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Dresdner Nachrichten : 08.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-08
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.04.1882
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«r. sich John und Schlächter auS einem Haus« dt- Utl-drufietsiraße ein halbes Hasenfell an und der stets zu Diensten »legende Reü' vermittelte den Verkauf des FellstückeS, betheiligte sich auch t wie Keller an de», ans Kaffee und Brodche» bestehenden Atzenl das die jugendlichen Strolche von dem Erlös gekauft halte», he Angeklagte, mi an demselben Abend wurden Bönhardto. ttnig agte, mit AuSs der Eanalgaffe und Schlächter , umschließende Viaurr ei», während Letzterer übrigen Spitzbuben thrilS Wache hielten, tkeilS Vorbereitungen trafen, um die Beute entgegen zu nehmen und dann schleunigst zu verbergen. Allein das Vorhaben war von keinem Erfolg getränt und es machten daher Zolin und Schlächter noch einen weitere» Ein- druchsversuch, indem sie in oas nebenan gelegene Gehöft eines Wagen- Verleihers cinfiiegcn und nach Zertrümmern einer Fensterscheibe in eine verschlossene Vude eincudringen versuchte». Hiermit war der verbrecherncben Laufbahn der jugendlichen Angeklagten vorläufig ein Ziel geievr und das Abends '/»9 Uin public rrle E>k.-inil»is; lautete gegen Bönbardt unter llänrechnung der dieiem leeeus zuer kannten achtmonatlichen Gefängnihstrase au» l Fahr, gegen Schlächter aus t! Monale I Woche, gegen Zolin aus 3 Monate 2 Tage^ gegen Reichardt aus 3 Monate 3 Wochen und gegen Keller und «leglich aus je I Monn: Geängniß. Eine »eite Tlpiffchail nalmi hieran» unter der Anschuloigung des Diebsialtls re. »r der Aalnn ln Hemrettc Auguste Rolle aus Loclwltz. der .vandarbeirerswiltwe Zlorentme Miericl, geb. Bienen aus Komotan und dem Handarbeiter Friedrich Marlin D ivp aus Dresden au» der Ankiag.-l-ans Plav Die unter sittenpolizeiluher Ar.rsichl stehende, am g« Dclober 1830 geborene Rolle verdichte bereits anher einer genchUichen Strafe wegen Be- amtenbeleidrgnng 17 polizeiliche Vornraten iregcn Geiverl sunzuchl, IlmbertreibenS, Landstreichens, Anlockens von Viannspcrtonen, Lrunkenbeil u. s. w., ivirb aber alsViUner weiblicher Tugenden »och von ihrer Nachbarin, der am 20. Znli ist 13 geborenen und eben alls in die Liste der Prostituieren eingetragenen Miersch iiberlrvgen Ten» viele Vertreterin des zarten Geschlechtes, die gleichzeitig Zu hälterin ihres Nachbarn zur Rechten ist, verlachte allster einer Reibe gerichtlicher Vorstrafen wegen Zu.wetei, Betrugs und Unterschlag ung 33 Polireiskrasen. Der ebemalls schon osl volizerlich und auch wegen Diebstahl vorbesiratle Stotz ist irr Zabre alt und die nette Grnpve von Angeklagte!', wobnle abwechselnd, ivenn sie nicht in Strasbasl zubiachle, bei einer gewissen Frau Kauli in Striesen, die sich ebenfalls der besonderen Aunneltiainkeil seitens der Polizei organe erfreut und gegenwärtig nirgends aursindbar ist. Diese Musterwirlhin soll nun, der Anklage znsoige, von den drei Ange- iulein Musil l«d ani tzostl rN'dw Msik in anitonlieder sang. 7 Ueder das neueste im Wiener Ltadtthenter, dribrn wir denn nun auch nm," zu sehen bekommen ».Me ««' grürilein Aalrtztn U> zu Dresden, setzt ' Schwei», der m Zattser Lrnsationtstück chreibt «mit vürd« in m Wen George» Olin« Wie säst alle ireueren SLttwrdsuä. ckoa «. XprU 18iU Sergius Pan er Fr. Zta. ,.S» rS „Terglus Pa- ÜHNenwerke klagten um ein Paar Ledcrsnesel, er» len worden sein und ferner wird der gelegt, eine Partie ihr rum Mangeln übergebener .zacket und einen Hut Miersch aiiem »och begeh zur Last Wäschestücke, w wie zwei Läufer und eine Decke unterschlagen zu Halen. Da sich im Laute der Beweisan'nalime die Abhörung der Kauli nollng machte, so niusitc die Hauptverbandluiig vertag! werden. <?ldl>öl>c in Tresten, 7. April, Mittags: 75 Cent. unter0. TasizSgkschichrt. DcntsclieS stieicl,. Am l. d. M. ist im Prozeß Zaucke kn Potsdam oas Zeugenveil'ör geschlossen worden, nachdem mebr als 70 Personen mrc Auslage» gemacht hatten. Von belastenden Depoiilwnen ist,noch zu erwähnen diejenige eures Landwirths auS Prenzlau. Diese! Zeuge hatte Frau Zaucke zweinial au eineni BrieilaNen beicl'ästigt gesehen. Als letzte Bclailungszeugin trat cae Frau de'- Hausbesitzers an», bei welchem die Familie Zaucle ln Prenzlau gen-olnil hat. Diele Zeugin depenirte, daß sie die Mutter der Angekla.:eu in Gegenwart dreier selbst einmal beun 2-r:e- schreiben bekrönen und da erfahren habe, daß die alte Daine >ehr viel »ich mit Briesichreiben beichäftige. Die letzten der vernomme ncn Zeugen "nö von der Vertbeidigung gestellt. Es sind Verwandte, ehemalig, Dlemtcoten und Bekannte der Z'schcn Fam-.Iie. die ebne Ausnahme die Angeklagte des ihr zur Last gelegten Vergehens nicht tür sälng Hallen. Namentlich die Dienstboten, die zum Tbei! seit einer Reihe von Zähre» nicht mehr in Diensten der Angerlag. ten. und eilimukilia in Lobeserhebungen über den Elicnalter -hier früheren Herrin. Air dem in Rede sichenden Unfug, etwa durch Fortl-nngen voi^ Briefen, hat keiner der Vernommenen sich belhe:- ligt. Die vom Staatsanwalt geladenen Sachverständigen sind darin einig, daß die anonmuen Brie e, die der Anklage zu Grunde liegen, »ämmilich von der Hand der Frau Zaucke lierrüliren, während die von der Verliieidw.uiig gestellten Gutachlen gegentheiliger Meinring sind. Eine mit Vorliebe benutzte Handhabe für die belastende» Gutachten l o! eine Diklatichnit, von Frau Zaucke während dc> Por- unrer'uchung aus Ersuchen des Richters angesertigl. Es wurden zahlreiche Scbmthilder, ganze Worte aus dieser Schrift anaczogc», deren Aehnlichkeil mit solchen aus den anonnmen Brieten in s A'nge springen ioil, „Tie Worte Präsident, Reicrcndar u, s, w.", io be- poinrt einender Gutachter, „sie sind in der Diktatschritt und den inoninnen Schriitstücken wie aus einer Forin gegossen!" — Keine Sour von Aehnlichkeil!' wtzt diesem Urtlicil der Sachverständig" der Pertheldigung entgegen. Einer der von der Vertheidigung ge ladenen Gutachter erklärt diese Aelinlichkeit für nicht so groß, als die zwischen einer Kuh und einem Distelfink. Der Gerichtshof läßt sich in beiden Fällen die Schriftstücke verlegen, um selbst ein Ilr- tbcii über den Werth der beiderseitigen Gutachten m gewinnen. Zn der Mittwochs-Verhandlung beantragte der Staatsanwalt gegen pzran Zaucke zu-ammen vier Monate Gciängniß. Bei der Verlhci- digung der Anacllagien durch den Präsidenten Zaucke und bei der Dcrtbcidigung der Augcklagten selb»! brachen die >aii!rei>h anwesen den Damen ur laubs Schluchzen aus. Ern nach vier Stunden ersmgle d:e Verkündigung des llrlbeüs, daS da lautete: Die An geklagte in schuldig Oer Ursundensälicbnng und der wissentlich falschen An'chnidigling, sowie der wiederholten Beleidigung und wird diewrhaih in eine Gesamintitra e von vier Monate» Gefäng nis!, sowie in die Koite» vernrtlieilt. Bezüglich der beiden aus Ver leumdung und groben Uniug lautenden Antlagevunklc wird aus Frei'vreck img ertannl. Die Angeklagte »ank bei Verlesung des UrtbeilS kodkenblcich ihrem vor iln stehenden Sohne und dem lnn- zntretei-^cn tZatteü in die Arme. Ein laich herbeigAiollcs Glas Däner t rachte einige Linderung »iw sie venvechte oie Verlesung der Motwc des Unheils, die sich im Allgemeinen an die »lonts- anwalt'ck asllicben Deduktionen nnlcbnlen, noch ancuhöicn. Die Gerichtskosien hclauien iich der vielen auswärtigen Zeugen hnlher auf I2.«"> Bkarf. Desterrcieki. Zara. Zn Folge der siegreichen Donationen in Biclagoia wll noch uu 'Avril ein Theil der in den Bocechc opcri- renden Truppen entlassen werden und die Fcldzulagen amhören. Fkntllekou. Einen: Prolog zum 25. Stiftungsfest des Pariser Mannergesangvereins „ Teutoniä " von Emil Ritters- hauS entnehmen wir die sollgenden Strovlien. Zn Gast sind in der Fremde wir hei einem Volk von hohem Rang. Das schon das leuchtende Panier der Freiheit stolz und siegreich schwang, 'Als Deutschland noch vom Neheldnnst des Traumes siech und krank und matt. Ein Volk, deß' Wissenschaft nnd Kunst so manche würd'gc Meister hat! Wir schätzen's hoch, wir eliren'S gern, dock unser Denkew Fühlen, Lieben, Des Wesens Stamm und Kern und Stern ist in der Fremde deutsch geblieben! Wohin auch je der Deutsche zieht, wo er auch baut sich Zelt und HäuS Eins nimmt er mit: DaS deutsche Lied! Ein Kleinod, herrlich überaus! O, wie das Herz ihm höher wallt, o, wie das Aug' ihm Heller glüht, So okt des Liedes Mang erschallt! Was tragt er noch nach Nord und Süd. Rach Lkst und We»t? Sein Bestes lebt in jenen Weisen, süßen Schalles, Nnd durch die tiefste Seele vebt ein „Deutschland, Deutschland über?IllcS!' , — Das Konzert selbst fand statt unter Leitung deS Vereins Direktors Bradn und Mitwirkung von Fräulein Hedwig Rolandt, Fräulein zivischen dem clic- »tn." u» st. ^ Framosrn, ist eS »ine von deck Verfasser selbst vorgenommenc Dta matisiNlng seines «reiSgelrönten Noma»». Die Wandlung der epi schen Form in dl« drnniattsche zeigt wieder deutlich, daß ivir durch aus nicht geneigt sind, waS uns der Erzähler unter vier Augen vertraulich mitaelheiit, als gegenwärtige Handlung in grober Ge- sellick>asl von Verwandten, Bekannten und Freunden dargestrllt zu iehen.^Die Miene sittlicher Entrüstung, von der sich bei der Lektüre au» ding an» der niooelneu'Bühne noch nie in gieichcr Weise gekommen. Die große Liebesszene in» dritte»» Akte z brecherische» Gatten und der ehebrecherischen Gattin überlneler »n Erotischen daS Aeußerstr, waö i»> enistcn Schauspiel vou den neueren Franzvicn gewagt ivorden ist. Zn der „Sdelke" überrascht der Gatte den Liebhaber dock, »och vor der Thür, die zum Schlafzimmer seiner Frau führt, hier sehen wir dagegen die Schuldige» bereits iin ver- schlosicnen Gemach und der Betroczene, die Thür erbrechend, sindet sie beisammen. Der Keckheit der Situation entsprach die Kühnheit der Darstellung. Dime dieselbe wären beide Lzcncn »ach meiner festen Ueberzeugung und mit ihnen daS ganze Stück rettungslos verloren geweieii. Bei solchen Stellen nur ule zaghaft unsicheres Sv'.el. Wenn irgendwo isl hier die verwegenste Zuversicht am Platze. Vermag der Darfteller nicht bis zur Einichückilenmg zu imponlre», keine gebietende Gewalt in solchem Augenblick auf daü Publikum z» üben, so ist der Umschlag da. daS Fiasko nnansbleiblich. Herrn Miiterwurzer und Herrn Tnrvlr giebls sich das Publikum des Stadt- tiieaters so bin, daß es über ihr Spiel seine Bedeuten über die Dich tung mitunter vergißt oder überhaupt erst bekommt, ivenn die Dar stellung bereits vorüber. E i n e Entt nisckmng brachte jedoch die Darstellung des Stucks. Das Fnleresse sm.' dieselbe halte das Aul treten der Gallmever in der cigenllichen iveil'llche» Hauptrolle nicht wenig erhobt. Die reiche Bäckersnan, kür deren Millionen Für» Sergius Paniii, Zeanne von Ecrna». die Pflegetochter, verläßt, und seine Hand Miclieline, der echten Docknel, reichl, war den« Naturell der unvergleichlichen Sonbretle keine widerstrebende Persönlichkeit. Der energische Ebaralter, das derb zusai rende Handeln dieser Frau mußte der Gallmever sa sehr »vagen, und dast sie die Sprache des Herzens in iiiigezlerter Weise zu brauchen vergelil^liabeii ivir ja o»! genng von ilir gehört. Hätte sic nur oon der Freiheit ihrer pie bejischen Abkrinst mehr Gel'raiich gemacht und sich in dcr Rede nn- genirter gehen lasten. Die Angst, »ich einen zu heimisch geinnthliclien Ton eniichlüvsen zu lassen, hemmte die Geläufigkeit dcr Zunge. Zlnce Rede wurde dadurch geradc des Reizes herandt, der sie sonst in so hohen» Grade nuszeickmet. Die Uriprünglichkeit war nicht vor Händen. Während sie sonst einem mehr wie >ede andere in den Glauben dcr Fmprovisatio» zu versetzen im Stande ist, hatte hier alles das Gepräge des Gemachten und AiiswendiggZernten. Mn wäre c>: lieber gewesen, ivenn Einzelnes völlig mistg'.nckt, an anderen Stellen dafür aber nur wieder ein 'Blitzen, ein helleres Aufleuchten staiigefiinden. Fch habe die Galnncner an diesem Abend zum ersten Maie langweilig gesunden." fahre 1867 entsprang er. D!«se Flucht regte dg»u ,e Nkeinung nickit wenig auf. Einige erzählten, angeorbnet, den Räuher, nur von einer schwachen schast begleitet, nack» Genua zu bringen. Andere mal »puvUkanischen Pattei fl' " . die öffent , ein Viinister habe » Beoeckungamann- .... . „ .nachten die Häupter der »»puvUkanischen Pattei sür die Flucht verantwottlich, welche zu Livorno — von dort entsprang er — mtt Leneri gesprochen. Den gestände», »ingeweiht gewesen und gedri l>alt»»g durch schwerwiegende Enthüllungen manchen Herrn zu Fall zu bringen. Don Rom, wohin sich Eenen nach seiner Flucht begeben. Wanderleber nach Australien auS. Später ließ er sich in Amerika nach drei- Vrrmi'chkcS. * Ein intercstanteS A n in cidezi ist in c r besitzt das prenßi» che Krieg sin i n i ,1 e r i u »i. LLälncnd sonst die Wartezimmer bei Bebörvcn durchaus uickit das Fdcnl eines A'isenllmllortes sind, ist das Anmcldczinimer des Kiielz^ininisteliiniis oer Gegenstand eines fesselnden Studiunis »in jedui öNillian. Seine LLande sind »»> Tablcanr bedeckt, weicb»' die Zahnen der vrensmckien Armee von König Friedrich Wilhelm I. bis IMi darsteilen. Drei Tahleaur enthalte» ou Fahnen und Standarten der Zniantrie und Kavalene, das vierte die Fahnen der Artilleue, der Pontoniere der Pionniere, ein sünstee endlich die Zlöbildungen der neuen, nach dem verliängnißvollcn Fahr» 1803 verliehenen Fahnen. Es ist ein inleresiantes, iarbeiirciches Suovlibet und von einer überraschenden Manniguiltigkeil der Muster. Tic Skizzen sind sehr ianbei gemalt »nd haben eine besondere Ge ickstchte. Der verstorbene Verleicr des Kaisers, Gel». Hosralh Schnei der, dcr gründliche Kenner der preußischen Heeresgeschiebte, entdeckte zehn Skizzen, nämlich bei emer Familie, welche drei Generationen hindurch die Fahnen für die preußische 'Armee gemalt gatte Ei »ährte dieselben dem Könige vor und dieser «ward die »elienen Re iiguicn, um sie dem Kriegsm>»iiieriu»i zur Ausbewainung zu über geben, >vo sic sicherlich ein pastendcs ilnlclkommen gesunden stade». * A u »t c r n-R ä u b c r. Die natürlichen Austernhänke der Estesn- stcake-Ban an der amerlkalwche» Küste sind vielleicht die grötztcn unc sruckNharsien dcr LLclt. Tic Ei de- und Flnthbewegungen verlausen »o lasst, daß der Samen durch keine Strömungen sortgeführt wird, und der Booen eignet sich sür das Wackslhum der Mollusken. Es giebr Stetten, wo sich die Allstern in Kcgelform bis zu einer Höbe von 30 Fuß über einander gethürmt habe». Viele Zaine hindurch sind die Bänke ohne gesetzliche Beschränkung nUsgehenter worden und ma» hielt sie sür unerschöpflich. Zn Marnland allein beläuft »ick» dcr Fang alljährlich ans 2,>iOO,»'>B,OOl> Stück: de: Staat Manstnno iintelhnli eine kleine Flotte, deren Aufgabe es ist, die den Ausiemfcmg regelnden Gesetze auireckck zu er! alten. Die ganze Bucht ist mit imaginären Grenzlinien bedeckt, um seeem Eountn seine Bänke zu sicher», nno cs ist Pflicht der Polizei dann zu sorgen, daß dies gescliielit. Trotzdem Nichen oie meisten Dredicber ans verbotenen Zagogründen nno jedes Zaiir ivcrdcn kieine blntige Scharmützel gelieiert. Dazu kommen die hi'!c>nig'pai>, welche namentlich die farbige Bevöiieuing mu Schrecken erfüllen. Kalles, stürmisches Wetter hält die Polizeibvoie im Haien zurück »ud geiade dann sind die Austern - Piratcn am !!»> tlgsicn. Die Leute, welche die eiserne Treoiche handhaben und die nähen Ämtern Witwen, haben alsdann fürchterlich zu leide» jeden Winter sind Baltimores Hoivitäler voll von Fischern »nt erirorenen Gliedmaßen. Die Si.iäuler gavitane baden große Muhe, Man» ichnste» ;n bcloiinncn nno greisen daher zum Mmwhgimiw, oder !ii,I>i»a»>>>oi-8. indem sie Neger berauscht machen und an Bord schleppen. Sind die Acrmstcn erst einmal unten in der Ban, dann Inl't ihnen kein Welülagen mein. Die gegenwärtige Pna-einlolle zählt 2'.' Scknste, Schnellscgler von geringem Tiefgang, und die Räuber sind, abgesehen von ihren A»sternmest>-rn. mit Haubitzen und Gewehren hcivastnel. Sw vertreiben die lokalen Ansternsiicher, die von Keinen Booten ans mit Zangen arbeiten. Kürzlich ri-ckle ihnen eine Tnw pc> mackst, zivei Knegsickstsse mtt Znfanterie nnd Arlillenc, entgegen und Gouverneur Eameron bat die ganze Pirateinlotte lammt oer Mannschaft gelangen genommen. -- Einer der l> erü cd tigtste n R ä über dieses Zabrlmnderts, Pietro Ecneri, wird in lmz.e Zeit seincm 'Vaterland wieoergegeven werden. Er bekinvel »ick: bereits ans dcin italieniichen Kricgsick'ine .Eotombo" wohin ibn die chilenischen Behörden gebracht. Ecneri, ein Mensch von großer Zntelligenz, unbcsiegbarcm Mull, und außer ordentlicher Wiklcnsstärte, führte »eine erste große Timt, um die ihn Earioncbe hätte beneiden tönnen, zu Genna ans nnd zwar gegen die Bant Parodi. Ani stellen Tage, während alle Beamte» dieser Bank zur Stelle waren, erschien er mit sieben bewcmneten Gefährten im Geichäftslokale, bedrohte jeden, der sich rühren würde, mit dem Tode und raubte cme Million. In eantnm.'ie.irmi zu lebenslängliche:Zwangs arbcit verurtsteilt und von dcr Polizei durch ganz Ztalien gehetzt, stob ec nach Paris, dann nack, London und zuletzt nach Konstanti nopel , wo er als Chef einer Falschmünzerbande ein nicht unbedeu tendes Vermögen sich zu erwerben wußte. Zm Fahre 1860 tauchte er wieder in der Romagna auf, gründete dort eine »ich bald wcit- verzweigendc Räuberbande, welche in zwölf Monaten 480 Raubant iälle mit bewassnetcr Hand verübte, die Bank Padavoni, das Palais Pepoli, einen Dalmstos plünderte und mehrere Polizcibeamte ermor dete. Daneben fand inan von Zeit zu Zeit au» östentlichcn Wegen Leichen, die einen mit den Worten „Vcrrätber der Gesellschaft" ve- schriebencn Zettel an der Brust trugen Trotz aller Anstre gelang cs der Polizei erst nach vier Fahren, dcr ganzen habhaft zu werden. Die nun folgcndenTsterickstsucrhcmdlnngcn nah men volle sechs Monate in Anspruch. Sie dauerten vom 17. Apnl bis 17. Oktober 1864. Die hundert Angeklagten erschienen vor ihren Richtern in einem großen eisernen Käfig, und die Geschworenen vermochten erst nach einer Delibcration von drciundsünszig Stunden — 467 Fragen lagen ihnen vor — ihr Verdikt abzugcbcn. Die meisten Räuber wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit vcruttheilt und Eenen selbst in das Bagno von Cagliari nach lsardinien geschafft. wanoerle er nach Australien aus. wpater Uetz er »ch m Am nieder. Nachdem er zu New-Aork mit Erfolg gearbeitet, ging er Mexiko und von dort nach Peru, wo er »eine Gesellschaft auf hundert Köpfe brachte. Obgleich der italienische Eonsui zu Lima wußte, das» sich Ecneri in Peru aushalte , so gelang cs doch unge achtet aller Bemühungen nicht, ihn dingfest zu machen. Endlich stet er nach der Ermordung eine- Soldaten m die Hände der chilenischen Behörde, welche nickst almie, weichen werthvollen Fang sie gemacht Hube. Erst als die Execution der Todesslrase an dem Räuber voll zogen werde» sollte. erössnete dieser dem Gerichte, daß er der von Gallen gesuchte Nänberhauptniann sei. Dein italienischen Eonsul ansgelicsert, kam er, wie erwähnt, ans den „Colombo." Da er noch zweimal die Schilfe wechseln muß, ehe er in der Hciinath anlangt, so lst Gefahr oder vielleicht. von italienischem Standpunkte au-, Hoffnung vorhanden, daß Ecneri sein Vaterland sobald noch nicht Wiedersehen wird. * Ei» Laternenscst i n H onkong. Nach einem Briese eines Dciitichen aus Honkong war dort am Weihnachtsabend zu Ehren des Prinzen von Wales eine glänzende Zlluminaüon und ein Latenten fest der Eliinesen veranstaltet. Die «tatst war buchstähiich in ein Lichtmecr verwandelt; Tausende von bunten Lämpchen waren in allen nur denkbaren Ziisammcnstellungc» an säst jedem Hause ange bracht. Sie bestehen alle ans geöltem Papier und gehen ein mildes Licht, wie Miichglasglocken, hundertmal anzienelnner als Gassiammen. Selbst die Schifte im Hasen hatten zum Tlicii tlluminirt. Zn den Straßen waren Ehrenpforten gebaut, die in Hellem Lichtcrgianze strahlten durch den Stadtgarten zogen sich an allen Wegen zu Her den Seiten Kellen von Lampions. Dazu nderall Transparents, Blume», Falmen, Feneriverk, seihst an Glockenthürmen waren alle alchiteklonifchen Linien durch Lichlerreihen mnskirt, kurz cS war so zauberhaft schön, daß man sich in eine Märchenwelt versetzt giaubtc. Plötzlich ertönte aus der Ferne eine wilde chinesische Musik. Fmmer näher kamen die Töne und mit ihnen ein Heller Lichterschein. Alles orängte zur Seile nnd siehe du - ein ungeheuerer, bunt nnd golden glänzender lickststrnlsteiidcr Kops eines riesigen Drachen tauchte über der Menge ans. Unheimlich wild hewegte sich daü Drachenhaupt hin »nv her, die Zunge wackelte im osscnen Rachen und die Augen giilhtcn. Fn tollen Drohungen, die Zähne sietichend, fuhr er bald iliikS. bald rechts, je nachdem die Männer, die ihn ans langen Stan gen trugen, ihn hin und her schwangen. An den Kops schloß sich in iiiigeheuerer Länge ein Drachenleib. Zusammengesetzt aus bunten Stoffen, den Rücken mit Schuppen und Stacheln besetzt, gewährte er einen abenteuerlichen Anblick. Ein solcher Drachenleib besteht etwa auS fünfzig, oder auch mehr beweglichen Gliedern und ist in dcr 'Weste Iiergestellt. daß der Stoff, welcher die Haut des Drachen bil det, in regelmäßige» Eniseriiiingen über eine 'Anzahl halbrunder Reiten gezogen ist, die wieder von Männern mit Stangen ertragen weide». Von innen erleuchtet, windet sickM«-- unheimlich glänzende Ungeihilin ans tausend Füßen durch die Straßen und endet — wie im alten Gedichte die mnlior 6-, »»>.-» - in einen Fitchichwanz, ein ries»,es Prachtstück, aus geöltem Ltoss gefertigt, mit Pfauenfedern ge schmückt und mit Goldslickereien behängt, das von einem besonders da raus eingenbten Künstler aufseincr Stange so wild hin und her geworfen wird, daß cs anssieht, als peitsche er wütiieiid die Lüste. Nebenher läuft eine Menge Kulis, die den Trägern des „Siiberdrachcn" mit großen Federfnck'c'rn Kühlung zu w 'hen und nachdem sie die Abkühlung be sorgt . die Fächer wieder den Cigentliümer ans den Rücken in den Gürtel stecken. Dazu tönt uiianshöriich die wilde Musik, zum Theil Blasen aus Muscheln Es war der Auszug ourch Maien aus Muscheln hervoinebracht, daß »tan ganz aufgeregt Salzsischergilde, wie das an jeder wird. Es war der Auszug der „ einzelnen Laterne des interesiantcn Zuges zu leien war. Hinter dem DracNen folgte ein langer Zug Seefische: aus geölter Leinwand in l naturgetreu hcrgesteiil, sahen sie, durch chtc ende Lichter erleuchtet, ivie aiiSgeblascne riesenbaste »iS, die über den Köpfen der Menge durch die Nacht icn Fischen kamen Smoiigernthe der inannichsachsten riesiger Größe ausgezeichnet inwendig brennende Fischgcipeiister aus, ziehe». Nach dei Art. ans Tische» wäre» auS Blumen, Ziverghanmen, Früchten, ver goldeten Holzgesieilc», Stickereien »>w allen möglichen andern Dingen, von zahllosen Lichtern beleuchtete Gruppen licrgestellt. Dazwischen thronten Kinder in goldgestickten Gewändern, in den unmöglichsten Steilungen, ;. B. ans einer hochailfgerichtelen Stange sitzend, so daß es nnssah, als seien sie nu'geipießt. Wenn sie mäst von Zeit zu Zeit die Köpfchen bewegten, oder vorsichtig mit den Hä:,den eine Eß- vaare zum Munde führten, lönnte man wirklich meinen, daß sic Lnvveii sind. Den Schluß des Zuges bildete ein Schiss aus vergol- 'lcm Holze, reich illuminirt. und ebenso wie der Drache und die Fischgeipenster hoch Uber den Köpfen schwebend getragen. Eine Schaar Runter bildete das Ende des Zuges, der die «traben der Stadt nrchzog. Solcher sDrachen zogen an dem Abende — und auch noch ,n zwei andern Abenden, denn die Ebinesen lieben es, derartige Ver anstaltungen mehnacki niisznnntzen — nickst weniger als drei durch Honkongs Straßen, und den europäischen Zuschauern war cs, als hätten sie ein Huntes Märchen gelräumt. " Pariser Wi tz. Piguoiieau — der neueste Name sür den „dummen Kerl von Paris" — freut sich darüber, daß das Postporto von 15 Centimes auf 10 Centimes wird herabgesetzt werden. „Da bei läßt sich reich werben!" ruft er aus. — „Wieso?" — Per Brief gewinnt man einen «ou. Wenn man nun sehr viel schreibt..." Register dcr Ocffcnll. GcrichtSverhandlniigcn in Dresden. e> m t s!> e 7 i ch t. cciviirkcht-lache». v. 'MeU'in? ' SMdcts. Diirin«! Bcnkc. !'tlik»in!'n '. ifölnnk. iwch >i. gicliiaidt -bauch , knc Sicmctndc Coli», -i- Tvctic ' . Sic u,'lut-<- Sana. >m -chini-Icr ' . v'l-chcgchi- Sana. Nvcttu'lk ' . Eukc»-, ' >»ich-t-ich. !vk Wc>»'t»n ' . Tttmmic,. §„-„NI / tzktici'. N-umali» ü. bvcilaa:-'- na<i!lchchi:audlim>i. Cl>r>a ' . c-g>m,»ni, Siaiiqc ' . die Urietzia»-. ' aägoiii ' . blcüu >. Müller . Menie»-. gremlimz ° . gcuerüei». Rutch U Tcmonic .. Perthit. Vlaiikr ". v. Viichhol.i. .tzent-ei Sdeting. Lclmiaiin . tztichcr. die »ich- U Eich'e,. Lianiai» u. bien. . biicher. Sipdeid . Taoziser. .ciaiitc . Staue, g-'ch-.chrich ' . Manch. tzurterk. baiat '. Hadn. Zchäiibradl ' . die «e-iach. oz.utcr ' . Küldendam-l, Hache . Haüic. Ulilcmann . Haiivtvoact. veieticl. "tcnzcl ". SaiNisite. Stand ' . Sicucu-, Einer ' . vcrw. Sianderiiach. Wehle . giLtze. rerel-et. zVründNr Siarien. verehrt. ScheN-ner Heino. die Zte»ncr ' . idammiich, -»ammter . di- (!>oltichalk. Ma» >. a>rodma»n. Herrman» v'ieaar. rerekiel. tzlhkch ve>ci»t. viraröhmia, LchicchelHeide. Harlman» g. Heller, tzhte - . Herrmann. Satze .Henket. Ma» .Hirich. Wenzel ".Heiter. Biittner 'i Klinaner. Rate . Hielc. Mclfer- -chinidi Hiele. Zchniid! »aiirain. Will-eim Hentlchet.ziichr.Petzaidu. i?v ''.Korknin, Zchädeldnch . Sclimann. tz.-inzc .srenhi». K>Nqcr . Krltaer. Neiditnger Maul, nr », . ttllnzel. «öti-e . Bochma»». Michael Iklthnc. Schmidt.Pm. Lieblich, ' er er ". LIedfcher. S-nPch Ludwi». Maichter 's. Licblchner, Schade 's. Lehman», a-u »er ". .»Iivaih. NirSheru.chcn.'/.Meier, -vvde's. Vkrw.»radii, »Iknneri'.'.Neander in Sa.,ui. gra-ine ' . »e-chicd. Ncnberi, Sdnrich 's. Schuster. Weih Siernttzbi Ha»I- N!,I! n '. .-'e.her, lNunici -s. Si-cher striig nenn. Sicdemann. Rü»I '<. Schurath. Siadn Lchavcri Erlitt ' . lrd. Sieber Trentztch reichert, Hans 's. die Stade, vrred! Taag ^0 " Achntzc. Pani» Schuster. Eihmann Sieinbest. Baäistciu -. Sied i. a-achstcin-s.svleu. venv. granz 's. vcredl Schultz. 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