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Dresdner Nachrichten : 08.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-08
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.08.1882
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— L. v. Ferten-Reisebriefe. O, ich habe sck Vergnügen auSgestanden I Regen, Sturm. Kälte, ««Kants d«« wieder Kalte. Sturm. Regen. Wie hatte i aus die Ferien gefreut! Mit nicht größerem Uederm langwiiüerlicher StaUsüttenmg daS Jungvte» > der Journalist in die hold« Ferienzeit. Man^hat al u m viel aus di« ^ mono ' inarck und Ferienzerr. Man ll und Egypten wiedergekäut. sich mit BiSmarck und Nihilisten, laserversammlung und Gladstone. Parftsal und Vogelwiese den agm beschwert — unsereins will auch einmal seine Rul,e haben. Mögen di« Philologen das Wart „Ferien" von den religiösen Ge. brauchen der alten Römer oder Etrusker abstammen lagen— «ehe die Herleitung von tairs rion weit melir vor. ZB' NichtSchun — das erscheint auch dem Arbeitsamsten als der A zu mit , raschu JÄr deutlicher EoneM eingelt 8«t»» - hrrvorgchietriu Die morgende Festlichkeit met, welches um 4llj>r beginnt. Diverses ten m i UM n werde g^ si?r" d unter allen ich itweiseS ats der Ausbund , mir aber diesen Genuß . ^.jchwerden erkaufen. Ist'S nicht «ine Wonne, tagelang einaeregnet zu sein V Waü gebt über das Vergnügen, aus der armseligen Wohnung eines Nordseefischers wegen heftigen Sturmes nicht an den Strand zu kommen? Und gar erst die Reise hierher! Sie war gottserbärmlich. Ich sitze nämlich hier an der äußersten Grenze unseres Vaterlandes; die Brandung der Nordsee schlägt mit dumpfem Brausen an'S Ohr-, ein rasender Nord- west versetzt mir den Odem, wenn ich mein seiusanieü Fischerhaus Verlage, die Cigarre ist von der Seeluft gefeuchtet, am Strande ist'ü wegen Regen nicht auszuhalten, ein dritter Mann zum Skate nicht auszutreiden — es ist ein Götterleben auf Sylt! Wenzeslaus — ich würde hier Skat kl bluteten, aber ich habe hier nichts als Regengüsse, Sturmg Mövcngekrcisch, Hamniclgeblöke und Flensburger Bier Aber die Reise hierher nach Sylt — sie liegt mir noch in den Gliedern, ob gleich ich nun schon die vierte Nacht das Drehfeuer des Westerlander Leuchtkurmes von meiner Schlaflose aus beobachte. Die abscheuliche Reise hierher! Sie bot nicht etwa Gefäkrnisse, die überstanden zu ^ Karpfen gestohlen, haben nachher eine angenehme Erinnerung bildet, aber sie war der ! — Einem Knecht Inbegriff von albern Langweiligen, Beschwerlichen, Verdrießlichen. Von allen Norseebädern ist keines so entlegen und mühsam zu er reichen als S„lt. Unter 2 Tagereisen erreicht man vom Herzen Deutschlands die letzte Eisenbahnstation Tandem nicht. Von Ham burg fährt man in 0 Stunden theilS durch die Kornfelder Holsteins, tbeils durch die Einöde der Haide und Torsmoore Schleswigs. ,ndqMustig«st,l vo" luftiau«-»« rn konmn. ^ Alasewid ist man ietzt tvätta ftlr di« Errichtung einer Kirche, freilich dermalen noch im Stadium de» « Herr Direktor Karl vom Residenztheater gehend sommerlich dort seßhaft — sofort dabet wird ^ Heber» »Prämienverthciluna chend dasür gesorgt, daß bekanntlich au! daS Projekt „Sammelns", c — obwohl llltnissen abge. rerdentli «findet st« ^ a ist denn - vorüder- und konnte bereits als Erträgniß einer rasch unter seiner Bekanntschaft veranstalteten Sammlung 30 Mark in die Hände des Herrn Gemeindevorstand Torischer mederlegen. Vielleicht findet solches Beispiel Nachahmung, auü Wenigem wird so viel! — BemerkcnSwerth ist in neuerer Zeit daS Zunehmen der lügnerischen Erzählungen von Raubansällcn ,c. So wird uns jetzt aus Sayda geschrieben, daß die ledige Marie Hulda Dietze aus Neuhauscn bei der stattgehabten Konfrontation mit dein, ivie neulich berichtet ivard, am l.d. M. wegen des gegen sie angeblich verübten Raubanfalleü und Vcrgewaltigungoversucheü rn das Amtögerichts- acsüngniß zu Sayda eingelicscrten Handarbeiter August Friedrich Schlorte auü Rochlitz Letzteren nicht zu recognosciren vermocht. , , vielmehr nachträglich gestanden, daß ihre hinsichtlich jener beide» a auf Sylt! Beim heiligen , Verbrechen seinerzeit bewirkte» Angaben von ihr durchgängig crdich- klatschcn, bis mir die Finger ^ tct gewesen seien; Schlorke ist daher aus der Untcrsuchungshast iS Regengüsse, Sturmgebrauü, wieder entlassen worden und es wird nunmehr der Dietze selbst die Konsegucnz von „Wahrheit und Dichtung" strafrechtlich fühlbar gemacht werden. — Während einer der letzten Nächte wurden dem K. Förster Engelhardt z» Rohrbach bei Brambach aus einem Fischbehälter Wage« einzunchmendes Mittagsmahl. Dann zwei stunden Rüttelei am iibler Landstraße, indest der wüthende «Sturm den Leib bis auf die« Knochen kältet. Endlich ist die Meeresküste erreicht. Wir trafen es allerdings so ungünstig als möglich. Nachdem bis jetzt das prächtigste Wetter gewesen, erwischten wir den übelsten Reisetag. Sonst rst ja eine zweistündige Meeressakrt an der Küste ein Hoch genuß. Regen und Sturm, unsere Gesellschaft in Hamburg, ver- ließen uns auch auf dem Wattenmeere nicht. Tie «Lckiifffalirt auf den Watten (io heißt die See zwischen dem Festlande und den davorliegcnden friesischen Inseln) verursacht besondere Schwierigkeiten.! genau beobachten, der Dampfer kann genügende « Mir lallten Man muß Ebbe- und Fliithzcit a nur gewisse schmale Kanäle befahren, sonst findet er keine Wnlsertiefe und sitzt ans Schlicker oder Sandbänken fest. Wir sollten diese Umstände bis aus den letzten Reiz auskostcn. Es wehte, wie gesagt, eine heftige Brise, die das sonst so friedliche Wattenmeer bis auf den Grund auswühlte. Die See ging so hoch, baß der Kapitän die zu schweren Woaenschlag nicht geeignete „Germania stnnden- drr IV. Fcrienstraskanimer des König!. Landgerichtes unter dem lang nicht abfahren ließ. Endlich fuhren nur aber doch die durch ^ Vorsitz des Herrn Landgerickstsdirektor I>r. Flügel zu verantworten. Beien abgegrcnzlc Wanmtraße hindurch, um 3 Ltunden lang dem....,., -tevban gerecht seit dem Monat Marz 1878 ein Riatermlwaarcn- .ffeptun zu optcrii. ^tunn und ^öcllenfchlag hatü n^die ,>ahrt so g^schüft in Barensteiii und zn seinen Lieferanten zählte in erster Linie verzögert, daß wir genau um io viel verspätet aus der -snltcr Rbede Mitangeklagte Reim, dessen Forderung sich schließlich ans 1000 erlangten, mn nicht mehr genügendes Was,er vorzufinden. dap der g,„sg„aliu> w Dampfer bis an dre Landiiiigübrücke hatte fahren können. Die volle in der Kaden'schen Schneidemühle in Reche n- berg bei 'Nassau ging vieler Tage eine der Sägen zwischen Dan- inen und Zeigefinger rn die rechte Hand und hat diese bis zum Knöchel durchschnitten. — I» der Blücherstraße in Leipzig stürzte sich dieser Tage ein Mann aus der dritten Etage eines pauseü auf die Straße herab und war augenblicklich todt. Der Unglückliche war ei» erst agen in Leipzig aufhältlicher Karisuiauu O. uns Herr Hotelier Schwark in Zittau schreibt, hat nicht sein Kind — Herr Schwark ist überhaupt kinder los —, sondern daS des Restanrateurü „Zum Wettiner Hos" durch Schwefelsäure verbrannt. Diese Verbrennung ist jedoch eine sehr geringe und das Kind durchaus nicht gestorben, sondern bereits außer aller Gefahr. — Am 5. d. Vormittags entstand in der Vigognespinnerei von Küruel u. Schulze in der Glauchauerslraße in Erl >» in itschau im Krcinpelsaai durch Selbstentzündung der Wolle Feuer. Die Spinnerei ist zwar nicht iiiedergebrauut, doch soll immerhin ein be deutender Schaden entstanden sein. — An der Eilenbahnbrücke bei Löbau ist in Folge der anhalten den Regengüsse vorgestern ein Seitenflügel ab ge rutscht. Der Verkehr ist dadurch nickst gestört worden, auch droht dein Bauwerke durchaus keine weitere Gefahr. — Landgericht. Wegen eines Vergehens gegen 8 2l 1 der Konkursoidiiuiig hatten sich die KaMleule Earl Friedrich Hermann Stephan in Bürenstcin und Friedlich Moritz Reim in Laneiistci» ^ vlsnetazsjckan S. /ivDM l-U die englische Konkurrenz besiegt werden, waü gewiß allgemein zu wünsche» ist, so liegt cS viel näher, durch eine organische Verbesserung e. . ^ ÄaffcntM,Sporte aus. den Gr nchen- Uns der Moffristrnnüporte aus den G sernungen hin zu ermögliche». Linwünden gar nicht adgethan, neben MW ' "AK Konkurrenz best der Wasserstraßen der» Absatz der! reyieren selbst auf wette E»ls scheint die Sache mit diesen , ^ ^ ^ den Interessen der Konsumenten, sind dock auch.die » der Arbeiter zu berücksichtigen. Ihr kärglicher eine schwer« gefahrvolle Arbeit kan» nur gebessert werden, wenn der Lntwerthuna der Kohle Einhalt geschieht. Dazu hilft zunächst der EtngangSzoll gegen di« englische Kohle. Die Verbilligung des Trans portes ist in zweiter Linie ja auch zu aceeptiren, käme aber der englischen Kohl« doch auch zu Gute. ..... Lesterreich. Wegen des Attentats in Triest fand eine Durchsuchung deS Magazins derKaufieute Carl» und Enrieo Venezian statt. Bei Letzterem wurde auch eine Hauüturchsuchung vorgcnomme». Beide wurden verhaftet, ebenso die Barbiere Luigr Padovan und Ludovico Modeiiese. — Dcr „Independente" wurde konftszirt, weil er die Polizei beschuldigte, gegen die Krawallmacher zu nachsichtig vorzugehen. — " ^ ^ Na,»" - ' «Unze Unter den Berbasieten befindet sich auch ein gewisser Raiinondo Battera. Bei de» letzten Exzessen wnrdcn verwundet der durch er ge Anton Hartmann durch berarni und der Saiuster Enrico O nen Messerstich in den linken ro. Außerdem wurden zwei und linschen Gruben, sowie in der Ostrau ereigneten sich in dcr Ifäile durch Herabstürzen von Mark bezifferte. Anfänglich profpcrirte das Stephan fche Geschäft ehr gut: feit 1879 traten jedoch Znhlungsstockungen ein und cs erschien er ^'b^war eingetreten.die cec floß rrickwartü, die „Germania faß voraussichtlich, daß aus eine volle Befriedigung der Gläubig auf ^.nebland fest. L0 mußten wir crO Meter vom Ufer entfernt ausreichender Blaffe nicht zu rechnen war, wie dies denn liegen, bis derDanwrcr.durch d,e zuruckiebrcndc .Kuth wieder flott „uch'bei dem Eintritt des Konkurseo fchiießlich der Fall gcivcfen ^ ^ ^ öl- W>r Sicherstellung dcr Forderung halte Stephan seinerzeit an unmöglich : die Kafuten überfüllt ">'-d >>"t den l. ariuins derfeekrank ^^,cn Wechsel verabfolgt und Rckir klagte zuletzt das Papier gcmer.encn ^.amen durchomtet unter solchen Vcrhattniyen über „,a„gelü Zahlung ein. infolge dessen er voll befriedigt wurde. Tie öß" stunden dre Mitternacht hcranwarleir zu mufien, wgr das nrchl klage uahui nun an, daß Stephan unter Beibiise Rehir's in der dcr Badcdireltion die'Warnung bem „Wohnungen sind nicht zu ,>.i-.„iib,cn - nnn iei aber nickst erwiest» ob Steuliaii bei Aus- SLL.-L.rs AS kW iSS-A-ALL' i m Gläubiger zu schädigen, sondern es liege uielniel r nnr die A»nai»ne 7.7^,,,' Äp ^.u. "'s?,,7^!,^ ^^ vor, daß da-, Papier dem Gläubiger lediglich als Beiveismillei für ' ,!!!> dessen Forderung übergeben ivorden ist. Ans diesen Gründe» süiitc d.ren ..unengralein wir regeNitmmgercrticht voruleiliihicn. mn oie Strafkannner ein slcisvrechenvcü llrthcil. - Die Handschuh-! Näherin Emilie Klara Roßbach in Dcubcn, ein 2,7 Jahre altes, aus Hartha bei Waidheim gebürtiges und schon zweimal die Seele. Sollten wir gar die edlen freien Friesen, an 'eren Hünengrübenr wir regenstmingepcitscht vorübersuhrcn, mn gastliche Unterkunft neben ihrer Asche bitten müssen? Bald wäre ea io weit gekommen. Westerland aus Sylt war buchstäblich über füllt — eS guoll von Fremden über. 'Nicht einmal der eine amtliche Kancnrevisioii vornelmiende Oberpostrath batte ein Zimmer gefunden, sondern daa Bett annehmcn müssen, das ihm dcr Postlckretär an- geboten halte, der seinerseits aus dem Sopha des Postamtes kampirtc. Um nicht die Gastfreundschaft der Genossen Hengrsts und Horsas in ihren Hünengräbern beanspruchen zu müffeii, waren wir noch srob, daß das Billardzimmer eines Hotels noch frei war. Ter Oberkellner gcwäbrle mir und meiner Familie gärigst ein Kopfkissen, ein Zimmer Mädchen ihr Deckbett und der Haustnccht schätzte es sich zur beson deren Ebre mir eine Pferdekotze anbiclcn zu dürfen. In diesen Herrlichkeiten sorglich cingchülll. warteten wir auf Robrstühlcn ge duldig dao Morgengrauen ab. Ja, solch eine Fericiireisc, das ist ein Hochgenuß, gar nickst mit Geld zu bezahlen! Am nächsten Morgen ging's auf die Wohnungssuche. Gieriger kann der Sniter Fischer nickst nach Mövcneiern, als wir nach einigen Betten suchen. Endlich spül am Tage ivar das Meisterstück vollbracht: cs ist wahr, wir haben über eine Simrde weit zu marschiren, che wir den Meeres strand erreichen, aber wir schlafen doch nicht im Freien. Nickst zu leugnen, daß die Betten klumpig bart sind und die Sprungstder- nialraye davon den Namen hat, vast dcr Bettgänger zuerst entsetzt wieder anfspringt, ehe er seine Glieder ihrer zeiguetschten Eiasliestät anvertrnnt — aber die niedere Holzdecke der Fstcherhüttc läßt doch weder Wind noch Regen durch. Zwar weckt »nch das Geblöke der vor dem Fenster auch des NactstS »n Freien weidenden Hammel — aber die Wirtbsleute sind freundlich, nicht gerade geldgierig, die Hätte selbst ist sauber. Bei allen Seeteufeln schwöre ich's: ich ivärc ein Undankbarer, suhlte ich mich nicht wie in Abrahams Schosste und priese ich nicht mein Geschick, das mich gerade jetzt aus diesen vernialedcitcn Strand von Sylt verschlagen bat. Einstweilen warte ich mit dcr Geduld eines Subalternbenmleir ans eine GehaUsans- bcsserung, bis dcr Regen nachlästt, vast ich am Strande Herz und Auge am Anblick des gewaltigen Weltniccrcs crauicke und vertreibe mir bis dahin die Zeit mit Rauchen, Briese schreiben und Kleidcrtrocknen. wegen Diebstahls heslrasles, zuletzt von demselben Gc- Tic Säure des Meißner Weins ist schon längst zur Mythe geworden, da man weiß, wie gern unser vatcrländiichcs Gewächs aus guter Meißner Lage getrunken wird und wie gesucht cs ist. Die hier und da noch vorhandene schöne Säure in der Meißner Gegend wird von der Weingroßhandinng von F. R. Fattenbcrg in Meißen ganz vortrcstUch zu dem beliebten wandt, welcher in Dresden in dem von A. Knuckfuß^sgr. Schicstgassc 11) in erster Oualität zu haben ist und die Salate ganz besonders wohlschmeckend macht. — Ter in unserem SonntagSblattc gemeldete Radreifen- bruch an dcr Lokomotive eines Riesa - Elsterwcrvaer Zuges hat, wie uns mitgetheilt wird, eine Entgleisung dieser Lokomotive, nicht zur Folge gehabt. Darnach ist jene Mit teilung richtig zu steilen. — Die Mitglieder dcr Badcvcrwaltnng von Schandau haben ihrem Vorsitzenden Herrn Rößler in besonderer Anerkennung seiner Verdienste mn den Bau des Kurhauses eine prachtvolle goldene Rcmontoiruhr verehrt. — Ein K o btrabi in dcr Schwere von eo. sechs Pfund dürfte richlchofe zu 0 Monaten Gesängniß ucrurlhciitcs Mädchen, wurde wegen Rücksalldicbslahis unler Annahme mildernder Um stünde zu 2 Jahren 0 Monaten Geiängniß und 7 Jahren Ehren- rechtsveriust vcrurthcilt. Die Augctiagte verübte inucrbaib der Zeit vom 17. Mär; big Mrttc Juni d. I. eine Reihe Diebereien theilS bei ihren Wuthsleriten in Deutzen, tlicils bei anderen, ihr bekannten Personen, in deren Wohnung sie sich momentan befand, und wenn sie o.ncb nicht die Gelegenheit fand, größere Geldbeträge und wert!,volle Obst'lte »bzurasjen, lü stahl jie doch UI» desto ralcn- mäßigcr und ihre Vernrihcilung ->u einer enisprechendcii Zuchthaus strafe erschien »ehr wahrscheinlich. Ter Hr. Vorsitzende ermahnte die R. mit dcm Hinweis zur Besserung, daß in, Wiederholungsfälle die Zuchthausstrafe unvermeidlich sei. — Amtsgericht. Amalie Emilie Bachmann, die noch nnheslraftc Ehegattin eines Zimmer- inanns in Gompitz, betreibt den Handel mit Milch m die Stadt und bezieht ihre Waare von dcr Gutsbesitzerin Ludioe in (st. Bei Gelegenheit einer am 9. Juli stattgcsrindenen Revision ergab sich nun, daß in der von Fron B. scilgebotenen Milch ein Zmatz von mindestens 20 Proc. Wasser entballen war, und ans Grund dieser TbaO'ache wurde das strafrechtliche Verfahren gemäß 8 Absatz 2 des Nahruiw.smittelgeietzes vom I!. Mai 187!) gegen die Verkäuferin eingelcitet. Die Baebmann behauptete zu ihrer Rechtfertigung, sic habe die Milch m dein wässerigen Zustande von Frau Lüvicke be zogen, allein nach deren eidlichen Angaben gelangte das Schöffen gericht nnter dem Vorsitz des Herrn .viissrichtcrs Assessor Keller zu ver Ucberzcngnng. daß die Manscherei von der Angellagtcn bewirkt worden sei »nd es erfolgte vemgcmäst die Vcrurlheilung der Milch- fälscbcrin zu einer Geidärn'e von 70 Marl, die im Uneinbringlich- feitsfnlle mit IO Tagen Gesängniß zn substittiiren ist, sowie zur Tragung ver Kosten. — ndqo icht. dcn 8 Au-Ziilt. ssurui'.'.cr IN. 9 ttl,r Houp:. vcr>'.:.dl!r:!!i sicher! den Bi'.»uaidcilci- Hritzdrizii TiunZi'U u!'5 '^n'.risiI '.oeucn roiiuyllchcr '.lu.vcirclldIr:u.i. 9' ^ 'Zczjcn die Hundül'ocliclo iihcfiun Vlmu'.ie Etnilic Jul?» Her OZ oriv Tic.-den wc-eu 'r'ckrl.Zo. lo ,se^c:r dcu Tro,'clrkcir:n:scl,ci iSmil ^eljinnnu au-? 8;i'illuu wc,ien faiilluisiucr .Nciperucrle^uttI. N IcIen die (>i.'tnrcilzirl'cikerin Cliiadett) Mti::? un? -T'.c-dcu lucziett vcijuch- ler ^rvrcsiun^. 11Icqcn dcu ^'iui)schiiitöi'csl^r Friedrich r5url M»nx aus MchFdors wcs'.eu schweren Ticl'Nal'.lC. '.'z'Kch»utk?c'K? -1 nencn den Hund» ^ ^ ardcitcr (Lrnst InliuZ rEelnrert au) i.'INZvurlerdderf wegen Betrug) nu wicdcriwlten 2.Ü c i n - s s i il I '"'l^wilc und lt l e-Helling. gegen di^ Hindiirliciier-örliefioll Ti'ertic iLclurn ^"""'ch 6U- '.'.'.'c»sci>wld cinfcichcu und schweren Dicl'tnt,l>. — Fe z ic n- ^enluu.iicn ,l 1 nstn Ul IN er X . sBcriini'icwlk.) HFU'.'tncrlslilidiluigeu f.cgcri den Catlienucisler L.ll» Menzel au) 26 ldcichain w-.gcn .^diverncriednug. 10 ktgcu den C-snsk- wirtti. Fleischer u:id zLr>'ieiudet'l'hijand <5arl .'Ulnun Wcschnerk in 5r cmlnaa wegen verruß?. !I>/, aegcn dre ^ch-'-fsntr-eljesrau Curilie Wilhclminc Llcphan ged. Scl.dp) von ljier wegerr Bcsciriqiu'g adgepsauderer T»le!icn. Elbliötte tn Dresden. 7. August, Mittags: 7" Ecut. über 0. Tatirsffcsiliichte. Deutsches Ncich. Fu Mainz wurde auf Reguisition des Reichsgerichts in Lcipng dcr Bucbarnckercibcsitzcr Herzog daselbst verhaftetderselbe wird nnter .'Bedeckung nach Leipzig überführt werden. Wegen Verbreitung verbotener Schriften war Herzog auf Grund des SozmUstengoietzcs vor einigen Monate» als Angeklagter Vielen angcslaunt zu werden. j St c in ko h l >: n bemerkbar, und es ist bereits in diesem Sinne -- Ter Verein Dresdner Gastwirtbc begeht morgen s versucht ivorden, in Berlin Fühlung mit maßgebenden Periöniich- in den Räumen des Lcbillerschlößchcns sein 8. Stisiungssest. mit j kcitcn zu gewinnen. Dazu bemerkt das trcihändlcrischc„Bert.TgbUt.", . werden zu „ des tzedienung gewonnen, denn das Bestreben in diesen Kreisen, eine ! Schutzes entbebren kann, jo ist cs sicher die Steinkohle, deren etwaige solche Anerkennung und Auszeichnung zu erringen, ist von Jahr I Vertheuerung durch den Zoll geradezu ein Verbrechen wäre. Soll „cacn ge»s in die Amtshandlungen der Wache verhaftet. Dcr tatthalter besuchte den verwundeten Redakteur Dorn und dcu Vcterancnobinann Racke. Das italienische Generalkonsulat lhcill mit. daß es am Tage der Eröffnung der Ausstellung geflaggt und auch das Bureau geschlossen batte. Die „Tricster Zeitung" ver öffentlicht die Aufforderung, die Bevölkerung möge griäuschvoile unfruchtbare Kundgebungen unterlassen. In den Wilczekschen und Salms-' Rothlchild'schen Earolinen-Zcche in letzten Zeit bedauerliche Unglücks! ^ , Gestcin, denen sechs Menschenleben znin Opfer fielen. Bei der Schivurgerichtsverhandlung am -1. d. in Leitmcritz wurden die der Mitschuld und der Theilnahme an der Fälschung von Zell ii ernsten Angeklagten Joseph Schreiber, Gastwitth und Fleischer in Turn bei Teplitz und Joseph Bruch vul^o Weißenbildei, Lithograph ebendaselbst, schuldig gesprochen und zum schweren Kerker in der Tauer von 7 Fahren, verschärft init einem Fasttage in jedem Vierteljahre und zur Stellung unter Polizeiaufsicht nach verbüßter Haft verurtheilt. In Rcichenberg in Böhmen fanden vom 3. bis 5. August bei einer Theilnahme von über 2000 Personen die Verhandlungen des 8. allgcm. österrcichischen LehrertageS statt und waren sür die beiden Hauptversammlungen 6 resp. 8, ftlr die Ncben- vcrsammlungen nicht weniger als 28 Themen und Thesen zum Vor trag ausgcn äblt worden. Die Stadt prangte trotz des anhaltenden Regens im Fcslgewande. Für Erholungen durch Eonecrte. Feuer werk und Partien hatte das Festcomitv in ausgiebigster Weise ge sorgt. Zwei Lehrmittel-Ausstellungen im K. K. Gymnasium und der K. K. Gewerbeschule, desgleichen dcr Besuch einer großen Zahl industrieller Etablissements boten anregenden Stoff in reichstem Maße. Frnnlreicft. Der durch eine Depesche Lcsscpü in Paris cin- beriifeiie Aominisliationsrath der Suez-Kaiial-Gcscllschaft nahm eine Motion an, welche besagt: „DerKbedivc könne dieBeslimmungen, unter welchen die Kcnzessioil des Suez-Kanals ertheilt wurde, nickst ändern: die Konzcssions Urheber haben vor dcr ganzen Welt die kontraktliche Verpflichtung eingcgangcn, welche die Neutralität des Kanals ciklai!. Die Gesellschaft muß diese Veipslichiiing aufrecht erhalten-, sie proteslirl demzufolge gegen iedeu militärischen Akt an dem Kanäle und schließt sich dein Proteste Lessep's an, welchem der Virwaltniigsralh seine Dankbarkeit ausspricht." Laut dem „Mömerial Tiplomatiguc" wird auch'), ordam erika zur Besetzung des Suez-Kanals eingeladen. Tuclerc übcriialnn dieSftidung des neuen Kabln cts. Wie eS beißt, soll Tuclerc das Auswärtige übernehmen. Italien. Ricciotti Garibaldi's W erbungsv e r suche sür Egypten sind in Rom und in Genna vollständig gescheitert. Belgien. Am 2. d. hat in Brüssel Dr. de Pacpe, Redakteur dcr „Ehroniauc seientisigue", am Hellen Tage ans dem Boulevard 'Anspach den Redakteur der „Europc", Trwerger, durch vier Äevolver- schässe schwer verwunde t. Poepc erschien in dem Redaktious- bnreau der „Europe" und verlangte seinen Freund Duvcrgcr zu. sprechen. Beide traien auf den Boulevard hinaus, vlötzlich lam cs zwischen il»:en zuir heftigen Wortwechsel und schnell hatte de Pacpe aus seinem aus dcr Taiche gezogenen Revolver aus Trwerger vier Schüsse abgeseucrt, von denen drei leasen. Der erste Schuh streifte den Kopf Duvergcrs. dcr sofort die Flucht ergriff; ein zweiter Schuß drang am Hbr m's Genick ; ein dritter in den Rücken, so daß die Kugel au der rechten Seite herauskam. Ter 'Attentäter würbe von Vorubergelunde» ergriffen unv von der Polizei ^verhaftet. Bei seiner Ergreifung schrie er wie toll: „Ich würde ihn gelobtet haben, wer» ich ihn hätte bis an'S Ende der Welt verfolgen müssen." Es liegt also ein 21 kt dcr Rache vor. Tr. de Pacpe verwies den Unter suchungsrichter an den Verwundeten, dcr ihm Alles erzählen könne. Es verlautet, daß Tuvcrgcr ein strafbares Berhältniß mit der Frau de Paepe'S hatte. Uebrigens soll dcr richtige Name Trnicrgcr's Bogaertü lauten. Er vertauschte diesen mit dein Schriftsteliernamen, weit er früher zu zwei Jahren Gesängniß verurtheilt worden war. Rußland. Der „St. Pet. Herold" veröffentlicht ..Auvsteilungs- bricfe ', in denen über die Moskauer Ausstellung Bericht erstattet wird. Ter jüngsle Brief beschäftigt sich mit dem russstchcii Posurcjeii und lautet: Ei» chronischer Krebsschaden, an dem wir schon lange leiden, ist daS Postwesen, an dessen mündliche Heilung der Indnstrie- kongrest soeben das Melier anlcgt. Der Himmel segne seine Arbe r, denn jener Schaden, den veraltete, unpraktische oder widersinnige Usancen im Poslwcsen dein Handel und dcr Industrie Rußlands Iabr ans Jahr ein«bringen — ist ein unberechenbarer, lind doch fällt es Nieninndcm ein, den Postheiligcn jenseits dcr schwarz weisen Grenzpsäble, jenen großen Gencralpostnieisler Stephan zu konsultiren, ver aus dem alten Tburu-Taxishchen Monopol des weiland deutschen Postwesens einen wohlorganisirteir Musterstaat gründete, geradeso ivie S>. Stephan, der Heilige, vor tausend Jahren die nomadischen Paniwnicr an dcr Donau zu einem neuen Staate vereinigte, lieber das russische Postwcsen zu schreiben und keine Satyre zu schreiben- j ist unmöglich. au höre was der Industrie-Kongreß dcr Regierung zue Annahme beantragt — und inan wird innc. Vast wir trotz Post- ' de'parteinent, Postbeamten und Briefträgern noch lN'Me-r kein Posi- wesen besitzen, wie cs in: Auslande cxistirt. Ein Haupthemmschuh sür Handel und Industrie ist die Unmöglichkeit, Geldanweisungen und Geidiiachiiabmeir von den lleinstcn bis zu hoben Beträgen durch die Post beförocru zu können. Wenn diese wohltbätige Maßregel im Auslände möglich ist, warum sollte sic nicht in Rußland durch- fnbrbar sein? Plan darf nur nicht jedem Postbeamten zumuthen, nnter die „Durchbrenner" zu geben. Es wird verlangt, daß »um größere Summen der Post anvertrauen könne als wie bisher; dann wird die Versendung von Brillanten, Kreditbillcts, Rcntcnscheincn :e. nngesiiebt, die bis jetzt unmöglich ist. Bei Versendung von Gold münzen mußte man den Mehrwert» derselben bis jetzt in Berlin asickuriren, da die russischen Postämter den Werth der Halbinipcriale iiickst ans 8 Rubel, sondern nur ans 7 Rubel 17Kop. festsetzen. In dieser Beziehung ist sogar die Reiehsbank gezwungen, bei der Ver sendung von Goldmünzen die Rückversicherung in Berlin zu erwirke». Türkei. Am 5. d. gingen zwei Transporte nach Salonichi mit Bataillonen der Konstantinopler Garnison, die bestimmt sind, die aus Mneedonieii abzichcndcn Truppen zu ersetzen. Andere Schiffe werden die Koniingcnte in übrigen Häfen des Miiteliiiecrcs abholen. Derwisch Paicba als Kommandant soll mit dein Geiicralstab baldigst nach Salonichi abgebcn, falls eine Verständigung mit England möglich wird. Tie türkische Expedition soll bei Benghnsi landen ; und eine Richtung einschlagcn, die vollkommene Aktionsfreiheit sicher!. Dcr Sultan will nicht die Demüthigunn einer Kooperation »nt den Engländern oder eine Unterstellung türkischer Truppen unter englischen Befehl acecptiicii. Gerüchtweise verlautet, die Engländer hätten > einen Konrier Arabis gefangen, dcr sich mit geheimen Depeschen aus dem Wege nach Kanüantiiiopcl befand. Estyvtctt. Tie „Vossischc Zeitung" meldet aus Kairo, daß die Ankunft eines gefangenen englischen Sce-Kadcttcn ungeheuere Sensation hcrvorricf. Tausende von Menschen mit Fackeln und Laternen versammelten sich in dcm Wabne, ver Gefangene sei der Admiral Senmour, über welchen der Sultan einen Steg davou- gelraaen habe. A:abi sandte Truppen nach Tekel-Kcbir, wo Schanze» und Batterien errichtet werden, um den Vorm mich der britischen Truppen von Suez nach Kairo zu erschweren. — Ein am 29. Juni abgehaltcncr großer Rath beschloff, alle früheren und künftigen Be fehle des K h c d i o e als null und nichtig anzusehen; die jüngsle RecognoSclrung außerhalb Alexandriens überzeugte den englischen ^ ' Arabi entschlossen sei. in der Devcnsive zu bleib«
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