Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270202017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927020201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927020201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-02
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsischer Landtag. Besetzung -e» «attonaltzLvnvmische« Lehrstuhle» an -er UnlversttSl Leipzig. — Süchsisch lhürtngischer Grenzausgleich — Le- kllmpsaug de» Verdrechertu««. — Aerzle und Lan-esversicherungsanslall. — Arbellszelt- und Erwerbslosenprodlem. 11. Sitzung. Dresden. den 1. Februar 1927. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Präsidenten Och«», werden zunächst einige Wahlen «»rgenommen. ES werben gewählt in de» Aufsicht-rat der Sande». siedlungSgefellschast ^ächitschrsHetm" die Abga. Lnutzich sD.-N). Dr. vlüher iD. Bp.). Müller. Planitz iDoz). und Spitz iKomm.). Dann werden je IS Abgeordnete für den Unter, such u n a » a u » i chu ß »ur Unterluchuirg der Berhältntsse in den Gesangenan st alten ulw. und den Ausschuß für veiolbung». und Beamtenfragrn gewählt. Abg. Wecke! (Soz.) begründet eine Anfrage seiner Irak» tion »ur Nachfolge de» Professors Pohle so der Universität Leipzig. Der Redner fragt, ob die Regt«, «ina bereit sei. Auskunft darüber zu geben, ob über den Nachfolger de- verstorbenen Nationalötonomen Pohle bereit» Entschließung gefaßt worden tet. und wenn nicht, nach wer- chen Grundsätzen sie den Lehrstuhl zu besetzen gedenke. Der Lehrstuhl sei bisher in recht einseitiger Weis« benutzt worden. Sr müsse von einem Manne besetzt werden, der wirklich neu« trat fei und angesichts der überwiegenden Arbelterbcvölke. rung in Sachsen der Sozialpolitik mit Verständnis gegcnüber- ftebe. ES iet daher verwunderlich, daß. wie man hör«, ein Ägrarpolltlker berufen werden solle. Der Redner spricht von sfakultätöwirtichast tn Leipzig. VolksbU-ungsminisler Dr. Kaiser bezeichnet die Anfrage alö überholt, da die Berufung bereits erfolgt sei. ES müsse abgelchnt werden, an der Hochschule VcltanIchauungSprofcssnren zu gründen. Die Wissenschaft müsse vorauSsctznngSloö gelehrt werden. Di« Fakultät habe keinen BeletzungSzwang auSgcilbt. Gegen Professor Keß. ler, der auS Jena berufe» worden sei, könne nicht» ein- gewendet werden. Professor Keßler lebe tn der Sozialpolitik sein Haupigebirt. Man sei bemüht, die Lehrstühle so zu be. setze», baß ein vollkommenes Ganze herauskomme. DaS sei sehr ichwicria. Die Berufung vertrage sich durchaus mit ge sunden Grundsätze» an der Hochsänrle. Aba. Dr. Schmlucke (Komm.» behauptet, baß «S keine neutrale Wissenschaft gebe, erst recht nicht eine neutrale Nationalökonomie. Ein solcher Professor, wie er nach Leipzig berufe» worden lei. werde In Svwsetrußland niemals eine Stelle linden. Die kommunistische Fraktion habe vor einiger Zeit eine marxistische Professur gefordert, der Antrag iei aber sogar von den Sozialdemokraten abgelehnt worden. (Unruhe: Widerspruch.) Vizepräsident v. Hickman« ID. Bv.I stimmt den Grund- sStzen des Bolksbildungsmtntsters über die Besetzung der Lehrstühle zu. ES solle nicht maßgebend sein die politische Einstellung, sondern lediglich di« wissenschaftlich« Leistung. Abg. Wcckcl iSoz.) entgegnet den Kommunisten, daß seine Fraktion längst Marxisten ittr die»Univcrsität gefordert habe. Der sSchfifch.lhüringifche Greuzausgleich bildet den Gegenstand einer Anfrage der Deutschnattonalen Lolköpartci. die von dem Vizepräsidenten Dr. Eckardt (D.-N.f begründet wird. Dem Vernehmen nach fänden zurzeit Verhandlungen mit der tbliringischen Regierung wegen des GrcnzauSgleichS statt. In den betreffenden Benölkcrungskreisen herrsche eine gewisse Unruhe, da dt« Ocfseiitlichkeit im Dunkeln gelassen werde. Der Redner fragt, ob die Negierung bereit sei. über den Stand dieser Verhandlungen Auskunft zu erteilen. Ministerialdirektor Dr. Schulze äußert, daß daS Br. diiriniS. die lehr zerrissenen Grenzen zwischen Sachsen und Thüringen zu verbessern, schon seit Jahrzehnten bestehe. Er bestätige, daß seit Jahr und Tag zwischen den beiden Regt«, riuiaen wegen einer Verbesserung der Grenzen Verhandln!,, gen gepflogen worden leien. Dabei habe sich daS sächsische Kabinett auf den Standpunkt gestellt, baß GebletSveränbcrun- gen nur vorgenommen werden sollen, soweit eS notwendig iet im Berrvaltungsinteresse. d. h.. die Grenzverbandlungen iolltcn sich nur beziehen auf Enklaven und sogenannt« doppel- staatliche Orte. Die thüringisch« Regierung habe sich aber über die grundsätzliche Seite der Frag« noch nicht schlüssig gemacht, lo daß er es sich versagen müsse, über Einzelheiten Mitteilung zu machen. Die sächsische Regierung hoffe sedoch. Laß diel« grundsätzliche Stellungnahme bald erfolg«. Dann iverde die Möglichkeit gegeben sein, dem Landtage eine ent- sprechende Vorlage zu mache». Er lwss«, daß dies noch in diesem Jahr« der Fall sein iperde. SS bedürfe hierzu auch eine» RctchSgrsrtzeS. Abg. Kanßsch (Soz.) kan» sich mit der Auskunft der Regierung nicht zufrieden geben. Di« Bevölkerung müsse über den Stand der Verhandlungen aus dem laufenden er- Hallen werden. Im Interesse des wirtschaftlichen Lebens müßten die Verhandlungen recht bald zum Abschluß gebracht werden. Der Bevölkerung müsse Gelegenheit gegeben wer- den. dazu Stellung zu nehme». Das Aeberhan-nehmen -er Einbrüche, Diebstähle, Sittlichkeitsdelikte uns dergleichen bat die Fraktion -er Deutschen BvlkSpartet zu einer An frage veranlaßt. Aba. Dr. Gelfert lD. Vp.) begründet die Anfrage. Durch die .funahme der genannte» Delikte werde neben anderen Schäden da» Vertrauen in die Organe, die zum Schutz von Ordnung und Sicherheit berufen seien, geschmälert, das An- sehen des Landes beeinträchtigt und damit schließlich auch das Verkehrs- und Handelslebcn geschädigt. Der Redner fragt, ivas die Regierung zu tun gedenke, um diesen Aus wüchsen erfolgreich zu begegnen. OberregicrungSrat Dr. Nätzsch macht »amenS der Negie rung längere Ausführungen. Er sagt u. a.: Die Kriminalität im Reich und iy Sachsen ist hoch. Darüber, baß sie hcrabgcmindcrt werden muß, besteht bei allen in Frage kommenden Stellen Einstimmigkeit. Diesem Zwecke dienen tn erster Linie der Entwurf eines Allgemeine» Deutschen Strafgesetzbuches und der Entwurf eines Straf. vollzugSgcsetzcS, der soeben scrttggestellt worden ist, sowie das RctchSkriminalpolizetgesctz vom 21. Juli 1022. Das RctchSkrimiiialpoltzcigesetz will eine wirksame Bekämpfung des Verbrechertums durch Zentralisicrnng der Kriminalpolizei herbeisiihre». Sachsen ist das erste Land, welches auf Grund dcS ReichSkriminalpolizcigcsctzcs ein Landedkrimlnalamt be. reitS am 1. Oktober 1922 errichtet und die gesamte Kriminal. Polizei verstaatlicht und streng zentral organisiert zusammen- gesaßt hat. Diese Maßnahme» sind nicht ohne Erfolg ge blieben. Was die Zunahme der Verbrechen im allgemeine» betrifft, so kann nicht gesagt werden, daß sic in t h r e r G e. samtyeit zugenominen hätten. Es haben z u g e n o m. men: die Betrugsdeliktc, die Brandstiftungen, die Sittltch- keitSvcrbrcchcn, die Unterschlagungen, die Körperverletzungen und in gewissem Umsange die sonstigen strafbaren Hand lungen, außerdem die Münzverbrcchcn. Abgenom me» haben die einfachen Diebstähle, die schweren Diebstähle, Hehlerei und Raub, während Mord, Totschlag und Kindes- tötung ungefähr auf der gleichen Höhe geblieben sind. Nach einer Zusammenstellung des LandeSkriminaiamtcS sind ins gesamt behandelt worden an K r i in i n a l s ä l l e »: im Jahre 1928: lüg 827, 1921: 119 88«, 1925: 111977, 192«: 113567, wozu noch an M U n z v e r b r e ch e n kommen: 1923: 108«, 1921: 57M. 1925: 2911. 192«: 7195. Im einzelnen verteilen sich die Delikte in den einzelnen Jahren 1928, 1921, 1925, 192« wie folgt: in den Iah, 1. Betrug 2. Brandstiftung 3. Sittllchkcitsverbrrchen 1. Unterschlagungen 5. Körperverletzung «. Sonstige sträkbare Handln» 7. Einfache DMstähle 8. Schwere Diebstähle 9. Hehlerei IN. Raub 11. Mord, Totschlag, Kindestöt Dir Täter wurden ermittelt in den Jahren 1923 in INI218. 1921 in 88 62«, 1925 in 91 117 und 192« in 98 89N Fällen. DaS ergibt für 1928: «6.5 Proz., 1921: 75 Proz., 1925: 79^i Proz. und 192«: 82 Proz. der Fälle. Dieser sich steigernde Erfolg der ErmittelungStätiakeit ist zum erheblichen Teile mit aus die zentralen Einrichtungen des Landeskriminalamtcs: nämlich der Landesnachrichtenstcllc, der Landeszentrale für Schriftenvergleichuiia, der Landes, zentrale sür daS Fingerabdruckverfahren und der LandeSlicht. bilbsammlung zurückznsühren. DaS Ministerium erwägt weiter, die Zahl der Kriminalbeamten z« erhöhe» «nd über dies die Zahl der grünen Polizeibeamte» im Etnzcl- dtenst ebenfalls z« vermehre«. 1938 1934 1925 193« 9 0«8 15139 15 41« 15 698 898 «99 1972 1212 1115 8171 8 592 8 818 5 799 7117 7 795 8191 1193 2 256 3 25» 8 585 89199 89 611 1« 879 13 869 68622 85 293 26 672 26181 25 728 13278 8 880 8 723 1118 2 29« 1957 985 117 168 859 262 270 225 199 235 Nur ist diese Frage insofern außerordentlich schmierig, als diese Vermehrung des Eiiizeldteiistes nur aus Kosten der gc. schlossenen Bereitschaften geschehen kann, da die Zahl der ge. samten Polizeibeamten ja durch den Versailler Vertrag un feine Folge» feftgelcgt ist. Abg. Hartsch lSoz.f steht I» der Zunahme des Verbrecher- tumö eine Ursache dcS Krieges, der Erwerbslosigkeit und des Hungers. Nur eine Aenderung der Gcsellschastsstruktur werde Helsen können. Abg. Siewrrt (Komm.) spricht in ähnlichem Sinne. Wen» die Ausgaben sür Polizei, Heer und Marine der bedürftigen Bevölkerung zugute kämen, würde mancher Anreiz zum Dieb- stahl Wegfällen. Abg. Dr. Gelfert iD. Vp.) weist unter großem Lärm der Linken daraus hin, daß daS Abbrciincn von Scheunen, daS Umbrechen von Obstbäumen, das Bedrohen mit Schußwasseu nichts mit Hunger zu tun habe. Eine vom Abg. Kuntzsch begründete Anfrage der Deutsch- nationalen Volkspartet betr. die Abordnung eines SchmiedemcisterS in den Prüfungs ausschuß sür Hufschmiede wird vom WirtschastSminifter Dr. Wilhelm dahin beantwortet, daß am 1. April eine Verordnung in Kraft treten werde, in der vorgesehen sei, daß der PrüsungSaus» schuß auch mit einem geprüften Husbcschlagmeistcr besetzt werde. . Die beiden folgenden Punkte der Tagesordnung werden gemeinsam beraten. Zunächst handelt cS sich um den Streit der Organisation sächsischer Acrzte mit der Landesocrsicherungsanstalt. Abg. Dr. Schmtncke (Komm.) äußert in der Begründung, daß seit dem 1. Oktober 1925 die Organisation der sächsischen Acrzte sich wegen der Bezahlung der Gutachten in einem Streit mit der LandesvcrsichcruiigSanstalt befände. Die Acrzte stellten infolgedessen seitdem keine Gutachten mehr sür die LandcSversichcrungSanstalt anS. Nnsgesochlcii werde dieser Streit aus dem Rücken der Arbcttsinvaliden, die unter den unerhörten Zuständen schwer zu leiden hätten. Eine schleunige Beilegung des Konfliktes sei unbedingt nötig im Interesse der arbeitenden Bevölkerung. Die Laiideöverstchcrnngsanstalt fei kapitalistisch eingestellt. Ministerialdirektor Dr. Kittel erwähnt, das Zusammen arbeiten »wischen Acrztcschast und Landcsvcrsichcrungsanstalt sei erschüttert worden, als sich der Leipziger Aerzteverband auf Grund einer Erklärung der preußischen Negierung zu höheren Ansprüchen berechtigt gehalten habe. Tic L-andesver- sicherungsanstalt habe aber geglaubt, an der bisherigen Be zahlung der Gutachten scsthaltcn zu müssen. Tic Möglichkeit, in den Streit einzvgrclfen. sei für die Negierung sehr be- schränkt. Zwangsmaßnahmen hätten nicht in Frage kommen können. Es hätten drei Verhandlungen stattgcsiindcn. und es sei schließlich über die materiellen Fragen ein Ein« vernehmen erzielt worden. Dagegen habe sich der Vorstand der LandesversicherungSanstalt nicht in der Lage ge- sehen, der Beschränkung der ärztlichen Tätigkeit auf Mit glieder des Leipziger Verbandes zuzustimmen. Tie Rück- äntzerung des Aerztcverdandes hierzu stehe noch au». Abg. Schulz« <Loz.) beantragt zur " Gebührenordnung für Aerzle und JahnSrzle vom 18. November 1921, baß der den Krankenkassen zu ge. währende Nachlaß In Höhe von einem Fünftel der Mindest- iätze bestehen bleibt, und die Regierung ersucht wirb, sich mit der Neichsregierung In Verbindung zu setzen, um das Zu standekommen einer Neichsgcbührcnordnuug hcrbeizusühren. Die NcichSvcrsicherungsordnung sei aiifgebaut auf sozialen Grundsätzen, nicht aber auf den Grundsätzen der Prlvatver- ^IlliltllllllillllUIIIllllllllillllilllllliilllllllililiilMilillillllllllllliilllllllllilliiiililllllllUlllll,,,^ i püIsnl-Holsl Vlsbef ^ V«. ernnl NInckoe D Vomokmes Z D 7-12 vkr «denäs: A - IAu»Idc § ^ItIIiIIiIllllMIIIIttIIIIIIlIIllNi>IIlI»MIIl»»I»II»iIII!IiI»»i»IIIIllItiiIIIlMI»»iIIl»iI»IIIiIliIs^ s* Architcktcn-Gcscstgebuna ln Frankreich. Die Organi. sationen der französischen Architekten verhandeln gegenwärtig mit der Regierung über die Ausarbeitung eines Gesetz entwurfes sür die Regelung der SiandeSinteressen der Archt- tekten Der Enlwuri soll die 1895 von I. Guadet geschaffene VerusSreaelung des Zcntralverbandeb zur Grundkage er. halten. Damit würde das Dipiomexamen gesetzliche Voraus setzung für die Führung dcö Archttekteiititels und für die Aus übung des Berufes werden. f* Meisterwerk« chinesifchcr Freskomalerei. Der grie- chische Millionär George SumorseopouloS. der auch die groß, artigste Sammlung orientalischer Keramiken besitzt, bat eine Anzahl alter chinesischer Fresken nach Europa gebracht, die von dem vorzüglichen Kenner der orientalischen Kunst Lau» rence Vtnvon zu den hervorragendsten Kunstwerken aller Zeiten gezählt werben Die FreSkcn. die durch Kult» aus dem Innern der Provinz Cbiblt tn langen Märschen nach der K"ste acbracbt worden sind, haben eine» sehr groben Umfang: eine davon mnstte kür de» TritiSport in zwölf Teile zerlegt werden. Ihre Ausstellung wird im Britischen Museum er- folgen. Ein Preisausschreiben sür Musikfreun-e. Unter allen Völkern steht unbestritten da» deutsche Volk leinen musikalisch schövscrischen Leistungen nach an der Spitze. Trotzdem ist auch tn Deutschland die Zahl derer, die ohne Musik dahtnlebcn unerfreulich groß. Vielen Millionen ist es nicht bewußt, welche Bedeutung die Musik für das Menschenleben hat. Eine ganze Welt ist lenen verschlossen die von der tröstenden und befreienden Macht der Töne nichts ahnen. D-rS war nicht immer so. Hausmusik — insbesondere das Klaviersptel — ist In Deutschland freudig gepflegt worben. Sie wurde mit Recht al» eines der vornehmsten Kulturgüter gkwiirdigt. Durch die Vernachlässigung dieser edelsten Kunst, deren Niedergang in erschreckender Welse zunimmt, verarmt die deutsche Seele. daS ganze deiitsche Wesen dort, wo e» Jahrhunderte lang mit seine tiefsten Kräfte bergelritet hat. So steht geradezu ein wesentliche» Stück Weltgeltung dcS dent'chen Volke» aus dem Spiel Musik ist die Sprache de» Herzens und des Gemüt» sie ist die Innerlichste aller Künste und die edelste Gabe de» Himmel». Sie darf unserem Volk niäu ncrlorcngehcn. Wir müssen nicht nur Musik hören, son. der» vor allem auch auSüben. wenn nicht mcbr und mehr die Quelle wahrer Musikkultur, die mit dem Klavterspief eng verbunden ist. versiegen soll. Ihren hohen Wert ins rechte Licht zu rücken, erläßt der unterzvichnet« Verband ein literarisches Preisausschreiben für die besten Arbeiten, die zur persönlichen Musikpflege und zum Erwerb von Klavieren und Harmo- nie» anrcgen. Folgende Bedingungen sind dafür maß gebend: DaS Preisausschreiben ist offen für laden Reichs- und Ausländsdeutschen. Die Arbeiten können tn Prosa oder Versen, kurz oder lang sei», sollen jedoch das Ausmaß von 19« Druckzeilen zu je ll Silben nicht überschreiten. Eine Sentenz, ein Ausspruch, ein treffender Zweizeiler haben eben so Aussicht ans Preise, wie Feuilletons, solange letztere nicht theoretischer Art. sondern gemeinverständlich »nd volkstümlich sind. Namentlich kommen in Betracht Erzählungen und No vellen. Bestimmend sür die Preisrichter wird lediglich sein literarischer Wert und Eignung der Arbeiten für den Zweck dieses Preisausschreibens. Als Preise sind ausgesetzt: 1. Preis: 1 Stutzflügel von C. Bechstein, Berlin, im Werte von 8699 Mark: 2. PretS: 1 Weltslügel von Gcbr. Niendorf. Luckenwalde, im Werte von 2199 Mark; 8. PreiS: l Pianino von der Kaim-Pianoforte- fabrik. A.-G., Kinhhelm Deck, im Werte von 1769 Mark: 4. PreiS: 1 Pianino von Ler Schiedmayer-Planofortefabrtk svorm. I.LP. Schicdmaner). Stuttgart, im Werte von 1799 Mark; 5. PretS: 1 Pianino von Frankc-Sponnagcl, Licgnitz, im Werte von t859 Mark; 6. Preis: 1 Hüvfner. Pianino von A. Jaschninskn, Berlin im Werte von 1290 Mark; 7. Preis: i Harmonium von Emil Müller, Werdau, im Werte von 599 Mark; ferner 19 Geldpreise zu ie 199 Mark und in Geldpreise zu je 59 Mark. Der Verband Deutscher Klavier. Händler behält sich vor. entweder die Zahl der Geldpreise zu vermehren oder nicht preisgekrönte Arbeiten käuflich »n er- werben, sofern Wertvolles besonders reichlich eingchen sollte. DaS unbeschränkte Urheberrecht der preisgekrönten Arbeiten für alle Länder gebt ans den Verband Deutscher Klavier. Händler Uber. Die Entscheidungen der Preisrichter sind end gültig und unanfechtbar. Bewerber und Preisträger er- kennen die» unter Ausschluß de» NechtSnwgeS an. Ein- sendnngen sind zu richten an den Verband Deutscher Klavier. Händler. e.B.. DreSden-A.. Johann-Georgen-Allee 9. und zwar spätesten» bis zum 15. Mai 1937, abends S Uhr. Die Einsendungen werden möglichst mit der Schreib maschine geschrieben erbeten, müssen aber auf alle Fälle mit einem Kennwort versehen sein, und zwar sowohl auf dem Briefumschlag wie auch auf dem Manuskript. In einem be» sonderen Briefumschlag, der nur da» Kennwort trägt, muß bi« Adresse de» Verfasser- beigcfügt wcvben. Arbeiten, die mit Name» und Adresse be» Einsender» versehen sind, werden vom Wettbewerb ausgeschlossen. Das Prctsrichteramt haben güttgst übernommen: Freiherr von Gletchen-Nußwurm, Schriftsteller. München; Unico Hensel. in Firma Musikhaus Alfred Schmld Nachf., München; Hosrat Franz Plötner, in Firma Hofmusikalicnhandlung F. RicS, Dresden; Hermann Roth. Schriftsteller. München; Professor Dr. Eugen Schmitz, Dresden; Paul Schmers, Schriftleiter der „All gemeinen Musikzeitung", Berlin; Pros. H. W. v. WalterS- hwulen, Direktor der Akademie der Tonkunst, München. — Ihr Urteil wird spätestens am 1. September 1927 bekanntoegeben. Verband Deutscher Klavicrhändlcr, e. V.. Dresden-S, Fritz Hoffman n, Halle. 1. Vorsitzender. Bücher un- Zeitschriften. V „Die Kunst". Monatshefte für freie und angewandt« Kunst. (Verlag: F. vruckmann A.-G.. München.> Januar« und Fe- bruarhest. Diese zwei uns vom Verlag vorgcleglen neuen Hefte weisen wiederum höchst wertvollen Inhalt, geböte» ln allcrichönster illustrierter Form, aus. An Malerei bringen dlc teste Aussätze über den iiUereaanien französischen Meister Scnru Nouveau, bann einen solchen mit köstlichen Jtz»frrationen über den Dllneldorser Maler llhampion mit ausgezeichnetem Text de» Dichters Herbert Eulen« bevg> dt« FreSken des Wiener Meisters Anton Faistauer tm umge bauten Salzburger Festspielhaus, die Neilerwervilnacu der r>steo° reichlichen Galerie ln Wien mit einigen herrlichen Bildern von Wald« müllrr, Caspar David Friedrich, Romaco; einig« Proben de« setzt so sehr in den Vordergrund gerückten Pariser Malers Utrillo, und zum Fest der heiligen drei Könige einen Aussatz über den wundervollen Zug der heiligen drei König« von venozzo wozzoli im Medlci-Palast In Florenz. A» Plastiken kommt der Dresdner Karl Albiker, heul« zweifellos eine unserer stärksten plastischen Begabungen zu Wort. Au» dem Gebiet« der WohnungSaudslaitung erscheint diese» Mal ein ganz besonder« köstliches Beispiel: Werke be» Stuttgarter Architekten Lchmiithenner, klar, stlmmungSreich. trotz aller Einfach heit von höchster Delikate,,«. Sehr zeitgemäß ist ein ziselier Aufsatz an» diesem Gebiete „Eine billige Wohnung" von Karl Bcrtsch, auS- geführt von den Deutschen Werkstätten. ^ Kri«Iu»lr,«ane. Im Verlag von Georg Müll«?, München, erschienen folgend« Neuheiten: ?)u„us Khan» Heirat. Roman von Frank Heller. — Der Fall Robert Robertson«. Roma» von Sven Elvestad. — Die rasslntcrtestc Frau Berlin», von Garat» Arvay. — Da» Geheimnis de» Falle» Eharlcri«, von A. Fteldlng. — Rosa Montana» Diamanten, von Sven Elvestad. — DaS Wolf», ritdel, von Jultu» Regi». — Der gelbe Diwan, von B. William». — Der eiserne wagen. Roman non Sven Elvestad. — Der Mann, der di« Stadt plünderte, von Sven Slvestad. — Der Tod kehrt im Hotel ein. Roman von Sven Slvestod. — Montrose, von Sven Slvestad. -» Laufend Eisen im Feuer. Roman von Sven Eloestab. — Der dritte Schub- Kriminalroman von Vl« Stesani. — Die Rache de» Hong Shung tzu, von Oitoivcll Vinn». — Der Mord auf dem Golf platz, von Agathe Christi«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)