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K«tiag. S. Vftober 1S24 Dresdner Nachrichten Nr. 40Z Sette 7 Börsen- und Kandelsteil. Schutz»»« und Ant»modtUud«ftrtr England tat sein« Aut»m,bilzölle mit Wirkung vom 1. vktodrr diese» Nähre» an ausgehobe«. Intereflant ist dt« Begründung, di» dasiir seinerzeit gegeben wurde. Man hat dort daraus hinge,vtesen, daß di« englisch» klutomobiltnduslrt« «it ihren hohen Preisen aus dem Ausland»»,arkt« säst konkurrenzunsähi, sei. Sie dürfe sich aber nicht allein aus den Jnlandomarkt rtnstellen, da dann Kon- junkturrückschtäge sie uni so emosindticher tressen würden. Man müsse sie also zwingen, der auSldndischen Industrie gegenüber kon- kurrenzsiibig zu werde», und da« geschähe am besten dadurch, daß ,nan ihr diese augländisch« Konkurrenz aus dem Jnlandsmarkte spürbar mach«. Dann würde sie sich umstelle» müsse» und ganz von selbst letstungtsdhtg sür »in brettere» Versvrgungsgrdtet werde», al» e» der inländische Markt allein ist. Jetzt liegen Zeitungsnachrichten darüber vor. wie die so de- begründete Aushebung der englischen Automobilzblle in der Praxis aus die englisch« Automobilinduftrte gewirkt hat. Die englischen Automobtlindustrielleu, die die Aushebung der Zölle unter Schlag« warte, wie .Der Tod der britischen Automobtlindustrie", .Sozia« listischer Dolchstoß gegen die Wirtschast", heftig bekämpft hatten und die den unheilvollsten Einfluß auf den Beschäftigungsgrad der Indu strie vorauSsagten, haben, als die Aushebung der Zölle unabwendbar wurde, begonnen, sich aus die neuen Verhältnisse unizustellen. Li« haben sich unter dem Druck der sofort spürbar werdenden Auslands konkurrenz entschlossen, statt großer Verdienste aus kleinem Absatz dieselben oder noch größere Verdienste aus einem größeren Umsatz zu ziehen. Ein typisches Beispiel dafür, daß die Aushebung der Automobil« zölle eine» günstigen Einsluß aus di, Entwicklung der englische» «utoiuobilindustri« gehabt hat, ist eine Verössentlichung der NorriS- Motor Ltd. in der englischen Presse. Diese Automobtlsabrik hatte sich nnsängiich besonders heftig gegen die Absicht der englischen Regie rung gewandt. Sie teilt setzt mit, daß von ihr seit der Aushebung der Mae - Kenua - Zölle jeder Nerv angespannt worden sei, um die Produktionskosten zu vermindern, so daß eine Herabsetzung der Preise pro Wagen um 500 bi« UXM Goldmark, was bei den leichten Wagen dlaser Gescllschast allerhand ist, möglich geworden sei. Diese Gescllschast hoffe, dadurch in der Lage zu sei», ihre Produktion von leichten Wagen aus mehr als UM l» der Woche zu erhöhen und nicht nur die entlassene» Arbeiter, sondern darüber hinaus noch Tausende »on Arbeitslosen einstellen zu könne». Unabhängig von diesem Einzelfall zeigt eine Zusammenstellung in einer der letzten Num mern der „Ministry of Labour Gazette", dem offiziellen Organ des engltsiln!» Arbeitöministeriums, daß die Antomobilindustrie mit einem Prozentsatz von 8,8 Arbeitslosen um mehr al« l ^ noch unter dem Durchschnitt der Arbeitslosigkeit der englischen Industrie steht, also einen günstigeren Beschäftigungsgrad auszuwcisen hat als die englische Industrie tm allgemeinen. Die Nutzanwendung der englischen Erfahrungen auf die deutsch« Auioinobtlindustrlk sollte naheliegcn. Die Induflrialisterung Frankreichs. Frankreich, vor dem Kriege noch ein ausgesprochen agrarisch aus gebauter Wirtschaftsstaat mit bescheidener Klein- und Mittelindustrte, marschiert mit Meschwindschritt seinem ehrgeizigen Ziele entgegen, ein Industriestaat ersten Range« zu werden. Die französischen Quellen über die in Frankreich sich vollziehende Entwicklung fließen freilich sehr spärlich. Mißtrauisch und verschlossen in wtrtschast- lichen Fragen, läßt der Franzose auch diese Dinge sich >m stillen ent wickeln. Von besonderem Interesse dürste» daher Angaben sein, di« sich in der angesehenen amerikanischen Revue „Atlantic Montly" linden und die sich aus den amtlichen Bericht bcS amerikanischen Handels- Attache» in Paris, Mr. vahill. stützen. Als äußere Kennzeichen sür die Prosperität der französischen Industrie können danach gelten: Arbeitssriede ikein nennenswerter Streik seit 1020) und eine riesen- haste Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte. In einigen Monaten des Jahres 1Ü28 und 1E24 erreichte die Zahl der wöchentlich ein- wandernden ausländischem Arbeiter die Zahl 8000. Di« Zahl der cingeivandertcn Kohlenarbciter im Departement PaS de Calais wird allein aus 80NM angegeben, darunter 50 000 Polen. Für da« Kohlen revier des französischen Nordens bestätigt der Bericht die bere'.ts bekannte Tatsache, der Wiedererreichung der Fricdensfürderung und die Aussicht erheblicher weiterer Steigerung. Die nordsranzöflsche Textilindustrie mit ihren erweiterten Bctriebsräumcn »nd modern sten amerikanischen Maschinen bietet jeder Konkurrenz die Spitze. ES ist nicht allgemein bekannt, daß die französische In-ustrieenI- wicklung schon im Kriege eingesetzt hat, und zwar durch ein« Abwanderung aus dem hochindustricllen besetzten Norden und Nord- osten nach de» Provinzen de« mittleren und südlichen Frankreich. Die hier ne» auigcbautcn Industrie» sind aber nach FriedenSschluß „nd Neuctablicrung dev Nordens nicht ausgegebc», sondern sie find au ihren provisorischen Standorten endgültig verblieben, uingestellt und erweitert. Parts hat eine große Maschinen- und Automobil- indnstric erhalten und ist nicht mehr einseitig aus Luxus- und Modeilittdlistrie eingestellt. AchnUch Lyon, wo unter der Leitung seines weitsichtigen Bürgermeisters Herrtot große Veränderungen »vrgegangen sind. A» neuen Industriezentren neben Ereusot wer den genannt: Banonne, Hautemvndc, St. Etienne, Eac», St. Eha- mond. Auch die großen Hascnstädtc haben sich Industrie» beran- gezogen. Marseille beabsichtigt, um neues Industriegclände direkt mit dem Hasen in Verbindung zu bringen, den Durchstich vom Hafen zu einem bisher nicht benutzten Becken, dem Etang de Verrn. lieber die Organisation dieser Industrie stellt der Bericht des amerikanischen Handelsattaches fest, daß die Konzentration, so wohl in horizontaler wie i» vertikaler Richtung, das alles be herrschende Kennzeichen ist. Von de» Kohlenbergwerken und Erz grube» ausgehend, werden Hütten- und Walzwerke angegliedert, Schifsbaufirmcn übernommen, Werkzcugmaschincnsabriken, optische Industrien u. o. etnbczogcn. Nimmt man hinzu, daß Siscnbahn- und Kanalbaugescllschastkn mit dem Bau riesiger Kraslwerke' tm Mebiete der Rhone, Dordogne, der Truyörc, des OberrheinS und an den Pyrenäen beschästigt sind, um durch Produktion von „weißer Kohle" den natürlichen Kohlenmangel des Landes wettzumachcn, so hat inan dos Bild sichernder Betriebsamkeit aus allen Gebieten der Wirtschaft. Einige große Hanptlinien sollen schon in nächster Zelt elektrisch betrieben werden, wie Paris—Orleans, Midi, Paris- Lyon—Mid ite ran nee. Einige Schwierigkeiten scheint der französischen Industrie der I n g e n i e » r i» a n g e I z» machen. Ein großer Teil der leitenden Techniker sind Schweizer, Elsässer, Luxemburger. Große Resormcn des technischen Unterrichts sind beabsichtigt, wie ans anderen bereits genannten Gebieten, so auch hier — nach dcuischem Muster. Dresdner Börse vom 2. Oktober. vrssliaer Hürsvn-krvtvsrKvk, vom 2. Oklokor, mileeteUl vom tinnkkaus vskssnrrs L s)fv8«j-:r,. Or>PVinr1s,»uS8tr«ks. ln Mttjonl'n-Prorenlen. lltiolci«, 8««, liillid,» 7.S r.4 r».!til»l>.-»llN»«l lltOc»,! t llllmit, 1I4n. kll- ». ««» o.os Stimm l» ;^Z4 !»>« tili. kt««I vtllMdllt I.Zö !ch»ltlli,„ r.-s H-l>o-A«»l. !lilt«»>»,t linlt, !i«»lti,t inm«, l»» Ott« li»mm«t tiliitKi«». lM»c "ich lllds, o.r »!««!» i.i l»tli,. ». pt«I,»I »>««! i. ll«N»i»«»idi> IN» lliinö» All« a.ll«I> )>»»« 1.«s IK,!, » !l,l»«t Z.8 k>»t i»«e» ll,o«i»>«> rr>,«!t t l». V.18 lldip-40i.li«>iO«sv o.r l.»,««. 8»»i> «,»„lin»t. a.s im,-»/«««» v.l S»lö> t Il„i»> 1.S-I.» «,l«td. !,,», kn«. ll«lil»e. 0.8' «11,4»« »l» »llKNlli ».«z ktilNll »l>>- ll,?- g.b75 8>l«,«0>»> v!os «llitill»»»« i.r lltdt. ltin»»«« 7 -7.Zi >to«»o - ir«»i»»t iiiiil«»» 1.7 Junge Aktien. iKurlc in Billionen Prozent.! Papicrsabriken: Altenburger Ehromo 2,2. Keramische Wert«: Kahla 8. Kloster Veilsdorf 2,8. Rauen- stein ü. « Verschieben« Industrie-Aktien: Lingner.Werke 18.8 Baumwoll spinnerei Zwickau >7,28. Zwickaucr Kammgarilspinnerci 18. Ias- »»itzi-Borzügc i,4 bis 1§. Plaucner Spitzen 8,7. Berliner Schlich» »nd Nachbörse vom 2. Oktober. Gegen Schluß des heutigen Verkehr« standen heimische Anleihen wiederum im Zeichen durchaus steigender Tendenz. Die Umsätze schienen gegenüber dem Beginn der Börse doch etwa« größere For me» anznnehmen Kriegsanleihe konnte insoigedessen nach 2 Uhr mit 7no Milliarden und darüher umgehen, während Zivangsanleihe 14,78 Milliarden, Schutzzebletsanleihe 7,78 Billionen, 1828er K-Schätzc 280 hi» 288 Millionen Prozent notierten. Auch >024er K-Schätze, die ansang» ohne Umsätze lagen, traten mit »50 000 Pro- henk aüS ihrer Reserve heran». Der Kur» erfuhr dadurch allerdings eine wesentliche Veränderung. Im übrigen konnten soriiausend notierte Werte im lSegensatz zu der freundlicheren Haltung des Kaffamarkte« leicht nachgiebiger« Kurs« nicht vermeiden. So er reichten Montanwerte mit den amtlichen Notierungen durchweg ihren Höchststand, um danach allgemein abzubrvckeln. Man nannte später u. a. Geilenkirchen mit 87, Phönix mit 41,78, Laura mit ». Mannes man« Mit 42,878 «nd Deutsch-Luxemburger, di« al« einzige gui gehalten waren und lebhaftere« Handel aufwlesen, mit 81,8 Billionen Prozent. Im einzelnen seien bervorgchoben: Barmer Bankverein 1.02». Deutsch-Austral 27,78, Hapag 28,78 Billionen Prozent. Schiss- sahrtswerte überhaupt leicht nachgiebig. Zolltürke» N,8, Berliner Akkumulatoren 20,128, Augsburg-Nürnberg 24,78, Hochbahn 87,128 Billionen Prozent »ach leichten Schwankungen. Bei Im allgemeinen ruhiger Geschästslage zeigte der Kassa- markt ein« zwar nicht einheitliche, aber doch immerhin »ach oben neigende Tendenz. Die Gründe hierfür liegen, wie bereits er wähnt, in der nun baldigst zu erwartende» Auslegung der deutschen Anleihe und den fortschreitenden Verhandlungen Dr. Schachts in London, während anderseits der Beginn -er HandclSvertragSver- handlungen günstig aus die Stimmung einwirkt. Allerdings waren kaum. KurSerhöhungen über 1 bi« 2 Punkte zu verzeichne». Bremer Del zogen darüber hinaus um 2,5 »nd die in letzter Zeit stark schwankenden Stralsunder Spielkarten um 8 Punkte an. Von de» rückgängigen Werten sind auch heute Chemische Geilenkirchen — 8 Billionen Prozent besonders hervorznbcben. Daneben büßten Bremer Vulkan 2,128 und Annaburgrr Steingut 1,28 Billion Pro zent ein. Sachwertanlelhen schienen nicht ganz einheitlich zu liegen. Neben kleineren KurSeinbußcn waren auch wieder'geringe Er höhungen, allerdings meist unier 1 Billion Prozent, zu verzeichne». Hervorzuheben sind Hamburger Gvld-Hyp. mit 78, 5?6ige Preußische La»deS-Gold-Psa»dbriese etwas schwächer mit 1,81, Preußische Zentral-Ttadtschast, 6 Mge. mit 88 iVortag 84>. lO?Lige Nheinisch- Westiältsche Kommunal-Anlcihe 02 Billionen Prozent. * Banken und Ziusbildung. Angesicht« der Erleichterung am Geldmarkt ist die Zinssrage tn den Vordergrund gerückt. Sowohl die von der Reichsbank in Aussicht gestellten Erleichterungen, als auch die Bestrebungen zur Bildung eines Privatdiskont marktes sind hierbei von Bedeutung. Im übrigen aber ist daS Zinsproblem weniger ein Kredit- als ei» Knpttalproblcp,: denn es dürste, ivie die Commerz« und Privat-Bank in ihrem letzten Wirtschastsbericht ausstthrt, keinem Zwciscl unterliegen, daß nach der Lage der gegenwärtigen Verhältnisse die Kredite sich nach der Höbe der Ilmscitzc bzw. des Absatzes und nicht die Umsätze nach den Krediten zu richten habe». Es ist ei» Irrtum, anzunchnien, daß die reichliche Gewährung billiger Kredite eine» wesentlich er höhten Warenabsatz zur Folge haben, denn weder der Auslands markt, »och vor allem aber der Inlandsmarkt besitzen die nötige Ausnahmesähigkctt. Ebenso sei die Annahme »»richtig, daß die zwctsel- loS immer noch viel zu hohen Zinssätze ans das Verhallen der Banken zurückzusührcn seien. Ein großer Teil der Geldgeber ist dem Einsluß der Banken vollständig entzogen. Vor allem die jenigen, die mit den Geldern zu tun habe», die sich in den össcnt- lichcn Kassen und Betrieben gesammelt haben. Anderseits werden aber auch von manchen Stellen sür Kredite Zinssätze osjcriert, die an die bei den Banken üblichen DebetzinSsätze hcranreichen. In folge diese« GeldncbenmarktcS, der den «igenilichen Geldmarkt an Bedeutung häusig übertrlfst, ist bei den Banken der Ihne» zu- gesprochcne Einsluß aus die ZtnSbtldung nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Darüber, daß eine Vereinheitlichung der Kredit- und ZinSbedtngungen unbedingt «rforderltch ist. kann kein Zweifel herrschen. * Mimosa, Aktiengesellschaft zu Dresden. Die außerordentliche Hauptversammlung, in der sechs Aktionäre 18 102 000 Pi. Stamm aktien und 1 Million Mark Vorzugsaktien vertraten, genehmigte nach kurzer Aussprache die vorgelcgte Goldmarkbilanz aus den 1. Januar 1S24, sowie die Umstellung de« Aktienkapitals dahingehend, daß 80 880 000 Papiermark Stammaktien im Verhältnis von 20 : 1 aus 1817 500 Goldmark, 8 Millionen Papiermark Schutz-Stammaktie» aus 8000 Goldmark und 1 Million Papiermark Vorzugsaktien ans 80 000 Goldmark abgestempelt werden. Dr. Arnhold bemerkte zum Prü fungsbericht der Verwaltung ergänzend, daß die Verwaltung glaube, mit dieser Umstellung wieder eine gesunde Basis für eine gute Rentabilität geschossen zu haben, lieber die Geschästslage im lausen den Jahre teilte Direktor Wiener mit, daß die Veschästigung in den ersten Monaten ruhig gewesen sei, daß sie sich aber in den letzten Monaten gebessert habe und daß da» Unternehmen gegenwärtig voll beschäftigt sei. Gegenüber den VergleichSztssern von 1014 zu denen der ersten neun Monate IÜ24 ergebe sich, daß der Umsatz jetzt etwa 68 Prozent höher sei. Ferner bemerkte er, daß die Gcsellschast die Fabrikation von photographische» Filmen neu ausnehmcn werde, und daß zu diesem Zwecke bereits die baulichen Vorbereitungen getrofsen werden. Dresdner Schnellpressen-Fabrik, Akticiigesellichast, Nanndvrs bei CoSwig. Wie bereits mitgetcilt, schlägt die Verwaltung der am 14. Oktober stattfindenden außerordentlichen Hauptversammlung vor, das bisherige Stammaktienkapital im Betrage von 80 Millionen Papiermark Stammaktien zuzüglich 25 Millionen Papiermark Schutz- akticn dergestalt umznstellen, das, 80 Millionen Popiermark Stamm aktie» im Verhältnis von 25: 1 zusammciigctcgt und die ver bleibenden 15 Millionen Papiermark Schiipaktien unter Zusammen legung von 8:1 »nd gleichzeitiger Herabsetzung der Ncnnbcträgc von 1000 Papiermark aus 1 Goldmark nns 5000 Goldniark reduziert werden, so daß sich nach durchgesührtcr Umstellung das Aktienkapital I aus 2 400 000 Goldmark Stammaktien und 5000 Goldmark Schutz- aktien bclansen wird. Im einzelnen meist die Goldmark > Eröffnungsbilanz auf den 1. Juni 1824 solgcndc Zistern auf: Aktiva: Grundstücke Werk Naundorf 85 000, Gebäude und Wohnhäuser Werk Noundors 515 000, Maschinen Werk Nanndori »nd Leipzig 500000, Werkzeuge Werk Nanndori und Leipzig loooo, Mobilien Werk Naundorf und Leipzig 10 000, Kasse 18828,37, Wechsel 282 480, Essekten 1, Rcnicnbankantcil 48870, Debitoren 1 482 887, Einzahlung ans Schutzakticn 5,M> und Vorräte 1 l02 NON,02 Gvld- mark: Passiva: Aktienkapital 2 4N5 000, Reservefonds 240 500, Hypotheken 8080, Anzahlungen von Kunden 471 482,18, Kreditoren 841221,24, Akzepte 288 888, Rentenbankbelastung 18 870, Rückstellungen 117 871.N7 Goldmark. * Kammgarnspinnerei Meerane in Meerane i. La. Die Haupt versammlung, welche den Rechnungsabschluß sür das Gcschästdiabr 1028 genehmigte, beschloß, den auSgcwiesenc» Vilanzübcrschnß aus neue Rechnung «orzutragen. Sie genehmigte serncr die Vorschläge sür die Umstellung auf die G o I d b i l a n z, derzusolge ' der Nennwert der Stammaktien auf 85 M. scstgcsetzl ist. Das Ginnd- kapital besteht danach ans l 700 ooo M. Stammaktien und 8000 M. Vorzugsaktien. Der G « s ch ä s t s g a n g , der in den letzten Monaten Infolge der Liockung de« Absätze» nicht befriedigte, ist gebessert nnd verspricht sür die nächste» Monate lohnende Beschäsllgnng. Indnstrie-Beteiligungs-A.-M. in Berlin. Der aus de» 21. Ot tober 1021 ctnberuscncn Hanptveisanimlnng soll vorgeschlage» wer den, da» Aktienkapital der Gescllsclmst in der Weise u m zn - stellen, daß das Staminakticiikapital im Verhältnis von 100 : l von 01 Millionen Papiermark auf 010 mo Goldmark, das Vorzug» aktienkapital von 0 Millionen Papiermark auf 88 000 0,oldmark er mäßigt wird. Außerdem werde» io"» dem gesetzlichen Reseroesonds zugefübrt. Hanseatisch« Jute-Spinnerei und Weberei in Delmenhorst. Die Verwaltung beabsichtigt, der Hauptversammlung die Umstellung des Aktienkapitals auf Goldmark im Verhältnis von 1000 Mark zu 180 Mark vorzuschlagen. * Rheinisch« »piegelglassabrik Eckamp bei Ratingen. In der Aus sichtsratSsitzung vom 20. September wurde beschlossen, der noch elnzu- beruftnden außerordentlichen Hauptversammlung eine U m - ftellung des Paplcrmarkkapttals auf Goldmark im Verhältnis »on 10:8, d. i. von SO Millionen Mark auf 8 Millionen Mark, und die Einstellung eines Rerservesond» von 858 404.00 M. in die Gold. mark-Srüsfnun-sbilanz aus den 1. Januar >024 oorznschlagc». Da« Kapital betrug Ende 1018 4 Millionen Mark. »inner A.-A. i» Karlsrnhe-Grünwinkel. Wie die Verwaltung mlltetlt, wird der zum Ol Nvvember elnznbcrns.'iide» außerordent lichen Hauptversammlung die G o l d »> a r k - E r ö s s » » ir g s - btlanz per I. Januar 1021 zur Genehmigung vvrgciegl werde». ES soll Beschluß gesaßt werden: über die Ermäßigung de« Aktien kapitale» von >22 Millionen Mark illü Millionen Mark Stammaktien und Ul Millionen Mark Vorzugsaktie»» aus 112l0 0oo Goldmark durch Herabsetzung de« Nennwertes der Staminakiie» von ie 10>»> Mark anf iOO Goldmark »nd des NenniverteS der Prioritätsaktie» von je 100» M. aus l Goldmark, die Verwendung der laut Vejchtuß der Hauptversammlung vom 20. April 1021 zurüctlehaltenen Stamm aktie», die Erhöhung des Aktienkapitals nm I 800 0i>» Goldmark Stammaktien unter Ausschluß de« gesetzlichen Bezugsrechics der Aktionäre zur Turchsühruiig des durch die Hauptversammlung vom 14. April 1024 genehmigien Vertrages mit Geh. Kommerzienrat Dr. Robert G>nner und über den Rückkaus der Prioritätsaktien. Vet de» an Gehcimrat Stnncr zu begebenden neuen Aktie» handelt es sich um den Entgelt sür den Guts- und Hescbetrieb Groß Masfow Drilliche Erdöl-Akliengesellichaft. Wie die „K Zig." erfahrt, hat das Unternehmen einen Krcd.it von 200 000 Psuud Sterling er halten. Die Verhandlungen, die jetzt zum Abschluß gelangt flies, wurden bereits vor etwa zwei Monaten eingcletlet. Es handelt sich »m einen Kredit, der mit Soiidcrmastnahinen nicht in Zusammen Hang gebracht werden kann. » GvldninsteUnng beim Düsseldorfer ÜiiickocrsickwrnngS-Konzrr». Die Vcrivaliuiig der Teuischen Rnclveriiclierungo Akiic» Gesellschaft, der Düsseldorfer RückversicheriingS-AktiengescNschasl »nd der Rhei nisch-Sächsischen Verstcherungs-Aklseiincsellschait, die bisher in enger Geincjnschast arbeiteten, schlägt den Alltvnären nach bereits ersolgter Zustittiinung der Hauptakltonäre die Goldumstellnng der Gesellschai ten in der Weise vor, dasi die G c s e l l s ch a s t c » nunmehr auch formell verschmolzen und das Aktienkapital im Ver hältnis von 1 : 10 znsamnieugelegl wird. Da« Unternehmen wirb sodann Uber ein Aktienkapital von 2 Millionen Mark mit einer Einzahlung von 25 ?L versngen. Ei» Koniorlium hat sich zur Er höhung des GrnndkapllalS »in I Million Mark verxslichiet, jo daß „ach Durchführung der Aktion die vereinigte» Gesellschasten ein Aktienkapital von insgesamt 8 Millionen Mark mit einer Einzah lung von 25 besitzen würde». Es ist weiter vorgesehen, die An sann vorigen Jahres ans damals notwendig erscheinenden Erwäg»» gen gegründclen Papterinark Gcsellschaslen, und zwar die Dageidor, Hanlbiilgische Mit- und Rnctocrsichernngs Rktie»gesellschc>st, Rhei nisch Hessische Versicherungs Aliiengcscllschast, Westdeutsche Univn BersicherungS-Nktiengesellschait und Rhein-Elbe Versicherung- Akticngeseilschast, zu einer Gesellschaft unter Führung der „Rhein Elbe" zusammenziischliesten, uiilcr gleichzeitiger Erhiihnng des Aktienkapitals aus 1 Million Mark mit 25?« Einzahlung. Tic Ver schmelzung dieser Papiermarl Gesclljchaslen erschcini zweckmäßig, weil da« seinerzeit eingczahlle Papierinark Aktienkapital nur einen lehr geringen Goldwerl darstellt und durch den Zusammenschluß der Gesellschasten »sw. »nnützc Verwaltungskosten erspart werde» können. * Zahlungseinstellung im Frauksurtcr Texiilgroßhandcl. Die Firma Robert vo» der Heydt L Eo. t» Frankfurt a. M., Tuchgcschäst, ist laut „Tei'til Woche" tn Zahlungsschwierigkeiten ge rate» und strebt eine» anßcrgcrichtlichc» Vergleich an. Die Passiven werden aus 450 VOO Nt. angegeben nnd setzen sich zusaminen aus Banlsorderungen von über i25VUO M., Waeenforderunge» von etwa 200 000 M., sowie Tarlehnssordciuiigcn und anderen Verpflichtun gen. Beteiligt sind hauptsächlich Tuchfabriken aus dem Rhein land und in der Lausitz. Die Schwierigkeiten sollen darauf zurückzusührcn sein, daß Unterschlagungen vorgekommen sind und die Außenstände in der letzten Zeit schwer einzubringen waren. Ter Gcsellschasicr von der Hendt ist vor kurzem ausgetreten, der alleinige Inhaber ist jetzt E. Wühl. ES soll Aussicht bestehen auf das Zu standekommen eine« Vergleichs auf der Basis von 60^, die in längeren Raten zahlbar sein würden. * Der Kalkmarkt im September. Die Lage des Kalkmarktes im BerichtSmonat zeigt gegenüber den Sommermonaten eine leichte Besserung. Trotzdem konnten Lieserungen sofort ersvlgcn, da die Beschäsiignng der Kalkindustrie noch nicht annähernd der sonst üblichen entspricht. Die Geldknappheit wirkte weiterhin erschwerend. Insoigc der Herabsetzung der Kohlcnpreise und der Krachten traten vielfach Preisermäßigungen ein, die jedoch bereits durch neue Lohn sorderungen der Arbeitnehmer, die ost 88 v. H. der bisherigen Lohn sätze anSiiiachc», bedroht werden. Es wäre auch zu wünschen, daß sich den allgemeinen Tendenzen aus Preisabbau möglichst bald die Banken durch Herabsetzung der Zins- und Provisionssätze und die Frachtenbcrechnung der Kleinbahnen anschlössen. Der Bedarf an StahlmcrkSkail zeigte eine leichte Zunahme. Auch die chemische Indu strie ries besser als lm Vormonat ab. Der Versand an daß Bau gcwerbe war weiterhin schleppend. Der Bezug von Düngekalk hak eingesetzt, war aber gleichsalls verhältnismäßig gering, da die Land wirtschaft noch teilweise mit der Ernte beschästigt war. Die Zucker- sabriken riesen Roükalksieinc ungesährt in dem gleichen Umfange wie im Vormonat ab. Der Versand an die Kalkstctiisabrikcn ist mäßig, da diese nur mit stark eingeschränkten Betrieben arbeiten. DaS Aus suhrgcschäst ruhte wegen der Unmöglichkeit eines Wettbewerbes mit den »iedcrvaiularischcn Länder» fast völlig. Hingegen werden schwe dischc Kalkcrzcugnisse nach Ostpreußen eingcsührt. Auch belgischer, Schweizer und tschecho-slowakischer Kalk dringen i» Deutschland ei». * Die Höhe der Belast»'»» der Betriebsvermögen durch das IiidnstrichclastnngS- nnd A»sbri»g»ngogeseß. Legt man als Bercch- niingsmaßstab sür die effektive Belastung der deutsche» Industrie aus den neuen Gesetzen de» Stand des Betriebsvermögens vom 81. Dezember 1028 zugrunde, dann kommt man zu folgenden Er gebnissen. Der Kreiß der nach dem Indnstriebelasttiiigsgescy zu be lastenden dentschc» Unternehmungen, der bekanntlich enger ist als der Kreis der »ach dem AnsbringungSgcsctz zu Belastende», ergibt »ach »ngesährer überschläglicher Berechnung ein belastungS- fähiges G c s a i» t b e t r i c b S v c r m ü g c n von etwa 20 bis 2l Milliarden Goldmark. Dem würde eine Last ans dein Industrie- bclastungSgesctz von 5 Milliarden Goldmark gcgenttberstehen. Das würde eine durchschnittliche Esscktivbclastung des Betriebsvermögens deutscher Unternehmungen mit 24 bis 25^ ergebe». Der breitere Kreis der durch daS Anfbrilignngögesetz gctrvsscncn »»tcrnehmnngcn dürste »ach gleichsalls überschläglichen Berechnungen als Gesamt summe der helastnngssähigen Betriebsvermögen einen Betrag von 2» bis 80 Milliarden Goldmark crqcben. In diesem Falle würde die durchschnitlitche Belastung der deutschen Unternehmungen mit einem Vermögen über 20 000 Goldmark 18 bis 17 ^ des Gcsaiiitbctrieb:-- oermögenS betragen. * Das Reichsgericht über de» Wcgsall der Rngepsticht bei völlig oertragSioidriger Lieferung. 2,'ach 8 878 H. G. 21. fällt die unocrzttg- Itchc UiilcrsnchiingS- und Nügepslicht der geliesertcn vertragswidrigen Ware unter zwei Voraussetzungen sort: 1. Es must eine andere als die bedungene Ware gelicsert sei», nnd 2. die Abweichung muß so ossensichtltch sein, das, der Bcrkäuicr die Genehmigung des Käufer-, als ausgeschlossen beirachlen muß. lieber die erste dieser Borauo- setznngc» ist in den Gründe» eines ReichsgertchlSurtcilS vom 18. No vember 1028 svigcndcs ansgeführt: „Eine andere als die bedungene Ware ist geliefert, wenn sic mit der bestellten gar nichts gemein hat nnd ossensichtltch sür die Zwecke des KäuserS ohne Bedeutung, d. >> »»tauglich ist. Wen» n»n auch die Abweichung nach der neue» Fassung des 8 878 nicht mehr in einer GaituiigSocrschiedcnheit zu bestehen braucht, so miisi doch bei Prüsnng der Frage, ob die ge lieferte Ware nichts mehr mit der bestellten gemein hat, ein strenger Masistab angelegt werden. Die bloße Feststellung, daß ein offenbar anders abweichendes Fabrikat voriicgc, ist ungenügend. Es kommt wesentlich ans die ossenbarc Untaiiglichlcit der Ware zur Bertrage- crfilllnng an. Für die Frage, ob eine andere als die bedungene Ware geliesert worden ist, oder ob nur ein BeschasfenhcitSmangel vorliegt, ist aber in erster Linie Überhaupt nicht die Ansicht doS Richters, sondern die BerkehrSaiisfasiniig masigeblich. vonOoner Devisenkurse vom 2. vklober (Schlich ) Neuvork 4.46.06 Poris 64.67',',. Brlchel 92.60 Rom ,01.90. Bern 23,33. Madrid 33.46. Portugal 184.00. Amsterdam 11,53,3, Dänemark 25.64'/,. Norwegen 31.62'/,. Schweden 16.76. Finnland 178.25. Denlschländ 18,750. Oesterreich Prag . Griechenland —. Brasilien . Der MarlkiirS in Nciiyork. Bon der Neunvrter Donncrstag- Börse wnrde der AnsangSliit« sür die 'Mark niit 28^, Cent für I Billion gcmeldcl Hiernach stell! sich dle Parität nns 1,10 'Billionen sür I Dollar. (Fortsetzung siche nächste SeiteI