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Dresdner Nachrichten : 19.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-19
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1874
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- >».««»». »l«»rel« »lertelMr- lich >«,«., durq di« >»>« »r N«r. «>u,ln« «umm«rn > »iar. ufl°g«: 24000 »r»l litr die Niickgade »inae- sandter Manuicripi« «acht sich di« Siedactio» Nicht »erdiiidlich. Zns«ral«n.»nnadmk au«. wart«: ü»»«,»t,j, »ul "-»>«'«n H-undurg. v«r- Lkiptig. vaskt. vrrilau, graukturt a. M. — «ach >u iSkiitn, H'pijg, Wien, Hamburg, Krauksurt Ä, Mün- Ft» — o»ub« L c». i» ^rauisurt a. M. — I-L taiirt iu Silk»,»««, — II». /aa,I.»Utt«, 8ul!i«r » v». t» Part». Tageblatt für Uiüerhaltnng imd Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Litpsch ör Reichardt in Dresden. Verantwortl. "Redacteur: IillillS Ue'chnrdl in Dresd LnseraieioerdenMerre' Ural'- >L angrncmmr Ina Ab. ', NI>r, LounlacS b-» ^s!la«» l!> >!ür. I-, «ruimiu: grsl-.r Nlojirr ^>!scb i>i»Aachm.4 Ndc D.r kiaum rinrr ,i„ spalti.'ru Pctitjrilk losici IL Pig. iLtugrsandt dir rZriie :> Ngr. Sink tgargiilic iur dr.» uachlilagigk tirsgi . iicn dkl Jnscraic wil" nicht gegeben. klii?wä>lige Aimviikkii iinliruge von i n» unbe taniilcu .Ilriueu u. 'Pli souen iiiscriieil wir cic geie» Pluuumcraiidr. tjaliiuiig durch Sri s> i»',rlrn ater Posicinzil limg. u Eiiben tosic, , Agr. Iiiseiaic iü: bi. iAoniig» Auminei »dl> > ' d eiu.in ^esita, bi« cZlilc L Agr. Rr. 231. Neunzehnter Jahrgang. Mltredacteur: vr. LmU Für das Feuilleton: Lackvl« Dressen, ch, 1V. Anglist 18 Politisches. Unser Herr Seher hat gestern auf eigene Faust die Weltge schichte verbessert, hat aus einer „nun wohl vollzogenen" eine „wohl- vollzogene" Anerkennung Spaniens gemacht. Cs ist nöthig zu con- statiren, daß die spanische Frage unverändert auf demselben Flecke verblieb. Das Reichstanzleramt conjugirt immer noch in der ersten Person Futurum Pluralis: „Wir werden anerkennen". Das Per sectunr „Wir haben anerkannt" ist bis zur Stunde noch nicht sagbar. Die Budgetvorarbeiten für den nächsten Reichstag sind in eini gen Punkten weit gediehen. Wie die Sachen jetzt in Deutschland stehen, sind nur die Summen für die Militaria von cinschlagendem Interesse. Bei der Anspannung aller StaatSlräste für diesen einen Zweck verbleiben für die Nichtmilitaria nur solche Summen, welche das Nöthigste decken, und größerer Abstriche kaum fähig sind. Wie bekannt, wird das Militärbudget in Folge des Kompromisses wie derum uin fast '/u erhöht. Die Marine dürfte statt 4M, Millionen l-l/z Millionen Thaler in's Budget einstellen und in's Extraordina- cium 12>/., Millionen. Im verflossenen Rechnungsjahre steuerte vie stanz. KriegScontribution zu letzterem Bedarf fast 10 Millionen bei. Da nun aber dieser Brunnen nicht mehr'fließt, eine weitere Erhöhung der Matrilularumlagen schwerlich von den Einzelstaatcn zugegeben werden dürfte, so soll in Frage stehen, den (der Kricgs- rontribution ebenfalls entstammenden) Jnvalidenfonds bei der Marine productiv cinzuschiehcn. Cs lüge darin vor Allein eine büreaukratische Härte gegen die Invaliden. Zwar wurde dieser Fonds so berechnet, daß er nur 4chg tragen sollte; er trügt aber durchschnittlich 5"/«,. Da nun auch die Zahl der Invaliden geringer aussiel, als präliminirt war, so hat die Verwaltung desselben „heiden mäßig viel Geld". Fast decken die laufenden Zinsen die Ansprüche der Invaliden. Statt nun aber den einzelnen Invaliden höhere Be züge zu gewähren, und vor Alle,» Personen mit Unterstützungen zu bedenken, die in dem glorreichen Kriege zwar ihre ErnähcungS- sahigkeit einbüßtcn, ohne aber nach dein Buchstaben des Gesetzes zu Denen zu zählen, welche die für ein verlorenes Bein, einen Arm u. dergl. ausgeworfenen Geldspenden beanspruchen können, statt dessen sollte der Fonds den allgemeinen Marinezwecken dienstbar gemacht werden, ehe alle Wunden des 1870er Feldzuges vernarbt sind? Es wird natürlich die Zeit kommen, wo der Jnvalidenfonds wie der Mohr, der seine Schuldigkeit gcthan hat, gehen kann. Aber so lange noch im Kriege geschädigte Männer darben, so lange die öffentliche Mildthätigkeit offen oder verstohlen angcrufen werden muß — wie jüngst vom Saarbrückener Garnisonlaza^eth bezüglich des armen Soldaten Carl August Fender vom 48. Regiment geschehen ist, der ourch einen Schuß in die lütte Brust 2 Jahre an's Bett gefesselt ward und „noch fernerhin ängstlicher Pflege und kost spieliger Arzneien bedürfen wird",—so lange reduzire man den JnvalidensondS nicht. Cr ist der höchste moralische Halt für künftige Coinbntlanten, welche wissen müssen, daß das Vaterland sie und die Ihren nimmer im Stiche läßt. Aber Fendern 18 Thlr. rcglementsmäßig ihm zustehende Unterstützung geben, mag buchstäb lich gerecht sein — weise und großherzig ist cs nicht. Das heiden mäßig viele Geld im Reichsinvalidcnfonds mag zunächst den armen, zerschossenen Menschen zu Gute kommen, und lieber ein neues Schiff weniger für die Marine gebaut werden. Bei gehöriger Beeilung des geschätzten Wölfischen telegraphi schen Bureaus hätten wir schon gestern unfern Lesern telegraphisch ein interessantes Cxposö des PariserTimescorrespondeitten mittheilenkön- aen. Da die Depesche aber erst 8 U. 55 M. in Berlin aufgegcben ward, lam sie zum Schluß unseres Blattes (9 Uhr) natürlich zu spät. Nach jener Correspondenz cntliält die deutsche Circulardcpesche an die aus wärtigen deutschen Bertrcter die wörtliche Versicherung, daß Deutsch land nie eine andere als eine moralische Intervention beabsichtigt i>abe oder beabsichtigen wcr"oe. Den befreundeten Mächten habe Deutschland auch nur Nichts als gute Wünsche für die Anerkennung Lerrano'S ausgesprochen. Die spanischen Wirren hätten bis jetzt die Mächte zu einer abwartendcn Haltung gcnöthigt. (? D. Red.) Deutschland habe diese Haltung nirgend im Mindesten verletzt. Aber die Lage in Spanien änderte sich scitdcin. (Das ist eben der Streit punkt; nach unserer Meinung mußte der Schritt, der jetzt geschieht, nach dem Auftreten der Intransigenten, oder mindestens nach den Raub- und Mordzügcn des Herrn Pfarrers Santa Cruz gethan werden.) Die Note fährt fort: Jetzt (?) haben die carlistischcn Grau samkeiten die monarchischen Principien compromittirt, deren Vertre tung die Carlisten sich anmaßtcn. Die Unterdrückung des Cominu- mstenaufstandeS sei ein Beweis für die Consolidirung der Madrider Regierung und die Carlisten bewiesen durch ihre vergeblichen An strengungen. Erfolge zu erlangen, ihre Ohnmacht. Auch wenn die Madrider Negierung noch fernere Aufstände bekämpfen muffe, Hütte sie nun ihre Consolibirung bewiesen und Europa schulde ihr, zur Erleichterung ihrer Aufgabe, durch seine Anerkennung beizutragen, da bei längerer Dauer der spanischen Zustände die allgemeine "Ruhe gestört werde. — Soweit das merkwürdige Schriftstück. Die Wir- iimg ist ja die gewünschte. Aber die Moral dieser Deductioncn ist nicht etwa nachahyicnswerth. Es ist das Lied vom Rechte des Stär keren. Weil die Madrider Regierung etwas mehr Erfolg im Felde hatte, ist sie die „consolidirte", und das erkennt Europien jetzt erst an, nachdem man ein Jahr lang die blutigsten Gräuel geschehen ließ, die man, wie jetzt endlich zugestanden wird, durch die moralische An erkennung theils verhüten konnte. Man löscht nicht den Brand beim Nachbar ans edlem Pflichteifer, sondern weil Funken ins eigene HauS fliegen könnten. Locales nud Sächsisches. — Sc. Maj. hat dein K. Prcuß. Major Nautenbcrg, Abthei lungschef im Kriegsministerium zu Berlin, den K. Süchs. Albrechts- ^den 2. Classe und das Ritterkreuz desselben Ordens dem Haupt mann Schering, ä In »uitv deS Gardesußartillerie-Regimmts, ver liehen. — Se. Maj. der König Albert hat für die Abgebrannten in Riechberg 80 Thlr. an die Expedition des Dresd. Journals zur Weiterbeförderung Anzahlen lassen. — Der Pfarrer Scheuffler inGroßzschocher erhielt das "Ritter kreuz des Verdienstordens. — Die Hainichen-Rvßmeiner Eisenbahn ist soweit beendet, daß ihr Betrieb in nächster Zeit zu erwarten steht. Die Belastungs proben der Brücken rc. sind völlig befriedigend verlaufen. Aus der „Deutschen Turnzeit." ersehen wir, daß die in Dresden aufhältlichen jungen Engländer in neuerer Zeit häufiger als Bewerber bei turnerischen Wettkämpfen un Königreich Sachsen aus getreten sind und auch theilmeise Erfolge davongetragen haben. So siegten bei dem Wettturnen zu Waldenburg am 12. Juli die Herren Garny und Gay im Steinstoßen, Hoch- und Weitspringen, ain 28. Juli aber der Erstgenannte im Steinstoßen und Freihochspringen bei dem Bolkswettturnen des Leipziger Turnvereins. — Die letzthin von den zahlreichen Zuhörern so beifällig auf- gcnommcne Schlachtmusik (Musikdirector Ehrlich) kommt im Münch ner Garten im heutiges großen Concert nochmals zum Vortrag. — Die Persönlichkeit jenes Mannes, welcher sich vor einiger Zeit in einem der Elbbäder durch Erschießen entleibt hat, ist jetzt erst als die eines aus Zauckerodc'gebürtigcn, zuletzt in einem Etablisse ment der sächsischen Schweiz in Condition gestandenen, in seinen Verhältnissen aber sehr zurnckgelommen gewesenen Kellners consta- tirt worden. Dagegen ist die Persönlichkeit des Mannes, welchen man vor einigen Tagen an der Schnorrstraße erschossen ausgesunden hat, noch nicht ermittelt. — Auf der alten Vogelwiese, die bekanntlich parceltirt und bebaut wird, hat man mit den Beschleußungsarbeitcn begonnen. — In der Webergasse ist vorgestern Abend in der 7. Stunde ein bis gestern noch unbekannter Mann im ungefähren Alter von 65 Jahren auf der Straße umgefallen, von Vorübergehenden sogleich in die Hausflur des Grundstücks Nr. 58 geschafft worden, daselbst aber unmittelbar darauf gestorben. — Der nächtliche Strahenunfug in unserer Stadt scheint sich neuerdings nach einer bestimmten Richtung und zwar auf das Los reißen und Abbrechen von Klingelzügen und Porzellanschildcrn zu lenken. 'Mittheilungen, die wir darüber von der Victoriastraße und der Alaunstraße erhalten, scheine» dies wenigstens zu bestätigen. — In der Thierarzneischule ist gestern Morgen ein mehrere Tage zur Beobachtung dortselbst befindlich gewesener Hund unter den deutlichsten Kennzeichen der Tollwuth umgcstanden. Das Thier hatte in seiner Raserei sich selbst Stücken Fell und Fleisch aus dem eigenen Körper herausgcrissen. — Gestern Nachmittag bot sich auf der Leipzigerstraße wieder einmal ein Bild ekelerregender Gemeinheit dar. Ein zerrissener schmuziger Slovake schwankte in vollständiger Trunkenheit dahin und kam endlich zum Fallen. Bei der Defcctheit seiner Kleidung bot der in viehischem Zustande daliegende Mensch einen, die Sitt lichkeit arg verletzenden Anblick. Zwei Hausknechte aus Stadt Co burg schafften den Menschen endlich von der Straße weg in das Ge höft des Hotels. Warum man diese unheimlichen und meist sich nur durch Schmuz auSzcichncnden, mehr als „dunklen Ehrenmänner" so durch die Stadt ziehen läßt, ist unbegreiflich. — Die Dresdner GabclSbergcr Stenographen hatten für die vom internationalen Cougrcß von Leipzig über Dresden znrück- kevrcndcu College» gestern Slbcnb im Schillerichlößchcu eine ge- scllige Znsamiiicnkunlt veraiistailct. — Aus verschiedenen Gegenden DeutlckttandS wird letzt von einer Agitation gegen die Hoven Flciichvreise berichtet. Das Publikum hatte sich ticscibc», obwohl schon seit längerer Zeit das Schlachtvieh bedeutend im Prelle gesunken war, ruhig gciallcn lassen, vielleicht auch, daß ihm dieser Preisrückgang nicht bekannt war; aber seitdem cö davon Kcnntniß erhalten hat, regt ma» sich und rechnet den Herren Fleischer» nach, und die Folge an mehrere» Orten war, daß die Preise znrückgingcn. So wird ans d.m Woigtlande berichtet: Die Fleischer in Treuen haben dem Dränge» des Publikums und der Presse insoweit »achgcgc- bcn, daß sie sammtlich seit letzter Mittwoch tag Pfund Rkik- und Schöpsenfleisch zu 5,4 Pf.. Kalbfleisch zu 4«; P>. verkamen. In Plauen kostet das Rindfleisch noch immer <> Sigr. Wie un gerechtfertigt solche Preise sind, welche die Kost der Aermeren schmäler», geht ans einem Bericht ans Hos hervor. Won dort schreibt man: Obgleich das Schlachtvieh schon seit :l-4 Monaten bedeutend im Prelle zurackging, so kostet iv Hos Rindfleisch im mer noch 10 Kr., Kalbfleisch 14 Kr. pro Psund, wobei natürlich die Metzger ein brillantes Geschäft machen. In Bavrcuth da gegen kostet das Rindfleisch Ist bis zu 0 Kr. herunter, Kalbfleisch 0 Kr. Nachdem man nun den Heeren Metzger» ins Gewissen redete, gingen auch In Hos die Preise zurück, und zwar Rindfleisch vorläufig aus lt> Kr. (45 Pf.», Kalbfleisch aus 12Kr.; bei diesen Preisen rönnen die Metzger nicht nyr recht gut bestehen, sondern es bleibt Ihnen nach cinstlminillein Urthcil aller Laiidimrthe noch ein so ansehnlicher Gewinn, daß das Publikum berechtigt ist, bald eine weitere Prcisrcdmtio» zu erwarten. — Die Bemerkung in unserem vorgestrigen Briefkasten, dc>ß die Tour des 8-Uhr-Schisses aus Merschwitz nach Dresden ein gestellt sei, beruht aus einem Jrrtbum. Die von Riesa früh 7 Uhr R) Mi», und von Merschwitz früh 8 Uhr 2.'» Min. abgehcude Dampsschistsahrt ist in diesem Jahre niemals eingestellt gewesen. - "Am Sonntage und Moiitagc fand ei» "Vogelschießen auf dem Fclscnkcllcr statt, daS, durch die Witterung begünstigt, be sonders am Sonntage, so ci» zahlreiches Publicum auö de» nahe» Ortschaften hcrbeigernicn batte, wie man seit Jahren nicht daselbst gesehen bat. Wir wollen dem WIrthc, der von der Dresdner Vogelwiese Mab, gern seine schöne Ernte gönnen, die aber gewiß noch viel stärker gewesen sein würde, wenn ei» Kellner für Her- beischasfnng der leere» Bicrtöpschcn cngagirt gewesen wäre. — Ein Pfcrde-Eiscnbahnwagc» zcrstibr vor einige» Tagen auf der Pillnitzcrstraßc daö Hinterrad eines MilchwagcnS, wel ches im Gelciö der Bahn hängen geblieben war, alS .dcr Wagen wegen der heranimhcnden Pferdebahn »och schnell über das GclciS herühergelahre» werken sollte. Unö scheint der Kutscher an dem Vorfall ganz unschuldig zu sein, da er aus daö Hcraunaheii seines Wagens durch lautcö Pfeilen wiederholt aufmerksam gemacht batte. Dock, gab es Leute, die auch bei dieser Gelegenheit zu Gunsten der Besitzerin des Milchwagcnö gegen de» Kuischcr Partei nahmen, v-ctztcrcr erledigte Uc Sache aocr damit, daß c> sich erbot, den entstandenen Schate» zu trage». — "Am Eisenbahuramm zwischen rer Taiiiiciisiraßc and dcm Bischwswcg wurden in kiest» Tazen mehrere Frauciw.ä sw- c aillgestiiidcn. Mehrere Franc», die sich tie Sachen augcictzcr glaubten darin frisch ausgcwascheucBlutstccccn cnltcat zu owe >. Diese Wahrnehmung vcrichit natürlich nickst, im rorligc» Sstadn theile vielfaches Austchc» zu crrcgcn und ist: mannig ac! stcn Com- binatione» vervorzuruie». L-Wrl.infig soll die Polizei dieCstscOcn in Verwahrung genommen habe». -- Einem in der Re»stadt wohnhgtten Ncstauratcnc ist in der Nacktt zum vergangenen Montag aus einem verschlossenen Schreibsecrctair, der in einer glcich'aüö vcrschlonciicn Wohnhure gestanden, ein größerer Geldbetrag, ma» irr.cht von mcnr als Einhundert Thalcrn, mittelst Einbruchs gcstoblcn worden. An der That verdächlig soll auch bereits ein Arbstlcr, der bei dc», Bestohlenen bis vor Kurzem häusliche Dienste verrichtet, gelang, lich eiugezogc» worden sein. — I» diesen Tagen verbrannte in "Altcosck ütz bei dem Guts besitzer Körner der alte Schiller Hoimaun. Spät "Abends vom Feljenkeller angetrunlengekommen, setzte er sich mit der lrenncn. den Eigarre im Munde nieder und fiel bald in einen festen Schlaf. Ein Funke mochte ihm wohl in den S i nrzcinatz geladen sein, der auch bald Feuer fing. Cs sind imn siimnttii l c Klcitcr auf dem Leibe verbrannt und tie Brandwunden l is auf die Knochen gegangen. Cr wurde in die Diakonissen "Anstalt na.» Dresden gebracht, wo er bald gestorben ist. Wäre hci den aos- gebrochciien Flamme» nicht Hille brn Körners, die ein Stöhnen und "Aechzcn vernahmen, hcrbcigckommcn, so lonutc leicht das Dorf In einen "Aschchauicn verwandelt werden. — Die „Scrb. Nowinl)" ihcilc» ein Unglück mit, welches vor Kurzem den Schulzen Hoschke znNoclstcn bekröne». Er troick' mit der Maschine und kam in das Getriebe, >o daß ihm der rcclste Arm gebrochen und abgerissen wurde. Der hcrbeigcrrnenc "Alst wollte den Armstumpf absägeii und verbinden, dabei aber zer brach sein Instrument und blieb stecke». Darauf kam Hosclstc, dcr chlo- rosoriiiirt werden war, wieder zur Besinnung, und Hane die lürckstcrliMe» Schmerzen zu erdulden. Cndiick, wnrtc der Dc. Richter aus KottbuS bcrzrigchvlt und volientete das ichncHick c Werk. — In Grvßleirthcn bemerkte eine Frau Nack t,-, daß rstwar- a» der Wiege ihres Kindes kratzte. Sie mackste Lickst und fab eine fremde Katze, welche durch s offene Fcnster bercingek stmiien. "Als sie dieselbe entfernen wollte, sprang diese ihr an die Brust und verbiß sich dergestalt in dieselbe, daß die Frau nickst >>» Stande war, sie zu entfernen. Dun herbeigerPencir Chcma». c gelang dies erst, als er die Katze erwürgt halte. Für die Frau mußte sofort ärztlicher Beistand herbrigchelr werten. — Bei Kohlsurt ist am Sonnabenv "Nachmittag die von Alt wasscr kommende Locomotive über die Drehschoibe hinaus gefahren und ist dadurch glücklicher Weise zwar kein Unglück verursacht wor den, aber ein Malheur gab es doch. Die Locomotive rannte nc.no lich unter Ueberspringung eines Steindam.mes gegen die Nppar'e ments und verbarrikadirts die Thüren, so daß zwei Damen, iveici e sich im Innern der angedeuteten Localitälcn befanden, — um - L nicht warten zu lassen, bis die Locomotive wcggeräumt werden low w zum Dache hcrausgcholt werden mußten. Der Locomolivsührer ist sofort verhaftet worden. — In Lotzdorf bei Nadeberg ist am Nachmittag des 14. d. des GartennahrungübcsitzerS Zumpo -Ijühriger Knabe Mar im soge nannten Hofeteiche ertrunken. — Am Vormittag dcS 15. August gerieth ein Mühlknappe in der Mittclwühle zu Frankcnhausen bei Crimmilschau in die Dampfmaschine. Seine Verletzungen waren so schwer, das; er in daö Criminitschaucr Krankenhaus untcrgcbracht werden mußte. — Kurz unterhalb des Bahnhofs in Obcroderwitz ist am Sonyabmd Abend nach 10 Uhr der Hilfsschassner Hamann aus Spitzlunnersdorf von dem aus Zittau tommeuden Guterzug über fahren worden. Beide Beine waren ihm zermalmt und er starb nach wenigen Minuten. Man nimmt an, das; der Arme vom Zuge hat hcrabspringcn wollen und dabei gestürzt ist. Er bat noch kurz vor seinem Ende den herbcigcciltcn Bahnwärter um einen Truilk Wasser. - Verlautbarungen im Handels reg ist er. Eingetragen die Firma: H. L. Kurz; Inhaber: Herr Heinrick' Louiö Kurz, hier. — O ci i c >i t l i clie Gerichtssitzung am 17. A u g u st. Gegen Johann Gotliricd Ich ring >» Cbcmnitz, dessen Ehegattin und August Otic-Walstcr, den Chefredakteur des „Dresdner Volköbotcn", war vom königlichen Justizministerium wegen Be leidigung der sächsischen, spccicll Cbcmnitzcr Justiz Strafantrag gestellt, und waren in erster Instanz Zchring zu 4, die beiden anderen Angeklagten zu ic HWdchcii Geiängniß verurtbeilt wer. de» Cs hantelte sieb tabci um mehren Artikel im.."Volksboteu". in denen in tendenziösester Weise die Geschichte eines Procencs erzählt wurde, welchen Zchring mit einem Chemnitzer Fabrikan ten, einem Cvmmcrzicnraltc, unglücklich gciübrl halle. Das heute erkennende Gcricm ließ cs bei Zchring dem Manne und bei Walstcr bei der asten Strafe, sprach abcr Frau Fehling irci. - In einem Termine vor dcni Gcrickstöamte Wiis-druff halte Gott lob Ernst Stange de» Gcrbcrmcistcr Weisbacb.in», gefragt, ob derselbe ihn gemeint habe, als er einmal zum Fenster hinein ac rufe» habe: „Bummeln ist besser als mauicn." Damals dabcsicll noch Rudolf Klippenstappel in der betreffende» Stube befunden. Wcißbach verneinte die Frage, und da hat dem, Stange gesagt: der Vater Wcißbach'ö habe ihm mitgctbcilt, Kripvcnstappcl'o hät ten ihm ein paar Felle gestohlen. Deshalb wurde Stange ver klagt und zu st Thaler Geldstrafe verurlbeilt. Daacgcn erhob Stange Einspruch, da er gar nicht den Nudon auippcustappci, fondcr» dellen Bruder gemeint habe; da seile» dieses lein Straf antrag boriag, wurde Stange beute frcigciprock en.— Die Stein- metzchcfrau Sophie Johanne "Antonie Marr ging eines Tages vor dem Laten des Barvicrstubcnbesitzcrs Rotrc vordci. Nabe dem Laden stand nun eine Istjährige Tochter Nolhc S, zu dicicr wandte sich die. wie cs scheint, etwas cholerische Marx und rie> ihr zu: „Geh' hinein z» Deiner H,..!" Da nun kein weiblicbeo Wese» weiter de» a». Laden betrat, als Frau Johanne Hcnrictle Rothe, so mußte diese die H... iolgcrichlia am' sich beziehen; sic ihat cs auch und ging LandhauSslraßc 11 erste Etage, um ibrc Klage aiiznbringcn. Fra» Marx asb nickst Zu- so, wie das Kind auögcsagt, sich ansgedrückt zu haben, nur das Wort-: „Jh> H....pack!" ldcm Kinde gegenüber:> sei ihm» Mn»kc ent flohen. Fra» Rothe ließ iin» ibrc erste Klage falle» und acccv- tirtc daS letztgenannte Wort als Klagobiect. "Auch hier war di« Strafe st Thaler; die Marr erhob Einsivlich, da sic ja Niemank genaimt habe, allein vergebens. -- Witter,ingS-Ueobathtnnn am 18.August, "Abendskill Barometerstand »ach Otto L Bösoldt hier: 28 Paris. Zoll st L.
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