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Dresdner Nachrichten : 13.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-13
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1886
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In dem Toranw hat offenbar die Polizei endlich das Oberhaupt einer Bande von Berräthern erwischt, die über ganz Deutschland verbrei tet sind und seit Jahren dem Auslande Spioiicndieiiste leisteten. Sarauw selbst ist seil 48lA sage und schreibe volle 22 Jahre lang, der Berliner Polizei als Spion verdächtig gewesen und seitdem rin- »uterbrochen beobachtet worden. Welchen Schaden er in dieser lange» Zeit dem deutschen Reiche zngcsügt hat, läßt sich annähernd schlicht» aus dem langen Sündenregister von Landesverräthereien, das sich im Urtheil findet. Wie viele Schurkereien mögen außer dem noch nnentdeckt geblieben sein! Man könnte starren, ob denn die Berliner Geheimpolizei sich so schlecht auf ihr Geschäft versteht, dag sie 22 Jahre braucht, um endlich das Nest znsammenziehen zu ! innen? Was hat dieser Sarauw für Reisen gemacht, mit wie viel Militärs der verschiedensten Grade und in allen Theilen des Reiches bat er persönlich und brieflich verkehrt, ohne daß er zu fassen ge wesen sei» muß! Seine Verschmitztheit und Durchtriebenheit ent lasten allerdings einigermaßen die Geheimpolizei, auch dient es mit zur Erklärung, daß Sarauw wiederholt nach seiner dänischen Hcimath reiste, um von dort ans, »ngenirt durch die deutsche Poli zei. mit dem Pariser Kundschasterburean zu Verkehren. Das Urtheil Nicht ausdrücklich aus. daß in dem Falt Sarauw „ein Landesver- rath vorliegt, wie er in größerem Umfange und stärker nicht gedacht werden tan»". Es ist geradezu unglaublich, ans wie viele der ver schiedensten militärischen Gebiete sich der Berrath erstreckt hat. Die Pläne von Festungen, Spcrrforts. Battericanlagen. die Ausrüstung derselben mit diesen oder jenen Geschützen, ihre Verproviantirung, die wichtigsten Kapitel des Mvbilinachungsplanes des Landheercs nnd der Flotte, die Zusammensetzung neuer Pulversorten, die Kon struktion neuer Geschütze, die Bewaffnung des Heeres mit dem neuen Repetirgewehr. die Erfindung von Sturmleitern zur Erobe rung von Sperriorts und zur Neberschreitung von Festungsgräben, dies nnd noch vieles Andere. Alles. Alles wurde von diesem Sa rauw ausgekundschastct und den Franzosen vcrrathen! Das Urtheil saßt das Ergebnis; des Sarauw'schcn Thuns iu den Satz zusammen : „Was die oentichc Armee in langen Jahren emsigen Forschens er reichte, die Resultate eingehendsten Fleißes und rastlosen Prüfens find zum Theil illusorisch gemacht worden". Dem Patrioten wird cs schwül uin's deutsche Herz, wenn er eine so niederschmetternde Schlußfolgerung liest. Tic bloße Auszählung der befestigten Orte, deren Geheimnisse Sarauw verrathen hat. vertieft diesen patrioti schen Schmerz noch mehr. Sarauw hat einmal eine eigene Rhein- reije gemacht, uni neue Kräfte zu gewinnen. Geheimnisse von Mainz, Neuß. Swincniünde, Spandau, Magdeburg. Kiel, von den Elb- niündungcii rc. wurden den Franzosen übermittelt. Nun sollen die Franzosen nach diesen Leistungen noch einmal mit ihrer Spionen- liechcrci koimiien! Was aber das Betrübendste ist, ist, daß Sarauw so viele Helsers- dclier sand! Bald nestelt er sich an aktive Offiziere an. blitzt aber bei diesen sehr rasch ab. bald vettert er sich an C'viliste», die Angehörige im Heere dienen habe», bald säugt er. im Koupee dritter Klasse sMend, mit den« Oberteuerwerker Thomas von der Toraauer Ar tillerie ein harmloses Gespräch an und verschafft sich von demselben brauchbare Miltheilungen über die Schicßversuche auf dem Jüter- bogtcr Schießplätze. Einzelnen dieser Verräther wird nunmehr der Prozeß gemacht werden, z. B- dem genannten Obcrfeuerwerkcr, an dere scheine» sich in Sicherheit gebracht zu haben oder gestorben zu sein. Immerhin bleibt genug übrig, um den schivcren Seufzer zu rechtfertigen: cs giebt auch bei uns Landesverräther genug. Die Emen tölpeln in die listig gestellte Falle und Plaudern, ohne die Folge» zu bedenken, Geheimnisse aus, Andere lassen sich gar um schnöde» Geldgewinnes kaufen. Ilm wie geringe Sunimen erkauften die Franzoien die wichtigsten Geheimnisse! Sie zahlten nur IM Francs iür die beiden ihnen »och fehlenden Kapitel des deutschen Mobiiniachungöplans, dieses wichtigsten Geheimnisses — ei» wahres Lumpengeld! Mögen namentlich Militärs, wenn sich Unbekannte mit ihnen in Gespräche iiber militärische Dinge einlassen, vorsichtig sein und sich den Saranw'schen Fall als War nung dienen lassen I Wenn die Offiziere, bei denen Sarauw mit leinen Äushorchereien abficl. ihren Verdacht sofort anaezciat hätten, werweiß, ob dem dänischen Schufte nicht schon weit früher das Hand werk hätte gelegt werde» können? Die Entlarvung Sarauw's scheint zuletzt dadurch bewirkt worden zu sein, daß ein Elsässer, ein gewisser Bohninger. selbst wieder den Verräther verrieth. Derselbe hat dem Pariser Spionirbureau längere Zeit Dienste geleistet. Ans welchen Gründen cr zuletzt unisattelte, der deutschen Heeresleitung nunmehr das Treibe» «arauw's enthüllte und damit dem Leipziger Reichs gerichte die Beweisstücke zur Uek>ersührung des Sarauw'schen Vcrraths lieferte, kam im Prozesse nicht zu Tage — man kann sich auch ohnedies unschwer den Verlauf denken. Es ist dies fast der einzige Lichtblick in diesem düsteren Sarauw-Prozessc. Die deutsche Heeresleitung begegnet dem unterirdischen Minengraben des Auslandes ebenfalls durch einen Mincnkrieg und sie war zuletzt stärker als die franzö sische Es stünde schlecht an, in Entrüstung auszubrechen, daß Frankreich sich in den Besitz werthvoller militärischer Geheimnisse zu setze» bemüht und Summen Geldes daiiir ausgiebt. Das Ausklindlchaitcn eines muthmaßlichen Feindes gehört zu den zwar nicht schonen, aber allgemein für erlaubt geltenden Vertheidignngs- imiieln jeder wachsamen Heeresleitung — auch schon in Friedcns- reiten. Bei einem Ausländer wie dieier Sarauw oder bei de» an der Spitze des sranzvsischeii KundschaiterbureauS stehende» Dänen Lausen und dem Pole» Kosilvivski kan» man keine Liebe für Deutschland erwarten; erwischt man sie beim Berrathe. so er leiden sie auch als Ausländer die Strafe von Verräther». Der Pole Kraszewski, der io gemeinen Undank gegen sein zweites Vaterland verübt hat, kann sich gratnlne», daß sein Landcs- Vercaths-Prozcß vor dem Saranw'srhcn abgcurtheilt und er selbst Unadiat wurde. Kraszewski lebt jetzt im Auslände i» Sicherheit. . Er wurde durch den Saranw'schen Prozeß auf's Schwerste kvmpro- jvultnt, denn Kraszewski war in dem Netze von Spionen, das sarauw über das ganze Reich zu organisircu verstanden bat, das Überhaupt sür das ganze östliche Deutschland. Man kann von der arannnchen Verurtheilung nicht Abschied nehme» vhue ei» Gcsiibl ' Erleichterung daß nun endlich dieser gemeingefährliche Mensch Lebenszeit unschädlich gemacht und damit dem systematisch und brelang im ganzen Reiche verübten Landesverrath das Haupt ab- eschlagen worden ist. Möchte es der Geheimpolizei nicht bloS Rügen, die Mitsclmldigen des DerrätberS noch nachträglich zu cr- ionbem auch durch Wachsamkeit undEnergic die lichtscheuen Versuch« künftiger Verräther aufzndecken! Mit großer Genugthuung hat man es durch den Sarauw'schcn Prozeß erfahren, w i r die deutsch« Heeresleitung arbeitet! Auf allen militärischen Gebiete», sie mögen einen Namen tragen, welchen iinmer, zu Wasser und zu Lande, im Beivaffnungs- und Besestigungswescn, in der Konstruk tion neuer Gerüche, i» der Erfindung neuer Geschütze. Pulversorten rc. arbeitet m aller Stille eine Zahl intelligenter Ossiziere, ui» die vaterländische Wehrkraft aus den höchste» Gipfel der Vollkommen heit zu steigern. Wenn »nS Steuerzahlern die Millionen, die der MilitSretat erfordert, mitunter schwere Seufzer erpressen, so sind wir jetzt gelegentlich davon unterrichtet worden, iu welch' ausgezeich- neler Weise sie im Heereswesen Verwendung finden. Dafür ge bührt den Spitzen desselben Dank und volle Anerkennung. Deutsch land kann, wenn cs seine Grenzen oder seine Ehre einmal wieder vertheidiaen müßte, versichert sein, daß die Heeresleitung Alles vor bereitet hat, um dem Feinde siegreich die Spitze bieten zu können. Aber dafür, daß wir deni Feinde mit unliebsamen Ueberraschungen ciitgegentreten, ist die größte Verschwiegenheit Aller, die im Heere dienen oder mit ihm zusaiiunenhängen. die unerläßliche Voraussetzung. Wie viel daran fehlt, hat der Sarauw'ichc Prozeß enthüllt. Mögen seine Lehren nicht nnbcherzigt bleiben! Lediglich der allgemeinen Wichtigkeit halber sei hier nur in Kürze angeschlossc», daß die bayrische Kammer sich nicht sehr günstig zu dem Branntwcin-Monopolplan geäußert hat. Die dagegen ein- gercichten Petitionen wurden trotz der Abmahnmig des Finnnz- ministcrs v. Riedel der bayrischen Regierung „zur thniilichsten Be rücksichtigung" überwiesen. Das Wort „thnnlichst" hält allerdings der Regierung eine Rückzngstbürc offen, wenn sic trotzdem das Mono pol entführen will. Das Neueste nämlich in dieser Frage ist, daß das Monopol lediglich auf Nvrddeutichland beschränkt, die süd deutschen Staaten aber ausgeschlossen bleiben sollen; lediglich ihrem freien Willen soll der Zutritt z»m norddeutsche» Monopol ange- ionnen wcrderi. Wir nehmen keinen Anstand, diese Art von Mo nopol für die schlechteste aller Gattungen zu erklären. Denn wenn es nun einmal nicht ohne ein Monopol abaehen soll, so erstrecke es sich aus ganz Deutschland! Seine Beschränkung aus die jetzige nord deutsche Brcnnercigeiivssenschnit läuft auf eine ungeheure Begünsti gung des Südens und eine schwere Schädigung des Nordens hin aus. Die im Norden durch das Monopol treigewordeiicn Kapita lien (sie sind auf Millionen zu veranschlagen) würden dann im Süden Anlage suche» und deni nordischen Branntwein eine uner trägliche Konkurrenz machen. Man müßte, um dem riesigen Schmuggel süddeutschen Schnavies nach dem Norden zu begegnen,. auer durch Deutschland eine Zwischciizottlinie errichten. Zudem sollen ja die süddeutschen Brennereien an sich schon begünstigt werden, indem ihr Schnaps thenrer angckanst werden soll als der norddeutsche. Das ist im Ganzen nicht ungerecht, aber auch Sachsen hat sür seine Brennereien höhere Ankanispreiic des Spiri tus zu beanspruchen als sür den der im preußischen Osten. Noch sei erwähnt, daß außer in Deutschland neuerdings auch in Oester reich, Frankreich, in der Schweiz sich eine Bewegung zur Einfüh rung des Schnapsmonopols bemerkbar macht. Neueste relezr«mme der..Dresdner Nackr." vom 12. Febr. Berlin. Der Reichstag, dem ein Zusatz zum Weltpost- vertrag betr. den Postaiiwcisnngsverkehr zngegangen ist, setzte die dritte Bcrnthnng des Neicbshausholtsctats beim Extraordmarinm der Postvenvaltuna fort. Ei» Antrag des Abg. v. Heydebrand auf Wiederherstellung ver Position 136,000 Mark zur Herstellung eines neuen Postgebäudcs in Brieg wird abgelehnt nnd der Postetat nach den Beschlüssen der zweiten Lesung genehmigt. Bei dem Extra- ordinarimn des Militärctots wünscht der Krirgsminister Bronsarl v. Schcllrndorf. dos; man zu bestimmten Norme i bezüglich der Be willigungen für militärische Eriatzbauten getan e. Zu,<r Unterhalt ung »nd Erneuerung des Besitzstandes sei mii acstens ein Prozent amzuwendeu. - Abg. Nickiter-Hageii sprach sch gegen den Pau schalsatz aus, so langc durch dos Militärieptinat das Bewilligungs recht des Reichstages sestgelegt sei. Werde die 'Festsetzung der Friedenspräsensstärke auf Jahre ausacgcbeii, so könne man zur Paufchalirung fachlicher Ausgaben eher gelangen. — Abg. Barth wünscht, daß die Militärverwaltung mit großen Mühlenetablisse- rnents Mehllieferungsvcrträge abschlicße, anstatt erst den Roggen zu kanien »nd denselben dann mahlen zu l ffen. — Kriegsministcr Bronsart v. Schcllendors erklärte, das jetzig- Verfahren sei ans reif licher Ucberlegnng hervorgegangen und werde sestgehaltcn werden. Das Extravrdinariunl des Militärctots wurde »ach den Beschlüssen der 2. Lesung gciiehmigt. Beim Extraordinarinm der Marinever- waltung wird der in 2. Lesung gestrichen« Balg eines Aviso ge nehmigt nnd dafür als erste Rate ««.000 Mk. bewilligt. Ein gleicher Betrag wird des aiidcrcn Ausgaben des( Marienctats ab ge strichen. Im klebrigen wird der Etat nach den Beschlüssen der 2. Lesung genehmigt. Beim Etat Zölle noch Verbrauchssteuern bekämpft Abg. Meyer-Halle die Resolutionen/ betreffend das Ver bot der Verwendung voll Surrogaten bei der Bierbereitniig, ein solches Verbot würde die technischen Fortschritte aiisschließen. Es liege kein Grund vor. Reis-Melasse von der Brauerei aiiszuichließen. der Kartoffelzucker fei iür die Erpvrtbrancrei unentbehrlich. Man solle Jeden trinken lassen, ivas ihm schmeckt. — Abg. Zeitz: Tie n orddeuticbcn Brauer wünschten eine Beseitigung des gegen sie be stehenden Verdachts, als ob sie im Gegensatz z„ dem Kayrischen Brauer schädliche Stoffe verwendeten. Der Rest des Eta«, das Anleihe- gesctz und das Elatsgeictz werden genehmigt. dieRcdtriknlarl>c>tmge aus IM, 143.016 M. sestgeietzt. Der Etat balancirt niit X>96.615.500 M., davon 70.063,076 Mk. einmalige Ausgaben. Tic Sozialdemokraten stimmen gegen den Etat. Sämmtliche Resolutionen wurden ab- gclchnt, ausgenommen die ans gesetzliche Regelung der Unterstütz ung von Familien der zur Hebung cinbrruscnc» Rericrvistcn und Landwehrleute. Morgen Antrag Rintcle» au» Bestrafung von Ar beitgeber», welche Arbeiter, wegen deren Abstimmung bei den Wahlen, entlassen. Berlin. Morgen findet im Abgeordnetenhaus«: die definitive Präsidentenwahl statt, die Wiederwahl des Ce»trlm>s»iitgliches Hce- rcnicnm ist zweifelhaft, weil er seinen Fraktionsgcnvssc» v. Schvrlemer am 10. Februar nicht zur Ordnung gemien, als dieser sagte, das Centn»« sei bei der Abstimmung über den Antrag Achenbach zum Verlassen deS Saales durch das Geiübl des Widerwillens, um/ nicht zu sagen Ekels bewogen worden. Der „Gernignia" geht ariS Nom die Meldung rn. daß die preußische kircheupolitische Vorlage gestern von einer Kardinals-Kommission i» Vcrathuug geiwnimcn worden ist. Die Vorlage wird in diesen Tage dem Abgeordncten- hausc zugchen, dieselbe ist über den Kopf des CentrumssührerS vereinbart. Berlin. Der Gesandte Chinas ist heute nach Paris zurück acreist, nachdem wegen des Baues neuer Kriegsschiffe mit dem „Vul kan" in Stettin definitiv abgeschlossen ist. Die Abendzeitungen brinaen eine autorisirte Erklärung des Gesandten, welche die Mel dungen auswärtiger Blätter iiber die Seeuntüchtigkeit der m Stettin gebauten Schiffe sür perfide Unwahrheiten erklärt. D>c chinesische Regierung sei mit den Stettiner Schissen höchst zufrieden und werde sich bei weitere» Bestellungen iu Teuljchland durch un saubere Praktiken nicht beciuslusseu kaffen. London. Berittene Polizei sprengte gestern eine Auarchisten- versgmmkiliig in Hydcpark und verhcffteie den Führer, welcher eine rothe Fahne schwenkte und zur Plünderung der Läden austviegelte. Derselbe wurde zu 3 Monaten Zuchthaus veruriheilt. London. Aus Lciccster wird gemeldet- Tie Unruhen er neuerten sich seit Morgens stärker. Die Ruhestörer dränge» in mehrere Magazine ein, zertrümmerten die Fenster und bewarfen die Polizei mit Steinen. Tie Behörden forderten die Burger aus, sie bei der Wiederherstellung der Ordnung zu unterstützen. — Bei der Berhaudkuiig des Erawtord'ichcu Ehescheidungs-Prozesses wurde die Anklage gegen Tilke zurückgezogen. Tilke wgrd daher sreigeiprocheii. Die Berliner Börse crösfuete abwarteud und ermattete bald inivlgc »mlänglicher Realisationen iu russischen Anleihen. Ter Verkehr war später ganz gernigiügig. Spekulative Banken waren abgeichwächt, oentichc spekulative Bahnen dagegen fest, österreichische Bahnen wenig verändert, iiur Elhcthal ans das Gerücht vom nahen Abschluß des italienischen Stottengeschästes steigend. Bergwerke schwächer, fremde Fonds unchgebeiid. Im Kassavcrrehre waren Bahnen fest, Bergwerke, Banken und Industrien 'chwächer. letztere indes; ziemlich lebhaft. Oesterrcichiichc Prioritäten behauptet. Privatdiskont 1''ü Proz. Frankfurt ,. M., 12. grtruar. Kredit 210'». StaatSbabn 212- >. Nom» Z parprn 101-/,. Galizier 171,. S.yptrr KL. Ipr.c. N»oar. Goldrcnic 82,60.- : Saiidarddahn —. Tic-conto 201,00. Harmfiädier -. gcst. ? Wien, 12. Jevruar. Kredit 288HO. Siaawbabn 262,10. tiambardeu 122,10. ^ «,rl»»eftt. 16S,L0. Marknotci, 61.02. Ulli,, « red» 201.2L. Fest. » Bari», >2. Kc-ruar. Ichluh. iitenic 81.10. Oiulcide 0,0.22. Iinlieuer 87.27. ^ StaatSdah» L2L. Lombarden 27L,0O. do. iLrioriläteu —. Ebauicr LL,OZ. 2 Lest. Goldrentc —. Eabvicr 222,00. Lltomanru 100,00. Belianbtci. London, 12. gcbruar, Boroi. II Ubr 10 Min. koutois >0o-,^. i872cr ^ Rollen 07>». Italiener 96-«. Lombarde» II. Ko,Türken IN,Ivroc. tmidirtc Amerikaner 127. Ivror. n»<>ar. cooldrente 81-^. Lcstcrr. Goi». ernte Ol.OO. 2>rcu-. konsols 102. kaobter 01- ,. Ltlomanbank 88>„ Sue.i- Aetien 85'/«. Plabdic-cont 0-,„. — Siimmmia: Matt. — Weiter: Regucriich. e> rr » lMu , 12. ffebruar, Stachm. iiiietretdrniarktN Sviritub b>. 100 Liter » 100 Pror. br. g/kbrnar-Miirz 25.00. »r. April.Mai 26.70. Pr. Mai-Auig ^ 28.60. Roatirn vr. Febr.-Mär, >27,00, Vr. April-Mai 122.00, Pr. Mai .Zimi 120,00. Rübbl loco Pr. girbruar 15,00, pr. AbiN-Mai 15,00. Zink tcs». Spci»laiio»s- marlrn —. Wetter: Heiter. Stettin, 12. Februar, OtagimIUans 1 Udr. «Äetrcidcuiarky. Weizen still, loco 122-152, Pr. April-Mat 151,50, Vr. Mai-gniii 156.00. Oloanr» matt, loro 122-120, pr. grbruar-Miirz 122,00. pr. April-Mai 122,50. Oiüböl unverändert, loco pr. Februar-Marz 12.50, pr. April-Mai 15,50. Spiriiu» «n»«rin»ert, loco 26,20, pr. isebruar-März 27,20, pr. April-iviai ii8,60, pr. Juni- —» Juli 28,10. Petroleum loco vrrsieuert Usance lo« Proc. Tara 12,00. e>m»«r»am <Prodiiklcn>. 12. gcdniar. iSäiinsi.l Wcuc» ver März Fr 202, per Mai —, weichend. Noaaeu per Man wo. per Mai —, welcheiid. London, 12. sZebruar. Schlntz. Weizen ruhig, sremdrr siciig. MaiS <2- eher «hrnrcr. UcbrigcS fest. — Weiler: Oirgnc isch. 8. Lokale» »nv Sächsisches. — Heute früh begicbt sich Se, Maj. der König mit Kgl. Hoheit Prinz Georg zur Hochwildiagd aus Langebrücker Revier. — Utner Vorsitz Sr. Majestät des Königs sand gestern Mittag ff->2 Uhr verschiedener Laudtagsvorlagen wegen ützmiic/A' eure Sitzung des GesoiitnitmmMiininS statt. . — LüN?skäg. In s'/ostündiger "Sitzung erledigte gestern die 2. Kammer den Etat der Staatseisenhahne», über welchen Abg. Kirbach referirte. Tie allgemeine Tebaklc gestaltete sich zu einem bunten Konglomerat von allerlei Wünschen bezüglich des Bahn bctriebes. Abg. Müller-Colbitz wünscht, dgs; ans den Sekundär bahnen die gemischten Züge durch Omnihuszüge ersetzt werden möchten; die Betriebskosten würden sich dadurch billiger Nellen nnd die Anschlüsse besser werden. Abg. Strauch legt es der Regierung an's Herz, eine Einrichtung dahin zu treffe», daß der letzte ans dev Strecke Dresden-Görlitz von Dresden aus verkehrende Zug nicht schon rn Bantzen liegen bleibe, sondern mindestens noch bio Löban fahre, während Abg. Weigang wünscht, das; auch auf dieier Strecke die Wagen 3. Klasse Fenstervorhänge erhielten. Abg. Schreck: Zahlreiche Petitionen von Eisenbahnbauten seien an den Landtag gelangt, nachdem dieselben vom Ministerium eine Berücksichtigung nicht hätten erlangen können. Wenn von Periode zu Periode die Erträgiiissc der Eiicnhahiivenvaltimg günstiger würden. io hätte das Ministerium doch von selbst darauf znkoinmcn sollen, die inütder besoldeten Beamten besser zu sitniren. Namentlich sei dies bei den Schaffnern und Weichenstellern der Fall. Er tadelt ferner, daß die Schaffner aus freier Strecke und bei offenen Fenstern die Billets coupiren dürften. Dr. Straumer klagt über die schlechte Verbin dung zwilchen Cbcmnitz nnd Berlin. Er wünscht, daß die Tages billets Chemnitz - Dresden auch Giltigkeit über Döbeln Härten. Bicepräsident Streit stimmt mit Abg. Müller-Colbitz bezüglich der Omnibuszüge überein und bittet, dieselben auch ans der Strecke Zwickau-Wilkau einzifführcn. Biecvräsident Dr. P'cisscr beklagt sich, daß die Lausitz, besonders der südliche Thcil, von der Eisen- bahnverwaltung als Stiefkind behandelt werde, auch was den Fahr plan anlangc (Widerspruch). Abg. Uhlemann möchte gern die Haltestelle Zichaitz für den Güterverkehr eingerichtet und >» Westwitz cme Hgltcstation angelegt wissen. ES emviiehlt sich, die Böschungen der Eisenbahnen mit Bnichwcrk zu bepflanzen. Abg. Philivp tritt für die Schmalipurhahnen ein. Er habe die Ueberzengniig, das; ans dem Rahon der Gcncrcffdirektion heraus selbst derWiderwille gegen die Schmalspmbahnen in die Bevölkerung getragen werde. Gerade die Gcncraldirektion hätte alle Ursache, in s Publikum die lieber- zeugnng zu bringen, daß ihm durch Schinalivnrhalnien viel besser gedient sei. Wenn wir mit dem Ban von Normaffpurhahncn in der bisherigen Weise törtführcn, wäre cs mit der Rentabilität unserer Bahnen bald vorbei, Abg. Ulilemann-Stollberg wünscht eine bessere Verbindung zwischen Stollrrrg und Chemnitz. Abg. Günther einen bessere» Anichlns; von Wurzen und Oichatz nach Berlin. Abg. Ovttz berührt die Frage der Uebertragbarkeit der TagcSbillcts. Es habe ihn cmgciichm berührt, daß der Inhaber eines wichen, wenn er n» der Rückreise verhindert sei, den über das gewöhnliche Tourlullet hmanShezahltcn Betrag zmückerslattct bc koinmcii sollte. Abg. Bartholomäus bemerkt, daß den Wünschei! des Abg. Uhlemann bezüglich der Anpflanzungen bereits Rechnung getragen sei. Fmnnzmmttter b. Könneutz erklärt, cr werde die gc äußerten Wünsche nach Möglichkeit criüllen. Bei alle» sei dics frcilich nicht möglich, denn man müsse dam» sesthalten. das; zwischen dem Personenverkehr und den ^Kosten der Züge eine gewisse lieber kiiistimmimg vorhanden sei. Sehr zweifelhaft sei cs ihm, ob die Omnibiiszügc den erhofften finanziellen Nutze» bringen wurden am weuigstcn hätten dieselbe» iu der Lausitz den Ermattungen ent sprachen. (Gegen Abg. «-krauch :) Früher sei der betreffende Abend zug bis Löban und weiter gefahren; derselbe habe aber stets meln N L
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