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Dresdner Nachrichten : 14.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191506143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19150614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-06
- Tag 1915-06-14
-
Monat
1915-06
-
Jahr
1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1915
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. W ^ W n. » «« M»«tag «««:ge«. Oberstallmeister v. H a u g k. der tm Oktober I» russische Gefangenschaft geriet. ist in Taschkent an einer Krankheit gestorben. Auf dem ivestltchen Kriegsschauplätze fanden zumeist Artllleriekämpse statt: AngrisfSversuche de» Feindes in den Dünen wurden abgewirsen. Bei Lzaivle wurde der Ort Kuze erstürmt, acht Ossi- ziere und EM Man» gefangengenommeq und acht Maschinengewehre erbeutet. Bei Boiimvw wurden russische Angriffe abgewiesen, dir Beute erhöhte sich dort ans IE Gefangene. acht Geschütze und zwei Maschinengewehre. Der Brückenkopf von Tirniawa und sämtliche Stütz punkte nördlich der Stadt wurden genommen: der Krind oerlor dabei 5000 Gefangene. Die Truppen de» General» v. - i n s i n g e n haben Mlyniska genommen und drangen weiter nach Nord osten vor. In Lüdosrgalizirn drängt die Armee Pflanzer veiler siegreich vor. warf die Bussen über die Rcichsgrenze und besetzte mehrere Orte Bcstarabien». Am Ifonzo wurden die Italiener nach gröberen Ge fechten unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Nach einer englischen Blättermeldung sind in weniger als einer Woche 4 5 englische Dampfer von Untersee booten vernichtet worden. Nach einer Pariser Meldung sind Unterseeboote im Golf von Viscaoa gesehen worden. Wettcraniage der amtl. sächs. Landes Wetterwarte: Nordwestwind, zeitweise Trübung, warm. Gewitterneigung, sonst keine wesentlichen Niederschläge. wurde, geschah nichts. Etwas war in Unordnung, als ich in ein Boot giugl irgend etwas brach, und tu wenigen Minute» war ich bis zur Vrvil im Wasser. Es war kein Offizier im Boote, und >as Boot war in schlechtem Zustande." — Dritter Zeuge: „Iin Boote Nr. u war überhaupt kein Leemanu: es wurde von zwei .rahrgasie» beruntergciassen. Das Boot trieb fort, es war fo voll, aas; wir nicht an die Riemen konnten, und in tk> Minuten sank es. Das Boot war vollkommen verrotte«. Ein andres Boot wurde io» einem ,Fahrgast gesteuert. Die zwei Boote, deren Trümmer ich im Wasser sah, müssen noch schlechter gewesen sein; denn sie gingen »ob' früher in Ltücte «ich war drei stunden im Wasser." — Bierter Zeuge: „Ich ging in das Boot Nr. 2, da» mit dem Bug ,uerü a„ss Wasser schlug. Der Bode» siel heraus. Ich bing mit il andern 8)4 stunden im Wasser." — Krage: „Was verurjachic das QerauSsalleu de» Bodens?" — Antwort: „Der reirnttetc instand der Boote." — Münster Zeuge lsecossizicr>: .ich sah »ic Erplosion und glaube, daß die Munition er.- o I o d i e r , e." — Sechster Zeuge: „Kein Boot blieb beim Schisse, nachdem es im Wasser war, um Leute zu rette». Ein einzige» lam schließlich zurück. Wenn sie hingekommcn würen, hätten viel mehr Leute gerettet werde» können." — Siebenter Zeugt lOssi irr!: „Nachdem ich eine halbe Stunde im Wasser war, kam ein Boot Hera» mit zwei ZchissSosfiziercn. Als sie angegangen wur den, die sich an Trümmer Anklammerndeu auszunehmcn, wciger- >en sie sich.' — Achler Zeuge: „Zu meinem Boote fehlte der Vsrooscn, mit dem das Ablausloch verschlossen werden muss. Ein sarbigcr Soldat verstopfte das Loch mit einem NlciduugS- nüct." Daraus bemerkte der Berlreler der schissseianer: „Die Mannschait des UnlerseeboviS hätte mit Leinen und Bootshaken Menschen retten können." — Krage: „Hätte dabei sür das Unter- .cebool Gefahr bestanden, durch den Kischdampser gerammt zu werden?" - Antwort: „Gewiß hätte diele Geiahr bestanden." — Ncunier Zeuge ..Es scheint mir erwiesen, daß die Boote und ihr Zubehör mangelhaft waren. Da» Unterseeboot wurde ll Uhr tli gesichtet, die Erplosion sand >2 Mir 22 statt, und in l 2 Minuten Ztätte wohl etwas iür die Sicherheit der Kahr- ! g ä >'t c geschehen können." Chronische Ministerkrise in England? >>. „Bei liiigike Tiüciidc" meldet aus London: Zn den ^ letzten Tage» gehe» Gerüchte »in, L l o » d G e o r g e werde , in 'einer Wirksamkeit als Munitivnsorganiiator von po litischer und andrer Leite behindert. Er werde daher freie Hand verlange» oder z :> r ü ck t r e t e n. Sein Rücktritt wiederum gilt bei seiner Stellung i» der Negierung und seinem Ansehen bei der Bevölkerung für nninöglsch. Seine Hauptwidcrsgcher sind seine gltcn Parteifreunde, die ihm Widerspruch gegen alte demokratische Prinzipien voriverscn. Trotzdem gewinnt die Ansicht Bode», Lloud George werde baldigst K r i c q S in > n i !t r r werden, wogegen Kftchencr die Oberleitung an der Krönt übernähme. Die „Times" er örtern diele Möglichkeit, um eine diesbezügliche Regie- rungserklärung hcrvorzuruscn. D-e englische Mnnitkvnsfrage. städtischen Werk- H e r st c l l u n g vo n kommen schätzungsweise Es wurde beschlossen, hätten in London zu M u n i t i o n ein.',urichtcn. Es Aber u»l> j„ Betracht. lW. T. B.l Die Genfer „Tribüne" meldet aus London: Zm Mini- stcrium ist in der Kraae der Beschaffung der Heeresmuni- lion die erste e r n st c K r i s i s ausgebrochen. Liond George fordert die sosortigc A n w c r b u n g ausländischer Arbeiter aus Amerika sür die englischen MunitionS- snbrike». n», die einheimische Werbung für Lord Kitcheners Armee nicht zu beeinträchtigen. Ter Rücktritt der Arbeider- »ertrctcr ans dem Ministerium ist unabwendbar, wenn Lion- George auf seiner Forderung bcharrt. Die Lebensmittelteueruug in England. Ter ..Manchester Guardian" schreibt in einem Leit i>tlicl: Zn Manchester st i c g c n die Kleiichprcise um t >> bis 5 0 Prozent, die Kischpreisc infolge der Ein- tchränkung der ,Fischerei um 25 Prozent. Hast alle Lebens inUtcl, wie NeiS. Erbsen, Bohnen, stiegen entsprechend. Tie'e Stejgeruiigen sind sür die Haushalte der Mittelklasse unbegucm. aber für die Armen bereits jetzt eine Tra gödie. Deutschland und Oesterreich-Ungar» begegne» der Gefahr mit Mastregeln wirksamer Sparsamkeit, die sie da gegen sichern, aus Mangel an Lebensmitteln geschlagen zu werden. lW. T. B.t Die Lage in Indien. Tie Londoner „Mvrningoost" veröffentlicht einen Brief ihres Berichterstatters i» Kalkutta, aus dem hervorgeht, dast die Gerüchte über austerordcntliche Unruhen in Indien übertrieben seien. Hauptsächlich seien die Unruhen infolge der De u e r u n g des Welz e » s und des daraus folgen den Elends der mohammedanischen Bevölkerung entstanden, wozu »och der Ausbruch der Pest gekommen lei. Tie Bewegung habe sich durch Plünderung und Brand siistung gekennzeichnet. Plündernde Banden hätten die Gegend durchzogen. Ter Berichterstatter betont, dast tn Pentichab und Bengalen strengste Maßregeln notwendig »eien. lW. T. B.l „Morning Post" meldet aus .Kalkutta vom 11.: Zn dem BerschwörungSprozrst wurden bisher l-'li Personen verurteilt. Der Prvzrst wird vcrmnilich bis Ende Znli dauern. lW. T. B.l Englisch« Manuschaftsverlufte. „Tailn Mail" weist darauf hin. dast die englischen Ver- luste in 12 Tagen über 80 000 Mann betragen haben. lW. T. B.l Ei« neues Kolonialherr der Engländer. An die Truppen aus Natal, die entlassen worden waren, weil die Operationen gegen Deutsch-Lüdwest- asrika tatsächlich beendet I?s seien, wurde das Ersuchen ge richtet. sich einem neuen Heere anzuschliesten. das sür den Dienst gegen Deutsch O st afrika oder, wenn nötig, für Uebersec ausgestellt wird lW. T. B.l Eine amtliche Itali-nifcheWarnun- vorOptimi-mnS. Ein längerer amtlicher Bericht gibt eine ins einzclne gchcndc Darstellung der bisherigen Tätigkeit des italieni schen -HecreS, zählt alle von den Italienern besetzte Städte auf und berichtet, dast die italienische Armee bei ihrem Vormarsch ziemlich empfindliche Verluste erleiden muhte. Der Verlort stellt die Erfolge deS italie nischen Heeres fest und schlieht mit der Aufforderung, die Bevölkerung möge sich nicht einem übertriebenen Optimis mus bingrben. Der Krieg werde lnng und schwer sein. lW. T. B.l Ei« »sterreichiicher Kl1e«era«grtfs ««f di« italienische Küste. iMeldung der Agenzia Ltesant l Am Sonnabend nach- mittag um l Uhr rro Min. belegten zwei feindliche K l «gzen ge Mola t»t Bari unk» dann Pvliniano mit Bomben. Line Iran und ein Kind wurden getütet, Die Flieger warfen sodann Bombe» ans Monopols. Sine Fra» wurde leicht verletzt. <V. T. BI Erfolgreiche Gefechte «« der Dirolrr Grenze. n. In der Nähe der Force! ltna dl Montazzo wurde, wie dem „B. T." au» Innsbruck aemeldet wird, eine unserer ichwachc» Patroniücn bei Tagesanbruch von einer feindliche» Abteilung, ungefähr 150 Mann, von Eeca vallo her angegriffen. Von kleinen eigenen Abteilungen am Tonalerücten niiterstützt, gelang rS ihr, den zehnfach überlegene» Feind. der viele Tote und Verwundete verlor, z» m Rückzug zu zwinge« . Ernster war ein Gefecht am Passo Paradisv, wo ein Bataillon de» fünften Alpini-Regiments eine tleinc Abteilung unserer Wacht an- grtff. Mehr als hundert Tote und Verwundete, darunter ei» Major, zwei .Hauptleute, zwei Offiziere, muhte der Feind zurücklassen. Er wurde mit einem Verlust vvn 48 Gefangenen in die Flucht gesagt. Wtr hatte» nur einen Toten, der, als er Verwundeten Hilfe leistete, vvn den Ita lienrrn heimtückisch erschossen wurde. Italie« gegen de» Vormarsch der Gerde« in Albanien. d. In wenigen Tagen werden dirSerbc » in Durazzo sein und damit das Adriatischc Meer, das Ziel ihrer Wünsche, erreicht haben. Sine andere serbische Abteilung ist auf dem Wege nach Alcssio, die den zweiten -Hafen Alba niens besetzen will, der schon einmal während des Balkan- lrieges in serbischem Besitz mar. Tie Attlon Italiens argen San Giovanni di Medua scheint de» Zweck zu haben, den Serben bemerkbar z» machen, dast Italien auf seine An sprüche in Albanien nicht verzichten will. Nach der Tnriner „Stampa" sand ein italienischer Mi- iiisierrat statt, in dem der Vormarsch der Serben an die Adria besprochen wurde. Das Interesse der diplomatischen und politischen Kreise Roms sür dieses serbische Beginnen sei austcrordentlich. Man frage sich, ob Serbien de» vor zwei Jahren mißglückten Versuch wiederholen wolle. Von den Freunden Serbiens werde behauptet, dast diese sich nur den Rücken gegen die räuberischen Angriffe der Albanier sichern wollten, um besser gegen Oesterreich Vorgehen zu können, aber in den römischen diplomatischen und politl scheu Kreisen sei man anderer Ansicht. Serbien zeige durch seinen Vormarsch, dast es ihm weniger darum zu tu» ist. den Feind zu treffen, als eine Eroberungspolitik zu vcrsolqcn und durch die Besetzung vvn Dn- razzo eine vollendete Tatsache zu schaffe». Die Krage des serbischen Weges zum Adrigtischen Meere könne nur durch eine Verständigung der Vicrverbnndsmächte unter beson derer Zustimmung Italiens gelöst werden. Geldprämien sür gefangene Deutsche. Wie der „Prvgrös" aus Mailand meldet, hat ein reicher Fabrikant aus Genna 50 ooo Franken gestiftet, die in fünf gleiche Teile geteilt sür diejenigen Soldaten bestimmt sind, die die ersten fünf Deutschen auf dem öster reichisch-italienischen Kriegsschauplatz zn Gefangenen machen. Eine Anerkenn«»»!, der dcntschen Eisenbahntruppe»». Aus dem österreichisch ungarischen Kriegspresseguartier wird gemeldet: Ter Armeeoverlommandant Le. K. n. K. Hoheit der -Herr Keldmarschall Erzherzog Friedrich hat geruht, nachstehendes B e f e h l s s ch r c i b c n z» er lassen: Tie unter meinem Obervefehl in Ireucr »nd selbst loser Gcmeinsgmkcil mit ihren österreichisch - ungarischen Kameraden tätigen d e n t i ch e n E i s c n b a h n s v m pag - nie» haben an der schwierigen Wiederherstellung der gründlich zerstörten Eisenbahnen des nordöstliche» Kriegs schailpiabes in hcrnvrengcndcr Weise mitgewirlt und dabei neuerlich zahlreiche V c w e! s e edelster Pflicht erfüllung und sachlicher Tüchtigkeit gegeben. Ihecr Beispiel gebenden Manneszucht und ihrem uner müdlichen Arbeitseifer ist es heute zu danke», dast der Bau der Bahnen mit dem Bordri»aen der Armee gleichen Schritt hielt und deren Erhaltung sicherte. Indem ich die braven deutschen Eisenbabnkvmvagnicn zu ihren glän zenden Leistungen beglückwünsche, spreche ich allen ihren Offizieren und der gesamten Mannschaft meine be lobende Anerkennung und den Dank im Namen unserer gemeinsamen Sache aus. sW. T. B.s Petersburg i« Erwartung des Falles von Lemberg. Die „Times" melden aus Petersburg: Hier herrscht große Besorgnis, dast Lemberg fallen könnte. Tic russischen Behörden haben alle Vorbereitungen ge troffen. die Stadt zu räumen. Große dcntschc und östci- reichisch ungarische -Heere sind in der Nähe vvn Lemberg ionzentriert. Man ist auf d e n F a l l d e r L t a d t vorbereitet. Trotz der vielen Niedertagen, die Ruß land in Galizien erlitten hat, ist die ruisiichc Negierung fest entschlossen, den Krieg wenigstens so lange sortzusüü rcn, bis das russische Gebiet vom Feinde geräumt ist. >WTBt Die Russen und ihre Bundesgenossen. ..Nowojc Wremsa" gibt dem tiefen Unwillen der russischen Bevölkerung Ausdruck über die Schwächlich keit und Z e r st r e u t b r t t der Angriffe aus der W e st f r o n t, die den Moment zur Offensive vorübcrgchcn ließen, wo der Icind durch Operationen an der Ostfront' geschwächt war. Das Blatt hofft, dast endlich die angc- kündigte Offensive Iofsrcs zur Lat werde. kW. T. BI Deutsche Wes,cnmahnahmen. I» dein Wiesmoor bei Weener, hart an der nieder ländischen Grenze, sind bereits über Iooo französische Krieasgrfangcne für landwirtschaftliche Arbeite» he ran gezogen worden. Weitere 1000 sind in einigen Wochen zu erwarten. Der „Nieuwe Rotterdamsche Eon rant" erkennt in dieser Tatsache eine Iokge der Ankündi gung von deutscher Seite, dast sranzösische Gefangene aus j den Gefangenenlagern nach den Wcen-Kolvnien gebracht > werden scllcn, um dort so lange zu arbeiten, bis die Kriegs ! gefangenen in Nordafrika u»d Dahome in Gegenden mit, gesünderem Klima untcrgebracht werden. s„Köln. Ztg."j : Ein „Zeppelin" »ernichtci? lieber die im amtlichen französiichcn Bericht vom > 10. Juni erwähnte Zerstörung eines Zeppelins hat die eng lische Admiralität unter dem 7. d. M. folgenden Bericht! gegeben: Heute morgen um 8 Uhr griff der Ilicger Unter leutnant R. A. I. Warncsord von der Königl. I-lvlte i» t einer Höhe vvn «1000 Just 11800 Meters einen Zeppelin zwischen Gent und Brüssel a». Er warf sechs Bomben, das Luftschiff explodierte, siel zu Boden und ver brannte in kurzer Zeit. Tic Gewalt der Explosion warf den Moranc-Eindecker um: cs gelang dem Iliegcr zwar, die Maschine aufzurichten. er mußte aber im feindlichen Lande eine Notlandung tinternchmen. Sr konnte indes wieder aufflicgcn »nd kehrte wohlbehalten zu seinem Schuppen zurück. — Ter „Dailn Telegraph" meldet aus Rotterdum: Der Zeppelin wurde bei seiner Rückkehr vvn einem Erkundungssluge über der bclaischen Küste nach Ge»l am Montag morgen bereits seit einiger Ztzit von zwei eng lischen Iliegcrn verfolgt. Das Luftschiff war sehr hoch ge stiegen, »m zu vermeiden, dast die englischen Ilugzciigc cS überfliegen konnten. Als cs sich Gent näherte, mußte es tiefer gehen, »m später landen zn können. Diesen Umstand machten sich die beiden englischen Zlicger zunutze: sie rich teten zuerst rin heftiges Jener mit ihren Maschinengewehren nus das Lenkluftschiff. Dieses erwiderte, ohne dast vvn irgendeiner Leite ein Ergebnis erzielt worden wäre. Der Zeppelin mußte aber inzwischen tiefer gehen, und es gelang den beide» Fliegern, ihn z» überfliegen, wobei der Ilteger- leutnant Wanirsorb einige Bomben warf, die den Zeppelin trafen und kleine Explosionen hervvrriesen. In wenigen Sekunden aber stand das ganze Luftschiff in Ilcnnmen und stürzte neben de», Begntnenstsst von St. Elisabeth in Gent nieder. Das Beguinenstift sing ,>euer: es kam zn Echrecteiisszenen. bet denen mehrere Personen ums Leben kamen. Wirtschaftliches ««» Frankreich. Der Pariser „Demps" meldet: Der Ueberfchub der Auszahlungen bet den Sparkassen Frankreichs zwischen dem 1. Januar und dem io. Innt lölü betrug geDpnüber den Einlage» «0 407 202 Iranke». Laut „Temps" betrug der Ertrag der indirekten Steuern und Monopole tn Frankreich im Mat lOl-', :240 080 400 Kranken. Er weist gegenüber Mai lOl4 einen !Ans fall vvn «2000 200 Kranken ans. Der Ausfall der «ersten fünf Monate im Jahre UM» betrug gegenüber dcin- ! leiben Zeitraum im Vorjahre :l57 20«500 Kranken. Der iBericht des Kiiianzministcrinms zu der Statistik hebt her- jvor, daß die Lage trotz der Besserung, die besonders bei de» Zöllen Größtenteils Einfuhrzoll sür HeercSbcdarfs- artikell scstzusteUen ist, im allgemeine» stationär ist, was namentlich auf den monatlich sich vergrößernden Ausfall der tndlrrktcn Steuern zurückzusttliren ist. iW. T. BI Acht Spione in Lüttich gerichtet. Seit Beginn des Krieges beschäsUgcn unsere Leinde eine g r v ß c A » z a h l v o n S p i o n e n , die im In lande und in de» vvn unseren Truppen besetzten Gebieten Nachrichten sammeln und au bestimmte Zentralstellen ab liefern. Es handelt sich um eine weitverzweigte Einrichtung, die in alle» ihren Teile» außerordent lich» geschickt arveitet. — Schon seit längerer Zeit war es den deutschen Behörde» bekannt, daß sich in verschiedenen holländischen Städte» Spionagczeiitralen befinden, deren Tätigkeit hauptsächlich in Belgien zu spüren war. Vor kurzem ist cs nun gelungen, eine Hauptorganiiation, die ihren Sitz in Mo oft richt hat. anszudrcken und unschädlich z» machen. Nicht weniger als I 7 L p i v n e w n r d c n s e st g e n o m m e » und dem Gericht zngcsührt. Es wurde scstgestellt, daß diese Spione vvn Belgien ans nnnntcr- brochen ihrem Leiter in Maastricht Nachrichten über Trup- penbefördkrnngen auf den belgischen Bahnen ttbermittcl- ten Dabei ginge» sie so geschickt vor, daß sie alle Mit teilungen in besondere Listen eintriigc», die nnr mittels cineo- Gcheimschlüsscts zu verstehen waren. Das Kelü- gcricht Lüttich hat über diese Spione, die durchweg geständig waren, am 7. Juni das Urteil gesprochen. Elf der An geklagten wurden zn n Tode, sechs zusammen z» 77 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 7. Juni wurden acht vvn den Verurteilten bereits erschossen. Wegen der drei letzten schwebt »och die Entscheidung über ihre Be gnadigungsgesuche. Mit dieser Aufhebung von >7 Agenten in der feindlichen Spionage ein empfindlicher Schlag zn- gesügt worden, »nd die ebenso schnelle wie strenge Justiz der deutschen Kcldgerichte wird den z»m Verrat neigenden Teil der Bevölkerung Belgiens hoffentlich einen heil samen Schrecken cingcjagt haben. IW. T. BI Abreise Dernburgs aus Amerika. Staatssekretär a. D. T e r » b » r g ist am Lvüntng an Bord der „Bcrgcnsjvrd" aus Ncivnork abgcresst. Die KLrs'rgc der Schweiz für KriegsuntaugNchc. Nach dem „Osservatorc Romano" soll die Initiative des Papstes wegen Absendung von Rekonvales zenten nach der Schweiz vollen Erfolg gehabt habe». Hierzu erfährt die ..Nene Zür. Ztg." ans Bern: Erncnt ist scstznstclle», daß solche Meldungen den Dingen vorauseilcn. Es handelt sich um dreierlei: 1. um den wieder aufzuilchmcndcn Transport Lchwcrvcrwundctcr: 2. um die Ausnahme für den Kriegsdienst untauglich Ge wordener, z. V. Tuberkulöser, sowie 8. »m die Aufnahme Verwundeter, die voraussichtlich bis znr Tauglichkeit heil bar sind. Wegen der in letzter Hinsicht Erwähnte» dürste sich auch sür die Schweiz eine Reihe schwerwiegender Krage» entstelle», die wohl überlegt sein wollen. Daß der Bundesrat gewillt ist, auch hier wieder das Liebcswerk »ach Kräften z» unterstützen, braucht nicht besonders betont zu werde», umsomehr, als die Schweizer Regierung ein gut Teil der Initiative sür sich in Anspruch nehmen darf. Die Verhandlungen sind also noch in der Schwebe. Die An gelegenheit harrt aber in rincr Reihe grundlegender Kragen noch der Klärung. sW. T. VI Für einen Teil der Leser aus dem gestrigen Morgenblatt wiederholte Nacht- Telegramme. Presiestimtnen zur amerikanischen Antwortnote. Dem „Ni.'uivc Rvlterdami'chcn Eenrant" wird aus London gemeldet: Die Aufsätze der amerikanische» Blätter in allen Teilen des Landes lassen aus eine gifte Ausnahme der an Deutschland gerichteten A » t w o r t n o > c bei der Allgemeinheit schließen. Alle nehmen mit auf richtiger Erleichterung die Ansicht zur Kenntnis, daß der Krieg in weitere Kerne als sc gerückt erscheint. Zn Wirk lichkeit erregt die Ursache von Bruans Rücktritt mehr Neu gier, als die Haltung Deutschlands, und man begreift nicht, weshalb Vruan sich geweigert habe, diese Note zu unter zeichnen, nachdem er die vorige Note gutgeheitzcn hatte, die jedenfalls auch gerade auf ihr Ziel losging. Dies ent spricht dem Eindruck, den andere Verichterstaltcr hcrübcr- mcldcn. Einige republikanische Partciblätter, i» erster Linie die „Tribunc", gebe» ihrer Enttäuschung über die Note Ausdruck, die ihnen zn schlapp verkommt. Der Berichterstatter der „Morning - Post" schreibt, der Vorschlag Wilsons, als Vermittler bei Vorschlägen an England tätig zn sein, »in eine Acndcrung der Klvttcnpolitik dieses Reiches zu erzielen, würde England i» eine schiefe Stellung bringen, da cs solche Vorschläge nicht in Erwägung ziehen könne. Brno» und die Dcntsch-Aincrikancr würde» diese Weigerung sür die Stimmungsmache auSbcnte». «„Köln. Z."f Hundert iahrscier der Gründung der Dciftschcn Bursck»enschask. Bei der Gedenkfeier des -Hundertjahrtagcs der Grün dung der Deutschen Burschenschaft in, „Zoologi schen Garten" in Berlin hielt Kultusminister Trott zu Solz eine Rede, worin er u. a. aussührte: Alle deutschen Stämme vom Meere bis zu den Alpen, das ganze deutsche Volk ist beseelt vom Geiste der Einigkeit und Zusammengehörigkeit: cs steht geschlossen um seinen Kaiser und ist bereit, alles e i » z » ,' e tz c n sür das große Erbe seiner Väter, sür deutsches Land und deutsches Wesen. Sic verteidigen dieses unschätzbare Gut gegen eine Welt von Kcinde» mit «rast, mit Zuversicht »nd mit Entschlossen heit, wie cs die Geschichte noch nicht gekannt hat. Gott schütze und erhalte niiscrc» Kaiser und lasse ihn siegreich an der Spitze seiner heldenmütigen Armee einziclien in seine Hauptstadt, um dann vo» neuem in erhöhtem Glanze die strahlende Macht des Deutschen Reiches cinzusctzcn für den Kricdcn der Welt. sW. T. BI Der Kaiser sandte auf das Huldlgungstelegram».. welches von der Versammlung zur Hundertsahrfeier des Bestehens de, Deutschen Burschenschaft im Kaiscr- saalc des „Zoologischen Gartens" an ihn abgcsandt wurde, folgendes Antworttelegramm: Den zur Kcler des hundert- jährigen Bestehens der Deutschen Burschenschaft vereinten alten und jungen Burschenschaftern meine» herzlichen Dank sür das erneute Gelübde unverbrüchlicher Treue zu Kaiser und Reich. Mit besonderer Befriedigung gedenke ich der zahlreichen Männer, die ans der Deutschen Burschenschaft dem deutschen Volte als Kührer und Mit kämpfer sür seine idealen und realen Güter in KriegS- und Kricdenszctten erwachsen sind. Meine dankbare An erkennung gilt auch alle» Tausenden von Burschenschaftern, die gegenwärtig im Verein mit den übrige» Hcldcnsöhncn
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