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Dresdner Nachrichten : 11.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-11
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.03.1885
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pUlelr,. »Olwo'Ü,^ 1Ü«a» wird >»«> «»I»»»»- »" Ü„ ^ulknu>u»-»ünr»ft' I-I«" uu«e'«ltd9»o»U»'» durch SiÄMlflk» idrr aolltUtzadruni 8 -Aulen Id PtH. im Nl>»r», »dir nach Lea- ä«n Miil.'Uk « Pia, Lnierat« «i«.n an: Anm,n>,n.vnl»r,>r°»ii Haairnllkin u. «»»aier. Rud^ Mose. Lam« n. Jnvalidrndanl. «. Mlew»sisi». R. »>e».Pt°,d«inln,. 2 Barck-Halle- V, Arndi-BerlUirv.. L St-lner-Lumbtir«. PloUiU-T-Vlii.j nl,r Nllckaadr «ii>„el. M-m^crlpi« ^ Irin« Perdmdlichlrit. Tageblatt für Politik, Klckr-iMllng. HesMsverke-r. MsenSeM Iremüenuße. 6v8dlStts- »nü OantolMekor »iri-us» ttabritat. »>»: ULUpchstebor, 8trarrsu, Lassabückor, llloworialo, kactursnbücksr, Lsidtlelwr, Lopirbüedsr uns IVeckseleopirbacher. 1. ksi-gou 8ötmv, Itrepilo», Isilüä» ntterptrupav Lid u. 8upliieu5t>us8e V >>»» ßLIsotrlsodo «SilLIlStLlt 8 für vtvvt-, NÜ«-Itv»in»rli»lLralrt»« Ullck » ^ SV, I K Xnüfobniohs proapooto xr»1l» nnä franco. VA. in««» V. 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Man durste gewannt sein, welchen Eindruck da-varlamentarische Rede-Duell Kranville-BiSmarck und die Sendung des Grasen -Herbert nach London aus die Franzosen machen würde. Tenn der legte Grund, weshalb Lord Kranville den Fürsten Bismarck wahrbeitsividrig beschuldigt batte, die Engländer zur Annexion EgvptenS ausgcsordert zu Kaden, war doch, die Freundschast zwischen Frankreich und Tcut ckland zu vergiften Frankreich kann, seiner ganzen geschichtlichen Tradition nach und zufolge seiner wichtigen materiellen Interessen, »immermebr darein willigen, daß Egnpten ein integrirender Bestandtbeil des britischen Weltreiches, eine englische Domaine werde. Wer England dazu aufsordert, ermuntert oder darin unterstützt. Ogiwlcn rinzustecken, der schädigt damit Frankreich miss Empfindlichste, gegen Ten richtet sich baS Nationalgesülsi der Franzosen, Ten werben sie. er mag waS sonst immer iür sie Freundliches tl,nn. mit berechtigtem Mißtrauen bewachten. Auf diese unanfechtbaren Sätze baute Lord Granville. Er bandelte eamit nur nach dem Rccrpte altenglischer lleberliefcrungcn. ES war stets der Grundsatz der englischen Politik, zwilchen den Evntinentalltaaten Zwiespalt zu stillen, sie gegen einander z» beben, um aus ikrer Uneinigkeit HanvelSvortbeile zu zieben. Nichts ist der englischen Politik verbüßter, olS die Einigkeit der Fesllanvstaaten: denn sie richtet sich folgerichtig gegen das Handels»Monopol ibres FnselreicheS. ES gelang denn auch der schlau berechnenden Politik Englands, auS dem Friedensbunde der FcstlaudSmäcbte Italien durch Anbietung von Sondervortlieilen wegzniocken. Entfremdete England dem Fcieüenöbunde auch noch Frankreich, io ging Europa schweren Erschütterungen und statt einer langen Reibe von Friedcnssabren nage,visen Verwickelungen entgegen. Lord Granoille ealculirte daher, laß von der Verleumdung Bismarck'S allemal Etwa- bei den Franzosen bangen bleiben müsse; ibr Mißtrauen gegen die Aufrichtigkeit der deutschen Friedenspolitik einmal erweckt, werde nicht wieder schwinden. Bei solchem Sachvcrbalt mußte BiSnwrck reine Wirtbicha't machen. Es ist ibm denn auch gelungen, daS HerauSrcißcn des Grundsteins seiner Friedenspolitik: der Eintracht zwilchen Frankreich und Deutschland, zu verbinbern. Daß die französische Presse zunächst «och aus Bismarck losbackt, ändert daran Nichts. Tie Pariser Zeitungen glauben, ibren Lesern cc> ichulvig zu lein, Bi4marcken immer wieder Etwas am Zeuge zu sticke». Sie tbun eS letzt, indem sie voll Holms von der Tcmütbigung Englands sprechen. Bis - arck sei jetzt der wabre Minister Englands, dieses müsse ihm blindlings gehorchen und waS der gleichen Phrusenwerl mehr ist. ES wird nickt lange dauern, dann wird auch bei den Franzosen die bessere Einsicht wieder zu Worte gelangen- Don dem angeblichen Anbieten Egnptcns durch Bismarck an England ist ja Nichts übrig gebiieben, als die 1882. wo die europäischen Verhältnisse sich durchaus noch nicht lo wie jetzt lrmiolivirt halten, geibane gelegentliche Acrrherung: Deutsch land werde deshalb keinen Krieg mit England aufaugcn, wenn Letzteres Egnvten einstecke» wolle — richtiger sei es. England führe im Austrage des Sultans in Egnpten geordnete Zustände herbei. Dari» liegt keine feindselige Gesinnung gegen Frankreich. Von Eiiglanb aber wollen wir uns daS Fesuitemiückchen meiken, durch LbrenblLsereien zwischen »ns und Frankreich Feindschaft zu säen und die Herstellung berzlichcr Beziehungen zu hinter treiben. Alle Frcunbschaüsbrtbeuerungen und vielleicht auch kleine Geiälligkriten, mit ocncn uns England in der nächsten Zeit überschütten wird, lviaien die Erinnerung daran nicht ans. Täuichen wir uns üder- bauvt nickt: das handelsinonopolistrsche England ist von allen Fcsilandstaaten durch unüberbrückbare Interessengegensätze getrennt. ES sürcktet keine Kolonien so sehr wie die der Deutschen. Abge sehen von den Vereinigten Staaten Nordamerikas wandte sich die deutsche Auswanderung vorzug-wciie in die englischen Kolonien und bewährte tick durch beständige Zusubr neuen LebenSbluieS als vorzüglicher Döiterdünger. DaS wird in weitem Maße aushören durch daü Entstehen und Gedeihen eigner deutscher Kolonien. Wenn England dieser Entwickelung Hindernisse bereitet, so bandelt eS wie ein Karttmann. der einem jüngeren, thatk, ästigen Commis, der auS seinem Comptoir auStritt und sich selbstständig macht, nickt als den gefährlichsten Konkurrenten auskommcn lassen will. Hat der hinge Commis daS Zeug dazu, so macht er sich aus diesen Hindernissen Nichts. John Bull darf versichert sein: der deutsche Michel hat dieses Zeug. Zu einem Kriege zwischen England »md Rußland wird eS nickt kommen, wennschon der Streit wegen Afghanistan nicht sobald deigelegt wirb. Es wird versichert, Lord Äranoille habe wegen dieser Streitsrage eine Art Ultimatum nach Petersburg gerichtet und zwar der Art, daß von der Erlüllung oder Ablehnung der englischen Forderungen Kneg oder Frieden abbänge. Rußland, das baten wir schon wiederholt auSgesübrt, wird sich von England nicht einschüchtern lassen. Dasselbe ist eben nicht im Stande, seine» Drohun gen Nachdruck zu verleihen. Weder sei» Heer noch seine Flotte sind ln einem Zustande, energisch Krieg sühren zu können. Wohl vermöchte die englische Flotte dem russischen Seekandel Schaden zuzusügcn» doch hat der letztere lange nicht die Bedeutung des englischen und dieiem könnte rin halb Dutzend russischer Kreuzer ganz andere Wunden schlagen. An die Landung seiner Truppen in Rußland denkt England selbst nicht; eS könnte versuchen, in Polen einen Aufstand an,»zetteln oder die Nibilisten zu ermutbigen. Das erster» wäre aussichtslos und zu dem letzteren würde sich, wie wir zu ibrer Sbrr annrhmen, kein englischer Staatsmann erniedrigen. Somit bliebe für England nur der Böilmkrieg gegen Rußland. Dt, Londoner Börse besitzt die Mackt. die russisch«, Papiere zu werten und den Kredit oeS Zarenreiche- schwer zu schädigen; aber in Amsterdam, Berlin und Fcantlurt dem enl- gegeirtieten. findet auch die Macht der Londoner Finanzwelt eine ziemliche Schranke. Kurz und gut: England bat keine Mittel, den russischen Annexionen niit Gewalt entgegmzrrtreten und sobald Rußland nur sich in gewissen Grenzen Kali, wird die gegenwärtige Differenz sich ebenso sicher rubig erledigen wie die trüberen. Den italienischen Ministern ist der Kamm gewaltig geschwollen, seitdem sie die Eisenbotm-Conoentionen endlich in der Depntirten- kanimcr durchgeietzt haben. DaS Königreich Italien überläßt näm lich. im schroffsten Gegensätze ;» der Eiienbalmvolitik aller anderen Staaten, lerne Siaatäbalmen mebreren Prisalgeiellicbasten zur Ausbeutung. Während sonst alle Staaten die Piivalettenbah- nen verstaatlichen, wandelt Italien seine Stantsbabnen in Piivat- unternebmungen um. ES bebält sich lediglich das Eigeutbumsrcckt daran vor; den Betrieb aber sichren Akiiengesellickaiten. Es ist dies freilich das schlechteste Snstem einer Eiienbalmvolitik; es liefert die vom Staate gebauten VerkebrSmiltel an Privatpersonen auS, die natürlich nur nach möglichst Koben Dividenden jagen und die oolkSwirthschaftlichen Interessen binter der Gcldmacherei zurück stellen. Vergebens wies die Ooposttion das Gemcinschäo'.iche dieses BorbabcnS nach ; Kundert Sitzungen verwendete die Kammer aus die Beralhnng; die Regierung stieß hartnäckig jeden Antrag der Opposition zurück, die daraus anSging, wenigstens die schlimmsten Härten dieser Verträge zu beseitigen ; sie stellte jedesmal die Ver trauensfrage und bat dann aucn mindestens lO Vertrauensvoten erhalten, »etS mit etwa 70 Stimmen Mehrheit. Die letzte Abstim mung ergab ebensatlS eine Mcbrbeit für die Regierung, wenn auch nur mit 24 Stimmen. Der Grund, weshalb die Regierung aus der Durchsetzung der dem Lande so schädlichen Eiscnbaknverlräge bestand, ist darin zu tuchen, daß die großen Aktiengeiellschasten, die sich künftig aus d.in Betriebe der Eisenbahnen bereichern, augenblicklich der Regierung jene Millionen zur Verfügung stellen, die sie für ihre kriegerischen Zwecke henStlngt und die ihr, wenn sie osten dazu gefordert würden, die Finanzwelt vcuveigert hätte. Neneste Telegramme der ..Dresdner Ractzr." vom lo März Berlin. Reichstag. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärt Nbg. Bebel gegenüber der gestrigen Erklärung des Prinzen Radziwill. daß sich der Fall mit dem angeichossenen Soldaten so verhalten habe, wie er am Donnerstag erzählt. Nur insofern sei ein uinveientlichcr Irrthum vntcrlausen. als der Prinz Radziwill, welcher de» Soldaten ans der Jagd anscbvß, nicht Hanptmann, solidem Leutnant sei. Der Angeschossene sei der jetzige Gärtner gehilfe Max Wolf. Er habe also von seiner Mittheilung vom Donnerstag nichts zriruckzunehinen. Abg. Prinz Radziwill konstatirt nochmals, daß kein Prozeß gegen ein Mitglied seiner Familie schwebe und daß es ein eigenthümliches Verfahren sei. civilrechrliche An sprüche irüher im Reichstage anznmelden als bei dem Anznklagciiden selbst. Daraus wird in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Acker mann begründet vor leider schwach beietztcm Hanse seinen Antrag ans Einführung doö Bctähigungsncichweises in die Gewerbeordnung. Allerdings können die Innungen den Beitritt von Mitgliedern da von abhängig machen, daß ein Lehrschein und dergl. beigebracht werden: aber das genüge nicht, nmioweniger. als viele Geiverb- treibende von den Innungen noch immer nichts wissen wollten. Für viele Berulsarten werde eine Prüfung gefordert, mir daS Hand werk kann von Jedem betuchen werden, auch wenn er nicht betühigt dazu ist. Wer seine Befähigung Nachweisen muß. dessen Standes- bemußtsein und Gcnieingcist wird gehoben. Wollte man de» Hand- merkerstand erhalten, dieses io wichtige Glied unseres Volkslebens, so müsse man ihn vor der regellosen Konkurrenz schützen und sein Ansehen aufrecht erhalten. Es sei bedauerlich, daß die Sache bei uns durch die Parteibrillc betrachtet werde; wir konnten in dieier Beziehung viel von dem österreichischen Abgeordiietenhoiüe lernen, in welchem ein grvßer Thcil der Lnikcn für die neue Regelung der Handwerker-Organisation stimmte. Die Erfahrungen in Oesterreich widerlegte» auch die gegen den Antrag erhobenen Einwendungen. Das Handwerk habe dort nicht den Todesstoß erhalte», obgleich man dort weiter gegangen, als der vorliegende Antrag gehe, im Gegentheil. es entwickele sich krustig. Ackermann zieht den Thcil des Antrages, der die Sonntags- und Nachtarbeit betrifft, zurück, da diese Frage schon in der Arbciterschutzkommission zur Erledigung vorliege. Abg. Baumbach meint, die Anträge steuerte» aus Zwangs- innnngen hin und könnten deshalb bei der Linken niemals aus Am nähme rechnen. Bon einem Verfall des Handwerkes könne keine Rede sein, cs handle sich mir um den Kamps der Groß- gegen die Klcininduslric, indem letztere allerdings unterliegen müßte, wenn sic denselben in der bisherigen Weile weirer führe. Durch den Be fähigungsnachweis werde daS Handwerk unrer Polizeiaufsicht ge stellt. Buhl lEentruml ist für de» Antrag der Abschlagszahlung aus die obligatorischen Innungen. Der schrankenlo,c» Gciverbcirci- heit sei ei» Ziel zu letzen. Unter den Handwerkeni gäbe es viel leicht mehr arme Männer äls »nter den Arbeitem. Böttcher (ual.- lid.) erblickt in dem Befähigungsnachweis nur dasl Bestreben, die Konkurrenz nach Möglichkeit anSzuschließen und damit würde man das Handwerk nur lähmen. Rheinbaben (Reichspartei) will kein Mittel unversucht gelassen wisse», um kräftige leistungsfähige In nungen zu schassen. Er wünscht daher eine eingehende Prüfung des Antrages in der Kommission. Horm (Soz.) erklärt, der Antrag erschwere das Handrvci k nur noch mehr. Die Innungen Helte» dem Haudwerker nichts. Hitze (Ccntmin) ist für den Antrag. Wenn sich die Innungen bewähren sollen, müßten sie mit den beantragte» Rechten ausgestattet tverden. Kleist - Rctzow (kons.): Eine unbe dingte unbeschränkte Gewerbcsreiheit sei verbunden mit einer Vcr- inehrnng der Sozialdemokraten. Diese konkervative Prophezcihung sei eingetroffrn. Eine Bcsssrung könne durch Hebung des Hand- werkeniandes und Sicherung dessen Existenz iolgen. weil Meter Stand die Ausgabe habe, die Klnst zwischen Arm und Reich a»S- zrttüllen. Dazu müsse der Korvorationsqcist in ihnen lebendig gemacht werden. Durch den Antrag soll das Handwerk bewahrt werden vor einer Ausmuanng durch das Kapital und Pniscbcr und Unterdrückung durch die Industrie. Der Antrag wird au eine 2l- gliedrige Konimissit'» verwiesen. Berlin. DaS AbgcordentcnhmiS hielt heute die dritte Bc- rathung des Staatshaushaltsetats, v. Minnigcrodc konstatirt, daß zur Besserung der Finanzen eine Vermehrung der Rcicbscinnahnien unerläßlich lei. Büchtemann und Rickert greift ick.au die Finanz politik der Regierung an. Die ungünstige Finanzlage sei durch die Haltung der Konservative» in der Znckersteiicrfrage verschuldet worden. Die Vörsensteiier werde de» Erwartungen nicht! ent sprechen» dann bleibe blos das Tabakmonovol. Man werde? aber nie einen Reichstag bekommen, der das Tabakmonopol bewilligt. Ter Etat basire aut den schwankendev Einnabmcn der Eisenbahnen. Die Zukunft sei »»sicher gestellt. Tie Minister Scholz und Molz bach weisen diele Angriffe zurück. In den ersten Jahren des Vcr- staatlichungSsystemS seien große Fonds für Neubauten und Er weiterungen bei den Eisenbahnen verwendet worden, und daimt sei die Zukunst sicher gestellt. Eine längere Debatte fand ferner bei dem Lottericetat statt, da ein Anrrag aus VerLojwclnna der Lome wieder emgebiacht war. Ter Antrag wurde von Ltcngel chreikoin.) und Reichensperger (Ccntrum befürwortet. Eine Vermehrung der Loose sei das Sicherheitsventil gegen dce Ausbreitung des imcr laubten Spiels. Neichen.sperger gestand, er habe auch in der Lotterie gespielt. . Rraunschweig. Bei der Eröffnung des Landtages theiite Ministerpräsident Gras Görtz mit, daß seit Schluß deS antzerordeitt- licben Landtages am 17. Februar die Lage bezüglich der Thronfolge im Wesentlichen dieselbe geblieben iei. Ber der Landesregierung geschahen von keiner Seite Schritte, welche die Lage Ilären könnten, ob an anderer Stelle Schritte gelcheben seien, darüber könne die Landesregierung keine Mlllheilung machen. London. „Dailn Telegravb" töricht die Erwartung aus, daß daS zwischen England und Deutschland bergestcllte gute Ein- vcrnebmen sich bald in ein sestcS Bünvniß verwandeln weide uns empfieblt, den Minister Sir CbarleS Dille als außerordentlichen Botschafter nach Berlin zu senden, damit das vom Earl Granville und von dem Graten Herbert v. Bismarck begonnene gute Wert zur Vollendung komme. New»?)ork. Der Präsident Barrios von Guatemala Hut ein Dekret erlassen, Inhalts dessen die Union der Staaten von Centralamerika zu einer einzigen Republik erklärt wird. BarrioS bat zu Verwirklichung dieses Planes den Oberbefehl über stimm!- licke Truppe» übernommen. Ara»««»»» a. M.. lv. MSrz. Tndtl AS>',. Eloairoada —. Lombard,8 >>->"» «Oer ?»»li —. Oeilerr. Ltlbcrreiue —. Pavicrrcnl« —. Sioli«ici Lciierr. Holdreiiie —. IIna. Baldrenle 82V,. 77er Rügen —. Süe> Rügen —. 2. Oricmanieibe —. Neueste Ungar, »oldanl. —. 0. Ortenianleidc —. Ungar. Pavierr. —. Tticont» rvIM. Savvler k8>„. a>atlb,»v. —. Türken—. Li-I. Wien. l«. Mürz, aredir SM k<>. Elaaiavakn S07.ro. Lombarden lSS.7S. Rordweltb. 28!,V». Marlnolen b«.r7.S. Ung. llrcdtt 812,00. Slili. Pari«. IO. MSrz. Schlug. Ren» S2S7. LnleUie NV.I7. Italiener 97,sü. Slaalkbahn czr 7L. Lombarden 89S.7Ü. bo. DrlorUiiten —. iiglwtcr SlS.vo. Leb. Äolbrenle — Sronier e2.»S. Luomonen cn7,c»c> Jcji. Land»», ro. März, Borm. ll Mir I» Ml», clonsols 95-1«. >57Ser Rügen 9S. Italiener !>i>. Lombarden 1vv,a. Türken 15- ,«. « iund. Amrrik. l'2lv„ Ungar. Boldrrnrr 50-.^. Orslrrr. Moidrrnic Prruhilchr Eonsols lli'2't«. Egq»l«r K7°„. Ltlomandanl 11'/,^ Suc,-Aktien 8). — Stimmung: r»I,ig. — Wetter: grott. verblau. 19. Mürz, Nachm. «Netrrl»ti»artt.> Spiritus pr. Mb Liter lat» Proe. pr. A»ril-Mai 12.79, »r. J»»i-tz»I> 12,79, pr. tz»ll-A»g»st 11,79. Wcizrn »r. Marz IK2.Ü0. Nongen pr. Ap'il-Mai IHM, »r. I»ni-Ioli >17,29, pr. gnll August 115M. Müböl loco pr. Mürz L9M, pr. April-Mat bl, pr. Ltptbr - Lctobcr MM. - veründkrlich. «telttn, >0. Mürz, Nachm. 1 Mir. <Ärtrcidemirrt.> Wrizen fest, loco Ibl-lkt, pr. April-Moi liiSM. pr. gnul-AuIi I7IM. pr. S-Pt.-Octobcr l79M. Roggen fester, loco l.21—IW. pr. April-Mai IHM, pr. Jii»i-J»1> I1ü-ä9, »r. Sept.-Or«. 11!),b9. Niibül unverändert, pr. April-Mal 19M, pr. S-PI.-Lct.b2. SpirrtuS unvcraudkrt, loco 1IM, pr. April-Mai 12,79, pr, Juni-Juli 1l,b9, pr. Augnfl-Srptcmbrr IbM. Petroleum loco 5M. - O ^ 8^ LokiileS unv Sächsisches. — Die sehr ..Polit. Nackr." in Mas. der König zu ossiziösen Kundgebungen b-nutzten bestreiten scbr encegiich, daß sich Se. zogS von Cumberl bäusta Berlin . . . , Albert für die Thronbesteigung des H er - and verwendet habe. Es heißt da: „Allerdings hat Herr Windtborst. in seiner Eigenschaft als Man-i dalar des Herzog- von Cumbcrland, Versuche gemacht, vom König von Sachsen empfangen zu werden. Zu einem solchen Emvskinge aber ist es nicht gekommen. Ebenso wenig ist der König von Sachsen aus das Anerbieten des Herrn Windthorst ciiigegangcn, ihn mit den Verhandlungen wegen Uebernahmo deS dem König seitens deS Herzogs von B aunschweig hintcr-asiencn schlesischen Grundbesitzes zu betrauen, hat vielmehr Allerböchsiseinen Haus- ma> schall Grafen v. Vitzthum zur Führung der einschlägigen Ver handlungen in Berlin bevollmächtigt." — Ter Geburtstag Sr. Majestät Kaiser Alexander III. von Rußland wurde geilem Vormittag in der kiesigen russischen Gciandtschastskirche durch Meßgottesdienst mit '1's Daum feierlich begangen. In dem festlich erleuchteten Gatteshanse balle sich außer einer großen Zahl hier aufhältlicher Unterthanen des Zarenreiches Sr. Excellenz, Herr Baron von Mengden als hier be glaubigter Gesandter in Staatsnnisorin cingetunde». — Nächsten Freitag wird auS Anlaß des Todestages Sr. Majestät Kaiser Alexander II. im Anschluß an die Fastenmesse eine Trauer- scicr stattsiirden. — Auch in der zweiten Lesung der Stcuerrefornr- Vorlage ist der Rath — mit einigen Abänderungen — zu dem neulich in erster Linie gefaßten, von unS bereits mitgetbeilten Be schluß gekommen. Es wirb die Vorlage nunmehr zu den Stadt verordneten gelangen. Gegenwärtig sind auch im Stadtsteueramte Eiörterungcn varübcr im Gange, ob nicht die Einhcbung der städtischen direkten Abgaben durch vcrpftichtcte Steuererheber in Zukunft zu bewirken sei! — Der konservative Verein veranstaltet zur Vorfeier deS GeburtSiesteS Sr. Mas. des deutschen Kaisers, Sonnabend den 21. März, einen solenne» Fcstkonimers im Saale der „Drei Naben". Die Festrede hat Herr Obcrtoiisistorialrcsth Dr. Zapsf iibcmommcn. — Der 70. Geburtstag des Fürsten BiSmarck, Mittwoch, den 1. April, wird durch einen großen Festkommers gefeiert werde», an welchem olle Patrioten theilneyme» und ihre Verehrung für den großen Staatsmann Deutschlands kundgcbcii können. In einer nächsten Donnerstag stattsindenden Versammlung angesehener Männer verschiedener politiichcr Partcistellrmg wird alles Nähere festgestellt werden. — Auch die Ttudirenden der Dresdner technischen Hoch schule gedcnkcir den 70. Geburtstag und zugleich das Dienstnrbi- läuin des Fürsten Bismarck nach studentischem Brauch durch einen solennen Kommers zu feiern, welcher, da das Jubiläum in die Mitte der Osterferien fällt (l. April) bereits nächsten Montag in Bach s Sälen slattfmde» wird. — Einem Ritte nach Göttingcn Folge leistend, wird demnächst Herr Dr. Phil. Boß. Professor der Mathematik am hiesigen Poln- technikum^ seine Stellung an der Dresdner -Hochschule arttgebcn. Ihm zu Ehren Veranstalter das Prosessorenkollegiuin am Sonnabend ein <sonper. . Mit gestern wurde der höchste Elbwasserstand von 1,50 Mcter über Null erreicht. Das Wasser fällt seitdem und mit ihm die Angst vor einer etwaigen Frükjahis-Ueberichwcmmung - Dei 5. deutsche Geogravbentag findet in den Tagen vom S.—ll. April in Hamburg stattz „ .. — Der All«. Erziehungsverein hält heute gr. Brüder. gaffe 24 seine letzte Winterpersammlung ab. .Hcrbort's Grundsätze bei Ertheilung des Unterrichts" ist das Thema Vortrags, den diesmal Herr Lehrer Herrn. Skeürcrt übernommen har. Z' F in ,2 8 - ^ W l Sr
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