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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260428014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926042801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-28
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1926
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Nr. 1S7 Sette 6 »Dresdner Nachrichten Mittwoch, rr. April isrs ' Luthers „Deutsche Messe" von 152«. Zum vicrhundertjährigen Gedenktag am Sonntag Kantate. Am koniinende» Lonnlag Kantate gedenkt unsere eva». gelische Kirche der reformaioriicheii Umgestaltung ihres Gottes- dienstes durch Luikers „Deutsche- Messe von 1526". Vierhundert Jahre sind dalniigegange». Mag sich auch i» äußeren Dingen mancherlei gewandelt haben, im innersten Grnndznge folgt heule noch der evangelische Gemeindegoltesdieiist der Form. die ihm der :l!esvrmator in seiner «Deutschen Messe" verliehen hat. Vor dem Tkeienanschiage, bereits im Fahre 1516, hatte Luther in seinen Predigten neben das „Messehören" die Forde rung des „Hörens von Gottes Wort" gestellt. 1510 erhebt er die cominuiii«' ^ul> ulcaciu«', die Romiiiiiuwii unter beiderlei Ge stalt, zum Haupimomeiit des Gottesdienstes und tritt hierfür 1520 in seiner Dcl,mit „Ban der Vabulonischen Gefangenschaft der Kirche" noch schärfer ein. Lein Unser gegen alle nncvange- lischen Bestandteile der römische» Meswvserthevrie trieb il>» weiter ans dein 'Wege der Vekämpsnng. Aber er dachte zunächst noch nicht an die gänzliche Abschaffung der Messe. Er wollte vielmehr diese nnr reinigen. Er scheute sich, einen schrvsse» Bruch »nt überlieferten Anschauungen herbeizuführen. Ein weitere-.' Hemmnis siir völlige Umgestaltung des Gottes dienstes erblickte er in der zentralen Stellung deS Abendmahl- satramenles innerhalb der Messe. Erst zahlreiche Bersnche einer Neuordnung des Gottesdienstes, wie sie allenthalben unter nommen wurden, und das wüste Treiben der Zwickaner Schwarmgeister und Karlstadls Netzen ihn diese Frage weiter verfolgen. Bon grötzter Bedeutung aber wurde erst die im Spätherbst 1520 erschienene Schrift: „1 cnmula ,nis?-ae et co,nm-umn»Z pro eccle- a Vilteiiix-rgenB". Luther verivahrt sich in ihr aus drücklich des BorwnrfS, er wolle allen Gottesdienst abschaffen. Er lägt im grvtzen und ganzen die frühere Messe bestehen, streicht den Borbereitnngsakt des Priesters, stellt die Predigt hinter daS Glanbensbekenntnis und beseitigt nach demselben das Offertorium. Bemerkenswert ist jedoch die Beibehaltung der lateinischen Sprache. Leine locmula mws-cie sollte eine Richtschnur sein. Auch seht dachte Luther noch keineswegs an eine endgültige Regelung. Ganz im stillen arbeitete er weiter und schus zunächst daS deutsche geistliche Lied, den deutschen Psalm. Endlich tonnte am 20. Oktober 1525 in der Pfarrkirche zu Wittenberg daS immer drängendere Bedürfnis nach deutschem Gottesdienst befriedigt werden. Sv entstand die „Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes, zu Wittenberg sür- genvmmen", die 1520 erschien. Luther schlotz sich in ihr zwar an die römische Messe an, ging jedoch in der Form noch radikaler vor, als in der kormnlei ml.-sae 1520. Er weist jetzt znin ersten Male dem Kcmeinde- gcsang seine Stelle im Gottesdienst an. Die Liturgie, wie sie allsonntäglich in unseren Kirchen gehalten wird, folgt seiner Deutschen Mene noch heute. So hatte Luther dein evangelischen Gottesdienst die Form gegeben. Sie erst ermöglichte die Entwicklung deS evange lischen ElwralS in seinem unvergänglichen 'Werte. Durch sie konnte sich unsere .Kirchenmusik entsalten, die durch I. Se bastian Bach ihre Bollendnng fand. Die Kitzewette im April. Ihre Ursachen und ihre Folgen. — Wie wird der Sommer? Was sich der wetterwendische April in diesem Jahre ge leistet hat, ist trotz 'Ben Akiba noch nicht dageivcsen. Am ver gangenen Sonntag hat das Thermometer einen Höchststand erreicht, wie er in Deutschland um diese Beit, wenigstens so lange der amtliche Wetterdienst besteht, noch nicht festgestellt worden ist. Die Temperatur ging mancherorts tm Schatten sogar noch etwas über 00 Grad Cesins. Der Wetternmschlag ist ganz überraschend eingetreten: er vollzog sich sozusagen im Berlanf von wenigen Stunden: denn »och t» der 'Rächt herrschte eine für den Avril durchaus gewöhnliche Temperatur von etwa 11 Grad. Zum ersten Male erlebten ivir im Monat Avril eine ans- gesprvchene Hitzewelle, wie sie sonst nnr im Hochsommer ein- zntreten pflegt, deren Rommen meist schon von Amerika oder Rutzland gemeldet wird. Obwohl sich schon viele Frühjahrs kleidung zugelegt hatten, waren die meisten auf solche Hitze nicht vorbereitet. Man konnte überall beobachten, öatz die wenigsten der Temperatur angemessen angezogen waren und dünne Kleider und leichte Anzüge gewählt hatten. So wirkte die Hitze geradezu wie ein Samum, Ser mit seinem Heiken Hauch alles lähmte. Wodurch ist diese anormale Wärme verursacht worden? Die Meteorologen sagen, datz ein warmer Südostwind der Hauptschuldige war, der mit einer Depression vom Mittel- meer ans über die norddeutsche Tiefebene kam. Bcrstürkt wurde die Wirkung dadurch, datz der Himmel fast durchweg wolkenlos war und die Sonne ununterbrochen liernieder- strahlte. In dieser Beit ist die Wiärmewirknng schon anker- ordentlich kräftig. Der 'Avril hat uns so in diesem Jahre ausnahmsweise leine gute Laune und nicht seine böten Tücken gezeigt. Ein Rückblick ans daS Avrilwetter wird jedem in Er innerung bringen, datz daS gute Wetter, das wir augenblick lich haben, seit Anfang April, besonders in den Osterfeier tagen. anhielt, und nur durch ganz wenige regnerische Tage unterbrochen wurde. Für die tünsngc Ernte ist es gar nicht aut. wenn in dieser Zeit zu warme Temperaturen herrschen. Die jungen Pflanzen entwickeln sich zu rasch, sind aber noch nicht kräftig genug, nni bei eventuell eintretenden Temperatnrriickschläaen — es stehen uns vor allein noch die drei Eisheiligen bevor — widcrstandskräftig genug zu sein. Die sommerliche Tempera tur hat eS dazu gebracht, datz die Obstbänme schon den Höhe punkt ihrer Blüte überschritten haben, datz sich drautzen in Feld und Wald alles rasch und kräftig entwickelt hat. und Dänin und Strauch sich in Helles, saftiges Grün gekleidet haben. Es ist natürlich, datz sich jedermann besonders für die Frage interessiert, wie lange wird die Hitze »och «Inhalten? Dazu ist zu sagen, datz die Hitzewelle ebenso plötzlich, wie sie aufgetreten ist, auch wieder verschwinden wird. So autzer- gewöhnliche Temperaturen, wie wir sic jetzt erlebt haben, haben in ihrer Erscheinungsform immer etwas Sporadisches. Zudem melden die ausländischen Wetterwarten allgemein Sturm und regnerisches Wetter. Es besteht sogar die Gefahr, datz wir anstatt eines wetterwendischen AvrilS einen wet kei men di s ch e n M a i erleben werden, was in Hinsicht auf Pfingsten und ans die vielen Personen, die ihren Urlaub früh nehmen wollen, besonders bedauerlich ist. 'Roch eine Rückwirkung ist von den warmen Tempera turen im 'April zu bemerken. Schon seit langem bat man die Beobachtung gemacht, datz die sommerlichen Temperaturen sich durchaus konträr zu den im Frühling, und die des Winters zu denen des Herbstes verhalten. Nach einem sehr ivarmcn und trockenen Frühling pflegt ein kühler, oft von zahlreichen Ncgensällen begleiteter Sommer zu folgen, einem rauhen, regnerischen Herbst ein milder Winter, wie auch umgekehrt. Diese Tatsache beruht ans der Erfahrung, datz der Jahresdurch schnitt der Temperaturen, der Niederschlagsmengen, der schönen und schlechten Tage in den einzelnen Jahren ziemlich konstant bleibt und nnr um wenige Punkte nach oben oder unten abwcicht. In der Mehrzahl der Fälle führt die Natur schon lebst den besten Ausgleich herbei. Darum wollen mir über den vielleicht schlechten Mai nicht schimpfen, sondern lieber einen langen und schönen, wenn auch nicht Heiken Sommer wünschen. WM Der Beztrkssarkorgeverbond der Amlshauplnlannschasr Dresden auf der^Selolel Bon Karl Tögel, Mitglied des Bezirksausschusses. Ansang Mai wird in Düsseldorf die grobe Aus stellung für Gesundheitspflege, soziale Für- lorge und Leibesübungen eröffnet. Auch die säch- fisch« Wohlfahrtspflege ist auf der Ausstellung mehr fach vertreten. Die Landbezirke zeigen ihre Leistungen durch den Bezirkssürsvrgeverband der AmtSimuptmannschaft Dresden. Dieser Lierband ist der grösste in Sachs«», sei» Flächeninhalt beträgt 50.00IM Hektar. Er -umfasst die fünf Slkidte Radeberg. Radebenl, Köhschenbroda, Rabenau und Tharandt mit insgesamt 52 601 Einwohnern, l>5 Landgemeinden mit 100 800 und nenn Gutübrzirke mit 5800 Einivohnern, sv daß die Gcsamicinivvhiierzahl 168 207 beträgt. Die Wohisahrlspflege dieses Verbandes ist auf der Aus stellung auf einer grosce» Karte dargestellt, die die einzelne» Orisbezirke in verschiedenen Farbe» zeigt »nd in der alle F-ür- sorgestellcn. Heime mw. ausgezeichnet sind, lieber jedem Zeichen sitzt eine kleine bnnte elektrische Lampe, so das, abwechselnd durch verschiedene Beleuchtung die Verteilung -und die Anzahl der einzelne» Stelle» zu erkenne» ist. Ans einer zweite» Tafel sind die einzelnen Heime bildlich dargestellt. Es sind die Kinderheime Bogclgesana. Heideberg und Struppen, das» Vezirkshctm Saalhausen smit seinen drei 'Abteilungen: Krankenhaus, Siechen- »nd 'Altersheim, »nd Fürsorgerrzielmngsattslallj, die Arbeitsanstalt Lcnben »»d das Altersheim Niederpviiritz. Unter de» Bilder» sind nnbcrordentlich klar-und anschaulich die Leistlinge» des Berbandes statistisch dargestellt. Man erkennt daraus, das, die einzelnen Zweige der Wohl-fahriS- tätigkeit folgende sind: S a » g l i n g sp f l c g e in 10 Mütterberatungsstellen. Bo» 2131 ehelichen und 181 unehelichen Säuglingen wurden 1025 1587 hez. 211 betreut. Z e h n T n b c r k n l v s e b e ra t n n g s st e l l c n mit einer Besucherzahl von UNO. In diese» selben Räumen befindet sich weiterhin die B eratung für Geschlechtskranke, Alkoholiker und die K r ü p p e I s ü r s v r g c. Letztere wies 17l Uilterie.ichlliigen ans. Ferner ist der Bezirk im Be griff, die Schulzahnpflege vollständig dnrchzusühren, indem zu siebe» bereits bestehenden fünf neue Kliniken im Fahre 1026 cingericlstei sein werden. Die übrige Wohlfahrtspflege weist folgende Zahlen ans: Kriegsbeschädigten- -i:nd Hinterbliebenensürsorge 0 5l8,- Klein rentner 2 108: Sozialrentner 5 001: Sonstige Sozialfürsorge 1 25»: Jugendfürsorge durch AmtSvormnndschast, Pflegekinder, F-u Borge zog lui ge und Lchntzaussicht Jugendlicher, insgesamt 2 870. 'An Fericnssirsorge wurden 1025: 1 672 Kinder versorgt. Die einzelne» Heime wiesen folgende Tätigkeit auf: Kinder heim auf dem Heideberge: 3 210 Vcrpflegtage: Gnstavhcim, Niedcrponritz: 8 010: Kinderheim Vogclgesang in Stniippen: 20 672,- Arbeilsaiistalt Lenden: 71693: Kinderheim Hiniergers- Keine Bereinssitzung ohne Sammlung für die Zeppelni-Lckener-Lpende! Sendet den Ertrag der Sammlung an die Hauptgeschäftsstelle der Drerdner Nachrichten, Alarienslrahe )S, Lrdg., oder zahlt ihn ein aus 'Postscheckkonto IdbS Dresden. dorf: 21810,- Bezirksheim Saalhan-scn: Krankenhaus 11616, Alters- und Siecheiiheim: 81 703 und Fiirsvrgezöglingsanstalt: >1010 Berpslcgtagc. Man -darf aber bei einer solchen Dar stellung nicht nur ans die Leistun-gen sehen, die hier zweifel los für eine ländliche Wohlfahrtspflege eine beachtliche und sehr erfreuliche Höhe erreicht haben, sondern muk auch die Kosten beachten, die durch die 'Allgemeinheit getragen werden. Diese belaufen sich auf: Gesamtaiisivand der Wohlfahrtspflege im Jahre 1025: Für Geslind-Heilssursorge 170 100 Mk.: Soziale Fürsorge l 020100 Mk.,- J-iigeiidsnrsvrge und Jugendpsieg« 01000 Mk., zusammen 2101100 Akk. Dazu kommen noch die einzelnen Gemeinden, die fast zu allen Kapiteln ein Drittel der Kosten beitragen müssen. Das Ergebnis der Darstellungen dieses Fnrsorgebczirks zeigt, dak ein wertvolles Ziel erreicht worden ist. Es ist äukcrst wichtig, dak -die 'Allgemeinheit einmal sieht, was ge leistet wird. Das ist nicht nur deshalb nötig, dak man er kennt, zu welch erfreulicher Entwicklung die ländliche Wohl fahrtspflege gediehen ist. es ist auch nötig, damit der fort gesetzten Propaganda der Linken gegenüber Objektivität in weiteren Kreisen ciiizicht. Denn immer und immer wieder begegnet mg» der Argiimeniativ-n, als würde „nichts" für die Notleidenden getg». Bei oller Freude über das Erreichte will aber die bange Frage nicht verstummen: Werden wir uns daS auch weiter leisten können? Denn in all diesen Bahlen ist nicht enthalten, was durch die Neichsversickicriiiigs- gesetzgcbniig und durch die Erwerbsloseiisiirsvrge außerdem noch getan wird. Tie bange Frage der Wirtschaft verdient um so mehr Beachtung, ob man denn nicht daran denken wolle, dak man die Wirtschaft am Leben erhält, denn die beste soziale Fürwrge ist die Erhaltung der Arbeit. Eine zweite bange Frage aber liegt den vielen deutschen Staats bürgern ebenfalls ans den Lippen, die bis heute noch selbst ihre Not zu überwinden trachten. ES sei dabei vor allem auf d-ie groke Zahl der kleinen Gcwerbtreibendcn und der Laiidivirte hi nge w lesen. Man soll sich aus einer solchen Ausstellung nicht nur der Leistungen freuen, sondern soll sich bemühen, gerecht zu werden und die Leistungen anzuerkennen, damit mehr Zu friedenheit werde im Volke: man soll ermessen, dak Wollen und Können, Leistlingen und Kosten ins Gleichgewicht gebracht werden müssen mit den Kräften der Wirtschaft, und soll auch derer gedenken, die, ohne össentliche Mittel in Anspruch zu nehmen, von sich ans selbst ihres Schicksals Herr zu werden trachten. Je gröker aber die Zahl der letzteren ist, desto mehr schreitet das Volk auf dem Wege zur Höhe voran. Ob man an diese Kräfte bei der Ausstellung gedacht hat? Der Radfahrer im Sirafzenverkehr. Der Bund Deutscher Radfahrer, Gau 87 Dresden, Dresdcn- Reustadt 6, Hauptstraße 5, schreibt uns: Bedingt durch das Hcrannahcn -er Frühlings- und Sommerzeit, ivächst der Verkehr der Radfahrer in den Straßen der Stadt, da außer denjenigen, die das Rad berufs mäßig benutzen, um die Stätten ihrer Arbeit zu erreichen, icyt noch der Sportsmann und der Vergnügungsfahrende im Straßenverkehr anftauchcn. Nicht jeder besitzt die Sicherheit, die erforderlich Ist, sich durch die belebten Straßen einer Großstadt zu winden, und der Kundige weiß längst, daß die in den großen Sportvcr- bünden organisierten Fahrer diejenigen sind, die sich den Er fordernissen eines modernen Straßenverkehrs am schnellsten anpasscn und die Gefahren erkennen, denen sie sich bei Nichl- l-cfolgung der straßeiipoltzeilichen Vorschriften an Leib und Leben aussetzcn. Ahnungslos — man möchte sagen welt fremd — sicht man viele durch die Straßen gondeln, un bewußt dessen, daß die Gefahr überall lauert. Man beobachtet Kinder, die zur Schule fahren -und dabei glauben, daß die Straßen für sic allein da sind. Mit der Zunahme des Ver kehrs weist die Unfallstatistik eine steigende Zahl Unfälle im Radfahrverkehr auf. Di« großen Benbänbe haben cS längst erkannt, daß sie ihr« Mitglied«» zur Straßendiszlplin erziehen m-üssen; st« habe» «ln Bersicherungssiist«ui ansgebaut, das die Mitglieder materiell schützt bei eintretenden Unfällen durch eine Unfall- und Haftpflichtversicherung. Bielen Eltern ist es gar nicht klar, daß sie zur Verantwortung gezogen werden können für Unfälle, die durch ihre Kinder herbcigesührt werden, und «na» kann Eltern und Erzieher nur immer m-ied«r darauf hlnwets«»: „Schließt euch einem der große» Verbände auf Meldet eure Kinder an!", damit ihr der Unfall- und Haft pflichtversicherung teilhaftig werdet. Die Beiträge sind der artig niedrig, daß man selbst in der heutigen Zeit das kleine Opfer bringen sollte, um gegen Schäd«n gerüstet zu sein. DaS diesjährige 13. Bundes fest des Bundes Deutscher »adsahrer wird eine gewaltige Menschen-menge nach Dresden führen, weshalb die Straßendiszipli» erhöhte Bedeutung ge winnt, und es kann allen nur empfohlen werden, die Ber» Ordnungen im Straßenverkehr genau zu befolgen. — Boriibcrgehcnde Slenderung im Nachtwagenverkehr. Wegen GleiSbanarbeiten treten in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag von 1 bis 5 Uhr früh folgende Aenderuugen tm Nachtwagenverkehr der Straßenbahn ein: Es verkehren die Nachtwagen der Linie 8 zwischen Blascwiher und Alten» berger Straße in beiden Richtungen über Liidwlg-Hartmann- Straße lFahrtwcg der Linie 1>: die Nachtwagc» der Linie 22 in beiden Richtungen durch die Schandaiier und Borsberg- straße: die Nachtwagen der Linie 18 in ^beiden Richtungen durch die Gervk-, Blasewitzer und Fürstciisnaße. — Der Jahresbericht der Dürerschnle gibt ln muster gültiger graphischer Ausstattung ein lebendiges Bild von dem Wesen, dem Ausbau und der Tätigkeit dieser staatlichen höheren BersuchSschnle. Scherenschnitte, Zeichnungen. Linol schnitte und Papierdrucke sind zur Illustrierung der Schüler- arbeiten herangezoge». In lesenswerte» Kapiteln werden öle einzelnen Disziplinen behandelt. Auch die Schnlzcitnng, die jetzt in ihrer ersten Nummer herauögekvmmcn ist, atmet den selben frischen Geist. — Der Bezirks« und Biirgcrvcrcln der Pirnaische« Bor« stadt hielt im „Eldvrado" seine diesjährige Jahreshaupt versammlung ab. Aus dem vom Vorsitzenden Buch- druckereibcsitzcr F-. A. Wo l s erstniicie» Jahresbericht war zu entnehmen, daß der Berei» auch im verflossenen Jahre regs Tätigkeit entfaltet hat. Der Mllgliederstand erhielt sich in alter Höhe. Den .Kassenbericht erstattete Kaufmann Seifert. Die ailsscheidenden Vorstandsmitglieder wnrden einstimmig wieder- und Kaufmann Triesethau neu hinzugewählt. Nach eingehender 'Besprechung einer vom Verein geplanten Werbe, aktion für die Pirnaische Vorstadt und Wahl der die Vor arbeiten erledigenden Kommission wurde die Versammlung geschlossen. — Theater am Wasaplatz. Direktor N odeck hat auf seiner unermüdlichen Suche nach wahrhaft volkstümlicher Theater kost ein Vvlksstnck von ungewöhnlicher Wirkung aufgefunbenz „ Woam Dach die Schwalbcn iri st en . . Die Ber- fasser sind Lev K a st n e r und H a n ö Lorenz. Was ihnen gelungen ist, muß inan als ungewöhnlich glückliche Mischung von trüncncrweckender Empfindsamkeit und fröhlichster Laune bezeichnen. Das erschütternde Schicksal eines durch den frühen Tod der geliebten Frau haltlos gewordenen Vaters, der sich seiner Kinder leichtfertig entäußert, der dann nach zwanzig Jahren alS gefestigter Mann wiedcrkommt, aufopfernd seinen Kindern ans den großen Weg hilft, von ihnen verworfen wirb und sie endlich doch findet, ist mit soviel guter Laune umwoben und trägt auch in sich selbst soviel echten Humor, daß man die Gewalisamkeil des geradezu shakcspearisch schnell fortschreiten den Vorspiels vergißt und mit einem nassen und einem trockenen 'Auge das Theater verläßt, nachdem man lange und herzhaft Beifall geklatscht hat. Die Spielleitung hat diesmal Harr» Klein, trefflich, in alle,, Einzelheiten lebendig, geschmeidig und sicher. Aber man darf beruhigt sein: Direktor 'Adolph R o d c ck hat auch eine Nolle . . . und waS für eine: einen jungen Mann, der zu einer fremden jungen Dame kommt und sagt: „Ich werde Sie heiraten, ich weiß nur noch nicht, ob im August oder im Juli!". . . man glaubt's ihm, daß er sie schon im Juni kriegt. 'Alfred Hagen gibt mit dem Vater eine feine, ernste und doch von edler Heiterkeit durchstrahlte Eharakterstndic, Ursula Roth er als Tochter eine hübsche Nolle zwischen Backfisch und Dame, Harr« Klein eine» treuherzigen Barbier, Earlo Piccolt eine sehr feine Hosmarschallstnpc. Die Perle des Stückes aber ist Gisela Wagner als toppechte Hamburger Köksch, die sich tot wundert, daß einer „im Swarzen Hammel s—peißt". Bei fall bei offener Szene ist nichts Seltenes. — Die Pausen füllt Will« Fischer mit seiner gewählten Künstlerschar mit nnirtvollcr Zwischenaktsmusik anS, so daß ein Abend im Wasa- Theater an Vielseitigkeit nichts zu wünschen übrig läßt. — Auch ein Jubiläum. In Oberbobritzsch wurden diese- Jahr die Konfirmanden auf ihrem Gang zum Gotteshaus« durch etwa 15 Männer und Frauen, die Neberlebcnden deS Kvnfirmandcnsahrgaiigs von 1876, geleitet. Aus allen Ge- aendcn des Sachscnlandcs zusammcngeriifcn. legten sie durch ihr Kommen Zeugnis ab von der vorbildlichen Treue zu ihrer Heimatkirch«. Ein Fabrikarbeiter aus Dresden ermunterte die Kinder zu gleicher Liebe für Heimat nnd Hctmatktrche. Man darf hoffen, baß dieser Brauch auch mehr und mehr in anderen Gemeinden ausgenommen wird. — ErholnngSpflcge für Frauen. Die Dresdner Stadt- Mission wird ihr Frauenerholiiiigsheiin „E m m a n s" in der Lößnitz, das sic nach mehrjähriger Verpachtung wieder selb ständig übernommen hat, am 15. Mai neu eröffnen. Das Heim ist unweit des Waldes ans halber Vcrghöhe lieblich ge legen und hat einen schönen Garten. Es bietet Raum für höchstens 20 Gäste und ist daher besonders für rnhcbedürftige abgearbcitete Hausfrauen oder berufstätige Frauen und Mädchen, die ihren Nerve» einmal A-iisspanniing gönnen müssen, vorzüglich zur Erholung geeignet. Gute kräftige Kost und liebevolle Pflege sind gewährleistet. Der Preis ist so niedrig wie möglich gehalten. Alles Nähere, sowie Anmel dungen in der Kanzlei ber Stadtmission, Zinz-end-vrfstratze 17, Erdgeschoß links, täglich 0 bis 1 Uhr. — Betrogene Wcttlnstige. Der wiederholt vorbestrafte Kaufmann Erich Ernst Oclgarth hatte von Wettlustigen Gelder angenommen, noch dazu auf Pferde, die am Rennen gar nicht liefen, dann auch noch einen falschen Namen an gegeben. Das Amtsgericht verurteilte den rückfälligen Be trüger einschließlich einer ihm durch Strafbefehl bereits zu erkannten sechswöchigen Strafe zu minmehr fünf Monaten drei Wochen Gefängnis Gesamtstrafe. Leiden Sie an Asthma? so lindern Aslhmador-Zigarellen augenblicklich selbst heftige Anfälle, erleichtern freien Auswurs und fördern wohltuenden Schlaf auch für die, welche sonst nur im Stuhl fitzend ruhen konnten. Man wird die Zigaretten bedeutend wirksamer finden als andere Asthma-Zigaretten, weil sie infolge ihres grötzeren Formales eine ausgiebigere Menge des heilkräftigen Dampfes entwickeln Erhältlich in Apotheken zu Mk. 2.25 pro Packung. 8 ^ ILIDG V/alämkinlki'dovIe, rLH V.SplSld»8«I,.WlMMsM IVoe/re -eso/r<te?s -e/ Hua/ttüt Fe/re///rsc/r, Kee/ac/rs, Oo/eii-a/'se/r, /"/«e/r/L/e/ a««v «Äw.
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