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AreNag. Z. Oktober 1S24 — Dresdner Nachrichten — Nr. 40Z Seite Z Me Voraussetzungen eines deutsch französischen Handelsvertrages. Eine Programmrede de französischen Karrdelsminisiers. Pari», 2. Okt. D^ r r st r A r b e i t s s i tz u n g der sran z ö s i sch e n und deutsche,, Delegation, dir über den Avschlusi eine» HanNielsvertrage» verhandelte, l»it heute »ach millag i»> HandelS'.ninisteriui» stattgesnnden. Kandelsminister Raynal-y, Sei den Bvrsitz sülirte, hielt eine !>i ede, in der er «ins die Schmierigkeit n'.id Dringlichkeit der Bertiandliingen liinwics und erklärte, Franlreschs wirtschaslliche fräste seien durch die Besetzung sranzösischen finden» immobilisiert und vernichtel ivvrden. llnr sie «nieder ansznrichten, linde es groste '?>n strengiingen /»tnlernvininrn, aber es linde nns eigene>, Mitteln die zinsten dvs Wiederansban. v v r s cd i e ft e n mühen Trotz dein es dies' s nngeiienre Böerk durch,lesübrl linde, linde es zum Regime der Handelssreihei« z»rückkeliren können, und wenn eS nnch von einer Enttverinng seines «Geldes delrvfsen ivnrden sei, sv sei, iliin doch die Währniigstalastrvphe ersnnrt gcdlieden. Te»tsch>,nd dagegen lntt Einschränknngen in der .Handels sreilieit vnrgenvinnien, die kür dieses Vand seldst und nndere Länder eine Behiiiderniig geivesen seien Es dnve nnch den kntnsirnplinlen Währniigssinrz dnrchninchen niiissen, nnn de«» es sicti allerdings durch eine inetlwdische Energie ivieder zn er de den beginne, Es linde sich nder sein Handelsrüstzeng de ivnljrt und weiter entwickelt Tic 2'2irksainteil seiner wirt schastlichen B raste sei nlsv nieuinls uitterbrvchen worden. Tie Atzbeiiszeik, snl>r der Nünister snrt, ivnrde erliolil, inniirend sich Frankreich ans lBrnnd inlernnlinnnler 'Abtoininen nnch dieser Richtung beschränkl sielii. Diese Tatsache» zwingen »ns die 'Berpslichtting aus, mil Fhnen zu ersorschen, od die Wirtschast der beiden Länder in gleichem Eiradc wieder zur norninleu Produktion und zu uormaleu tlonknrrenzbedingnilgen gekomnien ist, nnd Sie zu srage». od Sie einen e » > s ch e i d e n d e n SchriIt zu r Wiederherstellung des 4V n r e l> n » s t n n s ch e s »nternelimen wolle». Wir können die Frage sosori durch ei» endgültiges Statut regeln oder wir können auch ein zeitliches Regime schassen, ei» Regime, das »ns ge stattet, Ersalirnngen zn sammeln, »nd das wir nns Vor behalten, später zn vervollkommnen nnd zu stadilisiere». Es gibt nach andere dringliche fragen, deren Berechtigung nicht nngezweifclt werden kann, die Frage, ob Tentschlnnd das Lnstein der Prvliiditivnen der Bonlingenle und der Vizenzc», die es iin Kriege eingerichtet und nach nicht vollkommen de seitigt lint, fortsetzcn will oder ob Deutschland zur Handelssreiheil z»rii>kznkel,ren gedenkt. Aiistcrde», l,nt Tentschlnnd nnch keinen Taris nnsgestellt, nns dein wir nnscrc Arbeiten nnsdnuen können. Tic Ani wvrtcn, die nns nns diese fragen gegeben werden, werden natürlich einen Einsluft nus das ndzuschlieftende Abkommen linden." Onndelsininister r>!n»nnldn sprach alsdann vvn der Vage i» E l sn ft V o t l> r i » g e n, Das Regime des Fricdensvertrages, so sagte er, an dessen stelle znm Teil das neue Llalut trete» »inft, l,nt znm Schutze Elsaft Volbringens ein Sonder lltegiine für den dentschen Markt geschnssen Tns war, niemand kann das deziveiseln, eine Mnftnnliine der 'Billigkeit. Es bat Präzedenzfälle bei anderen Berirägen ge gebe». Elsnft Vvtbringen lint jedoch n >» r I c i l iv e i s e de» 'Nutzen nns diesem Regime, nns das es ein 'Anrecht batte, ziehen können. Es ist anderseits nicht zn bestreiten, dnft seine Pro dnktiv», die nns den dentschen Markt angewiesen ist, nicht iinterdrochen werden kann, obne das; ilnn eine ernste Eiefahr erivächsl. Die französische Begier»ng mnft also in ibrer sorge »m l^lt rechtigkeit und als Garantie siir de» Friede» „nd die Entspannung dir Frage der Ansrechierhaltnng des Sonde,- Regiines n o ch s ii r r i n i g c Feit zum schufte Elsaft-Voth- ringens sordern, und zwar unter »och z» bestimmenden Modalitäten Handelsminisier biaunaldb erklärte weiter: Es gibt auch noch andere fragen, die ansgeworscn werden niiissen und obne deren Vvsnng die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Vändern prekär bleiben würden. Ter Handelsininister iiannte bier Transport- und schissabrtssragen. Alle diese Probleme wolle die französische Regierung dis lntieren nnd die Anwesenlieil der Führer der iniupttächlich sten Fndustriczweige beiveise, daft das notivendige Studium i»it der ivünschenswerien Svrgsali dnrchgesübri inerde, schlieftlich erklärte der Hnndelsmiiiister. nia» müsse ivjsseii, welche Eiaranlien die deutsche üiegiernng zn geben bereit sei, »in das Abtominen gegen lokale Taren »nd Abgaben, städtische Fälle, Vnrnssiener, llmsatzstener »sw. zn sichern, die die Minder etiva zur illnivendnng bringen könnten tW. T. B l Besichligungsreise des Präsidenten -er Rljeinlnndtrommission. Nobleiiz, 2. Oktober. Am AI. nnd -'!N. September besi»1>- tigte der P r äsid e n t der :>! l> e i n l a n d k o in m i ss i o „ ein zelne Bezirke des sranzüsisch besetzten «ärbietes, ui» persön lich die Art nnd Weise der Durchführung des Vvndoner Pro tokolls seslziisiellen. Bevorstehende Herabsetzung der belgischen Mililärdienslzeil. Paris, 2. Olt. Wie dem „Teinps" ans 'Brüssel berichtet wird, bat der Mi »ist er rat beschlossen, sosori nach Beend! g » ng der :>i n b r bese tz n n g die Bk i I i t ä r d i e n st z c i l von l l ans 12 'Monate lierabznsetze», wie das tSeictz vor schreibt. Ans die .sabresllasse I!I2:! soll diele :ü,asnialiine be rcits Anivendnna sinden tW. T.B.l Einspruch Preuhens gegen die Zusammen setzung des Reichsbatznvvrstandes. !>tm Preuftische» Vandtagr ist svlgender Antrag Tr. von Eampe lT Bpi eingegnnge»: „Der Berivaltungsrai de» Tentsäien Beichsbabn l»ese»schasi bat sechs Direktoren in den Bvrsiand der löesellschast gewäblt, die die gesetzlich ersorder liche Bestätigung des Bcichsprändenten gesnnde» baden. Aach dem im iTrülijabr dieses »sabres zivischen der Beichsregiernna und der preuftische» Begiernng getrvsienen Bertragc beda l die Ernennung eines Bo > st a » d s m i I g l i e d e s lVciters der lftruppe Prcuftcn l des Einv e r n e l> mens der pre n ft i s ch e n lliegterung. Dieses Einvernelimen ist nicht bergestetli ivvrden. Ter Bvrsiand der t'iesellschasi ist also unter Aichtachtung des geschlossenen i!<ertrages sowie ancli nnirr Anfteiachtlassnng der Vandtags und der ziabinett- beschlüsse Prenftens geivälilt nnd bestätigt ivvrden. Was gedenkt die pienftiscbe slaatsregiernng nus diese vssensichilich» A u ft e r a ch I l n s s u n g p r e n ft i s »kt e r 2! e ch te zn »e i anlasse»?" Zum 77. Geburtstag Äindenburgs. 4>e,lin, 2. Ott. Ter Beichslandbnnd lichtete l»enie folgendes Telegramm an den ttleneralseldmarschall v. .vünde» bürg znni 77. t^ebnrlstag: seinem E b r e n m i > g l i e d eni bietet znm 77. ttiebnrtslag der Beichslandbnnd in Bezeugung danlbarer nnd stolzer Berebrnng seinen lierzlichsten iSliicl wnnich. Et». Erzellenz sind »ns ein leuchtendes Bvrbild der Baterlandsliebe und der Pflichterfüllung bis znm letzte» eine Berlörpernng der dentschen Treue. En». Erzellenz wollen wir die Bersichernng und das E'>elöb»is erneuern, daft im dentschen Vandvolk der t'Ilanben an die Wiederausiichinng deutscher ttlröfte, der stolz ans Tentichlnnds Bergangenbeii und der Wille zur Tal ovrbande» ist. Die Mainzer Eisenbahnkakastrophe. Die Schwervertehtentiste -es Eisenbahn unglücks. Mainz, 2. Oktober. Anftcr den bereits gemeldeten >ö toten Opfern des Eisenbabniinglüets iverden »»nmelir die Aamc» der s äi to e r v e r l e tz t e n betannigegeben. Es sind Barl E ck c l - B ü » i g s b a ch , Bankbeamter, Barl Müller, ,Fabrikant in Psorzlieim, '.kllartin B ö n n e ck e, Bansmann in Holzbansen l.Breis st. tBvarsbansenl, Bobert B r ii g e r, llleichsbankbeamter in B erlin - Vicht e r seid e. Tic Viste der schwerverletzten erwäbnt anfterdem einen deutschen Schauspieler, dessen '.»,'ame nicht genannt wird. Ein deutscher Geldlranspvrl im verunglüekten V.Zug. Mainz, 2. Olt. lieber die Eisenbahnkatastropbe bei Mainz wird amtlich gemeldet, daft cs bisber gelungen ist, von de» Opfern süns Tote n nd vi e r L ch w e r v erlc tz t e W s est z u st e l l c n. Unter den schtververlclzten besinden sich z iv e i ,T r a » z v s e n, die übrige» sind T ents ch e. Tie Ans- ränninngsarbciten gestalteten sich nngebcner schwer, da sosort nach dem Bnsanimenstoft die lBgsbebälter des li-zsug-Wagens zerbrachen nnd der Tunnel von Bancb nnd (Bas angesüllt M ivnrde. Das ist auch die Ursache, daft die V e i ch e n , die ge borgen ivnrden, bis z n r ii n k c n n t l i ch keil g e s cb w ä r z t M ivaren. 2ln den Anlräninnngsarbeiten beteiligten sich unter ! dem persönlichen Besebl des lBenerals Tegontle die sran- E zösischen Soldaten neben der Mainzer oenerivebr nnd den Beamten nnd Arbeitern der lliegie. Bnrz »ach dem Bn- sanimenstoft ivaren an der Unsallstelle der Bischof vvn M ainz und der s r a n zösi s ch e A r in eebi s ch o s er schienen, nin den sterbenden die Tröstungen der Bircbe zn bringe». Tie legten schlnftwagen des l'-Bnges ivaren der Dentschen Beichsbank siir seftr bedeutende lBeldiransporte >nr Bersiignng gestellt worden, die siir die Pfalz bestimmt waren. Tie beide» den Transport begleitenden Beamten der Reichs bank kamen mil leichten Berlelznngcn und Rervenerschütte- rnngen davon. Un den EI e l d s ä ek e n , die bis ans einen ge borgen sind, befand sich P a p ier - n n d H a r tgel d. Rkan bosst, daft auch der letzte Beutel, der nur eine nnbedenlende summe enthielt, zur Stelle geschasst iverden kan», da an genommen wird, daft er sich unter den Trümmern befindet. Die Regie ist daran schuld. Berlin, 2. Okt. lieber de» Eisenbabnzusammenstoft im Mainzer Tunnel lassen sich nur schwer antbcntttche Einzel beiten erfahren, da das Unglück unter die Beraittwortnng der Regie fällt. 'Aach ihren 'Angaben bandelt es sich noch immer »m sechs Tote, wahrend nach den als zuverlässig anznsebenden privaten Meldungen mindestens lö Tote gezählt worden sind. Tie Unglücksstätte ist völlig abgesperrt, ancb der Telegraphen verleb» ist erbeblichen Schwierigkeiten unterworfen. Inlernalionaler Kongretz sür Sozialpolitik in Prag Prag, :? Ott. L'er s oz i a l p o l i t i t wurde ö s f n e I. internationale B v n g r e ft s ü r beute im Abgeordnetenhaus er Tschechische Indiskretionen über das deutsche Memorandum. Prag, 2. Okt Das dem Anftenminisler Tr. Benesch nalie stellende „Ezesko slvwo" bringt in einem osscntnndig inspirierten Artikel eine n b a I t s a n g a b e des deut schen Memorandums an die im Bölterbnndsrat ver cretenen kliegiernngen. Das Blatt begründet die Berösseni lichnng damit, dnft die E) e b e i in b a l t n n g des ttiibalis nur z» einer schädlichen Diskussion über Punkte führe, die im Memorandum gar nicht enthalten seien oder ihm fälsch lich angedichtet würde». Ii» einzelnen werde angesragi, welcher Ansicht die betressende Regierung über die Teilnahme Dentschlands am Bölkerbnndsrat, welcher Ansicht sie über die Bertretnng Dentschlands im Eleneralselretariat »nd de» and>>- ren Institutionen des Bölkerbnndes sei. Tann wird über die Berpslichtnng Deutschlands nach 8 ll> des Bölkerbundspaktes gesprochen. Tie deutsche These lause darauf hinaus, daft dieser 8 Iti sich ans Tentschland. das sich im Zustande der Abrüstung befinde, nicht beziehen könne. Deutschland wolle deshalb seine B erpsli ch t n n g e » als die der Neutralität formuliert wissen. ,^11 der Bolonialsrage tordcre »nd verspreche Dentsch- land seine RUtarbeit in allen Mandatsangelegenheiten. 2,'ebenbei betone Tentschland die Notwendigkeit der Uni versalität des Böllerbnndes also die tAotivendigkeit der Ein beziehnng aller noch ankerhalb des Bölkerbnndes stehenden Staaten, so anftcr Tentschland auch Rnftlandö nnd der Ber einigte» Staaten. „Ezesko slvwo" erklärt znm schlaft, daft mit diesem schritt Teutschlands die ganze Frage in ein ko» tretes Stadium getreten sei. Es märe empfehlenswert, wen» alle Regierungen ihre Antworten in einem gemeinsame» ttebercinkomme» lräsen. Berschiedene Standpunkte wäre» sür die Entwicklung der Bcrhältnisse in Europa nicht förder lich. Ans diesem Eirunde werde man sich jetzt vor einem über eilten Schritt hüten müssen und ans die weise Mitarbeit aller bedacht sei». Die Erhebung Georgiens. R otterta »>, 2. Oktober. Die „Morning Post" meldet indirekt ans Moskau: Baku ist erneut von den Ausständische» besetzt worden. Der Bamps ist wieder bis vor die Tore von Tislis getragen worden, wo mit Erbitterung gekämpft wird. Die „Prawda" veröffentlicht Ausruse an die rote Arbeiterschaft znr 'Bildung von Freiwilligenkorps, »m die Sowietherrschast in Eieorgien miederherzusteUen. Eine Wohltat sind ein paar Tropfen von dem köstlichen Äräuterhaanvasser Iavol. in die Kopfhaut massiert, besonder- nach geistig ober ^rper- lickz anstrengender Tätigkeit. Die Aopfnerven werden durch Iaool erfrischt, da» Haar wird weich, duftig und locker. Hür Liebhaber be. sonder» kräftigen Wohlgeruchs: Iavol-Gold Jur Kopfwäsche Iavol. Kopfwaschpulvei. stark schäumend und vorzüglich reinigend Ferng spräche über den Ozean. Die Unterhaltung non Mund zn Mund von der alten znr neuen Welt dürste in nicht zn ferner Beil Wirklichkeit iverden. Wie ans amerikanischen Fachkreisen veriantci, isi bereits für den bevorstehend»:» Winter eine ständige radivielephonüche Bcrbindnng zivischen den Bereinigten Stnaten und England in Aussicht genommen. Beranlgfti durch ein im Fannar NtA! von der America» Telephone and Telegraph Eompgnn ge meinsam mit der Radio Eorporalion os America nittcr- nomincnc Experiment, wohei zwei Linnden lang ein Radio- Tclephangcspräch zivischen Nennorl nnd Vondon geführt iverden konnte, hatte die britische Postt'prwalinng eine be sondere Boinmisjion znm Studium der Möglichkeiten eines iiansattantisclien Telephonverlehrs eingesetzt. 'Ans Anregung dieser Bvmmissivn kieghsichtigt die englische Posibehörde nun mehr die Errichtung einer sür diesen Biveel bestimmten 2NN-B»lomatt-Radio-TlepiionanInge im Rahmen ihrer neuen Sende und Empsangssiaiian in Rngbn. Fn ilnen iechnische» Einzelheiten wird diese Anlaac völlig derjenigen gleichen, die non den beiden genannten ginerikanischen Eiesellschgsten in den letzten Et Nkongte» zn Bcrsnchen mit drahtlosen Eiespräct>en über den Atlantischen Ozean benutz« wurde. sobald diese Stativ» in England serliggesielll sein wird, lieg! man die Erwarlnng, daft es »»Er günstigen atina- sphärischen 'Bcrhältnisse» in den Winiermonalen möglich sein »»erde, Fernsprechteilnehmer in den Bereiniglen Stnaie» inii solchen in Vondön zu verbinden, dergestalt, daft sie sich drahtlos ebenso beliebig nnicrhgllen tonnen, wie über gewöhnliche 'Tclephonletttingen. B» diesem Bweck iviirden die Teilnelnner ans beiden Seile'» mil ihren betreffenden Radiostatione» durch den üblichen Fernsprechdralü verbunden werden. Wie bekannt, weise» die almasphärischen Bedingungen vvm Winter znm Svmmer svivje mährend der verschiedene» Tagesstunde» er hebliche Schwankungen ans. Uw die Wirknnge» derartiger Vnstnerändernngen sestziistellen, haben die die Fngenienre der beiden ainerikanischen lBesellscbaslen regeiinaftig wöclienilich l'iesprächc von Amerika nach England überinittelt bziv. in »m- gekehrter Richtung cmpsgngc» und dabei enlsprechende Messungen der Vantstärke »sw. vvrgciivmme». Anderseits hat auch die britische Pvstvcrwaltniig, »in sich an diesen Bvr- arbeiten zn beteiligen, eine besondere Art Empsangsatttenne errichtet, durch die ebcnsalls die Wellcnenergie, die unter ivechselnden Witternngsverlmlttiissen von der amerikanische» Station ausgesange» wird, sorgsältig gemessen wird. Tiefe Bcrsnche bilden vincn weilcrc» bedeutsamen Fort schritt ln de» Arbeiten, die seit einige» Fahren zur Förderung der drahtlosen Tclephoiiie über den AtlanUsclien Ozean hin weg betrieben iverden. Tie erste telephvnische Berl'indnna -ber das Weltmeer gelang übrigens bereits im Fahre INE», als Fngenienre der American Tcleplwne and Telegraph Evmpann ans dem Radivwege vvn der Marinestativn der Bereinigten Staaten in Arltiigivn «Pirginias ans mit Paris sprachen, ivvbei sie gleichzeitig öttlltt '.»!eilen »ach Westen, in Hvnvlnln, gehört ivnrden. Ein anderer inlcreftanier Bersnch gelang am ls. Fannar IN2:>, als H. 'B. Thancr, der Präsident der genannten amerikanischen Eieseilschast, nnd andere Beamte, die vvm Eieschästsgel'ände ans dem Nennvrler Brvadivan ans sprachen, in England vvn einer Bersaminlnng bekannter Techniker in Svnihgaie verstanden ivnrden, Nanientlich dieses letztere Erpeiimcnl ivar anstervrdeittlich ersvlgreich: die Stimmen ivnrden klar nnd deutlich »ernvmmen nnd vvn den Anwesenden, die mil den Sprechern bekannt ivaren, mit Veichtigkeil erkannt. Tie Berbindnna blieb während der zwei Linnden des Eiespräches beständig gut. teilweise ivnrden a» der Einpsaiigsstelle Vantsprecher benntzi, sv dast mehrere Beitnngsberichtersiatter mitschreihen kvnnten. i c grvst immerliin die nvcti zn überwindenden iechnischen Schivierig- leiten sind, zeigt allein schau der Umstand, dast insvlge der starken attnvsphärtschen Schwankungen bei der Sendung zn- iveilen eine lnnttttsach stärkere Wellcnenergie nötig ist, als nvch wenige Llnnden znvvr. N,'. Büttner. Kunst und Wissenschaft. Schauspielhaus. „T i e F a in i l i e S ch r v s s e n ü c i n" vvn B l e i st lntt im Lchanspielhans eine Anserslehnng geseiert. Tas gepiale Fngendiverl ist nichl nnr von seinem Tichter, auch vvn den dentschen 'Bnüncn ue»»achlässigl worden. Taft es lebenssähig sein kann, hat diese 'Anssührnng bewiesen. Es ist das B»,'r dienst des neuen Spielleiters F o s e s lB ieIen , es zn neuem Veben eriveekt zn haften lieber alle Füge der Nachahmung Shakespeares und Schillers hinweg, allen jugendlich rvman tischen Naivüäien znni Trotz erhob sich ans der vielbeniängel ien Tichinng de» Eienins Bleists, des wännllchsten und gesühss sichersten Tranialikers der Tentichen. Fnrchibar türmie sich die ungeheure Tragödie des Misstrauens und der Frrungen ans, mvnnmenlal standen die grasten Szenen da, erschütternd traten die metaphnsischen Tiefen der Bcrwirrnng des <Be sühls, dieses echt Blcisiischen Motivs, liervvr. Tie tragische Seele der Tichinng wurde dnrcb eine säst in allen Rollen ans gezeichnete 'Besetzung entbunden, und eine vvn A dvlf M ahnt e und Ei evrg B r a n d t geschaffene Szene von alt- dentich-roinantischem Ltilgepräge ergab eine eigenartige, mit- splelende Umgebung der ivnchtige» «üeschehnisse. M c h n c r t und T c c n r l i, A ii t o n i a Tictri ch tind B lei » oschegg nebst vielen anderen lebten im dramalischen t'iciste Bleists, Es ivar eine der seltenen Bnnsitate», die dieicr Abend brachte, über dessen künstlerische 'Bedeutung »och viel zn sagen ist. Man huldigte lange de» Bünstier». ! . /.. Musikwissenschaftlicher Kongress in Basel. Es lann nicht im Sinne dieses 'Berichtes liegen, alle Bvr- lräge, die in diesen drei Tagen gehalten ivnrden — es ivaren deren gegen äst - , nnr mit den Titeln anziisnhrcn, geschweige denn ans jeden einzelnen auch nnr mit ei» paar Feilen ein- zngchen, Tic Baseler versvlgten ja mit dem Bvngrcsse auch ansgesprvchenermafte» in erster Vinie den Fiveck der geistigen Annähcrnng der Mnsilivistenschasler alter in Frage kämmenden Nationen. F» Wirklichlcil beschränkte sich diese Annäherung wesentlich ans die Minder deittscher Fnnge: Denischland, das die grafte Mehrheit der Eiäste entsandt hatte, die deutsche Schweiz nnd Oesterreich: denn ans den anderen Vändern ivaren entweder nn rein einzelner oder wenige Bcrtreter erschiene». 'Bei der grasten Anzahl bedeutender Tcittscber durfte inan mit Freude nnd ahne lleberbelning fcststellen, dast die deutsche Mnsiltvissenschast an der Spitze steht. Auster dem Festnvrtrage Barl 'Nets bei der Begrünung im Rathanse hielten Hcr- in a n n , A b e r t nnd Ei uido Adler, die musikivissenschasi- lichen Bcrtreter der Universitäten 'Berlin und 'Wien, in der Universilätsanla einen längeren allgemeinen Borirag. Fn seinen Anssührnngen über „Eirnndprvbleme des Opern schafsens" ivandie sich Aheit zuerst gegen die einseilig ästiietisclie mvderne Einstellnng zur Eieschichte der Oper, crlwb die Fvrde- rnng, sie a»s der Eittstehnngszcit nnd ans dem Eiciste ilirer Ni'nsik heraus verstellen zn lernen, »nd zeichnete in diese», Sinne die ganze Eiesclnchic der Oper bis zur Schwelle der Eiegenivarl. Adler dagegen hielt in seinem Bvrirag den Naliv- naliSiniiS gegen den FitternalivnalisniilS in der Musil und führte an, dast alle iitter- vder übcrnaüvuale, alle „Welttnnsit", z. B. 'BcetlivvenS Ewigkeitswerke, im 2,'aiivnalen wurzele, dast viele unserer grvsten Tvnnieister Händel, Bach, Mazarl nsiv. — die Stile mehrerer Naiianen znsainmeiigefasti nnd sie ans eine übernativiialc Sinse. die aliv elivas Höheres darstelle, gebracht hätten. An den vielen besvnderen Borträge» fiel aus, dast die heutige Musikwissenschaft sich mit besanderein Eifer aus ältere Pral'lenie, besviiders die Frage» nach dein instrumentalen und vvtalen Aittcil in der Mensuralmusik geivvrsen hat, dnft sie aber auch znr mvdernen Mnstk irgendivelche Eilistcllnng zu geivinnen sucht. Themen wie „Thevretischcs nnd Praktisches zum Rhythmus in der neiicre» Vkusik", „h'inicmnnic mncleriit: < I Io?» plivacinn »<"» ci'orcs,,' v«ms>Ivmvntanv" „Einige Begriffe znr Harmvnik der zeitgenössischen Musik" hätte inan wohl nach vor 2t> Fahren vergeblich aus dem Plan eines solche» Bv"