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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190322019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919032201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-22
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1919
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MM»« md SSchMes. Wlrd»r«»f«»hme »e» «iratzenimhnhelrle»» t» Dresden. Da dt« Zafiihruua »»« elektrische« «tro« a«S de« veberlaudzeutrale« Hirfchselb« und «röba sich Wesentlich Gebessert hat. «ird »»« Mvntaa. den 21. d. M.. an der «trabenbahnbetried ans de« Stadt, «nd Borartli ien «nd der r»«ebebas« »,« srüh bis nachts gegen Xir Uhr »i der »ersn»»W«ts« ansge»o««en »erde«, jedoch bis ans Weiteres ohne alle Sonder»agen zu den Haupt verkehrszeiten «nd i« übrige« nur in de« Umsange, als es der derzeitige Personalbestand der Straßenbahn zuliißt. Lediglich die LSßuitrbah« «nd die Strecke von der Ha te- ßell« Abz»etg bis Klotzsche bleiben znniichst «och ohne Be, trieb. »oranSstchtlich aber nur auf »euige Tag«. Die vorstehende Mitteilung wird gewiß t.n allen Kreisen der Dresdner Bevölkerung, insbesondere von allen, die in den Borstüdten wohnen und mittags den zweimaligen Weg von und zur Arbeitsstätte zu Fuß zurückzulcgen hatten, mit aufrichtiger Freude begrüßt werden. Eie kommt einigermaßen tiberraichend insofern, als noch vor kurzem von zuständiger Seite erklärt wurde, daß die Aus sichten für eine Wiederaufnahme des Verkehrs nach wie vor ungünstig seien, und als erst in den letzten Wochen auf mehreren Linien in den Stunden, da der elektrische Straßenbahnvertehr ruhte, der alte Pferdcbol,«betrieb wieder eingerichtet worden war. Die jetzige, stark ein schneidende Beschränkung des Bahnbetriebs erfolgte, wie erinnerlich, infolge der Kohlennot am 7. Januar d. I.. hat also im ganzen elf Wochen gedauert. Man kann nur der Hoffnung Ausdruck geben, daß es allzu übertriebene Vor- sicht ist, wenn die Direktion von einer „versuchsweisen" Wiederaufnahme spricht, und daß die werktägliche sechs- biS siebenstlindige Ruhezeit unserer Elektrischen nunmehr bauernd der Vergangenheit angchört. Die Auslösung des stehenden Heeres. Heber die restlose Auslösung des stehenden Heeres in Sachten verhandelten aufs neue die Korps- «.-Räte l2 und 19 mit dem Mintix-r für Militär-i.-ken bkeuring im Ständeh-niie. Bekannrlich gibt cs in Sachsen nach dem l. April leine S.-Näte mehr. Statt dessen hat das Ministerium bestimmt, daß in >5 Orten den Sarnisonkommandos Beauftragte des Ministeriums zu geteilt werden, die für den Wacht- und Sicherheitsdienst mitverantwortlich sind. Hier hatte» nun die Leipziger ge dacht. daß das Offiziere sein sollte». Der Minister konnte thneu versichern, daß davon kein.» Rede gewesen se'. Im Gegenteil, es sollen das tiichtrqe Kräfte sein, die sich in den S.-Näten gut bewährt haben, und ans die sich die Regie rung verlassen kann. Da, wo in den übrigblcibendcn Rumpsoerbänden, die in der Hauptsache aus den Aktiven bestehen, noch Kontrollorgane notwendig sind, haben dicke sortan ehrenamtlich tätig zu sein. Den Kassenstellen ist es strikt verboten, nach dem 81. März noch Gcbührnisse au S.-Räte auszuzahlen. Sachsen ist damit allen anderen Gliedstaaten um einen vollen Monat voraus. Im Lause der Verhandlungen nahm einer der Leipziger Gelegenheit, -em Minister zu versichern, daß man in Leipzig, wie im gesamten 19. Armeekorps mit der Verfügung über die Aus lösung des Heeres einverstanden sei. Sachsen sei hier end lich einmal tonangebend und führend vorgegangcn und die Gerechtigkeit gebiete, das anläßlich dieser letzten Verhand lungen aufrichtig zuzugeben. Protest gegen Zwangswirtschaft nnd Sozialisierung der Landwirtschaft. In einer sehr zahlreich besuchten Versammlung von Landwirten aus den Krcishauptmannschaften Dresden und Bautzen, die gestern, Freitag, in Dresden stattsand, wurde «ach einem Vortrage des Generalsekretärs Fritzsch e Uber -Die Zukunft unserer Landwirtschaft" einstimmig folgende Entschließung angenommen: Die zahlreich versammelten Mitglieder des Vereins der nach Dresden und den Vororte» liefernden Milchprodiizentc» erkläre», Satz durch dle tctzlgc Mihmirtschaft die Nahru»gSmittclcr»e»gung der Landwirtschaft schwer leidet, und verlangen zur besseren Er nährung des Volkes tatkräftige Unterstützung derselbe». Sie for dern Beseitigung des herrschende» Mangels an Düngemitteln, Kohlen und anderen Bedarfsgegenständen für den landwirtschaft lichen Betrieb. Sle erblicke» in der Slnsrechterhaltung der Zwangswirtschaft einen unerträglichen Druck, der scdc SchaffcnS- sreudigkeit lähme» must, und verlangen deshalb deren Aufhebung. Die stimmen in dieser Beziehung mit der Erklärung des Deutschen LandwirtschaftSratS von Ende Februar ivltt voll überein. Die versammelte» verwerfe» die Versuche, das bisher bestehende Ein vernehmen zwischen Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer in der Land wirtschaft z» vernichten und erblicken auch in der Landarbcitsvrd- «ung ein von der Negierung gefördertes Vorgehen nach dieser Richtung. Soll die Arbcitvfreudtgkeit der Landwirtschaft erhalten bleiben, so ist eine Anpassung der Preise für landwirtschaftliche Produkte an die Immer mehr steigende und von der Regierung ktlvstltch geforderte Verteuerung und Erzeugung eine Selbstver ständlichkeit. Sie wenden sich mit Entschiedenheit gegen die Geringschätzung ihre» Berufs, der der sächsische ArbettSministcr Schwarz tn seiner ,Mch« »e» tl. Mir» »nsbenck «erkiesten bat. Derselbe hat keine I Maßnahmen gegen dir grundlvsen wilden Streik« der Industrie- «arbetterschast und namentlich der vergardetter gefunden, wa« diesen gegenwärtigen Stütze» der Regierung gegenüber wohl verständlich erscheint. Er har sich aber nicht gescheut, die Landwirtschaft außer- halb de« Gesetzes zu stellen. Indem er erklärte, daß er ihr gegen- über nicht über di« Bestimmungen der Gesetze stolpern und ge- gebenensall» zur Enteignung de« landwirtschastltchcn Eigentum» schreiten würbe. Die Landwirtschaft ist sich ihrer Pflichten roll be wußt und gewillt, sic weiter zu erfüllen. Sie stellt sich nicht t» eine Reihe mit Leuten, die au« Arbeitsunlust und Eigennutz da» ganze Volk tn» Verderben drängen, aber verlangt für ihren Be rns volle Rechtssicherheit und Gleichberechtigung mtt allen aiiderrn Staatsbürgern und Berukrn. Bergünftiguugen für Arbeiter, die in der Landwirtschaft Beschäftigung nehme«. Durch eine neue Retchsveror-mrng, die sofort tn Krast tritt, ist die brennsnbe Frage der Arbeiterbeschasfung für die landwirtschaftlichen Betriebe um ein gutes Stück ihrer Lösung näher gekommen. Die Verordnung bietet den in der Landwirtschaft Arbeitsuchenden so grobe Vorteile daß wohl damit gerechnet werden kann, daß rech« viele Arbeits willige die Gelegenheit benutzen melden, um sich und ihren Familien zu einem gesunden und auskömmlichen Dasein auf dem flachen Lande zu verhelfen. Die wichtigsten Bestimmungen der Verordnung sind folgende: Erwerbslose, die früher in der Land- oder Forstwirtschaft tätig waren, sowie sonstige in der Land oder Forstwirtschaft tätig gewesene Arbeiter oder Arbeiterin nen erhalten, wenn sie der Gemeinde ihres letzten Wohn ortes den Nachweis erbringen, daß sie eine Stelle in der Land- oder Forstwirtschaft zu übernehmen sich verpflichtet haben und zu diesem Zweck ihren Wohnsitz verlegen müssen, freie Fahrt in den Beschäftigungsart, sowie eine ange messene Beihilfe zu den Neiseunkosren. Auch die im Haushalt lebenden Familtcvange hörigen des Arbeiters, welche zwecks Wetterführung des Haushaltes in den Beschäftigungsart mitreiscn oder Nachfolgen, erhalten freie Fahrt und eine angemessene Beihilfe zu den Reiseunkosten. Dieselben müssen hierzu aver der Ge meinde des letzten Wohnortes den Nachweis erbringen, daß die Unterkunft in dem Beschäftigungsart gesichert ist. Sobald daS der Fall ist, hat die Gemeinde oder der Ge- metndevcrband des letzten Wohnortes auch die freie Bahnfahrt des Umz u g s g u t e S (Möbel. Hausrat usw.) zu bewirken Gerade diese Bestimmung wird vielfach dazu beitragen, die Bedenken dieser Arbeitswilligen gegen einen > Umzug aufs Land zu beseitigen. Ist es nichr möglich, die Familienangehörigen in den auswärtigen Bcschästigungs- , ort mitzunchmen, so werden den zurückblcibcnden Familienangehörigen Familtenuntcrsi Übungen gewährt und zwar solange, als bas auswärtige Arbeits- oerhältnis ihres Ernährers in der Land- oder Forstwirt schaft andaucrt. Diese Unterstützungen betragen für das Ein- und Einhalbfache der Zuschläge, die auf Grund der l Verordnung über die Erwerbslosensürsorge als Höchstsatz den Familienangehörigen der Erwerbslosen gewährt wer den können. I Bon erheblichem Wert ist auch die Bestimmung der neuen Verordnung, daß den in landwirtschaftlichen Sclbst- versorgebctrieben beschäftigten Arbeitern außer den Löhnen i das Recht auf Selb st versorgerration zusteht. Auch erlangen die ständig in landwirtschaftlichen Betrieben ihres Bezirkes beschäftigten Arbeiter Gelegenheit zur Pachtung oder sonstigen Nutzung von Land für den Bedarf des Haus haltes gemäß der Verordnung zur Nesänifsung von land wirtschaftlichem SicdlungSland vom 29. Januar 1919. Kriegshan»halt. Eier-Verteiluug. Wie uns das Städtische Lcbcnsmittelamt mittcilt, sind die noch fehlenden Eier e i n g c t r o s s e n. so daß nunmehr auch derjenige Teil der Bevölkerung beliefert werden kann, der auf Grund der Bekanntmachung vom 28. Februar Anspruch auf rin Ei hat, dieses aber bisher nicht erhalten konnte. Tie Abgabe der Eier in den Klein- Handelsgeschäften erfolgt Svnnabend und Montag, den 22. nnd 2-1. März. Verteilung von Zitronen. Nus Abschnitt l> dergelben Haushaltungskarte ^ und der grauen HanShaltungskarte 0 wird eine Zitrone ver teilt. Anmeldung in einem einschlägigen Klcinhandcls- geschäst am 22. oder 21. März. Die Lieferung erfolgt je nach Eingang der Ware. Da die Einfuhr aus dem Aus lande von vielen Umständen abhängt, die sich nicht voranS- sehcn lassen, kann eine bestimmte Gewahr nicht übernom men werden. Der Beginn der Lieferung, die ausgc.nsc- nen Nummern der Obstbezugskartcn und der Preis wer den noch ückanntgcgcben. In der Solarin-Vcrteilnng sind, wie dasStädtische Lebcnsmittclamt mittcilr, infolge ver zögerten Eingangs des SolarinS vorübergehend Stockun gen eingetretcn, so daß es nicht möglich ist, die Klcinhandcls- geschüftc in der wünschenswerten Weise zu beliefern. Das Lebensmittelamt ist bemüht, die Ware so schnell wie möglich hcranzuschasfen, und es steht zu erwarten, daß die Stockun gen in der Anlieferung baldigst behoben sein werden. Ku»ftH»»1«. «n» »Wr»itiek^rerteN»«« t« har haaptmauuschaf« Dresden»«. Abschnitt 8 der weißen Brotausstrichkarte «ird «1t KON Gramm Kunsthonig Abschnitt b der rosaen Karte mit 280 Gramm Kunsthonig bcliescrt. Bon den Nährmittelkarten werbe« beliefert: Abschnitt 1 der gelben Karte ?c mit 800 Gramm Kinder- gerstenmchl, Abschnitt 1 der roten Karte Karte 0 mit 280 Gramm Grieß, Abschnitt 1 der grünen Karte c mit 128 Gramm Graupen, Abschnitt 1 der blauen Karte O mit 250 Gramm Grieß. — Der Amtsrichter Kehr in Eibenstock wurde »m» Amtsgericht Meißen versetzt. — Truppruvereidignng. Die Vereidigung der letzten 1000 Mann Sicherhcitstruppe» in Dresden findet Sonn abend mitlag 2 Uhr im Schloßhose durch den Minister für Militänvesen statt. — Beisetzuugüfeier. Gestern. Freitag, mittag erfolgte auf dem Trinttatisfriedhose die Beisetzung der am Diens tag hier im 73. Lebensjahre verstorbenen Krau Anna v. Leipzig gcb. Brandt o. Lindau. Der Eichensarg, der in der Sprechhalle des Friedhofes stand, war mit köstlichen Blumenkränzen aus Azaleen. Narzissen und Stiefmütter chen fast ganz bedeckt. Der Sohn der Entschlafenen, Herr Gesandter v. Leipzig, erwies der Traucrversammlung, in der man mehrere bekannte Angehörige der hiesigen Adels- kreise bemerkte, die Ehrenbezeigungen. Auf Grund des Ribclwvrtes Jak. 5, 11 „Siehe, mir preisen selig, die er duldet haben" hielt Herr Hofpredtger Geh. Kviislstorialrat Dr. Friedrich eine ergreifende Gedächtnisrede, tn der er daran erinnerte, daß die letzten Jahre der Verschiedenen Jahre der Krankheit und der Heimsuchungen gewesen leien, bis schließlich der Tod sanft zu ihr gekommen sei. Sie sei eine Christin gewesen, die sich bewährt habe tn GlaubenS- treue durch alle Tage. Ihr ganzes Innere sei abgestimmt gewesen auf die beiden Lieder, mit denen Organist Rirn die Feier in der Halle cinlcitetc und schloß. Paul Ger hardts: „Wenn ich einmal soll scheiden," und das andere von der Kurfürstin Luise Henriette von Brandenburg, das Gemeingut aller Trauernden sei: „Jesus, meine Zuversicht und mein Heiland ist im Leben". — Als der Geistliche ge endet hatte, wurde der Sarg von den Mannschaften der „Pietät" aufgehoben und zur Familiengruft gebracht, wo die Feier mit Gebet und Segen schloß. — Znm Renba» der Gemäldegalerie Das Kultusmini- stcrium hat, wie gemeldet, die vorläufige Einstel- l u n g der Arbeiten am Neubau der Gemäldegalerie be schlossen. Städtebauliche Motive und verkchrstechnische Schwierigkeiten sollen die Fortsetzung des Baues zurzeit unmöglich machen. Der Baugewerbe-Fachaus schuß des Demobilmachungs-Ausschusses für die Kreishauptmannschaft Dresden, unterzeichnet vom Bau meister Kirsten und dem Gewerkschaftsbeamtcn Fried rich, haben, wie schon kurz erwähnt, eine Eingabe an die Volkskammer gerichtet, in der dargelcgt wird, der Ausschuß vermöge sich dieser Ansicht nicht anzuschlicßen, zumal die teuren Gründungen für den Bau und auch die Pläne und Zeichnungen bereits fcrtiggestellt, sowie die erforderlichen Gelder für den Bau längst bewilligt seien. Die Unter lassung deS Baues bedeute eine schwere Schädigung für das Baugewerbe und insbesondere seiner Arbeitnehmer. Für die in Frage kommenden Arbeiten könnten ungefähr 800 Mann auf ein Jahr lohnende Arbeit erhalten. Die Ver teuerung der Löhne dürfe unter den jetzigen Verhältnissen — keine ausschlaggebende Rolle spielen, namentlich, da der x durchschnittliche Tagelohn von 15 Mk. und die erforderlichen » Versicherungsbeiträge nur unerheblich mehr als das 8 , Doppelte wie vor dem Kriege betrügen. Eine Herabsetzung ^ K der Löhne sei mit Rücksicht aus die teuere Lebenshaltung in 3 ne absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Hiernach dürfte der - 8 gesamte Lohn mit rund 8,5 Millionen Mark zu veranschla- gen sein. Unterbleibe aber der Ban, so märe an Arbeits-jSA losennnterstützung ein Betrag von rund 2 Millionen Mark^R zu zahlen. Schon aus diesem Grunde erscheine die Aus-3I führung deS Baues zweckmäßig. Bei einer Lohnsumme 2'r von 8,5 Millionen Mark und entsprechendem Unternehmer-» 2 gewinn kämen überdies viele Ncbenvetricbe in Gang, die SM ihrerseits wieder andere Industrien lebensfähig machten. 2 » Weiter wird dargclegt, daß der Mangel an Materialien «S für den Neubau der Gemäldegalerie nicht oder wenigstens nicht in dem behaupteten Umfange bestehe. Ta der Ban ^ hauptsächlich ans Sandstein ausgcsührt werden solle, wür- W den nennenswerte Mengen Ziegel, deren Beschaffung in- 2c folge Kohlenmangcls scinvierig sei, hierzu nicht benötigt, Die Steinbruchsindustrie und die Steinmetzen brauchten dringend Beschäftigung für ihre Arbeiter, da gerade diese Gewerbe im Kriege stillgclegen und schwer gelitten hätten. Der Fachausschuß bitrct die Volkskammer, umgehend in eine Prüfung der Unterlagen einzntrctcn und eine so fortige Fortsetzung der Arbeiten zu beschließen. — Die Aufhebung deS österreichischen Konsulates in Leipzig hat in de» .Kreisen von Handel und Industrie Leipzigs lebhafte Besorgnis erregt. Die Han delskammer und das Mcßamt haben sich zu Dol metschern dieser Stimmungen gemacht und ln einem gc- s Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theatcr-Spielplau für heute. Opern haus: „Die Entführung aus dem Serail" (6): Schau spielhaus: „Öivs irno" (6): Residenz-Theater: »Der Binsenmichcl" (8): „Die Geisha" (7): Albert- Theater: „Die Verführung" iVrB: Central- Theater: „Die Faschtngsfee" (7); Volks wo hl- Theater: „Die Logenbrüder" (V27). -f- Mittrilnng de» Central-Dheater». Matsy Langer, die sich vor kurzem mit einem ungarischen Großindustriellen vermählt bat, scheidet au» dem Ensemble aus: sie spielt Sonntag nachmittag in der Operette „Das Schwarzwaldmädcl" und Montag tn der »IaschtngSfee" zum letzte» Male. s Veranstaltungen: Heut« SonzertberLandeSkapelle »nm Besten der Kriegsblinden tm GcwcrbehauS, 7 Uhr. — Ab schiedsabend Me bin« und Schubert, 7 Uhr, kleiner Saal der Kaufmannschaft. — RezltattonSabend Friederike Stritt, Kunsthandlung Sin». 7 Uhr. t Sounabcnd-Vesper tu der Krenzktrch« tnachmtttagS 2 Uhr). Werke von Joseph Rheinberger. 1. Sonate für Orgel tn ES-Moll, Satz S. S. „Oe prolunclis", Psalm 180, für sünssttmmtgcn Shor. ». «Wenn alle untreu werben", Lieb für eine Singsttmme mtt Orgel. 1. Gemeinsamer Gesang: „Die wir uns allhier beisammen finden". k>. Adagio für Violine und Orgel. 6. Psalm 118 für Chor. — Mttwirkcnde: Der Kreuzchor, Carl Braun (Bloline), Ada Maurice (Alt), Beruh. Psannsttehl (Orgel). Leitung: Otto Richter. 's- Souateuabeud. Zwischen die Werke von Beethoven. Werk 96 in G-Dur mit den entzückend ausgeseilten Varia tionen, und Mvzait (B Dur) hatten die Herren Kurt und Johannes Striegle: dir A-Dur-Sonat« von Paul Juon gestellt, eine Tondichtung, die die Anteilnahme in hohem Grade gewann. Ihr Schöpfer schreibt einen flüssigen Stil. Ueberall ipruöelt warmqucllendcs Leben. Tretende Krast löst sich aus ,n packenden Steigerungen. forn>..ar im Aufbau, fesselnd in der harmonischen Einkleidung. Allenthalben begegnet man hübschen Gedanken und ge- dtegener Arbeit Die technische Meisterschaft Ihrer Behand lung läßt eS vergessen, daß die Themen nicht gerade durch Neuheit ausdringlich wirken. Besonderer Reiz eignet den Variationen tm zweiten Satze. Da finden sich dufigewobene Stimmungen neben Eingebungen von klangstnnlichcr Schöne, bei denen der Pianist Gelegenheit fand, sein »uslkalitlch«» Könne« 1» blendendem Glanze zu eutjalleu. DaS Vivace neigt zu Acnßerlichkeiten, die sich in Gpiel- seligkeit gefallen. Das Ganze aber ist Musik von ein schmeichelnder Eigenart, die man lieb haben muß beson ders dann, wenn sie tn so vorzüglicher Aufmachung geboten wird, wie am Donnerstag im gutbcsetzten Künstler hause. K- ?. P Gesaugschuke Plate. Der hiesige GesangSpädagog Eduard Plate führte am Mittwoch im Logenhanssaale eine stattliche Schülcrzahl zum ersten Male vor die Oeffentllch- kelt. Er bat in einleitenden Worten ausdrücklich um eine relative Beurteilung, da er vor dreiviertel Jahren die heute konzertierenden Schüler noch nicht gekannt habe, und der Unterricht nur unter erschwerenden Umständen habe statt finden können. ES erschien uns daher zunächst ziemlich selbstbewußt, wenn der Lehrer jetzt bereits eine öffentliche Aufführung wagte, doch er konnte es verantworten. Bei dem größeren Teile der Schüler war er eines Erfolges sicher. Nm besten schnin die Sängerin der drei Brahms lieder und der Arie aus „Samson und Dalila" ab, die ihre kräftigen, doch nicht unedlen Stimmittel bereits zum Aus druck inneren Erlebens verwenden konnte. Gute Alem- technik und plastische Wortprägung sind ihr eigen. Der Strauß-Sängerin ist zu wünschen, daß die edle Resonanz ihrer tiefen Lage auch noch der Höhe zuteil wir-, während der Schubert-Sänger den Hellen Vokalen mehr Recht geben möchte. Sein Brustregister klingt metallisch evel und ver heißt gute Zukunft. Tr- s Do» Dresdner Lei« tWaaner-Schnetber-vottermund) kann sein am nächsten Mittwoch für Dresden angcsctzte» Konzert nicht abhalten, da es für «in BewandhauSkonzert tn Leipzig ver pflichtet wurde. s Der Bogtlauddichtcr Riedel P. Am Freitag verstarb in Plauen i. V. -er vogtländische Mundartdichter Louis Riedel tm Alter von 71 Jahren. Er war am 29. April 1847 in Gclenau als Sohn armer Fabrikarbettersleute ge boren und arbeitete zunächst vom 7. bis zum 13. Jahr« in einer Baumwollkvinnerei seines Heimatdorfes. Der Lehrer an der Fabrtkschnlr erkannte die Begabung des Knaben und übernahm kostenlos seine Vorbereitung zur Ausbildung alS Lehrer. R h beendeter Schulzeit bezog Riedel das Seminar ln Annaberg. Seine erste Anstellung als Lehrer erhielt er tn GotteSberg, einem kleinen erzgcbirgischcn Dorfe, wo er schwer mtt Not zu kämpfen hatte. 1887 erhielt er eine Anstellung in Meßbach bei Plauen, wo ^hm die eigenartige Schönheit der vogtländischen Landschaft und veS vogtländi- lche» Jedes» aniaina. Seine Begeisterung für ve «achte ihn, den Nichtvogtländer, zum bisher bedeutendsten Dichter des Vvgtlandes. 1878 schrieb er sein erstes Gedicht. 1888 trat er mit einer Gedichtsammluna in die Oesscntlichkcit. Seine bei A. Neubcrt in Plauen erschienenen Büchlein gewannen bald viel Beifall und weiteste Verbreitung im Vogtlandc. Bis 1910 waltete er seines Amtes als Lehrer, dann trat er tn den Nulxstand und siedelte nach Plauen über. s Aus dem Stuttgarter Musikleben verdient heraus- gehoben zu werden, weil allgemeiner Verbreitung wert: eine treffliche Ergänzung und zugleich Instrumentie rung des leider Bruchstück gebliebenen Schubertltedes: „G r c t ch e n s B i t t e". das unter Fritz Busch in einem Bolkskonzert deS Wnrttembergischen Gvcthebundcs von Elisabeth Wesler (Berlin) gesungen wurde. Die stilgemäße und klangschöne Bearbeitung stammt von Walter Stein- kauler in München, der auch als Tonsetzer von Kammer- und Chormusik hcrvorgctreten ist. Im gleichen Konzert brachte Fritz Busch die drcisätzige G-Dur-Sinfonie des Dresdner Komponisten Paul Büttner, von der namentlich daS echte Scherzo und das wundervolle Finale Eindruck mach ten. Es lebt in diesem ganzen Werk etwas sehr zeitgemäß Musikalisches von der Schuberischen Raste! L.O. f Di« Dresdner Snnftgenolseuschss« beschloß «infttmmtg, der Dresdner Architekten Professor Roth, den Erbauer be* neuen Dresdner Rathauses, zu ihrem Ehrenmitglied« «v ernennen. Freiherr v. Ledebur und Architekt Martin PietzH überbrachtcn dem verdienstvollen Naukünstler kurz vor dem An tritt seiner neuen Tätigkeit tn Mannheim, wohin er »um Stadt- banrir berufen wurde, dir Ehrenurkunde. s Kleine Dhrnternachrlchten. Die erste Akademie für Bühnenausstattung Ist tn München begründet worden. Sie ist den Münchner Lehrwerkstätten angegltrder« und genießt die Förderung des Münchner NattoualtbeaterS. — Hermann Burtr, der Dichter des „Wiltseber", des „Kalte" und „Stmson", arbeitet an einem Dramcnzvklu«, besten etn»elne Telle sein werden: „Prometheus", „Buddha", „Odin" und „ChrtstuS". — Die Uraufführung von Richard Wildes Lustspiel „Das Recht der Jungen" hatte in SottbuS eine» HeiterkettSersolg. — Paul Marx von den Münchner Kan.merlvielen wurde al» Obrrsplelletter und Schanloieler für die Hamburger Kammer spiele verpflichte«. — Da« Mitglied dcö Leipziger Stabttheater« Wilhelm Hellmuth-B räm wurde als Spielleiter, Schau spieler un- BortragSmetster au da» Züricher Stabttheater ver- ps.'ichtet. P Der vauerufeldpreiS wurde von dem Kuratorium der Bauernfclbstiftung in Wien soeben vergeben. Ihn er hielten zu gleichen Teilen Jul «S Btttner, Rudols Richard Schaukal. Karl Werthetmvr. Otto Stoellet.
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