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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1920
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200217028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920021702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920021702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-17
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1920
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auovrechen und schkletzlich keinem etwas nützen. Nach alle de« kann gar kein Zwetsel darüber bestehen, dast keinerlei Grund zu der Hoffnung gegeben ist. dast der Bolschewismus, der in Nubland mit brutalster Gewalt aiifgerichtrt morsen -st. demnächst znsaminenbrrchen werde. Wir haben mit Ul« als einer gegebenen Tatsache loahricheinlich «och aus lange .Heil hinaus zu rechnen. und dürfen auch davor die -lugen nicht verschliefen, das, »ehr wohl der Tag kommen kann, an de», sich d e Spitze» der bvllcheivisllschen Bajonette wieder nach Westen kehren werden. Da ist der sebr unfertige litauische Staat, da ist vor allem Polen, sag angesichts der Notlage des dortigen Proletariat» bolschewistischen Ideen veiibe Enkwicriungsmögllchleiten zu bteteu scheint. Schon las Gesetz de» geringsten Widerstandes iästk. trotz Ser der vo.'. V» o .VreuadsanistSversicherungen. dir Lenin kürzlich niichen Regierung abgegeben Hai. eine bolichewistische Ossen ave gegen Polen erwarten. Ist Heller mit seinem H:--r« imstande, sie avzmvebren? Bon vielen Seiten wird das öczivciselt. insbesondere Hai sich ein so genauer Kenne» der östliche» BrrbäUnifse. wie der frühere russische Kriegs minister iöutfchkcw. in diesen Tage» veraiilasu gesehen, <n .i»t->a Gespräch mit dem Herausgeber der ABE. Kvl»espvn> den, ernstlich vor der bolschewistischen Gefahr, die über Bolen k>cr auch Deutschland bedro-üt, zu warnen Trotz s-larsster Ber'olgungsinastnahmen der polnischen Negierung gewinnt sori. wie Gutlchkow betonte. der Bolschewismus ständig an Boden. .Ick» glaube nicht Pessimist zu sein, wenn ,a> sage, -ah Polen bei einem ernstliche!, Angriffe von bolschewiststcher Leite unierltegen ivird, und unrcrlicgt es. so rückt auch tstr Deutschland die bolschewistische Gefahr in unmittelbare Nälre." Diese Ansichten werden von vielen, die über die Ber- stalio'sst im neuen Polenstaa' 'irte'len können, gereist Was e.oi'bl sich für uns da'aus? -istai- lann »s mit einem Äöoiie iggen: Stark lein Wir habe» gar lein Interesse dar-i». dts lüiis! che Gebilde der volnischen Repnolik zu beschützen, w MI aber nnist uns und. sollte man meinen, auch dein ' ebaiidc. daran liegen, neue Krirgsgefaiiren > o» irnier.» > -uzen abiuwenden. Tnst das uiil de»., an» I. April aar Mann rcdnziericn Heere dem bolsche>vistist>.ett Millicnenaufgelwt gegenüber »ich: gebt, liegt auf der Hand. Ai-l-erdem iverden wir nur daun laufen tonnen, mit dein i. urigen Runland zu einem beide veile befriedigender- Brr- i ilrnis zu kommen, wenn rrn'ere staatlichen Beriiättuisi-.-. und -war ttivodl nach innen, als nach nnsten. so iea kou -elidiert sind dag für den bolschewistischen Imrcriaiismus von vorn- erein keine Aussicht aus Eroberungen nioralisttier oder politischer Art in Den-ichland besteht. Dann und »nr ann können wir mir Svrvte! Rustland ivirtschastlirl-e Fäden uue^ei ankliiri'seu. Wir tonnen ihm, wie auch Radct cin- s-ei, -o viel geben, als wir selbst zu eichaUen mailichen, msti-eil ans auch darüber klar »ein. das, nur im Osten für Teuischland noch ein wirlichaslliches Arbcitsseld vssen ist. Der Westen ist uns verschlossen und wird es immer sein. Boranssel'ung für jede aiinenvvittiickie Aktion bleibt aber die Bonioüdjcruna der Berbättnisie in: Inner», und sie -rrcieben ivir io lange nicku. als «vir eine Regierung haben, seren Parle-iprogramia eine Berelvigirng der inneren Stretttgtette» verlangt. Sie den berühmten Kamp' gegen recht» als ihr Lebcnsprinzip anücbt und deshalb gar nicht n:stunde i-r. da» Volk mit klar ein, politischem Willen zu er» sirlleu. Der Prozeß Erzberger - Kelfserich. tztlgncr Dr-rhtbe'rtcht brr »DreStz«. Nachricht»».- läortsetzung au» dem Borabtnd-Vlatt.» ^ Die Veremitzung Ksdurgs mik Bayern. A) München, 16. Febr. Der L r a a t S v e r t r a g zwischen ^ Bayern und Koburg über die Bereinigung Kvtzurgs mit Bauern ivir- heute v e r ü l f e n t ! i ch t. Danach ivird das rchtbie- des I-reistaaies Ko bürg mit dein >Sebiet des Frei- L naares Bauern zn einem c i n h e i r l i ch e n G e b i c > - ver- -Keinigt. Die Ltaatshoheilsrechie über das G.bicl vor j ». Koburg gehen mit der Bereinigung au' Baarin über. Das H-Z Gebier de» Freistaates Koburg mit Ausnahme des Auttes -5 ^Königsberg wird dem Kreise Obersransen. das Ami Königs- ^ »ocrg dem Kreise Unrersranken angeziicdcrt. Die Släüte 2 ÜVKoburg. Zöcnsladk und Rodack b'erbcn unmittelbar. Au der Bereinigung Boburgs mir Bayern folgenden HaubtagH- tz E-wahl ^ Bayern nehnen -je bisher koburgischen Landes- » «teile nach den in Bauern geltenden Bedingungen teil. Bi? LAzu diesem Zeitpunkte ordnete die Äoburgische Lanüesvec. L L sammlung drei Mitglieder in den bayrischen Landtag ab. die "Lin diesem Litz urrd Stimnie und die glciclrcn Rechte wie dir 8bayrischen LanütagSal'gecrducten geniesten. Die bayrische Verfassung tritt mit dem Tage der Bereinigung im Gebiet de? Freistaates Koburg von selbst in Arafl. Die Aust ^ Hebung der Landgerichts- und OberlandeSgerichtSgemein H lchaft ,„jt Preusteu und den thüringischen Trauten ist her- beiznsükren. Die Neichsregierung >oll ersucht werden, -n das ReichSgrseb über die Bereinigung Kvburgs mit Bayern Sk eine Bestimmung de? Invalid aufzunehmen, dast der Zeit- r'nnk: des ?y-'!-ustt> etenc des Rcichsgeietzes durch Ber. .ronu-g dee bayrischen Regierung festgesetzt wird. Im übrigen regelt der -raatsverirag die inneren Angelegen heiten im Insti-.wesen, im WohlkahrtSwesen. irn Lch»s- ureien uiw !W T. Bu Srnahrunlssverhanölnagen zwilchen van-wir!« jchaft unü Städlelng. Bcr-rn, IN. Febr. Zwilchen Bertrctern der Land- rorrtsmait und Vertretern des Deutschen T^tädtc :ages fand heute eine mehrstündige Berstandlung über sie Gestaltung der G r n a l> r u n g s w i r t s ch a s t für das Wirtschastsiahr tilSüst't statt. Die Mängel der bisherigen Zivanaswirtschasr wurden eingehend erörtert und Mast- nabmen für deren Abstellung in den Grunüzügcn de- ivrochen. insveionorre der Abschlag von Berträgen zwischen oerr Yrzcugcroraaniiakivncn uns den TtÜdten zur Deckung des notwendigsten Ralirungsbedaries. Zur weiteren Prü. sung wurde eine Kommiisroll. zu gleichen Tellen bestehend .ills Bertrctern der Landroirtichaft und des Städtctages. eingesetzt, die bereits morgen ihre Verhandlungen auf- nehmcn und mit Rücksicht aus die Dringlichkeit der Lache mir äusterster Beschleunigung beenden wird. Jedenfalls wollen die Städte und die Landwirtschaft den ernsten Ver lust» machen, in dieser das ganze Land berührenden Er nuhrunassrage Hand in Hand zu arbeiten. lW. T. BI Berlin, Ist. Fe-tx. B»rs.: Wir wollen de» Herrn Reben» lluitz'l egst ei, mal höre» Wie bange verlrutkn Sie den BKrhllnels Böeruch'? — Erzherger: «»., dem Jahre lbtz^ Mlr ist die K,rmili» Ar-grl« seit 3> fahren bekannt. Eie betirieb «lue gaotr Malzfabrik unler der Firma Alois Angele. Im Temurer N>tN lg», dm eine Lcilha-ber, Herr Eugen Angelo. zu mir ur.0 gleich.-,eiiig erhielt ich ein Zchreioen des S.h-ulihelüauilr» Wortl.auirn. in dem ich er sucht ivnrüe. Herrn Angeles keine Stellung als linier -'»mn-iisiovär wieder zu verichasse-i. Ich «iN zug-d-n. das, ich mich mit grober lrütschicüeul-elt eingekeilt habe, da Angele als ttnlerkomRilÜouü, wleber eing.eftettt würde Wenn ist» dies.«» degrünteien Wunsch meiner Wähler »ich ächzelvin»uu wäre, »»aa hätien diese denn von ihrem Ab geordneten öenleu »nüssen, wenn er nicht einmal Liese'l Wunsch durchsetzte? s!i Ich lstn kann bei der Re-ichögerstcn steile auf erheblichen Widersiano gestotze». Ich habe auch geiagt, wenn rS mir nicht gelinge» würde, durchzudrii'gen rh ich die A n g e l e g e >' h e i t im Reichstag vor rruge» würde, s!) — Ter Vorsitzende verliest hieraus zahsrclchc Schreibe», di. eus dem Briefwechsel zwischen Erzbergsr, Angele und der R.'iehsge.reidesteUc »rammen. In einem Briese erwähn Angele. Last er ein .st i st ch e n an Frau Erzürrger abgeianür habe, und hosse. tast ihr der Inhalt gut munden würde. 'A.llzenic.ne H.'iter'.'lr, die der Vorsitzende- rtzai.» In eine.n tz'>ie> t.-r Reich»gers-enitellc an -de» Bor- eir.r- kür ev. »- . .st.nvenurr«-.:/g-. z.-e, .ärgst :virv te» ha de zur B o r s i ai i > eratcn . da Angele sich ai den habe. Lberstaa-canroai: Kr,»ule es Ihnen lelanni, dast Angele wegen Untreue von bcr Reichsgcrstcngesellschast eutlaiie» n-orden war? — tzrzderaer: Mir »vor da>> genaue Geger rcil lelani-t, dast Sie Firma srch n>«i-,is hat znist-nid.i! krn-inen iaii.>i. — ^berstameainvaU t-rai'fe: Sic »raren doch aber über alles i n s o r m Ierr, nas sich ii. der Vrvvllerug Ihres Wahltrei-res znirrig? — tzr.berger Ich bin bis znw Herbst 1ül7 nicht in mcinei» Wahlkreis »iemesen. Bors.: Das .striegswuchcrami ha! dann fest gestellt, dast Angele, um sich die Siellung zu erhalt.»«, an stinc» ,Vir na „u^geschieden ivar. d-ieS abc> nur zilin S-y.-in geiari hg-, in Wirtlichkeit » ine l'seschäste- roeiterberrieh und ieiiie Ttellruig so mistbeauchic. Das bezog sicli ans das tz rniejahr lvlti. Der tzst rs,tzende verliest daranf dle n ülltem-bergischeu Akten, an denen h.ru . > geh:, das« das Verfahren gegen Angele noch nicht /,»m Ab ah ins: gelvinmen tL» arustle Ihne» doch anfsolle». Harr Erztzer^ eine I n t« r« s se n k o l I i s i o n vorlag. — Dnt^ni» i '-cht, di« Hjersiill-ung sah »t-alinron »c-r. — «lob«»,: Urzell»«,», va»«« E'.e geisKnstell« geznmng«», Angel, ai« Mommlsstsnär Pellen? — Erzbergert Ich ha-b« doch «tbch Kopf. Die Entscheid«»» «in«« Krs»i>oz»s«llsch«sl ^»st-r s« a»H^r>k?lIch -äis bie Reichs- anzu« m«t«»« ei«e,iei> lft sOtz «ich nicht „ioh-r strcilbarkn Abg-tordueten Erzberg-er" geivan-r Crz.'er„.ri: Erz.-ibn^ i Die Einführung der Akkordarbeil. fff : g -I e r Dr » btberich ! der I e s d ». N a ch r i st» l e !i".s Berlin, ttz. Febr. In den Betriebswcrkstättcn des Berliner Eiiendahndirektionbezirtes haben die ersten vier zehn Tag« der wiedrreingeführten Akkordarbeit eine fast 4 5>prozentige Steigerung der Arbeitsleistung gen gebr.uvi. Infolgedessen sst die obligatorische Ein- sührung der Akkordarbeit in allen Bctricbswerki'tätten Preuhen-s für den 1. April vorgesehen. Die oderfchlesNche Kohle. Wie die „Dentsche Allg. Ztg." aus Schlesien bört. wird von der lranzösi'llren Kommission eine Beifügung über d > e oberschlekische Lobte ohne Rücksicht auf die Bedürf nisse Deutschlands geplant. E» sei dringend zu wünschen, dan nn'-rr valich in aller Form sestgestellt werden könne, das, diese Racbr>cht. für die eine Bestätigung in Berlin noch nicht vorliege, rricht zurresse. Denn wenn Deutschland die ober schlesische Kohle entzogen werden sollte, sp hätten alle Bemühungen um eine Steigerung -er Produktion im Ruhr- gable.'e keinen ^weck. Die Lnlenre und -le Adstimmang i» Schleswig. «Slqner Trat, »bericht der Dresdner Nachrichten.s L-uoou. IN. Febr. Das Ergebnis der Abstimmung in Schleswig wird von der E n t c II t e p r e s se mit Jubel -egrüstt und als Borzeichen dafür angesehen, wie die übrige Abstinnttnnp anssallen wird, wenn die preuhi- sche Pickelhaube entfernt ist. Für die Prova- aanda der Entente ist das Resultat ein auherordentlichrk. Werbemittel in auderen uveiselhanrn Gebieten, wo die Bevolrerun« über ihr Lo» enticheiden soll. ist. Die Anklageschrift ist vom l». Oktober 1hl8. — Erz- lar-ier weisl da raus hin. dast irr der Eingabe de»? Schult hcistamies vom 2ii. Jul! IN ist davon nichts belanv! war. An» An.iag des ü!rch!?ai>.io.rl:e Dr. Friedländcr ivird tan nrch der S t r a i r c g i st c r a u ö- z n g des Angele rwrlcien. Der Vorsitzende verliest daranf den S t r a s l> c s c h >, den F r a n Erzverger a m 2 M ärz l 8 ii be r 2 tiii M arl erhalten habe, irwtl sie von ansicrhalb Leben? mitte« bezogen und diese dci ihrer Brolkvirinissron nicht ..„grine! »er habe. - Vors.: Ich tzgdc hier die Briese des Herrn Nu-gele au Frau Er.dcrgcr. tzlngele teilt darin mi>, datz er Vniier, Eier, Schinken, ttäsc. alles in bester D-uakitÜt, obzeschiekl ha'-». Ain 19. Februar schreibt Angele an Fra» Erzbcrger. das; er ein Paker. tt> Psnnd Speck zu 39 Mark und eine Gaus für 20 Marl, bcigclegt habe. Diese günstigen Preise lann mau nicht r-hnc Kummer lesen. tLachen im Zuhör er raum.» Ich verbitte mir jede Gesühls- üuüerung. — Rcahr-sar.walr Ariedläuder: Herr Angele be- iast mehrere Kühe und Schweine. —' Bors.: Das ist alles gut uns schön, aber der Mann wirb doch selbst nicht Zucler gebaut haben. — Helsscrich: Sind bc.-u Herrn Nebenkläger nick:: die Lcziehungen des Angele zu dem Schullheist von Warthanscn Lelannt? — Lrzbctgcr: Die Bauern vcrkausttn domalä die Gerste ohne Erfapdnis. Der Schnliheist, ist doch auch i-ur cin Bauer gewcien. und er hat wahrscheinlich sich um die erlassenen Verfügungen nicht viel g-rkümme/t. — Helsscrich: Angele ist von kelner Mälzerei pro kocm» aiiSgostchieden, blieb aber an ihr finanziell beteilig!, um bei der Reich.-stelle als Kommissionär tälig sein zu können. Wühlen Sic von dieser Schiebung? - Erzberger: Ich weih nicht, warum hier Schie bung voriicgen solle. (!j Ich erinnere mul» aller dings. das; Angele eines Tage? mir sagte, er sei aus der Firma au.geschieben und habe ein eigenes Geschäft aus gemacht. Bors.: Exzelleng, haben Tie vl.lle-cht Angele den Ra: gegeben, c-s so zu mach'»? —,Helflerich: Ich bin ausier- ordcvtliob wisibczicr-'g. Auch Ich ml hie wissen, ob Angele die Trauö.i-lri'.meu a-ui den Rat de? NVenklcgers vor- gonotinucn l-al. — Erzbcrger: Rein. - st'cchtt-ai'wal! Als berg: Die Reich-zrrstenstellc batte Herrn Erzberger am 09. L.-p!owbcr mt-geteilt, t-ah Angele a>!s Malzsc>'.>rikanl nicht Äl-.ttiuissionär der Rcich-sgerstenstellc werden könne. n«k»hld«t. Heksfer'ch: Ich enlsiiu,« mich, «dls ich noch GimAtzfekretäc ivar, cin Schreiben de» Herrn ErztzerO«« an Angele gesehen z» haben, in weichem Herr Erzberge - schreibt, er taule um so lieber, alO er heute gero-üe für die Sache d.s Angele Hobe eivtreten können. — Der Besitzende stellt s, st, dast sich ein iolch.-S Schreiben nicht tzel den Akte» besindel, u> o fragt C rzbergcr, ob ein solches Schreiben existiert. — Erzdrrg«'-: D«is kann ich nicht auf me-i-nsn Eia nehme» dein, ich eulsiunu mich nicht <vr» trden Brief, den ich einmal c ZI.riebe» Hobe. Es wirs hierzu der Zmge Geste im rar Hagedors, der 'rüherc L'o.sitzende der Neichögcrstenüelle, veroomwen. Der Zeitge sihiloe-rt d-ie Eniwictliu-rz, der Neichtzaarftan gesellschgst. Der Zeug« war wie bi« an'L-eren Leiter bei Ncichrgeritri-stelic der 4ii siclu, das-, ci» Brauer oder Mälzer prli-ztpicll nicht Kommlsstontir bcr Rcichsgerstensttll« wer- i ditlse: doch wurde» In den Bcsti-mmurgen hierüber -Ausnttineu ossi-.icll ort: Au. 29. August zu ge lasse». Der Zeuge fährt dann lies ein Schreiten des Abgeordneten fu. in dem er uns er-suchte, Angel« alS Kommissionär «In nstcllen. Wir anlwvrlelen, tos sei unmöglich, da ein -stälzor eii! solches Amt nicht bekleiden könne. Angele hat sich s:i.n, vorher a!.s wenig zuverlässig erwirken und seiner neu Mälzerei meni Gerste zugeteilt. als er durfte. Vs fa d ci-nc Bcsörechnng statt, in deren Verlauf Herr Oppen ivörlri'h s"g:e: Herrn Erzt»s»g«r sind schon grök:«»« Opfer gebracht «orde». Es ist doch gieichzülttg, ob der Angele nun Kommissionär wird o.cr ni-cli. Stellen Sie ihn doch ein!" Es wurde daraist: u der Anew-g g.-iundcn. dast Anaele aus seinem Ge ch-ist auii.at, Malzhändler wurde und als solcher Kam missionä, der Ncichsgerstcnstelle werden konnte. — B»rs.: Das war ans gni Dcuisch gesagt doch ei«e Schieb«»»! Zeuge: Herr Erzberger ist noch in zwei weiteren Fällen für An ole cingetrcten. und zwar zur Erlangung einer Kontine-.-n-tierung von Gerste zu Malzkaffe« und kirr Hakernäiirpräpnrale. Bekanntlich waren die Fabriken alle kontingeniicrt, und neue Betrietze sollten nichts mehr er- halten. Herr An--ele ha-l!« vorher weder Malzkaffe« noä» Hzscrprä','»rate angescruzt. Wir sandten das Bcrla>n--cn. das von Erztz.r er besürwortet wurde, an die Ncichssutter- mitlelst.-lle zur Vcardeilurig weiter. Herr Erzberger ver handelte persönlich mK der Fntterm!tt<ssr«llk. die sich erst aut «'»«« ablehnenden Standpunkt sxsthe. spSXr »her bewilll'tc. Im Septemb-cr 19l7 wurde rin V«rs»hreu ezcn Anzcle vom A:ntsbericht Ravensburg w'--en Malz- ch i < b n n g anh iiig-lg gemacht. Durch ->i« Nelchsgerst-en- steste wurde ein Bersahr« n gegen alle Beteilig- e » cii'i'cleiter. Von der Person des Herrn Srzberger sah mau jeboch «b Beirezung im Znhörerranm.l Ich habe seinerzeit ein Ber ühren -cn mich und die meisten Mitglieder der Reichs- --cis.-onsteNe beantragt, well »n? vorgemorsen wurde, dast wir on An'ele bestochen worden ielen. — Der Vorsitzende ver- cst hierauf den Ge r i ch t S b e sch! u st aus Einleilunsr des Dersahrens gegen den Abgeord. neten Srzberger wegen Verletzung der RaNo- nierungsvorschrifle» vorbehaltlich der Entschliestung deS Reichstag«-. Nach der Pause wir- noch Herr Angel«, der freundliche bensmittcls-ender. ielhst vernommen. Er wltidet sich wie ein Aal. Selbstverständlich hat er die LobenSmittelpakrt« aus l-in"«»'er Freund'chast oesandt. ebenso lelbstoersründlich müli! sich der Zeu-ie nach Kräften, seinen Abgeordneten evavszurcisten. Damit war d-cr Fall Angiel« erledigt, «v-b » ioll über den Fall des Wirtschaftsvertrages mit Rumänien :rhandclt werden. Herr Erzbergcr erhebi sich und rötest iert iri seiner Eigenschaft als Rrichs- inanz minist er gegen die Oeffentlichkcit der Bcrhandluna dieses Falles. Der Saal must geräumt werden und das Gericht verhandelt unter Aucschlnh der Ocssenilichkeit über den Antrag des Ministers. Der Vorsitzende verkündet ach Wiedereröffnung, d-ak wc«-.-„ Gefährdung der StaatS- ritercssen die Oessemlichtei! mährend der Dauer der Ver handlung üter den Wirischaitsvcrirag mit Rumänien auS- eeschlosf'n bleibt. Sticht einmal di« Siono-grapsten Hclslcrichs ürfev im Saale anwesend bleiben. Die nächste öss-evtliche Sitzung finde« heute. Dienstag, statt. Die Veichsminisrer kn Es? m. Vsscu. li>. Febr. Reichskanzler Bauer, Neichsarbo.is- minister S ch l i ck e. NcichSposlminisler Giesberls Eüen- bahnminister Oeser, Nnterstaatssckrctär Albert uns Geh. Obcrbergrat Be unhold sind hier eiirgctrosfcn. um Verhandlungen zweck? Förderung der Kvhlcnprodnklion zu beginnen. lW. T. BI Der Militärdienst in PoUrisch-Preuste«. (D r a ü : >! e : d >i !. a u u s r e r B e r l i n . c S ch i! s t l c i t u n g.l Berlin, t». Febr. In der Presse sind Mitteilungen über Registrierungen zu polnischem Militär dienst in den beietztcn Ostgebieten ausgetauclst. Fest stellungen, die darüber statigefunden haben, haben ergeben, dast Einziehungen nicht ovrgckommcn sind und auch nicht beabsichtigt worden. Allerdings ist hier bekannt geworden, dast der polnische Lanürcn in Eirlrn IWost- prcusteni die jungen Leute ausgcjvrdcrt habe, auch die Deutschen und die Juden, sich zur Einziehung tn die polni'che Armee b e r e i t z u b a l t c n. Der „tolle Mullah" sür -en heiligen Krieg. Nairobi. lk>. Febr. (ReuterI Britisch« und Italienische Streiikräft« sind in Berber« und Obdis gelandet worden zum Zweck« gemeinsamer Operation«» g«gen d!« plündern den Strcitkräfte deS tollen Mullab. der im Soma Ir ian de im Namen d«S türkische« Sultan- -eu heiligen Krieg predigen soll. Loudou, 15,. Febr Die Londoner Konferenz hast a-m 14. -. M. grunidsätzlich beschlossen, dah der Sultau in Konstantinopel bleibe, bah jedoch ein« starke militärische und Marlue-Kontrolle ln den Dardanellen errichtet iverdc. IV^Entschct-dungen sollen in eln«v Konferenz am l«. d. M. getroffen werden, an welcher Fach teilnimmt. Aufhebung der Amsterdamer Aommunlste». Konferenz. (Staner Drahtbericht der Dresdner Aachrlchten.» Haag. iS. Febr. Di« r» der internationalen Kom- muntsten-Konferenz ln Amsterdam gekommen« deutsche Kommunistin Klara Zetkin ist »erhaftet und -nrückgeschickt worbe«. Die Koinmnuisteu-Lonferenz wurde von der Polizei aufgehoben. Wilson und Lansing. Rotterdam. 18. Febr. .Dailr» NeniS" meldet aus Neu nork über die Differenz zwischen Lansing und Wil- lon n. a.: Lansing hat gcwünicht, dast der Völkerbund ausschltestlich cin internationaler Gerichtshof sei» werde und hat sich aus juristisch-technischen Gründen der beabsichtigten Verurteilung d«S Kaisers widersetzt. Auch sei er gegen die Uebernahmr des Mandats über die Türkeit durch die Vereinigten Staaten gewesen. lW. T. Bl Haag. 16. Febr. „Nienme Cour." meldet ans Washing. ton: Die unmittelbare Folge der Angelegenheit WiNon- Lansing wird wahrscheinlich sein, dast jede Aussicht aus die Ratifizierung des Friedcnsvertrages verschwun- den ist. C rmuligt dnrcl, die neue Entwicklung, haben dt« An- Hänger deö Senators Lodge am Sonnabend die Anträge HitchcookS verworfen. Nun ist man so wett, wie man im 'November war. lW. T. BI Das Eingreifen Wilsons in -er Adrtafrago. Amsterdam, 16. Febr. „Morning Post" erklärt, hast die amerikanische Note, in der gegen die der südslawischen Negierung vvrgeschlagenc Lösung der adrialtschcn Frage protestiert wird, am Sonnabend wie eine Bomb« in der Konferenz der Alliierten «tngeschlagen habe. Die Note sei von Lansing am Tage seine- Rück tritts »nierzeichnct worden. Sie Hab« natürlich grosteS Erstaunen erregt, weil tatsächlich wenig Unterschied zwischen dem von Lloyd George, Elemenceau un- dem amerikanischen Gesandten Unterzeichneten, am S. Dezember an Scialajo auSgchändigten Memorandum und -em Kom promist vom 20. Januar bestehe, dem sich -ebt Wilson widcrsetze. jW.T.BI Rücktritt -er fü-fiawifche» Regierung. Belgrad» 1k. Febr. DaS Südflaw. Presscbureau meldest: Die Regierung ist zurückgetreten. DaS Labt nett wird von der oppositionelle« Parte! gebildet werden. lW. T. BI Belgrad, 16. Febr. Prinzrcgeut « l« ra « ber -at die Demission de- Kabinetts Dawidowltsch angenommen «nt dt« Erledigung der lanfeniden Angcl.gcnhetten dem zurück, tretenden SaLInett bis zur Bildung de» neuen Ministe, rium- übertragen. sW.T BI
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