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Dresdner Nachrichten : 02.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-02
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.10.1885
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u ^ nicmcnmdozahuiii« Nesmqrkenod. Volcenimlnuni. bin«», an: Annoncen-/ . vqaleiißem zt. voaur.I vind >ke(i. HageKlatt für Politik, IsLnIM»!. SeMkoeikk MeilE Demreillv. 7«e» ^ «pttibltoU« ' »r.U7. ^Vllä- uvä VellUxel -IlnniUiuix UiltUrL» So!U«t»r»»t ^oli»nnk8t>lian8a 17 tsm ^ir»«>d.vilon vwpliolt f l'.il uu4 t-kNüGe^ 7v .-- ,77^. ' 61. 2se1iLeks1's Z.ssts,iUÄLt llotol LmaUsiidos. Spezialität: ^u§Lbur§sr Lronsn-LrLu, alls 8k««>A«-«S4r -M« irxenä stxvrcs alllloneiren »ill, orspurt madorvalttinx, korlo uvcl »bsnspesou, rvson sr cbuuit beLut'tmxt äis deüsuteoclkta unä loistunZskLbigsto Xanoncon-Pipeilitioll von ttuilolk Ntt8«e, vsesilsu, -ültmsrkt 4. 1-vlpetx, Latkarinvnstr. 12. Lliemnitr, iun. llobannisett'.l 8S^U»»tzHN8MW«-S«r r8«W8»«r8«L«««SWS» VeTtlkSÄVL L» LSL»I>NSIV swpäeklt ill xrSsstor Aniiivrrkl selrr billig uuä sebäu «bis 8»Srt«»I ««isllütt voll ^s»n»8 K)«LLutt. KZI. Ilokliof., tilsstttpatttt« O, pa, 1. u. I. LI., Lin^uog an äer flauer. s C). H«l88«, L§1. Hoü., iLxisssris-HLLiikLetiir, 4L.1tws.rkt. 1'flrrlioli«» Hrsodefnea von Xvulu-ltvn. VorMdrlx« Hunter IxrÜsstv -tunurilil aller 8t1elierelu»«teri»lleu. LxtruIiestellunM" bestens vvrl promptest. Rr. 27Ä. 60. Jahrgang. Autlage: 40.000 Srpl. I w-'ung. u-i'^-uöa.b.titt.tn^u^ Niilier. - Dresden, 1d8o. ^reltag, 2. Oetover. öcranttoortlicher «etalteur tür PvlltlschkS vr. Emil Biere» in Dresden. Schiedsrichter zu lein, hat der Papst abgelehnk, aber das Ver- mittleromt bat er angenommen. Ten Unterschied zwischen beiden Funktionen haben wir neulich schon dargelegt: sachlich laust cs ans Eines hinaus, ob Leo XIII. den Korolincnstrcit zwischen Spanien und Deutschland durch einen Schiedsspruch sodcr durch einen ver mittelnden Rath beendet. Ten» auch im letzteren Falle würde derjenige Theil, der dem Rathschlage des Papstes zu folgen sich weigerte (weil er gegen seine Ansprüche aussiele, sich in den Augen der Welt in'S Unrecht setzen. Der Papst nimmt cS mit seinem Auf träge auch Völlig ernst: die Ucbertcagung desselben ist ihm keines wegs bloS eine Höflichkeitsbezeigung, eine leere, wenngleich glan zende Formalität, sondern ein höchst wichtiges feierliches Staatsge- ichäst. Am Montag sollten unter seinem Borsitze im Vatikan die Kardinale Jacobini, Laurenzi, Czacki, Ledochowski. Bianchi, Farrvchi und Monaco zu einer ersten Berathung zusaininentreten, um einen Ausschuß zu bilden, der die mit den, deutsch-spanischen Streite zu sammenhängenden Schriftstücke prüfen soll. Uns Deutsche intercssirt außer dem polnischen Kardinal Czacki in erster Linie Graf Ledochowski. der abgcsetzte Erzbischof von Pojen-Gncsen. Diesem geschworenen Feind Deutschlands, dem von grimmigen Hasse erfüllten Gegner des Kaisers Wilhelm und des Fürsten Bismarck zu einem bedeutsamen Einfluß aus die Entscheidung einer Teut,chland in hohem Maße intereisirenden rein weltlichen Angelegenüeit vcrholsen zu haben — ans diele Folge der BiSmarck'schen Staatskunst war wohl das Pro testantische Deutschland bisher nicht vorbereitet. Diese Wendung des Karvlmcnstreites muß unS — spanisch Vorkommen. Da cs stelK ein lebhafter Beschwerdepunkt Preußeirs war, daß der friedliebende Papst jenem erbitterten Feinde Wohnung und Schutz im Vatikan gewährte, so könnte die Berufung des Polen Ledochowski zur Mit wirkung an der Vermittelung uns Deutsche niit Mißtraue» gegen den Ausgang selbst erfüllen. Wir unterdrücken jedoch vorläufig noch jetzt olle Besorgnisse und setzen nach wie vor Vertrauen in die Unbefangenheit und Unparteilichkeit des Papstes selbst. Fällt der Natlnchlag des Papstes zu Ungunsten der Spanier aus. wie wir annchinen, so wäre sogar die Mitwirkung Ledochowski dabei ein neuer Beleg für die Gerechtigkeit unserer Ansprüche. Der Eindruck, de r die höllische Anrufung de»-Pr>pstcs' als Vermittler gemacht, ist bei den Katholiken aller Länder tief. Die Franzosen erblicke» darin „die unverhoffte Auferstehung jener heldenmüthigcn Tage, da die Könige den Stellvertreter Christi ihre Streitigkeiten schlichten ließen, da die in Eäen gehüllten Männer sich auf seinen Befehl um armten, ihre bruderniörderischen Streifzüge cinstellten und gehorsam mit dem rothcn Kreuze aus den Schultern nach Jerusalem pilgcrtcn." Aua, die Tage, da der Papst arbiter munclt war und die weltlichen Fürsten zu Kreuzzügen nach den, heiligen Lande schickte, da die Jngnisition bllihte und die Scheiterhaufen lohten — sie werden nicht wieder kommen. Aber ein Abglanz derselben fällt jetzt auf den Vatican. Fürst Bismarck ist in den Mittel» der praktischen Real politik nie wählerisch gewesen — Das erklärt seine Anrufung des Papstes. Wie ist er überhaupt dazu gekommen? Er hatte Spanien das Schiedsgericht einer befreundeten Macht vorgeschlagen. Diesen Vorschlag nahmen die Spanier nicht an. Der ultramonkanc Kultus minister Pidal bemerkte bei der Ablehnung: „Höchstens würden wir den Papst als Schiedsrichter annchinen." Er dachte, der deutsche Kanzler, der sich mit der römischen Kurie immer noch in Differenzen befindet, würde diesen Gedanken blindlings verwerfe». Bismarck aber durchkreuzte den Plan Pidal's und brachte nun selbst den Papst in Vorschlag. Vielleicht dachte er, daß das Papstthum, welches ja dem deutschen Volke soviele Wunden geschlagen hat, jetzt ihm auch einmal nützlich sein könne. Leo XIll. kann bei seinem Wahrspruche nicht ans seine Unfehlbarkeit Pochen oder sich auf gött liche Inspirationen berufen, sondern muß seinen Wahrspruch sachlich be gründen. Diese Begründung fällt der öffentlichen Kritik anheim. Die öffentliche Meinung Europas wirft sich zum Richter des Papstes aus. Ließe er sich von feiner Abneigung gegen Deutschland und seiner Liebe zu Spanien leiten — wir glauben eS nicht — so würde er nicht blos seine erhabene Person, sondern das Papstthnm selbst moralisch schwer schädigen. Sticht eine eigentliche Konferenz, sondem mehr eine Botschafter- Rännion soll betreffs der bulgarischen Wirren in Konstantinopcl zusaininentreteii. Noch immer aber ist weder der Zeitpunkt noch das Programm der Röunion fcstgestellt worden. Wenn es schon eines so großen Zeitaufwandes bedarf, um diese Besprechungen in's Werk zu setzen, wie lange wird es dann dauern, bis die Botschafter die Sachlage geprüft und wie viel länger, bis sich die Großmächte über ihre Maßregeln verständigt haben werden I Ob die ungedul digen und vergrößerungslustiaen Völkerschaften der kleinen Balkan- fälligen Diploma linst Serbiens erweckt überall recht lebhafte Besorgnisse. An sich sind weder die Serben, noch die Bulgaren oder ein anderer der Stämme, welche das illyrische Dreieck bewohnen, durch ihre Zahl bernfen, dort eine tonangebende Rolle zu spielen oder gar die anderen zu beherrschen, zumal gerade die kleineren in ihren Gebirgsheimathen besonders widerstandsfähig sind. Stuf der Balkanhalbinsel wohnen rund 5V» Millionen Rumä nen. 4 Mill. Vulgaren, 3V» Mill. Serben. 2'/» Mill. Griechen. 2'F Mill. Türken und 2 Mill. Albanesen. An eine friedliche Ver ständigung unter ihnen ist gar nicht zn denken, sie fühlen im Gegrnthcil die gründlichste Abneigung gegen einander. Die Griechen sind die wohlhabendsten und gebildetsten, die Albanesen die freihcitS- stolzestcn. die Serben die beanlagtcsten. die Bulgaren die friedfer tigsten und arbeitsamste», die Rumänen die nüchternsten, die Türken die ehrlichsten und trägsten. So hat jede Nationalität ihre Eigen« thümlichkeit, die ihren eigenen Stolz und zugleich bald den Neid, bald den Spott ihrer Nebenbuhler aboiebt. Einig sind die Balkan- Chrislcn nur gegen den gemeinsamen Fenrd, die Türkei — sic soll das Material zu ihrer Vergrößerung hergebeu, aber so wie es an's Theilcn der Beute ginge, zerfleischten sie sich alle gegenseitig. Schon längst wäre dort das Chaos hereingcbrochen. wenn nicht Europa halbwegs Ordnung hielte. Es liegt zunächst noch im In teresse der Kultur und deS Friedens, den Zusammenbruch des letzten Restes der Türkenherrschast in Europa zu verlangsamen. Gerade die noch vorhandenen Stücke de» Lsmanenreiches sind die wcrtb- vollsten: da sich hier die verschiedenartigsten Ansprüche kreuzen, ist die Gefahr eines allgemeinen Brandes umso größer. Keiner abersvon den Balkanstnatcii drängt jetzt so heftig aus baldtzze Entscheidung, tllä sltt'lk si,,'' als Serbien. Alle Serben sind einig, dasjenige Stück von Mace donicn zu erobern, das „Altscrbien" heißt und ihm schon einmal zugesprochen war. Dringe» serbische Truppen dort ei», io würden begünstigt. Auf den Höhen lagert dichter Nebel und überall sind schwere Regenwolken sichtbar, die dauernde Niederschläge in Aus sicht stellen. — Vom K ric gS in i n isteri u m sind sür daS in Gemäßheit deS Gesetzes über die Ausdehnung der Unfall- und Krankenver sicherung vom 28. Mai 188ö mit dem Sitze in Dresden errichtete Schiedsgericht sür säminitiche Betriebe der Kgl. sächs. Militär- Verwaltung der Ober- und Eorpsanditeur, Justizrath Meyer zn Dresden, zum Vorsitzende» und der Gouperncinentsauditenr, Jnstizrath ,1M> «Zinicüb.K.s zum Stellvertreter der Vorsitzenden von Gottichalck zu Dresden, ernannt worden. — Prof. Tr. phil. Johannes WiSlicenu 8 zu Würzburg ist zum ordentlichen Professor der Chemie und Direktor des chemiichen oratorinms in der philosophischen Fakultät der Universität ipzig ernannt worden. — Der zeithcrige Direktor des Kgl. Münzkabinets Tr. Albert Erliste in wurde unter Enthebung von diclem Amte an Stelle des in den Ruhestand getrcncnen Hosrath Büttner zum Direktor , des Kgl. historische» Museums sowie der Kgl. Porzellan- und Geiäß- pörmig ausbräche, welche den Thron" Milän's leicht umwirit. Ta-! sP->mlung eniauut und die Verwaltung der Tiretuon des Kgl. her macht sich die Meinung geltend, daß Serbien ein Stück tür-! Mn»zkab»ietS dem Direktor des Kgl. Grünen Gewölbes Tr. J n l. kischcn Landes wobl zugethcilt bekommen wird. Erbstein mit übertragen. Ter österreichische Reichsrath in Wien wird ei» Präsidium auS! — Gestern früh wurde der Hauptredaktcur unseres Blattes, drei Geheimrälhen erhalten. Tw Tlaven. Feudalen und. Ultta- Herr Tr. Bieren, durch eine Deputation überrascht, bestehend ans sie es nicht blos mit den Truppen der Türken zu thuu bekommen,! sondern müßten auch noch die Ausstände der dortigen Bulgaren und tzjM .s Griechen bewältige», die durchaus nicht Serben werden, sondern > sich mit ibrc» Landsleuten berenügen wollen. Wir honen immer noch, daß der Tliatcndrang der Serben zu zügeln ist. Es ist zn bedenken, dai; die Mobilisirung der Armee ocm Lande schon solche Opfer ans-, erlegt hat, daß, wciui sie umsonst gebracht sein rollten, eine Em-, des montanen besetzen die beiden ersten Stellen mit dem Polen v. Smvlka und dem Czcchcu Grasen E!ai»-Marti»itz. sie räumen den Deutschen die dritte Stelle ein, für welche diese Herren v. Eblumetzky prüientircn. Elfterer lülirt den Geheimrathstitcl nur ehrenhalber, letztere als frühere Minister. Diese Zusammensetzung ist bezeichnend sür die Bedeutung, welcher sich jetzt in Oesterreich die Tcnticben erfreuen: sic kommen in letzter Linie in Frage, sie hinken hinterdrein und müssen sich mit Dem begnügen, was Polen und Ezechcn ihnen übrig lassen. NtnrfteTelegramme der..Dresdner Narstr." vom 30. Scptbr. Berlin. Tie kaiserliche Admiralität giebt die Kreuzerkor vette „Augusta" verloren und macht dies im ReichScinzeiger be kannt. Tie durch das Kommando deS vstastikanischen Geschwaders und die Konsulate der HauptbairdelSpIätze des indischen Ozeans cnigeslcllten Nachforschungen nach dein Verbleib der.Korvette sind ebenso rejnltatloS geblieben, als die durch eine» englischen Dampfer bewirkte». Am I I. Leptember ans den Charpos-Jnieln erhobene Nachfrage gaben Hoffnung, daß die „Augusta" ans einer der ande re» Inseln des indischen Ozeans erlittene Beschädigungen revcrrire. Auch diese Hoffnung ist geschwunden, da seit dem Tage, an welchem die- Korvette Perim verließ, v,er Monate vergangen sind, eine Zeit, Weiche für die Kornette mehr als genügend gewesen wäre, selbst bei Kohlenmangel und havarntcr Maschine einen Haken zn erreichen, so ist keine Hoffnung »icbr vorhanden, daß das Schiss noch schwimmt und die Besatzung noch am Leben ist. Das Schiss hatte als Be satzung 9 Offiziere und 211 Mann, deren Namen der Neichsan« zciger bekannt giebt. Unter ihnen befinden sich zwei Sachsen, der Matrose August Hermann Walt ans Lbercunnersdors und der Ma ter ialienberwaltcr Adoli Hermann Rchitz geb. am 23. Scvt. 18'>8 in Dresden. — Ter „Neichsanzeiger" giebt ferner die Festsetzung der Wahlmänner-Wahlcn ans den 29. d. Nt. bekannt. Die Abge- ordncten-Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus finden ani 5. Nov. statt. Berlin. Ter russische Ministerpräsident v. Giers wurde bei seiner gestrige» Ankunft in Friedrrchsrnhe vom Reichskanzler per sönlich am Bahnhoie empfangen. — Dem Ecntruin und der natto- nallibcrcrlcn Partei ist jetzt auch die frcikom'ervativc Partei »ut einem Wahlaufrufe gefolgt. Während der Wahlaufruf des Ccirtrums sich über die Ausgaben des nächsten Landtages überhaupt nicht anStäßt, fordert der freikvnserpatipe Ausruf u. A. Bereitstellung von Mitteln sür Aufforstungen und Flnßregulirnngen, Reform der direkten Stenern unter Erleichterung der Minder begüterten, Vcnvcndung der aus landwirthschastlichen Zöllen an Preußen fließenden Summen zur wirksamen Erieicbtcrnng drückende: Kommunal- und Schnllasten, Milderung einzelner Härten der Kirchengcfctzgcbrmn. aber enlichie- dene Abwehr gegen jeden Eingriff in die Scbnle als Staatsanstalt. Paris. Ter sich heute darbietende Gcjaminteindrnck über die Lage im Orient erscheint etwas ungünstiger, weil die Rüstungen der Türkei, Griechenlands, Serbiens und Montenegros verstimmen. Obgleich alle Großmächte den Frieden wünschen, ersteht doch die Befürchtung, daß ein neuer Zivifchcnsatt die Balkanhalbinsel ändern werde. Die Berliner Börse war sehr reservirt, die Kurie be- den Herren Prof. Tr. Krieg, Vorstand des Kgl. stenogr. Instituts, Prof. Tr. Zeibig und Stcnographensenior Kirsten. Es galt den: 25jährigen Jubiläum als Stenograph durch Uebcrreichung eines gcichinackvoll auSgestihrtcn GralutationSdipIoinS: „Seinem früheren hochgeschätzten Mstglicdc, dem schon im jugendlichen Alter mit Fcnereiser der Kunst ergebenen Jünger, der sie mit seltener Meister-' sch-ast praktisch geübt, in Wort und Schrift für deren Verbreitung' gewirkt. :c. rc. spricht bei der Wiederkehr des Tages, an welchem er, vor 25 Jahren unter seine Mitglieder ausgenommen wurde, seine Anerkennung und seine besten Wünsche für die Zukunft cr»S. Das Kgl. stcnogravlysche Institut zugleich >m Namen der erweiterten Sitzungen." Ausdruck zu geben. Dr. Bierey erhielt bereits vor seiner > Anstellung ein Stipendnrm behufs seiner Ausbildung als Stenograph. Er war dann nicht blos em sehr geschätzter Landtagsstcnograph. sondern wurde auch als Berichterstatter srir's Dresdner Journal zum Parlament des Norddeutschen Bundes und zum Reichstage gesendet. Seine Berichte wurden nicht blos in Sachsen, sondern auch von den Abgeordneten anderer Länder gern gcleien und von, Letzteren in zweifelhaften Fällen als Autorität angesehen. Durch die stenographiiche Thütigkeit in politischen Kvrperichaiten wurde. der heutige Jubilar selbst zur Politik getrieben, und so war der Schritt ,ü seiner jetzigen Stellung und, Thätigkest zwar Vielen > überraschend (du er Staatsdiener war), aber doch leicht erklärlich. Jetzt wird er bei seiner Arbeit durch Gabelsberger's Kunst wesent lich unterstützt. Wie wäre es ihm z. B. möglich, von größeren Festlichkeiten aller Art die dctaillirtcstcn Berichte zu bringen/ außer mit Hille der Stenographie? Und so schließen wir unö der' Gratulation des Kgl. stenographischen Instituts mit unsern bestcn Wünschen s ür d i e Z u ku n s t an I — Dank dem wohlwollenden Entgegenkommen der Wohlfahrts- Polizeibehörde in Dresden ist es im vorverganaencn Jahre möglich geworden, an den öffentlichen Brunnen der Stadt durch eine cin- rache Vertiefung in dem Abflnßbcckcn einer Tränkgelegenhcit für Hunde, Geflügel und anderes Kleinvieh zu schaffen. Neuerdings ist der (altes Thicrschntz-Vercin wiederholt darum angegangen worden, auch an den nach der Stadt führendenüanptverkchrsstraßen sür das all täglich nach Dresden in großer Anzahl cingesührleSchlachtvich.st'iviesiir die oft aus weiter Entfernung herkvmincnden Zug- und Lastthiere ähnliche Tränkstätten einrnricbte», wie man sie z. B. rii Oberbayem, Tirol n. s. w. fast an jeder belebteren Straße findet. Der Thicr- fchntz-Verciil wird diesen Anregungen gern folgen und beabsichtigt dem Vernehmen nach mit den betreffenden Koniinunalbebördcn wegen Gcstcittung der Anbringung von Tränkslättcn an geeigneten Stellen der Vororte Dresdens, sowie wegen kostenfreier Nebcrlässnng des nöthigen Wassers Schritte thnn. Bei dem humanen Sinn un serer Gemeindebehörden ist zu erhoffen, daß das Projekt eine freund liche Unterstützung finden wird und daß die von dem thierschützerisch gesinnten Publikum lebhaft gewünschte Einrichtung bald in's Leben treten kann. — Das so glänzend gelnngene tt. deutsche Türmest hat den Tnrn - Vercinen Dresdens Manchen, der der Turnsache fern stand, als Mitglied zugefübrt. Jni Turnverein zu Neu- und Antonstadl hat sich der Besuch der Turnstunden zn einer zeithcr nickt erreichten Höhe gesteigert. Es turnten die letzten Wochen an fedcm Abende über 2(>0 Mann, sodnß der Tnrnratl, dieses Vereins vor die Noth- wendigkeit gestellt war, eine Theilnng der Turn-Mitglieder abendcn Uebimgen abgehalten werden sollen. Demznsolge wccden neuen Börscnstrucrgcictzes sowie ans der allgemeinen politischen Lage. Die Kurse von spekulativen Banken waren mehr nominell, fremde Renten vorwiegend schwächer, dcntsche Bahnen gleichfalls vorwiegend schwach, österreichische fest, Montanwerthe nnbeachtet, deutsche Fonds belebt und anziehend. Von Jndnsttien waren Brauereien besser, sonst überwogen Abscbwächungcn. Von öster reichischen Prioritäten waren Iprozentigc Lombardische Gold bevor zugt. Geld flüssig. Privatdiskont 3 Proz. S 1 ett««, l. Oeioder, Na»m. » Uiir. iGeireidemar»». Weizen matt, kiro 11«—1LS, pr. Octoder-Novcmber U>2,00, »r. Avril-Mai i«1.W. Roaacn «alt. I»r« I2«.c»0—IM.ao, »r. Ortodcr-Rovemdcr IM..',», pr. AprU-Mal II»,M. RüdiU unperlndert, loco —, pr. October-Aooemlier 1ü,7«, »r. «pril-Moi 16,7». Spirttul fia«, loe» 3SH». pr. Oclobrr-NoprmtrrM.ov. pr. Noo.-Dcccmber 3».»», »r. «Vril-Mal 1SM. Vrirolrnm 7.8». r> r « tl» u, 1. Oeioder, Nachm. iBclrcidcmarl». Spiritus pr. >0» Liirr 10« Proc. pr. Oktoirr-Novrmtrr 88,7», pr. Novembcr-rcccmbkr 38.3», vr. April- Mai M.7«. wrizcu »r. Oetotrr —. R»,i»en pr. Oeiobrr.Novrmbcr I32H». pr. »loormber-Deremder >31,««. pr. April-Mai lli.O». RSdöl lor» pr. Octobrr- Novemdrr 1S2>», pr. N»».-Drr. —, pr. April-Mai 17H0. Zink vuverSnpcrt. — Wetter: VchS«. »»»Po», 1. Oktober, vorm. 11 Nhr 1» Min. Tonsok« M',„ pr. November I81S«r «uistti S3 .. Italiener A3»',. Lombarden >»'/«. Aon». AArkcn 13" Iproe. t»»d. «Mttikaner IN',». Iproc. Unaar. Goldrente 78 Oeslerr. Gold- r«»«e 8r,«0. «zcl. Vre«-, gonsoi» 102',,. ikavpirr «1" „, »ene 1 /« A»io. Ottomanbank S',». Snez-Aetie» 7S>». — Sttmmun»: Flau. — Wetter: Schön. Franksnrt «. M., 1. Oktober. Yrebi« 22«>l«. Ltaatsdavn . Lom- »arden I»7>/<. Galizier 183' ». (kabbter «Z3 iproe. Nnaar. Golbrente 78'/,. Gotibardbahn —. Llöconio —. Darmstiidter —. Stllk. « «» n . 1. Oetober. Trebli 281.«». Staa'Sbabn 281,23. Lombarden 131,28. Nordmrsi». 1««,»». Marfnotrn KI.S2. Nna. lkrrdl« 282.K». — Schluff »elfer. Bart», 1. Oktober. Schlnif. Rente 8»L2. Anlttbc >»»,17. Italiener »1,1» Staatbdahn »75. Lomdarbtti r7» 23, »,. Prioritäten —. Spanier L7>/„ Oift. Golbrente —. »gypter 323.»». Ottomanen 128 /«. Schwach. Von Anfang nächster Woche Montags und Donnerstags die StMen- ricgcn und zwei Männerricgeii als 1. Abtheilimg, Dienstags »nd Freitags dagegen die übrigen 6 Männerricgen als 2. AbtyeÜmig turnen. Herren, welche einer Mnnncrricgc bcizntrcten beabsichtigen, haben freie Wahl unter den gedachten zwei Abtheilnngen. Der Tnrnrath hofft, daß durch dielen Beschluß die heikle Theilnngsffage zn des Vereins und aller Mitglieder Gunsten gelöst und dadurch zugleich jedwede Bedenken, die infolge der Ucbcrstillung der Halle m gcstinvlicitlichcr Bestellung kaut wurden, beseitigt worden sind. — Ter bei der Material-Verwaltung der Kgl. sächf. Staats- bahncn in Dresden-Neust. N. beschäftigte Ausgeber R. Tittman u feierte am 29. September o. sein 49jähriaes Dienstjnbiläinu und ist dem Jubilar an vielem Tage von der Kgl. Generaldirektion durch Herrn Banratl, Bcrgk ein Belobigungsschreiben sowie ein ansehn liches Geldgeschenk im Beisein der übrigen Arbeiter feierlichst über reicht worden. Auch von dem Werkstätten- und Betriebspersonnlc wurde Herr Tittmann mit schonen Geschenken überrascht. — Die nächste öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses der Kgl. AmtShauptmannschaft Dresden-Altstadt findet Dienstag, den 6. Okt. d. I., Vorm. 9 Uhr statt. — Die Ausführung der vom Kgl. LandcSkonsistorium zur Aus schmückung des südwestlichen Giebels der St. Marienkirche in Zwickau znaesicherteii drei Statuen ist von der genannten K irchen- bchördc den» Bildhauer Oskar Nassau, hier, übertragen worden. — Mit Beginn des Wintersahrplanes ist der im Sommer be stehende direkte CourierziigS-Anschluß an den um 8 Uhr 15 Min. früh nach Leipzig abgchendcn beschleunigten Personenziig in der Richtung nach Thüringen weggeiallen. Die Anschlüsse bleiben ' Ubr Vm Lokalcö unr» SStMchcS. — Die kaiserlichen Hochwildjagden in Steiermark, an denen aber vom erhalten durch Vermittelung des uni II Ubr Vorm Magdeburger Bahnhof nach Halle verkehrenden Eourierzuaes, welcher dort an den Courierzug Berlin - Bebra anschließt. Die direkten Billets nach thüringischen Stationen haben auch — mit Ausschluß König Albert TheÜ nimmt, werden vom Wetter leider nicht! der RetourbiNcts — zn diesem Zuge Gcltuna via Lalle und die
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