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Dresdner Nachrichten : 03.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-03
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1882
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Vrv8ä«n 1882. «-rschlftit «iijlil» !>!th 7 Uhr in dcr (ixhedttion Maiftnlttah« I». kN-c'Mir,»e>i!«»r»j« slriftliähcftch 2 Mark SS Pi»e.. »iirch di« Poft r Mark 7L PI«r Sinn»». I» Pfgc. ?l»ila,k 37000 s,„!>pi. Sil» NrRiiilpalcciiipesaodlrrMa- »nftUfl« inachl sich die Redoclw» »ichl »croindtte,. einn-ncr» lür uns nrhnrrn an: 7 ir Sinnonren-Nurcanx v. Analen, ficl» » B«s>«»: - m»»»It Moffri - »vomp.!- .1i»mli»»tt»anr; <S. Müll«» in c»>»Ift>: - !IIol>. «Ir» tn Mandrducg: — Barck »- <k». ui Hall«; — v»«t»rr in Hamduri- M»i» »««««vlit »III IieifiiewKeii mul liilliMten, zvonv mau -Vu/oigyu nur Vormitwlmi^ üborgioht orvto uuck ültr-«tv ^»«uut;i i>-l xi»t «>llio» vou llru^v»8lvitt << Voller in 11^08<1vu, WilLclrutldrstiiM^a 39, I, ^ogonilbor Hotel de b'raueo. Rr.1L4 Tagevlatt für Mitik, Untkrhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-enliste. 27. ^LlrrxLnx. Nnlerol« wird,» Morttnhrah« tl »i« Nachm. » Uhr angenommen. , Sonniag« bi« Mittag« lS Uhr. I» Neuliadl nur an Wochentagen: ar. VIoIttrgaScNr.bbiSNLchm.SUHr. — Die etnlpailige Pclilzeitt koiiel >b Psge. Eingclandl SS Pfgc. Sine Garanlie lür da» nächit- «ügtge Erscheinen der Inserat« wird ni cht gegeben. vuiwLrtige Annoncen»Aufträge donunbelannlc» deftonen inieriicn Wir nur gegen Pränumerando« ttahiungdurch Bricftuarlen oder Poiicintahiung. Acht Lüben Ionen ld Psg. Inscraie sür die MvnwgS- »»mmer «der nach einem FeiuaH »«» Pelilzeüe LU Pj. rm i1«8 -liipsn uuil Gin» gingen vielo V'enücileu ein, uelcho nu Livwi;!»viilt«i» vorrüglieir geeignet Lind. Lautkau8, ü. 8v6lix, I/cckon 6. Importeur. Litte 20 Prokuren! k ^ ^iuiNtttrL Mit. lbtnout 1trL.8t1, IffLrrv in tM8ni'tn'ton 1'nrl'ON von ^ ^ milclom <iobl»ciiil ^'utom liiniitl. Dnrolt vortlioillint^o ^I»K<:jilÜ880 biü ^ ick iui LtLUllo, ot-ijzv vo»riit.'liotio (Hguiro «tu <1om t-iUitsvu Uroi» von ^ 4 I't. p, «» krtt« lt vorlr-infon ru können u. ompfeitlo äio^o «^ilimti^o Ossorto nllon Horron ILnnodorn Lu««u D'lilv,»»»»„, Oigarreu- u.'lahakhanälung, L 4oI»»»»vM^tr»»«8« S. witternng Sc',.,2. ftun,: ,'arome.er nach HSra. ,-d,°„. walis.rn,:. .III ,Add«. 7 U.) ^ z ^„„s. Bei lcichtc» nordöstlichen WlNdcN N. ver-, 771 MiU.. seit qcsie>n.'iMtN. qestikqen. Tliernumilttonr. n.Sicoum. Nied»-. Temv. 7"W . höchste 2e> 'v. 22 ^W. Nord-Wind, Temper. 14 « W.. .Keiler. > ündrrlictii'rBcwülkuuft uimt trocken, (>)emitterreften nichtouöfteschlossen. SonnabcnÄ, 3. Juni. verantwortlicher Rcdactenr siir PoNüsthkö vr Em il Pieren t» Drel-de» Mit löblichem Eifer sind die Mitglieder der Ncichstagskom- mission, welche daS Kranken- und Unfallversicherungsgcscv bcratben soll, noch vor Schluß der PfinMcrien nach Berlin zurückgekeln t. Sie haben sich srisch ans Werk geniacht und die Generaldebatte über die Krankenversicherung beendet. Ehe sie jedoch in die Para- graphenberatkung cintraten, erhob sich die Frage: ob nicht die ganze Arbeit Stückwerk sei? Ter jetzige Reichstag kann unmöglich die Gesetze über Kranken- und Unfallversicherung zum Abschluß bringen; die Kommissson allein bedarf dazu einer Arbeit von ü Wochen. Der Windthorst'sche Vorschlag, sür diese sozialen Rcform- gesetzeZwischenkommissioncn zu ernennen, rechtfertigt sich daher von selbst für Jeden, dem cs Ernst ist mit dein Beschreiten dieses sozialen FricdenswegeS. Deshalb kann die Kommission immerhin jetzt schon in die Einzelbcratlnmg der Gesetzentwürfe cintreten. ES kommt schließlich aus Eins hinaus, ob der Frühjahrsreichstag sich selbst bis zum Herbst vertagt, um das inzwischen fertig gewordene Werk seiner Kommission in Empfang zu nehmen, oder ob der Reichs tag im Juni geschlossen und im Herbsle wieder cinberufen wird, in der Zwischenzeit aber eine besondere Zmilchenkommission jene beiden Gesetzentwürfe gründlich erledigt Daß man in letzterem Falle den Kommissionsmitglicdcrn Diäten zahlt, kann doch Angesichts der Bedeutsamkeit des Unternehmens nicht in Frage kommen. Auch empfiehlt cs sich, die Novelle zur Gewerbeordnung durch eine Zwischcnkommission bcrathen zu lassen. Die vorgeschlagenen Ab änderungen greifen so tief in das BerwaltungSrecht ein, daß eine genaue Abwägung der den Behörden zu erthcilcnden Befugnisse gar wohl am Platze ist. Fn Preußen trifft man Vorkehrungen gegen die Ueberschwcm- mung mit flüchtigen russischen Juden. Wie Alles, sei cs Freud oder Leid, Nationalunglück oder Gedeihen von dieser betriebsamen illasse ausgebeutet wird, um damit einen Profit zu machen, so erlebt man daS jetzt auch bei den aus Rußland vertriebenen Juden. Das Elend mag manchmal recht groß sein und obwohl 50 Procent der aufs Mitleid erregen berechneten Schildeningen über die traurige Lage der Flüchtigen in Brodn und Lemberg geradezu vom blauen Himmel hcruntergelogen und weitere 40 Proccnt kolossal übertrieben sind, so kann man doch ähnlich wie bei einem der jetzt so üblichen Konkurse einen Akkord machen und zugeben: der zehnte Theil der geschilderten Noth ver sich auf den österreichischen Grenzstationen ansammelndcn Juden ist in der That vorhanden. Nun aber ist die größte Zahl der flüchtigen russischen Juden garInicht vertrieben; weder eine Gewaltthat der über ihre Blutsaugercicn erbitterten Volksmafien, noch ein Ukas der russischen Regierung hat sic auf die Beine gebracht — es ist die reinste d. h. schnödeste Geschäftsspeku- lation, daß diese liebenswürdigen Ehrenmänner sich sür arme um ihres Glaubens willen vertriebene Inden anSgeben. Sie lungern einfach nach den Untcrslützungsgcldcrn, die ihre reichen Glaubens genossen und etliche liberale und fortschrittliche Christen aufgebracht haben. Dazu schleppen diese unsauberen Subjekte noch allerhand widerliche, ansteckende Krankheiten nach Oesterreich und Deutschland. -Hiergegen müssen die Regierungen die Länder schützen wie gegen die Einführung von Reblauskrankheit und Seuchen aller Art. Man ziehe eine Art Ebolcracordon um unsere östlichen Grenzen! Vor Allem schlitze man uns vor dem Eintritt jüdischer Vagabunden aus Rußland' An einheimischen prosejsionSmäßigcn Schacherern, Hau snern und Wucherern, die heuschreckenartig das platte Land durch ziehen, haben wir leider Gottes in Deutschland mehr als zu viel — bewahre uns der Himmel vor dem Zuwachs aus Rußland! Das ist die böseste Spezies dieser Rasse und gerade sie hat nicht am Wenigsten dazu bcigetragcn, der modernen Judensrage ihre Schärfe zu geben. Diejenigen chrcnwerthen, hochgebildeten Israeliten, die seit Jahrzehnten in Frieden unter und mit uns leben, empfinden selbst das meiste Grauen, wenn jene Rotte Korah aus den russischen Steppen hcranklumpsußt. Die große Debatte über die egnptische Frage ist?in der fran zösischen Kammer vorüber. Sie hat nicht daS von Gambetta er wartete Resultat gehabt, die Stellung des Ministeriums Frencinct zu erschüttern, vielmehr ging dieses aus dem beißen Gefechte als Sieger hervor, indem die Kammer mit 293 gegen 70 Stimmen das andauernde Vertrauen zur Regierung auSsprach. Was der Bona- parlist Dclasoffc gegen die egyptischc Politik des Ministers Frepcinct vorbrachte, war vollbegründet. Die Regierung muß einen voll ständigen Rückzug antrcten; sie bekämpfte vor II Tagen noch jede Intervention des Sultans in Egypten, jetzt greift sie dazu als zu einem letzten Rettungsanker. Das ist eine Tcmüthignng. Trotzdem konnte die Kammer sich nicht den Gründen der Regierung ver schließen. DaS bewaffnete Einschreiten Frankreichs in Egypten würde eben von Europa nicht geduldet werden. Es war eine eitle Re nommisterei Gambctta's, daß das Landen einiger Kompagnien fran zösischer Marinctruppcn die egyptischc Nationalpartei cingcschüchtert hätte. Außerdem ist die französische Armee durch den tunesischen Krieg deSorganisirt; kann ein verständiger Mensch verlangen, daß Freycinet 40,000 Mann in die egyptischc Wüste schickt? Die Hälfte davon käme durch Krankheit um, noch ehe die Campagne begonnen. Außerdem hat Frankreich effektiv nicht 40.000 Mann zu seiner freien Verfügung. Keine Kammer würde zu solchem militärischen Aben teuer eine Anleihe bewilligen. Diese Gesichtspunkte führte Freycinet natürlich nicht vor, aber die Kammer verstand ihn doch vollständig, als er vor dem Einschlagen einer abenteuerlichen Politik warnte und Gambetta direkt aussorverte, doch eine militärische Expedition nach Egypten ganz ausdrücklich der Kammer vorzuschlagen, wenn eS ihm damit wirklich Ernst sei. Diese Aufforderung rief den wuthschnaubcnden Gambetta auf die Tribüne; er bezichtigt unter allerhand durchsichtigen Wendungen die Regierung, die Schwäche der französischen Position an Europa vcrrathcn zu Haben. Freycinet antwortete dem die Rconerbühne mit Fausischlügcn bearbeitenden „Staatsmanne" mit Würde und Energie und die Kammer stellte sich mit überwältigender Mehrheit auf seinen Standpunkt. Gambetta ist abermals auf etliche Zeit unschädlich gemacht. Die egyptischc Frage selbst scheint für die nächste Zeit in ein etwas ruhigeres Fahnvasser gelangt zu sein. Eine Konferenz der europäischen Botschafter, die in Koustantinopel zusammcnzutreten bat, soll einen Ausweg ans dem Wirrsal finden oder bahnen. Frey- cinct schlug das Znsammeutrcten einer solchen Konferenz vor, um sich den Rückzug ans der unhaltbar gewordenen Position zu schaffen, Deutschland war so großmüthig, ihm dabei behilflich zu fein, lieber den Erfolg dieser Konferenz wird man aut thnn, sich keinen Illu sionen binzugeben: Egypten macht sich schließlich frei von der Doppel herrschaft der Türken und der europäischen Wucherer. Zum Schluffe müssen wir einer Berichtigung hier das Wort geben, welche das Direttorium der Reichsbnnk, v. Tcchenb und Koch, uns gegen unsere Darstellung in Nr. 147 zugesendet hat: l > Unwahr ist die Behauptung, daß durch die Diskontirung von Wechseln unter dem veröffentlichten Save „etliche Firmen, be sonders etliche besrenndete jüdische Banquiers in Berlin" begünstigt würden. Gerade in Berlin ist noch niemals unter dem veröffent lichten Satze diskontirt worden und auch außerhalb Berlins werden Wechsel unter diesem Satze nur dann genommen, wenn sic den von der Ecntralstcllc generell bezeichnet«.',! Merkmalen entsprechen. Von einer Begünstigung einzelner Personen kann also in keinem Falle die Rede sein. 2) Ebenso unrichtig sind die Angaben über die Zu sammensetzung des nach 8 31 des BankgesetzcS von der General versammlung der Vankantheilscigner gewählten EentralauSschusscs nach der Konfession. Von den Io Mitgliedern desselben sind nicht 5 sondern 10 und von den nach 8 34 n. a. O. durch ihn gewählte» Depntirten des Ecntralausschufies nickst blos einer, sondern alle drei Christen. 3) Ter Centralausschuß wird in dem 'Artikel als „Ver waltungsrath" bezeichnet. Nach dem Bankgesetz fitz 31 bis 35 ist er daS aber nicht; er bat vielmehr nur eine berathcndc Stellung. Tic Leitung der Reichsbank steht allein dem Reichskanzler und unter diesem dem Reichsbank-Dircktorium zu, dessen Präsident und Mit glieder vom Kaiser aus Vorschlag des BundcSratbo auf Lebenszeit ernannt werden und wie alle Beamten der Rcichsbank die Rechte und Pflichten der Reichsveamten haben; dieses ist die verwaltende und aussührende, die Reicksbank auch nach außen allein vertretende Behörde (Bankgcsetz 88 26 bis 28). 4) Der Satz „von Jahr zu Jahr gehen mehr Aktien der Reichsbank ins Ausland; schon be findet sich über em Drittel derselben in ausländischen Händen" ist seinem ganzen Inhalte nach unrichtig. Von 10,000 Anthcilcn haben sich im Besitz von Ausländern befunden: am 31. Dezember 1878 11,382, am 31. Dezember 1879 11,135, am 31. Dezember 1880 10,303 und am 31. Dezember 1681 10,484 Bankanthcile. 5) Endlich ist auch die Behauptung unrichtig, daß die Rcichsbank einen Bestand von über 3 Millionen fälliger, aber unbezahlt gebliebener Wechsel und Lombardfordcrungen aus einem Jahr ins andere schleppe. Die Rcichsbank hat ebenso, wie früher die preußische Bank, stets den Grundsatz scstgehalten, alle dergleichen Forderungen von den Be ständen abzujetzcn und den vollen Betrag von dem Gewinne des betreffenden Jahres abzuichrciben, soweit die Forderungen nicht bis zum Jahresschlüsse bezahlt oder unbedingt sichergesiellt sind. Nach diesen: Giundsatze ist auch in den letzten 3 Jahren ver fahren. Daß in einer Krisis, wie wir sie vor einigen Jahren erlebt haben, erhebliche Summen von Wechseln unbezahlt bl iöen, liegt in der Natur der Sache und beweist nur daü vielleicht zu weit ge gangene Bestreben einzelner Zwciganstnlten, der gefährdeten In dustrie tbunlichst zu Helsen. Keine große Bank ist in solchen Zeiten von Verlusten verschont geblieben. Selbstverständlich werden die betreffenden Wechsel, so lange darauf noch Eingänge zu erwarten sind, in den Büchern sortgesülirt. Wir werden nun abwartcn, was der „Reichsbote", dem die Mehrzahl jener Ausstellungen entnommen war, zu dieser „Be richtigung" meint. Nur oste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 2. Juni. B erli n. Der sächsische Gesandte v. Nostitz ist hierher zurück- gekehrt, um die Geschäfte wieder zu übernehmen. — Die deutsche Lüdpolcxvcdition ist heute früh von Hamburg abgcgangcn. — In Wilhelmshaven ist der Befehl eingetroffcn, die Panzcrfregatten „Kaiser" und „Deutschland", sowie die Korvette „Bismarck" und sämmtliche dortige Panzcrkanonenbötc in die erste Reserve zu stellen; auch die Torpcdoböte sollen bereit gestellt werden. Londo n. Nach Reuter's Bureau soll Oesterreich auf eine Einladung Frankreichs zu einer Konferenz inKoustantinopel erwidert haben, cs sei geneigt, die Einladung an.zunchmcn, cs müsse sich aber, bevor es eine definitive Antworr crthcile, mit den übrigen Mächten ins Vernehmen setzen. Berliner Börse. Schwache Wiener Notirungen drückten die internationalen Wcrthc, namentlich die Banken. Drulschc Eisen bahnen waren fest, sür Schweizbahnen bestand Interesse. Montan- wcrthe lagen still. Industrien waren meist belebt und Pit behauptet. Anlagewcrthc blieben fest in normalen Unnützen. Schluß allge mein matt. granklurl a. M.. 2, Juni, Abend«.' Crcdtt 27k'/,. EtaatSbcchn 272>ft. 2om» borden I-'N'/,. «ücr Loofc —. Eilbcrrcnlc —. Povierrcnie —. Galizier 2üS-,„ Ocsicrr.Meldrenic —. <»/„ IIna.Gl'Idrcnie —. 7<cr Russe» —. Gier Russe» . 2. vricmanlcihc . Neueste linear. Goldaulcibc —. ». Oricittaulcistc . Un» garijchc Pav'crrrnte —. Tiecrmio . Laypler 7l>/,. Mall. Wie», 2. Juni. Abrnds. Credit 32K,:'S. -Iproc. Nnaarilllic Goldrcnic 87,SS. Pari«. 2. Juni. ITchlust.I Rrnic 82,80. Anlcide IIL,8S. Hlaliencr SO.40. Staaldvalin i>S7,üo. Lombarden MI,So, da. PrierttSten 289,00. Egyptcr SS2.00, Oesterr. «aldrcntc 79 ft,. Weichend. Lokales und Sächsisches. — Für die Wasserkalamitoscn im Erzgebirge (Gelcnau) haben Prinz lsleorg 300 Mk. und Prinzessin Georg 150 M. gespendet. — Der der Königlich Sächsischen Gcsandtfchast in München attachirte Gardereiter-Lcntnant Gras R c x erhielt daS Ritterkreuz vom badischen Orden des Zichringer Löwen. — Dem Geb. Rcg.-Aatl> Nenleanx in Berlin (bekannt als AuSstcllungs-Eominissar des deutschen Reichs in Pbiladclplffa und Melbournes wurde das Comthurkrcuz 2. Klaffe vom Albrcchls- Orden verlieben. — Der Tod räumt unter den Direktoren der König!. Samm lungen für Kunst und Wissenschaft in erschreckender Weise auf: Kaum bat sich das Grab über Professor Grüner und Gel,. Hosrath 1)r. Hcttner, den Vorständen deS Äupscrstich-KabiNets und des An- tiken-Museumü. geschloffen, so raffte ein Schlagsluß daS Leben des Direktors der Porzellan- und Gefäßsammlung, I>r. Elauß, vorgestern hinweg. Dieser noch junge Staatödicner batte seine neue Stellung (bisher fungirte er als Inspektor im Grünen Gewölbe) erst vor 4 Wochen angetrcten. indem er den durch vr. Gräffe's Rücktritt srcigcivordcnen Posten erhielt, vr. Clauß war eine vor zügliche Arbeitskraft; dem Dresdner Journal lieferte er als Kunst- kchriststeller cme Reihe auSgereichnetrr Aussätze, — Für die vom Reiche angeordnete B e rn s o st a t i st i k, die am 5. Juni ausgenommen werden soll, ist Dresden ist!0 Zählkreise cingeilieilt worden. Wer bis zum 4. Juni Mittags noch nicht in den Besitz der Zählpavicrc gelangt ist, hat dies spätestens bis Abends 6 Ubr desselben Tages auf der Expedition feines Zäblkrciscs oder auf dem statistischen Bureau der Stadt Dresden (am Sec 47) bei Vermeidung einer Strafe von 5 Mark anzuzcigen. Wer die an ihn gerichteten Fragen wissentlich wahrhcitSwidrig beantwortet oder diejenigen Angaben zu machen verweigert, welche ilnn »ach dem Rcichsgcsetze vom 13. Februar 1882 und nach den zur Ausführung desselben erlassenen und bekannt gemachten Vorschriften obliegen, wirb mit Geldstrafe bis zu 30 Mark beleg!. — Die durch das neue Volksschnlgesetz angcordnete JahrcS- konfercnz der K. B e z irks f chu l i n s p e kto r en fand gestern im K. Kultusministerium statt. Ein BcrathungSMenstand von allgemeinerem Interesse betraf die Frage der „Lckmlsparlasscn", welche bekanntlich in den letzten zwei Jabren in öffentlichen Blättern und in pädagogischen Kreisen lebhaft vcntilirt worden ist. So viel ist sicher, daß die obligatorische Einführung derselben nicht angezcigt erscheint, die fakultative aber nur dann räthlick ist, wenn m der betr. Schulgemeinde sich ein Bedürfnis: darnach hcrausgcstellt und vom Schulvorstande anerkannt, auch die Sacke selbst durch denselben unterstützt und dauernd durch aktive Betheiligung bei der Führung gefördert wird. — Als im vorigen Jahre die „Dresdner Ban k" alle nur irgend erhältlichen Aktien der Sächsisch-Böhmischen Dampfichisf - sahrts-Gesellschast auszukaufen trachtete, um sich die Mehr heit in der Generalversammlung zu verschaffen, fühlte alle Welt in stinktiv, daß es nicht das Gedeihen jenes populären Berkekrsinsütuts sei, weshalb jene Bank cs an ihren keuschen Busen drücken wollte. Man sprach davon, daß cs daraus abgesehen sei, das werthvolle Areal, welches die Dainpsschifsgesellschast in Blasewitz an ihrer aus gedehnten Werst besitze, in den Besitz der Dresdner Bank zu bringen, um cs in deren Interesse auszuschlaciiten. Natürlich leugneten da mals alle Vertrauensmänner der Dresdner Bank, die man darüber intcrpellirte, schlankweg diesen Plan ab. Vor Kurzem aber hat sich hcrausgcstellt, daß unser Blatt, das damals Lärm schlug und die Sache hlntertrcibcn half, wohl unterrichtet war. Nur hatte die Dresdner Bank nicht das vormals Scklickschc Aieal in Uebignu als Tauschobjekt, welches der Tampfschiifgesellschast als neuer Wcrst- platz ansgcschwatzt werden sollte, im Auge, vielmcbr ein Stück Areal weit hinter Oberblascwitz, das aus dem Konturs des durchgegan- gcncn Spekulanten Schausuß in den Besitz einiger der Dresdner Bank nahestehende Personagen übcrgeaangen ist. Neuerdings hat nun die Dresdner Bank die Naivität genabt, jenes als Werst absolut unbrauchbare, von einer Straße durchschnittene Konkurs-Areal als Tauschobjekt der DnmpischifffahrtSgcsellichaft anznbictcn. Die Ant wort war selbstverständlich ablehnend, höflich dankend, aber entschieden ablehnend. Die Eideshel»cr der „Dresdner Bank" müssen nun zuschen, wo sie Jemanden anders finden, der sie von jenem todtcn verkrachten Areal befreit. Aber ist cs nickt reizend, zu be obachten, was man heute Alles sür Geschäftchen macht? — Die Arrangements der Illumination ans dem Lincle- schcn Bade an dem festlichen Mittwoch Abend rührten nicht von Herrn Bclenchtungslnspcltor Hugo Bühr her, sondern wurden von Herrn Stadtbaurath Friedrich getroffen ; -Herr Bähr war aber am selben Abend doch auch thätig und zwar sübrte er die elektrische Beleuchtung der Germania aus dem Altmarkt aus. -Hierbei sei nochmals ans die großen offenen Becken zurückgekoinmen, welche die im Lincke'schen Bade befindlichen bohen Gaskandelaber krönten und aus denen offen mächtige Flammen empor brannten. Der Gas verbrauch sür eine solche Flamme ward vielfach zum Gegenstand der Unterhaltung gemacht und wir hörten da ganz enorme Schätz ungen; mir tonnen hier nach bester Auskunft sagen, daß durch diese Flammen nicht mehr wie pro Stunde für etwa 50 Pf. Gas ver braucht ward. — Der Zustand der nach der Elbe führenden Löwenstraße in Neustadt und des Fußweges, der von der Wartehalle der Dampf schifffahrt nach der Albertbrückc fübrt, giebt schon lange den Passan ten cferecbten Grund zur Klage. Als vor einiger Zeit S.Maj. der König bei einem Spaziergänge vom Waidschlvßcbcn nach der Albcrt- brücke jenen Fußweg palffrtc, mußte er, um nickt im Schmutze stecken zu bleiben, unter dem Geländer wcgiricchen und auf der Wiese seinen Weg fortsetzcn. Leider wird nach eingczogencr Erkun digung die Löwenstraße bis über die Kreuzung mit der Wasserstraße nicht fortgesetzt, da das Areal des Platzes zu dem fiskalischen Ans- schiffungsplatze gehört und von dem Fiskus an die Stadt noch nicht abgetreten worden ist. Einstweilen verursacht die Weigerung ein zelner Angrenzer zur Bezahlung der Kosten eine Verzögerung in der Herstellung deS Kreuzes der Löwenstraße und der Wasserstraße; dabcr muß erst aus der Strecke der Wasserstraße von der Carlstraße bis zur Löwenstraße die Hauptschleuße erbaut werden, womit den 5. d. Ri- begonnen werden soll. Hieran wird sich die Herstellung deS StraßcnkrcnzeS anschlicßcn. Der von der Dampfsckiffwartcholle nach der Albertbrückc durch die Wiesen führende Fußweg ist kein öffentlicher, sondern von den Eigentbümern nur geduldeter Privatwcg. — Ter jetzt im herrlichsten Maigrün prangende König!. Große Garten sicht in Fcrrario's Großer Wirthsmast wieder die beste Gesellschaft Dresdens versammelt, seitdem Kapellmeister Fricdr. Wagner dortsclbst täglich (ausnahmlich Sonnabends) concertirt. Zu den Feiertagen waren diese Conccrtc früh und Nachmittags voll besucht. — Hochfeine Wurstwaaren aus Gotha und Thüringen führt hier die Handlung von Alfred Morgenrot!, zgr. Ziegciüraße 1.) und verdiente dieses Geschäft nicht bloS die Kundschaft der Pnnaischcn Vorstadt, sondern auch aller anderer Stadttheiie. — Morgen Sonntag veranstaltet der Unterstützungs-Verein Dilettantia mittelst Extrazuges eine Partie nach Berggieß hübel-Gottleuba. — Aus der Festung Königstein findet niorgen Sonntag wieder ein Eonccrt statt. Der Eintrittspreis von 50 Pf. berechtigt zugleich zum freien Besuche der Festung. — Einen erfreulichen Beweis guten Einvcriiebmens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer legte ein Scmmerfcst im Wcstend- sckiößcycn ab, welches -Herr Richard Poppe, SblipS- nnd Kra- vattcnsabrilant am Frerbergcrplatz, om3l-v.M. sür sein Geschäfts- Personal arrangirtc. An demselben, bestehend aus Concert, Vogel schießen und Ball, waren etwa M Personen betbciligt. welche tick biS m die frühe Morgenstunde den Freuden des Festes in schönster Eintracht Hingaben. — Da die jetzigen Hochwasser-Signale (Fahnen, Fackeln u. s. w.) von den Ufcrbewolmcrn hier und da nicht ver standen, vielfach aber gar nickt bemerkt worden sind, werden jetzt seitens der Kgl. Waffcrbaudirektion Versuche mit neuen derartigen Signalen und zwar mittelst bunter Lampions u. s. w. vorgenom- mcn. In voriger Woche probirte man am sog. Kanoncnberge bei Strehla die neue» Sigixrlartcn ,,„d wie cS scheint mit befriedigen« dem Resultat.
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