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jeden Tropfen, den ich trank, ermahnte »iick fortwährend a» meine Genind heit zu denken und erzählte mir die Krankheitsgeschickte ihres seligen Mannes ganz ausführlich. „Sechs Ärzte haben wir gehabt und kein einziger wußte was ihm fehlte." Mährend dieser angenehmen Tischunterhaltung beobachtete ich kempeln. Tr machte die Sache nicht ungeschickt, daß er aber einen Teller Suppe über das blauseidene Illeid der Frau Stadträtin schüttete, war mir im höchsten Grade unangenehm. Sie verließ eiligst das Eßzimmer, um die Bouillon stzuwaschen und die Loufine Konrad lief binterdrein — nicbt um ihr zu !lfen, sondern weil wir nunmekr >3 bei Tische waren, wie sich die beiden wieder eingefunden hatten, brachte Schnippe! den ersten Loast auf mich aus. Tr sprach wunderschön und Frau Jammerbolz war so gerührt, daß sie sich erst fassungslos eine weile an meine Schulter lehnte und dann ins Beben zimmer wankte, um sich dort auszuweinen. Ich habe sie dabei nicht gestört aber die Loufine Konrad hat ihr Gesellschaft geleistet — von wegen der bösen tZ. Sie war überhaupt während der ganzen Mahlzeit unterwegs, sobald jemand vom Tische aufstand, tat fie's gleichfalls; sie begleitete mich wie ich kempeln eine Anweisung geben wollte, sie wartete an der Türe, bis Leiermann das Gedichtbuch geholt hatte, aus welchem er etwas vorlesen wollte, und stand einer anfj um eine Tischrede zu halten, so erkob sie sich gleichfalls, als wäre sie der Assistent. Das gab natürlich vielen Spaß; wir redeten bin und her über den Aber glauben wegen der 13 Personen bei Tische, Frau Iainmerbolz erzählte ver schiedene schauerliche Geschichten, die ihr in dieser kinsicht passten wäret, und schließlich kam die Loufine Aonrad so in Aufregung, daß sie sich mit ihrer Schwester, der Frau Winter, an ein klemes Nebentischchen beim Vfen setzte. So! Nun konnte kein Unheil mehr geschehen! Sch Hatte unterdessen kempeln aus den Augen gelaffen, desto wachsamer war die Jammerbolz, sie flüsterte mir zu: „Tr hat bereits 3 Flaschen wein beiseite gebracht! wenn er sich nur nicht betrinkt!" Sch zuckte die Achseln. was kann ich dabei tun? Das Tffen ist ja hald zu Tnde und dann mag er geben." keiermann las die Ballade vom „verlorenen kcmdcnknebbchen" vor. wie er gerade an einer sehr spannenden Stelle war und eine kleine Kunstpause machte, schrie Frau Jammerbolz mit lauter Stimme: „Jetzt bat kempcl die halbe Rindslende, die noch auf der Schüssel lag in die Tasche aesreckt! Das war ein kacken und Jubel unter meinen Gästen. „Na, wart ! Jetzt gibt's einen kauptspaß!" sagte Schulze. Tr stellte sich also in der Nahe der Türe auf, und wie kempel ahnungslos eintrat, faßte er ihn rasch dein, Arni und mit den Worten: „Zum Braten gebärt unbedingt auch Brühe!" goß er den Inhalt des Saucennapfcs in kempels Fracktasche, was nun geschah, trug sich im Zeitraum einer Minute zu. kempel wehrte sich mit Künden und Füßen, fegte Gläser, Flaschen und Teller vom Büfett herunter, dann stolperte er vorwärts, riß Schulze mit zu Boden, und da lagen beide und rührten sich nicht. „Sie sind tot!" schrie Frau Jammerholz und rang die Künde. „D, ich kab's geahnt!" jammerte die Loufine Konrad. „Ts fließt Blut!" „kalt einen Arzt. „Nein, lieber die Polizei oder die Feuerwehr!" Na, so schlimm war'; ja nicht! Das angeblich stromweise fließende Blut war der Snhalt einer Rotweinflasche, die kempel in der Tasche gekab», er hatte nur einige kleine Schnittwunden an Gesicht und künden und war außer dem — betrunken. Schulzen war gar nichts geschehen, etwas verlegen stand er auf, weil sein „Witz" mißlungen war. Dann wurde kempcl auf das Bett der Frau Schlumper gelegt, um seinen Rausch auszuscklafen, und meine Gaste entfernten sich mir Danksagungen für den vergnügten Abend die Jammer Trä noe! ,u seni. Beim Abschied nahm mich der Stadtrat noch bei Seite: wie hieß der Lohndiener? Sch will mir seinen Namen aufichreiben, damit ich ihn nicht etwa aus Rerseben bei uns zu». Serviere» bestelle! kempel! Danke bestens!' Jetzt war ich allein mit der Schlumpern, aber meiner harrte noch eine sehr unangenehme Überraschung. Der mit Bratensauce und Rotwein durchtränkte Anzug gehörte mir! Die Schlumpern hatte ihren Schützling mit meinen Sachen eigenmächtig ausstafsiert. Kann man mir's verdenke», wenn ich abermals sage: „Tinmal und nickt wieder!" Vervcis. Schmierendirektor: „Sch traue Simen gar nickt de» nötigen kuuior ! zu, Sie sehen mir viel zu ernst aus. Komiker: „Herr Direktor, ich habe jetzt die vierte Frau, drei habe» sich holzen mit einer Flut von Tränen. Sie war heute nicht dazu gekommen, > bereits todtgelacki." Sie kennt sieb aus. lüann: „was wirst Du denn in Deinem Kränzchen heute zur ünierbaltiina mit bieten?" Frau: „Den Unterhaltiingsitost! Sch gebe nämlich nick« hin!" lvanderers Alaae. Frei »ach Goethe.) Sn alleil Straßen Das A»t körest D» rasen. Mir graut! Nirgends ist Ruh; iltan autelt selbst i» dem Walde 'Karte nur! Balde Anteln auck du! vclckrung. Junggeselle: „Das Denkmal dort stellt also den Sieg dar! warum der »ui immer durck die ! Figur eines Weibes t'ersiinilnldlickl wird?:" Tb ein an n: „keirate und Du wirs! es j bearenen > Nus dcw üciÄ'staastr idünc.'. F r e inder: Sage» Sie mal, die paar Wännchen ! da unten ist das das ganze Parlament?" kabiHi«: ,,Ia, mein Bester, der Reickstag ist eben wieder 'mal außer»! käuscke»!" dcr- wenn die Söhne reiten und fahren, so ift das ei» Zeichen, — Räter bald zu Fuße gehen »linsen. wenn ein Mädchen viele Liebhaber hat, io ist das ei» Zeichen sie sitzen bleiben wird. wenn ein Genie den knngertod stirbt, so ist das ein Zeichen man zu seiner Lhre bald Festessen veranstalten wird. wenn ein Kranker keine» Arzt rufen läßt, so ist das ein Zeichen, er noch nicht sterben will. Lin schlimmer. Veste Empfehlung. Madame (zum Dienstmädchcn, das um einige Stunde» Urlaub gebeten batte, um sich einen neuen Dienst zu suche»): „Nun, Anna, scko» zurück?" Anna: „Ja. als die Dame, der ich im vermittclnngsburcau vorgestellt wurde, Sbren Namen Höne, hat sic mich sofort engagiert!" Na da ine: „Kennt sic mich denn?" Anna: „Jedenfalls, denn sie meinte, wer bei Shnen drei Monate aus hielt, wie ich, das müsse schon eine wahre perle von Dienstmädchen sein!" Im Zeitalter des Nadsakrspsrts. Lieber Rater! Sck habe Deinen Brief gelesen Und danke Dir für guten Rat; Dock lieber war' mir schon gewesen Das Geld zu einem guten Rad. Sn größter Radlosigkeii Dein hoffnungsvoller Sohn „Sch führe jetzt regelmäßig Tagebuch!" Darf ich Shnen vielleicht zu Stoff für einige Tintragungcn ver- Fcindesliebc. Pfarrer: was muß ick sehen Sepp! Sbr seid schon wieder betrunken, nachdem ick Tuck erst gestern auseinandegesetzl habe, daß der Alkohol Tuer ärgster Feuid ist der Tuck uock an den Bettelstab bringe» wird!" B e I r» n k e n e r: Der ärgste Feind schon reckt, kerr Pfarrer — aber es stein dock auck in der Bibel daß man seine Feinde lieben soll!" Pia i i er: „Gewiß, aber es steht nick« drin, daß wir sie verschlingen 'ollen!" Mein Einnacr Nus der Justruklisnsstuude. ier: Na Lehmann mit Shnen hat mir das Deutsche Reick - »eil, Nuß z» knacken aeaeben!"