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Dresdner Nachrichten : 18.03.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187503188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-03
- Tag 1875-03-18
-
Monat
1875-03
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1875
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»I,k,« fr,» s ujr m der «txredittott Martenjiroßc IU. Llb»n- «ementtprri» vlerlelliil,,. tlchrM.rkÄPsge.dur» sie »«It » Marl SO Zgß,e. Rittjel. Nummern lüPfge. ssooo-t»i. ffllr die «tlckzade eilige» iandler Manufcr,»ie «ach» Nch dt« Nedacli,» »icht »erttndltch. Inserat,»-chnnadve auß- wdrl«: L»»«o»t»i» und Vo»« in Hamburg, «er, «n. «ien. Leipzig, «asel, Drcilau, nranksurt a, M. — »ach dto«, in «erlt», Zei»«iL Wien. Hamburg, tzranlfurt, M.. Mün chen. — o»»i>« « c». i» gruukfurt a. M. — Nr. v»I,t in »demnltz.«. Ua- aaa.Laitt», Saiiiar » La, in Part». Tageblatt für Politik, Uuterhaltnng «.Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpsch ör Neichardt in Dresden. Jnlrrate werden ^»«Pch» - rabe I» angeruimi»«» d>« Nd, L UIir. Lonnrag» bi» Mittag» t» Udr. I» Neuliadt: grade KlaAer- »aiie b di» iliachm. » Ü»r Der Raum einer etn- tvalttgcn Petti;e>l« k»it«i >5 Psg? liingeiandt »t» Zeile SO Plge. »ine Saranii« >ür d»K » achiliaglge Erlchet- nrn d<r Irtzeral« «irs nicht gegede». Iluiwiirttge «nnonee» «iitträge »au un» und«» kannten Firmen und Per sonen iuiertren wir nnr gegenPräoumeranda» Zädluna durch Prtel- martcn »der P°steill»ah» lung. Neun Hilden koste» >L Plge. -nierat« iur die Montags - Nummer »der nach einen' Feftla»» die Pellijeile A PIge. Nr. 77. Zwanzigster Jahrgang. Mltredacteur: Kür das Feuilleton: vr. DinII »tvrsv. Dresden, Donnerstag, 18. März 1875. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten"! bitten wir, das Abonnement für daS zweite Quartal 1875 batdigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und ganz Oesterreichs nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 2 Mark 25 Pfg., bei den sächsischen Postanstalten mit 2 Mark 50 Pfg. Grpedition der Dresdner Nachrichten, Dresden, Marienstr. LS. Politisches. Fester gegründet als je erscheint die Stellung des Herzogs von Lauenburg. Des Herzogs von Lauenburg- fragt der Leser. Wer ist derNachfolger der 1089 ausgestorbenen Herzöge von Sachsen- Lauenburg - Wer anders, als der vom simpcln Deichhauptmanne v. Bismarck-Schönhausen bis zum Fürsten Bismarck, Durchlaucht, avancirte Staatsmann- Zu der Durchlauchtigsten Fürstenkrone soll sich nun auch noch der Hermelin-verbrämte Herzogsmantel ge sellen. Vor Kurzen, noch erschien daS Verbleiben Bismarck's im Amte ungeiviß, seine Stellung gefährdet, erschüttert die Gesundheit. Jetzt reist der kerngesunde Herzog zum Osterfeste in sein Herzogthum an der unteren Elbe, jetzt erhebt sich das preußische Abgeordneten haus — selbstverständlich unter Ausschluß der Opposition — mit Jubel, als der Kammerlakei dem Ministerpräsidenten die Thür zum Sitzungssaal« aufreißt und die langvermißte Hünengestalt des Trägers des preußisch-deutschen Staatsgedankens vor den Augen der Volksvertretung erscheint, jetzt unterhandelt die Frau Herzogin mit der fürstlich Radziwill'schen Familie ivegen Uebersiedelung des BiSmarck'schen Haushaltes in das Radziwill'sche Palais. Welche Wendung durch Wilhelm'- Fügung! Die neue Ehrenbezeigung, welche dem Fürsten Bismarck zu Theil wird, ist offenbar die Aner kennung seiner Leistungen im Dienste deS deutsch-preußischen Kaiser- Königs. Niemand anders als der Papst darf such rühmen, den An stoß zu dieser neuen Ehre, mit welcher Bismarck vermuthlich am Geburtstage des Kaisers bedacht werden soll, gegeben zu haben. Wider ihren Willen hüngten die zitternden Hände deS römischen Papste» dem deutschen*Reichskanzler das Herzogs-Hermelin un,. Wer daran zweifeln wollte, den werden die Vorgänge im preußischen Abgeordnetenhause eines Besseren belehren. Man findet die frap pantesten Stellen aus jener Sitzung, von der wir gestern einen tele graphischen Auszug veröffentlichen konnten, unter „TgSgsch." des Ausführlicheren. Neu ist in der Geschichte de» deutschen Parlamentarismus der Jubelausbruch beim Erscheinen eines Ministers. Im Reichstage haben wir eö wiederholt erlebt, daß hervorragende Männer ivegen des Beifalles, den einzelne Stellen einer Rede fanden, auf Augen blicke innehalten mußten; cs ist mehrfach vorgekominen, daß nach dem Schluffe einer bedeutsamen Rede die Aufregung der Gemüther der Zuhörer mehrere Minuten bedurfte, um sich zu legen und dem nächsten Sprecher Ruhe zum Beginne seiner Rede zu schaffen. In der französischen Kammer sind solche Ausbrüche schon häufiger. Aber das beste Gegenstück zu der Dienstagsscene in, preußischen Ab geordnetenhaus« liefem einzelne Vorkommnisse im englischen Unter haus«. Wenn da an gewissen wichtigen Tagen der Führer der Ge meinen oder daS Haupt der Opposition erscheint, erhebt sich von den Bänken der Ministeriellen oder der allezeit getreuen Opposition Ihrer Majestät die Schaar der Parteigenossen, schwingt die Hüte, Beifalls- salve auf Beifallssalve ertönt, die Freude über Errungenes auszu drücken, sich Muth zu einem schwierigen Unterfangen zuzusprechcn, die Gegner einzuschüchtern. Als das preußische Abgeordnetenhaus voq der Erscheinung des langentbehrten Premier-Ministers elektrr- sirt, sich zu einer in Deutschland noch nicht erlebten Huldigung hin gerissen fühlte, da sollte es den Gegnern unserer Nation klar werden, daß diese einig ist in der Abwehr der Herrschaftsgelüste fremder Priester. So viel Staatssinn wohnt allen Parteien inne, daß sie in diesem Gefühle zu einem unübersteiglichen Walle zusammen wachsen. Daß die Einrichtungen im Vaterlande weit entfernt sind, den unveräußerlichen Idealen von Recht und Freiheit zu entsprechen, wer vermöchte es zu leugnen? Aber besser, der Staat besitzt das Recht, dieselbm selbstständig zu ordnen und es wird Sache der Volkserziehung sein, unumgängliche Reformen vorzunehmen —. als auf Schritt und Tritt durch die Herrscheransprüche ausländischer Geistlicher sich gehindert zu fühlen. Das Sperrgesetz, das der katholischen Kirche Preußens den Brotkorb so hoch hängt, wird die parlamentarischen Stadien rasch durchlaufen. An eine Commission ist es nicht verwiesen worden. Reichensperger wünschte letzteres, damit der Entwurf dort nicht ver bessert, sondern verbösert werde! Kindisch! Der Redner zog sich einen Ordnungsruf damit zu, daß er meinte, es sei nur ein Gesetz der Rache, eingebracht und gegeben, um mit Bewußtsein Unrecht zu zufügen. Er machte auü der Jsolirung seiner Partei kein Hehl, sagte vielmehr, diese würde einfach niedergestimmt, uin die <ÄaatS- regierung zu unterstützen. Falk antwortete scharf und würdig. Deutschland steht, cs darf nicht verschwiegen werden, in seiner Bekämpfung der Uebergriffe des PapstthumeS allein. Die Italiener verlassen un» völlig. Sie erweisen sich bezüglich der Frage, ob Bis marck durch Keudell in Rom Reklamationen gegen die Aufruhrbullen de« Papstes erhobm, als ächte Schüler Macchiavclli'ü. Ein ofsicicl ies Blatt, die „Opinione", muß ein angebliches Tel^ra,»», auü Berlin bringen, das den Nationalstolz der Italiener aufstachelt, ein anderes officiclle» Blatt, die „Italic", muß abwiegrln. Den Italienern kommt Alle» darauf an, den Papst, dessen Herrschaft, über den Erdkreis für sie ein Nationalstolz, dessen Zleriveilen in' Rom für sie eine reicbfließend« Geldquelle »st, nicht aus Rom ver > i drängen zu lassen. Selbstsüchtig, wie die Italiener sind, haben sie ^ bereits vergessen, was Bismarck laut Arnim Proceß an Arnim schrieb: daß jeder Angriff Frankreichs auf Italien Deutschland nothwendigerweise an devSeiteJtaliens als mitkämvfenden Allirrten finden würde. Heute wird es Deutschland herzlich sauer, bei Italien ein Bischen Dankbarkeit zu treffen. Und doch verlangt Bismarck nicht zu viel. Er fordert keine gänzliche oder therlwcrse Aufhebung des italienischen Garantiegesetzes; der Papst soll das Recht haben, auch durch die schärfste Kritik von Staatsgesetzen den fanatischen Theil einer Bevölkerung zu revolutionären Schritten zu veranlassen. Aber es sollten, wie schon mit Erfolg gegen die Socialdemokratie, gesetzliche Maßregeln getroffen werden, welche sich direct gegen die päpstlichen Uebergriffe in die staatsrechtlichen Institutionen der ein zelnen Staaten richten, welche in allen Staaten, in welchen die römisch-katholische Religion vertreten ist. nach einem gleichmäßigen Principe einzuführen sind, und deren Grundlage ein internationales Uebereinkommen der betreffenden Negierungen bilden würde. Frankreichs National-Versammlung hat nunmehr ein Haupt in dem Herzoge von Paöquier-Audisfret gesunden. 4>8 von .598 Deputaten wählten ihn; nur die l.RZLrlienrittcr und Bonapartisten gaben unbeschriebene Stimmzettel ab. Das neue Ministerium, das von seinem am »leisten conservativcn Mitglieds den Beinamen „Ministers de Mecnrx" erhalten hat, sucht Zeit zu gewinnen, um aufregende Debatten zu vermeiden. So wurde der Antrag des Bi schofs Dupanloup, unter der Form der Freigebugg des höheren Unterrichtes diesen den Clericalen in die Hände zu spielen, vertagt. Mittlerweile tretm mehrmonatliche Ferien ein. Locales und Säihsischcs. — Der pensionirte Beschälwärter am Laudgcstüt zu Moritz burg, Michael Wagner, hat die zum Verdienstorden gehörige silberne Medaille erhalten. . — Infolge deSAblebenS deS geh. Reg. Rath >v. Mangoldt und der Besetzung von dessen Stelle durchdcn bisherigen Amtshauptmann Pirna's. v. Koppenfels, werden sich folgende Personcn»cränderun- gen, wie wir hören, ergeben: Nach Pirna kommt der bisherige Amtshauptmann v. Hhrenstein aus Nochlrtz, an dessen Stelle Herr v. Welck, der bisher der amtshauptmannschastlichen Delegation in Schairdau Vorstand. Ferner tritt der Vorstand der LandeS-Jmmo- biliar-BrandversicherungSanstalt, Reg. Rath Friedrich in den Ruhe stand; fePe Stelle erhält Amtshauptmann v. Oppen aus Frciberg, dessen Stelle wiederum der Reg.-Rath 1.0 slawtro aus dem Mini sterium des Innern. — I. Maj. die Königin Carola besuchte am Dienstag den dritten Vortrag des Herrn Prof. Hasert. Der allgemeine Beifall veranlaßt Herrn Hasert, dem ersten Cr/cluS noch einen zivciten dieser interessanten und lehrreichen Vorträge folgen zu lassen. — Die Postverwaltung fordert das Publikum auf, bei Ver sendung von Fleischwaaren durch die Post eine angemessene Ver packung anzuwcnden. Bei dem Berliner Postamt für Packetbcstel- lung sind innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen 1050 Packele eingegangen, welche wegen ungenügender Verpackung unbestellbar waren. — Vielfach cxiflircn noch irrige Meinungen über die Bezahl ung für den Bezug von Wasser aus dem neuen Wasserwerke. Hör ten wir doch von Hausbesitzern schon die Ansicht aussprechcn, daß, wenn sie die Leitung aus dein Keller, bis wohin sie bekanntlich auf städtische Kosten geführt wird, z. B. nur bis in das Parterre des Hauses legen und nur einen Wasserhahn anbringcn ließen, dann die Bezahlung des Wasserzinses für die übrigen bewohnbaren Räume ihres Hauses wegsiele. Dein ist nun aber nicht so. Wenn auch nur ein Wasserhahn in einem Hause lauft, ganz gleich, ob das durch denselben entnoniinene Wasser mittelst einer Wasseruhr gemessen wird oder nicht, so muß der Wasierzins doch für alle in dem Hause befindlichen Localitäten, welche 8 D.-Meter Fläcbcninhalt haben, 2 Mark per Anno erlegt werden. Dieser Satz ist dann in jedem Falle zu entrichten, weil inan von der Annahme ausgeht und auch 'ausgchen muß, daß aus diesem einen Wasserhahn mehr oder weniger Bewohner des Hauses, vielleicht auch Alle, ihr Wasser ent nehmen. Schreiber dieses besitzt z. B. ein eng verbundenes Doppel haus, welches air zwei Straßen liegt. Würde er nun nur in eines der Häuser die Wasserleitung führen lassen und nur einen einzigen Wasserhahn anbvingen, so müßte trotzdem der Wasserzins für die sämmtliche» ca. 40 bewohnbaren Räume beider Häuser bezahlt werde»», lieber den 'Nutzen eines Wassermessers beziehentlich einer Wasseruhr sind auch noch verschiedene irrige Ansichten im Gange. Daß eine Wasseruhr für alle Gebäude, in denen Wasser zu größeren! Gewerbs-Verbrauch, zur Speisung von Dampfkesseln oder von Fontainen :c. gebraucht wird, angebwcht werden muß, ist wohl all gemein bekannt. Benützt man eine Wasseruhr, welche durchschnittlich etwa 120 Mark kosten wird, für gewöhnliche Wohnräumc mit vor genannten Nebenzwecke», so hat man durchschnittlich pro Anno je nach der Stärke des Rohres cztra 20 Mark zu zahlen. 'Wird das Quantum, welches für diese 20 Mark geliefert werden soll, über schritten, so müssen dann für jeden mchrverbranchtcn Kubikmeter 12 Pfg. gezahlt werden. Für Häuser, welche bloS Wohnzwecken dienen, stellt sich aber eine Wasseruhr als überflüssig heraus, klebri gen» hat die k, Hofbuchdruckerci von E. C. Meinhold und Sölmc hier von den für den Gebrauch der neuen Wasserleitung zur 'Nach achtung erlassenen Negulativbestiniiiningen Separatabdrücke vor anstaltet und auf Pappe ziehen lasscir. welche in Plaeatsorm lcickt an entsprechenden Räumen des Hauses befestigt werden können. — Die von uns gestern wiedergcgebenc Mitchell,mg des L.T. über die Strehlcner Pferdebahn Angelogenbeit sind, wie ivir aus guter Quelle erfahren. zu»» großen Theil unrichtig. Das k. Hof marschallamt ist der Ansage nickt hindernd enlgegengeft'rten. bat so mit keinen Widerspruch erhoben Allerdings bat So, Maj. der Ko nach Strehlen wenn möglich, die sogenannte Bürgerwiese frei zu lassen, weil bei diesem Prostet die schönen Anlagen geschädigt wer den mußten. Diesen königlichen Wunsch hat der Oberstallmeister Sr.Maj.,Ka»imerhcrrScnfftv.Pilsach,demHerrnOberbürgermeister Pfotcnhauer, soivie dem Concessionär der Bahn, Herrn v. Etlinger, mitgetheilt. -- Ein junger, völlig unbescholtener Mensch, Lehrling in einem hiesigen Klempnergeschäst auf der großen Meißnerstraße, ver suchte am Freitag, nachdem er schon seit einigen Tagen an Tiefsinn litt, sich durch Erhängen zu todten. Seine Wirthin kam jedoch rechtzeitig dazu und konnte ihn noch lebend abschneiden. Er ward ins Stadtkrankenhaus geschafft. — In der Dienstagnacht fanden Nachtwächter an, Brunnen auf dem Postplatze einen schlafenden Mann und weckten ihn, indem sie ihm bemerklich machten, daß der Ort sich nicht zum Schlafen eigne. Der Man», es ivar ein Maurer, war gegcnthciliger Ansicht, be hauptete, sein Schlafgeld bezahlt zu haben, und war nicht zu be wegen, den Platz zu verlassen. Als alle gütlichen Mittel erschöpft waren, wurde endlich Gewalt angewendet und der renitente Schläfer verhaftet. - — 0) ewerbeverein. am 15. März. Ein Gewerbeverein !>I der RäbeNcwhorko bittet umMittheilungen über den hiesigen Gcwcrbevcrei» u»b dessen Schule und verspricht auch von jenseits des Occans solche zu sei,den. Ein Fragczettcl hatte in einer der letzte» Sitzungen die Frage angeregt, ob cS nicht gerathen sei, eine Petition um Errichtung einer Einlösungöstclle preußischer Kupscrmünzen in Dresden an daS Ministerium des Innern zu richte». Herr Vorstand Walter tbcilt mit, daß bereits die Han- dclokaminer zu Leipzig die gleiche Frage iin Interesse Leipzig» erörtert und das Ministerium um seine Verwendung in der frag lichen Angelegenheit angegangen habe. Die Bibliothek hatte durch mehrere präck'tige, vo» Herrn Kunsthändler Böttcher geschenkte Werke eine» abermaligen Zuwachs erhalten. Tie letzte Sitzung in diesem Winter findet am 22. März statt. HauptgegenÜand der Tagesordnung ist die Enthüllung eines dein früheren Vor stände, Herrn Elsenbahndlrector Taubert, gestifteten Medaillon» tnwdellirt von Herr» Bildhauer Hcnze, gegossen von HerrnBier- ling>, daS im Treppenhause angebracht werden soll. Der letzte diesjährige F-amilicnabcnd findet in den ersten Tagen teü April statt. ES sprach Geraus Herr Hauptverwalter Wiemann in längerem „Künstler-Wandlungen" benannten Vortrage über Franz Liszt. An einen, Novembergbcnde des Jahres 1822 ern tete der damals einährige Künstler die ersten Triumphe !m land- ständischen Saale zu Wien. „Madame, Ihr Sohn hat brav ge spielt: ich bin mit ihm zufrieden. Sie werden Freude an ihm erleben und dürfen stolz lein aus Ihren Knaben", sagte der an wesende Meister Beethoven zu der glücklichen Mutter. Ter erste Ausflug Llszt's galt der Weltstadt Paris. Daö Eonservatorium u»tcr Ehcrubiiii'o Leitung blieb ihm alS einem Fremden ver schlossen; aber bald nannte ihn ganz Paris nach dem Urtheile dco Herzogs von Orleans den kleinen Mozart. Eine Operette „Don Sancho oder das Schloß der Liebe" hatte großen Erfolg. Eine glühende, junge Liebe und ei» verzweifeltes unabwendbares Entsage» folgten; Liszt zog sich in die Einsamkeit zurück, der ihn erit daö Erscheinen deö Gcigerköiiigo Paganiiii wieder entriß. Neue Triumphe: nach einer Reise mit der geieierten George Sand und de», Schriftsteller Pictet nach der Schweiz Beginn seiner schriftstellerischen Thätigkeit. Da trat Thalbcrg in Paris aus; ein Wettkampf der beiden Größen folgte. „Thalberg ist der Erste, aber LlSzt der — Einzige", soll eine geistreiche Frau ge äußert haben. Abermalige Zurückgezogenheit, nachdem noch Italien Ihm seine Lorbeeren gespendet, abermaliges Ausrubci, in den Armen eines >ür ihn begeisterten weiblichen Wesens, seine Berufung aiS Kapellmeister nach Weimar, sein Aufenthalt am Hose des Fürsten von Hobeiizollern-Hechingen zu Löwenberg in Schlesien und endlich Franz LiSzt In Rom, der gestierte Künstler im Gewände des römischen Abbö's. — Im Hauptvottrage sprach Herr Partikulier Busolt über „Die Donau vo» Linz bis zur Mündung, unter Vorzeigung von VN eigenhändige» Zeichnungen und einem Panorama von Konstantinopel". Daö Thai von Linz bis Wien ist der schönste Theil des Donaulames. Der früher gefürchtete Donaustrudel bei Grein hat ausgehört gefähr lich zu sein. Die gefährlichste Stelle war 500 Fuß lang und bei 4N Fuß Breite nur 4 Fuß tier. Die Stromge'chwtndig- keit betrug 5 Fuß in der Sccundc. Heutzutage gleitet man aut den, Dampicr sorglos vorüber; die 177? von Kaiser Joseph begonnene Sprengung wurde 185:; vollendet. Schloß Greiiensteiu bewahrt den Hblzkäsig, in weichem Herzog Leopold den englisck-en König Richard Löwenhcrz von 1192—II'.m gefangen hielt. Maria Taicrl sah bis in die neueste Zeit alljährlich .'INN.ONO Faullenzer alö Wallfahrer in seine Mauern ziehe». 'Abtei Möik, mit eineü Klosters unwürdiger Pracht, die Kirche init rothcni Marmor ge pflastert. predigt auS seinen 1000 Fenstern die Leistungsfähigkeit der schwarze» Herren in die weiten Lande Oesterreichs hinaus. Der Keller, der natürlich die Hauptsache ist, genießt de» Ruhm, bei der »tägigen Unterhaltung der napolconischen Armee 50,000 Maß Wein oiacb Anker» pro Soldat I Flasche) geliefert zu haben, ohne erschöpft zu sei». Lchönbühel ist ein Kurort für solche, die nicht an die Unfehlbarkeit des großen römischen F-IncherS glauben mögen, wenn sie sich dein Prieftcrftanke zu- wcndcii. Aut Burg Aggitclii, nur noch In Ruinen vorhanden, hauste vor Zeiten der Raubritter Schrecken,,mld, der seine» Ge fangenen nur die Wahl ließ, Hungers zu sterben, oder aus grau- siger Höbe in die Ticie gestürzt ni werden. Ans Dürensiem saß Richard Löwenbrrz gefangen. Bei dem gleichnamigen Städtchen beginnt der Weinbau, der freilich noch recht saure Producte liefert. Göttwem ist kaS zweite Palgslkloster. 7lX) Fuß über der Donau gelegen, Klotier Nenburg das reichste und prächtigste von allen. Der »Abt desselben hat über lM.000 Fl. jährlicher Reve nue» ; zwei Drittel alles Landes um Wie» gchören dem Kloster. Die Keller sind dreiia» über einander gedaut: daS größte Faß mißt 999 Eimer, der Spund bildet de» tau en^ien. Bei Be sprechung der Ballten Wiens wurde namentlich die neue prr- kcim,Nische Kirche und vor Allem die noch im Bau begriffene Votivkirche hervorgcpokeir. welch' letztere Redner das Beste und Großartigste nennt, nmS die nencre Gotbik geschahen. Besuchen! Wiens empnedlt der Vortragende namci'tlich daS geogiwstriche Museum mit seinen l:)0. bis Proe. Eiien enthaltenden Meteoren, Doch werter über bie ungaihche Grenze, über Preß- bürg. Oien. Peft nach dem böcbtt „»bekeuteiiten, nur KBO Ein- wobner rablendc» Belgrad, nach dem können Tdore. der bekann ken lf> Meile» langen Doiiaubcrcnguiig. wegen deren Erivefter ung mittelst Sprengung 'oeben wieder mit der Türkei verdandett wird. Dann die TraianS lra^e. Eine Tafel, derer» M'ennlLuch stabe» allerdings verschwunden, rr>gk druuch kenn leere Höhkungn» an. daß dlc 4. und 5. Legion ktoe StMee volle. ^ ^ ' ^ ^bung ift s„rch,!ß,r und grausig. Zn>,„«g nra den Wunsch ,n erkennen «iegeben, de, Anlegung er».»Pferdebahn pr»kRm,en die ehemalige Tra KiShio.to An- d<m , Ptrüerüber»*« An« dem neckten Grchvch»-
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