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— 2N6 Allerlei für die Lrauenvelt. »ES > enl muh dvL Frühling wer- Äon Hertha Weiher. lForlsetzung.) IN. Jahre ^ sind der- gangen. An dem Fenster des Herren. Hauses sitzt eine Franengestalt. ES ist noch die Rita von einst und doch so anders. Ern ster da» Gesicht, um den feinen Nkuird ist ein herber Aug gegraben, ein Zug, der den, weichen Gesicht früher fehlte. Tie groben Armen haben den fragenden Kindcrblick verloren: still und sinnend schauen sie drein und doch schlummert etwas in ihren Tiefen, wie ein siche», noch ungelöstes Rätsel. Das lichte Haar, das sonst in wilden, wider- spenstigen Löckchen di« schmale Kinderstirn umrahmte, ist hoch gebauscht und tief im Nacken zu einem duftigen Knoten geschlun gen. — Die blassen, schmalen Hände im Schob verschränkt, blickt sie träumerisch auf das Streifchcn Sonnengold. das durch die breiten Fenster flutet. „Ach. wie wohl das tut, — ich will mich wärmen!" — sie streckt die Hände aus, und die Sonnenffmken huschen über die schlanken Finger. Ihre Gedanken schweifen umher, zuruck z» den Jahren, die hinter ihr liegen, wie ein schwerer, wüster Traum. Nus ihrem keuschen, blülenzarten Mädchentum ist sie hinausgc- treten in das Leben, in das nackte, brutale Leben. Jahre liegen hinter ihr, Jahre, die auS der Rita von «inst eine müde, g«. brochene Frau machten. Da brachte man ihr eines Tages den Gatten tot ins Hanö. Bei einer Jcgd war er mit dem Pferde gestürzt. Und die Jahre kamen und gingen. Rita ist wieder in das Vaterhaus gezogen, allen Reichtum, alle Pracht in dem öden, kalten, liebeleereni Haus zurücklassend. Still und zurückgezogen lebt sie mit dem greisen Vater, gleichförmig rinnen die Tage dahin, in täglicher Pflichterfüllung. Lanp'am hat sich in der alten, lieben Umgebung ihr zertretenes Gemüt ausgerichtet. Sie ist zu frieden und still und glücklich. Und doch — und doch — tief im innersten Herzen, da lebt ein Sehnen, ein unbeschreibliches Etwas, dem sie nicht Namen zu geben weiß — ein leidenschaftliches Verlangen nach Glück, nach Liebe! Dann taucht ein Bild vor ihr ans, zivei dunkle Augen Ln einem kühnen Männergesicht, und dann treibt es ße empor, dann findet sie nickt Ruhe noch Rast, dann Weint ihre Seele, weint, in wildem Heimweh nach Glück. — Dann steht sie mit groben SrhnsuchtSaugcn unter den dunklen Tannen am Parkrande und starrt unver wandt in die Ferne, bis der Abendsonne Gluten sterben und graues Dämmern sie frösteln macht. Ihr Jugeudeilnud, ihr Jugendparadies, mnleuchtet von dein strah lenden Lichte der Erinnerung! (schlug solgt.) Ratschläge zum Umzug. Wenn «s heibt: „Es gibt Tage, von denen man sagen kami, sie gefallen nur nicht" — so findet das Wort ganz gewiß Anwendung auf die Umzugstage. Unruh« und Ungemunichkelt vereinen sich beim Umzugstrubel. Wir kommen uns vor, wie abgebrannt, den» alle», was wir sonst recht notwendig ge brauchen, was wer um uns aufnehäuft za unserer Behaglichkeit, ist an dem Tage nicht zu unserer Verfügung, und zwar nicht nur am Umzugstermin selbst, sondern auch in der Frist vorher und nachher. Um diese unbe- l-agl'chen Tage, da nichts zu finden, möglichst abzukürzen. möchte ick hier einige selbst, erprobte praktische Ratschläge geben. Vv. allem messe man in oer neuen Wohnung alle Wände aenan aus und ebenso die grö- bereu Mobilien nach Länge und Breite. Darnach bestimme man den Platz für die Sachen. Um das getroffene Arrangement nicht zu vergessen, tut man gut, einen ein fachen Plan von der Wohnung zu zeichnen. An smnlliclx: Schlüssel band ich ein Schild von Karton mit der zugehörigen Aufschrift: Büfett,, Kleiberschrank, Eisschrank, Schreib tisch »sw. Vei den verschiedenen Schränken fügte ich einige' kennzeichnende Bemer kungen Hinz». Alle Schlüssel tat ich alsdann in einen Bentcl, den ich an mich nahm. Wenn irgend angängig, d. b., wenn die neue Wohnung vorher leer ist und die Entfernung nicht allzu grob, so schaffe man vorher in Körben die zerbrechlichen Sacken fort. Vor allem denke man der Küchenemrichtung, packe diele sofort auf die dock stets vorhan denen Wandbretter. So ist jedenfalls beim Einzug stis neue Heim gleich das nötige Ebgeichirr zur Hand, was gewiß als An nehmlichkeit empfunden wird. Ein zweiter Vorteil dg bei ist die Ersparung des müh samen Einpackcns. Verhinderung des Ver brechens beim Transport und Vermeidung des zeitraubenden Suchens. — Und jetzt zur Miltagsmahlzeit am Umziehtage. Wie stcht's dauiit? Gewöhnlich ist in der Mittags stunde alles so weit gediehen, daß die meisten Sachen im Transporlwageii geborgen sind: die alle Wohnung verlassen, bevor dieselbe aänzlich geräumt, können wir nicht. Selbst kochen iit undenkbar: schon de" fehlende Gae- kochapparat verbietet es. Do tut' man gut. sich vom Hotel Essen mit Besteck kommen zu lassen, wenn nickt gute Freunde und Be kannte diesen WebcSdicnst übernehmen. Jedenfalls wird alles Warme froh begrüßt werden und sei eS noch so einfach! — orind im neuen Heim bereits vorher die Gar dinen ausgejtcekt, so ist die Gemütlichkeit um so schneller herznstellen. Ich kannte eine äußerst praktische Dam«, die stets einen oder einige Tage vor dem Umzüge das Anfftccken der Gardinen und Portieren.besorgte. Beim Ausladen der Möbel halte man den Aus» stcllungsplan zur Hand und bestimme dar nach den Leuten den richtigen Platz. Steht erst alles an Ort und Stelle, dann können Ivir aiifatmen, denn nun kommt statt der bis- herigen, stets zunehmenden Unbehaglichkeit die angenehmere Arbeit des Ordnung, schafsens. Sinn Schluß wünscht allen Um- ziehenden viel Glück im neuen Heim L. iV. LtlkiiiMt Witt Vrgrürrdrt 1850 ^ Wo. Donucrstag. den 30. März. Badeleben. Roman von G. von Stolmans. (7. Fortktzung.) Olachdruck verboten.) Wir aber auch die Situationen ans der Bühne beschaffen sein mochten, die sie ihrer Rolle getreue ausführle, im Leben war sie eine jüllc, brave Person, die nicht den geringsten Anlab zu übler Nachrede gab. Sw halte noch eine profane Nebenbe'chäs- tignng, die ihre karge Einnahme wesentlich erhöhte und sie in persönliche Berührung rschicdc ' - -- . ... - . . .. .. ......... . Wäsche mit den verschiedensten Kreisen brachte. Sie plättete nämlich Oberhemden und bewrgte die seine Wäsche der äüadegäste, die in der Nähe des Theaters wohnte». Die Eigen- tümerinnen der Villen und Pensionen kannten sic als pünktlich und zuverlässig, empfahlen sie ihren Güsten und redeten ihr sogar zu, mit den Preisen nicht gar zu bescheiden zu sein. Tie Souffleuse tvar nämlich mit ihrem Direktor schon zum vierten Male ni Rotenhahn und darum eine bekannte und beliebte Persönlichtest. Sie sah auch gai>, anständig aus, wenn sie zu den Kunven ging in einem sauberen, »nnklcn Katninllcid, mit einer breite» weißen Schürze und einem dünnen schwarzen Fitcttüehlcin, das unicr dem Kinn verschlungen war und den dunklen Scheitel mit dem dünnen Zäpfchen tvohliucnd verschleierte. Sie mußte einmal hübsch gewestn sein, aber mit der Zeit war die kecke Prositlinie zu scharf, das frische Gesicht welk und grau geworden. Die Augen halten keinen Glanz und die Gestalt keine Rundung mehr. Frau Käthe Kelting gehörte zu ihren besten Kunden. Es tvar unglaublich, wieviel weiße Blusen und gestickte Nnterrocke die junge Frau verbrauchte, und wie schwer sie zu befriedigen war. Wenn die Souffleuse die Wasche ablieferlc. mußte sic immer eine Flut von Ausstellungen und Ermahnungen über sich ergehen lassen, und sie blieb dann nach ihrer Gewohnheit steif und ruhig stehen und starrte betrübt und betroffen in dao hübsche Gesicht der jungen Frau. Sie zeigte leine Empfinvisthkeil, mackste aber ans: keine Entschuldigungen und Versprechungen, wildern blieb einfach, bis der Redestrom er- schöpft war, woraus iie jedesmal zegwno sagte: „Fa, nun »in,: 'a> wo'al geilen." Sie ging aber nicht, sondern machte steh noch mit ihren, »vrbe zu scheust:» uns 'regte dann nach einer Weile besorgt: „illicht wahr, die Dame bleibt doch noch hier?" lind erst, wenn Frau Käthe ihr lachcno erklärt hatte, daß sie an die Abreise noch gar nicht denke, schlich sie beruhigt zur Tür hinaus. Zuerst ahnte Frau Kelting nicht, -aß ihre Wäscherin auch Schansoiclerin und Souffleuse Lei. aber als sie cs durch das Zimmermädchen erfuhr, freute sie fick, nicht wenig dariibcr. Sie ging lcidcnschafflick gern ins Theater und intereffierie sich für olles, was damit zusaminenhing. So znm Beispiel hatte sie noch nie hinter die Kulistcn ge,cha»t und wollte doch brennend gern etwas darüber erfahre!, — denn sie ivar eure echte Evastochter — und das Verhüllte reizte i,e. Außerdem hegte ste eine große Be wunderung für Herrn von der Marne, der ihr schon wiederholt begegnet war. Frau Käthe, die zu Hause lehr fleißig war, hatte m den, Badeorte nichts zu tun. und währen der Zeit, die sie nicht um die Fürst,,, verbrachte, langweilte sie sich mitunter gewaltig. La war es ein unterhaltender Sport, den interessanten Schauspieler von weitem ,» beobachten — und mit der Beobachtung wuchs der Wunsch, ihn auch einmal persönlich kennen zu kernen. Alle diese Umstände wirkten zusammen, um ihr die Souffleuse in einem neuen, vorteilhafteren Lichte erscheinen zu lassen. Das nächste Mal erwartete sie ihre Rück- kehr mit Ungeduld und iie empfing sic mit einer Lmüenswürdigkcil, welche die alte Frau in Erstaunen setzte. Sie bot ihr sogar Wein und Kuchen au, bat sic, im Schlafzimmer Platz zu nehmen und brachte dann die Rede sehr bald aui das Theater. Frau Fegcwiich sah sie fast erschrocken au, aber sie beantwortete bereitwillig ihre vielen Fragen und bc- gann schließlich von selbst zu erzählen. Nicht allein von sich und ihren Schicksalen, sou- oern von dem Loben und Treiben der Schauspieler im allgemeinen, und immer in der eigeittümlich klagenden Weise, welche die Damen mitunter so überraschte, wenn die große hagere Person zum ersten Male zu reden begann. Sie konnte aus eigener Erfahrung nur die kleinen Bühnen, die Wandertruppen und Sommerthcater, und es ,var ein bnnics und zugleich unendlich trauriges Bild, das sie davon entwarf. Frau Käthe war ent ' ' "atd' ' - - - - - - -- - setzt über so viel Entbehrung, Elend und Not, so viel Mangel an Sitte, Tugend und Würde, aber die Souffleuse vermochte augenscheinlich ihre sittliche Entrüstung gar nicht zu verliehen. „Ja, ja, das ist nun mal so, das liegt in den Verhältnissen und niemand ^ - - , , ^ ''^7.71^7".^. IIIV— Sonnsbsnä — LonnlsZ — IVIonlsg — OisnstsZ VIIliLer ir»ii»vn-!8eI»i»rLvi» liinilel-, lledso-, Uekorm-, llleiüerrcliiirren SMsvr Sedürre» IL i ii tltki-Wtli itirik i» I8n«lel-, SLajer-, Uskonn-, SebalsebArreo Sokürrvu Verkauf. to bunt, vvl«», «elivar». Loliäo, vrxrodto Ltosso. — ^ouo klviäsllwo kassous. Vvrkauk. Lodert LSdmv jr., « poch-, halbstämmig und niedrig, veredelte Rosen, nur in d. beste» Sorten, desgl. auch Trauer- vd. Hängerosen, Laustoie» lCrimwn Rambler) u. div. and. Sorten höchst. Stachel- u. Johannis beeren empfiehlt v. llossiß, ll^»avv«ar>1, Hanptstraffe. Ss.8-Loek-klLttsN. kssl Vslsntiii. Bankftraffe Nr. ll. irikWtM ßch. Meter S Mk.. liefert bis in Behälter für Dresden und tte La»t> HVaellivmatti, kttzdvr«. Aisüorlsgs l>sr LporiglfsdrUr llsrlin 8W, Wiliivlmsti-ssss 38. Laed L LisovMsSt, Viotorisstrasso S, erste Lt»so. I°ür äis I'rübjsbrr-LLison. Die neueste» Erscheinungen der Mode, Verarbeitung nur bester Stoffe, prima Konfektion, guter Sitz. 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