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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190322019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919032201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-03
- Tag 1919-03-22
-
Monat
1919-03
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.03.1919
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-wischte kSvne »otnil zulass keinesfalls die Landung i lnischer Truppen durch r.? Danzig and national» sen. Nicht nur die RrchtSl.gr spreche In diesen, Halle unbedingt zugunsten dieser Aus. sassung. sondern die von de» Alliierten gesorderte Landung in Danzig würde auch außerdem zu Ergebnissen führe», die zu de» von der Entente wiederholt abgegebenen Ver- Sicherungen im Gegensatz stünden. Die Entente behauptete sie wolle in dem östlich der Weichsel gelegenen deutschen Gebiete ausschtießtich die Ordnung erhalten und neue» Blutvergießen vermeiden. Die von ihr gesorder- ,en Maßnabinen würden aber die in diesen Landstriche« revt herrschende Ruhe stören. indem da» Auftreten polnischer Truppen »um versuch gewaltsamer »lntiger Unterdrück»««» der «nzweilelbakt deutschen Mehrheit in Westprrnüen führen würbe. Unter diesen Umständen könne die deutsche Regie- runa nicht zugeben, alliierte und polnische Offiziere ln den Gebieten östlich der Weichsel unbeschränkt und unbeauf sichtigt reisen zu lassen. Es gebe keinen Paragraphen, der Deutschland dazu verpflichtet. Rach den Erfahrungen, die die deutsche Rcgiekuna bei ihrem früheren Entgegenkommen in einem ähnliche» Halle mit Herrn PaderewSki und Oberst Wade gemacht habe, müsse sie jetzt doppelt vorsichtig sein. Die deutsche Negierung sei iedorh bereit, daö Aeußerste zu tun. Sie werde in !edem einzelnen Halle bereitwillig Müsen, ob und unter welchen Bedingungen Ne Reisen zu »,«stimmten. begrenzten Zwecken ohne Gefahr kür die öffent liche Ordnung zulassen könne. General v. Hammerstein fügte mündlich noch hinzu, daß unter den zuletzt ange führten Gesichtspunkt die von den Alliierten geforderte Reisecrlaubnis für alliierte Offiziere in den gesamten Ge bieten ölllich der Weichsel einschließlich des von den Deut- chen besetzten, ehemals russischen Gebietes falle, wo diele Offiziere nach einer Erklär»»., Rudanis die Lage des Bolschewismus prüfen sollten. Ru da nt nahm dir Note mit der Bemer kung entgegen, er werde sie sofort Hoch übermitteln. Die Rote habe den Vorzug, klar zu sein, indem sic die deutsche kategorische Ablehnung aller Vorschläge und Horderungen der alliierten und assoziierten Regierungen enthalte. Sie schaffe somit eine tatsächliche Lage, die in entsprechender Weise behandelt werden würde. krregnnq in Danzig. Berlin. 21. Mürz. Die angedrohte Landung polni scher Truppen in Danzig hält die dentsche Bevölke rung der bedrohten Provinz dauernd in Erregung. Es sann als sicher angenommen werden, daß der Vernich der Polen in Danzig zu landen, und von dort ihre Truppen nach Polen zu transportieren, militärischer Abwehr begegnen wird. In politischen Kreisen hofft man. daß die feindlichen Negierungen sich von dem oolnisch-sranzösiichen Einfluß frei machen und die Berechtigung des deutschen Standpunktes anerkennen werden. Nur dann könne Blut vergießen verhindert werden. An- der ASaffenstillstandSkommissian. Berlin. 21. März. In der Sitzung der Wasfenstill- standskommission in Sva am 20. Mürz machte der belgische Vertreter Mitteilung, daß der -Heimtransport des deut schen Sanitätspersonals und der schwerver- ivundeten Kriegsgefangenen aus Belgien be schlossen worden sei. — Auf Antrag der deutschen Kom mission, die in Rotterdam lagernden L e b c n s m i t t c l zu Schiff nach Hamburg, Stettin. Warnemünde, Rostock und Wismar bringen zu lassen, fragte dir englische Kommission, welche dentschrn Schiffe hierfür in Aussicht ge nommen seien. — Der deutsche Vertreter machte dar-"-' aufmerksam, daß durch das Ausfuhrverbot für Lebens mittel aus der Provinz Posen die Versorgung der nnbefehten und besetzten Gebiete Deutschland» schwer ae- führte t». Ver Notetat. > <DraLt«ekLa i, g unsrer Berliner S ch r 1 s t k e t t o n g.) Berlin. 31. März. Ter Nationalversammlung siod der Notetat und ein vierter Nachtragsetat für lSI8 zugegangen. Der Notctat ermächtigt die Neichsregierung, für die Monate April. Mai und Juni alle Ausgaben zu ^ leisten, die zur Erkaltung gesetzlich bestehender Einrichtun gen und zur Durchführung gesetzlich beschlossener Maß. nahmen erforderlich sind: ferner die rechtlich begründeten Verpflichtungen des Reiches zu erfüllen und endlich Bauten. ,iir die durch den Hauskaltplan eines Vorjahres bereits Bewilligungen stattgesunden haben, fortzusetzen. Daneben werden Mittel für solche Maßnahmen bereitgestcllt. die zwar erstmalig im -Hanshaltseniwurf für 19IS erscheinen, aber als io dringlich erachtet werden, daß sic auch nicht um einige Wochen oder Monate hinausgeschoben werden können. So werden gefordert als Beihilfe zur Verbesse rung der Einrichtungen des Auswärtigen Amtes für das wirtschaftliche AuSlanbsnachrichtenwesen zunächst 280 000 Mk., zu Bewilligungen an Auslands- beamte zwecks Ausgleichs der bei Erhebung der Besol dung erwachsenden Kursverluste sein Viertel von zwei Millionen Mark! öOOl'OO Mk.,' zur Unterhaltung des R e i ch s l u f t a m t e s. das bei der Liauidierung des einen Milliardenwert darsirllrnden bisherigen Flugwesens daS ReichSvcrwertungSaml beraten, anderseits die Anwendung deS LustsahrrechieS im Reiche überwachen usw. soll. 50 002 Mark: zur Errichtung eines - TertilkorschungSamte» IX Million Mark. Diese« Institut dal zu prüfe«, o» nicht durch bessere Ausnutzung der Rohstoffe, durch Bei Wendung von Ersatzstoffen und durch Erzeugung inländischer Roh- flösse auf natürlichem oder künstlichem Wege der Textil- ndustrie, die im Frieden über Millionen Arbeiter bc- chästigte, die vorkrieglirhe Bcschästigungsmöglichkeit gr- währteistet werden kann. Als Beitrag des Reiches zur Er richtung des Instituts sollen für das gesamte Rechnungs jahr K Millionen bcrcitgcslcllt werden. Ter zunächst als desonders dringlich angcsorderte Betrag von l!4 Million soll dazu dienen, den Professor Herzog anS Prag, eine an erkannt wissenschaftliche Autorität aus dem Gebiete der Textilchemie, für die Zwecke der Textilsorschung zu ge winnen und ihm die Möglichkeit zur Aufnahme der Arbeiten zu schassen. Die Möglichkeit. Herzog zu gewinnen, sieht nur noch kurze Zeit offen. — Beim Reichspostminilterium sind eine größere Anzahl neuer Bcamtenstcllcn in Aussicht genommen. Zu Um- und Erweiterungsbauten, Neubauten und Grundstiicksermcrbungcn für die Post werden l 011529 Mark gefordert, darunter zum Ankauf eines Mictvnst- grundstücks in Netzschkau Ol 000 Mk. Be! den einmaligen Ausgaben des Postctats sind u. a. eingestellt 2 Millionen Mark zur Errichtung und zum Ankauf von Wohngebäuden kür geringer besoldete Beamte an Orten, wo großer Woh- nungSmangcl herrscht, besonders in Landortcn und allein- gelegenen Bahnhöfen, 12 Millionen Mark zur Herstellung großer unterirdischer Fernfprechanlagen lFernkabelli^ie nach dem Westens. 228 600 Mk. für einen Um- und Er weiterungsbau auf dem Postgrundstück in Riesa usw. Im außerordentlichen Posthaushalt werden zur Umwandlung oberirdischer Hernsprechlinien in unterirdtiche unter Aus legung von Fernsprechkabeln 8 Millionen Mark gefordert. Im Haushalt der allgemeinen Hinan.zvcrwaltung stellt der Notetat ein zur Gewährung von KrieasteuerungSzulagen an Beamte und Lvhnangestellte. sowie an N,ib« ehilt- empsängcr und Hinicrb'iebene zunächst 400 Mill oncn Mark. Auch für die Schutzgebiete ist ein Noteta» vorgelegt worden. Der Nachtragsetat setzt u. a. aus für den Reichspräsidenten monatlich lOOOOO Mk SufwandSgelder. d,e vom ll. Februar d. I» bxm Lage der Wahl, ad »ngrsordert werden. um Vrrtchlfch« Pnteü er,» »k dirllsimi»- -etire»»«»». tDradtmrlbanGuuirervrrttnrrEchrtstlrltong.) Berlin. S1. Mär». Der Gesetzentwurf Uber die Gewährung einer Entschädig» ma a« die Mit- atieder der Landesversammlung wird aus Antrag des «dg. Herold (Zentr) in dritter Lesung -n hin einfti» mig an- genommen. — Zur Verhandlung stehen dann Anfragen de» Abg. Linz iDtsch.-nat.) llbrr die Unteilbarkeit de» preußischen Staate» und des Atg. Dr. Fried- berg iDem.s „ver die LoSIViung der Rlielula dr von Preußen. — Abg. Liuz iDtsch-natck: Die ganze Frage Kat durch dte Beschlüsse dr» BrrsassungsausschusseS in Weimar ein neue» Gesicht bekommen. Danach kann dir Gründung einer westdeutschcn oder einer nordfricsischen Rrpubl'k de- schlossen werden, ohne daß Preußen gehör» wird. D S ist eine ungeheure Majoristerung Preußens durch das Reich eine unerhörte Verletzung de» SelbstbestimmungSrechtS der Einzelstaaten. Dagegen müssen wir nachdrücklich Pro:est erheben. iBeifall rechts.) — Abg Dr. Schloßmann sDem.) begründet die Interpellation der Demokraten gegen die LoSlösung der Rheinland« und gibt namens seiner Frak tion eine diesbezügliche Erklärung ab. — Abg. Runge lSoz): Wir erheben den schärfsten Einsp nch gegen alle AbtrcnnungSbestrebungen. Wir sind Deutsche und wolle» es bleiben. Mlnifterdräsideit Hi> sch: Die rheinisch-wcstsSlischc Bewegung ist mit v o n u n k e » re« Gegnern in Gang gebracht. Dazu kommen wirtschaftliche Erwägungen. Ferner kommen daz« bei den Rheinländern, die den Kulturkampf nicht vergessen haben» kulturelle Sorgen. Die Regierung hält barg,, seit» daß daS Ziel der deutschen Volksbewegung nicht die Ab trennung einzelner Teile. sondern die seste Bereinigung des Reiches ist. und erhebt gegen eine rheinisch westfälische Republik scharfen Einspruch. Preußen werde nicht annektieren, aber auch nicht annektiert werden Desha'b bedauert die Re gierung anfS lebhafteste den in Weimar gefaßten Beschloß des verfassun-sanSschnsscS. der deutlich gegen Preußen gerichtet ist. Sie bedauert ihn im Interesse Deutschlands. sLebhaster Beifall.) Selbstverständlich wird die Regierung sich tatkrästtg bemühe», den Weimarer Beschluß zu Fall zu bringen. sLebhaster Beisasi.s Die Erkenntnis unserer Pflicht gibt uns Kraft und Mnt, in dieser Richtung weitcrzukämpfen. lLebhaster Beifall.s Sonnabend Fortsetzung. Bayern und die Uebergabe der S-senbahnen. München, 21. März. Zn den von der NcichSregierung mit den einzelnen Bundesregierungen gepflogenen Ver handlungen wegen lleberstthrnng der deutschen Staat seisenbahn in das Eigentum und den Betrieb des Reiches wird setzt amtlich bekannt- gegeben. daß die bäurische Regierung mit aller Entschieden heit daran scstgehalten habe, daß die Ncberkragung der bayrischen Staatselsenbahnen aus daS Reich zurzeit a>V finanziellen und personellen Gründen ausgeschlossen sei. Da- linksrheinische Bayern. iBon unserem Sonderberichterstatter.) München, 21. März, lieber die bis zur Unerträglich- keit herabgedrückte Einflußlvsigkeit deS bäurischen - Landtages haben wir bereits berichtet. Das links- rheinische Bayern zieht nun daraus seine Folgerungen. Die Landtagsabgeordnetcn der Pfalz erklären rundweg, daß sie an dieser Tagung des LandtggeS nicht teil- nehmen werden, denn eS fehle ihm die Möglichkeit der freien Beratung und Beschlußfassung. Dl» Z>r«yf1 D»utfch'V»p«rr»tch«. lLradtmeldoag »»serös ÜV1»«rMtt<»0»tt«e»b Wien. »1. März. In gut unterrichteten parlamentari schen Kreisen verlautet, daß in den nächsten Lagen eine VerbandSkommisston in Wien eiutxesfen wird, mit den Wiener pvUtischcn Kreisen über dte Frage der Zukunft Deutsch-Oesterreichs Fühlung zu nehmen und gleichzeitig die sinanzielle» und tnnerpolittsche» verhält- ntsse des Lande» zu untersuchen. »er verbild «eien dl« »endliche» Sinverbrttretziiiro.. Prag. 21. März Der Pariser Berichterstatter de- „Veccr" meldet, daß bei der Entente keine Gtimmnn» sltr dl» Anglledernng der La, sin an »i, ychecho, slowakische Republik sei. Die Lausitzer Sende» »ürdon all» im St ahmen des Deutsche» Reiches dletde». Gärung unter den französischen Besatzungstrappe«. Lörrach. 2l. März. iEig. Drahtmeld.) Bon zustän diger Seite wird gemeldet, daß die französiiche Heeres leitung sich gezwungen steht, den größten Teil de» Be- satzungüheereS im Elsaß von schwarzen Kolvntaltruppe» ablösen zu lassen. Die bisherige Gärung im französischen BesatzungSlirer im Elsaß nimmt täglich an Uinsang zu. Der geplante Ersatz für weiße Franzosen ln den besetzte» Gebieten Deutschlands durch schwarze Truppen ist »ui öio Unzuverlässigkeit der weißen Franzosen zurückiusühre«. Ver Anlrhluk Vellllch-Sefterrelchs im LerjallllugsanslÄuh. Weimar. 21. März. Der BersassungSanSichuß der Natlvnalverfammlnng beriet heute vorinlttag den de mokratischen Antrag Naumann, dem Artikel I folgenden Absatz hinzuzufügen: Deutsch-Oesterreich tritt als ganzes, als ein Gliedstaat dem Deutschen Reiche bet. Etwaige Abänderungen bestimmen dtk im Einvernehmen mit Deutsch-Oesterreich zu erlassenden Ausführung^gesetze unter Berücksichtigung der unter t bis 4 dieses Artikels fcstgestellten Grundsätze. Von Abgeordneten aller Parteien ist eine Erklärung vorgelegt morden, die es als bedeutsamen Fortschritt aus dem Wege zur Bereinigung zwischen Deutsch-Oesterreich und dem Deutschen Reiche begrüßt, daß zwei NegiernngS- vertreter aus Deutsch-Oesterreich an seinen Verhandlungen tcilnehmcn, und dte Erwartung auödrückt, daß die Be sprechungen der beiden Negierungen so rasch durchgrsührt werden, daß auch Abgeordnete Deutsch-Oe st er- reichs an den Verhandlungen der Nationalver sammlung über dir Verfassung deS Gcsamtreichcö noch teilnehmen können. ES wurde die Zustimmung dazu aus- gesprochen, daß bei den Abmachungen ans die besonderen wirtschaftlich^!, Schwierigkeiten Deutsch-Ocsterrctchs Rück sicht genommen wird. Zur Begründung der Erklärung führte Abgeordneter Naumann iDem.s aus: Da wir von Dentsch-Oesterrelch den Wunsch hören, in das Deutsche Reich ausgenommen zu werden, so muß an« Deutschland die Antwort htnüberschaNen: Ihr seid unS herzlich willkommen! Die Beratungen über unsere Verfassung müssen immerfort durchdrungen sein von dem Gedanken, daß Deutsch-Oesterreich zu uns gehört. Wir wollen t« Kürze Glieder eine» gcmrtnsamcn Staates sein mit der notwendigen Rücksichtnahme de- einen Teiles auf den anderen. Die Ocsterreicher werden sich bei der bevorstehenden Vereinigung an viele Aenderun- gcn gewöhnen müssen. Dafür aber sollen sie das sichere Gefühl gewinnen, daß sie in dte Heimat zurückgekommen sind und nicht in die Fremde. Wir alle betrachten sie als Brüder und erwarten von den beiderseitigen tlntcrhänd lern, daß sie nicht nur Händler und Rechner sind, sondern daß sie ihr Herz mitsprcche» lassen und der Zukunft der Nation dienen. Den Lockungen der Entente gegenüber ist cs unsere Psllcht, den Deutsch Ocstcrreichcrn mit größerer Deutlichkeit als bisher zu sagen, wie sie bei uns ausgenommen werden. Der Vertreter Deutsch Oesterreichs Dr. Ludo Hart- mann dankte für die Erklärung des Ausschusses ni d hob den brüderlichen Geist des Auswärtigen Amtes he.vor. in dem cs die Verhandlungen geführt habe. lLebh. Be fall.) Sehr wichtig sei daö Entgegenkommen in Wirlschastssragen und der Wunsch, daß deutsch-österreichische Abgcordnele schon an den versassungsberatungen der Volksversamm lung tcilnchmen sollten. Die berufenen Vertreter Deutsch- Oesterreichs hätten schon erklärt. Dentsch-Oesterreich sei ein Gliedstaat des Deutschen Reiches. Nach einer Erwiderung des Präsidenten Hautzmann wurde die Erklärung ohne Besprechung einstimmig angenommen. Berlin. S>. Mürz. Die heute im BerfassungSausschutz der deutschen Nationalversammlung debattelos angenom mene, von sämtlichen Parteien eingebrachte Erklärung zum Anschluß Deutsch-Oesterreichs wird in den amt lichen Kreisen warm begrüßt. Die in ihr ausgesprochene Erwartung» die Anschlußverhandlungen mochten tunlichst beschleunigt werden, entspricht durchaus den Wünschen der Rcichsrcgierung. Der Schlußsatz der Resolution, in dem erklärt wird, daß die deutsche Neichsregierung der Zu- stimmung des ganzen Volkes sicher sei. wenn sic^bei den Anschlußverhandlungen aus die besonderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutsch-Oesterreichs Rücksicht nehme, gibt,„- der deutschen NcichSregierung die Gewißheit, daß sie bei! Militär Durchführung der von ihr schon bisher hinsichtlich Behänd luna der gan Der zulammenschlub Des Vürgertumr. Berlin, 2l. März. Ebenso wie die Arbciterratl« bewegung hat der B ü r g e r r a t S g e d a n k e im ganzen Reiche sich als Frucht der jetzt erlebten innerstaatlichen Um wälzung immer mehr durchgesetzt und zu einer achtunggebietende» zusammenschließende» Organisalion ge führt. In der bevorstehenden Tagung wird die end- gültige Verfassung des 2t eichsbürg er rate» sestgcstcllt werden, um so den in ihm zuiammengeschlossene» Bürgerräte» den festen und zuverlässigen Unterbau und Zusammenhang zu geben. Die Tagung gewinnt dadurch eine ganz besondere Bedeutung, daß durch eine Reihe gleich inhaltlicher Anträge dte Frage der b e r u s s st ä n d i i ch e » Vertretung Gegenstand ernster Verhandlungen sei« wird. Insbesondere durch die in Aussicht genommen« Legalisierung der Arbcitcrräte ist daS Bürgertum in eine sich immer entschiedener auöwlrkende Abwehr seiner ein seitigen Zurllckdrängung und einer Ausschaltung seiner wirtschaftlichen und kulturellen Interessen genötigt. Für seine wirtschaftliche und politische Stellung werden die b«. vorstehenden Verhandlungen von hoher Wichtigkeit sein neben den anderen bedeutiamcn, aus den Zeitverhältntssen erwachsenden und zur Stellungnahme drängenden Be ratungsgegenständen. Lie Ailllmziermiq de» Brüsseler Abkommens. tDrahtmelbung untrer Berliner Siürtstletiung.» Berlin. 2l. März. Die Bezahlung der durch das Brüsse ler Abkommen festgesetzten Lebensmtttelllcferungen soll, wie bekannt, zum Teil mit in Deutschland befindlichen aus» Wertpapieren erfolgen. Ausgeschlossen sind österreichisch- ungarische, türkische, vulga» Irische und russische Wertpapiere. Für die übrige« ^ausländischen Wertpapiere wird ei» Meldezivang ein- i gerichtet. Eine Bekanntmachung wegen der Anmeldung aus- j ländischer Rciitcnpapierc wird dciniiächsl erfolgen. Darauf erfolat später eine r-Iche über auSländt'che Aknen. Nicht alle Renten sollen sofort elngesordert werden. Sine Lifte aller derjenigen, dte sofort abznliesern sind. Ist ausgestellt. Hinsichtlich der lür dir einzuziehenoen ausländischen Wert papiere zu zahlenden Preis« steht das ReichSsinan,Ministe rium ans dem Standpunkt, daß das gezahlt werde« soll, was da» Reich selbst erlös«. Da- Reich 'all nicht» a,winne«, aber auch nichts verlieren. Mit Rücksschc aus den geringe» Stand der Markvalnta können also nicht die Kurie gewählt werden, die sich aus den ausländischen Notierungen ergeben. Für dtrienlgcn Eigner ausländischer Werte, die solche» wünschen, soll eine Vorauszahlung geleistet werbe«. d'e sich an die Steuerkurse anlehnt, die nächster Tage ver öffentlicht werden. Wie der „Lok-An,.* erfährt, sind die Warenvor räte, die das NeichSverwertungsamt zur Verfügung hat, wertvoller, als bisher angenommen r urdc. so daß die Auf gabe der Finanzierung der Lcbcnsmittelverträgc eine ge wisse Erleichterung erfahren dürfte. Zur VermSaen-lage de» «bemaNgei» Kaisers. Berlin, 21. März. Verschiedene Blätter geben eine Notiz des „Ncivnork American" a.ns Weimar wieder, nach der der ehemaiiae Kaiser Wilhelm von der deutschen Regierung »«eniastenS einen Teil seines PrlvatvermögenS verlange. Die Negierung habe dem Wunsche Holge ge- leistet und eine llnirrinchnng angcstesst. die ergeben habe, daß der Exkaiser ein Anrecht auf 75 Millionen habe. Die Negierung wolle ihm aber vorläufig höchstens 000 000 Mk. zuivr-chrn. — Dir Meldung ist llnslnn und »usammenqestellt aus längst überhblten Einzelvorgängen. Tatsächlich hat sich der Kaiser vor Beschlagnahme seines Privatvermögen» etwa 050 000 Mk. aus holländische Banken überweisen lasse«. Aus seinen Antrag wurden ihm im Dezember von der preußischen Negierung, der damals noch Unabhängige So- zlgsdemokraten angekörten. mit deren Einverständnis 1 Million Gulden überwiesen. Die Auseinandersetzung zwischen Krone und Staat ist in Neardeilung. Der Kaiser hat niemals die Forderung von 75 Millionen Mark er suchen. Damit fallen alle an diese Meldung geknüpfte» Folgerungen in sich zusammen. Berblnininiji Kaiser Karls? Wien. 21. März. iEig. Drahtmeld.) Dte National- Versammlung dürste Kinnen kurzem, da der ehemalig« Kaiser Karl ihren Wünschen sich nicht fügen will, nicht nur die Verbannung des ehemaligen Kaisers Karl, sondern auch aller übrigen kabSburgischen Prinzen aus Deutsch- Oesterreich aussprcchcn. . Wikyrerid de» Drucke« nacht« elnAegau-en« «euefte rraljtmelduusea: Ausfahrt der er en Hamburger Leben»Mittelschiffe« Hamburg, 21. März. Die Dampfer „Bürgermeister Schröter" und „Bürgermeister v. Melle" werden heute abend alS erste Hamburger LcbenSmittelschisse de» Hamburger Hasen verlassen. Beide Dampfer gehe» »ach Liverpool. Rotterdam, 2>. März. (Elg. Drahtmeld.) Die Natter- damer Handelshäuser haben Neuyorker Drahtungen er halten. wonach vierzehn südamerikanische Schisse unter der Flagge der Union nach Rotterdam aus gelaufen sind, um argentinische und brasilianische Lande»- prvduktc für die Mittelmächte zu überführen. Energisches Vorgehen des bayrischen KriegSwnchcranUeL «Bon unserem Sonderberichterstatter.! München, 21. März. Das bayrische Krtegswucher- amt macht nun unter dem Druck der einheimischen Be- völkerung Ernst mit der Austreibung der Frem den. Fürs erste wurde der bekannte Kurort Garmisch- Partenkirchen helmgesucht. Es erschienen dort an dte hundert Kriminalbeamte in Begleitung von 50 McW« , Militär und durchsuchten sämtliche Hotels und Fremden quartiere nach Lebensmitteln, die. soweit greifbar, brschlag» g ver gani Vertreter ve» deutschen Volke» geschlossen hinter sich hat. > Schließung ihrer Betriebe an. anzen Materie beobachteten Gesichtspunkte die nahmt wurden. Die Hotelbesitzer kündigten bereit» dt»
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