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Dresdner Nachrichten : 14.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-14
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.06.1890
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P"tt viks«ter<cht. vremdenUft». umselabr sSliYru! i5Psg.. siirMor,. L»«S»,K'L Hl,. AMndiuim«,, aus tun Privat- ifU« Ü«Ie -»> .Pia- iroic Büralchalt suc ple nackluaalae Ausnalm« der sn>«>gen uned inmt grgeben. NuS- märtige tinkimdiguiigoauimäae aeaen Vordcrde.ialilmui huich Brieiumncn oder Poilcoizaigmig. Kür Wckaabt kma-sandicr TLrttt- imike keiue BewmdUHkeit. stMudigunacn uetmieu iammili»« namdallc SermmelmiMcllen au. Üemwecchslellk Nr. U. 35. Jlihrqana. -lufl. ^8,50U Stück öllUm »oaUvr. VsIIstr. 7, «m,>lloh)t in ^us'v-chl: O««» nml II«r«I«>, li«,,-,-, linide»- »»ö »M, »I > »Itiä-v vr»u,«. Dresden, 18SH. v«I«, g»rrntls kür UIrnrbeil» unä Reinheit. » Liter US I'Izx. LMMeMd ObLttceitnei-i, >t«e«rlt»ollr b. 0r«»Seo. 6.grantle: Xo»t«nsrel« rurüelcnakmö. !lf vlLSVLLrvll »jeä» /ßrt »ui eien beclentsncinten (llakliütten «ies In- >, ^uslanäss, emiitvlilnn in reielilnrltiger Xusvsdl ^VM». irmi ck 8oIm, « 5ss0Q»»rItt II. W ern«i»reel»«1ellv III» nnä Sovdretts - vesedsuko ««A«W«Ac«A»«t«8tz ?rsuss L LrsuLecks, ltiMlv»,« iLün1e-I«daon«tra»»e », Port. u l Lt °° ero, koLLMSütSQ Ml! LllÖxks «° ->^i> L k>eon« »rurerttkan« »VN I*»ii«ioe»tva. A in kliantasie- unll Iiuxu^mnbel oi^o.nor k'ukrilvkbßion, >Ilijo1ikt;ii, üroncon otcr. Z Norttr Srrtuuz,» ^ 13 unl! HAuxiLtrLLLö. ^ ^ I'a^nm« »ten, neNtene» Nnnel, kipttren, Itnnrl- H «> k»eN8- »ml nllo Ilnnien^dineNlertlltel. ^ 3°ki. »obort SvLuruw. 1 4nieül>5' MIlitärvorlnge und Eentrumsvartel, Börsen- und Emissionsstencr, lllciilenhondel. Hosiiachrichtcn, Stadlverordiietensitzmig, Ferien- »II» -n"er» Fi'"!»'-!. Eolonicn.HülincrchvIera, Nvrda»icr!kaii!scheZolliiliis>rcgclii. GerichtSvcrhanölmige». Internationale Ansstcllmig, „2>ütlc»besitzcr". U!r,«»»tt»«rr «eraktt» iSr Politisches l».>mil «l«re» «vnstroi. bade» längst Enilssioiisstcuem und soeben erhöbt man in Frank reich die Börscnstcucr nbcrhanpt. Die Umivaiidlnng von Fabriken ES bot dem alten Windthorst Müde genug gekostet, die Brücke Äkticunntcrneh.n.mgen und die KäpitasiErhöhnngen der Banken zu zimmern, auf welcher dle CentrumSpnrtci ihren Rechtsmarich berlragen ohne —eitereS eine ergiebige Besteuerung bei der Uus- behnss Bewilligung der Militärvorlage vollzieht. Diese Brücke «^c ncuer Aksicn. Cie am, ,a geringer -".sfallcn als kiel der besteht aus vier Pfeilern. Ihr erster ist nickt allzu fest, aber sür^^'""""?. ">lAandischerAnIe,l,cn an den dentschcn Börsenplätzen den Augenblick hält er schon vor. DaS Centrnm spricht die Er- N' es recht »nd billig, daß die groben Ba„l,»s!>t»te fortwährend Wartung arck>, daß die ReichSregicrung von den Plänen der aus-> russische, eghptische und Gott weiß was sonst noch „ahmSIosen Heranziehung aller wehrfähigen Mannschaften zum ^ U'ckn^" m Deutschland nnterbringen nnd damit das Geld Heeresdienst Abstand nimnit, da die Kosten geradezu unerschwinglich Landes führen, ohne daß sie mit diesen vortheilhasten Ge stirn. DaS Letztere stimmt vollauf: ob aber die Neichsrcgierung ^ Steuerlast erleichtern? L.cr genngsle Em- aus ihre HeereSorganisatlonSpläne ausdrücklich verzichtet, das mnß j in s Hhpothekenbnch zahlt seine gehörige Abgabe, die indirekten man abwarten. Einstweilen hat sich der BundcSrath mit diesen l Steuern belasten den gciingslen Mann im Brüte, aber an die weitausichendcn Plänen noch gar nicht beschäftigt: es sind dies der Grunderthaiigkeit und naniciit'.ich bei der Emsiih- lediglich die Gedanken einiger preußischer Generale. Ans alle j wng auSiändiicher Anleihe» wagt sich der Stenerfiskns nicht heran. Fälle hat es der Reichstag in der Hand, falls ja solche ZuknnftS- . ^^n jetzt erleben wir es, wie die Hochfinanz das Ausland be- „msik an ihn herantreten sollte, das Notenheft zuzuschlagen. Der i äunstigt und die einheimischen Finanzen wie das Vermögen der zweite Windthorst'sche Nesolutionspfeiler behandelt die alljährigc Feststellung deS Militär-Etats im Nahmen des NcichShauShaltS. Ta die RclchSregieruna ihre Slnschauung über den Werth des öcplennatS aufgcgeben bat. io steht im Grunde genommen einer Verständigung über diesen Streitpunkt nicht viel mehr im Wege. Man muß zu der Volksvertretung das gute Zutrauen haben, daß sie sich nicht an der Wehrkraft deS Reichs versündigt. Tie !). Resolution fordert thatsächliche Erleichterungen der Dicnst- ziiicht; die 4. die crnstsiche Erwägung der gesetzlichen Einführung bei 'wcijährigen Dienstzeit. Ter Krieg-minister behielt sich eine hMuiiig über die vier Windthorst'schcn Resolutionen vor: man nimmt an, daß er ihnen keinen Widerspruch entgegensetzen wird, tenn ionst erhält er die HecreSberstärkung überhaupt nicht bcwilligt. Privatkapitalisten schädigt. Seit einiger Zeit ist der Kurs der I'/>- prozcntigen Reichs- nnd preußischen Anleihen in stetigem Rück gänge. T ie GroßkoplsihaS der deutschen Banken kommen znsammen und bcrathcn, unter welchen Bedingungen sie künftig die Rcichs- anlcihcn übernehme» wollen, d. h. sie wollen auf da? Reich schärfer drücken, damit es ihnen seine neuen Anleihen zu wesentlich nied rigeren Korsin überläßt. Es ist wahr, die großen Banken haben bei den letzte» Emissionen der ll'/.-prozentigen Ncichsanlcihen keine sonderlichen Geschäfte gemacht. Aber was sie da etwa cingebüßt haben, das habe» sic sich längst anderweit mit großen Gewinnen wieder geholt. Man ist jetzt dahintergckommcn, warum der Kurs der ill/r- prvzentige» Papiere fortwährend abbröckelt, svdaß das Publikum dieselbe» nicht mehr so gern wie bisher anfnininit. Niemand Ü!>i»d!hv>st wird erst noch durch den Ab,-. Trierer die Meinung dcr!<"'dcrS alS die Hochsinanz ist Schuld daran. Sie selbst drückt ans l.wuschen Parteigenossen über da? Abkommen eniholen lassen Kurs der ll'/--vrozcnl!geir Papiere, indem sie große Massen davon ihre Eiltärimg wird, allgemeinem Ecwailen gemäß, znslimnicild! l">" Verkam aus den Markt wirst. Warm»? Sic perkanst große auk,h,llcii. Posten NeichSanlcihe, damit sie die Geidmiliel erlangt um sich mit Zunächst hat der Militärausschuß mit W gegen 8 Stimmen! größerem Nutzen an der gewalt.gen i» Paris nnd Wien st» hie EadreS der neuen Triippenthcilc <70 Batterien, 4 Bataillone l^cmäe befindlichen Hausse ausländischer Renien zu bciheitzgeii. F,-Hinleric. !) Drain, und I Pionierbaiaillon) beivilligt: über die und Wien sind angcnblickiich die Mitielpnnlle des Rciiien- b'chöhnng der FriedeirSstärle. um 18,000 Mann (nämlich bei Fest- lurndels »lit Eghpiern. llcnssen »nd Ungarn. Tic Renien dieser I'.nioi'g der Üjährigen Dienstzeit uni die jährsichc Einstellung von i"U lliekiliien mehr) wird am Moniag abgcstimmt. Windihorst heit die Zcilperhültnissc nicht dazu angcthan, cs aiif eine .Knislprobc zwischen Reichstag und Ncichsrcgiernng ankommcir za lassen. Dies umsoweniger, als alle Parteien von der lach-: iichcn Berechtigung und der Nolhwcndigleit der vorgcschlagencn, ischchung der JriedknSpräsenzstärkc heaiolcatilche süddcntiche Volkspartci, em nächsten steht, würde aiigeiiblick? Papiere werden lünsliich ciiipvrgctricben, inn das Pnblilnin zuni Ankauf derselben z» veriockcn und cS für die bevorstehenden Eon Pcrtirimgen nnd für die neuen Anleihen dieser Staaten geneigt zu machen. Ans diesem Geschäfte liegen Nicsengewimic. Um ihren Anihcil davon zu nehmen, Hilst die deutsche Hochfinanz die fremdei. Anleihen künstlich mit in die Hohe treiben und drückt die vater- überzciigt sind. Auch die! ländischen Papiere DaS Deutsche Reich hat min das Vergnügen, die den Sozialdemokraten!^"" es neue Anleihen cinsniaimk, sic nur ln niedrigen Kursen loszu- diese Erhöhung bewilligen, Eden »iid das Piioaipnbliknni. soweit cS:>' -prozenligc 'Reichs- lobald ldie zweijährige Dienstzeit gesetzlich cingcsührt mlid, nnd! Staatsanleihen bcsitzt, veilici! das Geld im Beutel. Wenn sogar die Sozialdemokraten nchmen durch den Abg. Liebknecht; lieht, wie die Geldfiirstcn das deutsche Geld imlliardcnwcise „ich, eine schroff ablehnende Haltung ein. Auch sic werben für! ""2 dem Lande führe», so sollte sich das Reich keinen Augenblick bi-- vier Wiiidthvrst'schen Resolutionen stimmen. Der Aiis'prnch bedenken, sic beim Eii'süh'.en anSländisiber 'Anleihen in Deutsch- Windlliorst's: »Ich will meine Brüder nicht mit einer inferioren üiiiziilnnglichc». mindcrguten) Artillerie in den Krieg ziehe» lassen!" besagt Alles — kein Patriot kann die Verantwortung dafür ans sein Gewissen nehmen. So wäre Aussicht, daß die Militärvorlagc nahezu vom ganzen Reichstage angenommen würde, sobald sich der KriegSmiiiister zu Gegenleistungen förmlich verpflichtete. Er hat tbalsächlichc Erleichterungen in der Abkürzung der Dienstpflicht zn- gcsagt, aber er widerstrebt noch der gesetzlichen Einführung der zwei jährigen Dienstzeit. Wegen des anderen Zugeständnisses, Beseiti gung deS SeptennatS, will er mit sich reden lassen. Soll nun der Reichstag cs znm Konflikt treiben? Die Dentschftcisimiigen ant worten warum nickt? Sie haben «S leicht, wissen sie doch, vaß, wenn das Ccntrum die Vorlage bewilligt. eS ans die dcnischsrei- puiiigen Stimmen gar nicht ankommt. Ihr Kampfcsmuih ist blose Komödienspielerei! Windthorst sprach von der Möglichkeit einer RcichstagSauflösiing oder von „noch Schlimmerem". Anfgefordcrt, sich deutlicher zu erklären, verharrte er im Schweigen. Der Kriegs minister lüftete aber ein wenig den Zipfel. Er erinncrle an Art. 63 dcr Verfassung, welcher dem Kaiser die Feststellung der Friedens- kräscnz anhcimstelle. Darnach könnte nämlich (wie Einige an- nebmcn) der Kaiser, wenn keine Verständigung niit dem Reichs tage zustande kommt, ans eigner Machtbesngnib eine höhere Prä- scnzzisser der Hceresstärlc scststcllen. Aridere bestreiten die Zulässig keit dieser Auslegung. Es ist am besten, diesen Streitfall gar nicht aiifzuwerfcn. Die Windthorst'schen Resolutionen sind ein gangbarer Weg. einen Conflitt, dessen Tragweite Niemand crbsehen kann, zu vermeiden. Mit der Bewilligung der 18,000 Mann begicbt sich der Reichs tag keines seiner Rechte für die Zukunft. Er bindet sich in keinem Stücke die Hände. Sein Gcldbewilligungsrccht bleibt unangetastet. Tie 18,000 Mann mehr werden keinen solchen Truck uns die Stenern auSüben, daß breite Volksschichten davon betroffen werden. Würde cS die große Masse der Steuerzahler empfinden, wenn man dle Börsenstcuer verdoppelte? Ans diese Maßregel haben wir schon seit Jahren hingcwiesen. Die besten Zelten einer mehrjährigen Hausse- und EmissionSpcriode sind freilich unbenutzt vorüber gelassen worden. Dutzende von Millionen hätte das Reich erhalten können, wenn cS die in die Milliarden gehenden täglichen Nicscnnmsätze von Börsenpapieren angemessen besteuert hätte! Mit der Verdoppelung der Börsensteuer kann «S aber nicht abgelhan sein. Auch daSEmissionS- geschäst, da< Einführr« neuer Börsenwerth«, ist eine sehr erträgliche Einnahmequelle. Ändere Staaten, z B Frankreich und England. land fühlbar zur Besteuerung heranzuzichcn. Fenlschreib- nnd vom iZ c^ist Berlin. Reichstag. Das HanS ist schwach besetzt. Erste Lesung der Strasgcsetznopcllc (bctr. Vergehen gegen die Bestimm ungen des Post« nnd Deiegraphenweiens). Klemm-Scichsen (kons-): Bei der großen Bedeutung, welche die Polt und Telegraphie für unser öffentliches Lelwn gewonnen hat. sei es selbstverständlich, daß man derselben auch den Notlügen Schutz zu gewähren habe. In dreier Beziehung bestünden Lücken, die auSgesüllt werden müßten. Er begrüße deshalb die Vorlage, doch bedürfe dieselbe nacb mancher Richtung hin noch eingehenderer Prüfung, weshalb er Verweisung derselben an eine Kommission beantrage. Die Kommission werde namentlich die Normirniig der Slrafgrenzen zu prüfen hadern Das Strasminimmn für vorsätzliche Marlcnfälschung scheine zu hoch bemessen, svdaß der N'chlcr oftmals Bedenken tragen werde, dasselbe zu verhängen. Bei dem bauptiächlicli vor beugenden Eharatrer der meiste» Strafbestimmungen sei die Frage der Ermäßigung derselben wohl am Platze. Kröber (Eentr.) be dauert die heutigen Acndermracn deS Strafgesetzbuches-, weiche die Ackimig vor dem Strafgesetz schädigten. Mit den Strafbestimm ungen über Sachbeschädigung werde anSznlomwcn sei», Iwssenllich werde die Vorlage in der Kommission begraben. BnndrSloimmsscir Dr. Dammbach: Die Vorlage wäre nicht cingcbracht worden, wenn nickt ein dringendes Bedürfnis! dafür Vortage. Tclegraplicnnrarken. auch wenn sie schon gebraucht seien, kämen noch oft in die Hände deS Publikums, und die Erfahrungen der Posibehörde bewirten, daß schon enlwcrthcie Marken oft wieder gebraucht wurden. Tic Vorlage geht an die Komniiisio», welche mit dem Anträge über das ZilstcllmigSwcseii betraut ist. — Es folgt Bcrathring des dcntscb- schwcizerüchen NiederlassnngSvcrlrags. Dr. Banmbach lficisis sucht nachznweisen. daß der neue Vertrag gegen den srüheren keine! wesentliche Veränderung ariswcüe. DaS AuSwcismigSrccht trade früher nur den schweizerischen Behörden ziigrstandcn. Gegenwärtig sei nun zwar bestimmt, daß deutsche Staatsangehörige gewisse Ur kunden crrifrveisen müssen, wenn sie die Niederlassung verlängern Aber das Recht der Ausweisung stehe auch künftig den Schweizer Behörden allein z». Es eiilitcbe die wichtige Veisasiiirigssragc, ob der vom Bundesralh abgeschlossene und vom Reichstag geneh migte Vertrag einseitig vom BmidcSrath gekündigt weidrn könne. Diese Frage bleibe offen. Erfreulich sei, daß mit dem Vertrage die Episode der Verstimmung zwifchcn Deiitichländ iiiid der Schweiz ciidgiltig vorüber sei. Hohn (lons.) erklärt solche reprospective Be trachtungen für überflüssig. Der alte Vertrag sei in seiner Fassung sehr untiar gewesen. Die Erfolge unseres AnSwäriigen Amtes gegenüber der Schweiz seien jedenfalls gute. Ter 'Ansicht des Vorredners hinsichtlich der Kündigung könne er nicht zniilailnen. Wenn eine Verstimmung wirklich bestanden habe, so sei der Ver trag ein erfrenlicUr Beweis dafür, daß unsere Bezichmigen zu der Schweiz jetzt gute seien. Singer (Soz.): Die Verstimmung ici so gar eine sehr ernste gewesen, da Bismarck die Schweiz zu ver- aewalttgcn versucht habe. Die Kündigung des Vertrags sollte die SomiaveuS, 14. Juni. Strafe dafür sein, daß sich die Schweiz nicht dazu bergab, für die preußische Polizei Schccgeiidienste zu verrichten. Las Bismarck'schc Spiieni habe i» der Sache eine Niederlage erlitten. Es sei ouzn- erkcnuen. daß die Gegner vom Reichskanzler in offener und ein- sicher Weise die Distetenzen beseitigt haben. Staatssekretär v. Marscball verwahrt die Rcichsregicrung gegen den Vorwurf, daß sie versucht habe, die Schweiz zu vergewaltigen. ES bade sich um eine Verschiedenheit in der Anssassnng schweizerischer Verhaltungs maßregeln gehandelt, von denen Deutschland meinte, daß sic ihm ichüdsich ieie», und von denen sich die Schweiz überzeugt, daß sie ihr nichts nützten, v. Pnttkamer ikons., der frühere Minister der Innern) beslreiiet entschieden, daß, von einer Niederlage der deutschen Pvlisik in diesem Falle die Rede sein könne. Die Schweiz habe durch Nciiorganisiriing ihrer positüchen Polizei und durch die Aus weisung zahlreicher Sozialdemokraten bewiesen, daß sie sich dem Standpunkte der deutschen Regierung nähere. Zwar sei in dem neue» Vertrage der Schweiz keine Verpflichtung auserlegt, die .Hci- kmist des Riederlassenden zu prüfe», aber es weide diese Prüfung ans Grund der neuen Bestimmungen stattsinden. Singer werde es nicht gelinge», den neuen Reichskanzler für die Sozialdemokraten durch eine Verbeugung zu captivirc». Nachdem sich noch Dr. Margliardscn <»!.) nnd Dr. Lieber (Eentr.) für den Vertrag ausge sprochen. wird derselbe in 1. und 2. Lesung angenommen. — Da raus weiden eine Anzahl Wahlprüsniigen erledigt. — Morgen: 2. Bcrathnng der Vorlage über die Gcwerbegerichte. Berlin. Der Kronprinz von Italien stattete heute dem Reichskanzlei v. Caprivi einen kurzen Besuch ab und besichtigte später die Pierdcaiisstcllung. — Die Kaiserin hat ihre Badereise nach Ems ansgegeben. — Dem Bnndesrathe ging ein Antrag Ench'ens, betr. den Aufruf und die Einziehung der 500 Mk.-Noten des Leipziger Kassenvereins zu. — Der Brrndesrath beschloß, die drille Anögabe des Arzneibuches für das Deutsche Reich vom 1. Januar I89l an in Geltung zu setzen. — Der Antrag eines KnavpschailsveieiiiS ans Zulassung zur selbstständigen Durchführung der Invcisidiläts- nnd ülitersversorgung wurde abgclehnt. — Der Erbplinz von Sachien-Meiningen ist soweit hergestellt, daß er be reits gestern einen längeren Spaziergang unternehmen konnte. — Dem Reichstage geht dieser Tage ein Weißbuch über Samoa zu. — Der vrenßliche Landtag ist beute durch Minister v. Bötticher im Aufträge des Kaisers geschlossen worden. — Es wird erwartet, daß die Wiederwahl Dr. v- Forckcnbcck's znm Oberbürgermeister von Berlin nicht bestätigt werden wird. Als eventuelle Nach folger Forclenbcck'S werden die freisinnigen Abgeordneten Rickcrt und Tr. Banmbach genannt. Von nndercr Seile wird jedem Zweifel an der Äcstüiigung v. Forckcnbeclls widersprochen. — Die Preu ßische Regierung hat die Stadt Magdeburg angewiesen, ihre Lehrer besser zn besolden. Berlin. Ter „Reichsanzeigcr" veröffentlicht folgende säch- siiche -Ordensverleihungen: Komthnrkrenz 2. Klasse des Sachs. Aibrechtsordens an Oberpostdircllor Halle in Dresden, daS Ritter kreuz 1. Kl. desselben Ordens an Obewostrath Ealaine zu Leipzig, das Riiierlrenz 2. Kl. desselben Ordens an Geh. Kanzleisekretär Zander an der Ncichsbank zu Berlin, das Sachs. Albrcchtskreuz an die Obertclcgrapbcn-Assistcntcn Knop und Weßling zn Dresden. Spandau. Heule Mittag I2 V» Uhr fand in einem Twckcn- gebändc in der neuen Pulverfabrik, in welchem 26 Faß Pulver lagerten, eine Eßplosivn statt. DaS Trockeiigebäude wurde voll ständig zerstört. Eine größer-e Anzahl anderer Gebäude wurde stark beschädigt. In vielen Häusern wurden die Fenster zertrüm mert. Von de» Arbeitern habe» mehrere durch berumfliegende Trümmer und- Svlittcr Verletzungen erlitten. Paris. Tie Nachrichten ans Dahomch kanten ungünstig. Tie Tabamiien bereiten einen neuen Angriff aus Porto Novo vor — Eine Rumänin bestand gestern hier als Erste ihres Geschlechts die juristische Toltvrprüsnng mit einer umsangrelchen Abhandlung über das Muiierrecbt bei den allen Römern und in Frankreich. Eadix. Tie Gendarmeriekaseine ist gestern vollständig abge brannt. Läiinntsiche in der Kaserne befindlichen Cartouchen expto- dirten. 10 Verwundete. Die Berliner Börse «öffnete in abwartender Haltung, die sich indeß bald vom Bergwecksaktienmarkte ausgehend befcstigle. Auch das Geschäft wurde lebhafter. Tie lebhafte Frage für Berg werke ist eine Folge der günstigen anicrlkanilchcn Eisenberichte. Infolge mibesriedigeiidcr Pariser nnd Londoner Notirungen trat in der zwcilen Halite eine empfindliche Abschwächung eln, unter der namentlich Banlen zn leiden hatten. Im Kassaverkchr war die Tendenz im Ganzen ziemlich fest, nur Bergwerke zeigten sich schwächer. Privatdiskont3V-> Proz. Nachbörse matt. — Wetter: Regncri'ch, N.-W.-Wind. « r ° nrs - r » ». «i. «lildkii»., are»I« RIM. ««litt»». lg?,«, «»a«. I2l.7>a. «aliztr- —. «kgvxin- gci.rn. «l>rok. U»L. »Ilor. k!i,75. LNikOlll« 220,1». DreSim. kN. Laura I>>.70. Italirncr —. Audi». Varia. lZLlu-., Kkntr 22,77. -mir»,« Ni0.4c>. gtallnirr 27M. «t,ali>. dabn 227,20. Lomdardeu 22.'>,22, »o. LiriorNLtr» —. Spauicr 72. UlNlklrr 122,12, r ilowauru 2I2„2». (kacomlnr 221,22. ffcft. Varia. Vrodukten ISÄlnh.i v>e>rku «er Juni 22.22, »er 8e»«gr..Drcbr. 22.22, drlia»v!kt. SvirituS »er Juni 27.22. «er Se»»rmber>Decbr. 32,22, r»hig. Riidiil »er Juni 22.22, per Scvlcmbrr-Dcrcmbcr «2,22, r»hi«. « m II c r « a III. «ro»ukleo IS2,I»2>. Sirlirn i>cr Siovemter lg«. So«?» »er crlnbrr 122, «cr Mär, >22. L v n d a n ovradiiiikn-LiciiäM. Weizen trügest, auqesämmener stetig. Maie biihrr gchaitrn. »rbriarä geringe Nachfrage. — Wciirr: Siegen. Der Hamburger Posldampfcr „frolnmdia", Kapitän Vogelges»«», lst am 13. ». Mt», tu Sirw-Nark cingrlroffen. ^ertliches und Sächsisches. — Se. Maß der König kam gestern Vormittag nach dem Rcsidcnzschlvß. nahm daselbst die Aorirügc der Herren Staatsmini iler nnd AbthcisimgSvorstände, sowie de? Gcheimraths Dr. Bär ciilgcgcn. ivoranf mchrcre Audienzen an Eivilpersonen statttandeii und präsidirtc halb zwei Uhr einer Sitzung des Gcsamnii- miiiistcrinms. — Nach langem Leiden ist gestern früh der Professor an der Kunstakademie Arnold gestorven. Ans einer Kmistlcrfamilic hervorgegmigen (der n. A. auch der frühere Besitzer der Arnold- scheu Knnslbandlmig ans der Schloßstraße angchörtcß widmetc er sich in piiigen Jahren der Bankiinst. Er bildete sich aus längere» Reisen, namciilsich studirte er am 'Rhein und in Frankreich die Goiliik, deren begeisterter Anhänger er wurde. Seine Leistlingen brachten ihm einen Nus an die Kviiigl. Bauakademie als Professor ein. ES wurde ihm der Umbau der Sophicnkirchc übertragen. Leider gcstatteicn die verhallnißmäßig nicht bedeutenden Müler des KlichkiifoiidS dem Künstler nickt, bei diesem Bane den Foriiien- rcichthnm des golhischcn SlilS in der von ihm gewünschten Voll ständigkcit zur Anschaiimig zu bringen. Doch trug dieser Ban sehr viel dazu bei, die Goihik wieder in Aufnahme zn bringen, -ver Stadtrach übertrug daher dem Pros. Arnold den Ban der Krcnzschule, obwohl gerade für Helle Schnlzimmcr gothiiche Fenster kaum das Richtige lein dürsten. Im Ucbrigen, als gochifches Bauwerk, legt die Krcnzsihnle ehrenvolles Zrngniß ab von der -noizn-si.rgn-s gnaZm W2.1nnrr2g.1ng n o-srnn^'i
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