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vierte» protze» Kontor in solche Hochachtung. daß fast nlema, - ein «chtichutfener Kausmann lein konnte, der nicht dort seine Lei ». .vre ausgeilanden datte. Al» aber der Zulaus au» allen Landein gar zu aros ward, so tührten die dort eingesessenen Kaufleute ein Noviziat ein. welche» ganz« acht Jahr« wührte und so grausame Brüuche hatte, daß nian dergleichen t» keinem heidnischen Skiibenten findet. Dieselben bestanden in einem dreifachen Spiele. Den Anfang machte da» sogenannte Wasserspiel: der Novize mußt« sich au»,leben und ward dreimal unter einem Schiff durchgezogen und dann von vier starken Kerlen mit Ruten ge- stiichen. Dann folgte da» Rauchspiel; da ward der junge Kauf mann in einen Schornstein gehangen, wobl 10 Minuten lang und ivard unter ihm ein Feuer von Haaren. Fischgräte» und anderen stinkenden Materien gemacht, so vatz er oft Halo tot herunter kam. War diele Kurzweil vorbei, io folgte da» Staupenlviel: da zeigten sich vier vermummte Gestalten in MünchShabit. mit Spießrute» in der Land, die peitschten den Armen so lange, bis da» Blut kam. und dabei wurde mit Pauken und Trompete» solcher Lärm vollfübrt. daß man da» erbärmliche Winkeln nicht hörte. Viele nun blieben davon, weil sie solche Marter nicht auSzubalten sich getrauten: wer aber durchkam. war für einen richtige« Hanseatischen Kaufmann erklärt, und man nannte diese Prüfung das „Hänseln". Al» aber die oft- und westindischen Kompagnie» aufgerlchiet wurden und der Hanseatische Bund ruiniert ward, so hatte auch diese» barbarische Narrensvtel ein Ende. Man rechnet es auch billig unter die himmelschreiende» Sünden, welche Gott endlich gereizt haben, dah er den Fluch aus das Hanseatitrbe ' ' man zwar sowohl in Beige» als ' die lungen Kaufleute ^ ... oll angetchrn wniden. welches aber mehr Neckereien sind und mit jenen unchrisrlichen Narrenipielen ln keine Vergleichung kommt. * Wie weit die Milchstrabe von uns entfernt ist, läßt sich vielleicht ungefähr abschätzen. Der neue Stern im Perseus ge- hart vermutlich zu den Gebilden außerhalb der Milchstraße und nach den Bestimmungen seiner Parallaze mühte er etwa 600 Äil- lionen Kilometer von un» entfernt sein. Für diesen Abstand ist cs selbstverständlich ganz gleichgültig, ob er von der Erde oder von der Sonne oder von irgend einem anderen Teil des Sonnen- systems gerechnet wird, weil gegenüber jener ungeheuren Zahl die lumpigen 20 Millionen Meilen der Entfernung der Erde von der Sonne gar nicht ins Gewicht fallen. Der Fehler in jener Schätzung kann sehr viel gröber sein als die Ausdehnung der ganzen von der Sonne abhängigen Planetenwelt. Nach den Anschauungen über den Aufbau des Weltalls würde die Milchstrabe einen Ring aus Sternmassen bedeuten der weiter von uns entfernt ist als alle anderen sichtbaren Gestirne. Der Astronom Frank Very hat sich kürzlich in einem Vortrag eingehend über die vermutlichen Der- hältnisse der Milchstraße ausgesprochen. Er unterscheidet zwei Arten von Sternen darin. Die eine, aus der sich die Milchstrabe hauptsächlich zusammensetzt, soll durch Zusainnienslrömeii von Massen entstanden sein, während um diese Punkte der Verdichtung commercium gelegt. Nachher hat man zwar s, andeiSwo die Gewohnheit behalten, daß sich d haben müssen „hänseln" lassen, ehe sie kur voll e»ie grobe Sphäre von Sternen besteht, die, durch eine Zer streuung der Massen hervorgebracht, sich meist in vorgerücktem Zustand der Entwicklung befinden. Diese äußeren Sterne mögen von den zentralen Verdichtungen aus durch Explosionen von um geheurer Großartigkeit fortgeschleudcrt sein und sich dann um ge wisse Mittelpunkte bewegen, d'c aus dichten Sternhaufen bestehen, in Bahnen, deren Umlauf viele Millionen von Jahren erfordern dürfte. Die Anziehung eines Sternhaufens, der 10 Millionen solcher Sonnen wie die unsere enthielte und sich über einen zehnmal größeren Raum ausdehnte wie die angenommene Entfernung der r-onne von der Milchstraße, würde genügen, die Bewegung der Sonne und ihres Systems durch den Weltraum, die bekanntlich mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer in der Sekunde vor sich geht, zu erzeugen. Falls sich unsere Sonne tatsächlich um ein solches Zentrum in der Milchstraße herumbewegt, so würde die Zeit ihres Umlaufs nach den Berechnungen von Bery mindestens 6 und höchstens etwa 40 Millionen Jahre betragen Es gibt sicher mehr als 10 Millionen Sterne in dem unseren Sinneswahrnehmungen zugänglichen Teil des Weltenraumes. Ihre anziehenden Kräfte dürsten sich gegenseitig zum groben Teile im folge einer symmetrischen Lage zu beiden seiten des Weltnrittel- punktes ailmcben, oder die meisten Sterne müssen eine sehr wel geringere Masse besitzen, als unsere Sonne. Die Räume, die von der Sonne in ihrem mutmaßlichen Umlauf um die Milchstrabe durchzogen werden, können sehr verschiedene Zustände besitzen »nd namentlich einen verschiedenen Inhalt an meteorischen Weltkörper»., deren Ausnahme in die Atmosphäre der Planeten grobe Verände rungen Hervorbringen und mittelbar auch die Entwicklung bek lebenden Wesen der Planetenwelt beeinflussen kann. Gegenwärtig ist der Laus der Sonne aus einen Punkt gerichtet, der noch etwa 20 Grad von der Achse der Milchstrabe entfernt liegt. Ist die Annahme, daß die Sonnenbewegung um die Milchstraße erfolgt, zutrestend. so wird sich dieser Winkel mit der Zeit so ändern, dab diese Abhängigkeit in berechenbaren Verhältnissen erkenntlich wird. Bis dahin werden freilich noch so viele Jahrtausende vergehen, daß es ganz fraglich ist, was rn dieser Zeit aus dem Menschen geschlecht geworden sein mam * Ein merkwürdiger Kall von Kleptomanie, der bei einer reichen Pariserin festgestellt wurde, führte dieser Tage zu einem peinlichen Skandal m einem großen Panier Warenyauie. Zwei Polizisten in Zivil, die Dienst in dem Warenhaus hatte», wurden aus die verdächtigen Bewegungen einer Dome ausmerkiam. die von einem Ladentisch zum andern ging, die Waren betastete und pruste aber nichts kanfte. Ehe sie fortglng, bemerkte man. dost sie ein Paar seidene Strümpfe unter ihrem Mantel verbarg Ein Beamter forderte sie sogleich auf, lbm zur Untersuchung zn folgen Die Dame weigerte sich aukgebracht „Dann bin ich ge zwungen Sir zum Kommissar mitzunehmen." sagte der Beamte. Dort wurde die Dame mit Gewalt untersucht, und es wurde eine grosse Menge gestohlener Sachen, Strümpfe. Strumpfbänder. Bänder und Flaschen mit Parfüm bei ihr gefunden. Als sie mit Fragen bedrängt wurde, brach sie in Tränen aus und erzählte, sie wäre die Frau eines reichen Kaufmanns. „Ick kann alles, was ich will, kaufen, aber ich habe eine mir selbst unverständliche Freude am Stehlen Ich kann dem Antrieb zum Stehlen mcht widerstehen, und ich leide so sehr daran, daß sch es nicht wage, allein auszugehen Eine Freundin begleitet mich immer, wenn ich ausgebe, um mich vor der Versuchung, die stärker als mein Wille ist. zu schützen, oder die gestohlenen Ware» zu bezahlen. Heute konnte meine Freundin nicht mit mir kommen und dies ist nun die Folge.' Der Kommissar stellte Untersuchungen a» und sand. das; die Dame die Wahrheit gesagt datte. Da der Besitzer des Warenhauses für die gestohlenen Sachen Bezahlung annahm und seine Klage zuiückzog. wurde die Dame frrigelasstn. * Beim Untersuchungsrichter, der mit der Humbertiache besaht ist, erschien ein alter Herr namens Houdon, welcher erst ganz kürzlich in der Provinz eno assare gibt. Er la nähren hat, daß eS eine Humbert- ^ agte aus, Therese Huinbert habe >dm vor einigen Jahren leine Familrenpaviere entlockt mit dem Versvreche». ihm die Elbichaft seines nach ihren Angaben steinreich und ki»de>lo? verstorbenen LheimS zu verschaffen. Seither habe sie nichts mehr von sich hören lassen. Mehrere Umstände sprechen dafür, daß sich Thereie Humbert dieser bedeutenden Erbschaft bemächtigt hat. Die Untersuchung ist eingeleitet * Ueber einen Spielskandal, bei dem angeblich der Prinz von Wales da» Opfer gewesen sein soll, weih da» demo kmliiche .Reynolds' NewSpaper" tn London zu berichten. ES muh indessen dazu bemerkt werben daß daS genannte Blatt seiner antinionarchlschen Tendenzen wegen bekannt ist und keine Gelegenheit versäumt. Nachrichten zu bringen, dir geeignet sind, Mitglieder der Königlichen Familie in den Auge» des Volkes herahzusetzeii. Andererseits ist es auch schon öfters vorgekommen dah Berichte dieses Blatre» sich als zutreffend erwiese» haben, nachdem sie offiziell und inoifiztell dementiert worden waren. Dir Zeitung erklärt, daß der Schauplatz der Szene das Hans eines naiiMjcheii Grasen gewesen sei, in dem sowohl der Prinz von Wales wie auch lein Vater häufig verkehrten und i» dem »ach dem Diner stets doch geivielt wurde Der König und der Prinz verloren sehr häufig, was schließlich allgemein aufsiel. Vor kurzem batte der Prinz von Wales daS HauS in einer Woche dreimal besucht und jedesmal stnrt verloren, einmal nicht weniger als 140 000 Mark. An jedem der drei Abende hatte er mit den selben Personen gespielt. Als er endlich enideckre, daß er betrogen wurde, stand er auf und beschuldigte seine Mitspieler mit lauter Siimme. Die Schuldigen, die Gräfin und eine andere Dame, leugneten keineswegs, aber als der Prinz erklärte, er werde sie in der Gesellschaft unmöglich machen, antworteten sie ihm. daß sie nichts fürchteten, sondern allem »ehr ruhig entgegensehen würde». * In England macht man neuerdings viel Geschrei über langebliche oder wirkliche) Grausamkeiten der Belgier im Fortsetzung stehe nächste Seite. welche mit Krampfadergeschwüren, Salzfluß. Flechten rc., auch gänzlich veralteten Leiden, be haftet sind und bisher keine Heilung fanden, sollten doch einen letzten Versuch rin Institut für Beinkrunke LLttuptuLaiii,- Dresden» Lindenaustratze 13» k machen. Schon der erste Verband überzeugt von der Vorzüglichkeit der Methode, durch die schon Hunderte» teilwebe als unheilbar Befundene, geheilt wurde», was durch genügend amt- beglaubigte Dankschreiben, die rm Institut zur Einsicht ausliegen. bestätigt wird. Hunderte, ltch beglai Behandlung ist ohne Operation nnd ohne Berufsstörung LxrsvLstMäs: Mwoed. uvä LoiMAdsvä von 2—7 vkr. Hk" Auswärts brieflich. Auskunft kostenlos. Arme berücksichtigt. "AVI lll!!' IHM lllll. Acht WM- 4 Llrrrlc oin xutor Lut, aciivrrrr, 4 ,, >, », ,, braun, 4>/, „ Lrimn-Huulität. « „ leiusr Lrurrbut, sclivarr, « „ „ „ braun. 4>/r Uarlc Kaxuara, aebrvarr, 8 „ Lorsaliuo, sekrvarr, 8 „ „ belixrau, 8 „ „ braun. KmllsMK - keim nach Italien- Bis Aom, R«>ap«I «tv», mit nnd ohne Riviera. 0. und SO. 4pr1I. Dauer 28 - 43 Tage. 700-1100 Mark. Dt Db -M -M-y-M bis Nizza, bez ^beritalien- LT1 Avril. 17 - 24 Tage. 505 bis 700 Mark. Im Preise Fahr: Hotels u. Verpflegung 1. R., Führung. Besichtigungen Ausflüge, Wagen, Trinkgelder rc. 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