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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241003018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924100301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924100301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-03
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1924
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Ar T0Z Seite r — Dresdner Aach richten — Freitag, z. Oktober 1S24 » r « r kl 3 v r «i S si. zr »» «tt be k»> S' H, du de IN' «tt» in Oder aber glauot er tn diesem einen Falle lein wahres "Besicht in'kli eiiiiiial entblösten zu dürfen, weil er mit der an- deren Hand den Schiedsgerichispaki zur Unterschritt bereit liält, mit der sich die grvsten und kleinen Machte zun« ewigen Frieden verpflichten, schriftlich verpflichten? Tinte anstatt 'Blut — schvn das svllte stnhisf machen, alle Vir wenigstens, -te rleden dursten, ivetche Ntiivi-crstehliche i^ewalt der WIU» zur Settislniifopteiniig anslöst. 3lber wie stellt s den» nun wirklich Mil diefein ScstiedsgerichiSpakt. der den Völkern ba» Recht aus Krieg absprich» und den Frlebensbrütbigen mit Vewassneter Mach, zur Raison bringen soll, mit bcivassneter Macht, Über dt« er auch wieder nur „aus Grund schriftlicher Abmachungen" veriilat* Vs ist kein G»i,eti»nis Mehr, wie klaalich es mit der Einigkeit ln der stir den VölservitNd allkr-ings entscheidenden Frage lnsher steht Einnutt macht die Tatlache, das, Amerika dem Bvlkrrbuitb nicht angehvrt, den Wert diesbezüglicher Ab- niachunacn zur Hülste Illusorisch — den,, dieser Staat voliti- uster und tvillschastlicher Kriegsgewinnler wird iedensall» für die Ansi echieistottnng des Friedens der nächsten Satire iminer eine kliiicheidende illolle spielen, die anderen .'<0 Prozent der .viiedenSsikiierheit ader iverden durch jene bescheidene, ach so uiticheindare ttlauiel anigezelut, nach der Konilttle. die der a n s > ch l > e st i i ch e n .Inständigteil eines Van des zngehören, dein Scknedsgerichlspakt nicht nnteiltegen. 3ttleidi»gS erhob sich hier unverzüglich Japan, und erklärte dazu mit nngewöh»- licher Schaeie, das; es unter diesen Umständen seine Unter- ichrni vecivetaern mnitte, denn, so konnte man zwischen den .selten leien, ivas sollte werde», wenn die Bereinigte» Staate» die japanische Einivandernng in Kalttvrnie» als nnsschltef,- lich ihrer Enijäieidniig tliilerivorsene 2i»aeleaentieil erklärten? Ilm den cionsliki, der nnaelost voraussichtlich tiher lurzoder lang dem Völkerbund den Todesstvst verseht haue, zu üherkleislern, lial man nun eine Koinvroniistlviung geinnaen, die alles andere als eindeutig ist: Wen» sestaestellt ivirö, das, eine Frage der ansschllesiitchen Zuständigkeit eines Slaases urUeriiegi, so ..hindert btt» «Acht, »atz dt« vag« vom Rate oder der Rer- sammln»«» taut ß N oeS Gattet, d. h. aus Verlangen, ge prüft wird. Der kluge AapaNer hat sich daraus liiUlich für seine Person und di« Deieaakion einverstanden erklärt, die end gültige Entscheidung aver seiner Regierung Vorbehalten. Mag nun der Pakt tn dieser Fvrm unterschrieben werden oder nicht, der japanische Zusammenstosi bat blitzartig gezeigt, Satt der Begriff der ^inSiwtieftlichen Zuständigkeit die Achtüedsrrse de» ganzen Schledsgerichtsvakies ist, und da mit dieser — sreilich nie zu schlles,enden — Hintertür der Weg zu mehr ald »iuem Weltkrieg sreigegcben ist. Wird diese Tür einmal ausgerilten, so wird der 'Völkerbund ebenso btlslöt murmeln: „Ich kan» nichts", wie jetzt, da er sie nicht einmal zuzuriegein vermag. Der Versuch, durch bindende Verpflichtungen die Völker vor der Furie des Krieges zu bewahren, wird deshalb auch diesmal eben immer wieder nur ei» Versuch bleiben — als solcher nicht wertlos, aber lKsährticll. iovaid er von Plianlasten oder parle: gvistitch 0e»ke»i0c»t Politikern silr aelungen ange sehen wird. Die sittliche Psticht, den »icchtSgedankrn gegen über dem ststachtgedanken zu stützen, besteht zwetsellos tut ^eben der Volker ebenso gebsetkriich, wie lm Leben der ein zelnen Menschen untkreitlnnder. Aber wie auch hier Justiz ntchi seilen der Gewalt der Ereignisse weiche» »mH. lv müsse» wir iitis mit der Tatsache «Minden, bah von Bett zu .seit im Leben der Volker Explosionen stattsinden, die sich entlade» m tt s > e n, um iienein politischen Werden Bah» z» schassen und die Menschheitsentwi,klung auch i» dieser Richtung vor- wäris zu treiben. Papierne Kesseln sind gut, solange sich der Gesegelte nicht beweal. aver auch nur solange — und sie Ereignisse der letzten Ighrr haben uns sük diese Tatsache so viel« Beispiele gebrach«, bah wir kaum bas Recht in Anspruch nehme» können zu glauben, i» nächster Zukunft konnte es sich irgendwie anders verhalten. Die SchluMimg -es Völkerbundes. Die sechs nichtständigen Dvlkerbundsrats- mitgtieder. iD I! s III F II tt r i o r It ch.I Gen«, 2. Oktober. ,!u Beginn der heutigen Sclilnstsitznng der VoUerbnndsveriamiiiInug ivnrde ans Antrag von tt i r n t i a Evlnmbien beichiosten, V> oit isk v n r g e v i s tele- aiapiiisch Sic Annahme bei Reiolnttvti über das Protokoll mit',»teile» und ihm snr sein Wicken i>» Geiste des SchiedS- aedantens ,» danken. Hiera«! schritt die Versammlung zur Wahl der sechs »ichtskändigen Ratsmitglieder. Die bisherigen Raismitgtieder Urugua», kttrasilien. Tjchecho - Slowakei, Spanien, Belgien und Schweden wurden in, ersten Wahlgang «cttort wiedergewählt. Nach Verkündung des Ergebnisses ver lieh die ch ine jische Delegation, die ihre Kandidatur auiqesielit hatte, geschloffen den Saal. iW. T. V.» :'kacli der Wahl der nichtständige» NakSmiiglieder hielt Präsiden« Motta eine lange mtt starkem Beifall ciiifc>cnom- inene Dch l n h r e d e Anchdem er einen dringenden Appell z u g u ii it e n d e r A r m e n i e r an die Versammlung ge richtet hatte, gab er einen lleberblick über die Arbeiten der Tagung und vor allein deS Lclneds- und Sanktionsprotokolls. Hieraus sprach er »einen Dank für die Unterzeichnung des Uialienisch-Lchweizcr TcliiedsvertrageS anS und erinnerte an die Enniküka des Pavi'tes 'Benedikt XV. vom Angnsl 1!>I7, in oer dieser ein Lcliiedsversahren mit Lankkioiie» enipfolilen hatte. Präsident Motia ichloh nnkcr Ziticruiig der Schluh- wvrto der cliviaa vonum-clm von Dante, indem er betonte, bah der Völkerbund von dem Willen moralischer und politischer Erlievima, inspiriert durch die Religio» und bcgnni'iigl durch die Wissenschaft, beseelt sein mühte und erklärte daraus die ö Tagung der V v i l e r v u n d s v e ria m m l u n g für geschlossen . Zehn Slaalen für dos Schiedsprokokoll. kD n r ch ik n n k s r r n ch.» t>iens, 2. Oktober. Während der letzten Sitzung der Valkerbnndsocrsammlnng lag das Schieds- und Zankiions- protokoil zur Unterzeichnung ans. Es wurde bereits von solgenden zehn Staaten nnterzeichnet: Albanien, Bulgarien, Estland, Eirieciieiiland, Frankreich, ,1ngoslaivien, Lettland, Polen, Portugal, Tschecho-Slowakei. Frankreich Unterzeich nete auch das Londerprotokoll Uber den Schiedsgerichtshos. Die Bilanz der leisten Tagung. i'öens, 2. Okkvber. Die 5. V ö l k e r b u n d s t a g u n g, die am l. September eröffnet und heute geschlossen wurde, hat im ganzen 2!« Vollsitzungen abgehalien. Ausgenommen Ivnrde in diesem Bahre ein neuer Staat, San Domingo, andere Kan didaturen lagen nicht vor. Die ,'ialii der Visskervnndsmit- glieder beträqt nunmehr 7ü, Auch in diesem Bahre sehltcn wieder verschiedene Mitglieder des Völkerbundes, darunter Argentinien, dessen Vertreter seit der ersten Völkerbunds- »ersaiiimlltiig »ich! mehr t» «Äens erschienen ist. Vorder grund des Biileresses stäiideti z>« Beginn der Verhntibluiige»» der Besuch von Maedonald NNd Oerklvt, dann das Schieds» und Snnktivilsvrvtvkou, niicl, die «Trage der Errichtung des BustltutS sür geistige Zusammenarbeit i» Paris und die Er richtung eines RechtsttistiuitS in Rom erweckte grvstereS Interesse. Die grvheii «tlluelleit poUtischen Iragen, soivelt sie nicht durch die Arbeite» über das Schieds- und Sanktivns- programm berül>rt ivntdcn, kämet« mir seile» zur Sprache. Beifällig wurde deS öfteren das Londoner Ergebnis erwähnt. Die georgische Irage ivnrde „durch eine Resolution er ledigt". Der Bürgerkrieg in Ehina brschästigte die Versammlung nicht. <Is Auch in der Mtnderheitssrhutzsrage wurde in der diesjährigen Tagung nicht neues geschossen. Der Kaag und das Genfer Protokoll. Amsterdam, 3. Oktober. Wie die Niederländische Tele» graphen-Agentnr aus dem Haag erfährt, vertritt die nieder ländische Regierung bezüglich des Genfer Sicher- heilSprotokollS die Meinung, dag sie-, obgleich der Ent- nnirf tn mancherlei Hinsicht einen erheblichen Kortschriit be deute und empfehlenswert sei, sich in eittl-ea Punkten noch eine erschopjende P r ii s » n a und Erwägung Vorbehalten müsse, bevor sie Vcepsllchtungen eingehe. s'W. T. B.l Die Artevenspreislräger. Paris, so September. Die Preisträger deS von dem Amerikaner Iilehne anSgkschriebencn Iriedcnsvretses lind jetzt bekanntgewordcn. Ten e r st c n P r e i s hat der Professor Fernand M n » r e t t e erhallen: der Preis beträgt IW Mi Franke». De» zweite» Preis i» Höhe vvtt Nttilttit Frankeii erhielt Professor süastoii Tasset. de» dritten Preis Gabriel R'amon. Sekretär ii» Kabinett des Ärvells- uiinisteriilinS. Ein Preis von NNW Franken ist einer D a in e i n 'B e r l i n zugesatle». Dr. mcd. Noemi Ltri rk e r. linier den Preisträgern, die mit einem Preis von LvW Franken bedacht morden sind, ist der Mitatbeiier des „Journal des T> bars", Auguste GgnbalN, zu nennen, linier den zahl reichen Persönlichkeiten, die lohende Erwähnung erhielte», befindet sich auch ein Bergwrrssnibkiter IaegnkS Vnr. Dr. wed Noemi Stricker, die sich niiter den Preisträgern besindet. übt, wie das „B. miiieill, ihre ärztliche Prnris ais Speziaiärzlin für Liiiigenleldeii In 'kierttn ans. Sie tll gebürlige Elsnsserln. also jetzt französische Stnatsanaelivrige. Mtiiislerrak im SlyfSe. Paris, 2. Okt. Präsident D o ii in e r a u e ist vom Fagd- ichlost Ramboitillet wieder nach dem Elnsse iibergcslcdelt. Unter seinem Vorsitz ist NM 1 llhr nackuntttags der Ni s n i st e r r a t ziisammengcti eien, in dessen Verlause Ministerpräsident Herriot -as de nische Memorandum über de» Eintritt Deutschlands in den Völkerbund unterbreiten wird. iW. T. B.> Die Fahrtroute öes I. R. Hl. Auiheniischsr Bericht der Luftschissleitung. W Hin, 2. Oki Zn der in der letzte» /seit viet er- oneri-.'i, Fraae der Iahrironte des „Z. Nt. !>!". insbesondere d r lieberilieaniig frnn,ö>i'cheN und belgischen Gebiets, wird io»» der Lnsiichifflellnng solgendes anthentiiclic Ni'aicrial ZNr Iieiiiignng gestellt: Schon vor längerer 'keil, als die Frage der tteberfnbrNNg d s Lnitichiises nach Amerika rttüt ivnrde, Ist bei allen in Frage kommenden Ltaalei«. und zwar bei Enaland, .Holland, BBaien und Franireich die tsenelmitgiiNg zitr llebersttegniig der beirrfsenden >'>ebiete beantragt worden. Von englischer, lioltändiiilier und belgischer Seite ist diese Erlgnbnis alsbgld vline Borbehglt erteilt morden. Hinsichtlich der Hattnng Frankreichs bestand dagegen bisher nach keine Klarheit Ans diesem Grunde. >v!e auch wegen dek Unklarheit darüber, öb znin Uebcrsliegcn des vesetzleit Gebietes noch eine wettere besondere Erlaubnis nötig sei, ninstte die Fahrtleltttna bet der arosten Dentichlandsalirt daraus verzichten, den znlilkeichen lierttichen Eittladnngkn rheinttch wesisälllcher Städte zitni 'Be juch mit dem „Z. stl. ii!" Folge zu lettieN. Bor wenigen Tagen nnn hat Frankreich die amerikanische Abnahmekom mission davon in Kenntnis gesetzt, das, Frankreich ein tteber- sliegen sranzösischen <Äebietes mit dem Lnitkrenzer unter der Bedingung gestatte, das, gcwiffe Namentlich ansqesNhrte FestnngSgebiete nicht paiiiert werden Diese Bedingung ist akzeptiert worden, Io dast an »Nd silr sich die Fahrtroute des R. Nl" auch über Frankreich siihren könnte. Ob dies der Fall »ein wird, lässt sich noch nicht sagen. Dr E ck e n e r selbst erklärte heule nachmittag aits die Frage nach der Ronte des Ameriknslnges: Welchen Kurs ich nehme, wird letzten Endes von der Wettermeldung nbhänge», die ich am Morgen des festgeletzten Absalirttages vor dem Ausstieg des Luslschisses erhalte. Ist der südliche Knrs über Frankreich günstig, dann schlagen wir ihn ein. ist das Wetter ans dem nördlichen K»ts besser, dann richten wir «ns danach. Das ganze ist lediglich eine Wettetsrage. Gegenüber diesen gütticittttchen Mitteilungen der Lüfi schttsiettnitg erhält sich in FriedrichshnscN hartnäckig bcis w'eiücht, dast im 'Verlaus der Verhatidlungen Zwischen Frank reich itnd de» AmerttnNcn, von französischer Seite zuerst die Forderung ausgestellt ivnrde, dast ein Vertreter des sran- -vsiichen uriegsniiniite,inms an der Fahrt teilnehmen müsse, lind erst, als diese Forderung abgelelint ivnrde, habe sich Frankreich zu der Genelimignna mit der oben wieder gegebenen Einichränkiing bereit erklärt. Dis Vttts der Fsstn«»»aebiet«, di» nicht ü><>rslogen werds« dürfe«, damit sie nicht etwa vom Lnstschiss ans photographiert wcrdsn l!s und in den Besitz der dentlchen Milltärveewaltuna gebrach« iverden könnte» «!j, ist ttü Besitz de» Vnstschissleitnng, wird alwr nicht bekanütgegeben. Es handelt sich natürlich lediglich nm die Beseitigungen an der sranzösiiNien Ostarenz», ItN übrigen ist man In Friedrlchshasc» zurzeit dämtt be schäsligt, die regelmästig IWM EislettitNu und den verschiedenen Wetterwarten einlansenden Wettermeldungen in den Kurten elNztitrageN. um so einen tteberbllck über die »iittmafstiche Wtlerlage der nächsten Zeit z» gewinne». Atigenblickltch liegt über dem Atlantik lchlechies Wetter, Von nächstes Wvchk ab wird dann ein Spczialwetterdienst sür den Amerlkasliig ein gerichtet, lind zwas erhält die Friedrichsstafeiier Werft vier mal täglich genaue Wctterngchrichten von der Seewarte In Hamburg, wobei alle meteorologischen Erfordernisse der tteversährl des „Z. R, Ul" besonders berükksichttgt werden. DaS Lustschifs wird auch de» ersten Teil seiner Fahrt i» Fühlung Mtt der Seewarte in Hamburg bleiben und dann erst später mit der amersknilifchen Station AliiiävvttS in Ver bindung treten. Als „g. R IN" über Berlin kreuzte. Der Eindruck eines Franzosen. Paris, 3. Okt. Der Korrespondent des „Journal" in Verltt« schildert setzt die Eindrücke, die er beim Erscheinen des Zeppelltt-Lnftschisses über der Rcichshanptstadt miterlebt bat. Er schreibt: Ich war Zeuge eines Schauspiels, das Ich nicht vergessen werde. Die Straften und Plätze verschwanden »ittcr der Menge der Menschen Die Dächer waren zu Tribünen geworben, öle Schornsteine dienten als Ansfichtspiiiilte. Ich sah Greise, die beim Anblick des Lnstschisses von einem nervösen Schluchzen erschüttert wurden, vergebens kämpfte» sie gegen ihre Be wegung, manchen liefen Tränen über bas Gesicht, während sie schweigend zum Himwel starrte». Ich sah Frauen, die i» lauten Frendenausbrüche» ansianchzie». Ein« Schule stand aufmarschiert. Als der Zeppelin herankam, gab der Lehrer ein Zeichen „„d Hunderte junger Stimmen sangen „Deutsch land, Dciitschlatib über allriM Dies« tiefe Bewegung war aüsrlchtig. Sie war der Ausdruck einer patriotische» Begeistc rnng, die nichts Gemachtes hatte. Stach fünf Jahre» deS politischen Ehaos und wirtschaftlichen Elends hat Deutschland sich wiedergesunden. Dieses Volk beginnt von »ruem den Anfstieg zu den« Gipset, wo Ruhm »mb Macht ssiner wo«««»». Da» Zentrum gegen -as Reichsbanner „Schwarz-rol-golb". tTrSbtAelduna untrer Berlin»« G<rtstlett»»>.» Berlin, 3. Oktober. Im Rahme» «tner allaeWSkttltt Er örterung «der die politische Lage gibt der «rAsttAa«-fch»b der Mtmstersche« Zeulrumopartet nach dem »Mttnfterschcn An- zeig»»" zur Frage der Otellungnahu» tzlgentlder dem be kannten Metchdpannrr Gch«arz»»ot>gold solgenden ve- rtcht au»i Ei»z eittnelirnkn Aussprache fand auch über di« Stellung- nähme zum Reichsbanner Lchtparz-rot-gold statt. Die Ver- saNiMlung stellt sich dabei vollständta hinter dl» Entschticbung, die der Vorstand der meststtltschsn Gartet a«sa-t ha» und in der gesagt wird, datz der Vorstand der westsalischen AtNtrumS- Partei Gonderoraantsattonen znm Schutze der versaftnng sür einen Anhänger der Zentrumopartei nicht sür angezetgt hält, weshalb auch der Beitritt zum Reichsbanner Schwarz- rot-gold nicht e in p s v h I c n iverden könne. Der gegebene 'Boden, von dein ans die Verfassung geschützt und die polttisäie Betätigung betriebe» werde» könne, seien für die Zentrumü- angeliörtgen noch iminer die Zentrnmsvrganisalivnen. Durch Louderorganisatlonen werde ledigtlch die Einigkeit der Partei geschwächt und ihre Sto-krast gelähmt. ES ist interessant, hier sestzustellen, hast noch vor wenigen Tagen Dk. Wtrth in Mannheim begeisterte Rede», über die segensreiche Ttttsgrett des Reichsbanners Schwarz-rvt-aold geschwungen hat. Hier wird In nicht »ilstzuverstchenoer Welse die Einrichtung einer derartigen Svndervrgantsgtion als politisch schädlich bezeichnet. Eine schärfer« Kritik an Dr. Wtrth kann man sich kaum denke». Dieser Vorgang be- weist aufs neue, dast überall da, wo die Hand de» ehemaligen Reichskanzler» etngreist, Unfriede und Verhetzung geschaffen iverden. Unklarheiten bei -er Amnestierung Ausgewiesener. Koblenz. 3. Okt. Nach Mitteilungen, die der deutschen Ab ordnung i» Koblenz zngehe», scheinen in gewissen Fällen Zwei sei zu bestehen, ob jemand noch ausgemjesen oder ob dl, Answetsiing zutückgenvinmen worden ist. Nachdem seitens der Rheiiilaiibkvmitilsstvii erklärt worden Ist, dast nur noch W Ait-ttiettiingett aus der Zeit deS passiven Widerstandes in der sranzösischen Zone des altbesetzte» Gebietes nicht zurück- genominen sind, über die zurzeit verhandelt wird, Ist cs nötig, endgültige Klarheit über dir Ztvelselskälle zu schasse». Daher ersucht die deutsche Abordnung alle diejenigen, die an nehmen. dast sie noch Ntisgrwiesen sind, ihren Namen und die nähern Umstände, aus di« sie ihre Annahme stützen, an die Anschrift „Der Deutsche" in Koblenz, Eastor, Psassenstrastz- St>, mitzitteilcn. ,W. T, B.i Sieüelungsfragen im preutzlschen Lan-tag. sDrabtineldun«, unsrer Berliner tzchrtstlettuug.l Berlin. 3. Oltobcr. Il» vrensiischen Lanbtaa teilte in fort- gesetzter Beratung deö LgndwIrtschgftSetats bei den Siede- IungSfragcn LaüdivlrtsrhnstsitittiiNer Äendvkf Mit. datz im laufenden Jahre die Aussichten für eine erhöhte Siede» lungstätigkeit leider nur sehr gering seien Zutn groben Teil sei da» eine Folge der vorsährtgen InflaitonSkrtle. Da» Reich habe seine Zuschüsse einstellen mttsien und seine vts- lierlgen Verpflichtungen auf die Länder avgewälzt. Eine Mil derung. die durch Aendening des NctchssieblungSgesehrS zu erreichen wäre, Nttlstte darin bestehe», dast den Sicbelttttgs- lnstigen knllsvlertes Oedlnnd zur Verfügung gestellt werden könnte. Dringend nötig sei andersellS auch, bei, Domäne n- besttz des Staates wieder auszufüllen, nachdem durch bas Versailler Diktat auch den Sledelnngen eine grobe Boden- flache oerlvrcll gegangen sei. Ebenso mlistte der ForftVeslb durch Altssorstntig vv» O e d l g I« d wieder gesteigert werden, Das werde grofte Mittel erkorbern. Die neue Sladi Wesermünde. lsierltn, 8. Oktober. Im preu st Ischen Landtag ivnrde der Gesetzentwurf über die Vereinigung der Ltnblgkineinden Lehe und Geestemünde gegen die Stimme« der Deutschnallonale» ttt zweiter NNd dritter Lesung angenommen. Die »ene Stadt soll Wesermünde heiklen. Die deutsche Ariedenvgekellschafl sUr Abschafsling Ser Reichswehr! Berlin, 8. Oktober. Die „deutsche" Frirbensgescllschnst Hai einstimmig folgende Entschliestung angenommen, die bet der Generalversammlung in Berlin am v. Oktober zur Er örterung gelangen soll: „Die deutsche FriedenSgesellschast erneut ihren früheren Beschlich ans Abschassüng der Reichswehr, die znr Anrechterhaltung der innere« Orb« nun unnötig nnd als Kadre zn einem späteren Kriege schädlich ist, die sich immer mehr znm Kern aller monarcülstlschen ve« strebiingen auowächst «nd die grobe Geldmittel verschlingt, welche bester zu Kultnrzwecken verwendet werden." Schwierigkeiien beim Sanierungswerk. Wien, 2. Oktober. In der Saniert,»gsai«aelege»hett Easttgltoni sollen, wie die Blatter melden, infolge Unklar heiten über die Höhe der Verpflichtungen E a st i g l t o n i s an die Masse der Depositenbank Schwierig keiten entstanden sein Die italienische Bank trage neuerdings gewisse Bedenken, hierfür weitere Kredite kikiizltgekieii, da solche »ach Befriedigung ihrer eigenen Haiiptsorderung an Eastiglloni durch die restlichen Aktien nicht wehr gedcät sein kttttttlkn. Die Banca Eom- merciale habe ibre abwartende Haltung schon dadurch zum Ausdruck gebracht, dast sie einige Verbindlichkeiten Eastiglivnis, deren Bezahlung von ihr crwarlet worden sei, nicht über nommen habe. — Der tschechische Kamps gegen -rutsche Kultur Prag. ». Oktober. Nach der erst vor einigen Wochen ge» meldeten, durch bc-wassnete tschechische Gendarmerie ersolgsen Beschlagnahme des Deutschen Theaters in Saaz tiir tsche chische Zwecke, ha« man nunmehr auch tn Olmii « dem Den», schen Theater, in dem die tschechische BIthne einmal in der Woäw spielen konnte, das Recht z«r Benutzung des Hauses ge kündigt. Bon den k»»m> Einwohnern der Stadt Olmtttz sind 3» Prozent Deutsche, deren knltnreke Lage dnrch Entziehung der Erlaubnis der TheaterbenntzttZiig schwer beeinträchtigt wirb. Neginn -er polnisch-franzSstschen MUULr- Verhandlungen. Warscha». 3. Ottover. Wie verlautet, wirb sich der pol- nische «rlegsinttiister Stkorskl in der nächste» Woche nach Paris begeben, um dort die Verhandlungen bezüglich des s r a n z v s ls ä, - p o l n i sch e n M i 11 t ä r a b kv m m e n s zu jühren. lW. D. B i Dsrlen in Amerika. Ncuyork. 3, Oktober. Dem hier vor einer Woche cinge- trosscnen Lcparatiste» Dörte» Ist es jetzt gelungen, ein Iitteroiew tt» der „New -)vrk Times" nnterzuorlngen. Er letti darin mtt, er wolle in ein amerikanisches E t, p v r t g c i ch ä s i ctnlreten und ttn dcntsch-amerik»- nischen Erportstanciel tätig sei». Nach Berlin könne er nicht gehe», da Prenste» ihn nicht wünsche, was seine Richtigkeit haben dürste Selbstveiständlic» benntzl Dorie» auch diese Ge- leacnhett, das deutsche Volk zn beschimpfen, das nur Befehle seiner Obrigkeit enigegenehme und elnem übertriebenen — Nationalismus huldige. BiS z»m Landesverräte» rischen steigern sich seine Beschimpfungen PreustenS, das dem Welisricdcn nicht diene, während Dorlen Frankreichs M i l i 1 a r t - ni >i s kii r » n g r sä l> r l ich e> klärt Man steht, das, dieser Bursche seine ganz« Schamlosigkeit glücklich über den Ozean htnübergebracht hat.
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