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Ion! ... « nur»gm ldezammia. mdmi» »««tNcke »Modi,>w,«i, F»rnspr»«1ist»U» U»p. u. llf. LLüvvr'8 8siis1oi'jlim 1l. Jahrgang, Itiltllfilittlllr dl! l>7»tll». ""SÄ'"' ?r«ls>>»t^n uaä kraue». vresäsa, Vstlstra»« «b. 's h'vrnrpr l. No. 107. ^ »14 >«»>«!« Vvu k«»» »ziünl«! -Nü««»!!«» -^Iit«r»I>«'n -Xolioli« I»«»» -ITit»« !>«-« «ei'iiirnii ilfinll. MilriM.iK, klL8VLLrvN feäer ^rt ana <I-n bsäontonciaten OßuRIltton äs» Ir, ^luiliinäo», omplsblsn in rsieliiinIticJU' Fnsvahl ^VNI». ttilll « K^>. I!->l1'vsi'I-ll»tsn, !4»»ninnpli< II. I <»nn«i»n«»«»Ii*t«»I>«» IIIII. MMH>cht7<rttkerrrs^»r»e«srrÄ'«rrr»k»rrrÄ?rr^»r»rrsrs»rÄ»SÄMrÄi « «mpflsklt w xr08Mtti?8tur ^usvukl billig 4). IR. 20 )lrtt i«N3tirl38« 20. Lok« )li»rrri»rvtN«Nffli'rL88v (3 Ii.llI)ou). ..>livslillelil!sli!l" 8«vskr»ss« s. I. * '-»Ä7N7r»rrjnri«riStrL»rx2tz^A.^'trrnr^Si««EL Nr. 882. tiiezck: Ergebniß des Czarenbeiuches. Hosnachrichte». AusstelliiugS-Lvtlciie. Laidwirlhlchastlichc Ausstellung. Berbrechermessungen, Äcrichtsvelhandlungen. Sinsonie-Coiiecil. Pariser Presse, der unser dem Einflüsse der französische» Negier-; diese Kundgebung liebevoller Anhänglichkeit herzlichst danken Mittkmnßliche Wilterunq: Theilweis heiter, kühl. Politische«. Da« Czarenpoar hat Frankreichs Boden verlassen; der Jubel- rausch, in dem daS französische Volk eine Woche lang geschwelgt hat. Ist verraucht. Allmählig kommt nun die Ernüchterung und mit ihr der Katzenjammer, der unausvlcibliche Begleiter von Exzessen, der sich um so empfindlicher einstellt, >e gröber die Aus schweifungen gewesen sind. Es waren Exzesse, die sich dle große Nation während der Anwesenheit des Selbstherrschers aller Renken geleistet hat. Tenn der ungeheuerliche Aufwand von Glanz und Prunk, von Enthusiasmus und Liebeebezeugungen slehl in keinem Verhältnisse zu dem Facit der Schlnkrrchiiung der .weltgeschicht lichen Akte", die sich in Cherbourg, Paris und Ehalons vollzogen haben sollen. Eine öde Leere wird ln die Gemüiher der Revanche- pairioten einziehen, wenn sie sich werden eingestehen müssen, wie wenig ihre hvchsliegenden Erwartungen gerechtfertigt worden sind und wie gering der bleibende Gewinn der Ezarenbegeistrrnng zu veranschlagen ist. die nicht einmal zu einer einzigen eruähnens- werthen Demonstration in ihrem Sinne geführt hat. Weder die zweifellos blendenden und in ihrer Art gewiß unübertroffenen Festlichkeiten zu Ehren der kaiserlichen Gäste noch die drei offi ziellen Trinksprüche, die zwilchen dem Czarrn und dem Präsidenten der Republik ausgetauscht worben sind, hoben die internationale Lage um eines Haares Breite zu Gunsten Frankreichs gelindert, das jetzt vielleicht mehr noch als zuvor der unterwürfige und ge fügige Vasall Rußlands bleibt, well es auch durch die auberordent- lichen Huldigungen, zu denen eS sich soeben mit dem Aufgebot aller Kräfte angestrengt hat. der Verwirklichung der Hoffnung, u»g stellt, hebt ausdrücklich hervor, daß der Zweivund eine Be drohung des Friedens nicht entschließt. So schreibt der offiziöse Pariser „TempS": „Jedem m»s; klar werden, das; durch die Feste der letzten Tage nicht nur der Abschluß einer den beiden kvn- tlahirenden Staaten eminent nutzdlingende» Entente gefeiert wurde, sondern auch der Anbruch einer neuen Aera, in der die vereinigten Kräfte Frankreichs und Rußlands im Tienste der Ge rechtigkeit, des Fortschritts und des Fr edens sieben werden. Wen» sich zwei Rationen mit einander verschmelzen, ihre Armeen und Divlomatlen vereinigen, so ist dies rin Ereignis;, welches der Menschheit und den Freunden hochherziger Ziele nicht gleichgiltig sein kann." Von dem Aubrnch einer neuen Aera kann zwar nicht i sllindignng die Rebe fein, aber im klebrige» kann man vom deulirhen Stand- " punkte ans »nr herzlich zufrieden sein, wen» die europäische Rund reise des Ezarcn auch in ihrem letzten Abschnitte nichts Anderes bezweckt und thatiächlich erreicht hat als die Festigung des Friedens. Lonntai^N.Oltbr. alichkeit herzlichst danken. Der h v. L> mit Rußlands Hilfe Elsaß-Lothringen wieder zu erobern, nicht K,„sseder hessische Ministerialdirektor^Dr, Tminar den Kronen näher gebracht worden ist. Was der Ezar in vollständiger Ueder rinslimmung mit dem Präsidenten Funre der niit fieberhafter Spannung lauschenden französischen Nation verkündet hat daS ist seil Jahre» aller Welt bekannt gewesen: daß nämlich eine intime Freundschaft zwischen Rußland und Frankreich besteht und daß die Bande dieser Union, um den von Kaiser Nikolaus mit unbeab sichtigter Ironie angewendeten Ausdruck zu gebrauchen, in der That „kostbar" sind, für die Franzosen insofern, als sie ausschließ lich und einseitig die Kosten der Freundschaft zu tragen haben, ohne irgend welche positiven Gegcnwerthe zu erhalten, während den Russen die „Union" gar nichts kostet, dafür aber viel ein- bringt Statt die Jriedensgefahr zu erhöhen, haben die letzten Ezarcniestc die Friedenszuversicht gestärkt, da sich ergeben hat, daß der chauvinistische Gedanke, wie er i» Fiankreich und vielleicht auch in Rußland lebendig ist, nicht im Stande war, sich im Ge ringste» geltend zu machen. Vergeblich hatte m n oie Bildsäule der Stadt Straßburg auf dem Eonrordienvlatze in Paris mit dem Sinnbilde der Hoffnung geschmückt. Sie war mit neuen Ztrrutjireib- nud Aermvrtch-Berichte vom 10. Oktober. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin treffen bereits morgen Abend wieder in Potsdam ein. — Die Nachricht der „Tägl. Runbsch.", daß der Reichskanzler und der Minister des Innern »och einmal nach Hubenussiock zum Vortrag befohlen worden seien, ist unbegründet. — Anläßlich der Verabschiedung des Bürgerlichen Gesetzbuches erhielten, wie der „Re>chsan;oiger" amtlich bekannt giebt, nachstehende Mitglieder der Konimiisio» für die Zweite ..r-«,„rr-., Lesung des Entwurfes vom Gesetzbuche Auszeichnungen: der! ^ Präsident des OberlandrsaerichtS zu Marienweider Tr. Küntzcl! den Stern zum Rochen Adterorden 2 Klasse mit Eichcalauv; Geh Hosrath Puff. Tr. Sohin in Leipzig den Rothen Adlecoiden denen Bewältigung das Schiss 2 Klasse mit Eichenlaub; der vortiagcndc Rath im Nonigl. Sächs. Justtzmlniste ium Geh. Juttizralh Börner und Prot. Dr.v. Mandry in Tübingen den Rochen Adlerorden 2 Klasse; der badische Geh. « Rath Dr. Gebhardt in Berlin de» Stern znm Kroncnorden Geh. KabinetSralh Wirkt. Geh. Raih v. LucanuS. Hamburg. Der „Hamb Kvrresp." anlwortet offiziös auf die engloche» Befürchtungen, betreffend Jntriguen Said Kalid's, der Erinltan sei verpflichtet, sich jeder Handlung zu enthalten, die einen Mißbrauch des Aüilrechtes iu sich tch ieße; eS könnte anderen falls an Deutschland die Pflicht Herantretei. Said Kalid anheim z» geben, daß er da? deutsche Gebiet verlasse. K ö l n. Tie „Köln. Zta." schreibt, die Blättermeldungeu über die Worte des Ezaren in Ehalons ließen aut das Br stehen einer Militärkonvention zwischen Rußland und Frankreich schließen. Diele Konvention sei undenkbar ohne eine klare diplomatische Ver- iiber die Fälle, in denen das gemeinlame militärische latz zu greisen habe. Sie biete überdies den vertrag schließenden Thcilen den Vortheil daß die getroffenen Abmach ungen ihres vertraulichen Charakters wegen der Oefsenllichkeit vorenthalien würden. Gerade in diesem Schleier des Geheim nisses alur, mit deni man die russisch-französische Verständigung umkleide, müsse man eine den Frieden bedrohende Gefahr des Zweibundes erblicken, die ihm an sich nicht inncwohne, die aber um io stärker werde, je ungestörter man Frankreich dieses Geheim nis; zur Belebung des Revanchegedankens ausbeuten lasse. Darmsladt. Der Großherzog ernannte den Kaller von Rußland zum eisten Inhaber des großherzoglich hessischen Tragoner- rcgiments <Leib-Dragonerregimcnt> Nr 21. ^ Kassel. Rudolf Weidmann. Besitzer der Buch-, Kunst- und j Musikalienhandlung in Firma Brunnmann u. Eo aus dem Königs- orden 2. Klasse mit dem Ster»; der bäurische Minmerialrath v. Jacubezk» de» Kroneuorden 2. Klasse. Ter preußische Geh. Jnstizrath Tr. Plant in Götiinge» wurde znm Wirkt. Geh. Ruth mit dem Piädikat „Excellenz" ernannt. RcchtSamvult Jnstizrath Wille in Berlin erhielt den Charakter als Geh. Justizrath. Berli n. Ter „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Bekannt machung des ReichstanzleiS, betreffend die Führung der Bvrsen- regitter und die Ausstellung der Gesammtliste. Für Waaren und Werthpapiere werde» besondere Böisenregisicr errichtet, dieselbe» sind darin aiiszub« wahren Tie Negisieiakien können vernichtet werben, wenn 30 Jahre verstrichen sind seitdem alle Eintrags- Vermerke. aus welche die Akten sich beziehe», gclöscht waren. Von >eder Eintragung oder von der Ablehnung der Eintragung 'st der Antragsteller zu benachrichtige». In dem ablehnenden Bescheid sind die Gründe der Ablehnung anzugebe». Von der Löschung erhält der Eingetragene auch dann Nachricht, wenn sic von »mts- wegen erfolgt isi. Eine Bekanntmachung der Lölchiingen in öffentlichen Blättern erfolgt nicht Aus die Erledigung der die Börsenregister betreffenden Angelegenheiten sind die GerichtSieüen ohne Einfluß. Die von den Gerichten gemäß 8 des Börsen- eletzes alliahliich an das Amtsgericht I zu Berlin zu übersendende ^abnen und Kränzen "aiisgesiattei worden: außerdem barte man! Lille ill bis zum 3l. Januar "jeden Jahres i» zwei Exemplaren ihr das schwarze Haubenband der Eliässerinnen umgebnndc» und! einznreichen. — Bei dem Auswärtige» Amle ist ein Bericht des sowohl diesem wie den Fahnenbändern einen kleinen grünen KvmvagnieiührcrS Prince cingegangen, wonachdeoelbe bei Qniranga Streifen hinzugesügi. Diese Streifen werden iiiin vergilbe» und den Spruch bewahrheilen: Hoffen und Harren macht Manchen zum Narren. Auch in Ehalons ist das Zauberwort „Alliance", nach wel chem die Franzosen bis zum letzten Augenblicke lechzten, nicht ge fallen. Alles war dort da»» angethan, der franco-russischen Ver brüderung durch formelle Proklamining des noch immer fraglichen verbrieften und verbürgten Bündnißverirags die Krone aurzuletzen und ihr dabei, wenn auch nur durch irgend eine versteckte An spielung, eine antideutsche Tendenz beiznlegen. So hatte man gewiß nicht zufällig für die Heerschau die Elitetruvven gerade lener Armeekorps gewählt, die an der Nord- »nd Ostgrenze in Garnison stehen. Schon der Umstand, daß dle Jlanzoscn erst in Ehalons für ihre ErgebenheitS- und Begeisterungskundgebnugen zn rmpian den rechten Lohn eine Station ernch'et hat und glücklich an der Küste angekomme» ist. — Mit 10.000 Mk. ist der Hausdiener Max Metzkow, der bei einer Exportfirma in der R'tterlllaßc angestcllnvar, durchgeyangen. Er hat der bestohlenen Firma seine Flucht durch folgende» Packet- sahrtbliet angezeigt: L. ES war mir noch nie die Gelegenheit gegeben, io leicht reich zu werden, sodaß man mir nachsühlen kunn. daß ich das Weite gelacht habe. Max Metzkow." Berlin. Herr Oberbürgermeister Geh. Finnnzrath Beutler aus Dresden hat sich seit einigen Tagen hiertelbst ausgehalten und verschiedene» hohen Berltncr MagillratSpersonen sowie der irma Siemens n. Halste Besuche abgellaitet. Oberbürgermeister eutler bemchte gellem ». A. im Ralhhaus Herrn Tberbürgcr- meister Zelle »nd besichtigte bei der Firma Siemens u. Haiske die unterirdische Stromjnsuhriing für ven Stiaßenbaluiberrteb. ve» . „ hängen hofften, laßt deutlich erkennen. In Begleitung von einigen Ingenieuren der Firm» befuhr Herr daß sie von dem bisherigen Ergebnisse der Czaienhuldiglinaen Oberbürgermeister Beutler die Strecke Wränget-—Behrenllraße nicht befriedigt, sondern vielmehr enttäuscht waren. Die Ent- > und ließ sich über olle Einrichtungen des Betriebs eingehend täuichung wird darum jetzt, nach dem Abichluffc der Jubellagi^ unterrichten. und nachdem das Czarenpaar wieder deutschen Boden betreten z Berlin. Gegenüber anderweitigen Nackirichten konstatirt hat. »m io größer sein, es sei denn, daß man sich wieder, wie bei die .Krcuzzeitiing", daß aus der russischen Botschaft keine Vor dem Cherbourarr Czaren-Toaste. mit der Berufung aus den Satz kehrungen irgendwelcher Art getroffen wären, dle ans einen nahen abzufinden jucht: ,,0'v«t Is ton, aui lall la ebanacm!" Aber mit Betuch des russischen Kaiserpaares schließen ließen. — Die „Post" welchem Ausdruck auch immer Kaiser Nikolaus den Trinkspruch schreibt bezüglich brr Vorlage über die Organisation des Hand- nach der Revue in Ehalons ausgebracht haben mag. die ernuch-! Werks: Es hat den Anschein, als ob Preußen im Bundesralh auf ternde Thatsache bleibt bestehen, daß dieser Trinkspruch nichts ^ die Unterstützung Bayerns werde rechnen können, dagegen gilt es Anderes enthält als eine Wiederholung dessen, was bereits im > als absolut sicher, daß Württemberg unter allen Umständen bei Elhlee - gesagt worden war. Der Czar bestätigte von Neuem dem Präsidenten, daß beide Länder durch „unwandelbare Frenndichall" verbunden sind. Neu. aber nach dem vorauigegangenen mili tärischen Schauspiele keineswegs überraschend oder auffällig, ist die Wendung: „Zwischen unseren beiden Heeren besteht ein tiefes Gefühl der Waffenbrüderschaft." Einen irgendwie bedrohlichen Charakter hal diele Aeußerung nicht. Wie oft hat Kaiser Wil helm II. in seinen Reden aus dle Waffenbrüderschaft hlngewiesen. welche die deutsche Armee mit der östrrreichiich-ungariichen. italienischen, englischen und selbst der ruisiscken verbindet oder wenigstens verbunden hat. ohne daß darüber große Aufregung entstanden ist oder in Folge dessen ans eine ernste FriedenS- gcsahr geschlossen worden ist. Das herzliche FreundschaftSverhält- niß. das zwischen dem Czarenreiche und der französischen Republik seil Jahren obwaltet, schließt ganz von selbst das „tiefe Gefühl der Waffenbrüderschaft" ein da« sich ebenso wenig offensiv zu be- thätlgen braucht wie die Waffenbrüderschaft, ln der sich die Armeen der beiden mitteleuropäischen Kaisermächte vereint wissen. DaS Resultat der Czarentage in Frankreich besteht somit darin, daß weder der Präsident Faure noch der Kalter Nikolaus ein einzige- Wort gebraucht haben, das im chauvinistilch agareisiven. deutich- seindlichen Sinne gebeutet werden könnte, geschweige denn daß sich in den offiziellen Ansprachen, die zwischen de» Oberhäuptern der sranco-rntsischen „Union" gewechselt worben sind, auch nur ver leiseste Anklang an die Revanche findet. Bemerkt zu werden ver dient. daß die der Petersburger Regierung nahestehenden Organe den BecbrüdelUngSakt, der sich soeben vollzogen hat, durchweg in niedlichem Sinne komn-ntire». und selbst derjenige TbeU der 2 3 am Eingang der Dardanellen ieichl aus Grund gesetzt werden mußte. Pnris. „Mali»" erklärt, er sei in der Lage, zu behaupten, daß Akte über die Beziehungen Frankreichs zu Rußland in voller Form bestehen. Casimir Perier sei als Minister des Aeußeren Aio'ang des Jnbres 1394 in der Lage geweten, seinen Namen unter eine bedeutungsvolle Akte zu setzen, welche die Verbindung der beiden Länder diplomatisch besiegle. „Figaro" erklärt, der in dem Toast des russischen Kaisers gebrauchte Ausdruck „Waffen brüderschaft", sei nur eine Bürg'chast iür die Friedenssicherheil p Frankreich verlnnae nicht mehr und könne sich jetzt in emsiger« Arbeit dem civilffatotticben Fortschritt widmen. P nris. Der Vorsitzende des Mimizlpalraths, Baudin. dem das Großkren; des russische» AnnenordenS angcboten wurde, hat diese Auszeichnung abaelehnt. *Pn,is. Der Minister des Auswärtigen Hanotaux hatte heute Nachmittag eine längere Unterredung mit dem Leiter des, russischen Ministeriums des Aeußeren Schischkin. * Pciris Ter Czar sandte gestern Abend aus Pagny« an den Präsidenten Faure das nachstehende Telegramm: „In dem Augenblicke des Ucberichreilens der Grenze liegt Mir daran, Ihne» noch einmal aiiszudrucken, wie sehr die Kaiserin und! Ich gerührt sind von dem warmen Empsang. der Uns In Pnrisj bereitet ward. Wir haben das Her; des schönen sranzösischen Landes schlagen hören in seiner schönen Hauptstadt, und die Er innerung dieier wenigen Tage, die Wir unter Ihnen verkracht, wird Uns lief im Herzen eingeschrieben bleiben. Ich bitte Sic, Uniere Gefühle ganz Finnkreich tandgcben zu wollen." Präsident Faure telegraphiere seineoelts: „In dem Augenblicke, wo Ew. Maiestäte» Frankreich verlassen, liegt cs mir am Herzen, daß Sie neuerdings den Ausdruck der Freude cmvianaen. die uns Ihr Besuch machte. Die Wiuochc der sranzösiichen Republik begleiten Ew. Majestäten vis ans den Bö en Ihres Reiches und für die ruhmvolle Dauer Ihrer Regierung." Tours. Das Leichenvegängniß des Generals Trochu fand unter sehr zahlreicher Bckheiligung, aber in ganz prunkloler Weise statt. Präsident Faure hatte einen Bertreter entiandt, die Re gierung hatte einen Kranz gewidmet. Dem letzten Willen des Verstorbenen gemäß wurde nm Sarge keine Rede gehalten und keine militärische Ehrenbezeigung erwiesen, Rom. Der städtische Hanplkassirer Marffnus von Palermo ist verschwunden, weil die Regicrnnysinspeklion zur Revision der Kasse erwartet wurde. Man spricht von mehreren Millionen Unterschlagung, darunter viele Depots. London. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, ist dem brasilianischen Kongreß wegen der schwierigen Geschäfts- und Finanzlage eine Vorlage aus ein 6-moiiatlicheS Moratorium zu gegangen, gleichzeitig eine Vorlage, betreffend eine Steuererhöhiin g. K o n st a n t! n o p e l. Die österreichiich-nngariiche Botschaft hat gestern für die Hinterbliebenen des Bruders des öttcrreichisch- ungarffchen Honorarkoiffiils, Vicekonlnls Sladko in Serres, der. als die Piorlc ihn »nd seine Begleiter von den Räubern, welche entführt batten, mlt 20c>0 Pfd. auSlösen wollte, von den ruppen, welche die Räuber verfolgten, enchossen wurde, eine em- iprechende Entichädigunz, beansprucht, sowie die Absetzung des Kommandanten von Serres Hali Paicha und des Obersten Nussnff Bey verlangt. Jassy „Depoca" meldet, Kaiser Wilhelm werde am 20. Mai nach Bukarest kommen, von dort würde er über Tdessa nach Petersburg icisen. Cetinje. Fürstin Milcna ist so ernstlich erkrankt, daß sie der Hochzeit in Rom vielleicht nicht wird beiwohnen können, An der heutigen Berliner Börse letzte sich die ruck- , ge Bewegung der Kurse, die bereits an den vorausgegangenen agen begonnen halte, in intensiver Weise fort Den Hauptanlaß zu der heutigen matten Haltung bot selbstverständlich die Er höhung des Reichsbankdiskonls um ein volles Prozent, umsomehr, als man einmal gestern noch verschiedentlich in Börienkreiscii daran gezweifelt batte, daß diese Erhöhung des Bankdiskonts cin- treten werde und als zum Anderen von der Bank von England starke Goldausgänge gemeldet werden, die eine Erhöhung dc-° insfußeS auch bei diesem Institut wahrscheinlich sein lasse. Tic aissepartei benützte die allgemeine ungünstige Stimmung zn neuen Abgaben, denen sich neue Realisationen anschiosscn. Der Verkehr war theilweije weniger rege, ,m weiteren Verlause der Börse blieb die Haltung unrer leichten Schwankungen matt. Am Bankakttenmarktc waren Verluste bis zu etwa 2 Prozent zu ver zeichnen. namentlich Kommanditantheile, Kredttaktien und Handels- aniheile gedrückt. Auch der Markt für Eisenbahnakticn lag ans- laen Staowerordnelcnversammiung zur Vcneiung: „Se. gesprochen matt, in heimischen wie steinaen Bahnen. Am schwächste» stasestät der Kaiser und König haben die Adresse, welche der lagen von Jndustriewerthen aller Art voran Montanwetthe, von Magistrat und die Herren Stadtverordneten Allerböchslihm auS! denen Kohlen- wie Hüttenwerthe prozcntweite zurückglngcn. Anlaß der GesährdnnadeS kaiserlichen Sonder,ugcs In Löbau ge-> Renten still und schwächer. Heimische Anleihen nachgebend. Widmet haben, hnldvollst entgeaeiunnebmen geruht und lassen für' PrlvaldiSkont 4'/« Prozent. — Der Gctreidcmarkt war von I «6* Z,Hl«2 seiner ablehnenden Stellung verharren werde, daß aber Preußen, wenn es nlcht noch ans erheblichen wetteren Snccnrs zählen kann, selbst im Verein mit Bayern, die Verantwortung für eine das ge lammte Wilthschastswesen des Handwerkerstandes in so tief ein schneidender Weise berührende Maßregel zn unternehmen bereit ist, gilt als noch zweiselhast, vielmehr hält man es nicht sur aus geschlossen, daß die Stellungnahme einer größeren Anzahl norv- deuticher Regierungen gegen die Vorlage, die man preußischerseits bisber wohl als Freunde des Entwurie betrachtet habe, nicht ohne Einfluß bleiben wird. ES gilt alS sichtr, daß im BundeSrath von den Gegnern der neuen Vorlage der Vorschlag gemacht werden wird, diese zurückznlegen und dem Reichstag nochmals den ersten sogen. Böttlcher-Enlwurf zu unterbreiten, um an der Hand vieler Maßregel später in den Handwerkskammern scstzustellen, wie weit die Handwerker selbst für die Zwangsorganisation eintrelen. — Die Verhandlungen b treffs Verzollung Kerstans Oesterreich auf Fuhr werken nach Preußen, Sachsen und Bayern ringeiührten Futter aetreide haben dahin geführt, daß Juttergetreidc weder in Deutsch land noch ln Oesterreich der Verzollung unterliegt Berlin. Dr. Chrysander. der Sekretär bcs Fürsten BiSmarck. der vor Kurzem in Jena die ärztliche Staatsprüfung abgelegt hat, "ch ln FrtedrtchSrub als Arzt niedergelassen. iotSdam. Folgendes Danklchrciben gelangte in der eutigen Stadtverordnetenversammlung ^>c Vcrletung: „Ge.