Volltext Seite (XML)
Dann ab«r wurde si« wieder ruhig mir einen Borwurf mach««." Und etwa' > Pauli Sch had« «ich» a» juvers« !«» aetan. Sei» Mensch ka»» »ritt/si« weiter, MWU > ... ^.. fichchcher ....... Lange latz Anna Paulowna emsam da. ihre Seel« befand sich rn einer eigenartigen Stimmung von Sentimentalität. Trotz und Weichheit Sie hielt Hotz Buch ausgeschlagrn vor sich, ohne es zu lesen. An den weihen Platten» vorbei blickte sie über die Barriere auf die glänzende Oberfläche des Stroms. Plötzlich sah sie «in Boot langsam den Fluß huuznter- »reiden. In chm iah ein Ossi->er. alten Weiden, sprang an Land und schritt über einen sehr mor spn , „ .. „ hinauf. Anna Paulowna errötete bis an dir Haarwurzeln. steuerte das Boot unter di« Hörige euch «n. losen . . _r mochte , ivie konnle er nur — sie war verwirrt. Klopsenden Herzen- sah sie da und wartete, jetzt - »an >scn Steg da- Ufer chte er nur denken. letzte sich an ihre Leite. . Es war ein schöner Sonntagabend am Ende des August. Von der Stadtseite hörte man Gelang und «piel von Soldaten und Fabrikarbeitern.. Das Scharfe und Rohe der Stimmen verschwand in der Ferne. Hier aus der Terrasse vermischten sich diese Töne mit den tausend ungleichen Lauten, welche von dem Strome und den Dompsschifsen herüber schollen. Mit Wohlgefallen lauschten sie den teils lustigen, teils wehmütigen Tönen der slavischen Musik,, und während sie über den Fluh und die gewaltige Ebene am jenseitigen Ufer schauten und zum Himmel hinaufblickten, da erstrahlte da« Sonnenlicht vom tiefsten Der Spiegel t Purpur bis zu dem lichtesten schmelzenden Golde. Der Spiegel der Wolga glänzte in der strahlenden Äbendbeleuchtuna. die drei mächtigen Buchten dcS Flusses schimmerten in allen Farben des Himmels, bis die Sonne in dem Lichte der Sommernacht erlosch, und die Nacht sich über die Gegend senkte. Still und bewegt hatten sie daaesesseu, tief ergriffen von dem wunderbaren Bilde dieser eigenartigen, wehmütigen Landschaft. Dann erhoben sie sich und schritten dem Hause zu. 8. Anna Paulowna lag auf ihrem Diwan in dem gemütlichen, abseits gelegenen Teile ihres Palmenhauses. Sie trug eine offene, lichte Toilette von kaukasischem Gewebe, fast eu, Sommerkleid, obgleich der gerbst bereits weit vorgeschritten war Die weiten Aermel waren mit einer blutroten Rosette an dem Achselstück befestigt. Aus dem Fußboden vor ihr lagen Musikalien zerstreu!, Ans dem Sofa neben ihr lagen einige französische und russische Romane und Revuen, letztere waren meistens nicht ausgeschnitten. Sie las m Murgers „8avnc>^ cl» I» viv cic, Losikme", Daß sie las, ist eigentlich unrichtig, denn, während ne mü einem großen lapanischen Fächer ihr Antlitz kühlte, hing ihr Blrck selten an den Blättern des Buches. Meistens blickte sie in die Ferne hinaus. Der Herbst draußen hatte große Fortschritte gemacht, er hatte den letzten Blumen ihre Frische und dem letzten Laub seine Farbe genommen. Den Melancholiker übersällt ein Gefühl der Niedergeschlagen heit, wenn der Herbst erscheint, der Sanguiniker lebt dagegen im Herbst auf. Alle die reichen Eindrücke, welche er im Sommer einsaugt, werden jetzt zu Ideen umgefetzt. Der Herbit bringt große Veränderungen mit sich, und er erweckt neue Bilder und schafft mancher Phantasie einen neuen Spielraum und em reiches geistiges Leben. Anna Paulowna Halle ursprünglich ein frisches, sanguinisches Gemüt. Für sie war der Herbst stets die Zeit ge wesen, in der sie physisch und psychisch zur Blüte gelangte. Sie lag nun hier, hübscher als fe, nr angenehme Träume versunken, und erwartete Karl Alexander. In einem reichen Petersburger Kaufmannshelm geboren/einem Heim, welches mehr europäisch als russisch war. hatte sie, das jüngste der Geschwister, frühzeitig das Elternhaus verlassen Kaum erwachsen, war sie mit einem sünizeh» Jahre älteren Verwandten, dem ttapilän Nikolai Nikclajewitsch Popow verheiratet, für den sie nicht die geringste Zuneigung hatte. Ihr Herz hatte sich aber mit dem angenehmen Gedanken beruhigt, daß sie eine hübsche junge Frau war. In ihrem Heim, in dem eine kleine reizende Tochter ihre einsamen Srunden mit ihrer Drolligkeit vertrieb, ging alles seinen ruhigen Gang. Alle guten Gaben des Himmels nahm sie entgegen, als seien sie ein Tribut, den ihre 'Jugend und Schönheit beanspruche» konnten Da aber kam ihre Versetzung in die kleine Prvoinzstadt. Das war ein harter Schlag für sie. Hier, erst hier empfand sie die ganze Oede und Oberflächlichkeit ihres Daseins, und dieses doppelt, nachdem ihre Tochter nr ein französisches Pensionat gesandt wurde Sie begann, sich vor den Jahren, den Tagen zu fürchten, denen sie ent gegen ging. And gerade m dreier Zert des Zweifels und der Unruhe sollte sie Karl Alexander Irenen. Es war ihr, als wenn das Leben, Saß sie schon weit fortgewähnt hatte, von neuem wieder zu ihr gekommen sei, und ebenso sehr aus Passion, wie durch die ungesunde Lektüre angeregt, faßte sie eine am Liebe grenzende Neigung zu dem jungen Offizier. Jetzt wartete sie auf Karl Alexander, der zu kommen versprochen hatte, allerdings unter dem Vorbehalt, wenn der Dienst es erlaube. Er kam mcht, und zum erstenmal in ihrem Leben ergriss sie ein Gefühl der Bitterkeit, ein Gefühl der Trauer, Niedergeschlagenheit und Scham über ihr vergebliches Warten. Eine Sache hatte Anna Paulowna in dieser Zeit gelernt. Sie batte es gelernt, zu heucheln und zu lügen. Dieses Kunststück führte sie in der kleinen klatschigen, skandal- - «» - süchtigen Stadt an«, «m ibre Schwäch« zu verbergen. Sei« Mensch, nicht einmal dt« listige Jungfer wußte ttwa«, wenn sie ihre Herrin auch beargwöhnte. Der Doktor war allerdmg« Uder da« SreaeSgewrsst. jugendlich Strahlende erstaunt, da» manchmal bn ,hr zum Vorschein kam. Inzwischen waren aber verschiedene Zugvögel au» dem Norden angekommen und hatten sich an den Usern der Wolga niedrraelallen, und da gab es für ihn genug auf der Jagd zu tun, sodah er zu eingehenden Beobachtungen keine Zeit kaue. Nur eine Person, da« Fräulein von Hübner, diese atte Dam«, die so manches in ihrem Leben gesehen und erlebt hatte, erriet den Zusammenhang. Bei ihrer groben Erfahrung und mit dem natürlichen Instinkt der Frau sür das Erotische, einem Instinkt, der unt den Jahren zuniinmt, während er sich bei dem Mann nnt dem Alter verliert, siel ihr aus, daß Anna Paulowna ihrer Toilette größere Aufmerksamkeit zuwandte, daß sie sich jugend- sicher kleidete, sich sorgfältiger frisieren lieb und die vielen kleinen Kunststücke anwandtr, welche man früher nur wenig oder garnicht bei ihr wahrnahm. Dazu siel ihr die jetzt frische, nicht abstoßende Derbheit und Sicherheit und ein gewisses Uebersehea der Etikette af, daS Anna Paulowna früher so gern verdammte, eine Freiheit, auf, daS Anna Paulowna früher so gern verdammte, eine Freiheit, di« der alten, an dem trengen Hose Nikolaus' I. aufgezogene Dame fast zynisch erschien. Anna Paulowna hatte sich emanzipiert und zeigte die« deutlich. Auch die sonst breit angelegte Weichheit chrcs Charakters, ihr natimichcs Wohlwollen, Güte hatten sich verändert. Für Fräulein von Hübner mit ihrer Erfahrung war es nicht schwer, die Ursache dieser Veränderung zu er- fahren. An den Abenden aber, wenn Anna Paulowna mit Karl Alexander bei Fräulein den jungen eine merk- abweichend von ihrem übrigen ganzen Wesen und' ihrem Benehmen gegen andere, daß auch dieser Um- stand der alten vosdame aufsiel Daß Karl Alexander mit großer Wärme den Umgang mit Anna Paulowna pflegte, kann man nicht behaupten. Er hatte eine hübsche leuchtende Blume am Wege seines Lebens gesunden, und er machte sie sich zu nutze, ohne daran zu denken, sie zu hegen »nd zu Pflegen. Die Liebe war für ihn ein Buch, in dem er kaum geblättert hatte. Er hatte genug mit sich und der Wahrung seiner Interessen zu »un. Dre große Liebe, welche in ihrem Tiegel die Seeien zuiamiiienjchmilzt, die umblldcnd und erneuernd, ver edelnd und störend in das Leben des Individuums je nach dessen Art eingreist, hatte er noch nicht ersaßt. Es ist ja auch nicht gesagt, daß jeder diese Liede begreift. Es gibt Menschen, welche es nie lerne», zu geben, ohne zu nehmen, Menschen, denen das Nehmen auch ohne Gegenleistung zur Gewohnheit wird, Egoisten, welche Kindern gleichen, denen das Beschenktwerden selbstverständlich ist. Der größte Eirad von Wärme, welche Karl Alexander für Anna Paulowna aus- drückte, waren nicht Ausdrücke des Glücks, die er ihr in ihre entzückten Ohren flüsterte. Es waren die Worte, welche ihm einst in einer einsamen Stunde entschlüpften. Meine arme Anna Panlowna, es ist schade um sie, daß ihr das Lebe» so wenig Befriedigung bietet, daß sie im Grunde io allein und verlassen dasteht." .Zu diesem GesühlSausdruck hatte er sich verleiten lassen, als er merkte, wie viel innigliche, tiefe Hingebung sie in ihre Licbc geleg! ' iga, :>ne . . ihr schwer, focht er jedesmal einen Streit in seinem Innern aus, ehe er sich entschloß, sich ihr zu nähern. Er kam sich vor wie ein Falschspieler, dessen Betrug doch eines Tages an das Licht kommen mußte. Er fürchtete den Skandal, welcher sie und ihn treffen wurde. » » * Für Karl Alexander verlief der Sommer und Herbst besser, als er anfänglich bei seiner Versetzung gedacht hatte. Tank dem energischen Eingreifen Anna Paulownas und Fräulein von Hübners war er Bataillonsadjutant geworden, und in dieser Eigenschaft hatte er sich durch seine Kenntnisse und seinen unermüdlichen Fleiß wirkliche Verdienste erworben. Man hatte früher im Bataillon seinen Ehrgeiz, seine Eitelkeit, nicht aber seine Tüchtigkeit erkannt. Jn^seiner neuen Stellung erwies er sich auch als ein praktischer Manu und brauchbarer Soldat. Als Adjutant hatte er sich energisch mit der Frage beschäftigt, welche chm Anna Paulowna ans Herz gelegt hatte, nämlich mit der Frage der neuen Kaserne für das Regiment. Am Bergstranv ver Wolga hatte er einen Platz gefunden, der ihm passend schien. Zwar waren der Oberst und der Arzt anfänglich wegen der Wmsserverhältisisse gegen seine Wahl. Karl Alexander war aber unermüdlich. Er korrespondierte eifrig mit St. Petersburg, schaffte Kostenanschläge und Zeichnungen für einen artesischen Brunnen und setzte es schließlich durch, daß er die Zustimmung erst des Obersten, dann des Arztes erlsielt. (Sortsetun, solgt.i in evkl. Tüll, Kpaodtel, ?Ia<lr»8 c . weist, creme und bunt» Assv»»I»vH<kn. Storv§ m LleickM alle Preislage». Vitl'AKVN, creme, weist, altgold, olive, rot rc„ entzückende Muster. ?«>tivrvn, Vlasooal, Daet», Detaviiplüscl» :c, > glatt mit Kaute, Stickerei :c.. in grostcr moderner Auswahl. L. Asittliütr Lltwnrtzt IS. Nreiif.. Kl Äer tM»ä hat sich in kurzer Zeit unsere HnMiM-WllM 1.8«lt« in pkmkiertrii klMlivv,» Ut«r 20 kl., elaseikülirt. Wir bringen »nr trlselre, not »I«8ter«ütern sv- vronnene ILolimlleli in Verkehr die nach noclrinallser Ke1«t«uuk in Flaschen abgezogen wird. Die Lieseriing in Flasche» versetzt uns in die Lage, sür vor- LÜ-rttell«- <t«nitt»it, I NVerlÄInellltielt, Itelttlrelt und rlelrtige« volle varantt« zu leisten DaS 4l»rallunr»«latiiii, ist auf «lvr I'lowde einer jo«lei» lkTaseliv erstelitllel». Zustellung Ire» »ans in alle 8ta«ltte»le. kltrtslltgf Wkml llnü WMui'-Alirtslt kuLtav Muklsr ksd, Hoflieferant, IV Hv!tk»I»i»8lra88v 17. Vom 25. bis 28. d. M. werde ich bei Keorg k086Mü1l6r. VMiss. TrcSden-N-, Hauptstraße 18. anwesend sein, um daielbsl ßimlliche llugen genau nach der Natur anzufertigen. Neue Erfindung! ^«lliünMloiwaoeeo, D. R.-G-M. 1678M und W.-Z. trage» sich sehr beauein, verhindern das Einsalleu des Oberlides, hasten tu jeder Augenhöhle »ud bewegen sich ausgezeichnet. Künstl. Augen können auch über dem erblindeten Augapfel getragen werden. — Ständiges Lager bei Livors Koveoeiölle,, .Hauptstraße 18. 1. Wlet-IIrl, AMMn «»§ 8chzi«. Ein großer irischer Transport eleganter erstkl. Reit« u. Wagen pferde ist wieder ciugetrasfcu. Laiunker befinden sich schöne Karossiers, kiäit Einspä»»., schnelle Dogcart- und Reit pferde sur schwerstes n. leichtes Gewicht. Dieselbe» stehen unter jed. Garantie zu billigen Preisen zum Verkauf. v*Il»r Sovtzar. Baugner Strafte 24. 21» Lürschliester. Türen ». Fenster Haustür.. Einfahrtstore, gebrauchte, am billigste« Koaeo-tr«»»« IS bei v. Illüllvr, im Hof«. Pianos L.. Qolclmann, für vLweu- 0re8«lei>, am Altmarkt. 8aeoo- I»«lolot» M. 7»/,. 8.10.12. 14 rc.. beste Auskühr., chike Fassons. LtvII-I/apv» M. 5. 6.7.8.9. 10 rc., solide Stoffe, neueste Farben. Versand n. auswärts geg. Nachnahme oder vorherige Einsendung des Betrages per Post frei. 1. Lelilmiiii Ilronckvn, ain Allmarlt. verlern» bill f 6. 7. 8-12 M. LyLrs, Uoi'llrrtl'.lb. r. Beste Mausefalle berühmter Fabrik für W M. zu verk. Roseustraßc A, 1. r. Absoluter Erfolg. Kdröil«? klmrlel», ^Itmarlct. 8«IKl»I»I»I»'8 link»*». ii-lMOI u. SM ^ «-Mt Ol« klieckk. L«I. llotl. 8el»lo»».8tr. etc.