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Dresdner Nachrichten : 23.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188805230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-05
- Tag 1888-05-23
-
Monat
1888-05
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.05.1888
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r,«t»1«tt für Politik lt»imc,nent r'iem'NOnlich N,"0- „ick die Vo i M 2.7». - onierale öa"!k»,ir. r» vis vtnckmN,. s.llkr. iliaa» bi»»MM, GiNettlNid: sLilveui ib Pis- mr Mm» 'i, KrSL"V^«!: l!ir da» näiiisna»,»« , lltir Nlttlwl. ^ »ilr >cu. s Ll!b«»> läa» ob» MennS...— Rekinine ..... ü»l iur da» .... ,. dnierale wird lmk» »>jrnae Juiertiou» Äinttaa« PraittiiiieraiidoMbiimi dur> PWIIUMklMwo-Utllnuu v»»ui matten ob. Pottemuttiluiia ^"ierate „ehmcu ianimlliche re,wiiim,Ne An no»«», Orpeoinoueii mi. Nur -M- »ade einqei. D!a»ulcrir>ie >rmk Per MIM'». " öeruwre-i, .-slelln U Aiilt., bar Nknli.-DroSden. 33. Jahrgang. Aufl.46M0 Excmpl. Lolilrlflöoko von 12 öl. n,n, Lnooo« für IIoi i on von 3^ öl. nn. Ze!«!»!'! ock-kriln ilivo.. 8. ors Dresden, 1888 Nach NkdaclionSschlttsl. MniIaI, v. 22. Mai. Ter «ai- irr von Vraiilic» üi >>o» einci» luurUlchr» brili„cu >8el,t>»I.>il»ae drlroifc» und mn kr» Älcrbrialra- i»r»lr» »rririir» »'>»!»». runter illlic» iick, vrr piiliand ves «i»,cr» elwaa „rbriirrl zu iralen. LIeIii,I. 22. Mai. i«ticl>ei»e»i.> iweice» ma». t»ca >72-I7i>. vr. Mai-gu», 178,«i>. ffu,N-ffnI, «78,NN. Ecrlbr.Lci. I8N,UU. rioann, bnbki, lori, 122 12». »>r. Mai ffnui I27.KN, tt»»i-ff»li 1272,«i. Lepi.-Oc,. I.i.i.nn, -PnamieeiNier Haler Im» >2» 125. Vliiliul irftcr. Mai-?,»» 27,»N, Sr»».. 1L>, 48,NN. «»>«, «,,,a aeln,«l,,st., laco vbne gab 1,1» 1,2,an, 22,iia, Mai. ?uui 71>r .U,.',a. ->i„a. S,»»br. 2b,Nu. Pcieoleni» iveo ne, »NN il.bn. »ormLNll §IMK, llarclLLvä I-älleur. 1 l» LSois Foluum-8tr»88» IS. « >t««sr8r««Mr8««sE««> 8kd«Iim»r«ii io imter 1iix>ii>ilii»x " VWk- invtut Ilanelnrdvtt smpüodlt in grosasr -Vu8N'-ttck HU soliclon Lrvisso ^ r. V. MüUor, 8el!ilIiMiil'l!6l'in6i8t6i'. ^ ^ 17 Wet»ln«r Xtinia«« 17. U HV »«itti i t, l<Al. 8äoIi8. u. LAl. 1K-6U88.11ofMotoAl-rr.Dk, § ^ Vrvsllvn, Kaiitlirnl«, 8ov8ti-»880 X«. 10. vei Nn, L.Pl,»Tl^vrpl«tL IS, frol. !>!-. MWI- 8 AsürMÄ.l-K»MKV, Nr. 144 MN» UM Kliiitz. Vrtv»t-8toS«, 7LLI1 LckiMs ^Lc-Kk., VON 10 ölrn-k rin I»vr Motor. Orientliahii, Zölle nus russisches (Gelinde, x.wiuachuchtt'11, ^tiliiicc'S 70. Oicliurlolua. Hnus- und Trepuenlielruchtiuig, Privnt- Ichullclirertna, ÄerichlSvechMidliiiiaen. Münchriiec Kuniinuostelluiia. Richard Waancr'ö Jugcudjlchre. Mittwoch, 24. Mai vrraiiiworlliitier Nedaklcnr lür PolilischtS vr. Enili Birrev in Drrüden Unter dem Einflüsse der Feiertage hat die tiefe politische Stille, die seit cmizier Zeit herrscht, nur jiMnomiiien. Die Feiertage scldst sind im Ganze» ruhig verlausen. Sie brachten »eben einigen Un- gliickesallcn auch einige Kunden erfreulicher Art: die Eröffnung der Weltausstellung in Barcelona und der Eisenbahn Belgrad- kaiserliche Bervrdmmg angcoednet. Diese Anordnung ist dem NeichSlag sofort oder wenn dirkelbe nicht uersaiumelt ist, bei seinem »üchsle» Zusammentritt niitzulheilen. Dieselbe ist anher Kraft zu sehe», wenn der Reichstag die Zustimmung nicht eriheilt". So weit die gesetzliche Bestimmung, aus welche sich die Aukuudiguua. Warne» ruimcher Herkunft mit einem Zuschläge von 50 Prozent des EaigaugSzollS zu belege», bezieht. Nu» besteht zwüchcii Rufchmd und Deutschland überhaupt aar kein HandelSvcitrag ^ beide Reiche nchten ihre Zölle gegen die Waaren des Anslandeö selbslständig ein u»d Ealonichi. beides Ereignisse, welche darthun, dah »nt der Slarkung Ruszlaud hat sich bekanntlich darin zum Nacbthcile der deutichen »ationaler Gesinnung die Pflege internationaler Beziehungen recht wohl vereinbar ist. Beides hat ja seine Berechtigung. Emscitig gepflegtes Rationalgefühl endet in Berciinamimg, Verknöcherung, diiiikelhai'le!» Hochmuih und Rückgang; verschwommener Koömo- polinsnius führt zur Vaterlandslosigkeit, Tciniilhiguiig, Bcdwalcn- Hastigkeit und Ausbeulung. Für das Erster«: bieter Frankreich ein lehrreiches Beispiel — dem lehlercn zu verfallen, war Deutschland nahe daran. E>st scildem wir Dculschen wieder ein grobes gccmtcs Palerland haben, werden auch die Varerlandsbegriffc und die valer- liindische Gesinnung in uns lebendig; sie können wohl hier und da einmal über den Strang ichlagen nnv den oder jene» Fehler des fran zösischen Ehaubinismns nachahincn. im Allgemeinen haben wir aber i» der Pflege des Natlonglgefithlö noch gar viel, in Jahrhunderte langer Zerrissenheit Vernachlässigtes iiachzuhole». Erfüllen wir dabcr uns und das hcrauwachsende Geschlecht mit nationalem Be- wuschem stetig nur weiter und ohne Besorgnis;, bornirlcr Selbst überhebung zu verfallen. Der dem Deutschen angcbmcne weit- lnirgcrlichc Zug bleibt trotzdem sein altes nnvcrlieebarcö Erbtheil. Was sich im Teutschcn trühcr und bisher als Vergötterung der Ausländcrci kundgab, hat sich geläutert zu dem Verlange», bei neidloser Anerkennung fremder Verdienste die eigne dculschc Natio nalität kräftig zur Geltung zu bringe». Dieics dem Franzose» und Engländer längst zur zweiten Natur gewordene Liecht zu bean spruchen. wird sich Deutschland auch fernerhin die Freiheit nehmen. Cs hat also keine Roth, daß der Deutsche in nationalen Schranken verkümmert. Mit vollen Sumpalhieen begleitet er eine Annäherung der Völker, wie sie sich jetzt durch Eröffnung der in Salonichi endende» Onentbahn vollzogen hat. Zum ersten Male hat der aus Wien abgcsertigte Schnellzug ohne Unterbrechung die Käste des Miltelmcrrs erreicht. Die Orientbahn ist vor Pfingsten cwfsnct und seil Pfingsten im Betriebe. Im vorigen Monat winde, wie berichtet, die letzte Eiscnichicne der Onentbahn gelegt; die Belriebkeiössniiiig erfolgt, kraft des im Oriente vor Allem gil- tigcn Gesetzes der Trägheit, erst jetzt. Um nicht Mißverständnisse auskommen zu lassen, so sei herborgchobcn, daß es sich auch jetzt nach nicht um die Befahrung der Strecke zwischen Wien und Kön- siantinopcl handelt, die vorigen Monat durch Legung der letzten Echiencngeleise in Bulgarien fertig wurde; hier giebt cs noch mancherlei Auslände ans dem Wege zu räumen. Wohl aber wurde soeben die in der Hauptsache fertige, aber nur thcilwcise befahrene Strecke Bclgrad-Saloiiichi ganz in Betrieb genommen. Die große Llienibcch» gabelt sich nämlich in Serbien,dem Miilelslücke dcr Bnlkan- halbinsel. Ter längere Ast durchscbncidet i» süd-östlicher Richtung Serbien selbst, gehl durch Bulgarien und Ost'nmelien und führt üder Philil'vovcl und Adrianvpel nach der Hauptstadt des Osmancn- reichs, »ach Konslantinopcl. Diese Linie soll im nächsten Monate dem Verkehc übergeben werden. Es ist die eigentliche Wrltroute, die große Oeientbahn, die Linie Paris-Wien-Konstantinopel. Tie andere Linie geht in ausgeiprochcn südlicher Richtung von Serbien bis nach Salonichi, sie verbindet die Donau bei Belgrad mit dem Wischen Meere bei Salonichi. Auch sie ist für den Handel, auch Tciilschlands, von bohcr Bedeutung. Sie ist in erster Linie dazu berufen, in daS allmählich erwachende Wirlhschaftslebc» der Bewohner Serbiens und der euroväiichcn Türkei umgestaltend cin- zngreücn. Oesterreich tritt seinen Vormarsch nach Salonichi nicht als Eroberer, sondern alS HandclSinacht an. Deutschland folgt ihm dahin nack. Aut de» ncubcfahrenen Schienen werden sich die überschüssige» Güter Deutschlands nach der Türkei und zu weiterer Lerichisfung nach dem ferneren Osten bewegen. Sache unseres thalkräftige» HandclsstandeS wird es sein, auf dein neu erschlossenen Gebiete einen lohnciidcn Absatzmarkt für die vaterländischen Gc- Ivcrbscrzeugnisse sich zu sichern. Im vollen Gegensatz zu dieser Güterbewegung aus der Milte EnwpaS nach dem Süden und Osten scheint zu stehen, was aus Be>Im über die Heini»»isse berichtet wird, welche Teutichland den sieb aus dem Oste» narb Mittel-Europa bewegende» Gütern bereiten will. ES handelt sich uni die russischen Gktrcidc!end»iigen. An die Tbalsache, daß an einem Tage llr9 Waggons mit russischem Ge linde i» Berlin ankanic», knüpfe» sich dem Anfcheine nach weit- aneg'cifende Maßregeln an. Man behauptet »äiiilicb, daß jene 318 Eisenbahnwagen de» Vortrab sür eine Uebeiflulhiing Tenlichlands mit russischem Getreide darstellen. Infolge der großen Ilebcrschweinmiingen haben die Eisenbahnen in Polen und im Vrenßächen Oste» vielfach mit Verkehrsstockungen zu kämpfen ge habt: letzt, wo die an den Bahnkörpern entstandenen Schäden ausgebessert sind, kommt das in dem lange» Wnftcr ohnehin aui- aesiapeltc russische Gcrreide allmählich znm Versandt. Dieser, der deutichen Lnndwirthschast drohenden Gefahr will, io verlautet, die Reichrregikrung damit begegnen, daß sie die EingnngSzölle aus alle Maaren russischer Herkunft alsbald um 50 Prozent erhöht. Ta zu Zollerhöhmigen cm Neichsgeletz nöthig, der Reichslag aber lucht versammelt ist, so würde der Weg einer kaiserlichen Verord nung beschrifte» und die »achlräglichc Zustimmung des im Herbste znfanmicntietcnden deutschen Reichstags vorbeballe» werden. Nach 8 «1 dcS Zollgesetzes vorn l5. Juli 1879 nämlich können „Waaren, welche aus Staate» komme», welche deutsche Schisse oder Waaren deutscher Herkunst ungünfliger behandeln, als diejenigen anderer Staaten, to weit nicht Vertragsbestimmungen entgegenstchc». »nt einem Zuschläge bis z» 50 Proz. des Betrages der tarifmäßigen Eüigangenbgabe belegt werden. 'Die Erhebung eines solche» Zu schlags wird nach erfolgter Zustimmung des BundcSrathS durch Industrie niemals einen Zwang auierlegt. Deulschland braucht also blvs den Nachweis z» führen, daß Rußland die deutichen Waaren nugiiustiger behandelt als die anderer Staaten, io läßt sich keinerlei formeller Ennvand dagegen erheben, daß Deutschland die Zölle nus russische Waaren um 50 Proz. erhöht. Schwierig wird dieser Nach weis nichl lein, dem, die engliichen, seewärts eingehenden Wuaren erfreuen sich seitens Rußlands stets einer Begünstigung — das hat die deutsche Eiseiiindustric zu ihrem Schaden genugsam erfahren. Und man kann wohl voiaiiStetzen, daß wenn sich die Neichsregie- rung zu einem solchen Schritte entschließt, sic dann festen Boden unlcr den Füßen hat. Eine andere Frage ist: was wird daraus? Wird sich Rußland die Anwendnng von Kampftvlle» lNetorsioiiszöllenf geiallei^ lassen oder zu Veracltungsmaßregein greife» ? Eine wirthschaftlichc Schädi gung, wie sic Rußland durch die Zvllcrhvhirng erführe, labt sich! ein Reich nicht ohne Weiteres acsallen. Rußland kann mitielft der völligen Grenzsperre gegen Waaren benlschen Uripuings, sowie mittelst der Drangsalirnng der im Zarenreiche lebenden Deutichen . tiomdardcu —. Par > « . 22. Mai. «SLIutz.» !»eu,e 82.72. Aalet»« lva.ü.',. Jiaitence »7.80. Staat»»«»» Z72,d». eomdardcu 172,äü, da. PrtlirtlLtc» —. S»anlee V2>/.. Zkg»»»er Zl»:>,7L. Oilomaaea »22,5,0. Steile «»leibe —. Türke» . Fest. «-»»»». 22. Mal. «ormiit. N U»r Ui Mi». Uoniais !«'/,«. 187:>er Riisieu 94'^. Iiatiearr Älr'/«. tiouidardeu »V«. «o»o. Türke» lih,. rveoc. iandirte Sluierikaiirr >22. «vroc. u»»ar. Äoldrenlc 77U,. Ocfterr. eNoi»- lrnte 87. «ecu», (koniaili >L. Ikayplel 7!>>/,. Neue EgOMcr N12U.. Garani. rrquvier lülu,. LUlomandauk Ni-/», T»ez-Acilr» 85»'/,. Lvauicr tüni«. i! » ., Kons Mcrik. SuScrc A»I. KV. 2Iaia. 2icuc >»/>, <en>2>. Aulciiie — Proc. A»!o. Paris iPeodiiktens, 22. Mai. ILchlu».) LIclzen vcr Mai 2I,75>, per 8cp>.-Decem»cr 2>,:>a. lest. Spietius per 2N»i T!,2ä, »er Lept.-Lcc. 4I,75>, matt, viübäl »er Mai ni,7!>, »er Seviciubel-December »7M, ftclnenv. 21 »,,« crda m . 22. Mai. Protuktcn <TMu»>. Welze» «er Mai 21», per Noiicmkcr —, »cuauptet. üiaaar» per Mai I»5>, per Oktober Ili, mall. ff r a » k s » r I a. M.< 22. Mat. ltrcdi! 222,8», »ziaalodaoa —. »om- »arven «»,!». viaiizier 1K2.1». iLa»picr 8IM. lvroe. Naaar. Aoldrene» 77,8», DiSco,»o >21,6». Dies»,,. Bk. —. Handels». —. Laura —. Still. INieu, 22. Mai. ffrcoit 277.5,». SlaaiSbab» Nordwestb. —. ivlarkootea Un». Mold 2»,2». Ülulilg, Lokales und LüchsischkS. — Hauplinann v. Schulz, hier, erhielt das Ritterkreuz 1. El. des Herzog!. Sachien-Ernestuiischcn HanSordcns. — AuftichOge Freud: gewährt cS heilte, den ersten Beamten des Königreichs Sachsen, Se. Erc. den Staats- und Kriegsmiiiister Grasen von Fabrice. der am hculigen Tage sei» 70. Lebens jahr anlritt. zu beglückwümcgc». Trotz seiner 51 wirklichen Tienst- iahre als Soldat, seines 22>äheigen Dienstes als Staatsmiaistcr. erirent er sich einer körperlichen und geistigen Feiiche, wie sic in solchem Alter nur weuigcn besonders bevorzugten Naturen eigen ist. Gras v. Fabrice schließt sich jene» unserer hervorragenden Zeit genossen, wie Fürst Bismarck. Graf Mvltkc, General v. Bliuncn- lhal an. an welchen die Jahre spurlos vorüber zu gehen, denen antworten. Auch'dicw Folge wird man sich in Berlin wohl ver-! »euc Jahr oie Elastizttal des Geistes zu erhöhen ichcmt. gegeuwärtigt habe». Möglich ift cs wohl, dos; Bismarck vvlilüche Nenßerftch, wie »uieilich uagebeugt. habe» „c in den wellerschnllern- Zwecke ans dem Wege des wulhschastliche» Kampfes eercichc» will :> den Slurmen der letzien Iah,zehnte gcnanden, und Huden an deren vielleicht hofft er auch, Rußland durch de» sich cnlspinnenden Zoll- Envlgen mttge,cha;,c,i. Ho,len wir, da,; es^ dem hvchveidlcnten krieg mürlic ,» machen, mit Deutichland endlich einen Handels- Manne »och lange vergönnt ,cm möge, dem ^hron und Vaterland zu . . vertrag abznschließen. Jedenfalls ist cS nicht Sache der nat'onal gesinnten Presse Deutschlands, der Politik des Reichskanzlers Hindernisse zu bcrcilen. Nenrste Tklearamwe ver..Dresvner Naivr." vom L2.Mai. Berlin. Das Vcfindcii des Kaisers war auch heute nach gut verhiachter Nacht bcfticdigcnd. Se. Majestät weilte iu den Mittagsstunden im Park; für de» Svätnachmittag war eine Ans- iahrt »ach dem Gruncwald in Aussicht genommen. — Im Char lottenburger Schlosse herrscht infolge dn Vmbcieiiimhen sßr die über morgige Bennählimgsieierlichkcit ein reges Leben. Für den Kaiser und die Kaiserin Aiiauslo wird eine Extraloge gebaut. Prinzessin Jrme trifft morgen Abend 7G Uhr in Begleitung des GrvßhcrzogS ein und wird am Bahnhof durch die Kaisen», das Kronprinzeupaar imd den Prinzen Heinrich empfangen. Die Gewerke bilden vom Bahnhof ans Spalier. Die Trauuiig findet Donnerstag Mittag Uhr in der Charlottenburger Scmvßkapclle statt, nachdem vorher die standesamtliche Eheschließung durch de» Obccstkainmerer Grase» Otto v. Stollbeig slattgcfunde» hat. Die Kaiserin wird der Braut selbst die Königliche Prinzcssinnenkroiie aulsetzen. Jni Zuge nach der Schloßkavelle wird das Biaulvaar vom Kaiser, der seine volle Kraft zu weihen ! Es ül nur eine Pflicht der Dankbar keit. dem Vaterlande den Lebenslauf des Grase» v. Fabrice in seinen hcueptsächlichstcn Genndzügen vorzusühren. Georg Friedrich dilsred Graf von Fabrice wurde in Frankreich nur 23. Mai 1818 zu le Qucsnoh sur Docke geboren. Sein Bitter, der nachma lige tönigl. sächi. Gcnerallcnlnant und Obcistallmeister von Fabrice. lag dort während der Occupatio» der tranzösiichen Ostprovinzen (durch eine unter den Befehlen des Herzogs von Wellington stehende, aus Kontingenten aller verbündeten Heere rnsammcngcsetztc Annces, als Major eines sächsischen Husaren-Negiments in Garnison. Die »ieiverbreiicte Annahine, die Familie sei sranzösischcn Ursprungs, wie dies der Name andeutc» könnte, ist eine irrige. Gras von Fabrice stammt vielmehr aus einem alladeligen mcckienburgilchen Geschlccltte. Im König!. Kadettenkorps zu Dresden erzogen, trat von Fabrice am 1. Juli 1831 in den sächsischen aktiven Militär dienst ein. öl ach einjähriger Dienstleistung als Portcveejunkei beim 2. leichten Reiterregimente zum Leutnant un selben Negimeiite er nannt , erkolgte im Jahre 1810 seine Beförderung zum Oberleut nant unter gleichzeitiger Versetzung znm Gardoeitec-Ncgiinciit, zu dessen Adjutant er zwei Jahre später ernaunt wurde. 1818, nach für damalige Verhällnissc kurzer Dienstzeit als Subaltcrn-Otfizier, rückte von Fabrice zm» Rittmeister nn Gardcrcitcr-Regiment ans. Kaiserin, dem Großherzog von Hose», dem Kroiiprmzeiipaar, dem An der Spitze seiner Schwadron machte der Mjährigc Rittmeister Prinzen von Wales, dem Großtüistcnpaar Serams von Rußland, den Feldzug in Schleswig und Jütland mit, übernahm im Jahre dem Kronprinzen von Griechenland und zahlreichen anderen Fürst- 18rb lichkeilen gefolgt. Oberhosprediger Dr. Kögel vollzieht die Tramma. und Benn Wechseln der Ringe ertönen drei Mal 12 Kanonenschüsse. — Die „Nordd. Allg." rikirk cinoi Ausspruch des Pariser „Pans" anläßlich der Littancr Afsairc, welcher lautet: „Wir sehe» gar nicku cm. weshalb Frankreich weniger Herr in seinem Lande sein sollte, als Deutschland cs in einem Lande ist, das ihm w wenig gehört". Die „Norddeutsche" bcmokl hierzu: Damit ist Eliaß- Lolhringen gemeint. Es ist in der Tlmt hohe Zeit, endlich in einer Weise, die kein Mißverständnis; mehr zuläßt, klar zu machen, daß Elsaß-Loihimgoi ganz und gar zu Deutschland gehört. — Zu de» Klagen der rms»che» Presse über die Behandlung, welche die rmsiichen Angelegenheiten augenblicklich in der dentlchen Presse finden, sagt die „Norddeutsche": „Die russische Presse übergeht dahei niil Schweigen, m welcher Weise sie die öffentliche Meinung in Deutschland Jahre lang durch Hohn und .Hetzereien gereizt hat'. — Tic Bimdcsraths-Ausschüsse setz.cn am Freitag die Bcrctthiing der Alters- und Invaliditäts-Versorgung fort. — Die ständige De putation des Deutschen JiirsttriilageS beschloß, den diesjährigen Jiilisteiitag vom ll. bis 13. September in Stettin slattfinden zu lassen. Ans der Tagesordnung steht namentlich auch die Besprechung des EntwuiseS des deutichen bürgerlichen Gesetzbuches. — Aus Frankfurt a. M. wird hiesigen Blättern gemeldet: D,e hiesige katho lische Geistlichkeit lehnte die vom Comitce zur Errichtung eines Denkmals für Kaiier Wilhelm a» sie gerichtete Aufforderung zur Belhciliguna an den Sammlungen mit der Motivirung ab. noch sei die gerechte Forderung des katholischen CleniS cntt die Rückgabe der während des Kullmkainpscs in Preußen durch die Gchaltsiperre vorcnihaltoien 10 Millionen noch nicht erfüllt. Erst dann würde der Clous eine Beihilfe gewähren. Paris. Vierzehn der größten Dampfer der! Gesellschaften Messageries und Tlausallmttique werden derart umgestaltet, daß sie »» Kriegsfall als Kreuzer verwendbar sind. — Dem „Gaulois" infolge wird an der Versöhnung des Prinzen Victor mit seinem Voter Icrome gearbeitet, wozu der Jahrestag des Todes des kaiser liche» Prinzen den äußere» Anlaß bieten soll. London. Hier ist eine Deputation von Bewohnern CypernS anaekimdigt, welche eine Petition um Abschaffung des türkischen Tributs überreichen wird. W a rscha n. Neuerdings wurden 54 Ausländer ausgcwicsen (von denen 19 Juden sind), darunter 3 Ocstcrreichcr und 14 Preu ßen. Weitere Ausweisungen stehe» bevor. Barcelona. Bei dem Rrmdgang der Königm-Regentin durch die Ausstellung wurde die Königin in der doilfchen Attthei- lnng durch de» Botschafter Baron Stumm, den Militärbcvvll . - - . . den mächtigte» v. Br'ckow, den Generalkonsul Landau und de» Offizieren des deutschen Krikas>chisscs „Kaiser" begrüßt. Die Königin sagte eine riiigehcnde Besichlianng der deutschen Abthcckung zu. Die Berliner Börse eröffncte lest mit meist höheren Notlrungcn. Das Geschält gestaltete sich für Banken und Renten ziemlich lebhaft. Später trat infolge eines Gerüchts, wonach sich der Bundesrnth bereits heute mit der Erhöhung der Getreidezöllc Rußland gegenüber beschäftigen werde, eine allgemeine Absckmachung ein, doch waren die Nückaäiige nicht erheblich. Von Eiieickuchiie» waren Ostpreußen und Marienburgcr weichend, von österreichischen Dnxer aus speknlalive AlMben hin niedriger. Russen und Egüpter waren gut behauptet. Im Kassavcrkchr »raren Bahnen meist schwächer, Banke» ruhig, für Industrien bestand reges Interesse z» steigende» Evnrscn, doitschc Fonds gefragt, österreichische Priori täten fest. Privaldiökont 1'/« Prozent. 18r9 die Fühlung einer Escadron des 1. leichten Notcr-Reginicnts und wurde am 1. Februar 1850 in den Genoalslab versetzt, zu dessen Souschef er bereits im Jahre 1853 bei gleichzeitiger Beför derung zum Major ernannt wurde. Durch 13 Jahre gehörte von Fabrice dem Geireralstabe der sächsischen Armee an. Er avancirtc in demselben 1801 znm Oberstleutnant und 1803 zum Obersten, und nachdem er am 17. September 1805 zu dessen Ches ernannt wurde, am 20. Oktober desselben JahreS, also ii» 3l. Dienstjahrc, zum Gene ralmajor. Als Oberst und Chef des Divisionsgencralslabcs der anS Hannoveranern und Sachsen ziliamincnacietzlcii OccupationStrnPpen begleitete von Fabrice den zum Führer derselben berufenen sächs. Generalleutnant v. Hake nach Holstein. Bei dieser Gelegen heit machte sich die diplomatische Gewandtheit, mtt der er die schwierigsten Verhältnisse zu überwinden wußte, bereits geltend. In dem Feldzug des Jahres 1800 war General von Fabrice Chef des Goreralsladcs des süchsijchcn Heeres. Er sollte alsbald seine Vaterlandsliebe und seine hohe staalsuiännische Begabung aus einem anderen Posten bewähren. König Johann sandle ihn von Wien aus als Fricdcnönitterhändter nach Berlin. An der Seite des Ministers v. Friesen und des Grate» von Hoheitthal wirkle der General von Fabrice an dem Abschlüsse des preuhisch sächs. Friedens mit. Seiner Begabung ist cs woeittllch zu danke», daß das Köniarcich Sachsen als Staat erhalten blieb und daß sich der Eintritt Sachsens in den norddeutschen Bund unter Bedingungen vollzog, die nicht unerträglich waren. Halte Herr von Fabrice in seiner an Ersolaen reichen Laufbahn Niehls weiter geloster, als daß er ans den Stürmen des Jahres 1800 das Königreich Sachsen als solches in die Ncuzcil hcrübcriettcte, so würde diese That allein ausrctchen. ihm in der Geschichte Sachsens ein u»r>craängliches Denkmal zu sichern. König Johann übertrug seinem ersvlgrochen Friedensstifter das Amt eines KricgSniiilislcrS. Seine nächste und schwierige Aus gabe in dieser neuen Stellung war die aänzliche Unttormnna der In,,""' ' ' ächsischcn Armee, deren Einordnung i» die Armee des »orddomchen Bundes zu den soeben geschlossene» Jriebensbedingungen gehörte. Es galt hier die widcrslrcbendstcn Interessen zu veriühnc», Einrich tungen aufzuhebc», die als erprobt sich eng mit den Traditionen der tapferen sächsischen Truppen verwebt hatten, und an deren Stelle neue Grundbedingungen zu letzen, die anfänglich dem tächsiichen Volke wie seinem Heere iinihmpacknsch waren. Die Wehrversassung, Ver waltung. die Bewaffnung, das Reglement, die Uniformen, Alles mußte geändert werden! Es gehörte eben ei» Oraamsationstalciit ersten Nangcs dazu, um binnen Jahrcssnst die iäebsische Armee auf den Standpunkt zu bringen, den sic den neuen Verhältnissen nach einnchmen sollte und wollte. — ES war vorausznschc», daß die Tage des Friedens gezählt waren, daher nutzte sic dcr lhatkräs- lige Minister mit rastlosem Eifer ans; und als nach knapp drei und einem halbe» Jahre die sächsischen Fahnen wieder stotterten, als cs aalt, den Entscheidungskamvi um Deulichlands Weltstcllung aiiszukämpsoi, da focht das sächsische Armeekorps Schulter an Lehn Iler »nt den preußische» Garden und theille mit dioe» redlich Arbeit und Ruhm. In Folge seiner slaatSmünniichen Begabung breics der BnndcSscldhcrr, König Wilhelm von Preußen, den sächsi schen Kneasminisler v. Fabrice nach Frankreich Hier nahm Herr v. Fabrice als Generalgouverneur von Versailles eine hohe vcrant- wortungsrcichc Stellung ein. Er leitete die Verwaltung der erober ten französischen Norddepaftcmockö. Der König von Preußen batte die glücklichste Wahl getrosten. Bald nach der Knisoproklamalivn, wahrend des Waffenstillstandes, berief der Kai,er den General v. Fabrice zur diplomatische» Unteistützniia des Reichskanzlers. Iu dieser Stellung nahm er großen Antheil an den Verhandlungen, -norznr,ognZ sugZis -niErr-xpv^ -n gssrn-irL 's^rvi '.z sM'p8a,)-'»s<l8 nvIqSOl pun LI .irrri rttliz Iffii
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