Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.07.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190607171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19060717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19060717
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-07
- Tag 1906-07-17
-
Monat
1906-07
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rrouxt roslxe», ^axvnäfrlsod«» ^el»«v s»mm«tMeiod« 8»ut ooä dlenäsock seltvuou Delut ü 8tiloll 50 kk. üdoriU 2u k»den Stvckenpkvrä! LiUoiwüIvL-Svttv vertllcheS «nv GSchftsches. — Recht lebhafter Verkehr entfaltete sich am vergangenen Sonntage auf den hier einmündende» Eisenbahnlinien in folge de» angenehmen, »u AnSflügen verlockenden Wetter-. Ab« grseden von den von Leipzig und Berlin hier eingetrosfenen Gonderzügrn, deren Benutzung eine znsriedenstellende war, machte sich die Abfertigung von i»-gesamt 25 Sonderzugen zur Bewällt- gu»g de» Reiseveikehi- nötig. Bon diele» Zügen komme» je 11 auf die Pirna—Schandau» und Tharandt-Freiderger Linie: je ein solcher Zug wurde von Döbel» nach Dresden und von Klotzsche nach Dresden gebraucht. Ferner beanspruchte der Ver kehr aus der Müglitztaldahn einen Sonderzug von Burlhardswalde— Max«» nach Mügeln b. P. — Der am Sonntag halb 12 Uhr vormittags aus dem hiesigen Hauptbahnhofe von Berlin, eingetroffen« Sonderzug brachte 868 Personen, und Mar 25 Reisende in der 2. und 843 in der,8. WaaeMasse. Hiervon hatten 20 in 2. und 458 Per sonen in 3. Klaffe Dresden als Reiseziel gewählt, während die übrigen nach Schandau weiterreisten. — Der ebenfalls vorgestern von Leipzig nach der Sächsischen Schweiz abgesertigte ' kurz nach Halo 8 1" geringen Betrag, der für eine Radfahrkarte zu erlegen ist. Wer, daher Geldstrafe und Aerger noch obendrein vermeiden will, löse, sich schleunigst eine Radfahrkarte, ehe er da- Stahlroß besteigt. — Am Mittwoch findet in der Große» Wirtschaft im Große» Garten Doppel-Konzert vom MusikkorpS de-178. Infanterie- > Regiments an» Kamenz Dirigent: Königl. Stabshoboist F. Bier) j und der Kapelle de- Hauses unter Leitung de- Musikdirektor- A. Wentschcr statt. — In Franke» Etablissement (Großer Garten) findet hente von nachmittag- 6 Uhr ab große-Militär-Konzert, ansgesührt von der Kapelle de- 13. Jäger-Bataillon-unter Leitung des StabS- hornisten Hellrirgel, statt. — Gerinaste Fahrwassertiefen aus der sächsischen Elbstromstrecke sind am 14. Juli 1906 bei einem Wafferstande von 120 cm unter Null am Dresdner Pegel gepeilt worden: zebäuden und einigen Nebengebäuden niedergebrannt. entstände Sonderzug traf kurz nach halb 8 Uhr früh auf hiesigem Haupldahnyofe ein und beförderte insgesamt 449 Reisende, von denen 284 nur bis Dresden fuhren, während die übrigen nach Schandau weiterreisten. — Sonnabend den 2l. Juli wird wieder ein Sonderzug von Leipzig nach H a m b u r g rc. abgelassen nnd zwar vormittags 11 Uhr 26 Minuten vom Magdeburger Bahnhof aus Der Fahr- kartenverkaus wird am 18. Juli abends 6 Uhr geschlossen. Reuende von hier finde» noch mit dem Personenzuge vormittags 8 Uhr 15 Minuten ab Hanptbahnhof Anschluß. — Vor 55 Jahren, am 15. Juli l85l. wurde die 164,60 Kilo meter lange Eisenbahnlinie Leipzig- Hos in ihrer gesamten Ausdehnung dem Verkehr eröffnet, nachdem deren größte Bannlcrke, die Viadukte über das Göltzsch- und Elstertal, sertiggestellt waren. Unter den hente im Bereich der sächsischen Staatsbahnen errichteten 14^4 Brücken sind die höchsten: Göltzschtalvindukt bei Netzschkau 77 Meter, Efftertalviadukt bei Jocketa 68 Meter, Muldentalviadnkt bei Göhren 67 Meter, die Länge beträgt bei der erstere» 573 Meter. Die Oberleitung de» Baues war dein damaligen Ingenieur und Major Wille anvertraut. — Die im Seidefelder Bunde organisierten Lithographen und Steindrucker hielten am Sonnabend abend in den Dlumcnsälen eine von etwa 800 Personen besuchte Bersammtung ab. in der Stellung genommen wurde zu dem Ergebnis der Verhandlungen mit dem Arbeitgeber-Schutzverbande in Stein- druckrreien. Der Referent Herr Meßner sowohl als auch alle übrigen Redner sprachen sich dahin a»s, daß die Ausgcsperrteu jetzt aus keinen Fall wieder in die Betriebe hineiugehen sollen, bevor nicht vom Schntzverband annehmbare Bedingungen mit dem Senefelder Bund vereinbart worden seien. Jedenfalls soll aber von ihrer Sette von weiteren EinigunaSvorschlägkn abgesehen werden, weil dies vom Schntzverband zu ihren Ungunsten auSgenntzt nnd dadurch eine gewisse Unsicherheit hervor- aerusrn worden sei. Daß m einigen Dxuckorten die Arbeit bereits wieder ausgenommen worden sei, weil befriedigende Vereinbarungen getroffen worden seien, wurde von fast allen Rednern bestritten oder als entstellt bezeichnet. Vorläufig soll der Schntzverband überhaupt ignoriert werden, um dessen Mitglieder znm Abbröckel» zu bewegen. Die Versammlung trug sich mit der Hoffnung, daß die Aussperrung ans diese Weise nicht mehr allzulange andanern könne, weil die einzelnen Arbeit geber, mit Aufträgen überhäuft, in Gefahr schwebten, sie der aus ländischen Konkurrenz abtreten zu müssen. In der Debatte wurde auch auf die das Steindluckgewerbe noch schwer belastende Lehr- lingSzüchterei hingewiese» und ferner das Vorgehen des Schutz- verbandeS gegen eine Bautzner Firnia scharf gegeißelt, nach dem deren Abnehmer erstlcht worden seien, dieser Firma die Aufträge zu entziehen, weil sie sich der Aussperrung nicht angeschlossen habe. In der am Schliisse angenommenen Resolution wurde von de» Ver handlungen des Schntzverbandes Kenntnis genommen, das Resultat aber als eine Verhöhnung der Organisierten angesehen. Der Vor stand des Senefelder-Bnndes wurde beauftragt, Verhandlungen mit dem Schutzverbande bis auf weiteres abzulehnen. — Znm 28. Male sendet in diesem Jahre der Gemein nützige Verein Ferienkolonien ans. Viel Segen ist in diesem langen Zeiträume gestiftet worden, mancher Sonnenstrahl ist in bekümmerte Herzen und Familien gedrungen. In der Hoff nung auf weitere werktätige Unterstützung hat der Ausschuß für 900 Kinder eine Ferienpflcae geschaffen. Unter jener Zahl sind gegen 100 Kinder der „Ländlichen Fericnpslege gegen Bczahlnng". für die die Angehörigen die Kosten trage», »nd 359 Kindcr. dir sür Rechnung hiesiger Firmen Ferienpslege erhalten. Von den 14 Knabenkolonien zu je 25 Kindern finden zwei im Kliugenberger Sommeiheim (Führer Lehrer Hecger und Arzt) und zwei in Sn»da (Lehrer Gerhardt und Maier) ei» Unterkommen, je eine in Fürslen- walde (Lehrer Poppe), Heidersdvrs (Lehrer Prager). Hennsdvrf (Lehrer Wetzel). Löwenhain (Lehrer Patzia), Brcilena» (Lehrer Weber), Großröhrsdvrf lLchrer Zenker), Licbenan (Lehrer Heß), Liebstadt (Lehrer Richter). Reichenau (Lehrer Bergmann) und Schönseld (Lehrer Obenaus): vier Mädchenklasse» sind in den Kliugenberger Heimen (Oberin v. Friesen, Frl. Biclaß. Frl. Börner, Frl. Röthjg), zwei in Fraiienstein (Oberl. MüKliriedel und Lebrer Köhler). >e eine in Obercolmnitz <Frl. Götti. Kleinbobritzscb (Frl Köhler). Pfasfendorf (Frl. Lasch). Lichlenbnin (Frl. v. Wolssersdvris), Wrisa (Frl. Knanthe), AintShaiiiersdorf (Frl. Angnsti» I). Elausnitz (Frl. Rahnseld), Falkenhatii (Irl. Augustin II). Hnnsdvrs (Frau Müller), Kovpelsdorf (Frl. Otto), Liebstadt (Lebrer Woblrab) und Pavstdorf (Frl. Kübel) nntergebracht. Unter diesen 36 Abteilungen find 11 mit Selbstverpslegung, 25 mit Gasthvfsoerpflegnng. 2? Kolonien verbleiben 4 Woche», die übrigen 3 Wochen auf dem Lande. Ueber 1200 Gesuche armer, schwächlicher Kinder lagen bei dem Gemeinnützigen Verein vor: an der Aussendnng ans Ver- rinskosten sind nur 400 beteiligt. Die öffentlichen Snnniilnngen ergaben geye» die Vorjahre bedeutend weniger, sodaß sich der Aus schuß zu seinem Bedauern in die Notwendigkeit versetzt iah, so viele Gesuche unberücksichtigt lassen zu müsse». Ans denoelben Grunde sollen auch 2 Abteilungen der sogenannte» „Nachpslege" sallen. Die nusgewählten Kinder werden am Donnerstag ilne» Fnhiern und Führkrilineii zngeteilt. Die Abreise erfolgt nm Sonnabend. — In der unter Leitung des ttellverlretende» Ode,Meisters Weis) statt gefundenen JohanniS-OuartalSveriammlnng der Bürstenmacher KrriS-<Zrva»ys-) Innung Dresden wurde beschlossen, bei säumigen oder böswilligen Beitrag,ahlenden «in Jnnungsmitglied zu wäh len, wellbeS sich über die Verhältnisse b«S Betreffende» erkundigen soll. HieiZu wurden die Meister Fabian und Striealec gewählt. Zu dem am IS. biS 21. August hier im Dole! zum Karserhos Nattsi»denben Verbanbstag wurden die Obermeister Micklich und Weih, sowie Meister Nüopel, Wei, dimer, Fabian und Koch als Abgeordnete gewählt. Es wurde gleich,eilig Bericht Über die Vorbereitungen ,u de», Verbanostag erstattet. Aus diesem fit heroarzubeden, daß die glelchzeing i»N den« Verbgnnöiag st-ttfindende Ausstellung für Handwerkszeug, Materialien, Rohstoff usw reichlich mit Anmeldungen bedacht worden ist und ein gttnltigcs Resultat verspricht, den festlichen Empfana der Gäste ist alle« »orbereitet und auch eine ollpiatz Krippen, 7,b kn> osta, -3,0 Km ddrtal m der an der an der Mitte der Stroh- «laß. Fahrrinne maltante inaitant« Zentimeter Ikü 160 175 16L 150 »KV 17V 165 t« 180 170 IKK 180 170 >70 178 178 >78 1KS 168 i«S 17L 165 ik» 175 165 ,«ö 185 ISO ,70 185 160 ,80 I. Zwilche» Schöna <i»chl.-böhm. Srenze) und Pillmh (Fähre, »et Zoll de, Post . bei Söbrigen a. b. Föhre, tt.V km II. Zwilchen Ptllnth und Wtldberg bet Spattehol,' Sägewerk, 4i,0 km ... . bet »tteberpogrts, 4».ö km bei Dreöden, garistratze, b4.V km bei , an der Augustuöbriicke, dö,i km. HI. Zwischen wildberg und Itattzsch (sacht.-preuß. Grenze, bei Schaltender«, 7K,a km bet Sörnewitz, 77,5 km bei NeuhtrlchNct», gö,0 km bet Jahnabachmllndnng Riesa, 107,0 km . . Die vorstehend angegebenen Slromftesten sind die teichtcften »nd die dabei stehenden erliefe» sind die wirklich gkinestenen, nicht di« Fahr- oder Tauchiicsen, die jeder Schgser stir (ein Fahrzeug leibst ,u bestimme» Hai. — In Grünberg bei Langebrück setzte der Gutsbesitzer Wilhelm O. seinem Leben ein Ziel, indem er sich mit einem Rasiermesser die Puls ad ern öffnete und sich in der Scheune erhing. Ö. litt schon längere Zeit au geistigen Depressionen. — Am Sonntag ist a»S dem abends 9 Uhr 32 Minuten von Chemnitz nach Narsdors verkehrenden Petsviienzug zwischen dem Hauptbahnhof Chemnitz und der Zweigstelle Küchwald ein Reisender h e r a n s g e st ü z t und überfahren worden. Der Unglückliche, ein Zlcgelciarbeiter aus Zestow, wurde schwer verletzt aufgehoben. Für die Bade- und Reisezeit. Die geehrten hiesigen Leier der „Dregdner Nachrichten-, die di« Zeitung nach den nachgeiendei wünschen, wollen der Unterzeichneten Hauptgeichästästell« rechtzeitig darüber Mitteilung zugehen lasten, damit die Ueberweiiung pünktlich erfolgen kann. Dem Ueberwestungiantrage ist deutlichr Namen»-. vriS- and WohnnngSangate deizustigen, auch ist die Im Deulich-n Retchäpostgebiete — Oesterreich berechnet noch besondere Gebühren — «rtorderiiche Urterweisung-gebtihr von l Mk. stir ein Aalender- Bterteijahr, 40 Pf. sür «inen Monat nebst etwa noch zu entrichtender BezugSgebühr vor ber Abreise an uns ein,»schicken. Für Ueber» Weitungen, weiche inmitten eines Monat» beginnen und im Lause des nöchstsolgende» Monat« ablauscn, sind die UeberweisungSgebühren sür L Monate -- so P». zu entrichte». Die Ueberweitnngen verstehen (ich postlagernd, können st» Denlichen Reichlpostgebtet« aber auch b!S i» die Wohnung beantragt werden; da» Bestellgeld von >e 14 Ps. stir den Monat würde dann gleicht«»« vorher an un» mit zu zahlen sein. UeberweisnngSanträge, denen »te envähnte Gebühr nicht heilte,t, wüsten unerledigt bleiben. Di- Leser, welch« die „Dresdner Nachrichten- durch dt« Post empfange», wollen dagegen sich in gleicher Angelegenheit nur a» bat Postamt ihres Wohnortes wenden, bei weichem ihre laufende Be stellung ersolgt ist. Hebe, weistingon innerhalb de« L-utfchen ReichS- Postgcbiete« werden leite»« der Postämter gegen eine Gebühr von SV Pf., im Berkehr mit Oesterreich und fremden Länder» gegen eine solche von I Mk. »»«tzelührt. Für diejenigen, welche die „Dresdner Nachrichten" täglich aus Reisen z» lesen wünsche», ihren Aufenthaltsort aber häufig wechicsn, sind be sondere Relsr Ikreiizbandseiidungcn eingerichtet „nd beträgt die Gebühr hiersür bei täglicher Periendung nach jedem Orte im Deutsche» Reich« und Oesterreich-Ungarn (bis zu lVO Gramm, monaliich 2 Mk. 80 Ps., «ach de» Länder» de» Weltpostvereins monaliich 4 Pik. 50 Pf. Hauptgeschäftsstelle Ver „Dresdner Naisrichteu" Mnrteiistratzc 38. Verhandlungen Mischen den Vertretern des Ver- tscher Buchbinderei best tzcr, des Deutschen^ Buch- tzartie in di« Sächfische Schweiz voraeseheir. Zum Schluß wurde» »och verschiedene Angelegenste»«», welche sich zu diesem PerbandSiag sowodl, als auch zu dem slanffndende» Jnnungstag in Gtauchau. wo die Iu >nna durch den 2. Obermeister Weiß vertreten sein wird, als Verhandlungvlloffe eignen, beraten. — Polizeibericht, 16. Juli. Einem 5iähnsien Knaben und einem 6jätmaeii Mädchen wurde an, 9. Jnli nachm, gegen 3 Uhr auf der AugSburger Straße in der Nähe des Landgrabens von zwei unbekannte» Knabe» ein gelber Kinderleiterwagen ent- rffseir. Vermutlich ist der Wagen nnr verschleppt worden. Um Mitteilung lachdienltcher Wahrnehmuiige». „isbesondere über den Verbleib deS Wagens, a» die Kriminalpolizei wird gebeten. — Im Zimmer Nr. 31 der Königl. Polizeikirektion liegt ein vermutlich gestohlener Herrenring mit blauem Stein zur Ansicht auS. Der Eigentümer mag sich daselbst zu 6 1 924/06 melden. — Am letzten Sonnabend und Sonntag wurden in verschie denen Gegenden deS Stadtgebietes polizeiliche Revisionen der Radfahrer vorgenommen, um festzustellen, ob diese im Besitze der vorgelchriebeireii Nadsabrkarte waren. Obschon diese Revisionen nnr kurze Zeit dauerten, io wurde» doch sehr bald weit über 100 Radfahrer betroffen, die ohne Legitimation wäre». Sie wurden entweder kogleich an Olt und Stelle abgestrast oder zur^ Anzeige gebracht. Jedenfalls übersteigt die Strafe bei weitem den — Die Landes deutscher Buchbindercibesitzcr. des Deutschen blttderverbandes und den Streikenden, die am Sonnabend tm Deutschen Buchgen>crl>ehause in Leipzig begonnen hatten, wurden am Sonntag fortgesetzt. In mehrstündiger, zum Teil recht erregter Debatte wurden im großen ganzen die De- diiigungeit festgesetzt, unter denen beide Teile vorbehaltlich der Zustimmung der Gesamtheit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einem Friedensschlüsse geneigt waren. In den Haupt punkten wurde auch eine Einigung erzielt. Dagegen konnte man bezüglich einiger Nebenpnnkte zu einem E»rversländnrs vorläufig nicht gelangen. Bekanntlich ist die Arbeit von den Gehilfen zum Teil unter Nichteinhaltung der Kündigungssrist niedergelegt worden. Die Arbeitgeber, die besonders mit Rück sicht aus ein Stuttgarter Gerichtsurteil an der Schadenersatz pflicht der Streikenden sesthalten, vertraten diesen 'LtandpunÄ auch am Sonntage. Besonders hierüber kam man vorerst nicht zur Einigung, so daß die Verhandlungen vorläufig abgebrochen wurden. Später hatten die Einig ungsner Handlungen Erfolg. Der Verband der deutschen 'Vuchbindercihesitzer hat mit dem Arbeitnehmerverbaltd einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem auf Grund des alten Tarifs ein fünfjähriger Friede im Buchbinderei-Gewerbe gesichert ist. Der Vertrag bedarf noch der Bestätigung der Hauptversammlung der streikenden Buch binder, es ist aber zweifellos, daß diese Bestätigung erteilt und die Arbert in den nächsten Tagen in allen Leipziger, Berliner und Stuttgarter Buchbindereien wieder ausgenommen werden wird. — Tie von dem Polizeianrte in der Stadt Leipzig auf die Ergreifung deS am 6. Mai 1882 in Pötschkehmen ge borenen Schreiners FrairzKöhle r, des Mövdcrs des Schutz- uianns Tag, ausgesetztc Belohnung ist aus 600 Mk. erhöht worden. Leipzig, 16. Juli. Unter dem Verdachte, den Hand- wevk?>hnrichen Herzog bei Paunsdorf ermordet zu haben, wurde der StcinbruchAardeiter Mar Reiche aas Polens in Vrandjs verhaftet. Unter starrer Bedeckung wurde der Verhaftete ins Gefängnis in Grimma eingeliesert- — Bei dem Gsschästssührpr eines Gewerbtreibenden in Leipzig erschien ein etwa 24jähriger, gutgeklcideter Herr mir kleinem blondem Schnnrrbärtcheir. unter dem Arm eine große Aktenmappe, und stellte sich als den Bureauvorstand des Herrn Justizrats Moll in Stollberg vor. Er erklärte, der genannte j JuMrat erbiete sich, da ein Verwandter des Prinzipals des! Geschäftsführers eine FrecheitSstrafe zu verbüßen habe, ein! Beurlaubungsgesuch für den Sträfling anzufertigcn, wenn sin ! Vorschub von 20 Mk. entrichtet werde. Der Geschäftsführer l gab nun Mar nicht 20 Mk., aber doch Geld an den Erschienenen i hin, als dieser ein . Bürgerliches Gesetzbuch und ein angeblich ^ zur Legitimation dienendes Schriftstück hinterlegte. Hinterher stellte sich heraus, daß der genannte Jnstizrat gar nicht existiert, die Sache also Schwindel ist. Der Unbekannte scheint mit der Person, die kürzlich inDrcsden ein ganz ahn- liches Manöver versucht Hatz identisch zu sein. Dort war «in Komplice des Betrügers verhaftet worden. — Der Bäckermeister Herr Panrpel in Reinsdorf bei Zwickau feierte mit seiner Gattin das goldene Ehejubiläum. — In Zeulenroda ist am 14. d. M. das bekannte „Hotel zum Anker" in der Greiz« Straße nebst anstoßenden Hintei- DaS Feuer durch Selbstentzündung von Heu entstanden sein. — Die Einwohnerzahl der Stadt Plauen t. V. betrug Ende Juni 106791. — Dem Arbeiter Karl Gottl. Hänschke inOberoderwitz. welcher bei der Firma Hermann Reichel länger als 30 Jahre bsskHäiftiat ist, wurde das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen. — I» der Aktielibierbranerei in Lübau verunglückte «in Braugehtlse tödlich. indem er in den 16 m tiefen Fahrstuhl schacht stürzte. — Der Schulvorstand zn NeugerSdors bei Löbau beschloß. Schulgeld von Eltern, deren Einkommen nicht höher als 500 M ist, nicht zn erheben und den betreffenden Kindern sogar die Lehr mittel unentgeltlich zu liesern. Beträgt das Einkommen der Eltern nicht mehr als 750 M.. io sollen diese nnr sür ein Kind, bei 750 M. bis 1000 M. nnr sür zwei und bei 1000 M. bis 1300 M. nur für drei Kinder Schulgeld bezahlen. Neugeisdorf hat etwa 5000 Ein wohner. — Landgericht. Der 1876 in Dresden geborene Kellner Paul Richard Paulig hat sich i» geheimer Sitzung vor der 5. Fericnsiraikanimer wegen Siltlichkeilsverbrechens nach 8 176,3 des Strafgesetzbuches zn verantworten. Das Urteil lautet auf 8 Monate Gefängnis. — Der 1878 geborene Markthelser Karl Theodor Mar Metzer hat sich als Angestellter eines hiesigen Butler- und Margarinegrschästs Unterschlagungen von nicht erheb lichem Umfange — cs handelt sich im ganze» um etwa 90 M. — zu Schulden kommen lassen. Schlimmer wurde das Vergehen des Angeklagte» dadurch, daß er Quittungen sälichte, um die Un redlichkeit zu verdecken. Der Gerichtshof erkannte auf 3 Monate Gefängnis, wovon 1 Monat als verbüßt gilt. — Der 1879 in Scrkowitz geborene, wiederholt vorbestrafte Arbeiter Arthur Max Vetters hegte vor etwa 4 Woche» den Munich, aus- znwaiidern, brauchte aber dar» notwendig einen Ncilckofscr. Um die nötigen Mittel zur Anschaffung eines solchen zu er langen, stahl er am 2l. Juni ans einem Grundstücke des Holienthalplatzes vier Blumenstöcke. Diese wurden später in den nahen Anlagen versteckt nnsgefunden. Vetters erhält wegen wiederholten NücksallS - Diebstahls 4 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust, 2 Wochen Gefängnis gelten als verbüßt. — Ter 24jährige Stallschweizer Ernst Adolf Schubert läßt sich trotz wiederholter Vorstrafen von Eingriffen in fremdes Eigentum nicht abbringen. Am 29. Juni stieg er über einen Zaun in ein Grundstück der Hohenstciner Straße nnd stahl vom Bleiclwlntze ein Franenhcmd, um es zn verkaufen. Die sechste Fcrienstraskninmer schickt den nnverbcsserlichen Dieb ans 1 Jahr ins Gefängnis und spricht ihm die Ehrenrechte ans die Dauer von 2 Jahren ab. — Ohne auch nnr im Besitze eines „Nickels" zu sein, bestieg der 18<Ä i» „Goldbera^ geborene vorbestrafte Zigarren- arbeiter Rudolf Heinrich Brnno Schol am Abend des 17. April aus dem Postplatze zwei Straßenbahnwagen hintereinander, um nach seiner in Vorstadt Piescben gelegenen Wohnung zu gelangen. Die Stiaßenbahnwageiiführer wiese» den blinden Passagier ab, bekamen aber nur beleidigende Worte zur Antwort. Sch. hat sich riunmehr wegen Rückfallbetrngs in 2 Fällen und Beleidigung zu verantworten. Das Gericht nimmt an. daß der damals stark angetrunkene Angeklagte eine DerniögeiiSschädlgniig der Straßen bahn nicht beabsichtigt habe, nnd verurteilt ihn nur wegen Belei digung zn einer Woche Gefängnis. — Der 1879 in Nicdergorbitz geborene, vielfach vorbestrafte Arbeiter Max Richard Lange kehrte am 7. April in der Stehbierhalle eines hiesigen Restaurants ein und „klrplomanierte" von dort ein auf kurze Zeit in der Hausflur eingestelltes Fahrrad. Am 12. Juni stahl er in Cossebaude einem Wohiiiingsgenosse» die Taschenuhr mit Kette. Das Urteil lautet ans 8 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust: die Unter- snchniigshast wird mit einem Monat Gefängnis angercchnet. — Als Erbschleicher und Betrüger hatten sich vor der 5. Ferienstraf- kammer zu verantworten der 50jährige, empfindlich vorbestrafte Vor liebe ter Friedrich Hermann Lehmann aus Zabeltitz und dessen gleichfalls nicht mehr »iibcschvllene Ehefrau Amalie Bertha geb. Müller aus Naundorf. Die Angeklagte» wohnten in Kötzschen- brvda mit einet kränklicheil Dame in einem Hanse. Die Kranke wurde bis zu ihrem Tode von der verehelichten Lehmann gepflegt und übergab kurz vor ihrem Tode der Lehmann als besondere Anerkennung ein Sparkassenbuch über 200 M. Ein lage als Geschenk. Das war der Pflegerin aber zn wenig. Als am 2. Mai d I. die Dame starb, begaben sich die Eheleute Leh man» i» deren Wohnung und vertauschten das ihnen znstehende Sparkassenbuch»^ einem anderen, welches über 780M. lantete. Die rechtmäßigen Erben beiiicrkteii jedoch diese Unterschiebung und er statteten Anzeige. Die Angeklagte Lehman» behauptet vor Gericht, zu dem Tausche berechtigt gewesen zu sein, da ihr die Verstorbene wiederholt eine hohe Belohnung versprochen habe. Der Ehemann stellt jede Beteiligung in Abrede. Der Ehemann erhält 1 Jahr Gefängnis und 2 Jahre Ehrverlust, die Frau 6 Monate Gefängnis i bei elfterem gilt ein Monat Gefängnis als verbüßt. — Im Geschäftsbereiche des Kultusministeriums ist erledigt: die Kirchschulstclle zu Schmaimewid bei Dahlen. Außer sreicr Amtswobnung und Gartengenuß I20l> M. Grundgehalt vom Schul- övo Di. vom Küchendienste, ISS M. für Ueberstunden i» der Fortbildungs schule und im Turne» und gegebenenfalls 80 M. für.Handarbeitsunterricht an die Lebrerssrau. Bewerbungen bis 24. Juli an den Königl. Bezirkü- schnlinspcktor zu Oichatz. — Zu besetzen ist die Schnitzelte in Raum bei Hartentzeln. Neben freier Wohnung und Gartennutzung 1280 M. vnm Schuldienste, 188 M. vers. Zutage, 6,3b M. vom Küchendienste, 110 M. sür FortbitbnngSfchul- und 82,K8 Dt. für Sommerturnunlerricht, anßerdem 65 M. an die Frau sür Nadelarbeitsunterricht, falls diese dazu befähigt ist. Gesuche bis 31. Juli an Len Bezirksschulinspektor für Zwickau II, Dr. Scherfig. , AuS de» amtlichen Bekanutmachunae» Vom 19. Juli ab wild die Feldgasse in ganzer Länge wegen Einbaues von Postkabelkancilen auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Neitverkehr gesperrt. — Mit dem Einbau von Postkabelkanälcn in der Liliengasse zwischen .Humboldtstraße und Nöhrhofsgasse soll am 24 Juli begonnen werde». GMerrcchtöregister. Gütertrennung haben vereinbart: der Fabri kant Carl Otto Lobie hier. Conradstrabe 12, und dessen Cbesrau Clara Lobie verw. gew. Iäbnrchen geb. Wrllien : — der Architekt und Steinmetz- meister Johann Georg Svitzbartb hier, Lindenaustraße 6, und dessen Ehefrau Martha Eliiabith Spitzbarth geh. Wilhelm. Zwangsversteigerungen. Im Dresdner Amtsgerichts- bezirk sollen zwangsweffe versteigert werden: das im Grundbuche für Blaiewitz Blatt «7S aus die Rainen Max Nikdorss und Olga Nrxdorss eingetragene Grundstück am 13. Sevtember, vormittags '/,I8 Uhr. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 14.7 Ar groß und aus 53 670 M. geschätzt. Es besteht aus einem Wohngebäude mit Garten und liegt in Blasewrtz, Bartelvesvlatz 3 : — das in, Grundbuch« sür BrieS- n i b Blatt 3N5 aus den Namen des Ingenieurs Wilhelm Otto Köhler erngklragene. infolge dessen ErgentumSverzichtS herrenlos gewordene Grundstück an, 18. September, vormittags Uhr. Da« Grundstück ist nach dem Flurduche 8,7 Ar groß und auf 34 460 M. geschätzt. Es be steht aus Wohnhaus. Los und Garten und liegt in Briesnitz, Berg straße 2 : — das im Grundbuch- für Löbtau Blatt 675 aus die. Namen des Bauunternehmers Wilhelm Reinbvld Hähne und deS In stallateurs Wilhelm Robert Wend als Gesellschafter zu ungeteilter Hand eingetragene Grundstück am 20. September, vormittags ' p> Uhr. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuch« 8,1 Ar groß und aus 58 866 M. geschätzt. Es besteht ans einem Wohngebäude mit Losraum und Vorgarten und liegt in Dresden-Löbtau, Stoll« ftraße Nr. 2 I: — das im Grundbuch« für Striesen Blatt I82l aus den Namen de« Malermeisters Linus Bernhard Hosmann eingetragen« Grundstück am 2». September, vor mittag« 9 Uhr. Da« Grundstück ist nach den» Flurbuche 6,2 Ar groß «nd aus 415 avo Dt. geschätzt. ES besteht aus Vorderwobngebäude, Durchfahrt, Hos- raum und Garten und liegt in Dresden-Striesen. BorSb«raftratze24. — Betreffend die Zwangsversteigerung der im Grundbuche stir Mockritz auf den Namen des Gutsbesitzers Wilhelm Oskar Schumann in Mock ritz eingetragenen Grundstück« ist zu ergänzen, daß nicht die ganzen Grund stücke. sondern nur diejenigen Hälften der einzelnen Grundstück«, die im Jahre 1885 aus den Namen Wilhelm Oskar Schumann eingetragen waren, versteigert werden. ivereiuSkalender für beute. „Dresdner Liedertafel": „Drei R-aben". Dresdner Mannergesangverein: Wanldler-Md.. „Gr. Wirtschaft", Gcb.-Ver. s. d. Sachs. Schw.: VerernslÄ.. V-L Mr. - «r e» § S I« S Z, § « ? W»' es L E» «o s
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)