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Dresdner Nachrichten : 23.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-23
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1882
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«r. L t — R»vluetvl»t Seutv » - Lloat»^ 6«, »». 2nou»r 1832 — S>tiwu>ll«eii«:t. Den 2!.Januar «ormitli»;« »Ulu Haiwwrkhundluir» ,q>«» «cu LchuulcGcltile» ,>uy>,ll» Hlorcuiin Höiel aus ausumltz Wege» »crlüchlrn Oiordk» >2 gr»«i den vaudelsman» A-dann zihrisuim c-dnard lic,«« au» Dtdcln Wege» Seuaenmetneide», Dlcusiaa de» 24. Januar Perm. » Utir wider den »«nmalläen PaftardNskN Hermann Miillcr aus Haichcudaii »egen Bcrdreche» NN Amte. !l <vi!>c, den ütdcdnunen >'r,irdr. Hermauu 'ISimdettich au. Drr rde» Ivege» »eri-itliien Marder --r andli,, ichi, deu Li. Januar, ötraskammee U. Haudlderdandlnu» ac,,cu die Dieuiüi.aud öhrilluine 2>nu>Ite aeiedel. 2id»u, aed Orotunon» au« «aderi« wrueu liedliaUIe. IN. aeae» den «lötterladrttam Merltz luckia au« riduu« we-t-u »craetien neuen die Nllctriaewerde.'rdni.usi. 0>« gk.eu dir Locht» elnua Nmatie riaumaattki au« P»na weuen Beirna« !>. IN » geaeu den toenrmi» Ii.Ilu« Hermann in r rer den n-eurn Unierlch.aunn» de». Nakreue u-x, geaett denPIknslluechi Iadait» iütnft viedea>» an» Gieina we,ie» ninveien Hiednadld. IN, geaen dru 2el urrrr uarl Otto Hern in kre«d»u wcuen »«»-mSIapuita. in«, ,i>>'cn den Laue,,rdetier Hermann Gradinan» an« Pmncwch und dctt Maurer ikrr'st rittetlnann weaen Diebin.»!» ,e. Glblwttr in Treedeu.,'^ aus Deila dei Metsrn Fnnuar. Diittags: 123 Cent. unteri». AeuiUeio». ^ R c t i d e n z tS en te r. Vor eine», vollen, nur im ersten sfiang des gleichzeitigen SubskriotionsballeS wegen emig-uiuußei! lückeuhasteu Kautes ging nm 2l. Fobuiin Strauß' „Der lustige Krieg" ersimuiig in Sieue. DerEoolg war der denkbar stürmischste. Nach dem ersten Akt wurden nicht nur die Hauptdarsteller, sondern aucki Hx. DirektorKurl nud Hr. Kapellmeister Pleininger entbu- siastisch gerusi». und dies wiederholte sich nach dem »weile» Akt und nach dein Schluß mit utwerminverter Herzlichkeit. DaS Publikum bat für Stiauu einen eweiiaeiu,e» Maßstab; erreicht er in dem neucn Wert die ..Fledeuunus", das ist die Frage, denn nie hat i» Dresden eine Operette die Fleoeriiiauü an Erfolg üherboteu. Oiun, an bedenklicher Schlüpsrigkeil des Textes, der allerdings sehr populär geworden, siebt die Flederinnus aus anderem Boden. Aber der Terk des lutligeu Krieges ist sein witzig, obne irgend eine Zweideu tigkeit. nilv ähueit einer komischen Oper mebr als der alten Operette- Schablone. Tie Musik aber ist in dem neuen Werk »och weit graziöser und man möchte sagen nsier, und bei öfterem hören wird >ie im Einzelnen gerade io gefallen, tick gerade so sangbar erweisen, wie die Flederinauo.Musik. Stürmisch ela eapo mutzte gleich da« erste entzückende Wutter-Ouintett gesungen werden, wie auchRüdin- ger's ..Man siebt doch die Liebe" ebenso ansprach. Tann verlangte man il.i enin- den zweiten reizvollen Walzer des Hrn. Rüdinger „Nur sür N'utur", eine Perle uebcuswürdiger Musik. Und damit nicht genug, mutzte auch hr. Korichen im zweiten und mit Frln. S eitert im dritten Att die Hollaiiderweisen ä:, capo singen. Es ging ein io sröbiicher Beiiull durchs hanS, als atbmete man aus i» der Erkenutniß; e-S giebl nbo doch noch üppig gnellende beiterc Aielodienersindung — und zwiiann Strauß ist und bleibt ibr be rufener Provbet. Tocb neben diesen Tanzrlwtbinen und den lustig belebten ?liualvolka und Enloppmotiven bat Strauß einige lurisch'e stiuuimcrn gegeben, die bei ibm iasl neu berühren. Des Holländers Lied im ersten Akt, „Wir machten zusammen von Holland die Reise" ist eine Rummer, die in jeder Oper mit Ebren belieben könnte und riß durch den schöne» Bortrag Alle bin. Nicht minder das von tirln. Seifert iebr charmant gesungene Lied der Eise „Durch Wald und iilur", dann .ziln. Lstenaii's-Bioletten's Anette Nr. l, seil». Hansel s prächtig gespielte und gesungene Eommando- seene, das Duett „Bitte, bitte" und das fast rübrcnd liebliche und doch drollige (ikoßpavalied Korschen Seifert, mit dem poetischen Schluß „SilberbcUcs .zlinderlachen" — das Alles sind musikalische jlabinetsstücfe und baden das Schicksal der Oper sofort besiegelt: „Der lustige sirieg" ist ein Erfolg ersten Ranges. Aus die Ans- sübrung, in der hr. .üorschen. Frln. Seiiert, >or. Rüdinger, Frln. Osienau, hr. Wilbeluü und sziln. Häusel zumcist sich auSzcichnen, und die sich der geschmackvollsten und reichsten Ausstattung erfreut, überdies unter hrn. Pleininger ausgezeichnet musikalisch verlief und die dezente und liebenswertbe ^»ürumentirung Strauß' überall zur Geltung brachte, kommen wir zurück, heute galt cs nur de» Er folg einer Operette zu touslanrcn, die völlig es wertb ist, populär »u werden »ud die den Anforderungen endlich entspricht, die man tüu'ilerischerieus an umnebe Operette der letzten zebn Habrc vergeb lich gemacht bat. r.' ud iv i g hart m a n n. ö heute lreiien ?wbann Strauß und Zell, rkomponitt und Dichter der Operette „Der lustige sirieg", hier ein und werden der Auttübrung ibres Werkes im R e s i d e n z t b e a tc r bciwoknen. -j-ssn der Ausstellung des S ä cbs i s ck, en K un sl v er ei ns aus der Brübl'scheu Terrasse igeöiinet an den Wochentagen von lO^.t llbr. Sonntags von II- 3 Ubr) sind ferner neu ausgestellt: l> Oelgemälde: „szuchsiamilie", Tbierüück von Adam (Diünchen); „Vcrslotilencr Gruß", Genrebild von Anemüileri „Geflügel", von szolurmia Elsner-, „Studie aus dem Helsenberger Grunde", von ,3ce.»uie Belt .ärving-, „Ltttlleben", von st. Otto «P>ünchcn)c „Piorgen am Golf von Rapallo", Landschaft von Schenker. 2) Aauarctl von Egon < , 10 BI. architektonische Zeichnungen und Aguarclle von Bauratti Römer: „Aus Liebetbal", 3 Bl. Landschaften von Baron v. Roten berg (Gruna b. Dr.h außerdem ein Glassenster mit der Devise: „Glaube. Liebe, honuuug", von Reichel. Aauarclte :e.: „Rei'eikizzeu und -Bilder", 12 Blatt Landschaften n Egon Graf v. holvendorft: „Kirche St. Franecscv zu Assisi", Brtcskasten F. Ulid B. Auch noch Kochrcecpte liefern, das ist zu viel-, lehen Sie nur iir ein Kochbuch. 4*«- A. Schulze < W. b. R i e s at. „Was tbut man, wen» mau im oben bezeichnekeu Orte zum Bratwurstlchmaus und Bock- bicrseüe ist, bat sein Geiv verzebrt und will dann zu Hause geben, aber ebe man gebt, noch von der Wirtbin, die der Bock am meisten ge'toßen bat, allerlei Vorwürfe bekommt?" -- Hätten Sie der Wirrbin die Würstchen und den Bock doch gleich wiedergegeben und sich das Geld bcrauszablen lagen! 4*4 Alte r Bekannte r. „Sage mir alter Freund Sckmörke, wie cS kommt, daß mir das Bier jetzt gar nicht mebr so gut bekommt. Tu kennst doch meine Natur und weißt, daß ich srüber immer vier Glas Eulmbacher vertragen konnte. Fetzt werde ich allemal ganz drin»» davon?" — Ich babe Dick noch gar nicht anders gekannt. 4* Vier Mädchen, bie r. „Wir sind vier slttt'amr Mäd chen au- der Provinz und möchten gerne einen Dresdner Masken ball milmachen, zu welchem würden Sie uns wobl ratben?" — Silt ame Mädchen geben zu keinem öffentlichen Maskenball. Sebt zu, e>nen Küchen in geicblogener Gesellschaft mitmachen zu können. --- A lt. 21 b., Wu rz c n. „Fst es wobl Recbt.^daß Fcmand auf eine aneere Perwn Anzügliches schreibt, nur um zu verböbne» und zu verletzen, cn dieselbe ibm dom nie etwas zu Leid getban?" - Leiden Sie nicht, daß man auf Sie schreibt ... der Mensch ist kein Eoneepttmpier und wenn er zclmmal sein Dasein einer Lum perei verdankt. 4*4 „A. bebauptet, die Krupv'schen Feldgeschütze beständen aus lem Gamen. B lebauptct. daß genannte Geschütze noch mit einem N ,iiN" veru'l>^i seien. Wie ist das ?" - Artilleristen seid r > l!c Beide nicht gewesen; wie kann denn ein Geschütz mir aus einem L veile begeben, das Ge-cbütz bestellt vielleicht aus lM Stücken. ?chr meint wobl bloS das Gcichützrobr? Dann bat allerdings B. recht. Das Robr iü aus Gunstabl und bestellt aus dem Kern und dem Mantel. Ter Mantel selbst ist wieder aus Ringen zusammen ge'cbmiedet und nennt man das ganze Geschütz auch Ring-Geschütz. 4*4 S u b a l t e r u - B e a m t e r der B crlin-Dresdn cr B a b n. „Unsere Zukunft ist bockst ungewiß; wenn unsere Eiscn- balm in Folge tzlnkauss der Anbalter Bahn durch den preußischen Staat eingebt, werden Viele von uns überfliissui. Nun sind unsere AustellungSschreiben von der Berlin-Dresdner Elienbabugesellsebaft mit keiner Stempclmarke verleben: bei Uebernabme des Betriebs durch den preußischen Staat wurde uns eröffnet, sic müßten gestem pelt sein und würde uns die Hälfte der Kosten vom Gehalte ab gezogen werden, zur Hälfte trage es die Direktion Dies ist aber nicht geschehen. Sollen wir nun das Geld für die Stempelmnrke ausgev n ? Der Staat weigert unsere Uebernabme, weil bei ibm die Beamten erst mit w Fabren pensionsberechtigt werden; wir .Unter Anderem wurde über das Dichterworl: beamten kraft eines Dekrets an; daS bedarf natürlich keines Stem pels. Anders siebt eS mit einem Gegenseitigkeitsvertrage. Heimlich, in der Stille «bre Anstellungsvcrträge nachstempcln zu lasten, wür den wir Fluren nickt ratben. Wenn Sie sich scheuen, von der jetzi gen Direktion mittelst direkten Gesuchs Ihr Recht zu fordern, so wenden Sie sich an die preußischen Abgeordneten Berger auS Wit ten und Or. Hammacher, tragen ihnen Fhre Verhältnisse vor und bitten sie, dieselben ohne Nennung FhrcS Namens bei der Be- ratbung des Eisenbahn-Budgets ,m Landtage zur «macke zu bringen. Uebrigens geht wobl Fbr« Besorgnitz wegen Entlastung zu weit; allmälrg kommen schon die 1V Jahre heraus, wo Sir dann unbedingt pension-berechtigt sind. .*4 Rundsr Lisch, Oederan. auch die Frage ausgewvisen, ob eS wobl ^ - „Vom Erhabenen bi« jjim Lächerliche» ist nur ein Echritt" et« Couplet oder so etwas giebt?" — Dir oslnialo citirten Worte ent spross«!, keinem Dichtermunde, wobl aber Napoleon 1., der sie im Gespräch mit seinem Gesandten de Prubt auf der Flucht «on Ruß land in Warschau zuerst anweudcte. Marmontei und Thomas Panne haben in ihren Werken die ähnliche Phrase, vordem bruckie sie auch Wieland. Ein Couplet darüber «xiitirt noch nicht, vielleicht kompouirt einmal «in Hirsch odi-r Mener so etwas — oder ein Oederan er' 4*,, Ab., Waldau. »JckOliabe da jüngst in eine»» Streit, — Doch es handelte sich nicht etwa um Deutschlands Einigkeit, — Ein bartseisrnd Genie einen Ekel geiiannt — Und dieses ist gleich auf's Amtsgericht gerannt, — Hat gebeten, mir gehörig morui zu lehren, — Weil ich ihn als Menschen so wenig that' ehre» Und bat zu sei'um besviidcrcii Vergnügen — Die Nachbarschaft gehörig ttaetirt mit Lügen, — Hut gemeint, ich zahle Io Tbaler allein «traf', — Worüber die Leute lachten recht brav. — Leskalb nun trage bei Ihnen ick an, — Wie viel solch ein Esel wohl kosten kann?" Z- Ab, das ist ja weiter nichts! — Mit den Kosten des Gerichts — Macht das etwa 30 Marl, — Wns sür Sie doch uur ein Ouark. 4*4 H. T- „Handelt ei» Polizeier wühl im Sinne der bestellen den Gesetze und seiner Koben Behörde, wenn derselbe an einem ganz abgelegene» Ort ein Vergehen gegen mib 1 der Quittung des Strafzettels, welches er leicht verhindern konnte, ganz ruhig gesche- ben läßt, nur, uni dann mit desto größerer Sicherheit den Betreffen den nlit einer unnachsicktlichen Geidurase von l Mart belegen zu könne» ? Oder ist es nickt vielmehr die unbedingte Pflicht eines jeden Polizisten, dergleichen Vergehen wenn möglich zu verhindern?" — Einer Pflichtverletzung hat sich der betreffende Beamte jedenfalls nicht schuldig gemacht; aber sei dem ivic ihm wolle — richtiger ist es. Vergehen rc. zu verhindern, als die Straftbat geschehen zu lassen und ent daun ciuzuschreitcn. Es sei hierbei an die Razzia auf BicrglaSdcckel mit unsittlichen Bildern erinnert. Erst hatte mau solche Teckel lauge Fahre uillschwcigend geduldet und so die Leute daran gewöhnt, darin nichts Straibares zu erblicken. Plötzlich ging die Jagd tos. Eine warnende Bekanntmachung, wie sie zur Zeit der Baumblütbe gegen daS Betreten der Wiesen des Schoouer Grundes erscheint, wurde gewiß von guter Wirkung gewesen sein. --*4 1)r. mach Pichl, Dresden. Der hochverehrten Redaktion der Dresdner Nachrichten erlaube ich mir aus die Notiz in der letzte» Montags-Nummer berichtigend zu bemerken, daß Pros. Leubc in Erlangen, dessen speciellcr Schüler ich bin, weder der Erfinder der Magensonde noch des Magenspiegels ist und daß er von letz terem überhaupt nie Gebrauch macht und zwar aus dem einfachen Grunde, weil die Sonde soweit den Zwecken der Diagnose als der Behandlung in der ausgezeichnetsten Weise entspricht. Feder tüch tige Arzt, und an solchen ist in Dresden glücklicherweise kein Man gen, muß keine Magenkranken allein kuriren können und wäre es tür uns Dresdner Aerzte ein böses Arinutbs-Zeiigniß, wenn unsere Kranken nur in Erlangen Heilung finden könnten. 4*4 M a r und M o r i tz. „Wir streiten uns eben darüber, daß Vollmar doch eine' hier ganz unbekannte Größe ist und bis jetzt auch noch nie im Reichstage saß. Ein Verehrer von ibm behauptet das Gegentbcil." — Daß der Ritter v. Vollniar, der jetzt im Ge folge der Sozialdemokraten wandelt, eine bekannte Größe ici, kann mau just nickt behaupten. Fn einer parlamentarischen Kor poration sitzt er zum ersten, hoffentlich auch zum letzten Maie. Ein verbittertes Gemüth, das sich aus Misanthropic der extremsten Rich tung im Staatsleben in die Arme geworfen, paßt wohl nicht zum Volts - Vertreter. 4*4 H. H., hier. „Sie thcilten mit. daß von vielen Zahn ärzten Vas Chloroform, von anderen das Lachgas als Betäubungs mittel angcwenvet wird. Da ich nun in nächster Zeit an mir eine schwierige und schmerzvolle Zahnopcration vornehmen lassen muß, so würden Sie mich verpflichten, wenn Sie mir miltheilten, ob es auch in Dresden Zahnärzte gicbt, weiche sich damit betasten." — Allerdings; unter Hinzuziehung eines Arztes wird Fünen kein Zahnarzt die Chloroform-Narkose verweigern. So wenig Courage? Gratulire, junge, deutsche Eiche! 4*4 Emilie, Prärie, AgneS. „Schon seit langer Zeit haben wir Streit über den Sachverhalt der biblischen Geschicbte von Kain und Abel, da es in selbiger heißt: Kain erschlug serueu Bruder Abel; daraus zog er in ein fremdes Land und bolle sich ein Weib. Nun möchten wir gern wissen, woher das Weib ge kommen sei, da doch nur die vier ersten Menschen aus der ganzen Erde waren?" — Das ist eben der Puutt, welcher die Ucberein- stimmung der biblischen Geschichte mit dem Darvinismus vermittelt. Kain nahm sich ein Weib von den Kindern der Wett, wovon in der Geschickte von Noah die Rede ist. Diese Kinder der Welt entstammen vom Gorilla, der in der Zeit vom 5. znm 0. Schöpf ringstage (worunter man nicht einen Tag nach der heutigen Zeit messung zu verstehen hat) genügend Zeit fand, sich zu einem mensch- ähnlichen Weien zu entwickeln 4*4 N c u städte r A b. „Mein Freund und ich stritten uns kürzlich, wie die Enmucht entstehe; ick meine, cs ist „übermäßige Liebe" und mein Freund behauptet, die Eifersucht entstehe dadurch, wenn Liebes- oder Ehepaare kein Vertraue» gegenseitig hätten". — Eifersucht entspringt nicht immer dein Mißtrauen, sondern der Selbstsucht, deshalb gleicht sie auch dem Neide und ist ebenso häß lich wie derselbe. 4*4 (?) „Lieber Onkel, kannst mir nickt sagen, — Wieviel die Erde wird Menschen wobi tragen ? — Ob's Einer zu wenig ist oder zu viel — Fsl egal, das ano re ist Dir nur Spiel. — Kannst Du mir vielleicht berechnen und sagen, — Wieviel jeder Erdtheil Men schen tbut tragen? — Wieviel wobl Deutjchland Bewohner hat — Nebst Sackten, Preußen und Halbersladt?" s- Fe nun, unsern Wandelstern bewohnen — Etwa dreizehnhundert Millionen — Meirichen, die, wie sich's von selbst versteht, — Hier kehr dicht und dorten dünn gesät, — Und im Deutschen Reiche giebl es heute — Eirea fünfundvicrzig Miktionen Leute, — Nämlich Männer, Weiber wie nickst minder — Wickel-, Buch- und Päppeltinder. 4*4 P. F. hier. „Um ein kleines gewirrtes Vermögen sicher anlegen zu könne», bitte ich höslichst, mir angeben zu wollen, zum Ankauf welcher Staate,paviere Sie mir rathcir würden?" — Fmmcr säckn'. Rente, iebr billig bei Mcnde. 4*4 Alter Soloat. „Wo und auf welche Weise ist es möglich, das Hauvtblatt der „Nachrichten" vom l. Full 1870 bis Ense 1870 zu erlangen?" - Wenden Sie sich an den Expcditions- Sckmörke d. Bl., auch August genannt. , * A. A b„ Köttwitzs ch. „Kann ein Gutsbesitzer in seinem Gebötte fremde Hunde, welche ihren Triebe» nachgehen, erschießen, ohne daiür Ersatz zu leisten?" Nein, das dark er nicht. Wenn er sich eiw- Hündin hält, muß er die Konieanenzcn mit Isiirnehmen. 4*4 K. H.< Ab. Drücken Sie sich gekälligst erst deutlicher aus. Ein mit dem Eisernen Kreuze l. Klasse dekorirler Soldat wird wohl nicht seit 1870 als Gefreiter herum lauten. 4*4 B- O.. H or> crSwerda. „Werden die in Oesterreich resp. speziell in Böhmen zum Tode venirtheilten E!vil-Per>onen durch den Strang oder durchs Peil hinge,ächtet?" — Gehängt! 4*4 B. D. „Wird ei» gewöhnlicher Ring, den man einer Dame geschenkt hat, mit welcher früher Verhfiltniß angeknüpft war, bei j Gericht als VerbindungSzcicken angesehen ?" — Nein, vielleicht aber als Zeuge einer im Stillen stattgcsundcncn Verlobung. 4*4 G es an gv ere ins v o rst a nd. „Wir bedürfen sür ein Ehrenmitglied eine Votivtascl. Wer fertigt eine solche in kalligra phischer Güte?" — Wenden Sie sich an den sehr geschickte», aber jetzt in recht trostloser Lage befindlichen Kalligraphen ''Namens Goldschmidt, Marschallstraße 44, IV. 4*4 Frl. E. A. Fbr erster dichterischer Versuch „DaS welke Blatt" ist an sich nicht übel, weist aber sprachlich sehr viele und beträchtliche Unscrtigkciten auf; die Empfindung ist nicht neu — viel Nachempfundene-, Angcklungenes. Als Zeitvertreib in müßigen Stunden können Sie das Dichten fortsetzrn. 4*4 RückerswaIder Ab. „Kann ich Forderungen, die ich schon 1875 auSgeklagt. öffentlich zum Verkauf auSbieien und in welcher Weise darf dies geschehen?" — DieS kann resp. muß so gemacht werden, daß in der Form der Ausbietung keine Beleidigung zu finden ist. 4*4 A b. N. N. „1. Bitte, sage mir ob ein Adoptivkind das Recht bat seine Adoptiveltern zu beerben? 2. Hat das Adoptiv kind auch nock Recht seine leibliche Mutter zu beerben?" — Zu 1 und 2 Ja. 4*4 Eisenbahner, Raisonneur mit beschränktem Unter thanenverstand«. — Ihre Hldresse stimmte! , „bermeiftrr Hauswald, hier. »Ich erlaube mir unter Beisendling eine« ExrniplarS unserer Bäcker- und Londitor- Fach-Aritung mitzutheilen, daß in Deutschland dieselbe schon seit 8 Jahren besteht und sehr verbreitet ist und auch in Oesterreich, Frankreich, England, hnuptsächlich auch in Dänemark sehr gelesen wird'. — Aon vielen Setten wird uns unter Einsendung der Zei tungen Ihre Mitll»rilung bestätigt. Der Briefkasten - Onkel hatte sich bezüglich dieser Anträge etivaS »erichnörkelt. Aug «st L« h ui a n u. »Fch hob Dir nämlich immer sulchen fettgen Scluveeß uj der Nose und wenn 'ch da druf greife, warn die Finger ganz settich» Weeß Du niche. was da der vor Ifflst? — «treu Dir nur liibsch Mehl uff die Nase wie die Bäcker um de» seit'gen Deck, da werd je schun sich trucken Halen. 4*4 A b., P o st st. Schanda u. „Fand die Explosion durch TboiuaS in Bremerhaven in, Schiffe oder außerhalb statt?" — Aus dein Lande, in nächster Nälx des Schiffe«. 4*4 A b. in Kl.- B. v. G r i ni m a. »Was ist wohl von zwei Männern, welche Abends aus der Stadt gefahren kommen und au« den» Wagen fallen, zu halten?" — Ach was halten! Wissen Sie, was Kismet ist? Was purzeln soll, das purzelt doch. 4*-: F- V-, Schandau. „In was sür einem Gesetz und Jahrgang steht der t« 7 des Zengeiigedübrengesetzes?" — Reichs- gesetzbllsit von 1878, Seite 174. 4*4 K. O., Rußland, Tep »iari a. „Ilin uns die laugen Winterabende zu vertreiben, lesen wir täglich Deine interessante» „Nachrichten", auch hier und da ein gutes Buch! So auch jetzt Victor v. Scheffel'S „Ekkehard". In diesem Bucke ist denn eines „blinden Maulwurfes" Erwähnung getban. Es entspann sich »nn zwischen mir und meinem Gatten ein Streit über die Frage, ob der Maulwurf überhaupt blind srl oder nickt. Ich behauptete das Entere und wir wetteten 20 Rubel". — Du hast die 20 Rubel verloren, denn der Maulwurf bat kleine Angen, etwa so groß wie ein Mohnkörnchen, die er beliebig vor- und zurückschiebcn kann. Wie würde sich manche Schöne freuen, wenn sie mit ihren Augen auch ko „klappern" könnte. 4*4 E. F. K.. Großenhain. „Neulich laS ich, daß sich eine Zigeunergrsellschast mit 4 Wage», bestehend aus 30 Kopsen, an der LandcSgreuze bei Laucnslein batte sehen lassen. Woher stammt der ''Name Zigeuner? Ich muß »tick wundern. daß der österreichisch« Staat diesen arl'eitstcheuen Leuten die Erlaubnis, giebt, im Lande umben»ziel,«ii, da dieselben allerhand Schwindel treiben und sich Unredlichkeiten zu Schulden kommen lassen. Eben dasselbe ist eS mit den ungarischen Draiitbindern oder Topsstrickern. Diese un nützen Professionsreisenden möchten auch das Sprichwort beherzigen: DK . " diesem Falle kann das angeführte Wort keine Anwendung finden. Die Zigeuner haben keine Heimnth; man weiß nickt einmal genau, woher sie stammen (wahrscheinlich aus Indien). Venuckia, die Leute keßbast zu mache», haben bisher fast gar keinen Erfolg gehabt. Ten sogenannten Rastllsiiidein aus Slavonieu rc. werden neuerdings mancherlei Be schränkungen auferlcgt. 4*4 Lieschen, Neudörfel. „In der letzten Sonntags- nummer der Zeitung für das Meißner Hochland befindet sich buch stäblich folgendes Inserat: „Warnung! Das Geheisiasien der Gänse auf meinem Korn ist bei Strafe verboten. Jede Gans kostet I Mark, was der Arnienk isse zu Stolpen zuflicßt. A. K." Nun, liebster Onkel, wie gefällt Dir das? Gewifi sehr geistreich, nicht wahr?" — Wenn man bei A. K. Gänse ü 1 Mark kaufen kann, kommen sämnsiliche Dresdner Hausfrauen nach Neudörtel. 4*4 Leidender, Wurzen. „In Nr. 15 Ihres geschätzten Blattes geben Sie Anweisung, wie man am schnellste» nach Italien gelangen kann. Wählt man nach Nizza denselben Weg und Zug 3.30 Nachm, ab Dresden'" — Gemißt Von Verona biegt's »ach Alessandria-Genun ab. Sie sonnen aber auch über Genf-Marseille fahre». Plan wählt eine Tour lsin, eine retour. , ^ Max Liebscher. Dresden. Sie tbun am besten, wegen der von Ihnen gesuchten Fannlienwappe» sich seihst in den Wävvcnbüchern umznsel'cn, die in der Kgl. öffentlichen Bibliothek, wie alle anderen Werke, im Lesezimmer Jedem zugänglich find. Lassen Sie sieb daselbst SicbmackerS großes Wappenbuch vorlegen oder benutzen Sie O. I. von Heiners neue Ausgabe dieses Werkes, die wobl dort auch zu finden sein wird. 4*4 H. V. O. B Ihre Münze ist eine Medaille auf de» Luncvitter Frieden (l). Februar 1801). *4 M. V. Um alte Silbermülizen von Grünspan zu befreie», kocht inan dieselben in Wasser mit Zusatz von etwas pulverisirtem Weinstein ans. 4*4 A. R., Mü K lbausen. ausen. „Ist die in Neustadt-Dresden stehende ..Ktutua oauixtrit," August des Starken vergoldet?" — Sie mar veraotdet; jetzt ist sic schon merscktcns vergrünspant. "4 O. G. Die angesragte Versicherungsanstalt ist noch zu jung, als daß stck jetzt schon ein Urtüeil über deren Zukunft fällen ließe. Auch erscheinen uns nach eingehender Prüfung eines Pro spektes sragl. Instituts die gebotenen Vortbeilr keineswegs derattig, daß man die Versichei-nngsnahme bei demselben besonders cinpseblen könnte. Wenden Sie sich doch an eine der alten Gesellschaften, bei- si'ielsweise die Magdeburger Lebens-Versicherungs-Geiellschaft, die Fünen bei gleichen Vergünstigungen unbedingte Sicherheit sür prompte Erfüllung der cingegangenen Verpflichtungen bietet. 4*4 O. P. in S. Berlin-Köln ist nicht zabiungsunsäbig, wenn die Ge ellichckft auch ihre Verbindlichkeiten nur »nt fremder Hilfe z» erfülle» vermag. Sic sind daher »lit Ihrer Versicherung bis znm Abläufe des Vertrages gebunden. 4*4 A. S ck. in B. „Geeintester Briekkastenmann! — Ganz ergeben krag' ick an, — Ob s bei», neucn Metermaß — Heißet der oder das ? — Ick selbst glaube ganz gewiß, — Daß der Artikel sächlich ist." -I- Zum letzten Mal, nun mcrkt's Euch endlich: — Das Dieter beißt cs selbstverständlich. 4*4 Clara W-, bei Penig. Clara, laß das Dickten sein, — Mackst fürwabr nur Andern Pein, — Wasch' und koch', flick Strumpf und Hemd - Denn das ist Dein Element. 4*4 Ab. „Lsin ich verpflichtet, die Kündigung vom Wirt!» anzunehmen, da er meiner Frau und nickt mir gekündigt hat. Bin ich auch vervflichtet, vierteljährige Kündigung anzunehincn bei 50 Tülr., auch hat er mir erst nach ll Uhr gekündigt." — Bet 50 Tlilr. giebt cs gesetzlich nur halbjährige Kündigung; dieselbe kann aber auch nach 6 Ubr, sowie an die Frau erfolgen, vorausge setzt. daß letztere sic annimmt und es dem Manne rechtzeitig auörichtct. 4*4 H. O-I, Freiberg? „Bei allen Heiligen beschwöre ich Dick! Habe die Güte und nenne mir eine größere Drabtwcberei in DrcSdcn, welche DralstmaSken aus Lager hält oder aus Bestel lung salrizirt. Ich will ein normales hübsches Mobrengcsicht haben, mit welchem mir die kiesige Drahtweberci jedoch nicht dienen kann' Aber krame möglichst bald mit Deiner Antwort aus, in 4 Wochen muß Alles fix und fertig sein. Ich verspreche Dir für eine recht baldige Auskunft einen großen Baucrbasen." — Heiliger Bimbam, ist das ein Drängeln! LouiS Hcrrmann's Fabrik ln Dresden wird Dir den vorschriftsmäßigen Draht-Maulkorb gewiß promp besorgen. 4*4 Ab. K. S. „Sind auf untern deutschen Kriegsschiffen Ma trosen und sonstiges Personal zur Leitung der Schisse cngagirt und die Soldaten nur zur Vertheid,gung dazu, oder müssen letztere auch die Leitung derselbe» mit besorgen ? Kann man Brocküren darüber erhalten? Von welchem Jahre an kann man sich dorthin melden?" — Die Kaiserliche Marine ergänzt sich, soweit dies angängig, auS der seemännischen Bevölkerung. Freiwillige der Landbevölkerung werden nur zur Aushülse genommen. Kaufen Sie sich „Die deutsche Kriegsmarine" von G. Pavel, Nr. 101, der bei J.J. Weber in Leipzig ertchienenen Katechismen; da steht Alles drin, was Sie wissen wollen und nock viel mebr. 4*4 N. N. „Leistet die Striesencr Sparkasse für die ihr ge liehenen Gelder vollständige Sicherheit?" — Warum denn nicht ? Natürlich, wenn der Himmel einsällt, sind wir alle futsch. 4*4 D> ck-Madam. „Ich bin eine Frau von Korpulenz; voriges Jabr sagte man mir schon, ich sollte nach Marienbad, wenn man vier Wochen dort war, käme man wie ein schmächtiger Hering nach Hause. Das wäre mir schon reckt, wenn ich wieder eine schmucke Taille bekäni, ich kann mich aber schwer von meinen Leuten aus so lange Zeit trennen. Kann man die Kur nicht zu Hause vor nehmen uiw wie muß man sich verhallen?" - Früh ärgern, Mit tags mehr ärgern, Abends noch mebr und deS Nachts am meisten, davei strenge Diät und vollstündlich «inen Schreck dürste Jbre Taille wieder verjüngen. In Bädem wird die Taille manchmal erst recht verdorben. ."ch Ortrand. „Eine EllenreiterS-Ehefrau hat die Damm der höchstscinwollenden Aristokratie Gaken genannt: ist denn di« Gake ein dummer Vogel?" — In manchen Gegenden bloß.
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