinflußt sein Geschick wie Sonnenschein oder Lstwind die Skala eines frcigchängtcn Thermometers. Bismarck und Gambetta haben in Varzin wahrscheinlich nicht die Landkarte Europas, Asiens und Afrikas neugetheilt, aber daß die gesnmmtc europäische Politik, wie sie aus dem Vcrhältniß zwischen Deutschland und Frank reich hervorspringt, das .Hauptthema ihrer Unterhaltung bildete, ist mit -Händen zu greifen. Gambetta hat sich gewiß nicht eingebildet, Bismarck über seine Pläne auszuholcn, ihn zu überlisten und ein- ittschläfern und er, der bisher so wenig mustcrgiltigc Beweise diplo matischer Befähigung abgelegt, dürfte in dem Staatsmann,: Bis marck seinen Meister gefunden haben. Aber warum sollte cö Bis marck unfreundlich ausgenommen haben, wenn ihm Gambetta ver sicherte, daß die äußere Politik Frankreichs unter seiner Regierung eine dem Frieden in Europa günstige sein würde? Es ist ja be kannt, daß Bismarck schon lange, statt der thörichtcn Eifersucht zwischen den beiden Kulturvölkern ein freundschaftlicheres Verhältnis; anbahnen möchte. Wer profitirt von der „Erbscindschaft" zwischen Franzosen und Deutschen? Russen und Engländer. Aus den Wunden, die sich die benachbarten Kulturvölker schlugen, erwuchs die Macht des halbasiatischcn Zarenreiches. England aber beutete die volkswirthschaftlichc Nebenbuhlerschaft Deutschlands und Frank reichs in schonungslosem Egoismus zu Gunsten seiner -Handcls- intcrcssen aus. Ein ccntralcuropäischcr Zollverein, (dessen -Haupt- glicder Deutschland, Frankreich und Oesterreich) wäre geeignet, das commcrciclle und industrielle Ucbcrgcwicht Englands zu brechen- Deutschland seufzt schon lange unter der überstarken Eoncurrenz Englands, Frankreich empfindet gerade jetzt bei den Verhandlungen über Abschluß eines neuen Handelsvertrags mit England dessen maßlose Anforderungen; auf die Geld-und Crcditvcrhältnisse beider Länder drückt die selbstsüchtige Goldwährung Englands immer schmerzlicher. Diente die Reise Gainbetta's nach Varzin dazu, die Nachbarn wirthschaftlich enger zu verbinden, so hätte sic einen bleibenden Gewinn abgcworfcn. Soviel darf man als sicher an- nchnicn, daß der leitende Staatsmann Deutschlands die Gesammt- Jnteresscn Deutschlands, die politischen wie die wirthschastlichcn, in den denkwürdigen Unterhandlungen mit Gambetta nach allen Rich tungen hin gewahrt und ihnen Nichts vergeben hat. Als sich hinter Gambetta das von Gendarmen bewachte Gittcrthor von Varzin wieder schloß, so wußte er, daß Bismarck seinem Regiment- keine Hindernisse in den Weg wälzen, daß Deutschland sich nicht in die inneren Verhältnisse Frankreichs mischen, vielmehr auf die Rolle eines unparteiischen, aber aufmerksamen Beobachters beschränken würde. Die gchcimnißvolle Reise Gambctta'S nach Varzin wird sür die Entwickelung der Dinge größere Bedeutung haben, als die Fahrt des Zaren nach Danzigs Professor Reuleaux, soeben von der Ausstellung in Australien zurückgekehrt, verspürt da» Bedürfnis nach einem erweiterten Wir« "ungSkrrise. ^ein-m Ehrgeiz genügen die Vorlesungen an der technischen -Hochschule in Berlin, seine angenehmen Reisen bald nac! Philadelphia, bald nach Melbourne, seinem Thatendrange die Ge schäfte als Vorstand des kaiserlichen Patentamts und die Feuilleton artikel in der Nat.-Ztg. nicht mehr. Er möchte der Ehef eines Rcichsamts werden, wie Stephan oder Maybach, an der Spitze großer Verwaltungen stehen. Das halte man fest, wenn man fol genden Artikel liest, den eine geschickte -Hand in die „Ciscnzcitung" lancirt hat: „Es geht das Gerückt, wornach die Gründung eines neuen ReichsamteS, welches sich speziell mit der industriellen Technik be fassen soll, in Aussicht genommen wäre. In den Gcschäftskrcis dieses Reiche-Ministeriums sollen hincingczogc» werden: das Patent-, Marken- und Mustcrschutzwcscn, das Aichwcsen, die Fabrikinspeetion, das Dampskessel-Revisionswcsc», das Ausstcltungswcscn, zum Tbeil auch die Ertheilung von Bau-Eonscnsen in besonderen technischen Anlagen. Ferner gehören in dieses Ressort die technischen Versuchs anstalten, sowohl die für Festigkeitsvcrsuchc, wie die bereits an der technischen -Hochschule in Berlin bestehende, als die neu zu schassende Versuchsstation für Brennmaterial; außerdem würde es die Aufgabe dieser Behörde sein, die Förderung technisch-wissenschaftlicher Be strebungen, welche bisher der nur mit relativ geringen Mitteln arbeitenden Vcrcinsthütigkcit oblag, zu organischen". Es sei allerdings einigermaßen schwierig, heißt cs weiter, für ein solches Amt einen geeigneten Vorstand zu finden, aber man tröstet sich, daß man ja den Reuleaux als die passendste Persön lichkeit vorrätbig habe. Daraufhin ist "Alles berechnet und Em pfehlungen wie die, daß „unsere Industrie und Technik an oberster Stelle ein Verständnis; sür ihre Ziele finden müsse, welches sie nur allzuost vermisse", sind nur Redensarten, um die Schaffung eines neuen Reichsamts für -Herrn Reuleaux schmackhaft zu machen. Wir haben, sollte man denken, genug an Rcichsämtcr» ; man sollte nicht länger darauf sinnen, den Einzrlstaatcn ihren Wirkungskreis zu schmälern und sic auszuhungern. Mag Herr Reuleaux nur sein Patentamt gehörig aussüllen und nicht selbst nach dem Patente eines neuen Reichüamtes streben! Unter den Wablprogrnmmen. die in der letzten Zeit vielfach auigctaucht sind, verdient dasjenige des Kandidaten sür den Döbelner Wahlkreis, Herrn v. Zehmen, besondere Beachtung. Nicht blos weil dieser Patriot eine bedeutungsvolle öffentliche Stellung in Sachsen einninimt, sondern wegen der Klarheit und Gediegenheit der ausgesprochenen Grundsätze. Herr v. Zchmcn, Präsident der I. Kammer Sachsens, spricht sieh entschieden für die Unfallversiche rung industrieller Arbeiter, jedoch unter der Bedingung aus, daß eine direkte Staatsunterstützung oder eine Uebernabme der Ver waltung der Versicherungsanstalt auf das Reich ausgeschlossen ist, ferner gegen das Tabaksmonopol und gegen die Ucbernahme der Eisenbahnen aus das Reich. Das ist so ziemlich die Anschauung des ganzen Königreichs Sachsen. NencsteTklcgrnnune der..TrcövuerNaüir."vo>:r 10. Oktbr. Lcipzi g. DaS Reichsgericht begann den HochverrathSprozeß gzgen 1ü Sozialisten aus Berlin, Frankfurt und Darmstadt. W Zeugen sind vorgeladcn, die Aniiagc lautet auf vorbereitende.Hand lungen sür eine gewaltsame Abänderung der Verfassung, Ein- schmuggelung der Most'sche» „Freiheit" in die Kasernen Berlins, Darinsladts und Mannheims. Berli n. Der Bundesrath ist sür den 20. Octbr. eiuberufen. Frankfurt. Gambetta trns unter angenommenen Namen mit seinem Neffen hier ein. Die Weiterreise erfolgte heute Mittag nach Paris. Tunis. Französische Truppen rückten gestern früh in Tunis ein und besetzten dasselbe. — Die gerüchtweise Plünderung von Hammamct ist noch unbestätigt, doch blokircn Insurgenten Hammamet. Berliner Börse. Außer den Lombarden, welche fortgesetzt getrieben werden, und einigen anderen österreichischen Bahnen trat weichende Bewegung infolge ungünstigen Ausweises derRcichsbnnk ein. Schluß matt. Bahnen meist fest. Leitende Banken niedriger. Sächsische Bankwertlre meist etwas besser. Fonds still, mir russische Wertbc reckt fest. Industrien still. Lokales un!» LiicMches. - Wegen erfolgten Ablebens des Prinzen Adolf zu Schaum- burg-Lippe wird am Kgl. Hofe bis mit lck^d. Trauer angelegt. — Das Jagdschloß des Kaisers von Oesterreich im Mürzthnlc (Steiermark) ist, so schreibt die „Wiener Allgem. Ztgi", so klein, daß sich die Jagdgüstc mit den notkwendigsten Appartements begnügen mußten. Der Kaiser von Oesterreich selbst bat nur eine einzige Kammer, die zugleich sein Schlaf-, Toilette- und Arbeits zimmer ist; hier arbeitete auch S. M. der Köni g von Sachsen, den, wiederholt Aktenstücke aus Dresden uachgeschickt wurden. Bei den 5 Jagden, die im Mürzthal staltsanden, wurden l>!) Stück Hoch- und Edelwild auf die Decke gebracht; davon schoß der Kaiser von Oesterreich 4 Hirnbe und 6 Gemsen, der König von Sachsen vier Hirsche und eine Gemse. — Konsistorinlrath Heinrich A n a ck e r erhielt den Titel „Obcr- konsistorialrath" in der !!. Kl. der Hosrangordnung. — Die Reichstags-Kandidatur des Kommcrzienrath H c ck c r in Chemnitz gewinnt außerordentlich an Boden. Derselbe ist von den Konservativen und den gemäßigten Liberalen gemeinsam ausgestellt worden. Eigenthümlich ist cs, daß sein Gegenkandidat, der Se zessionist N oth. sein leiblicher Schwager ist. Letzterer dürfte in Chemnitz eine empfindliche Niederlage erleiden. Er kann sich dann mit einem zweiten Durchsalls-Kandidaten trösten, den Chemnitz vor- räthig hat: dem Prof. Kcllerbaucr, den sich die Nationallibe- raien Frcibergs verschrieben habe», obwohl sic mit dieser aussichts losen Kandidatur die Chancen des Sosialdemokraten aufbesscrn. — In gewerblichen und kaufmännischen Kreisen der Lausitz ist die Ernennung des Fabrikanten -Herrn E. F. N ruina n n in Eibau znm Kominerzienrath mit ungctbeiltcr Freude ausgenommen worden. Das Diplom überreichte dein Manne, der vor wenig Tagen sein iiOjährigcS Geschäftsjubiläui» feierte, Herr Aintshauptmann von Tlnclau aus Löbau und betonte, daß Se. Majestät im Sinne der Schlichtheit Ncumann'o auch in schlichter Weise il»n diese An erkennung sende. — Durch General - Verordnung der Königl. Lotterie Direktion vom !). Oetober d. I. ist den Kollekteuren eröslnct worden, daß von der Ost. Lotterie ab für die Loose der Königl. Sachs. Landeslotterie eine N eichüstcinpel - A bgade, welche ö Procent vom plan mäßigen Preise (Nennwerth der Loose) beträgt, abznsührcn ist. und daß das Königl. Finanzministerium beschlossen bat. diese Abgabe von den Spielern entrichten zu lasten. Infolge dessen crbökt sich von der nächsten Lotterie ab der Preis des Looscü um 10 Vck. pro sianzeS LooS für 5 Klassen, so daß künftig '/» LooS einer Klaste 42 Mk.. '/»« 4 Mk. 20 Pf. kosten wird- - Monsieur Gainbctta bat bei seinem zweitägigen Aus- mthalte in Dresden, vom Wetter leidlich begünstigt, die reizenden Umgebungen in Augenschein genommen, sein wesentliches Interesse edoch den Kgl. Sannnlnngen für Kunst und Wissenschaft gewidmet. Er sprach sich über die Kunstschätze selbst, wie ihre Anzahl und die geschmackvollen Arrangements wiederholt mit Entzücken aus. Von Politik soll er nur wenig gesprochen und sich überhaupt sehr zurück haltend hierüber geäußcrr haben. Ter junge Mann, den er nach Drsdcn zur Vervollkommnung im Deutschen gesendet hatte und den er von hier nach Frankreich zurückholtc, galt bisher als sein Neste, er ist cs aber nicht; auch bezeichnet man uns die nabcliegcnde Lcr- mntlmng, daß Gambetta, der seine Erziebung von Jugend auf sorgsam überwacht hat, durch die Bande des Bluts nnt ihm ver knüpft sei, als völlig unöcgründet. Der junge Mensch hängt aller dings mit schwärmerischer Zärtlichkeit on seinem WohIthüterGambetta. — In der dieSmonatlichcn Versammlung des Neuen Dresdner Thiers chu tz v crc i n 6 wurde vom Vorstände das Eraelmiß der in verschiedenen Tliicranälcreifällen unternommenen Schritte, sowie der günstige Erfolg der im Beitritt zu der Aus arbeitung des Kynologischen Vereins an den Herrn Reichskanzler gerichteten Petition wegen Handhabung der Hundespcrre »ntgetbcilt. Ein Mitglied berichtete sodann über die Verhandlungen des Thicr- schutzkongrcsscs in Wiesbaden. Da die wichtigste Tbicrschutzsrnge der Gegenwart, die Bekämpfung der Vivisektion, keine Ausnahme in die Tagesordnung des Kongresses gesunden, batten sich alle deutschen Thicrschutzvereiue, welche in der Auffassung der tlncr- schützerischen Pflichten gegenüber der Vivisektion aus gleichem Stond- punkte wie der Neue Dresdner Tbierschutzvereiu stehen, der Be schickung des Kongresses durch TclegiAc enthalten. — Was für Fatalitäten doch zu große Fürsorge einer Frau dem Manne verursachen kann! Kommt da aus einem der hiesigen Bahnhöfe früh nach beendetem Nachtdienste ein Arbeiter znm dienstliabcndcn Stationsbcamtcn und meldet mit weinerlicher Stimme, daß ihm während der Nacht gelegentlich der kurzen Ruhe pausen in der Arbeitcrstube ca. 4M Mark in Gold abhanden ge kommen seien, und da er sein Portemonnaie noch habe, wohl aber die betreffende Summe daraus fehle, so lenkt sich der Verdacht selbstredend auf seine Kanuraden. Die Polizei vwird also verstän digt und in Kürze erscheinen zwei Gendarmen, die alsbald die ganze Section anstordcrn, bchuss der beantragten Visitation auf der nächsten Wache beim Polizeiinspector zu erscheinen. Die überrasch ten Leute fügen sich und der Transport setzt sich unter polizeilicher Bedeckung in Bewegung. Nachdem die amtliche Durchsuchung be endet und erfolglos geblieben, die müden und falsch verdächtigten Leute entlasse», der angebliche Verlnstträger sich aber schwer be kümmert nach dein Balmhofe zurüctbegiebt, um das Resultat zu melde», erscheint plötzlich einer der mit bei der durchsuchten Kolonne befindlich gewesenen Arbeiter und sagt: „Tu, ich war eben in Deiner Wolmung, 's Geld iS da, das bat Deine Frau gestern Abend ans der Hosentasche keemlick, ransgcnommen, damit Tn's nick verlieren stillst!" Tableau! Vielleicht findet sich der Angeber mit seinen gekränkten braven Kameraden durch ei» kleines Frühstück aus gütlichem Wege ab; seiner Frau aber dürste sür die heimliche Entleerung der Taschen ihres Mannes in diesem Falle eine Gar dinenpredigt gebühren. — Gestern Nacht hat man mit dem Ausbcsierungsbau des Pferdebahngeleises vvm Lämmchen zur Stadt begonnen. Definitiv dürste die Regelung der Babnverhältnisse dort binaus erst nächstes Frühjabr erfolgen können, da die Eliansscc, die jetzt überall untcrminirt resp. beschleußt wird, verbreitert und regulirt sein muß, bevor die Strecke der Balm, zumeist doppclgclcistg, dort gebaut werden kann. Dann würde von der Stadtgrcnze am Waldpark bis zum Victoriahotcl (durch die Marschallslraße) lcbbnster gcsabren werden können. — Herr Adolf Ra cd er ist auf dem bestem Wege, ein berz- lich beliebter Gesang-Komiker zu werden. Nächsten Donnerstag den llt. d. wird er auf vielseitigem Wunsch ahcrmals in Blascnutz im Saale des Gastliches ein musikalisch-humoristisches Eonccrt unter Mitwirkung drs beliebt gewordenen Männerguartetts veranstalten. Auch in Tbaraudt erntete der talentvolle junge Komiker durch die Art und Weise seines Vortrages die Gunst des Publikums: dort lobte man ilm als würdigen Nachkommen seines Vaters, des be- rübmtcn Hosschauspiclcrs Racdcr, der sobald nicht ans dem Ge dächtnisse verschwinden wird. Seine „Imitation der Posaune" riß die Zuliörer zu stürmischem Applaus bin, denn er verstand cs meister haft, auf seinem Regenschirm die Posauncntönc so täuschend wicdcr- zugeben, als wäre in demselben eine wirkliche Posaune versteckt gewesen. — Post. Vom 15. Oetober ab werden nbacscrtigt: die Per sonenpost von Reichenau nach Zittau 12 Uhr 5 Min. Mittags, die 2. Privat - Personensahrt von Altenbcrg nach Dippoldiswalde 3.5 Nachm., die 2. dcrgl. von Lödau nach'Bornstadt 0 Abonds, aus Berggießhübel 11.25, 4.20, 0.15, aus Gottleuba 10.50, 3.45, aus Eunewalde 5.30, 2.15 ; gleichzeitig werden die Bcsörderungszeiten auf 1 Stunde festgesetzt; die 2. dcrgl. von Hohnstcin nach Schandau 1.40 Nachm., von Mügeln nach Glasbütte 2.55 Nachm., die -weite dcrgl. von Kreischa nach Niedersedlitz 12.5 Mittags, die 2. dcrgl. von Oybin nach Zittau 0.5 Nachm., von Wcigsdorf nach Hirsch- selde 0.40 Vorm. Gleichzeitig werden ausgelwbcn: die Privat- Pcrsonensalnten 8.20 Vorm, aus Berggießhübel, 7.40 Vorm. auS Gottleuba, 5.15 Nachmittags aus Kreischa und 7.10 Abends aus Niedersedlitz. — Unser nordisches Klima macht sich diesjährig ganz besonders, frühe geltend: der Winter wird uns lang werden! Dringend noth- ivendig erscheint cs daher, rechtzeitig sür Heizmaterial zu sorgen, nicht allein für die Oefen, sondern wichtiger noch, für unseren eigenen Körper. Die Ernährungäfrage ist um so wichtiger, je be dürftiger die Lebenslage, oder je sparsamer der Haushalt geführt wird und da die Zcitverhältnisse vielseitig Sparsamkeit bedinge», so ist eine Betrachtung über die Art und Weise, wie man sür wenig Geld und ohne lange'Vorbereitung dem Körper eine kräftige, ausgiebige Er n ä b r u n g zujübrt, ganz am Platz. Der über aus große Nährwert!, von Erbsen, Bohne» und Linsen ist allgemein zur Genüge bekannt; ebenso die Tliatsachc, daß diese für unsere klimatischen Verhältnisse so nützlichen und durch ihre Ergiebigkeit billigsten Nährmittel in Folge ihrer mehrstündigen Kochzeit zu wenig verwendet werden. Abgesehen von den Fällen, wo ihre Fertig stellung ganz unmöglich ist,Bedarf es in jedem -Haushalt zu großer Vorbereitung, sowie Zeit und Fcucnmgsaiiswand. Diese Uebcl« stände sind beseitigt durch die sehr billig und schmackhaft bergcstelltcn H ülsc n f r »chl- P r » parate von A. Sck, örIc in Görlitz und gestalten selbige auch dem Aermstcn in jeder Lage .Herstellung einer außerordentlich nahrhaften, billigen und erquickenden Mahlzeit. Durch sachgemäße Präparation, Ausschlüßen der Zellen und immense Coiiwrcssion, unter Zugabe von Fleisch, Speck und Gewürzen oder Bouillon werden von der oben genannten Firma sämmtlichc Hülsen« srüchte in leicht zubcreitbarcr Form entweder als Erbswurst mit Speck und Schinken, Erbswurst mit Speck, Erbsen-, Bohnen- und Linsen-Tafeln oder condenslrtem Erbsbrei mit Schinken geliefert.
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