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Dresdner Nachrichten : 28.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186706282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-06
- Tag 1867-06-28
-
Monat
1867-06
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1867
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«v,»»,»rck « pzig u. Che^mtz sr. > 8^10. ^2 (t>lo- n. Leipzia) N«. ^.«. 6-'lDcrlin kr. Lt.Nm.3! «tkoßcilham s. «j. 10. Nin. 3. Ä. vt. IO'/. I Neiden ft. Lj. Hl. Niu. 3'^.»"»». U'l. ivlruM. » j T,vl«tn Vra kr. t. > Vod.»daL k^7, V. 12«.2,7. Nt«. I» > Freibery .8,Nm.2,A. j 9. j Tbaeand«s.k!, lO'» N-n.2, t,» S;,0. > »öriitzs.Ss IO, Rm. IPÜ,A^>. uj. — Bor einigen Tagen las man in diesem Blatte, daß , Meters in der Neustädler Gasanstalt, die Geltendmachung von rung empfangen hatte. Der Darmstädter Bank ist sofvrt von während des letzte» Neustädter Marktes wieder mehrere Taschen- Regreß-Ansprüchen und die Unterstützung der Wittwe Steeger hier telegraphische Mittheilunq gemacht, und ist der Koffer mit dickstähle auSgeführt worden seien. Wer das Thun und Drei- betr. I«. Bortrüge der Finanz Deputation über: l den Bau ^ seinen« Inhalte von der Darmstädter 'Behörde an daü Ml» den der Damenwelt, namentlich unter den Bandbuden aus der Hauptstraße, beobachtet, der muß freilich die Ueberzengung er- , langen, wie wenig es zu verwundern ist, wenn die eine oder- andere Dame doee in den Verlust ihres Geldtäschchens geräth. An diesen Buden nämlich stehen die Damen vlt -stunden lang in doppelten, ja dreifachen Reihen hinter nnander zusammen gedrängt und suchen in den Bänden« berr-m Das Portemon naie halten sie «Heils in der offene«« Hand, «HEG haben sie eü in einen« unveischlossenen Kölbchen oder in einer Handtasche zu Jedermanns Ansicht lügen, th,«ls lrage-n sie eü in einer Kleid tasche mü einem langen schlitz. Die eine Dame legt das Porlemonnaie aus der Hand auf den Ladentisch und geht von der Bude weg, ohne ihr Geldtäschchen vorher an sich zu neh wen; die andere laßt eS dein« Bezahlen do«< aus Versehen liegen; eine dritte steckt eS anstatt ii« die Kleidtasche zwischen die weiten Falten ihres Kleides, eine vierte laßt das Portenion naie gleich mit den« Körbchen oder mit der- Handtasche liegen, entfernt sich aus der Bude und besinnt sich erst lange Zeit nachher, daß sie ihr Portemonnaie nicht mehr bei sich hat Zu- gegeben mag werden, daß sich auf Fahrmärkren und da, wo rechtes Gedränge hcrrscht , auch Personen »insinden, die durch ihre Fingerfertigkeit Portemonnaies verschwinden lassen; allein in der Hauptsache durfte der Verlust der Portemonnaies mehr den oben beschriebenen Verhältnissen zuzu'chreibe-n kein. Sv - sollte am letzten Markt einer Daine das Geldläjehchen mit 18 s Thlr. JnhaU gestohlen sein, Als sie den angebliche«« Diebstahl : anzeigte, ergab sich, daß ihr Portemonnaie sainml vollem In- ' halt bereits gefunden worden war, und zwar an einer Bude, ' an der die vermeintlich Bestohlene vorher längere -seit gestan dm hatte. — — Oeffenlliche Gerichtssitzung am 27. Juni. Die neunzehnjährige von hier- gebürtige Marie Franziska Ruhte kam am 17, Februar zu einem gcivissen Rüdiger und lieh von demselben ein sch«var;es Umschlagetuch und an« nächsten Tage einen Ober- und Untcrrock, um sie zu einen« bestimmten Iivecke zu tragen, Sic ver'prach die geliehenen Sachen an, nächsten Tage zurückzugcbm, Dies geschah aber von der Rühle nicht, ! sondern sie versetzte die Gegenstände für Thlr, und verwandte dm Pfandschilling zu Bezahlung des Müthzinses für ihre Eltern, Die bei Rüdiger geliehenen Gegenstände sind zusamimn aus 6 Thlr, 20 Ngr, geschätzt worden, In Folge Anzeige bei d,r j Staatsanwaltschaft wurde llntcisuchung gegen die Rühle eiirge leitet, und sie von« Gcrichlsamte zu I Monat Gelängnis; wegen - BetrngS verurtheilt. Wegen der Höhe der Strafe erhob sie ' Einspruch. StaatSanivalt Held hielt dastlr, daß Unterschlagung ^ anzunehmeit sei unv stellt eine darauf bezügliche Abänderung ' des gerichtSanulichen Bescheids in's Ermessen des Gerichtshofes. - Letzterer aeeeptii'le die staatSanivaltliche Ansicht und ändert dm s Bescheid dahin, das; die Rühle wegen Unterschlagung 3 Wochen Gesängniß z«« verbüßen und auch die Kosten des Einspruchs zu ' eine« Gangschleuße von der Wilsdruffer aorsladt bis zur Elbe , nisteriun« in Berlin gesandt worden. Hier in Ems fand betr.; 2. da» Ccmmunieat des Ctadtrath«, die llebernahme der j sich bei späterer Nachsttchnng noch eine fernere Bankquittung, „ach welcher an, II. Via« d, I. bei der Berliner Bank eben falls Werthgegenstände deponirt wurden. Frau v Ehumatoff hat dm sehnlichster« Wunsch ausgesprochen, Herrn Borkesany Unter Haltung der Earlstraße durch die Stadtgenieiirde betr. , ii die Äeivahnrng eines Quartiergeloeü von 50 Thlr, an den Einnehmer vor dem Falkenschlage; t die Erstattung der Um- «»«gslostm an die Lehrer: a Herrn Innnisch «n't 26 Thlr! Ngr. l Herrn Ludwig mit Thlr.; 5) ein Postulat von 80! Thlr 2t Ngr, «u 2lusst,llu«-,g von Petroleum Cnlinder- Lan p.n in «nohreren Straßen d.-r Seevou'tadt; 6 ein Postu lat von ü>>0 Thlr. «u Einrichtungen für die Aittoiisladler Volksküche und über eine Subvention von jährlich 400 Thlr. pr. ! 8>'.7, >o7, 69; 7 die Listirung des Baues deS Neustädter zweiten Gasometers und ein Postulat von 90,000 Thlr, zu Herstellung eines Teleskop Gasoinelors in der Allstädter Gas anstalt; 8 ein NachpostuleU von 2695 Thlr, 26 Ngr. 2 Pf. ru Erbauung eines Regulirungsharises für die Alrstädter Gaü- fabrik; 9 verschiedene Rechnrmgüangelegcnheiten betr, I-', Vor träge der Petition» Deputation, Zun« Schluß geheime Sitzung, Ttige-gcscdichte. Berlin, D-onnerstag. 27. Juni, Mittags Rtben der strafrechtlichen Verfolgung wird auch in einem cingcleitetm Disciplena« verfahren gegm die Abg Tivesten und Lasier «vegcn , 50 Jahre alt ist, bezeichnete dm Herrn Borkesany, welch« einige 30 Jahre zählm wird, als ihren Mann, dann als Bru der und auch als Schwager; soviel aber ist klar — Madame sprechen zu dürfen, doch ist der Verhafteten selbstredend dieses Gesuch abgeschlagen «vorder«. Die Jnhastirtc hat nach ihrer Ge fangennahme geäußert, daß sic unschuldig sei und doch nicht für Sachen zu leiden brauche, die ihren Bruder beträfen. Herr Borkesann hat gleiche Aeuherungen genmcht, bezeichnet aber seine Schwester als Die, für deren Schuld er doch «vohl nicht zu büßen brauche. Was Frau Ehumatoff anbelangt, so liegt noch ein fernerer Punkt vor, der bis jetzt noch «üchl aufgeklärt ist »inn vermuthet Kindesraub, Kiirdesbescitigung oder Kim i, desinord. Vor 2 Jahren war die Generalin v Ehumatoff mit ' einen« Mädchen im hiesigen Bade anwesend; bei näherer Nach » frage, die jetzt nach demselben gehalten, «nachte sie verschieden«, Angaben über das Kind; zuerst leugnete sie überhaupt im Be- ' sitze eines Kindes gewesen zu sein, dann bezeichnete sie es als todt, dam« behauptete sie «vicder, eü sei in dieser, dann in jener Stadt; soviel aber steht fest: über das Kind herrscht noch ein gewisses Dunkel, Madame v. Ehumatoff, welche mehr als der von denselben vor dem Kriege gehaltenen Landtagoreden nunmehr verhandelt In dem gestern abgehaltenen Termine ist Tivesten, den« Vernehmen nach, zu 100 Thlr. Geldstrafe ver- urtheilt worden. Der Termin, in welchen« gegen Laaker ver handelt werden «vird, ist auf den 3. Juli angesetzt. Dr. I.) Berlin. Vor einigen Tagen traf ein vonrehmer Russe hier ein, um Nachforschungen nach einem Gaunerpaar zu hal ten, das seiner Schwester auf der Reise nach Deutschland -10,000 Rubel abgeschwindelt hatte. Eü gelang dem Herrn, mit Hilfe eures geschickten Agenten hier die Spurm der Ver schwundenen wieder auszusindm und zu ermitteln, daß sie sich in Enib aushieltm. Auf telegraphüche Beeidung dahin sind die Betn g.r, Bruder ru d Schwester, die sich eine Genrralswittwe nennt, verhaftet worden, und man soll für 10« >,«>00 Thaler Verth iir Brillanten bei ihnen gefunden haben. Der „Elder- selder Ztg." schreibt «uan aus Emü unter»« 23. Juli hierüber: Iw er Persönlichkeiten, die hier seit etwa drei Wochen ihren Äufmtl-alt hatten, eine Dame, angeblich die russische Generalin », Ehumatoff, und ein Herr Vorlesern«) beide unter den Namen „Herr und Madame- de Alcxandin aus Polen ' angemeldet, l find plötzlich verhaftet worden. Die beide., Personen hielten sich seit etwa drei Wochen in« Gasthaus „zur Stadt Brussel" aus. Während Herr Al,'randin sich durch ein einfaches 'Auf treten und besondere Lieblzabcrei am Fischfang er fischte näm lich schon Morgens I llhr und führte eine großartig eingerich tete Fischerei bei sich auszeichnete, siel die Da ne durch ihre , „ ^ , , . .. reiche Toilette und ihr Geschminktsein derartig aul. daß hier tragen hat. — Der 'Aufseher des hiesigen Dienstmanrnnstnuts ! und da Allerlei vermuthet wurde und man von Seiten des „Expreß" Helbig trat an einen« Jahrmarkt,' den bei demselben ! Badecommiffariats lieber die Abreise dieser Gäste, als ihr fer- Jnstitnte früher als Schirrmeister: angestellt gewesenen Johann August Hempel, wie er Blechwaarcn fortfuhr, welche auf einem ^ Stück Teppich lagen, den Helbig als den« Institut angehörig : rvicdcrerkannte. Helbig vermuthete, daß Hempel noch mehrere ! Jnvcntarienstücke des Instituts haben könne und »«achte von I diesem Verdachte Anzeige bei der Polizei. Diese nahm AuS- - suchvng bei Hempel vor, und eS fanden sich dort ein Stück Plüschteppich, zwei Stücke wollene Teppiche und eine große Decke vor, welche Helbig als dem Dicnstmanninstitute gehörig bezeichnete. Die Untersuchuug wurde gegen Hempel eingeleitet. Dieser stellt entschieden eine Unterschlagung in Abrede und giebt Angaben, auf welche Weise er die in Beschlag genommenen Gegenstände erworben habe. Diesem Anfuhren stehen gegenüber die bestimmten Recognitioncn Seiten Helbigs und des Buch halters Heinw, indem« Erfterer die zun« fehlenden Stücke noch vorhandenen und im Besitze des Instituts befindlichen Gegen stücke beibringt. Aus Grund dieser ThaEachcn verurtheilt das Gerichtsamr im Bezirksgericht Hempel zu 12 Tagen Gesängniß neres Verweilen wünschte. Alles Beobachten lassen des eben genannten Paares hals nichts; die Fremden blieben. Von Berlin aus empfing nun plötzlich an: Sonnabend oder Sonntag der Vertreter des Badecommiffariats eine Depesche, nach welcher außerordentlicher Werth auf die Habhattwervung eurer russischen Generalin v. Chuinettoff und eines Herrn Borkesany gelegt werde, 'da beide Personen eines bedeutenden Diebstahls und eines Mordversuchs an der Bestohlenen, einer in St. Peins burg lebenden Dame, dringend verdächtig seien. Inzwischen ist auch ein Sohn der Bestohlenen, der Leutnant in der kaiserlichen Leibgarde .Herr Koffoff, hin angekommen, und es sollen von demselben die Vorgefundenen Papiere als seiner Mutter gehörig bezeichnet worden «'ein. Nach dem Eingänge der Berliner De pesche, deren Signalement der Verfolgten mit demjenigen des Herrn und der Frau Alcxandin übereinstimmte, schritt man zum Anhalten der an ihn adressirtcn Briese und fand sogleich in dem ersten, der eröffnet wurde, eine Einlage vor, die nicht und Tragung der Kosten, Gegen diesen Tsi-schEd erhob er (Anspruch, derselbe hatte aber keinen Erfolg, denn es erfolgte nach kurzer Bcrathung die Bestätigung des Urtels erster In stanz, — Ende August v, I, hielten Abends in der Nähe des sächsisch-schlesischen Bahnhofs mit mehreren andern auch die Droschkenkutscher Friese und .Heinnch Ernst Wünsche mit ihren die Adresse des Herrn Alerandin, sondern diejenige der Frau Ehumatoff enthielt Der Herr Badecommiffar begab sich nun sofort in früher Morgenstunde zu den erwähnten Persönlich keiten, verlangte nochmals auf das Energischste ihre Pässe und fand, als der angebliche Ehemann sich zur Herbeiholung an schickte, im Koffer desselben eine große Anzahl Pässe, sämnttlich aus den Namen der „Frau v, Ehumatoff" lautend, sowie eine Drokchken, Friese bemerkte, daß das Hinterdeck seiner Droschke bedeutende Masse von Schmuck-, Gold- und Silbersachen «m mit einem Messer durchschnitten war. Er lenkte den Verdacht auf Wünsche, der an seiner Droschke vorübergegangcn sei, und dann habe er die Verletzung wahrgenommen, dazu komme, daß er mit Wünsche in Feindschaft lebe. Vom Gcrichtöamt wurde der Beweis der Schuld Wünsche's für erbracht angesehen, und er zu P Wochen Gesängniß verurtheilt, Staatsanwalt Held hält den Beweis nicht für erbracht und beantragt Freisprechung, welchem Anträge sich auch der anwesende Vertheidiger Wünsche's, Advocat Polmz, anschließt. Daö Gericht tritt ebenfalls bei. — Ängekündigte Gerichtsverhandlungen, Heute Vormittag 9 Uhr wider Christian Göttlich Eisold aus Lsier- sixrar wegen Diebstahls, Betrugs, llntcrschlagung. Vorsitzender: GerichtSrath Iungnickel. — Den 29. d., Vormittags 9 Uhr, unter tt ei'weücm Ausickluß der Leffentlichkeit, wider denMüller- gesellen Johann Carl August Borrmann auS Potlchappel wegen versuchter Unzucht mit einem Kinde und Diebstahls, Vorsitzcndcr: Gerichttrath Gross. — Leffcntliche Sitzung der Stadtverordneten, Fre'tag am 28. Juni o. Nachmittag 5 Uhr. Tagesordnung: < Vortrag der Registrandcn-Eingänge li Vorträge der Ver- s.rssungs-Depntation über: l , den Rcecß Entwurf, die Ucb.r- nahmc fiScaliicher Theile der Ainmon-, Carola und Wicner- Kraße und die Herstellung deS NundtheilS vor dem Plauen- schenscblage b.tr; 2) ''m Vertrag bezüglich der Straßenreinig- ungS-Bestimmung n und die Auslösung der dcssalls nicd-rge- srtzten außerw-denlkichen D:p« tation betr. Vortrag der Ve-r- safiungs- und Finanz Dcputalion über dai> Nachpe-stuM' non .Dkl — - — ----- Chunratösf und -Herr Borkesany sind entlarvt, sie befinden sich- in den Händen der Behörden und werden ihren« Geschicke nicht entgehen. Wien, 23. Juni. Großes Aufsehen macht gegenwärtig ein von der Militärjustiz geführter Strafproceß, welcher die ins Großartige gehenden Unterschlagungen des Mrlitärspital-Com- mandanten Lengsfeld und Consorten bei Gelegenheit der vor jährigen Transporte von Verwundeten betrifft. Es ist die aUe Geschichte: die massenhaften Spenden für die tapferen Krieger verschwanden spurlos; eS gab Verwundete, welche vierzehn Tage nach der Schlacht von Custozza noch in« blutigen Hemde umher- gmgen . die 'Verpflegung der armen Leute war theilweise s» schlecht, daß sie Vorübergehende um Almosen anzusprechcn ge zwungen waren; ein Arzt, der unentgeldlich seine Dienste an- bot, dafür aber beanspruchte, daß seine Anordnungen von der Spitalverivallung, namentlich was die Kost betrifft, respectirt würden, wurde am Nachmittage desselben Tages seiner Func tionen enthoben, an welchen« er Vormittags Remonstrationen erhob. DaS Alles haben zwar hier die Spatzen längst auf dem Dache g-pfiffen, die competenten Behörden erfuhren aber erst in neuester Zeit, daß ärarischc Betten und Wirsche in enormen Mengen ein hiesiges Blatt sprach neulich von einem Werthc von 80,000 Gulden fast in« ganzen Lande herum- mandern, und veranlaßt,: dann die Verhaftung der am nächsten Compromittirten. Paris, 21. Juni. Heute Morgen mähte der kaiserlich» Prinz, der bekanntlich Präsident der kaiserlichen Ausstellungs- Commission ist, seinen ersten Besuch im Palast des MarsseldeS; er hatte in Folge seiner langwierigen Krankheit dasselbe seit seiner Eröffnung noch nicht besucht. Er fand sich sehr früh ein und wurde von den Mitgliedcnv der Ausstellungs Commission empfangen, sein Gouverneur und sein Stallmeister begleiteten ihn. Der kaiserliche Prinz, der, obgleich Präsident, doch seinen geivöhnlichen Anzug, d h, eine offene Jacke und ausgeschürztr Hosen, die nach Zuavrn Manier in d«e Gamaschen hineingesteckt waren, trug, sah wieder recht wohl aus, wenn man auch am Gehen noch etwas merkte, wie sehr er gelitten haben muß. — Gestern stieg zum ersten Male Radar mit seinem Riesenballon „Gcaitt" aus, wozu sich eine ungeheure 'Menschenmenge einge- fundeu hatte; trotzdem die Polizei zur Ueber>vachunz des Bal lons eine Abtheilung Feuerwehrmänner und zum Schutze gegen eine Explosion des Publikums neben ihrem mächtigem Apparat noch mehrere Bataillone Infanterie ausgestellt hatte, verlies doch Alles friedlich und ohne Unfall, — Emil de Girardin beab sichtigt, am 2. Juli alle hier anwesenden sranzöstschen und aus wärtigen Journalisten, natürlich auf deren Kosten ä 10 Francs im Cercle internationale zu einem großen Banket zu vereinigen. Die Herren Bils« und Strauß haben ihre musikalische Unter stützung bereits zugelagt. Thlr 2L Ngr S Pf, zu Wiederherstellung dess «so- Werthe von gewiß 200,000 Thalcrn. Montag Abend gegen 9 Uhr fand aus wiederholtes Ersuchen der Berliner Behörde eine weitere Untersuchung statt; man trennte die Verhafteten von einander und brachte Herrn Alcxandin in ein anderes Zimmer, woselbst er unter Bewachung zu verweilen hatte. Der Verhaftete blieb durchaus ruhig; Madame Alexandin war im merfort entrüstet über die Behandlung, die man ihr zusügte, da doch kein Grund dazu vorliege. Bald aber stellte sich die Sache ! anders heraus; den Badefrauen, welch« anfingen, die Dame zu j entkleiden und sic zu untersuchen, widersctzte sie sich, stürzte halb ^ entkleidet zur Thür hinaus, um zu eittfliehen oder zu ihrer j mLnnlichen Begleitung zu eilen, wurde aber draußen vom Bade commiffar — welcher sich zur weiteren Untersuchung zun« Ver hafteten begeben hatte — an ihrem Vorhaben verhindert und ins Zimmer zurückgebracht. Beim jetzt fortgesetzten Entkleiden siel es den Badefrauen auf, daß die Verhaftete unangenehm bc- j rührt war, sobald man ihrem Chignon zu nahe kam; dies ver- anlaßte nun die Frauen, demselben einige Aufmerksamkeit zu j schenken, und landen dieselben dann auch im Chignon der Ma- , dainc eine größere Werrhsumme in russische,« Pcprergeld. Die ser Fund leitete zum Schluffe, daß noch wichtigere Sachen zu finden sein würden; des VaM'connniffars Ansmerks nnkeit fiel ' aus einen Barcrhut, in welch m er ein Papier durä/chimnrcrn sah; eS muide daü Sammetband, mit welchem ter Hut einge» , saßt war, ab/.trcnnt und in Folge dessen zwischen Band und Futt rz'Ug eine Quittung eingcnäht grsu« den, nach welcher H , Ban! in Darmstadt am 11. Juni von Fra« von Chumatoff einen versiegelten Handkoffer mit Werlhpapierea zur Ausbewah- * Richard Wagner ist aus nicht zu erörternden Gründen in die Schweiz zurückgekehrt, ohne seine mit so viel Mühe und Poinp in 'Scene gesetzte Oper „Lohengrin", die am 16. d. auf geführt worden ist, gesehen zu haben. Von dem Dirigenten deS Orchesters und diesem selbst hat er sich schriftlich verab schiedet. * Eine Falschmünzcrbandc im Zuchthause wurde kürzlich, wie die „Ostpr. Ztg." berichtet, in Insterburg ent deckt. Ein Schmied saß dort «vegcn dieses Verbrechens ein unk» betrieb das Geschäft werter. Die von ihm im Zuchthause ge-- schmiedeten Einthalerpücke wurden durch einen Schließer in Um« lauf geletzt. Dieser ist vorn dortigen Schwurgericht zu drei Monaten Gefängnis, verurtheilt, deS intelligenten Schmieds Zucht hausstrafe um eine Reihe von Jahren verlängert worden. es» * * London. Der Telegraph meldet ein Eisenbahnunglück, das sich in der Nacht zum 13. Juni auf der nach Manchester Sheffield und Lincolnshire führenden Linie zugetragen ha Durch den Zusammenstoß eines Lastzuges mit einem Vergr.i grrngSzuge wurden 20 Paffagicre, zum Therl lebensgefährlich, beschädigt. Wären die hintersten Wagen des Vergnügungszugeö nicht zufällig leer gewesen sic wurden sämmtlich zertrümmert), hätten die Folgen des Zusammenstoßes ungleich trauriger sei« müssen. WM ' >, s - l alr vcri l eleg ma, wer! Erkaltungen wie -rotze Hitze sind häufig Ursache des Ausfallens der Haare. Um dies zw verhindern giebt es kein besseret Mittel wie Pl.ime's Köln. Häuter Essenz i, F-l nur !v Ngr. Stets oorräthig ü« DrcS-- drn bei .s^vrur V Utttttn Fiauenstinßr 10. S then mer, Han« Tre,
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