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Dresdner Nachrichten : 09.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188801099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-01
- Tag 1888-01-09
-
Monat
1888-01
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.01.1888
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Maria U. Unsere eheliche Berbmduna hat seinerzeit nu, stmikreamtlich stattgesunden: mein Mann gab mir da» be stimm« Versprechen auch die kirchliche Trauung Nachfolgen lassen zu wolle», unter allerhand Ausflüchten ist dies aber bis heute noch nicht getchrhe». Ich als Frau kan» mich aber nicht dabei beruhigen. In letzter Zeit sagte mein Mann, er würde ge>n die kirchliche Trauung nachsuche», vorausgesetzt, daß dieiclbe heimlich, ohne irgendwelches Aussehen »u err-arii, geschehen tönue. Wisse» Sie vielleicht in dieser Angelegenheit Bescheid 7" — Kann täglich ganz in der Stille geschehen. Meldung bei dem P'arramt der Parochie mit der Bitte, die ösfentliche Anzeige zu unterlassen. Ge schieht häufig, »*« A. F. Löbtau. „Wir streiten uns um die Höhe des Elefanten im Dresdner Zoologischen Garte» und bitten um Deinen ivriseu Oiath". — Unser Elefant „Lilli" hat eine Schulterhöh» von 2.70 Bieter. ,*« Dienstmädchen. .Ich bin bei einer vornehmen Frau, die rede Weihnachten mit ihren Leuten Spuk macht. Ihr Mann kann nichts thun. weil sie viel Geld mitbrachte. Ohne alles Ber- ichulden oder Veranlassung wollte Die mich hinausjagen. 3 Tage vor Weihnachten; kann ich da gehen und Ansprüche machen bis I. Februar ans Lohn und Kost, oder kan» die Dame, weil sie reich ist, alles mache», was sie will. Sie ist keine Sächsin, sondern aus Fraukurrt, sonst möchte sie so was nicht mache»". — Ob die Dame Sächsin odcrLittle Popoerin ist, daS bleibt sich gleich: sic muh die gesetzliche Gesindeordnung und monatliche Kündigung lnnehaltcn, da die sosorlige Entlassung nur unter gewissen Voraussetzungen ge schehe» kann. Sic müsse» aber auch bis l. Februar dienstlich aus« .halten. »*. Weigel und Zech. „In Folge Ihrer Briefkasteiinotiz vom vorigen Montag ist bei unö wiedelholt Ehlorbarynin argen da» Anlaufen der Schaufenster gefordert worben und mochten wir nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu mache», daß nicht Eblorobarynm. sonder» Ehlorcalciuni die hygroskopische Eigenschast besitzt, welches Ihr Gewährsmann wohl in diesem Falle als wirk sames Mittel gemeint bat". — In jedem Falle war dasjenige ge meint. was wirklich Abhilfe schasst. Norddeutscher. „AlS grober Naturfreund beabsichtige ich im kommenden Jahre Italien zu bereisen. Da ich Oberitalie» bereits kenne, so ist selbstverständlich das Interesse für Mittel- »nd Siidjtalie» vorherrschend. Welche Jahreszeit nun ist die einpsehlenS- werthcste und welches Reisehandbuch das beste?" — Januar und Februar, um »och den Carneval »ritrrimache». DaS Reisehandbuch des bibliographischen Instituts von Meyer erfüllt die höchsten An spräche an einen Führer durch das Eitronenland. Warme Kleider übrigens mitnehmen I »*» Unschuld, Zittc> u. Antwort: Bewiesen ist eS keines wegs, das; Sic in dem Verdacht des Geldverschwindeniassens d. h aus Deutsch gesagt, des Diebstahls gekommen sind. Gedenken Sie des alten Sprichtworts: „Wer sich vertheidigt, klagt sich an !" Sind Sie sich keiner Schuld bewußt, so lassen Sie die Nachbarin weite, tückschen. P- Hartman n. „In der letzten Beantwortung d. Brief kastens unter Stammtisch Kötzschenbroda am 17. Oktober 1887 wird ani Schlich von Dir berichtet: „Wählend der Schlacht bei Sedan wurde» 21,000 Franzosen gefangen, 83.000 kapitulirtcn und 3000 traten au» Schweizer Gebiet über". Nun behaupte ich, d,ch die Angabe aus Schwcizer-Geb»et Deinerseits falsch, es »irch liechen beläiiches-Gebiet". — Setbttverslä'rdlich »uchte es belgiichcS Gebiet hechen. DaS Fräulein Setzen» war airs Versehen in die Schweiz gerathen. Der Uebertritt geschah am 31. August. Die Franzosen wurden entwassnet. Anncnstrabe. Ist in einem goldenen Ringe ein Stempel oder giebt eS auch goldene Ringe ohne Stempel" 7 — Nmge branchcn nicht gestempelt zu sein: will man sie jedoch stempeln, lo mutz der Stempel den Feingehalt in Tausendtheilc» angebcn und darf bei einer Probe nicht nichr als 10 Tausendtbeile von der angegebenen Zahl abweichen. (Neichsgesetz-Bestimmung). Net. Elfi g. „Wie bereits jedes Jahr ieit 1883 sind wir, 5 lustige Referendare, auch am 0. Januar 1888 nach dem Prebiicbthor gewandert. Stellen Sie sich unser Entsetzen vor. neben unserm letzten Eintrag un Fremdenbuch von 1887 von einem boshaften Streber die Bemerkung angebracht zu finden: „Zu Strebern seid Ihr nickt geboren. Sonst wär'l Ihr längst schon Assessoren." Können Sie uns nicht den BoSbaitcn so benennen, dcch er gericht lich belangt werden kann?" - Das wird Rentier Beininche» gr- wcien sein. Hetzen Sie nur eine» eriiuniellen Hänplling drauk I H. Kessel. Antwort: Bis jetzt ist ein Gesetz, wonach Eandldaien der Theologie durch Abiolvirung eines Kursus als La- zaretbaehilsen ihrer Militärpflicht genügen könnten, nicht vorhanden. C. Schultzc. Frankenbera. „Giebt cs in der iächi. Armee actwe Oisiziere, welche von der Pike auf gedient haben und haben diese evcnt. nach dem Jahre 1880 den Oifiziersrang er reicht 7" — Ja. unter dem FeuerwertSperional. Vor 1880 wurden auch 2 Oisiziere denn Train-Bataillon ernannt, welche von der Pike auf gedient haben. Treuer A b. „Ich bin 33 Jahre alt. Wenn die neue Milirärvorlage dnrchaehen sollte, bin ich wieder Landivelirman». Ich habe Verpfl>ch>ri»sten übernommen und muh nwnallich Ab schlagszahlungen an GeichällSirennde leisten, snr welche sich auch meine Frau verbürgt bat. Mus; rinn murre Frau während der Zeit. >vo ich elwa eingezogen werde, die Abschlagszahlungen weiter mne halte» oder hört während emeS evcnt. Krieges jene Verpflich tung am'7" — Da Sie bei Uebernahme der Äcipflichlrmgen ent weder noch in der Landwehr bez. un Landsturm (»ach dem wüheren Gesetz) waren, hätte» Sie den möglicherweise cintrctcndcn Fall einer Einziehung berücksichtigen und darnach Ihr Abkomme» treffen müsst». Eine Beorderung zum Dienst wird Sie Ihre» Verpflich tungen n»cht entheben, doch steht wohl zu erwarten, daß dann Ihre Milchiger Geduld bez. Nachsicht haben. Landwehrma » n in D. „Ta ich 74 schon mit zur Ltruriug ging, aber 70 erst zum Dienst einlierusen wurde, und jetzt 34 Jahre alt und immer noch Landwehnnann bin, werden die znüickgeslclllcn Jahre abgerechnet, oder muß ich nach dem neuen Gesetze b»S 47 Jahre alt Soldat sein 7" — Nur dis zum 45. Jahre. G. n. H. „Ist es gestaltet, im Nolhiaur von einer Schußwaffe (kleiner Revolver) Gebrauch »racken zu dürfen?" — Wenn Sie gcschehcirdur Falls die Nothwehr glaubhast Nachweisen können, ja! M. in B. „Wie ist dem Uebelstande abzichclicn, wenn die MiechSbewvhirer. trotz höflichem Bitten von Seiten dcS Äirihes, die Fcnstcrlndcn nicht anhängen, obwohl Alles znm Befestigen in Ordnung ist. Ein jki Laden hat bei einlretendcnr Winde andere Stellring und das ist manchmal von der Slraße ans lieblich anzn- iehenl" — Und da frage» Sie mich? Soll ich elwa huikommen und die Laden anhängen 7 Ist denn eine mündliche Aufforderung an die Mielber, ihre Schuldigkeit zu thun, ein gar so schweres Stück Arbeit? Val. Ernst. „Ich bin eure enthusiastische Wagnerim«- rin, besuche die Opern dielcs geniale» Meisters sehr oft und habe ste fast alle in Partitur oder Clavieranszng studirt. Wenn gleich ich nun auch nicht wage, irgend ein anmaßendes Urtheil (wie das ja so viele Laien thun, um nur etwas zu sage») über diele wunder baren unvergleichlichen Schöpfungen abzugebe», so kann Ich dock immerhin vehonpien, etwas davon z» verstehen und bolle Würdi gung für den großen Komponisten zu verlangen. Am Sonnabend vor 14 Tagen besuchte ich die Tannbänfer-Aiifführung. GndcbuS saug soeben die wunderlchöiie Ar«: „Dir Göttin der Liebe koll imiii Lied erklingen" re. Ich war ganz versunken in die über wältigend schöne» Töne, als plötzlich neben mir... Halle» sie fick ja am Stuhle fest, verehrter Herr Redakteur ... verdächtig klap pernde Laute, wie von einem Strickzeug ansgchend. laut wurden. Ich fuhr entsetzt herum und da sitzt in vollkommenster GcmrtthS- rulie eine alle Tanie mit ehrbaren, phittstcrhaitcn Scheiteln und aniurülhiaem unbefangenen Gesicht und strickt! Und strickt! A'lcht wahr, daS ist doch stark! Glauben Sie nicht, ich sei weib lichen Arbeiten nach Art moderner Blaustrümpfe abgeneigt, im Gegciithcil l Aber bicr im Theater bei einer Wagner-Oper stricken, ist wabrhart empörend. Genug, diese ehrwürdige Dame strickte auch »och. als Elisabeth in den vcrzrverflnngSvollen Rn,'ausbrach: „Ach. er kehrt nimmermehr zurück!" Sie strickte i» voller Gemlllhöruhe weiter, al» Tai'nhäuser in solch' hehren Klagctönen seine Qualen klagt. Nur olS dann die Leiche der jungen Landgräsm von der Wartburg herabgetiage» ward, packte sic die Arbeit zusammen, zog sich Hut und Mantel an und sagte zu ihrem würdigen Gemahl: „Wir wollen immer gebe», '-ist ja doch gleich alle und wir werden letzt noch nicht so gedrängt!" Nicht wahr, solche Leute soll«» doch da-j Theater gar nicht besuchen, sie beleidige» nur die Anderen. Alle, denen ich den Vorfall ecchhl«, lachten unbändig oder schüt telten den Kops. Ich bitte Sie. geehrter Herr Redakteur. mir »rrt- ziilhcilen, waS Sie von der Sache halten?" — Ich wich« hier zu nächst nichts Anderes zu sagen als: Was nützt der Kub Muekatcn- nrch, sie licht ja alle Tage ihr Heu I Dre-dnrr Bürger. „Dein Talent soll entscheiden! Feiert uns« Königshaus tm Jahre 1888 oder I68S lein MOjährigeS Rcgikkungs-Juhilaum 7" — Nach einer AuSkuust, welche wir von unterrichteter Seite erhalten haben, ergicbt sich aus den aus unS gekommene» Urkunden und chrvnikallichen Nachrichten mit zweifel loser Sicherheit, das; die Wettiner im Jahre llW in den Besitz der Mark Meinen gelaugt sind. Im Jahre l>M wurde der «entöle Welle Markgraf Ekbert 11. von M'echen vom Kaiser Heinrich IV. wiedeiholt geächtck, 1089 aber wurde ch», die Mark „arn ewig" crb- aesprochcn. Noch in bcmlelhcn Jahre wurde alsdann die Mark Meißen von Kager Heinrich IV. a» den ihm treu erqebeurn Mark grafen Hemrrch 1. von Egenburg, einen Vorfahren unseres Königs hauses, ubeltragcn. Nach des Markgrafen Heinrich 1. Tode ging sie In die Hände seines Sohnes Honnch II. und nach dessen kinber- lolem Abstrichen U23 in die seines Vetters Konrad'S des Groben, Neffen des Großvaters von beiden Heinrichen üher. der sich aber nicht, wie die Heinriche, »ach dem zu den rstammsitzen des Ge schlechts zählenden Eilenburg, iondeni nach dem ebenfalls einen solchen Ditz bildenden Wettin benannte, und von dem an das Geschlecht den Name» der Wettiner bis ans den heutigen Tag ber- behalten hat. Da diejenige» Getnrtsihcile, aus welchen die ehe malige Mark Meissen sich zusammensctzie, auch Heu« »och Bestand- thcile und noch dazu die erheblichste» Brstandtheile des Königreichs Sachsen bilde», steht uns 1880 insoweit ein MOjähriges Regierungs- Jubiläum des Hauses Wetti» und damit eine Jubelfeier bevor, wie eine solche die deutsche Vcrgaiigenheit noch nicht zu verzeich nen halte. Ist aber der Tag der Uehertcagunä der Mark Melken an die Wettiner urkundlich nicht überliefert, so dürste die Jubel feier ain besten mit der »n Jahre 1889 zu begehende» Feier des Geburtslage- Sr. Majestät des Königs Albert oder mit der kür dasselbe Jahr in Aussicht genommenen Enthüllnng des Denkmals des hochlclige» Königs Johann zu verbinden sein. »*« V. H. in Trachenberg e. „Ich wohne zur Miethe und habe seit Johanni eine Wohnung mne, die überall io feucht und nak ist, dab ich nicht weih, wo ich Mobiliar, Bette», re. hmstellen soll, da mir Alles verstockt und verschimmelt; da mir immer gesagt wird, die Wohnung ist neiundheitslchädlich, weil auf der einen Sei« die Senkgrube direkt an das von mir innehabeirde Parterre stöbt, auf der anderen Sei« nur das Waschhaus durch Bretver- schlag von der Wohnung rc. getrennt ist, da ich eincTrevve ebenfalls mne habe, so bekomme ich alle» Brodel aus dein Waschhaus überall bin. An Wen habe ich mich zu wenden wegen Untersuchung der Wohnung, und bin ich verpflichtet, de» schriftlichen Kontrakt mtt vierteljährlicher Kündigung und Präinnimecairdo-Miethrahluiici ein- zuhallen?' — Lassen Sie Ihre Wohnung von der Ortsobrigkeit untersuchen. Nur auf Grund einer behördlichen Irntmrlchung könne» >Lic Schadenersatz beanspruchen. Mutter. „Ich habe ein dreijähriges Kind, welches im linken Bemchen vom Ncrvcnschlag gelrosseu zu sein scheint; giebt es einen Spezialarzt, und welchen?" — Lähmungen nach vorher- geganacnen Krämpren oder, was in Ihrem Falle nicht recht wahr scheinlich ist, nach einem Schlagslub, werden durch die Anwendung des LebeilSinagiietiSiiius oft überraschend schnell gebessert bez. geheilt. Nur dürfe» Sie sich nicht an eine Sircichstau oder eine» magnetischen Wruiderinlinii wenden, der vvrgiebt, durch einen Ring die Krankheit zu erkennen, oder durch seinen helliehenden Zustand in den kranken Körper zu sehen, als wäre er von Glas- Solche Leute bringen den Magnetismus nur in Venus. Wenden Sie sich am besten an einen unserer bewährten Dresdner Heilniagnetiseure. der genügend wissenschaftlich gebildet ist, um eine richtige Diagnose z» stellen, und von dessen praktischen Leistungen man hinlängliche Beweise besitzt. I- H. „Betreffs des .armen Dienstmädchens" mit den erfrorenen .Händen erlaube ich mir. Ihnen ein sehr einfaches, be währtes Mittel anzugebeu. Man Halle die kranken Hünoe (oder Fuße) täglich längere Zeit in heißes Kartoffclwasser (Wasser, in welchem Kartoffeln mit der Schaale gekocht wurden). Nach kurzer Zeit werden die .Hände heilen, und wenn man die Kur vor Ein tritt der Kälte wieder arr'nnmnt, überhaupt nicht mehr erfrieren." — Schön I Man versuche eS! A. B.. Frei borg. „Durch Erbschaft bin ich in den Besitz einer klonen Biblioihek sehr aller Bücher, sowie einer Mappe mit allen Kupferstichen, Portraits. Stüdte-Ansichten re. gelangt, die ich zu verkaufe» beabsichtige. Ich möchte nun nicht gern dem ersten besten Vüchcrtrvdlcr in die Hände fallen und bitte Sic um Rath." — Gustav Salomon'S Airbguaciats-Buchbandlung iMvritzflraßc 7) kann Ihnen empsohlcn werde». Der Chef (früher langjähriger Leiter des renouimirlen „Löser Woli'schen" LvrtiinentS- hcmdelöi ist'ein gründlicher Bücherkomcr, Sachverständiger, gericht licher Taxator und Bücher-Ankttonalvr. Er ist den eigentliche» Bücherfreunden Dn-SdcnS als ein findiger Anlignar geradezu un entbehrlich. und was den Ankauf von ganzen Bibliotheken, sowie Büchern, Sticken und dergl. im Detail anlangt, so soll er die honorigsten Prelle zahlen. A » ' ragcr ans Bautzen. 1) Hat am 24. und 25. Okt. in der Lehrichmiede zu Milka eine Prüfung im Huibcschlage statt- gesunden?" (Ja). — 2) „Wann sind die Prämien verweilt?" (Die Prämien werden denselben Tag bestimmt und vcn Schmieden be kannt gegeben. Sie erhallen dieselben von der Landständischen Kanzlei nachgesendet). — 3) „An Wen sind d>c Prämien erlhcili 7" - (Mk. 150 erhielt Petzoldt aus Ohorn b. Pulsnitz. Je 60 Mk. Wcndler in Ervssau und Becker in Warthe b. Gutrau. s*« L ä m »i ch c n. ^Jsl cs begründet, dag die Lotterie-Direk tion von Leipzig nach Kit Dir Dresden . (Pillttitzerstraße) verlegt worden ist ?" — Mit Dir rappclt's wohl? I» der Pillnitzcrstrabe ist die Thicrarzncii'chule melde Dieb dort zur Beobachtung. » » Iritz > chc. Bischofswerda. „In der letzten Mon- tagSnummcr lese ich die Anfrage, ob das Gedicht des Barchewitz: „Die Schlacht beiDreSde n" bekannt sei? Da ich das selbe kenne, so therle ich es hier »nt Ä1» Lrtvttn» Dtior? »oit, bemannt Mit Llabiialüaiei, wie bekannt, Berhiiln» von den Stnvenien. Da ftanben zwei van diesem Chor AIS Lrliiivwaii, bar dem Pelerolhar Den Striastnimvi in de» -Sude». Wie lie d» «nt im» nieder gehn, Da In»t der eine »nd bleibt sied»: Wir sind bist d»»i ailreiic, Dnim Bruder sc» Dich mit mir HSr, T» iveesg das vsslei, wer» mer schwer, vs führt mer I» die Bcene. «iS sie aebftanjl aut ihrem «iy, Da svricht »er alle Barchewi», Mit rohem Schnavsacsichtk: »rieb erst einal die Bulle her. Mich darscht och hi,Ne an» j» sehr, Dann HSre die tiieschichle. Ich I!a»d doch m wie Ihr witzt Als 18-vIüiid'acr Attniierilt In Drittens Paiiilade» ; Da kam mal eene» Abends tust 'S war »rad am 27. August Aabolcon geritten. Der nahm lei» Perlvett'vchcii raus lind gurkte ul de Berge »au«. Wo »och de Feinde» stritte». Drauf Ivrach er: .wer Ist unter Such Der beste Schilt, und schiebt mir gleich Aul die vcrflncht'ge» riluiic» k Da schrieen AUe: Barchewi». S. -H. L- „Ich bin AbendS lv schla«», allem mer» Mann,schnarcht so Ter hat schon unterm alte» Fritz üwrc Terten bald verschossen! Da ibrach der «aller: Barchewitz, iiNcht' Lein «»»on »ach Rücken!», Uii jenen dichten Dribvel, Der links dci Moro's Denkmal steht Und nar »ich anseinaiidergeht, Schiel, uicr de «crl'S ,» «rnvbel. Ich richte »» »och gleich oici Stück Und ich,ehe drmigcr »st gm viinck! Web Gott, gai» in der Ferne. Ta stiege» hoch, ich bin ä Schuft, Zwec lange Bcene in die Luft, Und lallen ericht bei Pürne. Da lagt Ser Natter hoch vom 21», D» bist e Luder Barchewi». Der Schuir war wcerkiich icheene! Wechte wen de gkichnliki, hast k Ta« waren Moro's Bcene! Lieh. Ale,ander leeit wie tust, Doch Friedrich Wilhelm macht paschult. Die ji» mer jivar enttmiime». Doch diele» m„j> ich frei gestehn: D» Barcheivi» hast gaw, alleen. Die bent'ge Schlacht gewinmc» ! Trant zog er leine» Beutel vor. Und schenkt mer c» RavoleonSd'or, Uno al» er mir'» gegeben her, Da traten »lie in» biewehr. Und schrieen Bivnt I.'kimpeeear, Rapoieo» lost leben! müde und möchte gern fürchterlich, daß ich veS MÄ in der heutigen LandeS. CoSwln SLllbach. Pfaffenarkim u. Schilbach, Mügeln b. O „Wie lanae besteht BcandversichernnaSanstalt?" — Der Anfang v« Brandversicherungsanstalt ist a»s daS Jahr 1787 zu verlegen. Eine feste Gestalt erhielt die damalige „Svcictät" durch daS Gesetz vom 14. November 1815. eine weienlllche Veinnbcrung aber Irak durch die Einführung des Klni'»sica1ivnS°2»ite»rs im Jahre l8i>t nnd eine Erweiterung durch die Berücksichlignirg der fremden Gelahr mir dem Jahre 1877 ei», während die durch das Gesetz vom I.'l.Oktober 1880 eingetrrlenen Berändernngen vonngöwelle die ficiwillige Bcrsiche- runuö-Ablhrrluug lMaichinen-Versichcningl beirelieu. Bis znm Jäher 1804 wurden die Beilrirge lediglich nach der Höhe der Versicherungs- iumine der Gebäude bezahlt und waren auberordentlich verschieden: es gab damals Versicherungen zur» vollen oder halben Miiucrwerk. sowie vollen oder halben Holzwerk. Vom Jahre 1801 an richte» sich die Beiträge nach den Einheiten, mit welchen d,e Gebäude bei der Kätastration belegt worden sind. Aus die Jahre 1801 bis 187o sind daher überhauvt 4l Pig. und aus die Jahre 1877 b,S 1887 insgesammt 23'/ü Psg. an Brandveriichcrungs-Beitragen lür jede Einheit zu entrichten gewesen. Im Besonderen ist auf die verdienst volle Arbeit des Geh. Regicrungsratli Friedrich: „Das Brandvcr- llcherniigSiveie» im Kiirsüisleirlhum und reip. im Königreich Sachicrr" (obgedruckt in Nr. 14 des 4. Jahrgangs der Mrtthcirunneir ine die öffentlichen Ferlervelsicherungs-Anstatten vom Scpleinbcr 1872) zu vcrweiic». Die Redaktion. halb nickt schlafen kann. Ich bitte Dich, laiinsr Lu mir davor nicht ein Mittel sagen, daß das Schnarchen nachläßt, ich wäre Dir sehr dankbar." — Stelle De n Belt m ein anderes Zimmer. 10 Meter weit abgelegen. V i o l > n b r ud er. „Wissen Sie nicht in Dresden ein Geschält, in welchem man Goldlinte zu kaufen bckomnit nnd zwar, daß man mit der Stahlfeder im Stande ist, jeden schwachen Haar strich zu machen." — Bei Weigel u. Zech, Marienslrabe, erhalte» Sie Goldtin«, welche die gcwümch« Eigenschaft hat, ä Flasche l Mark. Jede beliebige Stahlfeder kann zum Schreiben mtt der selbe» verwendet werden. M. M. u. E. K-, Blaselvi tz. «Ist der Hauswirth be rechtigt. z» jeder beliebigen Zeit die HauSlhür ziizuichlieben 7 In meiner frühere» Wohnung mar die Zeit des Schließens Abends 10 llhr zu jeder Jahreszeit." — Eine gesetzliche Vorschrift rxistirt hierüber nicht. Der HanSwirth hat dies mit seinen Ähinirlhcrn beim Abschluß des MiclbcvrttracteS zu vereinbare». »*» M. Bergingenieur. „Bitte um Angabe der Adressen unserer deutschen Asrrkagescllichattcn, da ich mich den Gesellschaften zur Verfügung strlle» will. Meine jetzige Stellung als Berg- hecnnler ist wegen muthniaßlicher Einstellung dcS ganzen Betriebes, welchen ich bis jetzt «riete, eine aus nur kr«« Zelt nach haltbare, deshalb möchte ich als unverhrircithcter jiviger Mann, Berg ingenieur, 28 Jahre alt. iin ArrSlande mein Glück versuchen." — Drntschcr Evlonial-Berein. Berlin, Markgrasci,slraße. ^Kleine Plaudertas ck c". Wer ciirzelue Vorgänge »r Döriern und Ortichastc», welche der Grobstadt lern liegen, genau verfolgt, nrub zugeberi. daß die Gebräuche des Mittelalters mit all' ihre» schrecken wieder in die Blöde kommen. Abgesehen von dem abscheulichen Aberglauben, der in jedem alten Weib eine .Hexe argwöhnt, tritt insveiondere die Hcrrichiucht der Begüterten über die Mittellosen zu Lage. In einer der gcleienste» Zeitungen standen vor etwa 2 Wochen zwei Mitlherlimgen. die human denkende Leser mit Beiorgmb erfüllen muß«». ES wurde erzählt, wie Leute ein armes, alles Mütterchen ans das Entietzlichste miß handelten, weil eS angeblich durch seinen Besuch ein krankes Kind behex« und dem Tode in die Arme trieb. Gebilde« Personen lächeln über solch' unsinnige, oder richtiger gesagt, wahnwitzige Ideen; aber der ungebildete Thcil deS Publikums erfaßt sie mtt Begier, und da die Hälfte aller .Handlungen, die sich vor unsere» Augen abspielcn, der Reflex früherer Tliaten ist, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn über kurz oder lang die Blülhen deS Aber glaubens und der Thorheit neue Opier fordern; wenn die Grei sinnen. selbst die. deren frommer, wohlthäliger Sinn zur Genüge bekannt ist. mit Mißtrauen und Furcht beobachtet werden. Was fragt die undankbare Menge, die nur nach dem Erfolg urtheilt, heul „Hosianna", morgen „kreuziget ihn" schreit, ob ihr Vorgehen klug oder dumm heißt 7 Sie erkennt keinen höheren Richter, als ihren Perstand, und wie es um den bestellt ist, wissen wir, ohne ihm zu nahe treten zu wollen. Der Himmel bchüle «den sried liehen Bürger vor den Maßnahme» der Lokal-Politik, vor der SlaatsweiSheit, die i» kleinen, unkultivieleri Orlen am Schenktisch? thront und von da aus regiert. Preinielininister ist dertzochmuth: ihm zur Seite sitzt der Neid und das Borurtbcil. Alan könnte hier rinwendcn, daß die« Untugenden auch in der Stadt, sogar in der Residenz Stimme und Macht haben: allein sie werden dort nicht so augenfällig gepflegt, nicht so selbstständig gemacht, wie in Döriern, wo der Gcmeindediener schon eine Art Hoheit ausstrahlt. Wehe Dem, der von llun in Acht und Bann gelhan wurde und dieser Accktung womvglich zu trotze» wagt; doppelt wehe jedoch Denjenigen, die die gegründe« Unache zu einem gcmeindedrcncr- lichcn Stirnrunzeln geben, die z. B. durch Mißernten^ Krankheit, Unglücksinlle in der Familie schwer geschädigt, die Stenern und Abgaben nicht zu rechter Zeit zu entrichten vermögen. Dank der gepriesenen Menschlichkeit, der Milde des neunzehnte» Jahrhun derts, die sich rastlos der Heiden und Ungläubigen erbarmt, die nicht müde wird, prächtige Zuchthäuser und Irrenanstalten zu bauen. T ank dieser wirtlich hohen Kulturstufe, sind wir glücklich an den Abschnitt der Weltgeschichte gelangt, der den Niedergang, ja den völligen Verlust der persönlichen Freiheit im romantischen Stile schildert, die Rohheit des Geistes und der Sitten zu srirdalem Rittcrlhum stempelt. Jedenfalls war die Machtvollkommenheit der ritterlichen Herren gefährlicher, als das verschrieene Behmgericht, dessen richtige Gestalt Sagen und Dichtungen verleugnen. 'Nach genauen neueren Forschungen ist «stgeslellt, daß das Behmgericht, trotz des gehcimniyvollen Schweigens, welches über den Gerichts tagen lag. und obgleich Nichteingoveihte de.' Todesstrafe rurirckge- lvicsen wurden, weder die Folter brauch«, noch die Wahlitätten. auf welchen das Gericht statnaiid, der allgemeinen Keirntnißnahme vorcnthielt. Das Vebmgerichk war ein ältgcrmanischeS Nechlsin- stititt, dessen volle Bedeutung 1431 bei der Verurtheilima des Herzogs .Heinrich von Bayern zu Tage trat. Andere, thens er zwungene, theils durch Zufall erlang« Privilegien genossen die Besitzer von Burgen» die das Recht, den Blntvann anszuüven (Ge richt über Leben und Tod zu halten) nicht besaßen, gleichwohl aber >o häusig von ihrer Ucbermacht über Baialle» und schutzlose Wan derer Gebrauch machten, wie eS ihnen beliebte. Diese schlimmen Zeiten sind den Fortschritten der modernen Kultur gewichen. Wir genießen den Segen eines geregelten StaatslebeirS; die Hand eines gütigen und gerechten Königs lenkt die Zügel: Gesetze schützen wider grobe Vergehen, wider Mord, Todischlag, Beraubung rc. Eine sehr bedenkliche Cache aber ist in gewissem Sinne die sich neuer dmys geltend machende Beschränkung und Beeinträchtigung de. Freiheit und Ehre unserer Mitmenschen zu weit ausziidebnen. indem man ionst brave und ehrliche Personen, welche im Rückstände mit den Abgaben und eriolcilvs gev'ändct sind, von dem Besuche öffent licher O>« nusichlicßt. Ist der Arme denn immer gleich der Schuldige 7 lind erwartete man, daß der böswillige Schuldner Reue empfindet nnd sich der Besserung befleißigt, weil ihm das Betreten öffentlicher EchöluiiaS- und VergniigiingSlokale (außer an Wahltagen) unler- sagt und durch die Nachrede der lieben Freunde und Nachbarn unmöglich wurde? Oeffentlrche Temüthigirngen bessern bekanntlich nicht, sie verbittern und ersticken den letzte» Funken des Ehrgefühls. Was hält den gedrandmartten Mann, der die übliche Erholung nach des Tages Last und Sorgen nicht suchen darf, der gleich einem un gezogenen Knaben von der Unterhaltung mit angesehenen Männern ausgeschlossen ist, noch zurück, die müßige Stunde zu bösen Ge danke» und Plänen zu verwenden. Gedcmüthigl ist er nun einmal, am etwas stiehl oder weniger Schande kommt cs ihm nicht an: Wir wrsscn aus Erfahrung, welch' niiinvraliicheii Einfluß eine solche Demüthignng arisnbt, namentlich auf Männer. Frauen verwinden sie eher, sobald nur das eigenste Ich darunter leidet, der Vater. Gat«, Bräutigam oder Sohn jedoch rinangetastet bleibt. Ein echtes Weib verträgt Stcmwttrfe, Schinahrcdcn und Beleidigungen geduldig, das Bewußtsein führt über derglcicheki Vorkommnisse hin weg, so lange das Bild des«»» den es liebt nnd verehrt in voller Ren«, uiloitwccht, unveriehrl vor ihr steht. Wie schwer aber mögen all' die Mütter, die Ehefrauen nnd Tochter der Gcächtrtc» leiden: die glückliche Häuslichkeit, der Friede Ist zerstört: Vorwüi« fliegen herüber und tnnüber: zu der materielle» Nalh gesellt sich die see- liichc; GvtteSinrcht und Gottvertranc» weichen und Dämonen halten ihren Einzug. Der Sturz einer Familie pflegt rasch vor sich zu gehen, ist der Boden der sie trägt erst im Schwanken. Nur für notorische Triiiikcubolde, unvcrbesterliche arbeitsscheue und effektiv böswillige Stencrverirvigercr und Nichizahler wirten dergleichen arißerordeittliche Maßregelungen statthaft «>». Die innere Million, die jeden Bravgesinnleu unterstützt, hätte rin lohnendes Stück Ar beit zu verrichten, griffe sic hier vermittelnd nnd Vcriöhncnd ein; von der weltlichen Behörde kann man nicht immer ein privates Em gel,e» auf die Verhältnisse erwarten und verlangen: sie schlägt das Gesetzbuch, nickt aber die verschiedenen Bücher dcS Levens auf, worin der Kampf um daS Dasein geschrieben steht, worin man die Beweise vernachlässigter »der ganz verkehrter Erziehung und der Mangel an Relrgiviiiät, großgedrnckt, als Milderungsgründe vorfin- dct. Wall« inan in Dresden die Personen ncrmhait machen nnd von, Beirich der Eonccrträrnne. Theater und Restaurationen zurück- weisen. die jede» Augenblick Gesuche um Erlaß oder theilwerierEr mäßigung der Abgabrn einreichen, die erfolglos gemahnt und ge pfändet wurden, wir würden uns oft nach Publikum, insbesondere nach reich geputzten Damen umlchen. Indiskret klingt diele Be hauptung, allem sic ist nachweisbar. Unrecht läßt sich ja niernais mit Unrecht enlichuldigen. Aber wenn hier io viel nachahmens wert!« Menschlichkeit herrscht, könnte sie in der Provinz, wv das friedliche Zusammenhalten der Familien die erste Bedingung zur Wvhl'ahrt, die beste Bürgschaft für den Staat und die Obrigkeit ist, wenigstens versucht werden. Keine der Parteien käme dabei zu kurz. Die cizlebenden Elemente — als solche dars man doch wohl die Vorstände einer Gemeinde betrachten — erzielten «geilbrtngeiidc Rrinlta« und die zu Erziehenden hörten aus. de» Höhergeslell«» als Begünstigten, als Mnltersöhirchen der Vorsehung »nt Argwohn und Verbitterung zu betrachten.
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