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Dresdner Nachrichten : 02.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-02
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.05.1886
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»nd mich von anderen sächsischen Blättem rrpro!Äk!« Artikrü «ns dcr wir. offen gestanden. nicht ganz inre aber gestatten Sie uns, yßnen r Entgrgenkounncn und das disher eine Ausgabe ausdürden würl gm'achscn workn. In erster ! recht herzlich zu danken für Jü ^ ^ gesandte Frei-Ezemplar der „Dresdner Nachrichten", das. stets von Hand zu Hand, vor» Han- zn HauS wcindemd, allen Landsleute» ein lrever. ersehnter Gast ist. dessen Wiede,kehr ttetS erwartet wstd. Ihre damalige Notiz nun brachte u»S eine solche Fülle von An- fordcrunarn. namenllich Miragen auS der lieben sächsischen Hcimath, daß wir leider nur sehr wenige davon ansznarbeiten relp. zu erledigen ini Stande waren. Herzensgern Hütten wir Jedem gedient, Jeden, die gewünschte Ansknnst erthcilt. aber eS ist u»S nur in vier Fällen möglich geivese». bestimmte Resultate zu errieten, in neun anderen Fallen wenigsten- annähernde Anskunst zu er« thcile». Hingegen ist n»S manch' Herzeleid mitgetlicilt worden, das z» milder» wir nicht im Stande waren. Da fragt eine Mutter nach ihrem verschollene» Soli», eine Gattin nach ihrem Manne, eine Schwester »ach ihrem Bruder. Wo sind sie geblieben? Ver schollen ! sei eS hier in der großen, ausgedehnten Stadt, sei es ander wärts in diesem Lande. Es Mangel» uns Zeit und Mittet, anders als aus dem Wege der Privalkorrrlpondenze» nachzuiorsche». und wenn trotz vieler Mühen nichts i» Ersahliing zu bringe» ist, so thnt eS bitter weh. durch irgend eine derartige Mitlheilung de» Schmerz zn vermehre» oder eine noch immer aliinmende Hoffnung ganz zn verlösche». Dies ist vieliach der Grund unseres Crhrvcigcns gewesen nui Zuschriften, deren Absender gewiß uirierrr Nachrichten harrte». Was wir z» thun vermöge», geschieht sicher, und gerne wollen wir die Ausgabe ersiille». welche wir uns gestellt habe», oder zunächst müssen wir an die zahlicichcn, hier unsere Lilie i» Anspruch nehmenden Landslcnle denke» »nd gar oit ra'ch »nd thätig eingreiscil. Plöge» cs uns also diejenige» Landsleute in der alten liebe» Hcimath, denen wir nicht zn diene» vermochte», verzeihen, wenn dcr gute Wille nicht die That zu erreiche» vermochte: immer hin sind wir gern erbölig. zn Ihn», was in unsere» Kräfte» steht. Unser Verein zählt gegenwärtig 82 Mitglieder in der Stadt Chi cago. Unser Lesezimmer, »> welchem besonders Ihre „Dresdner -Nachrichten" de» Hauptanziehungspunkt bilden, ist allabendlich gut besucht, ebenso sind liniere Versammlungen stets anregend, besonders durch eine von Albrecht Ungrr auS Glaucha» redigirte treiflichc Vereinszeitnng. So finden nur im gegenseitigen Verkehr nnd frennd- schaillichcm Zusammenhalten ein «.tückchen Heimnth i» sernem Lande, wir gedenke» dadurch lebhaiter unserer Lieben daheim und Ihnen wie allen Landsleuten drüben, unserem ganzen lieben Sachsen- lande senden wir jedesmal einen herzlichen Prnbergrnß." — Mit Befriedigung ist zu konsiatiren, da» eS der Kriminal polizei gelang, die Einbrecher, welche in Blaiewitz aus dcr Naninannstrahe. Slucscner Straße lind Alemanncn-Allce mit solch' unerhörtem Vandalismus cingebrochcn. vorgestern zr, erwische». ES sind, wie dies kaum zn glaube» ist, vier Bürschchen ans Striesen ii» Alter von 12. 14 »nd 16—17 Jabrcn. Tie beiden Jüngste» sind die Söhne einer Fra», welche von der Familie des aut der Naninnnnstraßc belioffenen VillenbcsitzerS seit langer Zeit nnlcr- siiitzt wird: der ältere dieser beide» ist Konfiimand nnd sollte aus Verwendung derselben Familie in einer hiesige» großen Nähma- schiueniabrik in den nächsten Tage» Stellung finden. Noch viel schlimmer als bei dem Einbruch in das Villengrinidstück aus der Nanmannstraße, wo sie sich in dcr Hanplsaclre ans grenzenlose Ver unreinigung der Wohnnnci beschränkten, habe» die Wüstlinge in dem Grnndslück aus der Striescncr Straße gcwirlhscha'tet. Hier hatten sic säst alle Möbelstücke zerschlage» oder zerschnitten. Spiegel und Uhren dcmolirt. Wäsche und Vaidinc» Zturissen, die Wohnung in der »nsläthigslcn Weise vernnreinigl nnd sich an einige» Stellen mit dem Miksoitnehinen weniger Gegenstände begnügt, aber nicht ein ganzes Stück znrückgclassen. sonder» Alles zerschlagen. Ist es an gesichts solch' bodcnlvicr Gemeinheit nnd verderbter Jugend nicht zehr zu bedauern, daß die Viügclslrase abgcschasst ist? — Nach anstrengendem Tagewerke kehrte» neulich zwei fleißige Beamte mit ihren Familien in ruhigem Gespräche von einem Be suche zurück »nd panirten von der Göthestraßc her nach dcr Albrechts- gassc die Allee vor Prinz Georg's Garten. Ta kam im Tunket des Abends ein Mann, der schnaubend einen leere» zweiräderigen Karren nach Hanie Inh» und plötzlich dcr a» ihm passirten Gcicll- ichait nachschrie: „Arbeiten solltet Ihr!" Das Weitere war nicht zn verstehen. Wenn doch diese Jrregelrileten erst ciniehe» wollten, daß nicht nnrD ie arbeite», welche gerade Handkarren »»d Schau feln bewegen, sondern daß cs noch Viele, Viele giebt. die mit Füßen. Händen, angrslrengten Köpfe» arbeiten müssen, und »st bis tief in die sin,ende Narbt hinein, wo Jene sich pflegen; sowie auch, daß Viele vor dem 24. nnd 25. Jahre keinen Pfennig verdienen können, iudeß Jene schon laugst verdiene». Allgemeine Gleichheit ist eben ein Unsinn, ist völlig nnanssührbar. und Mancher scheint Herr und dient dem Anderen mehr, als der in dcr iinmeihin ehrcn- werlben blauen Schürze. ES wolle nur Jeder wohlmeinend nnd gebildet die A rbcit und die billige Freiheit dcS Anderen chicn, dann stünde eS wohl. — Wo Stöinngcn dcr vsfentl. Ordnung durch unruhige »nd unklare Kopse emtreten. da sind sehr oft mir n n rei ic Bürsch chen von lt bis 20 Jahren die schlimmsten Schreier. Eitelkeit und hohle, windige Prahlcici, ganz irregeleitete Ueberschähung sichren sie nur in's Elend. So z. B. bei emem Vorfälle am sogen. 3. Feicltagc an dcr Landeslelle Briesnitz. als das crsie der beiden '/Ai von Dresden abgchcndcn Tampsschiffc die Bamnblnthbe!»cher dort absetzte. Zwei unreife Burschen in braunen Jacken, die schon Während dcr Fahrt lästig geworden waren, störten dort. „Hier aiebt's nur ein Kamerun, entweder — oder" ries dcr Eine laut: dcr Andere übersprang die Barriere und entfernte sich schleunig, che die Beamten ordentlich anlegen konnten. Weil Jener das Bittet abzugeben sich ivcigerlcn. setzte ihm ein Beamter vom Schisse »ach, und zwei entgegenkommende Männer plagte» sich mit dem zu Boden gefallene» Flüchtling ab. Als das Schiff Muhr, riesen die beiden Nahei'tvier. Messer und Riemen in der Hand, die ab scheulichsten Verwünschungen nnd Trohimgc», zogen dann schreiend m den Schooncr Grund hinein, wo sic noch verschiedenen Spazier gänger» nnssielen, »idein sie noch lange schrieen: „Na, laßt Euch nur wieder cimnal in Briesnitz sehen!" — Vor einigen Togen gingen bereits einem Mitglied« deS Airsschnsscs iürFe r ieukolonicn von eine»! Skalklub 100Mk. zu — In innerer lieniigen belletristischen Sonntags- Beilage beginnen wir >u A. nach Vereinbarung mit der Bcrlags- bnchhaiidlniig po» Rcch. Eckstein Nachs. (Carl Hammer, Be>1i») den Abdruck einer Geschirbie i» gebundener Rede ans dem sozialen Lebe» der Gegenwart „Der Streik" von Gnst. Hcinr. Schneideck, Ter Tirhlrr schildert darin in überaus spannender Weise, wie das glnclbchc Stillleben einer Arbeiterfamilie znslört, ja das Haupt derselben beim AnSb.nch eines Slreils. durch einen saiiatsichcn Agi tator verlritrt, min Verbuche» wi>d. Tos Ganze findet eine» tra gische» Abschluß, aber zugleich zeigt der Tichter eine versöhnende Perspektive — Tos altrenommirtc Los-Jnweliergeschäst von Theodor Sach wall, welches namenllich stets ein hervorragendes Edelstein- logcr anizniveiseii gehabt hak. wird, wie eine Bekanntmachung im Jiiseratciilheile der heutigen Nummer besagt, nnsgelöst. da sich dcr Besitzer mehr in's Pnvatlehen znrückziiziehcn gedenkt. Es ist »c>- tüilich, daß der Nue-oeilans eines derartigen Geschäfts viel längere Zeit als hei einem Ge'chait irgend welcher anderen Branche in An- wrnch mimnl und es bietet sich nech aus lange Zeit cine günstige Gelegciihcit zu Eiiiläiisen von Edelsteinen an dieser soliden Be- zugsgnelle. — Tas Elbga »längerfest findet in diesem Jnhre in Nadelung Sonntag. den 25. niid Monlag. de» 26 Jiil, statt. — Ein jiinger Ncensch. anscheinend ein Aibeiier, ist gestern in den Nachmitkagssiimden von dcr Albcrtbrücke in die Elbe ge- svrnngc n n»d ertrunkc». Oluvolil zwei Fischer ioiort nachs,ihren, konnten ge den Mann nicht retten und nur als Leiche an's User bringen. — Heute nnd die folgenden Tage beginnt in Mcinhold's Sale» der Aiisichank des beliebten Fn,wer Bockbieres, das sich in Bezug aus Geschmack. Gehalt und Farbe als trefflich mundende Gambriimsgabe erweist — Ter heutige „billige Sonntag" M Pig. pro Person) dürfte dem Zoologischen Garte» iiamentlich im Hinblick aus de» arstcr» an dieser Stelle schon eingchrnder mväHute» Orang- Utan g. der eben nur heute »och zn irlien ist, zahltciche Besucher ziisühren. Sein Besitzer eignete ihn sich in dcr Piovin, Sarnwack ans dcr Insel Borneo an. wo diele höchst interessanten Tliiere, der vorrüclciidcn Kultur weichend, nur noch sehr vereinzelt anzntussc» sind. Sie Hallen sieh in seifige», enllegrne» Gegenden nnd in den dortigen alisgedehnten Baiiaiienwälder» aus: vo» Reis. Pomeranzen und anderen Früchten lebend, suchen sie sich wohl auch Eier, denn der hiesige Orang-Utang genießt solche sehr gern roh, schlürft al>er nur das Eiweiß mit Behagen, während er das Toller weglpukt In den Wälder» sollen sie sich übrigen- aus Blättern und Zivei- «»» - , .... , ..cden Etckihüri» ,abe da« Ledx» ^kostet. ^ VoMtamn, de» Li« ilnng de« gektn» aul der Insel Hainau, wo» nrvanderrn, gegenüber sich nkliche» Situationen und rinen wurde chm die siluk- kllch der LoMlamm drr Lies äußerst srindlich verhält: nur aul belvndere Verwendung eine« I «che LrwerdWg de« Tbiere« mdg.^. — Im Prießnitzgrunde w»lde vorgestem Abend an einem Baume ei» unbekannter Mann erhängt ausgelniide» Der selbe war mit einer blauen Ardeiterbioufe bekleidet, ist vielleicht 50 Jahre alt und bat «inen kurze« gramnrlirtrn Linndart. — Am Donnerstag traf der Staatssekretär Stephan in Zittau »in »nd sudr alsbald nach Eichgrabe» weiter, um der Auer- hrrhnbal, »achzugehen. -De» brutigcn Exemiilaren der .Dr. Nachr." lklr Dresden . . , . . . u»d Umgehend liegt eine Einladung drr hiesigen v»chha»dlui>a balbinirl. auch sei ihm aleickmiliig. vb in KLnsiuntinopel TwM ' ' " ' oder Russen herrschte». De» Letzter, Heinrich Morchel hier (Hauptstraße 26) zur Subskription Andree'sAllgemeinen Handatlas bei. — AuS den, nordivesllichen Vvbinen kommen jetzt ganze Züge von böhmische» Arbeitern nach Sachsen. Der Arbeitslohn in Sachtem höher al« dcr Verdienst in Böhmen, lockt sie nach Sachsen. So schreibt rin böhinisches Blatt. — Heule sink, >/„8 Ubr findet Konfirmation mit feierlicher Prozession in der katbolllchenHoskirche statt. — Am 8. Mai feiert die katholische Bürgerschule („kalb. Ha>wlich»lc". aus der kl. Srhießgasse) da- 100jährige Jubi läum ihre- Besiehe»-. Im vorigen Jahrhundert gab es i» Dresden keine vlsentlichr kalb. Schule, obgleich seit Anglist de- Starke» Zeit wieder katholischer Galtrsdieiisr gehallt» wurde und von August 11. die katholische Lw'kircke erbaut worden war. Damals gab cS biS zuin Jahre 178«» »nr drei katholische Privntichnlen i» verschiedenen Stadltheile». Friedrich Anglist der Gerechte ließ i» letztgenanntem Jahr« im sogenannte» -italienische» Dörfchen" ein provisorisches SchulhauS für die katholischen Schulkinder bauen. Dasselbe verblieb, bis überhaupt Wege» deS Baues deS neue» Hotltiealers die lucislr» Baiilichkeilrn des >talie»ilchkii Dörfchen- niedergerissen wurden. Seit einer Reihe von Jahren ist »»» die ka.tivlilche Schule, welche jetzt als höhere Volksschule organisirt ist. in dem zweckmäßig eingerichteten Haule am botanischen Garte». Bis znm neuen VolkSschnlgesetze vom Jahre 1874. welchem auch die kutholiiche» Bolksichule» unterstehen, war cs UsuS. daß drr Dirigent dcr Schule Geistlicher lein mußte; jetzt ist man davon abgeäangcu. jedoch ist dcr Religionsunterricht immer noch von Geistlichen zu erlheilc». DaS bevorstehende Jnbiläm» inlereisirt iveilcce Kreise nnserer Bcwohnerfchait. da angesehene Bürger und Beamte dieser Anstalt ihre Schulbildung verdanken. Zur Feier de- Tages wird in dcr kath. Hoskircbe ein Hochamt celcbürt werden, bei welchem diejenige» Geistliche» lunane». die a» genainiler Schule als Dirigenten oder Lehrer bez. Katecheten gewirkt haben. Der dermalige EötnS der Schule wird sich im Schnlhause ver sammeln und von hier auS de» festlichen Kiichgang halte». Nach becndiatcm Gottesdienste wird in der Schule selbst eine einfache Feier slatlfindc», bei welcher der jetzige Direktor den Festvortiag halten wird. Am Abend findet in Mrinhold's Sälen eine festliche Vereinigung ehemaliger Schüler der kath. Hauptschule statt. — Pie'chen. Am 29. v M. veranstaltete der hiesige konser vative Be re in. dem auch Gefminniasaenosse» an- Mickten. Uebigau, Trachau und Trachenberge angeboren, eine Nachfeier dcS Gebintslages Sr. Maj. des Königs in Knnze's Saale. Nach einer Bearnßnngsanspräche dcS VereinSvoisitzenden Hc>rn Tir Därrschmidt dielt Herr NcirhStagsabgrordneler OberappcllalionSruth Klem m den lichtvolbc» und gediegenen Festvortiag über die Handwerker- frage. Nachdem er oie gcgenwäitige Noch des Handwerks nnd ihre Entstehung geschildert hatte, zeigte er, wie die RcichSgclebgebnng bemüht lei. den Schaden zn heilen. Zwar habe dieselbe oft ein zelne Schrilic in dieser Richtung gethan, aber es seien erfolg- und I>ossn»ngs>eiche. Dcr inte>cssa»te Voitrag ging a»S >» ei» vocii- ichcS Hoch aul König Albert, de» Füllten, dcr sein Volk nicht ver läßt Paluotiiche Gesänge, mit Wä>u>e vorgetrageii vv», lnrsigcn Gesangverein Zeplchr. eröjfnetrn »nd beschlvssc» die würdige Feier — Im Albertschlößrhen zu Serkowitz hielt der kon>c»valive Verein für die Löbnitz und Umgegend am Tvn»erstag leine General versammlung ab. Ter Veusitzeiibe, Herr Kammerbcrr v. Mctzich, konnte über den Verein, dcr jetzt Nl Miigliedcr zählt, nur Ersreu- lichcs melden. Es erivlgte die Wiederwahl länuntlicher bisheriger Vvrslandsinilalieder. — Aus Earlsseld im Erzgebirge schreibt man nnS: „Es dürste kür Ihr geschätztes Ästutt zeden-atts die Miilhrilnng von Interesse sein, daß am 29. v. Bl in der Mittagsstunde ein lieitigrS Griviltcr, verbniiden mit sehr starkem Hagrlwiirk über hiesige Gegend gezogen ist und daß es (am Vortage des 1. Mai!! !> ganz schlicht nnd recht geschneit hat. Nicht etwa, daß einzelne Flocke» sielen — nein, es schneite zwei Stunde» sanit aber regelmäßig fort, so daß Dächer. Feld nnd Flur mit einer dirhlen Schneeoecke belegt sind Man könnte versucht lei» zn glaube», daß ivir statt dem .wnnder- schönen Monat Mai" den, Dezember entgegengelieir." — In der letzte» Kopitnlaisitzniig dcS Domsliktes St. Petri i» Bautzen wuiden folgende zu Kgnouicis ernählie Herren ublirher- maßen invrstiit: Hoifgplan und KonsislvrinlpräieS Jacob Bnk, Bikauatsraih Kgl. Hoiprediger und päpstlicher Hmißprälal Ludwig Wahl zu Dresden, Pfarrer Nikolaus Schmole zu Nebrlschütz, Pfarrer Jacob Sauer zu Sckirgiswalde, Pfarrer Anlo» Müller zu Lstritz und Seuiinardirektor Hermann Blumentritl in Bautzen. — Ter Kassner des Chemn i tzer StadtmnfikkorpS, der das selbe um 3500 Mk belroge» und außerdem ans drei anderen Musikelkassen zieiusich hohe Lmnmen gestohlen hatte, wurde zu 1'/» Jahre» Geiänaiiiß vcrurtheilt. - Die seit mehrere» Tage» von ihren Angehörige» sowie von dcr Behörde gesuchte verehelichte Treßler gev Kurze in Crim mitschau ward vor,,kstcr» in der Pleiße lodt ansgesniiden — Der Pirnc> er Frühjahrsmarkt wird ain 10. d. seinen An fang nehmen. — GcliMiilltch einer Schlägern zwischen E'bil und Militär wnrdc dcr Soldat Feilsche vom 103. Rament in Soculahora bei Banken von einen, Eivilistcu durch einen Pistolenschuß verletzt. Ter Thäter ist verhaltet. — Am Mittwoch wurden die Besucher des Mosellnsaales i» tze« Ansgnna der V»r«stt«kL>u m der iearolmcnlrage und erkliln. daß « zum Andenken «« diele« glücklich« Ereiqniß da« Pekioralr de,» hl Vater widme. Drr Brief beivwt sich in den Ausdrücken d«r aräßten Lhrerhirtvng «e^n die Perlon de« PavsteS. Die „Köln. Ain.'' pritemisiit olfiziü» «e«en eine« miter der Nebrrlrhrist .l-a v.>k«»nb<,raio^ (Battcndrraien l) vor einiger Zeit im „Soleil" rrschienene» Artikel, wonach Deutschland und Oester. »eich oetzredt ivären, Bulgarien dem russischen Einflüsse zu entziehen, dr» Fürsten Alenuider nach seine« in Aussicht gr»onimei>«n Ber- heirathilug mit emcr kailertich deutsche» Prinieisin zum »nabkäugigen Beheiricher G>okbulgarie»S zu marhen nud daduich Rußland den Kg, »ach Sv»stantiiwpcl zu versperren. Dagegen ivendet der ziosil» ein: Denlsrhland habe keinerlei Interessen aus derValka»- Ein junger Kansmann von 25 Jahren, der am Tage umher ans seiner Stellung entlasse» woiden war. halte sich de» O>t ausge sucht. uni sich angeblich durch die abgeleuerten beiden Lchüsse z» tödtcn. Man bat bis jetzt weder am Körper desselben eine Ver letzung durch Kugeln wahrgenoniine», noch am Platze dcr Thal eine Spur entdecken könne», welche von einer abgeseacrren Kugel her- riihrte »nd nimmt deshalb an, daß der angeblich Lebensmüde nur durch blinde Schüsse lür seine Pr>son hat Reklame machen wolle». — Semiiiardircklor Karl Friedrich Schmidt i» Annaberg ist znm Tiirklor des Seminars in Pirna »nd Obe,sichrer Ernst August Schwert, tu er am Seminar z» Dresden-Friedrichsladt zum Direktor de- Seminars in Annaberg ernannt worden. — Der Einbruch im Leub e tha c r Schnlhause hatte die Gendarmerie der ganzen Umgegend z» lebhaiter Tbäiigkeit angespornt, »nd schon am Donnerstag ist eS gelungen, de» Thäter z» ermitteln. Derselbe wollte im Srhalhamc betteln, fand, daß Niemand z» Hanse war und ergriff die günstige Gelegenheit, nach Geld z» suche». — Ein »nverbcsterlichcr Ausreißer scheint der in dcr Besserungs anstalt Froh» an iintcrgebrachtr KorlkktioiiärLlto ans Bärenstri» zn sei». Am Dvnncrstag ist derselbe zum vierten Male auS tiefer Anstalt entwichen. — E>» tramigcr Vmlall wird an- Lichtenberg bei Frci- berg mitgelheilk. Am lktziveraangriic» zweiic» Osterlciertaae lpicl- Icn die drei Knabe» des BahnnibciicrS Emst Ferdinand Glöckner dosilbst mit 2 Hunden, nnlcr n^lcd' letzteren sich jetzt an einem die TollwuIh bcmeiklich inachte. Seit einigen Tagen sind nun auch die genannte» t»ei Kinder Glöckners lörmlich rasend gcivmdc». Sip tobrit, beißen, kratze», jage» umbcr »nd man ve»i»ilhct, daß sie vo» diesem Thier« von dcr gräßlichen Krankheit angcsteckt woide» sind. — Der Gasthof zu Hennersdorf bei Annnberg ist in der Nacht vom Mittwoch znm Donneislag total Niedergebra»»«. — Am 29 v. M schlug de» Blitz in das Wobnhans de- Ban- »»tcrnelnnerS Kültner inHalsbacb bci Freibrrg. olmc z» zünde», richtete aber dmch Brschädiguna des DarhcS, der Fenster und Mauern argen Schaden an. Fortsetzung des lokalen Theile« Seite 0. . Letzteren wolle Deut'chland den Weg nicht veriv.«»», aber di« Türke« sei n» Konstantinvpei dnrch Ver träge geschützt, die Rußland ebenso relveltiren werde wie die übri gen Märkte. Der „Soleil" erstrebe «Leu weil« iricht-, wie Ruß land niit Deutschland zu verhetze». Zahlreiche Verletzungen vv» Eisenbahnbeamten, welche entweder selbst polnischer Nationalität sind oder Polinnen z« Fronen daben, finde» ararnwällig von de» P.ovinr Posen nach anderen Provinzen statt: besonder« viele Beamte sind ru den ponnnerschen Bahnen versetzt wurde». Wie ein polnische« Blatt mittheilt, «den dir ver setzte» Beamte» nicht aer» fort, da sie dadurch an« Familien- »nd .nationale»' verbällmssen gerissen werdet». Letztere« ist jedenfalls der Zivrck dieser Maßregel. Ei»»» Meldung deS „Kestph Merkiir»" a»S Rom znlolg- be- nierkle dcr Papst Rvmvltgrm gegenüber, daß er nicht zweifle, binnc» JabreSirist »ist der preubiiche» Negietung zu «»irm voll- släiidsize» Ausgleich z» gelaiigen. Die .Fulda-Zcilinig demrniirt die Behauptung über angrblich vom R-ichskanzler gegen den Bischof Dr. Kvpv über die Rückkehr der Orden einschlirßiich der Jesuiten grlhanr Aenßcrmigen, sotvie die Nachricht von dcr Bernsnng Dr. Üopp'S aus den Freiburger Erjbilchv'Sslnhl In, stieirlisjustizamt ist dem Vernehmen „ach eine Revision der 9icichsj>istt,gesctzgevung ii» Gange, bi» nach deren Abschluß auch die Eulschilebuug des BmidcSraibeS über die Wiedrr«i»>iihr»ng drr Berufung gegen Slraskammerurtbeile vertaat werde» lall. Recht bezeichnend lür die Art nud Weise, mit welcher das jüdische .Berliner Tageblatt" für die Sache deS Semiti-nni- kämpst, ist die Miltbeilung, die u»S aesler» durch rin Wiener Tetrgmmm ziiging. Das.BcrI. Tagcbl " hatte zu berichte» arwnß», daß Kaiser Franz Joseph dem ihn porträtirenden italienischen Maler Grlli gegenüber geäußert habe, er schäme sich, daß der AnIisemiliSmu- uach Oesterreich gedliingen sei. I» einer Zuschrift an dir .Wie»« Allg. Zeitung" erklärt nn» Gellt, daß der Kaiser während drr Eihniigcil dir Frage dcr aiitiicmltiscde» Bewegung „nt keinem Worte berührt Habel Kam» ist aber die vercnitwortlicheRedaktion des „B T " wegen groben UnlngS - als lolcher wurde vom Ge richt vir bekannte DiebstahlSgcschichte von der Diamanttaube be zeichnet — zu einer Freiheitsstrafe verurtheitt worden, flugs wird eine neue Sensationsnachricht in die Welt gesetzt, mag sie auch den Stemvel der tendenziöse» Elfnivung ans der Stirn trage». Aus eine Unwahrheit mehr oder weniger kommt cS dem edlen »B T." nun einmal nicht an. Wenn die Nachricht nur recht sematioiiell klingt oder den bösen Gegnern jüdischer Frechheit EuiS an'S Bein gebunden werden kann. Ta» in, Saatziger Kreise gelegene Dorf Klein-Spiegel ist bis aus sechs Hänker dmch eine FencrSbrunst zerstört worden. Emer vo» den Eisten, welch« aus dem Bismarcksond« ein Stipendium erbosten haben, ist Oberlehrer Rhapd in Ratzeburg. Er erhielt 1000 Mk. z» einer Reile nach England, um die dortigen Turulviele keime» zu lerne» Natürlich bemerkt daS Bert. Täbl. i» hämischer Weile hierzu: „Dr Rhayd hatte seinerzeit die Wahl dcsG'nlr» Herbert BiSmarck zum Rki>hstaasabj,rord»cie» miterstiitzt." In Astona waren bom Landgericht dieCigarreuarbciterKiickel- hah», Livvvld und Paßbura wegen Vergehens gegen das Svzia- listengrsetz z» bezw. 3'/» Jahre». 8 Monate» und 6 Monaten Gc- iäiiguiß vernrtheilt worden. Kückelhah» hatte bei Paßburg in Ottensen ei» Zimmer grmiethet, i» welchem er in mindestens 26 e> zeliien Handlnnae» verbotene Schriften, wie »Sozialdemokral", „Die Frau vv» Bebel u. s. >v. verpackte und zur Weiterbeförde rung nach Schwerin sandte. Paßbnra war der Beihilfe für schuldig besnnde». während Lwvvld's Berurtueilnng eriolat war, weil der selbe die Kolli zur Post befördert hatte. Alle drei Angeklagte hatten duich ihren Veitheidiger Revision einlegcn lasse». Das Reichsge richt hat niinmchr die Revision vcnvorse». Die Straie gegen Kiickelhahn dürste wohl die höchste bis jetzt aus Grund des Sozia- lislriigesctzeS r>kau»te sei». Der vo» Köln nbgegangene Pariser Ezoreßzug ist beiTerguier unweit Saint Quentin entgleist. Nienianv wurde verletzt. Nnler dr» Reisende» befand sich auch drr Botschafter Gras Minister mit FuMilic, Aus dem vor dem Berliner Landgericht verhandelte» Prozeß gegen die auch in Dresden bekannten Spieler Manfred »nd Eugen Lewi» werde» noch folgende Detail- berichtet: Beide Angeklagte sind i» den Kreocn der Lebemänner, welche dem Sviele huldigen und die gehcimniszvvllen Salon- besuchen, wo »nm Mitternacht das Lebe» beginnt", al- unverdrossene Spieler bekannt. Ihnen scheint die Spielivnth anarbore» ,» kein, den» auch ihr verslorbencr Vater spielte und hatte sich den Spitznamen .Goldlcusil" erworben; die beiden Angeklagten sollen in Spieterkrrnen -Silber"- und „Diainantentcnlcl" grnaunt worden sei». Manfred Lenin, ist Ver treter dcr Ckanivagiicrincnke „Union-Klub" und Mitbesitzer von Höhne'- „Anstcrn-Salon". Engen Lewi» ist Kunsthändler, er be treibt de» An- und Verlaus aller Oclgemäld« nnd ist gleich,eilig stiller Thcilnehmer einer kansi»ä»»ilcke» Firma. Tie beide» Brüder stellen cnlschirde» in Abrede, das Glücksspiel gnverbSmäszia beirieben zn haben, namentlich bcbanplet Manfred Lewin. die Äeileu nach oen Rennplätzen »nr im Interesse der von ihm vertretene» Chom- vagiiknnarke »nternommrn zu habe». Bon den Fällen, welche die lnklagebchörde ansührt. erwähnen wir folgend-: Im Januar l88L - . soll Mausred Lewi» dem Kantmann Jnllusburaer in Breslau 4ÄX> Ehemnitz in nicht geringen Schrecken versetzt, als argen >0 Ul:r Mk. abaenottime» hal e». Engen Lcwin soll im Frühjahr 1865 Abends im Ziilchancnanme der Galerie plötzlich 2 Schüsse sielen, einen Hoplenhändler Rothschild in Köln um 10,000 Mk. erleichtert haben. Rothschild halte an Lcwin 5000 Mk baar gezahlt und gab ibin für die noch kehlenden 5000 Mk. Gutscheine, di« er auch schließlich einlöste. Andere Svielabende sanden »n der Privat- ivohiiung des RcstanratrurS Rcinert statt. Hier sollen die Ange klagte». welche nolinlich auch a» manche» Abenden selbst Tamriidk verloren haben, brsonderö vom Glücke begünstigt gewesen »rin. Die Kn»flc»lk Lichtendem »nd Rolher verioren in diesem Haus« an rintin Nachmittnae 1000 Mk. und Letzterer a»ße»dem noch einen Bullantring ii» Äeikhe vo» 600 Mk. Am folgende»Tage verlocea Lichtenberg und Notker 600 Mk.. Rotber a»ßk>drm »och knie« Piillanlring im Werth« vo» 320» Mk. Rrinect selbst bat sich da« Lrben griimmnr», da er sich ii» Spiel vollständig zu Grunde ge richtet hat. Im Juli 1885 hielte» sich die Angeklagte» i» Hannover ans. spielte» dort namentlich viel mit OMiinen und »ahmen mehrere» derselben an zwei Abende» meh>ere Tausend Mark ad. Im Verhör behanvteten die Angeklagte», kein Gewerbe aus dem >LvieI gemacht, sondern dasselbe i» derselben Weise wie so viele Olflziere. Svorislenie, Bankier- rc. betrieben zn haben. Sie baden „ach ihrer Da>slell»»g auch nicht immer gerade die Bank gehalten, sondern auch fleißig, oit einer gegen de» anderen, gesetzi n»d dah« häufig große Snniinen vcrlo»en. Sie b Haupte», daß auch hier wieder wie in allen dem»»ge» Fällen, die Leute, die selbst mit Frnereilcr dem Hazard huldige», »nr immer dir grvßr» Verluste nn Gedächtnisse behalten, dir sie gehabt traben, ohne daran zn denken, wie große S»»»»kn sie ein andeimal gewönne» dabei». Manlrn» Lrlvin. der zwrisellr>» Sacbr>crslä»digck ist, erläutert die Grund« vriiizivie» dies edlen Makao- vor dem Äe>ikht»hos« sehr anschaulich. Tie Zeiigkiwkinehmung aestallet sich ziemlich tintönia. denn «» handelt sich minier »m vieielb« Geschichte, wie die Baick in der Runde ging. Jeder der Milst'ielriiden einmal «it holzen Hoffnungen sie überm»»» und die Verlierenden fluchend abzog-n. um am nächste» Tage tvieder ans dem Schlachtfeld« zn tischeinrn. Die Tnvcn der Zeugen sind eben so uieikwürdlg. wie die T»pe» dir Zulchancs. welche der givke» Mehrzahl »ach velstäiidnißinnia dem Gange der Verhandlung solge». Da ist vertreten der Schlächter meister, wrlche» seine i» Weißensee lausenden Pferde in das Ge« tiieve des Westens und Wagens hincingezogen haben »nd der n»n lei» Ve gnügen da.an findet, ans den Rennplätze» Priva«wetten »u basten; va ist dcr junge Lebemann, der täglich nicht mehr denn A Clundc» freie Zeit hat, sodann der junge Erb« eines reichen Batew. der ans die Jiagc: „WaS sind Sie denn?" nur z» a»two,t>» weiß: „Nichts!", ferner der flotte Reilend«. dessen Ehrgeiz darin beftthhw ausznschc» wie ei» Otsizicr in Eivll — nnd was derartige Tonpck- TasieSsirschichke. Tevireste» Rekesi. Das Pc Noms«, welche- Kaiser Wilhelm dem Papste übnsaiidt hat. ist auS massivem Golde, verzieit mit Rubinen und Diamanten. ES wird an einer wunderschöne» Kette
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