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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020903027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902090302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902090302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-03
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
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7ik,:S Bla« »ich da» Leftn, von DttWe» unv Umgebung a» Loge vorher bereitt als >»>V ^ MvTVv zugestellt, während eg die Post-Abonnenteu av, Morgen in einer ArjammtauSgabe erhalten. berugrgedüdr: «dn.l L«l»-r»«»-»»ritte: ««<»»»««» »««»»«» S KogrrrrröeL 183k V»vlag von Airpfü» » Nvßüiavdt. Knreigen-carif. Lnnrbme von Äi>lu»di,un,,n bi« Naibmilla,« s Ukr Lo»„ und Veitiloa« nur Manknlnoiie s« von «I bi« '/,l Ul» Die I «pa»«ur Grund »eile lca s Lüden« ra Pio. ?ln kündiounsien aui der Privalieite rieiic r» 'Lla . die 2ipali,ae.-teile al» l>M' seiandl" oder uul Leriieiie so Vio !in Nummern nach Lonn und Neier- laaen l de» ripal»ae Grund^ilen so. «o de» uo und so Pi» nach de londercm laril Auoioärliae Auf träge nur gegen riorauodt^ilnung. Bclegdlitler weiden mil WLig derechnel. fiernIvrechanlSilnb' u » »r. u und «r. LU«« °MPE Llviävrslottv I» sröMr ^mmili. Vvorxplat? IS. LI H»FIUI l.IIil' l»ielif«l!»l' iliotrel»«' v. snillrelisl' eisMtsi' Lnrliil-. Jorsn- v. kslstvtrtoffö Hv?MÄ»n ?Kr8ekvI. »H»H-LLWU»«SL VLL» ^ io ,tt,„ k--d-n »->— - - -- ^ Nr. 24rr. ZEN X !> Lllm mol!öl'«sii kssdin l»n! kflm-MlitStsii ru dilligrts« knirsii. ^ 8«-i,«a«L-trk»«v is. Mittwoch, L. September 19021 Neueste Dlahtdenchlk. Hosnachrichtc», Amtliche Bekanntmachungen, Hebung der Telchwirthschaft, Gn ' ' - ... oriichtSvekbandluiigen. St. PeterSbiug im Sommer. Neueste Drahtmel-ungen vom 2. September. Potsdam. Die Majestät« n sind Mittags 12>/ß Uhr mit Gonderzua vo« der Wildparkstation nach Polen abgereist. Berlin. ^ ^ -L. . - - ^ r- - ^ . Der Reichskanzler Gras Büiow Hai sich, begleitet von dem Wirst. Geh. Reaieningsrath Eonrad und dem Oberleut- »ant Grafen Viktor v. Emenburg, nach Polen begeben. enstrahen reich r und S' losen. Die Stadt ist bis in die Rede! geschmückt, überall sind Jabnen. Guirlanden und Schau sensterdekoratlonen. Dl« Jrststraße vom Vahnhmc zum Generalkommando, der Wohnung deS Kaiserpaares, ist von einer Doppelreihe Bannermasten umstiumt. Am Berliner Thor ist ein «ober Obelisk errichtet. Riesige Tribünen sind ausgeschlagen. Bor dem zu enthüllenden Kaiser Friedrich-Denkmal ist ein Mächtige» Kaiserzelt erbaut. Der Geiammteindruck ist großartig. Der Jremdcnzustuß aus der Provin» Posen ist gewaltig. Die otel» sind vollständig besetzt In den Straßen herrscht reges . DaS Wetter ist schön. »tuttoort. Das Telegramm deS Kaisers an den Statt- Halter Fürsten von Hohenlohe anläßlich seines 70. Ge- »nrtStageS hat folgenden Wortlaut: Ich sende Dir zum heutigen Lag«, an welchem Du das 70. Lebensjahr vollendest, meine Herz- lichsten Glückwünsche und verbinde damit die Hoffnung, das, Gott der Herr Dir noch lange Jahre gesegneten Wirkens in unser- kürzttr Frische schenken möge. Leipzig. Heute Mittag 12 Uhr brach in der chirurgi schen Klinik de» hiesigen Krankenhauses St. Jacob Feuer aus, wie verlautet, infolge Kurzschlusses. Der Dachstuhl ist vollständig anSgebrannt, der Materialschaden bedeutend. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Hamburg. Nach einem an die „Hamb. Börsrnüalle" aus deren Ersuchen gerichteten Schreiben der Generalzolldirekiion über da- Verfahren bei Zollbereinigung nordamerikanischen Getreide- wird fcstgestellt. dal, im vorigen Winter erbebliche Mengen Weizen canadijchen Ursprungs vielfach mit Weizen aus der Union gemischt und über Newyork nach Hamburg gelangten, und die in Newyork ansässigen Verkäufer die Hamburger Ein- vsänger über den Ursprung deS Weizens im Dunkel liehen ES ist daher die Bestimmung getroffen worden, daß in Zukunft bei allen Sendungen von Weizen, Roggen. Hofer, Gerste und Erbsen, die direkt uns notdatlantischcn Hafen Amerikas VIS Philadelvhia herunter, mit E'nschluß der an den grohen Seen des St. Lorenz- MomeS gelegenen Hasenplätzen, kommen und in Hamburg zur ZolleinganaSreoision gelange», nachgewiesen werden muh, daß sie nicht au» Earrada kommen. Von dieser Bestimmung werden auch bereit» zur Zeit noch unterwegs befindliche Ladungen betroffen. Der Nachweis soll nicht allein durch amerikanische Ursvrungs- zeugnisse. die vor der Verschiffung ausgestellt werden, sondern auch durch in Hamburg zu weise aller Art zwecks Glaubhaftmachung des nichtcanadischen Ursprungs erbracht wer- den. iVorlegung von Schisfspapleren, Fakturen, Frachtbriefen, kaufmännischen Korrespondenzen ulw.s Agrakm. Gestern Abend wiederdolten sich die serden- irkndlichen Kundgebungen. Eine suhlende Menge rih die Schilder der Serbischen Bank bcrunter. zertrümmerte zahlreiche Fenster nnd verdöhnte die Polizei. Hinaus wurde Militär reauirtrt. welches die Strafen und Plätze belebte. Während die Tumultuanten in die Seitenstraßen gedrängt wurden, gelang einer zweiten Schaar ungestört, arge Beschädigungen an lerbi' Gebäuden vorzunehmen hergestellt. Agram, die Demonstr, 2 Uhr Nacht» hörten die Ausschreitungen auf. Heute früh wurde eine Dekanntmachuna erlassen, de» Inhalt», daß alle öffentlichen Lokal« um S Uhr und all« Hausthore um 7 Uhr Abend» geschlossen sei» müssen. Bei den Kundgebungen wurden mehrere Personen verletzt und etwa 50 verhaft! keine Ausschreitungen vor, Dir Theater haben für Florenz. Morgen . „ . - . estelltea und Straßenfeger. Köche, sowie säst alle anderen tterklassen, mit Ausnahme der Arbeiter von Pignone, die Mort, arge Beichädiaunarn an >e> Gegen S'/, Uhr wurde dir Ruhe r m. Bei den gestrigen Kundgebungen vollbrachten aftranten ein entsetzliche» Werk der Zerstörung. Gegen cht» hörten die Ausschreitungen auf. Heute früh wurde Arbeit wieder aus. Tie Cchrisisetzer halten heute eine Ver sammlung ab, um über die Wiederaufnahme der Arbeit zu be tonst antinopel. Tie heutige Feier der Thronbe steigung ist glänzend und ohne Störung verlausen London. Ter Korrespondent des „Reuler'schcn Bureaus" in Barberton iTraiiSvaalj meldet: Nach sorgsälligerPriisung vieler Minen dieser Gegend bin ich der Ansicht, oaß hier für die lsnternehmungen in Goldbergwerken eine große Zukunft in Aus sicht steht. Einige bekannte Ingenieure crklärlen kürzlich, daß die Formation der Hauptschichien des goldhaltigen Gesteins von ebenio permanentem Charakter sei, wie die des Randgebietes, und daß dem Haupterzgangc mehrere Adern aus beiden Seiten parallel liefen, die eine Ausbeutung lohnend erscheinen ließen. Man habe Grund zu glauben, daß die Erzadern Tausende von Fuß tief unter die Sohle des Tyalcs hinabgingen, ähnlich wie an gewissen Stellen des Randgebietes. London. Das „Reutcr'schc Bureau" meldet aus Shanghai' Der englisch-chinesische Vertrag ist immer noch nicht unterzeichnet. — Dasselbe Bureau meldet aus Peking vom I. Sev- tcmber: Das Edikt über die Abschaffung der Li kl» zolle wird tdatjächlich durch eine in der morgigen Ausgabe des amtlichen Blattes erscheinende Berichtigung aufgehoben. Darin heißt es, das erste Edikt sei infolge einer Mißdeutung der chinesischen Schrisizeichcn falsch übersetzi worden, man müsse im Edikt richtig lesen: „Sobald alle Regierungen in die Erhöhungen der Jmporl- und Exporizölle eingewilligt haben, werden die Likinzölle abge schafft werden. Dublin Durch öffentliche Bckannlmachungen werden die Bestimmungen verschiedener Abschnitte der CrimeSuktc aus weitere 6 Grafschaften lind die Städte Dublin und Limerick aus- gedebnt. Der Abschnitt über summarische Rechtsprechung wird in gewissen Distrikten dieser Grosschasten in Anwendung gebracht, eben'v auch in Dublin und Limerick Petersburg. Der erste Sekretär der Botschaft in Äon- stantinopcl Schtfchwcglow ist zum M in ifler ref id en tcn in Cetinse ernannt worden. «Sofia. Die „Agence Telagr. Bulgare" erklärt die Meldung verschiedener Blätter, wonach die bulgarische Rcaicrung infolge von Intervention der Türkei das Programm der Manöver im Schivkaja abaeändert habe, für völlig unbegründet. Mrw - ?) ork. Präsident Rvvsevelt kan, in einer Rede, die er in Proctor iVermontt bielt. wiederum aus die Monroedoktrin zu spreche». Er führte aus: Wir glauben an dir Moiirocdvktrin keinesfalls, als wenn sic ei» Angriffs- Mittel wäre Sie bedeutet nicht, daß wir gegen irgend eine Macht aggressiv sind, sic bedeutet vielmehr nur. daß wir als größte Macht dieses Kontinents dem zuerst unter der Präsidentschaft Monrvc's ausgestellten Grundsatz treu bleiben, daß dieser >?o»tinent von keiner europäischen Macht, welche es auch lei, als Gegenstand politischer Kolonisation betrachtet werden darf. Das ist eine Doktrin des Friedens, bestimmt dazu, ans diesem Kontinent die Möglichkeit zu sichern, daß die Vereinigten Staaten sich im Frieden auf idre» eigenen Wegen entwickeln. Tic Doktrin wird so lange rripektirt werden, als wir eine starke Marine haben, aber nicht viel länger. Im Privatleben ist Tcrierrige. der versichert, er wolle etwas thun, was er dann nicht voll vertritt, immer ein verächtliches Geschöpf, und als Nation wäre cs das Letzte, was wir uns gestatten dürsten, eine Position unzunelnnen. die wir nicht zu behaupten beabsichtigen. Prahlerei und Rubmrcdiakeit sind im Privatleben fast immer die Zeichen eines schwachen Mannes Eine Natron, dir stark ist. hat nicht rröthry, ihre Staatsmänner ihret halben prahlen zu lassen. Am allerwenigsten wünscht eine Ratio» von Setbstachtnng. daß ibre staatlichen Vertreter irgend einer anderen Macht zu nabe treten, sie bedrohen und insultiren liniere Haltung gegen alle Mächte muß von so würdevoller Höflichkeit und Achtung sein, als wir selbst wollen, daß sie sie uns bezeigen. In Erwiderung darauf müssen sie Willens sein, uns dieieirigc freundliche Rücksicht zu erweisen, die wir von ihnen entschieden beanspruchen. Wir dürfen ihnen nicht mehr Unrecht thun. als wir eventuell uns von ihnen gefallen lassen müßten : aber wenn wir eine Position annebmen. so wollen wir uns vor Augen halten, baß ihre Ausrechtechallung von uns selbst abhängk und zwar ab- hänat davon, daß wir zeigen, wir haben die Fähigkeit, sie ausrecht g>« L> z» erhalten. Schaden würden wir uns. wenn wir die Monroe voktrin verfechten und dann, wenn unser Anspruch in Zweifel ge zogen wird, nur zeigen, daß wir eine leere Prahlerei vorgebrachr habe» und nicht rin Stande sind, unsere Worte durch Thalcn zu unterstütze» Oertliches und Sächsisches. Dresden. 2. September —* Die Abreise Sr. Majestät des Königs und Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde nach Momau zum Besuche Sr. König!. Hoheit des GroßhcrzogS von Baden erfolg« heute Abend ll Uhr l5> Min. ab Hauptbahnhos. In der Be Icitung werden sich befinden: Hofdame Freirn o. Gärtner und ^lügeladjutani Oberstleutnant v. Kospoth. Die Rückkehr :r. Moieslät des Königs nach der Rönigl. Villa Hoslerwrtz wird voraussichtlich am Sonnabend erfolgen. —* Aus Anlaß des Geburlslages Ihrer K. und K. Hoheit der Frau Kronprinzessin Friedrich August fand heute Nach, mittags 2 Uhr in der Villa zu Wachwitz Fomilicntafel flau, an der Ihre Majestäten der König und die Konigin-Wttlivc therlnahuren. Zahlreiche Glückwunschtelegramme Uesen zur Feier des Tages von nah und fern ein. —* Se. König!. Hoheit Prinz Max ist gestern Nachmittag zu Besuch am König!. Hose hier cingelrofsen und hat sich nach der König!. Villa in Hoslcrwitz begeben. —* Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Schaum- bürg-Lippe langte gestern Abend halb 9 Uhr mit Gefolge aus hiesigem Hauptbahnhofe an und nahm rin Kaiser Franz Joseph-Saale das von Herr» Hoflieferanten John servirtc Souper ein. Nach sünsvicrtelstündigcm Aufenthalte erfolgte die Werter- reise nach Wien. —* Dem Oberlehrer Mangncr an der 5. Bürgerschule in Leipzig ist das Berdienstkreuz verliehen worden —* M itth e il» n g c n aus d e r G e s a m m t r a t h s - S i tz - u n g. Der Rath beschloß, das von der Dr. Güntz'rchcn Stiftung aus ihren Mitteln zu erbauende große Bad nach dessen Fertig- stellung, sobald die SlistungSverwaltung entsprechende Anträge stellt, in städtische Verwaltung und nach dessen völliger Bezahlung durch die Stiftung unentgeltlich m städtisches Eiacnthum zu über- nehmen. — Zur Herstellung des ZöllnerPlatzes wurden 10 722 Mk. 54 Psg. Anliegerbeiträge für das Grundstück der 20. Bczirksschulc und für Platzkernherstellung 2840 Mk. 07 Psg bewilligt. —* Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Am 21. Dezember läuft die erste dreijährige Wahlzeit ocr Herren Gemeindcwaisenräthe und Gemeinde Waisen- raths-Ersatzmänner ab. Obgleich zu erwarten steht, daß die meisten der bisherigen Inhaber dieser Acmter sich bereit er- klären werden, auch fernerhin nn Dienste der öffentlichen Waisen- pslege thätig zu sein, so befinden sich doch unter ihnen eine Anzahl Herren, die krankheitshalber, wegen hohen Alters, oder aus anderen Gründen aenöhlsigt sind, daS Amt nicderzulcgen. Von dem Wunsche beseelt, für daS Ehrenamt eines Gemeindewaisc». raches oder eines Gemeindewaisenraths-Ersatzmanncs möglichst solche Bürger zu gewinnen, die sich zu demselben innerlich berufe» fühlen und über die erforderliche Zeit zu dessen Ausübung ver fügen, bittet das Waisenamt diejenigen hiesigen Bürger, die ge- willt sind, ein solches Ebrcnaml sreiwillig zu übernehmen, dies Landhausstraße 7, I., Zimmer 14. schriftlich oder mündlich milzu- Iheilen. — Der zwischen Pavillon I und 0 im König!. G/oßen Garten gelegene, am Schmuckplatzc entlang führende Straßen- und vom 8. September ab die Weinliastraße wegen Haupt schleusenumbaues und anschließender Umpslastcrung aus die Tauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitverkchr gesperrt. —* Eine von der Königs. Sächsischen Staotsregierung veran- laßte Zusammenstellung über die stehenden, geschlossenen Fisch wässer des Königreichs Sachten Hot ergeben, daß Sachsen eine ungeahnt eMengc von Fischteichen besitzt, deren Gc- sammtslächc ein beachtcnswcrthes Objekt von oolkswirthschastlichcr Bedeutung ist. Diese Fischteiche besuchen sich zum größten Theilc Gt. Petersburg 1« Sommer. I. en einlösend, wählte Ich mir in etropole an der Newa als Ziel diesem meiner Ein alte» versprich« Jahre die nordische M« Ferienreise, um «nick zu rcvanchircn. der in Leben» und der vielen Seden-würdigkeiten so tiefe« . seine zweite Heimalh abaewonnen batte, daß ich schon lange den Wunsch hegt«, die Zarenstadt kennen zu lernen. Nur hielt mich immer wieder die Scheu vor der langen Fabrt und den mit einer Reff« in unbekannte Gegenden verbundenen Unbeourmlichketten zurück Zu meiner großen Genugtkuung habe ich mich nun über zeugt. daß diese Scheu vor der Fahrt nur »u einem geringen Tdcile berechtigt war: bin ich doch nock auf keiner meiner länge ren Reffen so bequem gefahren wie in Rußland Man erkauft sich diese Bequemltchkeit allerdings zum Tden auf Kosten der Mit reisende« durch allerhand kleine Rücksichtslosigkeiten, die indeß auf de« russischen Bahnen nicht sonderlich auffallen und auch nicht weiter stören. Vor Allem hat man aber — wenigstens aus de» awßen Routen scheint die» überall eingrführt zu sein — Nacht» Gelegenheit, leidlich gut zu ruhen, und zwar auch ohne Benutzung dV «Schlafwagen». Dafür zahlt man entweder gar nicht» oder nur eine« germgen Bettag. da jede» Loup» ohne größere Mühe »eplätze verwandelt werden kann, von denen gewöhnlichen Sitze gegeben sind, «nährend dir Heraufklappen von Seitenwänden entstehen. in seih« bequeme durch die drei drei duv «Niger - schaffen und die Rach Rücksicht aus isen in Bett« hie Personenta, beten n sich also end ruheu «in leidliche» Lager kann man über genüge die großen Entfernungen, die in Rußland ht kommen, ist der Fahrprei« zwar nicht ife sind dafür aber un Lerhältniß zu den in ußerordentlich niedrig, um so niedriger, je >end« Strecke Ist " 20— ,, ist, nur etwa . .zrtgrr. Allerdings kennt man ie Strecke Wirrballrn— rst gleich reichlich einem 3. Klaffe mgd lk "" chau — St. DMk. bq». Ä. ES kostet also, aus der letztgenannte» Route eine Werst nur ca 2.4 bezw ztg 1,6 Psg. relv- als Rückfahrkarte berechnet 4.8 bezw «Pfa.. während in Deutschland der Kilometer Rückfahrkarte Klasse 5>/-r Psg. (in Sachsens oder 6 Psg. (in Preußen :c.) kostet. Meine Reffe ging über Alerandrowo. infolgedessen ersparte an den Reisekosten Ta ich an ich einen beträchtlichen Betrag an den Reisekosten Da einem Sonnabend durch Polen fuhr, so befanden sich keine Juden im Zuge, ein Umstand, den ich aus der Rückreise erst schätzen lernte. Die polnischen und russischen Juden fahren nämlich am Sabbath, d. i. vom Freitag Abend 6 Uhr bis zur selben Stunde am Sonnabend, nicht aus der Eisenbahn De» Interessanten und Unterhaltenden giebt es aus einer Fahrt in Rußland viel zu letzen: besonders wer sich nickt grnirt. auch einmal eine größere Strecke in der 8. Klaffe zu fahren, kann Manches beobachte» und lernen Eine Eigenttziimttchketk ist z. B da» Bettlerunwesen, dem man in der mannigfachsten Gestalt in den Eisenbahnwagen begegnet In Petersburg angelangt, hatte ich alsbald Gelegenheit, ein Verkehrsmittel kennen zu lernen, das dort für alle Schickten der Bevölkerung von Bedeutung ist und das Interesse des Fremden in steigendem Maße erweckt: das Dros ch k enw ei e». Dank der gewaltige» Ausdehnung de» Stadt und der mangelhaften Verfass ung de» Sttaßenbahnbetrirbes. der noch mit Pferden gehanddabt wiw, hat sich der Droschkenverkehr derart entwickelt, daß jetzt über 13000 solcher Gefährte gezählt werden. Diese Droschke» — Ge fährte und Lenker auf rujsisch Jswoschtschik genannt — sind nach Art der Dresdner Droschken erster Klasse, aber noch leichter und schmäler gebaut und bieten nur für zwei Personen Raun,, da der Sitz hinter dem Kutscher fehlt. Der Wagen gebt auf Gummi rädern, bei dem schlechten Petersburger Master eine unbedingte Nothivcndigkeit. Die Pferde vor den Jswoschtschiks sind kleine, unscheinbare Thicre, die aber sehr schnell laufen und große Aus dauer besitzen. In den ersten Tagen wird dem Reisenden bis weilen angst und bange, wenn er pfeilschnell in dem Gewühl der.Droschken dahinfftegt. oder sie überholt. Dabei ist nur sehr selten einmal ein Unfall zu verzeichnen, obwohl in den Haupt straßen oft vier, fünf Droschken neben einander her im schnellsten Tempo fahren. Man fährt in diesen Jswoichtschiks sehr billig, wenn man die Entfernungen zu taxtren und zu handeln versteht. Die Kutscher versuchen nämlich stets, mehr zu erlangen, als sie polizeilichen Taxe zu fordern haben. So erhielt z. B- nach der auch mein Freund bei unserer Fabrt vom Balinhosc »ach der Wohnung den Wagen fast um die Hälfte des anfänglich geforder ten Preiles. Nun könnte man zwar „nach der Taxe" fahren, die in jedem Wagen ausgehängi ist. doch wehe Dem, der hieraus be fiehl Die Rache bleibt nicht aus, und er wird nur mit vielen' Verdruß und großem Zeitverlust an's Ziel gelangen, da der Kutscher cs in diesem Falle meisterlich versteht, immer so zu fahre», daß er aller Augenblicke durch andere Wagen aiifgehaltrn wird — Als Verkehrsmittel sind seiner lieben den schon genannten wenig erfreulichen Straßenbahnen noch die Omnibusse und die Ncwaschiffe z» erwähnen, die einen beträchtliche» Ttzcil de» Verkehrs bewältigen, schließlich auch noch die kleinen Motorboote ans cinigeil der Petersburger Kanäle. Letztere befördern die Person sur 3 Kopeken, die Newa-Motorboote für 5 Kopeken, während man i» den Straßenbahnen im Innern des Wagens 6 Kopeken, aus Deck 2 Kopeken zahlt Die zahlreiche» Omnibusse haben die gleiche Taxe wie die Straßenbahnen Petersburg ist eine Stadt, die für den Fremden eine Fülle des Interessanten und ScheiiSwerthcn birgt und einen Besuch reichlich lohnt, zumal daun, wenn man Jemand kennt, der mit de» Verhältnissen vertrant und der russischen Sprache mächtig ist. Bei der großen Zahl Deutscher in Petersburg — die deutsche Kolonie zählt letzt über 60000 Kopse — wird es oder auch dem völlig Fremden nicht schwer. Anschluß zu finden. Selbst der Reffende^ der aui sich allein angewiesen sein sollte, wich keine großen Schwierigkeiten zu gewärtigen haben, denn die gebildeten Russen spreche» last alle französisch, die »leiste» auch deutsch, ja selbst i» vielen Geschäften und Restaurationen kommt inan mit dem Deutschen oder Französische» aus — Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft bietet St. Petersburg auch allerhand Ilirterhaltniiae» und Zer streuungen inaniilgsachster Art: Theater, Evneerte. Varistes sorgen dafür, baß dem Fremden die Zeit nicht lang wird. Bedauerlich ist e» nur. daß die kaiserlichen Theater schon so zeitig in die Sommer- ferien gehen. Doch von all dem. von den architektonischer« Schönheiten der öffentlichen Gebäude, unter denen einige, wie die Jsaakskalhedrale, das kaiserliche WinteipalaiS «c. Weltruf haben, von den zahlreiche» herrliche» Denkmälern und den berühmten Samm lungcn, von der zum Thcil hervorragend schöne» Umgebung Petersburgs, die landschaftliche Reue entfaltet, wie sie vier-
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