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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240722025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924072202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924072202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-22
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
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irr. 27S Seit« 2 Menskag. 22. Ju« 1V24 Die wirlschastliche Räumung -er Ruhr. Verhandlungen im Beilen Ausschuß. London. 22. Juli. Im Unterauc-schuü des zweit«» Aus -chiisseo. der dno Sende ursche -.vteiuorandum zu prüfen hat. geben die Pteiniiiigeu über die wirtschaftliche sitäumnng de« Riibigebicles »ach tmiuer stark auseinander. England möchte de» -Ift-gtiin der Räumung auf den i -August und da- Ende ans den t September ansetzcn Fraukr.ich dagegen behauptet, das, ec- zwei Monate zur Durchführung der Räumung brauche, machte sie an, i. September beginnen und erst im November beenden. Ls wird angenommen, das, dieses Problem über den Kopf de- Auosctuisseo von den Premierministern gelüst wird. ebenso wie die nach immer unentschiedene Frage der rheinisch westfalischen Eisenbahnen Der erste ilnterau-schns! de- zweite» Auc-schusseS hat gestern nachmittag mehrere Lachaerständige der Ruhr- und Rhoinland-Kammtsslon oernoniinen. Der zweite Unlerau-schusi. der die Frage der rheinisch-westfalischen Eisenbahnen zu prnsen hat. wird seinen Bericht derart abstatte», das, er einerseits die sran- iiisisch-lwlgischen. anderseits die englischen Ansichten über die Liscnbahnsrage darleg,, ohne zu einer i-'ntscheidung zu ge, lgiigen. Zur Sicherung der Besaitung-truppen hat Eng land vorgeschlagen, die alliierte LisenbahnkommisHou. wre sie vor der Beiestung des tl.uhrgebietS im Rheinland«- bestanden >»ai. wieder ansleben zn lassen. Diese alliierte Eisenbahn- laiiimissivu >>ai dasiir zu sargen, das, die BeiatzungStruppen »ich! durch eiiieu deiuicheu Eiienbahnerslreik gefährdet werden. Micnmlieforunyen bis zum Iohros-inve? «Eigner T r a I> i t- e r > ch t der Dresdner -1t a ch r > ch t e n".> <üe„». Juli. Die Haoac- Aaenmr ineldel aus London ,» dem 'Vesttzluh des UnterauSschusieS der zweiten Kommission aus -II » s b s b u II g der Micum UN- Wiedereiiisehung der deiilicheu Vchörde» tu ihre Funltionen: Der Beschlich ist an eine Reihe Vorbedingungen geknüpft, die Deutschland bis Jahresende ;» erfüllen Hai, wenn eS sich nicht einer Verfehlung schuldig wachen will. Bis dahiu sind auch die Ecumverträge über die deutschen Lieferungen zu verlangen. Deutsche Schritte bet Macöona'v und Kughes. tSigner Drahiberichl der .Dresdner -Itachrichie n"> London. D-'. Juli. Die „TimeS" meldet: Der deutsche Bailchafier >ear geiiern >r»h bei Maedeiiald zur Abgabe aan Erklärungen über das der Konferenz überreichte Memo randum, in dein Deutschland die Rechtsansprüche für die Räumung des R u h r g e b i e t - formuliert hat. Die Unterredung dauerte eine stunde. Eine Besprechung zwischen dem Botschafter und dem amerikanischen Staats sekretär Hughes findet der „Morning Post' zufolge am Mittwoch statt. Englisch französische Militärkonserenz. l-igner Tratztbcrtchi der .Dresdner Itachrichie n".t London. LZ. Juli. Wie ..Mvrning Post" in ihrem Litu- ationsbericht vo» gestern feststem. hat Macdnnald in den Londoner Bcrhandlniigcn Hcrrivt die Iusichernug eines gegenseitigen Schutz- nud tÜa>anticver,r.igeS geniacht, um durch dieses Zngeständnio Frankreich die Ausgabe der Rühr besen u n g '» ermögtichen. Herriot habe der Einberusung einer miliiärischen Kanjeren.z zivilcheu Eng and und Irauf reich sür die zweite Angnstwa.lic in Paris zugeslimmt. Keine neuen srnn;ösischen Sanktionssonderanträge. tE i g n e r D r a li t b c r wli t der ..D resd » e I -1l achc ! chle »."> Gens, 22. Juli. Tie Haoas-Agenuir gibt über die nicht- ossizielien L o n n t a g s b e i prcchun g en in Loib-o» ein Kommunigu-- ans. invnach die französische Delegation bc- ichloiscn hat. nach Annahme ihrer Hauistsorderungen betreffs Einscvung der Rcparatianskomnüssian sür die dculschen Ver schlungen und nach Regelung der Eiienbahnerfragc keine weiteren Sondcranträge ans der Konsercnz zu stellen. Die Konstituierung der Deutschen Eisenbahngesellschast zum 1. Oktober möglich. «Durch bunkspri» ch > Pari-, 22. Juli. Ueber die Verhandlungen mit den Eisenbahnsachverftändtgeu Leuerve unb Acworth berichtet der Sonderberichterstatter der HavaS - Agentur au- London: Leverve und Aeworth Hütten erklärt, bah nach ihrer Ansicht di« Deutsch« Etsrnbahngesrllschast »um 1. Oktober konstituiert werden könnte. Die gleichen Sach, verständigen werben heut« erklären, ob die Beibehaltung der -IS«' französischen und belgischen Eisenbahner innerhalb de» deutsche« Personals mit dem Lachoerstanbigenplan vereinbar sei oder nicht. sW. T. B.) Ein Versuchsballon PoincarSs. Poincars entdeckt sein« Besorgnis für dt« englische Industrie. «Londerdicnst von der Londoner Konferenz.! London. 22. Juli. Da« englische Franzoienblatt ..Dailr, Mail" kündigt heute einen Aufsatz PoincarSS an. den sie am Donner-lag veröffentlichen wird. Potncarü wird darin seinen bekannten Standpunkt vertreten und. wie die „Dailn Niatl" sagt, besonder» die austerordentliche Gefahr sür die eng'ische Industrie beleuchten, die durch die Wiederherstellung der ökonomischen EiuheU Deutschland- entsteh«» würde. Dieser Aufsatz dürfte ein letzter Versuch sein, die Stimmung der hiesigen profranzösiiche» Kreise, «deren Treue zu Frankreich neuerdings zu wünlchen übrig lasse, entscheidend zu beein flussen. Das Argument der industriellen Bedrohung Eng land« ist gut gewählt, und die letzte Unter!,ausdebatte zur ReparationSsrage zeigt, daß man in Kreisen der konservativen Partei für diese Beweggründe nach wie vor nicht ganz unzu gänglich bleibt, so stark auch der Stimmungswechsel unter der Oberfläche sein mag. — Die Einstellung -er französischen Sozialislenvresse. Ausgesprochen nationalistische Haltung. -Eigner Droht der ich« bei .Dresdner Nachrichten".! Gens. 22. Juli. Die Haltung der sozialistischen Presse Frankreich« zur Londoner Konferenz ist. wie die „HumanitS" feststem, eine entschieden nationalistische. „Journal du Peuple" findet kein Wort gegen den Ausschluss der Deutschen von den Beratungen und ihre Zuziehung nur zur Unterzeichnung de» Protokoll». Die offiziellen sozia, listiichen Gciverkschasteu Frankreich« haben scruer, laut „Humauits", ihre Teilnahme an einer zum 4. August anberaumtcn Demonstration der sranzösischen Arbeiterschaft gegen den -Versailler Frieden abgclehnt. Morgan komm! nach London. Neuqork. L2. Juli. Morgan, der am iS. d. M. an Bord der „Minne,vaska" nach London reisen wird, erklärte, das, seine Reise in keinem Znsammenlmngc mit der Anleihe für Deiitschland stehe- lW T. B > Tagung des vierten Organisationsausschusses in London. tEtgner Drahibertcht der ..Dresdner -1! a ch r t ch i e n".I ^ Basel. 22. Juli. Tie „Bail. Nat.-Ztg." meldet au» London: ! Gegenwärtig tagt in London, unabhängig von der Konferenz! der Alliierten, das Komitee, da» mit der Kontrolle der zu verpfändenden deutschen Einnahmen beauftragt ist.! Deutschland ist durch mehrere Beamte des Finanzministe riums vertreten. Der Bericht -es ersten Ausschusses. London. 21. Juli. Der Wortlaut de« Berichte» »«» ersten KvnferenzauSschufle» ist, wir anaeründiat. heute abmrd veröffentlicht worden. Bon amtlicher britischer Sette wird dazu bemerkt, das, dieser Bericht nur «nempfedtungen und kein« endgültigen Beschlüsse darstelle. Der Bericht lautet: Da- Komitee hat die Ehre, der Konseren» zur Prllsnna und Entscheidung svlgende einstimmige AnemPsehlnimen behüglich der Absätze c und <l de- 8 1» des cngltsch.fran»üM«be« Memo- randums vom u. Juli lü21 zn unterbrtztte«. Die in der Reparattvn»ronunisston vertretenen Regterunaen werden, indem Ä« sich auf S 22 de» Anhanges 2 »um Teile Vlll des -Versailler Vertrage» berufen, den Slnhana 2 durch Einführung de» folgende« 8 1»» abändern: 1. Wenn die R e pa r a t t o n »kv m m l ss t o n zu be schktehe» hat, ob Deutschland in Ausführung trgenbetncr Ber pflichiung in Verzug geraten ist. soll ein amerikani scher Bürger, brr in nachstehend vorgesehener Weise er nannt ist. an den Erörterungen tettnehmen und seine Stimme abgeben, als ob er unter 8 22 de» zweiten Anhang»« ernannt worden wäre. Der amertkantsche Bürger wird durch ein stimmige Entscheidung der ReparationSkvmmisslon innerhalb von 8l! Tagen nach Annahme des Abänderungsantrages er nannt weiden. Falls die Repitzrattonskommission zu keiner einmütigen Entscheidung gelantzt, soll die Ernennung durch den jeweiligen Präsidenten de« ständigen internationalen Ge rtcht-bofe- im Haag erfolgen. Die ernannte Persönlichkeit toll fünf Jahre den Posten innrhabe» und dann wteüer ernannt werden. Im Falle einer Vakanz tritt dasselbe Ber fahren zur Ernennung eines Nachfolgers ein. Voraus setzung bleibt dabei stets, dass, wenn die Bereinigten Staaten von Amerika amtlich durch «inen Delegierten bei der Reparattongkomnnssion vertreten sind, der unter den vor genannten Bedingungen ernannte amerikanische Bürger aus hören soll. Mitglied der Kommission zu sein, unb keine neue Ernennung unter diesen Bedingungen erfolgen soll, solange die Bereinigten Staate» amtlich vertreten sind. 2. Wenn die ReparattonSkvmmtsston eine Berfehlung Deutschlands feststem, so werben bi« Interessierten Re gierungen mit der Gewissenhaftigkeit eines gemeinsamen Treuhänder» für ihre eigenen finanziellen Interessen und für die finanziellen Interessen der Personen handeln, die gemäs, den Bedingungen des in Siede stehenden Planes Geld leihen, und sogleich über die Natur der anzuwenbenben Sank tionen und Uber die Methode ihrer schnellsten und wirkungsvollsten Anwendung beratschlagen. 8. Um den Dienst der tu, DaweS-Bcrtcht vorgesehene» Anleihe von 8k>ll Millionen Goldmark sicherzu stellen und um die Unterbringung dieser Anleihe zu er leichtern, erklären die Mächte, dast, fall» Sanktionen infolge eines Berstostc» Deutschland» angewenbet werden müssen, sie alle besonderen Sicherheiten respektieren werben, die dem Anlethcdicnst gewährt werden würden. Die alliierten Mächte sind weiter der Ansicht, dast der Anlethedtenst «ine absolute Priorität genieste hinsichtlich aller HtlfSguellen Deutsch land», auf die ein allgemeines Pfandrecht zugunsten ber An leihe gewährt wirb, und ebenso hinsichtlich der Einnahmen, die sich infolge der Anwendung von Sanktionen ergeben. Tie alliierten Mächte stimmen ferner darin überein, dast sie während der Laufzeit der Anleihe nicht zu Sanktionen «reifen werden, sofern nicht die ReparationSkommission eine Ber- seblung gemäs, Abschnitt 8 de» Artikel» III de» Dawes-Ve- rlchieS festgestcllt hat, und zwar durch eine begründete Ent scheidung, nachdem sie die Ansicht des Generalagent«» sür Reparationszahlungen und des Vertreter» der au», markigen Anleihegläubiger angehört hat. 1. Sofern nicht etwa» andere« tn den vorstehenden Para- -raphen ausdrücklich festgesetzt wird, bleiben alle bestehenden Ncchtc der Signatarmächie des Vertrages Vorbehalten. Zum Geburlslag Lelferlchs. Deulfchlanö unö -ie Die heutige Aabinetlssihung. «Eigner D r a h t b c r i » l der D r - s d » e r R a ch i i ch t - n '.j Berlin, 22. Juli. Montag früh fand beim Reichskanzler eine R e s s o r t v c s p r e ch u n g statt. Gegenstand der Aus sprache war die Gesamllage. wie sie sich aus Grund der b,sher:gen Londoner Meldungen und hinsichtlich der bevor stehenden Einladung an Deutschland ergibt. Wie wir erfahren, findet Dienstag vormittag vor der Tagung des Auswärtigen Ausschnäes eine Kabinettssivung statt. Im übrigen wird die Regierung, bevor eine offizielle Stellungnahme erfolgen soll, -ie Beschlüsse der Londoner Hauvtkonferenz abwarten. Eine bedingungslose Annahme kommt nach noch maligen -Versicherungen des Kanzlers in der Ieiitrumspartci nicht in Frage. An der heute um 1l Uhr beginnenden Sitzung des Aus wärtigen Ausschusses nehmen auch die drei Kommunisten teil, io dah vertrauliche Mitteilungen der Regierung über die Lage nicht zu erwarten sind. Wie wir erfahren, begründeten die Sozialdemokraten in ibrer gestrigen Fraktionssiyung ihren Optimismus damit, das, Frankreich durch den Zutritt Amerikas seiner Vvrinachtstelluiia in der Repko verloren hat. Zusammentritt der Reichslagsausschüsse. Der auswärtige Ausschuss. sDrahtmeldung unsrer Berliner Lchrtstleltung.I Berlin, 22. Juli. Der ReichKtaasaiisschust für auswärtige Angelegenheiten trat heute vormittac, zu einer Erörterung der austenvolitnchcn Lage zusammen. Die Sitzung war auster- ordentlich zahlreich besucht Die Ansschnstmitglieder waren saü vollzählig vertreten. Auch die Reichsratsmitglieder hatten sich in grostcr Anzahl cingesundcn. Reichskanzler Marr war nicht anwesend. -Von -Vertretern der Rcichsrcgiernng waren erschienen Austenmintster Dr. Ttrcsemann, Innenminister Dr. IarreS, Finan,minister Dr. Luther. Ernährungs- niinnter Gras Kanitz. Wirtschastsmlnlster Hamm, ferner Reichsbankvrändent Dr. Schacht. -Von Vertretern der Län der waren anwesend Ministerpräsident öl raun sPreusten!. Dr. Gradnauer iSackien!. Dr. v. Pr eg er sBayern!, Dr. B o s l e r «Württembergs, Tr. N i e s c r tBadcns. Dr. Tischbein «Mecklenburg - Schwerins. Scheer lOldenburgs. -Boden «Braniischwelgi und Dr. Nebcltau «Bremens. Austcnminister Dr. Strcscmann ergriff sofort das Wort zu längeren Ausführungen über die a » st e n p o l t t t s ch e Situation und namentlich über den btslseriaen Verlaus der Londoner -Verbandlnnaen. Dan» folgten Ausführungen deS Reichsbankvräsidentcn Dr. Schacht über einen Bank- acsetzentwnrs. des Staatssekre«ärs Trendelenbnrg über das I n d u st r i e o b l i g a t i o n e n g e > e tz und de» Retchsvcrkehrsministers Oeser über das Reichsbahn- gcsetz. Danach wurde die politische Aussprache auf morgen vertagt. Morgen dürsten u a. svrecben Gras Westarp, Pros. Hoetz-ch «Münchens, ferner Dr. Wirts, und Dr. Scholz. Der Retchslagsausschuft sür das keseMe weblel. bcschlost aus Antrag des deuischnalionglen Abg. Dr. Mumm gegen die Stimmen der Sozialdemokraten „nd Kommunisten, die Reichsregiernng zn scharten Widerstand argen die Be lastung ausländischer Eisenbahner im W-sten auch unter dem Gesichtswinkel der Wohnungsnot und der Stellen- und Arbeitslosigkeit im Westen anszusordcrn. Der volkswirlsrhastttche Husschuk des Reichstags nahm einen dentschnaiionalen Antrag an, der die Retchoreaierung zu scharfem Widerstand gegen die Be, Uchkeil einjchränken will, ebenso einen sozialdemokratischen Antras tu der Form, Satz ausländische Wanderarbeiter für bi« Lonüoner Konferenz. Landivirt-chast nur in solchen Fällen vermittelt werden sollen, tn denen einheimische und arbeitswillige Landarbeiter nicht vor handen sind, sowie einen weiteren sozialdemokratischen Antrag, der bezwecki, die Vermittlung geeigneter einheimischer -Arbeitslosen für landwirttchastliche Betriebe zn fördern. Relchslaqszusammenrrltt. Berlin, 22. Juli. Heute nachmittag 9 Uhr beginnt der Reichstag wieder seine Vollsitzungen. Eine Stunde vorher tritt ber Aeltestenausschuk, zu einer Beratung über die Geschäftslage und den bcvorsteh.-nden TagungSabschnttt zu sammen. Soweit sich den Blättern zufolge bisher übersehen lässt, wird der Reichstag nur Arbcitsstofs für einige Sitzungen haben Es wird damit gerechnet, dast -er Reichs- tag tn den ersten Tagen de« August eine längere Sommerpause eintrcten lassen kann. Der Auswärtige Ausschust de« Reichstages tritt heute vormittag lO Uhr zu sammen. (W. T-B.) Voreilige Melsungen über dte b rulsche Einladung Berlin, 22. Juli. Die Frage, wieweit dte „konsultativ« Zuziehung^ der Deutschen zu der Londoner Konferenz gehen soll, ist zwischen den Alliierten noch nicht ausgcstritten. Man ist sich nur einig, dast wegen der Anleihe ein Diplomat allein nicht in Frage kommen kann- Die Einladung der Deutschen ist vorläufig noch nicht einmal bis zu einem inoffizielle» Wink an die deutsche Botschaft in London gediehen, lieber die Frage der Einladung wird tn der deutschen Presse überhaupt zu viel g e s p r v ch e n. Es macht das ganz den Eindruck, als mir es nicht abwarten könnten, nach London geladen zu wer den. So will^in Blatt bereit« dte wirtschaftliche Zusammen setzung der deutschen Delegation kennen! Davon kann zunächst keine Red« sein, da cK noch fraglich ist. ob überhaupt «ine Ein ladung an Deutschland ergeht. Der Druck auf Deulfchlan-. Der „Temps" spricht vou einem Ultimatum. Berlin, 22. Juli. Tie Hinzuziehung der Vertreter Deutsch, land« kann, wie aus London gemeldet wird, erst erfolgen, wenn die Komitees der Plenarsitzung Bericht erstattet haben. Dem „Temps" wird auS London gemeldet: Man fürchtet, dah. die Fragen, die jetzt Schwierigkeiten machen, noch einmal von Anfang an begonnen werden müsten, wenn den Deutschen Gelegenheit zur Darlegung ihrer Auffassung ge geben werden soll. Offiziöse Vorbesprechungen mit dem Bot schafter St Ham er hätten stattgefunden. Aber unter den jetzigen Verhältnissen sei e« wahrscheinlich, dah die Ein» ladung an dte NetchSrcgierung ersttnetntgcnTagcn abgehen werde Ss mache immer mehr den Eindruck, alö ob eine -Art Ultimatum an Deutschland gerichtet werden solle, das ihm zumute, zu unterschreiben, ohne überhaupt seine Stimme erhebe« zu könne«. Die Eisenbahnbeamlen behalten ihre Rechte. Berlin, 22. Juli. Gegenüber mehrfach ansgctauchten Be- sorgnisten wirb seitens des ReichSverkehrSmtnisteriumS ver sichert. dast durch den Uebcrgang der Eisenbahnbeamten aus dem Verhältnis von Rctchsbcamten in da» von RctchSeisen- bahnbeamten in Ihren Rechten und Pflichten nichts geändert wird. Sie behalten ihre öffentlich-rechtlichen Befugnisse. Das Spihbergen-Abkommen im Reichsral. Berlin, 21. Juli. Der Rclchsrat hat gestern einstimmig das Spitzbergen-Abkommen ratifiziert. sW. T. B ! Einspruch Lelnerts gegen seinen Abbau. Berlin, 22. Juli. Ter Oberbürgermeister von Hannover Letnert hat gegen seinen Abbau Einspruch erhoben. Berlin, 22. Juli. Znm heutigen GebmctStag Helffertch» widmet dte „Krcuz-Ztg." dem verstorbenen GlaatSmann einen Artikel, in dem c» hetstt: Untere Feinde beschltesten «in neues Diktat Dieses Diktat ist politischer Natur und wird eiilgckicidct in die wirtschaftlichen Borschläge deS Sachver siändigenaulachlens. Dieses Sachverständigengutachten hat der auf die Wirtschaft übertragenen Erprcsierpolttik den Weg ge ebnet. Es hat ihr nur andere Methoden untergeschoben, um die Versklavung Deutschlands fruchtbar zu machen. Die Kriegsbeute soll möglichst sicher und reibungslos nach Hause gebracht werden. Weil sie tn London alle daran beteiligt sind, werden sic eins sein. Einig darin» dast Deutschland nicht allein dte Kosten, sondern auch die Zinsen und ZinseSzinscn der Tributfordcrungcn aufbringen must. Einer hat sofort erkannt, vor welcher Zukunft wir stehen, al« da« Gutachten seinen Weg in die OcfsenUichkett fand. Dieser eine war Helffertch. Ter Artikel schliestt: Helffertch kämpfte darum, dast wir am Leben blieben. Wir aber kämpfen weiter, dast seine Lebensarbeit nicht tn Trümmer sinkt. Das Urteil i« Salleschea Kommunisten, prozejj. «Durch Funklvruch.t Die Vernehmung in dem grasten Aommuniste»pro»eh ergab einwandfrei, dast gutorganisierte Aufmarschpläne der Kommunisten Vorlagen, und dast von den Kommunisten dte ersten Schüsse abgegeben worden sind. Dt« Kam- munisten haben dte Schupo auf alle Weise provoziert unö die verwundeten Polizeibeamten mit Messerstichen, Stock» und .Kolbenschlägen grausam traktiert. Aber auch die Vorbereitung de« Angriffes ist ganz systematisch gewesen. So berichtete der Zeuge Landjäger Torgau, wie das Dorf Grostkügel bei Halle am Vorabend des U. Mat von I5M bi« 2tX«ü Kommunisten besetzt war, wie sie Posten ausstelllcn und AutoS anhtelten. Sine GastwirtSfrau sagte aus, dah in ihrem Gasthofe 4N Sani täter und zwei Aerzte übernachteten, die am lt. Mai nach Halle weiter wollten. — Der Staatsanwalt beantragte gegen Wcsermann. Seibold, Netzer je ü Monat« Gefängnis, Berndt, Ztmmermann. Heber. Wüstemann. Merker, Scheibe, Morgen stern je S Monate Gefängnis. Schöber, Kunze 1 Jahr Ge fängnis. Müller I Jahr 8 Monate Gefängnis unb Jahn 4 Jahre Zuchthaus. Bet letzterem muhte da« Strafmaß so hoch bemessen werden, weil er tn geradezu bestialischer Welse .verwundet am Boden liegende Polizdibcamte mit Stöcken re. bearbeitet habe. Nach vierstündiger-Beratiing deS Gerichts hofes wurde nachts II Uhr das Urteil gefällt. Es erhielten die Angeklagten WeserKwn«, Ersnrt « Monate Gefängnis und 9« Mk. Geldstrase, Zimmermann- Wcißensels IW Mk.. Scibold-Auc. N-stler.Borna. verndt- Lcipzia, WMcmann-Lcipzig, Merker-Leipzig le ö Monate Ge- sängnls, Elbrich , Elgcrsbcra 7 Monate, Kunze » Leipzig 7 Monate, Schobcr-Rotha 8 Monate, Müller-Leipzig 1 Jahr, Iahn-Srsnrt 1 Jahr 9 Monate Gefängnis, Morgenstern« Ehemnitz lüü Mk. Geldstrase. Heber, Schulz und Scheitel wurden sreigcsprochcn. Das Urteil im Prozeß Rahar-t. Berltu, 21. Juli. Im Prozeß Rahardt und Genoss«» wurde hente das Urteil gefällt. Der frühere Präsident der Berliner Gewerbekammcr Rahardt erhielt wegen schwerer Untren«. Anstistnng zu schwerer Untreue, aktiver Be stechung. Betrugs. Preistreiberei und Ketten handels eine Gesamtstrasc vou SZ Jahre» Gefäng nis und Sststl! Goldmark Geldstrase. Lein Lohn Erich Rahardt wurde zu einer Geiamtstrafe von SK Jahre., Gesängn>S und 11! 09» Goldmart Geldstrafe verurteilt Die übrigen Angeklagten erhielten Freiheitsstrafen bi« zu 2 Jahre» Gefängnis und Geldstrafen von 2VVN bis ülM Galt, mark.
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