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Dyr» Blatt wird d« Lesem voa Dreddea vnd Umgebung am Tage vorher bereit» al» verugrgeblldr: «InNErM t»' »r»»»«, bei I»aN» o-rtmall««» stuttaau»» durch unirre Noten »»»«»» und «»r,cn«. an S»nu- und Monlaarn nnr einmal) » Vit vv Pi. durch c»i«u>Lrl1re Nom- wttNonitr, » Lik. de». 2 Mk. »0 Pf. Bei einmal izer Luitelluua durch die PollSMf iodneBeitrlloeld'. in, Kur land mit «ilivrecheiidei» Zuichiaae. Nochdruck aller Artikel u, Oriainal- Miiteilunaen nur mit deutlicher Luellrnanaadei.Dresd. Nachr. t tuläill,. Nachtra,lich« Loiiorar« anivrüch« bleiben unberiMaMat: «tvtrllUiai« Mannikrivte weide» nicht auidewadrt. krlraramm.Adreli«: »«chrtch»,« »re«»«» Abend-2lurgabe zugestellt, während eS die PosU Abonnenten am Morgen in einer Äesamtaulgabe erhalt«. KegvLrrrHeL L8SV Kuresgen-cack. Lanavme von Alikündiauni«» did nackmiilaa« s Udr Sonn- und Aeiertag« nur MarienslraLe ss von II dir '/-lUdr, Di« liralliacBrmld- «e-le ica. » Silbeal uo Via. An- kllndiaunaen aui derPrivatieue äeüe !L Pi,.die 2iva!ti,eLeilc auil«t- leite so P,,.. als c-inariandt .Zeile w Pi,- L„ Nummern ,»ch Som» uud Arier!»,,» i iLalt,,e Guuid»«ile zo Pia., au, Privoiieil« «> Li,. Mvainse Zeile am Lertieile und als EmseMiidlso Li, LurmLrttgeÄui» traae nur ,e,en TorauLdejalilun,. lLelcablauer. koiicu io Llenniae. und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Fernsprecher: Str. U und HauptpeschSslsstelle: Marimstr.SS. ------ kisu slnsssdrottsu: ------ vr-Mron. Seat» ssadrllcalo. ^Ils Stllarlsn. ---- I»okrMkrlgv i-vollo Larantis. ---- Sluiloiirv ^Vunändren von 10—100 ülnrle Slollvrnv 81anä»In'en „ 8—200 „ Autlern« Huui,ulrrkn „ 68—500 „ IVeekor * Lliekenulneu - Itlueunniiieu kUsvu« SI0S80 H4«rltvtatt tu» Uaaso. — ----- <2v > ———— En8t»v DttL8I)L>.^. Voritrstrassv lv. keke Lvllig lodaim Strssre. -LA' 1 eroüpreelivr 820. "NI «DH»» ß E, Lmia»»!» Drahtberichte. Hofiiachlichten, Diesdner Hauslialtplan 1905, Albe>tverein. Wirte u. MllllärvereinSbund. «et Ta «» Siidwestasrika. Lieder- u. Dnetten-Abend. Sinfoniekoiizert aus dem „Waldschlvßchen". Solinnvcnv, 17. November irßiM. Neueste Drahtmeldnnftcn vom 16. November. Deutscher Reichstag. Berlin. (PrivVTel.» Im Reichstage kam eS heute zu Anfang zu einem Z>wi chennall. In liameniticher 2tb- „immung wurde die Wahl des Aög. Dietrich mii H>2 gegen 117 glimmen bei einer sLtiinmenÄratlung un'd die des Ada. Mal- icwitz mit 177 gegen 105 Stimmen bei st Stim-meiilliallnugcn ilir gültig -erklärt. Bei der Verkünoiing dieses Resuuates »nkde-n von der äußersten Linken her wiederhol! lebha'le Pfui- >n>e laut. Präsident Gral Bailcstrc-m erklärte daraus erregt: ..Meine Herren. eS en-i>prichl »ich! der Ordnung des Reichstages, Beichlüsic des Rcichsiages »ui! Psuiru-wn zu be- u,eiten." Diese Erklärung wurde aus der Rechte» mu lel't'aiicm Aceiall au^aciionimeii. Hualeicli tiinaen Ru'e nach links hin über: .Ilnerhvrt! L"as nennt sich Ächluna vor dem Pariamcn. ariLmus!" Aus der Linien wurde daraus nur -mit Lachen oeanlworlet. Berlin. sPr iv.-Tcl.s Die Kommission siir die 'Nah- und G c w i ch t s o r dn u n a hielt heut: itrre 2ch!un- 'chunz ab. in der der Berich! sestheltettl wued:. ES ^ind nach- lräalich einiae Bitl^chrislen cinacaangeu von kommunalen E'ich- keamten. die von der Berlhaaiüchuna des Eichive ens einen Berlust ihrer Stelluna befürchten, da bei der Uebernabme in den -Staatsdienst die Bedinaung gestellt ist, dah sie ihre slic'öen- belchälstigunaeu aus«cben müssen. Bei vielen dieser Beamten ist ober die Nebenbeichäfliauna eiaentlich die »auvibeichästiauna.. ES sind Schlosser,Mechaniker usw.. die näbcnibei alö kommunale Eich'bcamle tätig sind. Die Kommission. erkannte die Berechn- «una dieser Besorgnisse an, und cs wird insalgedesien bei der Beratung im Plenum ans Len in der blommi sion nicht weiter verfolgtem Antrag Raab zurüchgckommcn werden, wonach die Eichbeamken ^tunlichst" in den Staatsdienst Wernommen werden sollen. -I-m übrigen ist, da oie Neuordnung erst 1912 durchgesiHrt sein soll, eine ausgiebige Irisl gelegt, um sich aus die neuen Verhältnisse einsurichtcn. gur Lage i« Ruklaud. Petersburg. Dem neuernann,en zeitweiligen Militär- eouvcrneur von Kronstadt sind die Stadl und Heftung nebst den benachbarten Gewässern und Inseln unterstellt worden. Petersburg. Die Zeitung „Rossija" weist in einem „Aus Wegen zur Lösung der Iudensrage" überschricbencn Artikel darauf hin, das; die gewaltsame Konzentrierung der st Millionen Juden im Westen Nuhlands aus diesem Gebiete eine Art revolutionären Akkumulators gemacht stabe, in dem sich die reüolutionäre Energie der jüdischen Armut entwickelt. Wo der Hunger ansange, höre die Gesetzmähigkeit auf. Wenn von der Sckädlicheit der Juden in Rusilond die Rede ei. müsse zuerst dgestellt werden, wer gefährlicher sei. di: >- Millionen Juden un westlichen Ruhland oder die 207 900 m Innern Ruhlands. Augenblicklich könne von einer vollen Gleichberechtigung nicht die Rede sein. Doch müsse noch vor aem Zusammentritte der Reichsduma das für die Juden be- iichcnde Verbot, in außerhalb der Ansässigkeltszone gelegenen Städten und Hlecken zu leben, aufgehoben werden: uno ebenso sei das AusenwaltSrecht der Juden im Innern Rußlands den 1-estehendcn Gesetzen entsprechend zu regulieren. Die Lage der Inden in Westrußland verlange, Laß die erforderlichen Maß» nehmen ohne Aufschub getroffen werden. Moskau. Der Kommandeur des Rckstowischen Grenabier- Regiments, Oberlst Sinianski. ist zu achtmonatiger Hestungshast und Beschränkung einiger Dienstrechte ver urteilt worden, weil er unterlassen balle, zur Unterdrückung ^ner Gärung unter den Mannschaistcn seines Regiments gceig- ncte Maßnahmen zu lressen. München. Die ,Korrelsp. Hoffmann" teilt mit. bM der Kaiser und die Kaiserin Äenso wicderGr o ßhe rz og von Boden ihre HreuLe über den glänzenden Verlaus der lMnchner Fssttage ausgeProchen haben. Berlin. lPriv.-Tcl.s Der Major im Garde-Schützen- Bataillons v. Siernburg. ein Bruder des dcut'chen Bot- kchasiers in Amerika, wurde heule früh in seiner Wohnung in Groß-Lichtcrieldc von einein unbekannten Individuum über fallen. gelvnrg! und zn Boden gewonen. Die herbeikomincn- Lcn Bni'chen des Majors venolgten den Strolch, der schließlich gefaßt und der Polizei übergeben wurde. Lcivzig. Ein Landcsverratsprozeß wird am 28. November das Reichsgericht beschäftige». Ängeklagt sind Viktor Lanzari, geboren in Alessandria in Italic», und Mv'eS L>amburgcr auS Amsterdam. Beide sind Kauslentc und waren zuletzt in München. Ham bürg. Heute früh ist auf allen im Hasen liegenden Getreideschiffen die regelmäßige Arbeit wieder ans- gcno m m c n worden. Wernigerode. Aus Lew Brocken Irak in der vergan genen Nacht der erste starke Schneciall ein. H rankfurt a. M. Die „Irankst Zig." meldet auS New- nork, daß die Ncivnorker Zentralbahn der Verletzung des r u st g e s etz e s für schuldig gesprochen wurde. Darmstadt. 'Prinz u n d P r i n z es s i u H c i n r i ch sind heute vormittag zum Besuche des Großhcrzogs und der Großherzogin hier eingerrc-^en. Rom. iPriv.-Dcl.) Die Anarchisten von Genua be- baupien. den Urheber des jüngsten B o mb c n a t t e n t a t s in Nom zu kennen. Es sei ein gewisser Bermini. der seinerzeit die anarchisiiichc Partei verraten habe. Die Polizei glaubt jedoch, daß diese Angaben aus Rache erfolgt sino und mit großem Vorbehalt ausgenommen werden müssen. Paris, lieber die Rede des Reichskanzlers nnd den Zwischenruf: „Eine Schwalbe macht keinen Sommer!" schreibt JnurvS in der „Hnmanito": „Bin ich wirklich der Einzig: in s^rankreich, der lwntzntag: eine, Politik der Annäherung an Dcut'chland vorgcschlaocn- bat? Ich glaube, Frankreich würde einen fchivercn Hehler begehen, wenn cs versuchen wollte, Deutschland zu isolieren, um es wirksamer zu bedrohen. Jrankrcich solle versuchen, zu einem Zustande siche ren und endgültigen HrieddnS zn Dcut'chland zu gelangen. Hunt Vsilow verlangt nnr, das; das Mißtrauen zwii'chciz beiden Völkern verschwinde. Wenn Frankreich eine BestHiing der Beziehungen zwischen England und Deutschland Herbciführen könnte, so würde Europa vor Stürmen gesichert sein, u.»d in- betress dieses Wunsches stehe ich in Frankreich nicht allein." Paris. HPriv.-Del.) Die Baronin v. Schabrefp wurde wegen ihrer Fälschungen zu 5 Jahren Zuchthaus ver- urteilt, ihr Komplize Lankemann zu 2 Jahren Zuchlhaus. Beiden wurde aus weitere 10 Jahre der Aufenthalt in Paris untersagt. Paris. sPrw.-Del.s Die bekannte Tänzerin Othöro heiratet in 14 Tagen einen englischen Großindustriellen namens Rene Wep. Paris. In der Näh« des Bahnhofes von Bordeaux tvurde aus dem Gleise der Geschäftsreisende Gallischeau, der Vertreter einer Pariser Scidcnsirma.. lebensgefährlich verletzt aufgefunden. Zweifellos liegt ein Rau bansall vor. Madrid. Gerüchtweise verlautet, daß «ine Kabinetts- krisis nahcgerückt sei. Die Rückkehr des Königs von seinem Jagdausflug sieht unmittelbar bevor. London. lPriv.-Tel.s Der ^Standard" meldet aus Newyork, daß die Einwohner von Asthville in Kalifornien eine Bande von Negern, die zahlreiche Räubereien begangen und eine ivahre Schreckensherrschaft in der Umgebung etabliert hatte, verfolgten und töteten. Der Führer der Neger Harris kämpfte mit großer Entschlossenheit. Er erschoß 5 weiße Männer und verwundete 3. davor er selbst evschosien wurde. Im ganzen wurden 30 Neger getötet. Ch r i st i a n i a. Der König hat dem Königvon Eng land den Rang eines Generals der norwegischen Armee ver liehen. Bukarest. Das P arIamcnt wurde für den 28. No.>. cinbcrusen. Sofia. Bei der Adreßdebatt: in der gestrigen Sitzung der Tovranje betonte der Minisicrpräsidcnl, di: äußere Politik Bulgariens werde di: gleiche bleiben. Die Regierim: habe die strengsten Maßnahmen gcirosten, um weitere g?Leu die Griechen gerichtete Aus'chreitniigen zu verhüten. e.e Minister des Äenßeren entweri ein Programm der zukünftig, !' Politik. Er erklärte, die Dezichumen Bulgariens zu allen Großmächten seien mehr als gut. Die Beziehungen zu )Rntz- land gehörten zn Len beiten. Bulgarien habe keine seinb seligen Absichten gegen die Türkei, keine Okkupation-)- und Ber- e.nigunaSgelüste: es verlange nur im Namen der Gegenseitig- kest und Humanität, daß die makedonnche Bevölkerung dak Recht erhalte, sich in nationaler und religiöser Hinsicht zu ent wickeln. Die Verstärkung der bulgarischen Armee emsvrcche nur der gegenwärtigen Epoche des bclvannetcn Friedens. Santiagode Chile. Im Geschästsviertel von Anto- 'agasla wütete ein großer Brand. Der Schaden wird au; 2 bis 3 Millionen ge'chätzt. 'Rio Le Janeiro. Gestern erfolgte hier unter großen Feierlichkeiten die Uebertraaung der Negierilugsgewalt auf d">". neuen Präsidenten Panna. OerLlicheS nnd Sächsisches. Dresden. 16 November. —* Se. Majestät der König ist gestern abend 8 Ulhr 41 Minuten von Tarvis abacreist. Heute früh erfolgt« die An kunst in Wien, wo der Monarch von seiner Schwester, der Erzherzogin Maria Josepha, und dem sächsiichen Gesandten empfangen wurde. Er fuhr mit seiner Schwester nach dmi Aupartcnpalais und nahm dort das Frühstück ein. st Uhr 10 Minirien fetzte der König seine Reste fori und trifft heute abend 6 Uhr 7>3 Minuten wieder in Dresden ein. —* Ihre Majestät die Kö n i g i n - W i t we wird näch sten Montag vormittags st Uhr 10 Minuten mit der Frau Gräfin von, Flandern Wien, verkäst'«!« «in!> abends 6 Ilbr 50 Minuten in DreSden-SliehIen eintreffeu. Die Frau Gräfin von Flandern wird einige Tage in Strehlen verweilen und so dann nach Brüssel zurückkehren. —* Ten Kammerherrndiensk beim Könige Hot von heute ab der König!. Kammerherr Gras von Rex-Zehista übernommen. —* Der Rechenschaftsbericht über den Hamshaltplcur der Stadt Dresden aus das Jahr 1905 »eigt, daß sich die finanziellen Schiußergcbnisse des Haushaltes der Stadt »Dresden auf das Jahr 1905 wiederum günstig gestaltet haben. Bei dem Haus- balle »ür die politisch: Gemeinde hat sich ein Ueberchuß von 788.530 Mark 54 Pig. (gegen 775191 Mark 55 Psg. im Jahre 1901t und bei dem Haushalte der evangelstch-luthemschen eschu..'- gemeinde ein -sicher von 150 388 Mark lgcgen 150618 MaÄ im Jahre 190t> ergeben. Die Gesamteinnahmen an 34 056 829 Mark naben den Voranschlag um 173480 Mark überstiegen, da gegen sind die Gesamtausgaben an 33268299 Mark um 615ÖKO Mark hinter dcm'eiben zurückgeblieben. Die ungünstigen Ver- hältnisse aus dem Wobnungsmarkie baden auch die Reinertrag- nisse des Grundbesitzes beeinflußt, die mit 969697 Mart 56 Mg. um 13309 Mark 14 Mg. hinter der Voranschlag^umme zurückgeblieben sind. Infolge Lccrstchens von Wohnungen sind allein 15185 >Mvrk ausgefallen, durch Herabsetzung,von Miet zinsen, Abgang von Grundstücken und infolge Einstellung des Betriebes im DolMener Ratsisteinbruche sin» weitere Verluste entstanden. Der Auchiellungs-palast hat einen Ueberschuß von 8408 Mark kst- 1242 Markt erbracht. Die Gaswerke haben miederuni sehr günstig abgeschlossen. Der UcDesichuß beläusi sich ans 2587 406 Mark, das sind 149 756 Mark mehr als ver- anschlagt worden »var. Auch das Elektrische Lichlwerk bat günstig abgeschlossen. Bei 296 648 Mark Abschreibungen auf die Buchwerte und 100OOO Mark lleberweifimg an den «nnst nnd Wissenschaft. si* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- ! heat« r. Die Ilmussühruirg der neuen Over .,M o I och" von Max Schillings (Text nach -Hebbels .Moloch" von Emil Ger- häufert ist für Anfang Dezember ni Aussicht gestellt. — Wie bereits gemeldet, findet Donnerstag, den 22 November, im Scha ul v i c lha uts c die Erstausführung des dreiaktigcn Lust-vielS „Das Glashaus" von Oscar Blumenthal außer Abonnement statt. Die Besetzung des Werkes ist die folgende: 'Suhl: Herr Wicrth. Ballv: Frl. Serda, Justizral: Herr Müller. Chrisiine: Frau Bleibtrcu, Hcdda: Frl. Veiaen. Möllendori: Herr Fischer. Bröfickc: Herr Hufs. Gberhavd: Herr Stahl, v. Schlutow: Herr Mchnert, Hermine: Frl. T-iocono. Charlotte: Frau Saübach. Willsried: Herr Gebühr, Martha: Frl. Schendler. Hermann: Herr Hob »er, 'Schreiber: Herr Tau- dien, Dienstmädchen: Frl. Käst er und Trchchkenkutscher: Herr Walther. k* Lieder, und Duetten-Abcnv. Frau Gloersen- Hu > tseldt und Frl. Rasmussen, Norwegerinnen, die bereits im vorigen Jahre den Mut halten, hier vor leerem Saale zu singen, wiederholten gestern abend dasselbe Experiment mit gleichem Erfolge. Die Absicht der Damen, sich in den deutschen Konzertsälcn bekannt zn machen, ist an sich löblich, zurzeit sind ibnen aber nicht die Mittel gegeben, dies in einer für Kunst und Kasse wünschenswerten Weise zu tun. Unter Lieder- und Duettensängerinnen mit der Berechtigung, eigene Konzerte zum Eintrittspreise vo» 4 Mk. zu veranstalten, versteht mau denn doch wohl ctivas mehr, als die Damen gegenwärtig zu leisten im stände sind. I» dieicr Ansiast sprechen wir ihnen keineswegs die stimmliche Begabung ab. cbcistowenig eine mit Fleiß und Ernst gepflegte Vorlragskunsl. Beides ist ihnen bis zu einem gewissen Grade eigen. Leider langt cs vorläufig nicht weiter, um als mehr wie bemerkenswert zu erscheinen. Unmöglich kann man, wie Frl. RaSmussen es tut, eine Reibe von fünf,Liedern durchweg offen singen, mit dem ganzen Auf wand« eines dick- und schwerflüssigen Organs, das nicht moduliert, nicht Schatten noch Licht kennt, wie cs sich ziemlich intereskclos anhört, wenn Frau Gloersen uns Schubertsche und Vvlfsche Gesänge in einer den Dilettantismus stark streifenden Auffassung und Ausführung darbietet. Das auszusprechen, ist vielleicht nicht sehr galant, ober eS muß auch einmal gesagt werden, daß nicht alles öffentlich zu musizieren berechtigt ist. was halbwegS singen und klingen kann. Ein solcher Notschrei aus der gegenwärtig grassierenden Konzert-Influenza heraus wird zwar nicht verhindern, daß flott nnd unermüdlich weiter musiziert wird, schlecht und reckt: immerhin erleichtert er unser- einen ein wenig, und das ist schon etwas. Um schließlich auch von etwas Angenehmeren im Programme der sangcssreudigcn Norwegerinnen zu sprechen, mögen die von Per Winac für zwei Stimmen bcarbeitelen norwegischen Volkslieder Erwähnung finden, die. wie zahlreiche andere Stücke des Programms von den Damen in ihrer Landessprache gesungen wurden. Obwohl fast sämtlich aus ein und denselben Ton gestimmt und in der deutichen Ucber'ehnng textlich ziemlich ungenießbar, sprechen 'ie in ihrem volkstümlichen melodischen Flusse, der Naiürlicki» cit der harmonischen Unterlage und der nationalen Färbung angenehm an. Auch einige deutsche Duette, wie Brahms' Hilänge" und Mendelssohns „Aehrcnscld" verstanden die Tainen für weniger Anspruchsvolle zufriedenstellend zu singen. In den mebr oder weniger lebhaften Beifall, der während deS Abends laut wurde, mit einzustimmen, war dem lerichen Hörer demnach nicht leicht, ausgenommen die schuldige Anerkennung, die sich 'Herr Alexander Neu m ann sBcrlinI um die treff- lichc Begleitung am Klavier verdiente. H. 8t. k* Mannergesangverein Germania. Ter im Jahre 1849 gegründete hiesige Männergesangverein Germania gab unter künstlerischer Mitwirkung om Donnerstage im Saale des Ausstelluiigspalastcö ein Konzert, dos ziemlich gut be- sucht war. Die zum Vortrag gebrachten Chöre bewiesen in der Sorgfalt ihrer Durchführung, daß der Verein, der in der Stärke von etwa 50 Sängern ausiral und der über klangvolle stimmliche Mittel verfügt, die der Ergänzung in den Tiesbässe» benötigen, mit Ernst und Gewisscichastigkcit seine Ausgaben ersaßt. Geringe Schwankungen in der Intonation, namentlich bei Beginn der Gesänge. «Seltsamkeiten in der Aussprache sch in horch, sichst blieben nicht unvermerkt, vermochten indessen kaum den guten Eindruck «r mindern, den die Licdgaben von Char, Lafite. Thuille, Jüngst, Kremser, (dessen .LVcnn Zweiesich gut sind" wurde wiederholt». Schworst, sowie die anspruchsvollen von Hutter (Eine Winternacht. 1705» und Schumann iRitornell» in ihrer lobenswerten Ausführung hinterließen: jedenfalls ist Herr Hove r, der verdienstliche Leiter de- Vereins, nach seinen musika!sichen und erziehlichen Dualitäten der Mann, dem sich Längcrvereinigiingen. die vorwärts klimmen wollen, ruhig anvcrtrauen mögen. Nickt übersehe' darf er, daß aus der Pflege des schlichten Volksliedes Ströme musikalischen Lebens von vielseitigem Werte oucllcn. — Gleichen Anteil an den Ehrungen des Abends hatte die mittvirkendc Altistin, die Kanzerlsängcrin Frl. Margarete Bruck. Vom Verciusdirigentcn am Klavier allzu diskret begleitet, brachte sic mit umfangreicher, in höheren Lagen mühsam ansprechenden Stimme außer der Ballade »Jung Dieterich" von Henschel, mo der sie nicht sonderlich tief erwärmte, eine Anzahl Lieder zu Gehör von Sclinbert. Sicbcrg. Koß. Rubinstein. Lavernier und Hübner, und zwar mit so steigendem Eriolge. daß eine Zugabe begehrt wurde. Die mit 10 Minuten Verspätung begonnene und durch langweilige Pausen in die Lange gezogene Ausführung hätte durch Einschaltung einer Abwechslung bietenden Jnstriimcntalmimmer wesentlich interessanter gestaltet werden können. L. O. h* Jo den eleganten Saalräumen der Daldschlöß- ch c ii -T e r ra s s e wurde am Donnerstag abend das erste der dicswiiilcrlicken Sinjonic.Kvnzertc von der Kapelle des 177 I n ' a ii t e r i e - R eg i m en t s> unter Lsitting des König' MusikdirekiorS Herrn R öv en ack abochalten, von denen, wcii sie im Vorjahr': anßcroroensiiclwn Änklang sandcn, diesmal deren sün> siatniiidei: sollen. Dos gestrige Konzert war sehr gut bemcho neben cwgantcn Damentoilctten vcgcgmck» man sehr bäu'ig auch der Offiziers-Uniform. Herr Rövenack batte ein g.wahltes Programm zusammcnycitcllt NicIS «Äadc-- Ouvertnre „Fm Hocisiand" und K. RcmeckcrS Vorspiel zum 5. Ak! de- .Bönig Manfred" leiteten Lab Konzert ein: den Mittelpiinli bildete Haydns Oxiore-SiiHoiiie. jenes Werk, das -Haydn in einer überaus glücklichen Stimmung schuf, näm lich nach den 'iir ihn, den lange Verkannten, an Ehren so reichen Tagen wineS Aufenthalts in England. Die Frischc und Lcbenssrendigkcit, d e die Komposition atmet, brachte Herr Röpenack mit seiner Kapelle vorzüglich zur Geltung; es war ein Vortrog, einheitlich wie aus einem Guß und doch voll«