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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190520027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919052002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919052002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-05
- Tag 1919-05-20
-
Monat
1919-05
-
Jahr
1919
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Nr»»«« No-richtt» ArlSi r«»a der »rbeitsseit. B«rs»k«-terung de» Urb«it«rschutzes, und Zertrümmerung der Sozialversicherung. Die Entente. I Politiker müssen sich zwei Dinge vor «uge» halte«: daß einmal die kampsgewohnte deutsche Arbeiterklasse ii» in dieses Sklavensoch nicht hinein, dränge» lasse» wird und sie daber in dem von ihr kau- trollierten und unterjochten Deutschland niemals Ruhe und Frieden finden wird, und daß zum andern die ganzen Finanzbestimmungen des Vertrage» illusorisch sind, wenn nicht den deutsche« Arbeitern «in freu Zensur dige r Arbeitswille geschossen wirb. Von diesen Ge sichtspunkten au» sind die Bestimmungen über internatio ualen Arbeiterschutz und Arbeiterrecht von hervorragende. Bedeutung. 6. Der KriedenSvertraa ist durchdrungeu von dem Mißtrauen gegen da» neue Deutschland. Man cheint absichtlich die Fiktion aufrecht zu erhalten, das, Deutschland zwar seine Staatsform geändert habe, aber der alte Geist derselbe geblieben ist. Air müssen diese« Mtß- trauen dadurch begegnen, daß wir die Entente zu über Die Der VR«rrk. lvtgaer Drabtbrrtch» »er »Lresda. Nachrichtens Berlin. tv. Mai. Die Zahl der der Reichsregieruug und der preußisch«« Landesregierung »ugvgangenen Vrote st« au» de« gefährdeten Oftprovtnzen bat am Sonnabend mittag da» elsteTause»-überschritten. Im Laargebiet wird bi« Absendung der Kundgebungen der tvcmeinüen an dir ReichSrcgierung von der französischen verhindert. Sittlich« imd Sikchfisch«. vreaaen. 1» Mat. Et« lckmettzizer Protest Mauren». Berit». 10. Mai. Elf nach Berlin entsandte Ver treter der Bürger. Bauern und Arbeiter Ermlaubs und Masuren» aus aller, vom großpolnischen Impe. rialismu» bedrohten Kreisen Ostpr-ußeuS, haben bc' eer Reichs- und Ltaatsregierung flammenden Einspruch erhoben gegen die Absicht der Feinde, die treu altvreußtsche und treudeutsche k^csinnung der Masuren und Ermländer durch Erzwingung einer Abstimmung in Frage zu stellen, zeugen versuchen, daß i^i neuen Deutschland auch «in neuer § Sie erheben ferner Einspruch gegen di« unwahren Be weist herrscht, der Geist, der ehrlich den Bölkerfrieden will, Häuptlingen der von dem Poscncr Polen LewandowSky und der den Militarismus überwunden bar. jmach Part» grsührlen angeblichen Masurenvcrtreter über Wir sind bereit, für den künftigen Bölkerfrieden alle die Gesinnung der Ermländer und Masuren. Sie haben Olarantien und Sicherheiten unserseits zu bieten, niemals!dr«i Abgeordnete beauftragt, nach Ber» aber bereit, unsere nationale Selbständigkeit zerschlagen und das deutsche Volk für ewige Zeit«« in die Sklaverei de» imperialistischen Kapitalismus verschleppen zu lasten. Häuptern der Alliierten zu falschen Masurenvertretung Ser SrleDensvertrag «tt Lefterrelch. Versailles. 18. Mai. „Echo de Paris" berichtet, da« der Vertrag mit Oesterreich ziemlich umfangreich wer den wird, denn er enthält zahlreiche Klauseln, die sich bereit» im Vertrage mit Deutschland befinden, so den Entwurf für den Völkerbund uiw. Mit der Abfassung der nur für Oester reich gültigen Bestimmungen ist »och nicht begonnen wor den. Genau wie es bei der deutschen Delegation der Fall j war. scheint auch die österreichische Delegation länger warten zu müssen, bevor sie den Vertrag erhält. Heute .rklären die Blätter, die Ueberreichung des Vertrages verde voraussichtlich am Freitag, wahrscheinlicher jedoch am Sonnabend stattfinden. Wien, 18. Mai. Die Teutichnationale Korrespondenz meldet: Als Ä^ertreter des Fürstentums Liechten- stein bei den Friedensverlmndlungen begibt sich am Mon tag Prinz Franz Liechtenstein, der Bruder des regierenden Fürsten, nach St. Germain. Gbert a> die Deutsch-Qesterrricher. Berlin, 19. Mai. Im Verlaufe der gestrigen K u n ü - geb ungen der Deutsch-Oe st erreiche! vor der Reichskanzlei begab sich eine Abordnung zum Reichs präsidenten. Dieser dankte in herzlichen Worten für das Erscheinen der Abordnung und sagte: ..Sie können versichert sein, das; die Reichsregieruug, alles nms in ihren Kräften steht, tun wird, um unser ge meinsames Ziel, den Zusammenschluß Deutsch- Oesterreichs und Deutschlands, raschest zu erreichen. Wir wissen zur Stunde noch nicht, welche Bedingungen man in Paris den Delegierten Deutsch-Oesterreichs vor legen wird. Aber nach allem, was wir hören, ist zu be fürchten. daß auch ihnen schwere Gewalt droht. Wie wir zu den Friedensbedingungen stehen, wissen wir. Wie Deutsch-Oesterdeich zu den Friedensbedingungen steht, wird sich erst zeigen können, wenn diese Friedensbedingungen be kannt sein werden. Aber wie immer der kommende Frieden auch sein mag. in den schicksalsschweren Tagen, die uns bc- vorstehen, wollen wir uns als Brüder Schulter an Schulter zusammenschlicßen und die ganze Kraft ein setzen für die Erreichung unserer gerechten Ziele." Die AnSfichlen der neue« nusiarischen Regierung. Wien. 18. Mai. Eine größere Anzahl von gegenwärtig in Wien befindlichen ungarischen Politikern begibt sich in der allernächsten Zeit nach Szeae bin. um sich dort -er neuen Regierung zur Verfügung zu stellen. Ein bekannter ungarischer Politiker erklärte einem Mitarbeiter -es »Reuen Wiener Tagdlattes: Ter Aufruf der neuen Regierung an das ungarische Volk habe große Wirkung ge habt. Die Haltung dkr Entente zur neuen Sachlage sei noch nicht geklart, eS sei aber anzunehmen, daß ihr der Sturz der Räreregiernng durch eigene Volksgenossen sympathischer wäre, als wenn sie ihn selbst herbenübren müßte. Man woilic zunächst Ludwig Havay an die Spitze der Regierung stellen, da aber dieser unterdessen erschossen wurde, erklärte sich Graf Julius Karolyi bereit, Führer der Regierung zu werden. Die englische Sjsenfive gegen Petersburg. Helsingfors. 18. Mai. Au d«r estnische« Front Wb«» die augeküudigteu An»risfsbew«guuge» de» russischen Freikorps begonnen. Abteilungen davon laben Gdow an, Peipns-See genommen. Ingerman«» äudische Freischärler sind au der Mtind«na de» Luga» lusses gelandet. Im Finnische» Meerbusen hat ei» Ge, echt zwischen drei oder vier englisch«» und nenn großen iild vier kleinen bolschewistische« Fahrzeuge» stattgesunden. Gleichzeitig hat eine russische Batterie Kratuaja Gorka «nd ie finnischen Kiistenbatterieu bei In» beschossen. Damit rächst die Gefahr für Finnland, wider Willen in das kntcrnehmen gegen Petersburg hiueiugezoge» z« werden. saille» zu fahren und den beweisen, daß sie von jener gröblich belogen worden sind. Sie erwarten, empfangen zu werden, wenn di« Führ«r -er Alliierten überhaupt gewillt sind, die Wahrheit zu er- fahren. Gerechtigkeit zu üben und blutige Befreiungs kämpfe der Bevölkerung, die unterdrückt werden soll, zu vermeiden. Ein „Rein" der »stpreichische« Landwirte. Tilsit, IS. Mai. Gegen den habgierigen Plan unserer Feinde, den nördlich des Mcmelftromes g«leg«nen Teil Ostpreußens mit zur sonstigen Raubmasse zu schlagen, haben die landwirtschaftlichen Vereine der Kreise Memel, > Ragnit und Tilsit Stellung genommen. In dem von ihnen an die zuständig«» Stellen übermittelten Drahtungen heißt es u. a.: Wir weisen die beabsichtigte Trennung unseres Bodens und Besitze» von Deutschland mit Entrüstung zurück. Seine Macht der Welt darf un» unser deutsches Baterland rau ben. an dem wir treu und fest hängen. Nur dieses Land kann den deutschen und litauischen Landwirten Schutz und Förderung gewähren, während Abtrennung Wirtschaft lichen und sittlichen Niedergang bedeutet. Air werden uns mit allen Kräften gegen jede Vergewaltigung wehren und einen uns gewaltsam ausgczwungenen Frieden nie mals anerkennen. rilasiche MMer über »ie Schlu«Is-?k»er. Kopenhagen, l8. Mat. Bei der gestrigen radikalen Landeoversammlung in Aalborg hielt der Verteidi gungsminister Munch eine Rede über die von der Entente festgcictzte Abstimmung in der dritte« Zone Schleswigs und sprach seine Freude darüber aus, daß die Friedensbedingungen dem dänischen Wunsche nach Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemark ent gcgenkämen. Man dürfe sich aber nicht dem verschließen, daß die Bestimmungen des FriedcnsentwurfeS über die Wünsche Dänemarks hinauSgingen, da auch eine Abstim mung verlangt werde in Gebieten, die nach Sprache und Gesinnung rein deutsch seien. Diese Bestimmun gen enthielten die schwerste Gefahr für die Zukunft Däne marks. Wenn wir, sagte der Minister, gegen Sk>0 000 deutsche Einwohner bekommen, würde Dänemark ein geteilter Staat werden, nämlich ein dänisch-deutsches Reich. Wir können an einer wichen Regelung nicht teiluehmeu. Der Minister des Innern Rode sagte über die gleich« Frage in einer Versammlung: Wohl ist die Festsetzung der Grenzen des dänischen Staate» eine Weltfrage geworden, seitdem sich der Friedenskongreß damit beschäftigt. Sie bleibt aber in erster Reihe eine dänische Frage. Dänemark wird zu erst die Folge» einer irrtümlichen Festsetzung der Grenze zu tragen haben. Di« Welt wird einmal Dänemark einen sehr schweren Vorwurf machen können, -aß es nicht haK Acußerste versucht hat, diesen Irrtum abzuweyren, der von schweren Folgen sein kann. Der Minister deö Acußeren. Scaventus. sagte darauf u. a.: .F)ch bin überzeugt, daß die alliierten und asso ziierten Mächte, welchen das dänische Volk für seine Wieder vereinigung dankbar ist. nicht wollen, daß die glänzenden Hoffnungen der Ration für die Zukunft sich verfinstern sollen durch den Gedanken an die Gefahren und Schwie rigkeiten. die mit der Anwcschneit eines beträchtlichen deutschen Volkselementes innerhalb der neuen Grenzen Dänemarks verknüpft sind. ES ist eine Lebens frage für Dänemark, dauernd ein nationaler Staat zu sein, aber es kann doch auch nicht im Interesse der alliierten und assoziierten Mächte liegen, einen gemischten dänisch-deut schen Staat zu bilden, mit allem was daraus folgt." Weitere amerikanische Darlehen. Amsterdam, 18. Mai. Aus Washington wird der Neelxrl. Tel.-Agentkchap drahtlos gemeldet, daß laut Mitteilung des .Schatzamtes ein weiteres Darlehn von 80 Millionen Dollars an Großbritannien gegeben worden ist. dessen 'Schuld bei Nordamerika nunmehr 4A6000000 Dollars be- - trägt. Auch Belgien erhält ein weiteres Darlehn. Die j Gcsamtschuld der Alliierten bei den Vereinigten Staaten > beträgt jetzt 9:170 290 000 Tollars. vreaaeni 1- —* Die t« «ntzesian» lebe«»« BolkslchnllatrersHaP hatte das sächsische Gesamtmintsterium und die VoW. kammer gebeten, bei der geplanten Erhöhung und ander, wetten Siegelung der lausenden Teueruugsbrzttge der i» Amte noch tätigen Festbesolte'.en auch die im Ruhestand« lebenden Beamten. Geistlichen. Lehrer und ihre Hinter- bltebenen mit einschlteben zu wollen. Darauf isi solgend« Antwort eingegangen: Auf die Eingabe an bas G iamt- Ministerium vom 8. März ISIS, die dem Finanzministerium überwiesen worden ist. wird Ihnen erwidert, daß dem An suchen um anderwette Abänderungen der Bestimmungen über die TeuerungSdethilsen der Siubegehaltsempsänger in dem von Ihnen beantragten Sinne nicht entsprochen werden kann, nachdem erst vor wenigen Monate«, wie auch in der Eingabe anerkannt worden ist. eine sehr erhebliche Ausbesserung der Bezüge der Ruhegehaltsempfänger durch- geführt worden ist. An dem Grundsatz. Teuerungsbeihilfen an RuhegeüaltSempsänger nur auf Antrag und i« Falle des B e b ü r f n i s s e» zu bewilligen, muß festgehalten werden: übrigen» wird der gleiche Standpunkt auch im Reiche und in Preußen vertreten. — Der Vorstand der Dresdner Sausmannschast hielt an» 10. Mat im InnungSgrundstücke. Ostra-Allee 9. unter dem Vorsitze de» Herrn Kommerzienrat Kon?ul A. Mittasch eine Gesamtsttzung ab. Vor Eintritt in die Tagesordnung erfolgte die Ausnahme von 71 Lehrlingen. Nach Bekannt gabe einer Reihe geschäftlicher Mitteilungen und Beschluß fassungen über verschiedene «ingegangene Gesuche und An träge gelangte eine Anzahl neu angcmeldeter Mitglieder zur Aufnahme. Da» Andenk«» der seit der letzten Elcsamt- sitzung verstorbenen Mitglieder wurde geehrt. Berichte wurden erstattet über die Tätigkeit des HausverwaltungS- und Wirtschaftsausschusses, über die Ausstellung deS HauS- hattsplanes ßowic über die Neueinsehung des Schicd-gr- richtS der Dresdner Kaufmannschaft für Elbcschiffahrt»- sachen auf die Jahre 191» und 1920. in welchem Herr Geh. Kommerzienrat O. Flüßner und Herr Direktor Max Putscher »um Vorsitzenden bezw. zum stellvertretende» Vorsitzenden wtedergewählt wurden. Zur Borbcreitung der in der diesjährig«» ordentlichen InnungSversammluug stattfindenden Neuwahlen soll am Montag, den SO. Mat. nachmittags ä Uhr eine Wahlvorbeiprechung der Innung-» mitgli«der stattfinden. —* Dentschnationaler Hau-lnngsgehUse«»Verba»». Der Gautag deS Gaue» Sachsen fand gestern. Sonntag, ln Dresden in Anwesenheit von etwa 400 Stimmführern und zahlreichen Gästen statt. Bor Eintritt in die Tagesordnung wurde nach einer eindringlichen Ansprache des Vorsitzende« die Abscndung nachstehender Drahtung an den Reichspräsidenten einstimmig gutgehcißen: In Vollmacht von .11 MN kaufmännischen Angestellten Sachsen» «Ibt dt« von E Stimmführern besuchte Bertretertaaung de» Gaue» Sachsen im Deutschnattonalen HandlunaSgehtlsen-Verbanä ihrer tt«fsteu Empörung über di« dem deutschen Volte zuaemuteten ungeheuerlichen KriedenSbvdingungen Ausdruck. Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die Annahme diese» Vertrage» unser Stolk für unabsehbare Zeit unerträglich ieiielt und bindet, erfüllt von dem Bewußtsein, daß wir ehrlos werden, wenn wir diese» 2<l>andwerk unersättlichster Rachsucht unterzeichne», verlangen wir tm Vvllbeivutztsetn aller Folgen, daß Deutschland» Wortführer aus dem „Unannehmbar der Nationalversammlung" beharre». Wir wollen, wenn ed sein muh, al» Männer und nicht al» Knecht« sterben. Der dann erstattete Jahresbericht für 1917/18 er brachte den Nachweis, daß die Aufrechterhaltung der Or- ganisation trotz aller Schwierigkeiten der Kriegszeit durch geführt werden konnte. Jahresbericht. Abrechnung und Voranschlag wurden genehmigt. Zum Gauvorsteher wurde das Mitglied der Volkskammer Brost. Leipzig. ein stimmig gewählt. Döbelt, Leipzig, sprach über Betriebs räte und Tarifvertrags Praxis: folgende Ent schließung fand Annahme: , Der Sachsengauta« unterstützt daS Bestreben de» Verbände» und tritt auch zu seinem Teil mit allem Nachdruck dasür ein, daß di« kaufmännischen Angestellten nicht nach ihrer Zahl, sondern entsprechend ihrer Bedeutung tm Produktionsprozeß in den Be triebsräten vertreten sein müssen. Ten Hauptgegenttand der Tagung bildete ein Bortraa des Gauvorstehers üher die neuen OrganisationK- bestrebungen der Angestelltenschaft. Nach umfangreicher Aussprache, an der Stimmführer aus allen Teilen Sachsen» teilnalimen. wurde eine aus der Mitte der Versammlung cingebrachte Entschließung, die den Willen der sächsischen Mitglieder .zum Ausdruck brachte, unter stürmischen Beifallskundgebungen einstimmig angenom men. Nach dieser Abstimmung spräch der Verba,'ds- vorsteher Bcchly, Hamburg, unter jubelnder Zustimmung über den geistigen Inhalt der deutschnationalcn Handlungs- gehilsenbewrgung. — Der Relchskougreß Deutscher Berfichernngs-Generak, agente», der vor kurzem in Dresden unter dem Vorsitz deS Stadtrat a. D. Ahlhelm tagte, nahm folgende Ent schließung an: Ter Reichskongretz Deutscher Versicherungs-Generalagent«« widerspricht nicht nur aus Gründen persönlich wtrtschastltcher Natur seiner Mitglieder, sondern ausdrücklich im Hinblick aus die schwere Schädigung der allgemeinen Volks- und StaatStntereffen Deutschlands, welch« eine Verstaatlichung de» privaten Versich«. rungswescns zur Folge haben muß, einmütig dieser Ver staatlichung. Gerade gegenüber den ungeheuerlichen Friedens- bedingungen unserer Feinde muß der wichtige Aktivposten unserer Zahlungsbilanz, der auf dem bedeutenden Auslandsgeschäfte der deutschen Versicherungsunternebmungen beruht, erhalten und auS- gcbaut werden. Dieser Aktivposten gebt bei einer Monopolisierung verloren und führt zu einer weiteren Verschlechterung unserer Valuta. Ein ReichSvcrsichcrungSmonopol bietet dem Reiche auch Kunst Md Wissenschaft. c* Votie «lein. Hanns Fischers Gattin, die frühere dresdner Hosichauspielertn, wird ebrnsalls an eine Berliner Züinc »berstedekn. Dresdner Künstler auswärts. Die Pianistin Käthe iiipel und die Konzertsängerin Trodlcr-Strirgler .oben in Dobeln ei» ersolgreiches Konzert. Der Freiwillig« Sirchenckor der Martiu-Luther-Gemeiud« «t beschlossen, stch vo» nun an ..R o in h i l d - E h o r" zu nennen, -m auch aus diese Weise das Andenken an seinen unvergeßlichen Zegründer dauernd zu erhalten. Der „Rvmhtld-Ehor" bat sich iitter der Teilung des neuen Kantor» an der Martin - Lutster- tirche, Mii'ikdirekior Richard Frickc, neue, größere Aufgabe» estcllt. V* Der „Tamcnchor der Dresdner Liedcrtasel" gab ,m Sonntag in der im Maienschmuck prangenden Kirche u Altklvtz äie ein Konzert zum Besten des dortigen Zuaeuodaiik.. Reine Tongebung und tiefes Erfassen Zkich-- reten die Eüöre unter Karl Pcmbaur aus. Frau Pro zessor T h ii m R ü b s a in e n brachte mit herrlicher Stimme ». a. die Frühlingsarie aus der ..Schöpfung" zum Vortrag, >nd Herr Opernsänger Hans Auer vom LandcStheatcr ang mit bestem Gelingen: »Zerreißet eure Herzen" aus .Elias" und »Die ihr mühselig seid" von Albert Fuchs, kine zahlreiche Zuhörerschaft wohnte den edlen, künstlerischen Darbietungen bH. 7* Leipziger Theater. Aus Leipzig wird uns geschric- 'en: Das Trama ,.F r i e d e m o n n Vach" des Leipziger siechtsai'.walts Tr. Heinrich Welcker kam im Leip- ilger Schauspielhaus zur Erstaufführung. Das Ltücl ist nach dem bekannten, gleichnamigen Roman Brach- mgels gearbeitet und läßt in einer geschickt und straff ge ährten Handlung, mit einem sicheren Blick für starke Bühnenwirkungen das Schicksal von Johann Sebastian» genialem und verbummelten Sohne Friedemann an unS wrüberziehen. Wenn die Behandlung der Charaktere auch psychologische Vertiefung vermissen läßt, so ist eS dem Bor- !affer doch gelungen, ein fesselndes Theaterstück zu schreiben. Ter Erfolg war sehr lebhaft. - - - D. gz. ErSffunngskonzert des Chorvereius Riesa. Der Anfang dieses Iabres gegründete, über 200 singende Mit glieder zählende Ehoroerein Riesa gab sein erstes Konzert im ausvcrkauften. l'IOO Personen fassenden „Stern"-Saale für den Verein Hcimatdank. Liefe! v. Schuch sang, prächtig disponiert und von Erich Seidel vortrefflich be gleitet. Lieder von Mozart. Schumann. Boltmann und Mahler, der Chor Lieder von Mendelssohn - Bartholdv, Schumann, Brahms und selten gehörte Chöre von Iensen. Tic Solistin, der Chor und sein Dirigent Iwan Schöne baum wurden mit stürmischem Beifall ausgezeichnet. 'i* Der Verband deutscher Sriegssammlnugc« wird am 2l. und Lö. Mai i» Leipzig seine Hauptversamm lung abhalten. UnivcrsitätSprofessor Dr. Mentz - Jena mird über die Bedeutung der Kriegssammlungcii, Biblio thekar Dr. G a l n n i n g - München über die Kirnst im Kricgsschristtum. Professor K t p p c n b e r g - Leipzig über die geistige Fürsorge für die deutsche 4. Armee sprechen. Die Kaiscr.Wilhclm»G«lcllschast war vom Kaiser im Jahre lül'i bei der Jahrhundertfeier der Berliner Uni versität begründet worden. Sic räumte ihrem Schöpfer in ihren Satzungen große Befugnisse ein, die nun in anderer Werse verteilt werden müssen. Daher wird die Gesellschaft in einer Vollversammlung .zu dieser und anderen Fragen Stellung zu nehmen haben. Der Senat wird am 8. Juni zusammentreten, um die vorbereitenden Arbeiten in An griff zu nehmen, die Vollversammlung ist aber kaum vor dem Svätsommer zu erwarten. Bis dahin geht innerhalb der Gesellschaft alles seinen alten Gang. Entgegenkommend hat der Kultusminister Hacnilch seinen Amtsvorgänger Dr. Schmidt gebeten, weiterhin daS Ministerium in der Gesellschaft zu vertreten. Zweifellos wird sich im Laufe de» Jahres äußerlich manche- bei der K.-W.-G. ändern, aber sie wird die alte bleiben. f* Zu« Direktor d«o Berliner MediztnalamtS wählt« der Berliner Magistrat den Oberstabsarzt Professor Dr. Hoffman», einen Schüler RirbnerS. bisher Assistent am Hygienischen Institut ber Universität Berlin, danach Bor- stand deS Hygienisch-Chemischen Laboratoriums der Kaiser» Wilhelm-Akademie und Referent für Hygiene in der Medi- zinal-Abtoilung de» KriegsminlsteriumS. Während der Kriegszeit hat er sich besonder» bet der Bekämpfung der Eholera und de» KlcckfiebcrS hervorgetan. 7* Richard Strauß tu Wie«. Richard Strauß ist tm Operntheater feierlich in sein DtrcktionSamt einge- führt worden. Kapellmeister Schalk beglückwünschte das Hau» dazu, «inen Mann gefunden zu haben, dessen Name weithin durch die Welt der Kunst leuchtet. Richard Strauß erwiderte, daß die Mißverständnisse ber letzten Zeit keinen Stachel in seinem Herzen zurückgelassen hätten. Dann be gann die Probe zur Festausführung des „Fidelio". Politische Ne««schelmmi»e«. „Der Kaiser." Was war der Kaiser? Wie konnte es geschehen, daß der Mann, der berufen schien, das Werk BiSmarckS und Wilhelms I. zu vollenden, der ein reicheres Erbe antretcn durste als irgend einer seiner Borfahren, dem deutsche» Volke nicht einmal den monarchischen Gedanken retten konnte? Wie war es möglich, daß das Kaisertum, da- bei spielsweise in sozialer Hinsicht mehr geleistet hat als irgend eine Republik oder Demokratie, so rasch dahin sank? In zwei Schriften, deren Vergleich nicht uninteressant ist, wett die Verfasser von ganz verschiedenen GcsichiSpunkten au» da» Problem beleuchten, wird die Beantwortung dieser Fragen versucht. Walther Rathenau, der bekannt« Präsident der Allgemeinen ElcktrizitätSacsellschaft, der be kanntlich gern über unsere Zeit philosophiert, hat eine Be trachtung „Der Kaiser" geschrieben serschiene» bet S. Fischer in Berlin). Der durch seine Schriften über die Jesuiten bekannte Graf Paul v. HoenSbroech wendet sich tu einem Mahn- und Lehrwort »Wilhelms II. Abdankung und Flucht" lDcrlag von Karl CurtluS in Berlin) an die Oefsentltchkcit. Bon Rathenau weiß man. daß er De«ökr<u ist. in seinen Kommenden Dingen" hat er sein politische» Glaubensbekenntnis abgelegt und dort schon bewiesen, b»ß ihm, bet allem Streß«» «mtz Eindringlichkeit und phito-
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