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Dresdner Nachrichten : 22.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192212225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-22
-
Monat
1922-12
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.12.1922
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»efsen Grenzen ..na« den strategischen Bedürfnissen" Kranr- reich» fcstzuirelleu srten. »der ganze übrige Leit der aus dem linke» Rheinufer gelegenen Gebiete abzutrennen und von leder politischen und wirtschastlichen Abhängigkeit von Deutschland zu befreien sei", lind das andere der beiden Dokuinenle ist der vielbeachtet« Bericht -es Vorsitzen-«» der Finanzkaminttsion in der sranzvflschcn Kammer Tariae. in Zein von einer „Politik aus lange Sicht" die Siede ist, die dazu führen soll, „da« Rheinland von Deutschland loS- zuiösen" und eS unter die „milttiiriiche Hut Frankreich«" zu bringen. Gegen diese Tatsache» wird der französisch« Ministerpräsident schwerlich etwa« einwenden können. So bliebe nur zu erwägen, warum Pvincar« sich solch« Müh« gibt, die alten Absichten Frankreich» aus das Nhelst- land. die er zum Leitstern seiner ganzen Politik gemacht hat. gerade setzt zu bestreiten, nachdem er persönlich st« ,a den letzten Monaten immer osf«ner batte hervortreten lasten. Der Grund dafür ist ziemlich klar. Wir stellen ln einer Entwicklung-Phase der europäischen Pvlittk, in der dir an den Objekten der sranzüsischcn Gewaltpläne direkt mit- interessierten Milchte für ihre eigenen Belange zu fürchten beginnen, während Amerika, das nur mittelbar aus Deutsch lands Existenz Wert zu legen braucht. daS ewig« KriegS- -geschrei und Säbelgerasscl. die »uaushörlichen Anklagen und Notrufe, die vom alten Erdteil zu ihm hinüderdringen, gründlich satt hat und Miene zu machen scheint, sich osftztell gegen den wirklichen Störenfried zu richten. Elemenceau wird in geheimen Auseinandersetzungen sicherlich manches darüber zu vermelden haben. Frankreich würde also bei ossenrr Fortsetzung seiner Gewaltpolitik Gefahr lausen, eine- Tage» tatsächlich die ganze Welt gegen sich zu misten. Eine solche Entwicklung der Politik konnte und möchte natürlich bei aller AnnexionSlnlt kein französischer Mtnlster- vrälident vor der Kammer verantworten. Deswegen schwürt PoincarS in Eile seine bisherigen, sicherlich ganz ernst ge- meinten Pläne ab, und die Kammer versteht ihn und spricht ihm da- Vertrauen ans. Eine üble Komödie, die stier vor sich gegangen Ist! Man wird sic erst richtig zu würdigen verstehen, wenn man die nur wenige Tage später erfolgte Marinededatte des fanzösischen Parlaments daneben- hält. In ihrem Verlaufe hat nämlich der Berichterstatter erklärt, man mäste Frankreichs Kästen gegen Deutsch land verteidigen. Deutschland seien vom Versailler Ver trag genügend Elemente gelassen worden, um eine Kriegs- marine zu organisieren, „die hochgradig gefährlich werden könne". DaS ist ein Zeugnis für den Wert der neue» „ge- waltseindlichen" Politik der französische» Regierung. Es ist -aö uralte Spiel mit der erlogenen Bedrohung Frankreichs durch Deutschland, die immer den Borwand ?ur Annerio- nen und sonstige Vergewaltigungen abgeben wusste. Wir werden also gut tun, die neue MaSke PoinearüS mit aller Vorsicht zu betrachten und allenthalben ans die Stellen auf. merksam zu machen, in denen die alte Gewaltpolitik un verhohlen hervorgrinst. s» !S ^ a, L 8 S S, « e> 8 t-ä s ^ L § A L ÜS wr s Daldwins Mission ln Amerika. Angeblich« neue Vorschläge Englands. Paris. 2i. Dez. Einer Londoner Meldung de» „Petit Journal" zufolge würde der englische Schatzkanzlcr Stanley Valdwin nach seiner Ankunft in Washington am 3. Januar dein Präsidenten Harding folgende Vor- sch läge unterbreiten: Grossbritannien ist gewillt, die deutschen BondS der Serie 6 anznnrhmen. was Frankreich i, seiner Schuld an England entlprcchcnd erleichtern wird. Indessen wird jedenfalls dir Bedingung gestellt, das» Frank reich in keiner Form irgendwie einen Teil deS d.'Nischen Territoriums weder beseht noch zu besehen droht and dass eS einem langfristige,, Mora torium für die Reparationen znstimmt und die end gültige Festsehung der deutschen Schuld ans eine vernünftige Lumme annimmt. Gegen dicke Kon zession wird England von d n Vereinigten Staaten gewisse Bedingungen für sich selbst verlan-cn. ES h"sst, einen Zinefnss von zwei bis drei Prozent für seine Schulde« zu erhalten. Der „Temps" stsbilifierl mit Kilse Ser -eulschen «»hie! Paris, 21. Dez. Im Rahmen einer alten Forderung .Kein Moratorium ohne Pfänder" beschäftigt sich der ..TempS" mit den bereits von ihm vor einigen Tagen an geregten Gedanken, die deutsche Währuna mit Hilfe b«S io der deutschen Kohle lirgenden natürlichen Kapitals zu stabilisieren. Der deutsche Staatsschatz hätte nach dem Plane, den das halbamtliche Blatt heute entwickelt, die in Deutschland geltende vicrzigprozcrttigc Abgabe von der Kohle an eine Stelle avzuführcn, die man etwa Stabilistc, rnagskaste nennen könnte. Diese würde nicht über die Abgabe, sondern zunächst über 70 Prozent der in Deutsch land geförderten Kohle in nsiurs verfugen und drei- oder sechsmonatige in Gvldmark oder anderen stabilen Wästrun. gen ausgestellte BvnS mit Anrecht aus eine ihrem Nenn wert entsprechende Kohlciiinenge ausgebcn. Dank dieser „höchst einfachen Einrichtung" wurde dann Deutschland das erste Muster einer gleichzeitigen nationalen und gesunden Währung besitzen. Der Umlauf dicker Währuna werde keine Tendenz znm Anschwellen answcisen. weil sämtliche BvnS am Verfalltage in Kohle eingelvst wurden. Wie aber, fährt der „TempS" fort, würde die StabilisiernngS- kaffe selbst ihre eigenen Zertifikate anlegen? Was würde sie mit derienigcn Kohle machen, die am Verfalltage nicht abgernsen würde? Soll die Kaste selbst »nicr Kontrolle der Ncichöregierong. der NcparaiioaSstaaien oder der eventuellen Geldgeber stehen, die deutsche Anleihe zeich- rieten? lieber diese Frage zu verhandeln, meint der „TrmoS", würde jedoch später noch Zeit sein. iW. T. B.l Zurückziehung -er amerikanischen Truppen bei Besetzung des Ruhrgebiets. Neunork. 21. Dez. lDurch Funkspiuch.i Die „New Jork Tribüne" erführt aus Washington von hohen amt lichen Persönlichkeiten, die amerikanischen Truppen würden sofort vom Rhein zurückgezogen werden, wenn Frankreich das Ruhrgcbirt besetze. Cs wurde mitgetcllt, dass die Regierung die Besetzung des Nuhrgeblcies durch Frank reich unter den gegenwärtigen Umständen nicht billige. IW. D. V.» Griechisch-türkischer Jusammenstob im Aln-erheilenausschub. Lausanne, 21. Dez. Im Unterausschuss für Mtnder- heitenfraarn wurde heute in verschiedenen Punkten Uebrreinstimmung erzielt, so über die voiittscl»« und bürgerliche Gleichberechtigung, die Schulen in den Minder- heitSgeblcten. die Freizügigkeit der Angehörigen von Min derheiten. Zu einer Verständigung kam eS noch nicht über die An-legung de- Begriffes Minderheiten, worunter bl« Türkei die nichtmohammevantschen Staats bürger versteht, während das alliierte Proiekt keiner ei Unterschiede der Nass« und der Religion anerkennen will. Di« Sitzung endete mit einem sehr lebhaften Zwischenfall« über di« Frage dcS von der Türkei abgelehnten AuSwande, rung-rechte- der Angehörigen der Minderheiten. venlzeloS sprach sein Erstaune» darüber an», das, bi« Türke», die Hunderi.ansende von Griechen vertrieben hätten, denselben Griechen da« Recht zur freien Auswanderung nehmen wollten, worauf Riza Rnri-Vei erwiderte, dass die Türken die Griechen nicht versagt hätten, sondern oass ste von dem griechischen Heere gewaltsam ans dem NNckzvg mltgcsch'evvt worden seien, «ach heftige» Auseinandersetzungen musste -I« «ltzuug «nterbkoche» werden. IW. T. Bi Vtsenbaynalieniair ln Irland. London. 21. Dez. Wie au» Dublin gemeldet wird, ist ein Schnellzug Belfast—Dublin vergangene Nacht von bewaffneten Männern angehalten und ln Brand ge- tzeEt worden. Ei» and Dublin kommender Güterzug Met «tt de» brennende» Zug- zusammo». Oberfchlesien und die WarschauerFaschistenschüsse «ou unserem oderschl Kattowitz. 2v. Dezember. Kaum war dt, Präsidentenwahl ln Warschau uvtllber. da setzt« «lue ungeheure Hetze gegen Deutsche und Juden, sowie argen alle link-aerichielen Polen rlu. Der vor wenige» Tage» ermordete Präsident Narutvwtc - wurde immer nur als der von Deutsckeu und Juden den Polen ausgcdrungene „Präsident o.» Minderbetteublockd" bezeich ne«. Unruhen i» den verschiedene» gröberen Slädirn >ag,rn einander. In Polnisch - Oberschirsie» trieben die üvrsanto- Auhänger unverhllllte Vorbereitungen für eine« Zug »ach Var schau, um der polnischen Republik de» Willen ihres Herrn und Meister- a»fznzwinge»u Die Gefahr war ko grob geworden, dass die „Gnzeia Nobotntcza". da» Organ der polnischen Sozialdemokratie, deren Herausgeber im Exekutivansschuh KorsantoS während des letzte» grossen Polenausstandc- sab und dessen Dichten und Trachten man nur zu genau kennt, ln einem öffentlichen Warn- und Alarm ruf dir Aufmerksamkeit weitester Kreise aus die Vor bereitungen der kvrsantvschcn Faschisten lenkte« Dt« „Guzrta Rodotittcza" schrieb dabet u. a.: „Dir oberichlestscheu Faschisten mögen e« wissen, dass dir polnische Sozialdemokratie Overschlesiens auf einen Putsch her Faschisten nicht mit einem Aufruf antworte», sondern mit der Masse in der Hand di« Rechte der Arbeiter- klasse verteidige» wird. Alle Gruben, und Hüitcnbeleg. schastr» machen mir aus die Warschauer Ereignisse ans- merksau und fordern sie zur Wachsamkeit und znm Bereit- scin auf. Möge der Angriff der Reaktion die Proletarier- Armee bereit zum Sampse finden . . KorsantoS Anhang liess sich dadurch nicht «inschüchtern. Man fühlte sich In Polnisch. Lberschksien sicherer als >» Warschau selbst und ging hier den faschistischen Pläne» un- gestörter nach als sonstwo in der polnischen Republik. Man ivar so ungeniert, dab Pläne über dir Beseitigung de» Präsi- deuten Narutowicz in Äaitowitz, KönigSHUtte usw. I n ösfentlichen Lokalen rrörlert wurden. Die faschistische» Führer Äorsantns sprachen eS offen au», dass sie eine» Teil des polnischen Militärs für Ihre Gewaltplänc gewonnen Hütten, ebenso wie sie auch glaubten, — und wie die Erfahrung »«igle, nicht mit Unrecht — den grössten Teil der Polizei in Polen wie in Polnisch-Oberschlcsie» fest in der Hand zu laben. Während sich in Warschau der Freund KorsantoS, General Haller, bet seiner faschistischen Tätigkeit arg kompromittiert--, wusste Korsanto in Ost- Obrrschlesien zwar d>e Fäden in der Hand zu behalten, per sönlich aber doch im Hintergründe z« bleiben. Er wollte sich nicht znm zweiten Ma'e so blossstellen. wie bet dem Kattowitzer UeberM aus den geeen ihn gerichteten Den-vn- strationsziig, wobei er vor d-n Ueberfall an seine Knüppel- gorde persönlich Geldbeträge zur Verteilung gebracht hatte! Um dem Faschismus erhöhte Triebkrast zu geben, erschienen Artikel, 'n denen drin Präsidenten Narutcivicz seine frühere Haktung als Professor am Polntechnikum In Zürich im Jahre l0!7 z»m Vorwurf gemacht wurde. In der „Grenz- zertnng" KorsantoS erschien zum Beispiel noch am DienStag vor dem Mord« ein Artikel, nach dem Narutowicz lül7 ln der „Neuen Zürcher Zeltung" gefchrlebrn haben sollte: r 1 i» che >t Mitarbeiter. „Es ist «lne slnnlose Legende, al- ob sich die Polen immer noch über die guten Aösiwte« der Westmacht« ihnen gegen- Uber Täuschungen htngevcn und. ohne dl« Tatsache de« ö. November anzuerlennen, vabgesüht« gegen Deutschland hätten . . . Was haben die Polen im Laus« von über zwei Jahren von den angeblich für sk- ivohlgesiunte» Machten Frankreich und England erhalten? Nichts» absolut nichts, ausser leeren, inhaltlosen Phrasen. Wer eröffnet« jedoch dl« potnilchrn Schulen und di, pal. niich« Universität, wer sprach das vvn der potnilchrn Seele erwartete Wort: Unabhängigkeit? Deutschland und Oester, reich . . . Noch erlstieren zwar zwischen Polen und Deutsch land unbeglichene Rechnungen, aber da» sind ver- güngliche Tinge. . Grundsätzlich betrat Dentlchland gegenüber Polen den Weg der klugen Politik . . . Daraus stütze» beute die Pplen Ihr« Zukunft und nicht ans die leeren Versprechungen der westlichen Pseudofreunde . . Anspeitscheud hieb «S an anderer Stelle: „Heute erwähn man in Pv!cn einen Menschen, der England und Frankreich verhöhnt und sich Deutschland z» Dank verpflichtet, der die Sache der Juden. Deutsche» usw. negen den Willen der "vlnischen Mehrheit führen soll, zum Präsidenten der Republik Polen." DaS wurde al» „eine Tatsache, dle »n erhört viel Konfliktstoff tn sich dlrqt", bezeichnet. Am vierieu Tage nach Erscheinen diese» Artikels war Präsident Naru towicz ermordet, gelötet durch einen Menschen, der selbst erklär««, bis vor kurzem Mttgtte- der Partei Kvr- fantns gewesen zu sein. ^ Der Faschismus Polens triumphiert. 8» Oberschlesi.n rühmten sich kvrfantmvlstische lokale Führer wenige Stunde» nach Bekannkwerden der Mordtat in Kattowl», dass sie die Beseitigung deS Präsidenten rrrvantt hätten. Ja, r- waren von Korsantn nahestehenden Faschisten regelrechte Wetten abgeschlossen inorde» über den Tag der Ausführung der Tat! Hente aber sucht die Presse Kör. kantvS schon Kapital auch in» diesem Verbrechen zu Magen. Sic stellt eS plötzlich so hin, als ob nur Deutsche und Juden an dem Morde ein Interesse gehabt hätten. Das. selbe Blatt KorsantoS. daS dir faschistische Meute biS zur Sinnlosigkeit ausgepritscht hat, sucht heute dt« wegen der Mordtat entstandene Erregung auf die Deutschen abzu. lenken. Bei einer solchen Hetze kann Pvlntsch-Obe.Messen, kann Polen nicht zur Ruhe kommen. Finden die neuen Staatslenker Polen» nicht die nötige Kraft, um dieser Bolk-verüetzuna tn Polen im allgemeinen, im vberMeNMn Faschlsteiiwlnkel im besonderen, ein Ende zu bereite«, dann geht daS Land einem Bürgerkriege entgegen, wie ihn so scharf und brutal die Geschichte noch nicht kannte Der Derlull -er fNnf Weichfel-Srfer. Berlin, 2t. Dez. Die Weichselnvte ist hier ein- getroffen. Die polnische Negierung ist ermächtigt worden, den 50 Meter breiten Streifen am rechten Wclchselufcr, der Polen zuarsprochen tst, von morgen ab zu bcseucn. Es handelt sich um unbebaute» Gelände. Dle fünf Wethsel- dörfer, die ausserdem noch tn Frage kamen, sind schon seit längerer Zelt von den Polen besetzt. Neue demütigende Sühnesorderungen. Ein ErgLiizungsschretbeil -er Dolschajler- Konferenz. Paris, 2V. Dez. Nach einer HavaSmelbung hat die B o t sch a f t e r l o n f e r e » z dem deutschen Botschafter Maner als Antwort auf die letzte deutsche Rote über die Zwischensälle in Passau und Ingolstadt einen Brios überreicht, tn dem die Konferenz seskstellt, dass die deutschen Anssilhrungen den Berichte» der Interalliierten Kontroll kommission widersprächen. Die Konferenz nimmt dir Zah lung von 1 Million Goldmark durch die deutsche Regierung anstatt der Slädte Passau und Ingolstadt zur Kenntnis und wird die Entschuldigung der deutschcn Negierung an nehmen. intter der Bedingung, dass sie »m Namen der Netchsrcgierung. der baorischeu Regierung, sowie der ört lichen Behörde» anSaesprochen wird und dass der Text der Sntschuldignng osfiziell in der Presse veröffentlicht wird. Was die lokalen Sanktionen für Tletttn, Passan und Jnssvlstadi betrifft, so erklärt die Note, die Äotschastec- tonterenz werde erst nach ihrer völligen Durchführung Gcnuaiuung erhallen haben. Infolgedessen wird die Interalliierte Militärkontroll- kommlssion beauftragt, von der dcittschen Negierung zu verlangen, für den Zwischenfall in SleMn »1 mltznteilen, wohin die oerantworiliche,» PoNzel» beamten sowie die beide» ihrer Steünug enthobenen Ver bindungsoffiziere versetzt worden sind: b» Verschärfung der Strafen, welche dle Pollzeibcamten erlitten habe«, und Abänderung der Begründung dieser Strafen; wegen -es Zwischenfalles von Passau Abberufung dev ans Grund seines Amtes als Bürgermeister uttt der Leitung des Polizeidienstes be trauten Beamten; i>» Mitteilung, welche Stellung der lein«, Stellung enthobene Uatailloussührer gesunde» hat; wegen -es Zwischensalles von Ingvlsla-l -> Abberusung des mit der Lcilnng der Polizei be- tranien Beamten, bj Penstoniernng des Kommandanten der MnnitioaS» anstatt. <W. T. B» Amtlich wird zu der Rote, die im wesentlichen der Havaö-Angabc entspricht, durch W. T- B. erklärt: Der Wortlaut der deutschen Note vom 10. Dezember ist seiner zeit im Aufträge der Reichsrcgiernng durch da» W. T- B. verbreitet worden. Die Forderung der Vottchasr^rconferenz auf amtliche Veröffentlichung de» Wortlautes ist also er füllt. Tie von der Botschafterkonfcrcnz gcäukerten Zweifel, ob die Entschuldigung der RetchSregternna auch für die bäurische Negierung und die Lokalbe Hörden brr beiden banrischen Städte gilt, erledigt sich durch Art78.l der Reichsversassung. aus welche ssch bi« Ausführung der Note vom 10. Dezember stützt. Die Reichsregirrung hat ihre Entschuldigung tn Ausübung der VerrretungöbesugniS ausgesprochen, dir ihr bei Wahrnehmung „uSwärttger An gelegenheiten für alle Telle des Reiches zustcbt, so dass, wie ln der Note vom tO. Dezember bereits hervvrgcboben, für eine besonder« Entschuldigung von baori- scher Seite kein Raum bleibt Tie vvn der NeichSregierung ausgesprochenen Entschuldigungen gelten auch sür Bauern. — Französische Miiliar-engewlnne aus -er Krleqsyesanqenen-Arbeir. .Drahtmeldung unsrer Herliner Schrtftkeito n g.» Berlin, 2l. Dez- Von Mitgliedern der bürgerlichen Parteien Ist Im Reichstag folgende Anfrage elngebracht worden: In der Zeit nach dem Abschluss de» Waffenstill» stände- lvl» bi» zum Frühjahr lv2v waren Uber 20V 000 deutsch» K rteg-a« fangen« mit gefahrvollen Aus. räumung-- und WIeverher stellungsarbeiten in den zerstörten Gebieten Nordsrankreich» beschäftigt. Ihre Arbeit, deren gewaltiger Ersotg auch von franzv- ssscher Sette nicht geleugnet wird, leitet« den Wiederaufbau de- westlichen Krlegsgeblete» ein. Ai» Entschädigung dieser Arbeit zahlt« Frankreich den deutschen Krleg». gefangene» lediglich ei« täaltche» Taschengeld von 20 biS S0 Centime-, während die französische» Arbeiter tn lener ZeU einen Tag-loh» von SS Lt- SO Kreuet«» ervl-ltea. Rach Ab« zug aller von der französischen Negierung für den Unter- halt und die Arbeit unserer Kriegsgefangenen aiisaewaudtcn Betrüge Hai Frankreich dnrch diese UrlcgSgelangcnenarbcil einen überschüssigen Gewinn von l!4 Milliarde Gold- franken erzielt. Der Waffenstillstands- und der Friedens vertrag legten Deutschland als Hauptverpflichtnng dic Wiederherstellung de« westlichen KriegSacoieteS aus. Die von unseren Gefangenen aus fran.-össschem Boden Di Wiederherstellung der zerstörten Gebiete nach dem Waist»- stillstande und noch nach Abschluss deS Friedensvertrage; v- leistete Arbeit ist ein Teil dieses Wiederaufbaues. Trotzdem ist bl-se bedeutsame Leistung von französischer Seite niemals ln Rechnung gestellt worden. Riesige betrügerische Markspekulattomu in Belgien. 27»» verdächtige Fälle ln Brüssel. Brüssel, Sl. Dez. iRa-nce bclge.s Die Zeitungen melde«: I« dem Augeublicke der Rückzahlung der Mark znm Parikurse nach de» Waffenstillstand solle« Speku la nie» «ach Belgien Millionen, vielleicht Milliarden »on Mark eingesührt haben, die sie zn »3 Centimes kauften, die fwie früher die von den Deutschen in Belgien verausgabten deutschen Mart. An- merk. der Red.s zu l^S Frank angcnommr» worden waren. Alle Staatsanwälte Belgiens beschäftigen sich angeublickltch damit, diese Betrügereien auszuspllrcu. In Brüssel allein werden 27V» verdächtige Fälle untersucht. iW. T. B.i Da bekanntlich von Deutschland die NNckrrstattnng aller seinerzeit in Belgien zum BorkrlrgSknrse einaelösten Mark beträge ausser der ReparattvnSlelsluug verlangt wird, so gehen diese Rlcsenbetriigereien. dir man kaum in ihrem ganzen Umfange ausdecken können wird, zu Lasten Deutsch lands. Neue Alchllinlen über Wucher und Preislreiberei. Berlin. 21. Dez. Wegen der infolge der tiefgehenden Erschütterung der Markwührung bestehenden Unsicherheit auf Lein Gebiete des PreistrcibereirechteS haben das R e I ch ö w i r t s ch a s t S m i n i st c r l u m und das R e i ch 8 s u st i z m t n i st c r i u m Richtlinien aus- gcaröeitet. Es werten dce Grundsätze für die Feststellung des angemessenen Preises entivi.kelt und der Begriff Marktlage, Notmarktlage und WicdcrbeschassungSpreis er örtert. Eine unter Zugrundelegung des Mouat-index für die Lebenshaltung «ufaestrllte Normentafel regelt die Be rücksichtigung der zwischen Einkauf nud Berkauk etwa cin- aetreteuea Geldentwertung. Gefordert wird frühzeitize Heranziehung von Sachverständigen noch vor An- klageerhebung wegen Preistreiberei und vor schweren NechiSzugrissen. wie WarenbeMagnahm« und Entziehung der HandelSerlaubni». Sin grobes amerikanisches Ällfswrrk für Deutschland. Franksnrt, 21- Dez. Nach einer Meldung der „Franks. Zig." aus Neunork hat eine Reihe bekannter Persönlich leiten, darunter Namen wie Speoer. Marburg und Heck scher, ein umfassendes SllfSwerk sür Deutschland ein- geleitet, das vornehmlich den Kindern, her akad« mischen Jugend und dem Mittelstände zugute kommen soll. Man erstrebt einen bauernden Gabenstrom aus den Bereinigten Staaten. tW- T. B.l Aomuiunlsliskhe Störung -es Derllner Sla-kparlamenks. Berlin. 21. Dez. Während der Beratung einer kommu- nlstlMn Antrages aus Massnahmen zur Sicherstellung de: Ernährung der Berliner Bevölkerung in einem Ausschuß der Stadtvcrvrdnctcnversaminlung drang aus Veranlassung der «utrggitelter ein« au- K.-P-D.»Le»tcn bestehende Deputation in de« SissnugSsaal «in. Da sie den Saal nicht räumen wollt«, sah sich der Vorsitzende gezwungen, -ir Sitzung zu Miessen. In der gieichzeittg tagenden Voll Versammlung der Stadtverordneten kam es bet dem Berich« eine- kommunistischen Stadtverordneten über dteken Bor fall zu l« starke» starken Lärmszenrn. dass di« Sitzung vor eilig geschlossen worden «nsste- (L. T. vu
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