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Vro«lva 1883. «doimementttrti» »Urttlsihrltch < I»tlrk da Ä,e.. durch die Pult 1 liark 7» V>«e Numm. 10 Pfg«. Allst«,« 37000 »Tempi. tzilr dieSiüSpadeeinaelondtervr». uuicrtpie «mchl sich die Redccuou nicht verbindlich. Annoncen kiir und nebmen »nr Die Aniwnci-n-Niireaur ».»««>»»- «ei» ch - «»»»is Moli«! — ja«»« ch »«««.! — /»„»aiidenvankt — «. Mali«, kt, SSrliv: - «»». «lei, in Mnttbeburg: — Ä. Barck » <l«. m Halle: — Siel»»» in Hambnri. Tagekla« für WalM», Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsendericht, Fremdenliste. 37. Snlerate werde« ««rte,dr»»e X m» Nach«. » Uhr »naenemmech Donnlog« di» Mittag« iS Mir. In Neustadt nur an Wochentagen: ar. »loltergajle Nr. bdttNachm. »Uhr. — Die einlpalttge Pelitreiie koftei. Psg«. iiingelaiidt so Psge. »ine Varantje fürda» «ächlt- tigtg« Erich,«ne« der Inserat» wird nicht gegeben. >u«wär»ige Annonce«« Aufträge *»» unbeiannlen Personen inseriren d»tr nnr gegen Pranuurerauda» Pachtung durch Briefmarken oder Postkinjahtung. Acht Silben koste» jb Psg. 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I <> K.. löchlle Temr e>kiler. ON.Mtnd Aussichten für den 8. April: Keine Depesche eingegangcn. Sonnabend, 8. April. Dresd en, 8. April. — Heute Morgen reist Se. Mas. König Albert von Mentone wieder ab. — Mentone, 4. April. Die Anwesenheit der Allerhöch - sten Herrschasten in Alentone geht ihrem Ende entgegen. Die Gesundheit I. M. der Königin Earola ist als völlig wiever- hergestellt anzusehen, doch ist, um den Ucbergang aus südlichein Klima in das nördlichere nicht zu plötzlich zu gestalten, noch ein Ausenthalt an den italienischen Seen in Aussicht genommen. Die Abreise von hier wirb zu Ostern stattfindcn und wird S.M. König Albert die Königin nach Baresc begleiten, dann aber direkt nach Dresden zurückkchren, so dag sein Einlrenen daselbst Mitte April zu erwarten ist. Ms in de» letzten Tagen des März S. M. der König einen AuLstu von Genua zu uoflug nach Turin unternahm, um die Frau Herzogin besuchen, begleitete die Königin ihttn c -Nichten Ge- niab! bis Bordighera. Hier wurden die präclsiigen Paimcngärlen besichtigt, wo, wie cs der Araber verlangt, die Palme init dein Fuß im Wasser und mit dem Haupt im Feuer sieht u w deshalb so außerordentlich gedeiht. Nm, enllich in de» Anlagen eines Badenser Gärtners Winter könnte man sich in eine Oase der Wusle versetzt glauben. Die Reise nach Turin sührtc bei herrlichem Wetter über Genua, Novi und Asti. Fn Turin stattete S. M. der König dem Herzog Amadeus von Aosta und dem Prinzen von Savonen- Carignan Besuche ab und verbrachte die übrige Zeit in der Familie seiner erlauchten Schwester, deren Sohn. Herzog Thomas von Genua, gleichfalls anwesend mar. Am 28. März Vormittags wurde die bereits von Humboldt zu den schönsten Aussichtspunkten der Welt gerechnete «uperga, das Grabmal des savoisische» Königshauses, besucht, wo sich bei klarem Wetter ein herrliches Alpenpanoraiua vom Monte Rosa bis zum Eol di Tcnda darvot. Am 80. Marz erfolgte die Rückreise S. Ai. des Königs von Turin über Brü uno Savona nach Mentonc. Das Wetter an der Riviera ist fortgesetzt schön, cS ist durchaus nicht heiß, sondern webt eine Irische kräftige Luft. Die hoben Herrschaften genießen so viel als möglich die unerschöpflichen Schönheiten der hiesigen Natur. Ausfahrten wur den nach dem malerisch an der Aipenslraßc nach Turin im Hoch gebirge gelegenen Eastiglione und nach Dolce Aqua unternommen, einem ivtädtchen ini Nerrna-Thale mit Ruine einer Doria'scheu Burg, dessen Schönheit aber echt ilaüciuscher Schmutz sehr beein trächtigt. Promenaden zu Fuß führten in die verschiedenen bei Mcntonr einmündcnden Tliäler, nach dem hochgelegenen Dörfchen Grimaldi oder am Meer entlang nach den Noches rougcS oder nach Cap 21. Martin. Abends ist klarster Mondschein und singen und spielen dann die kleinen italienischen Mustthanben in den -Ltraßcn ihre Weisen. Wie alljährlich, wird die Osterwoche von den Allcr- lwchsicn Herrschastcn in aller Stille verbracht werde». Dann kehrt L. M. der König nach Sachsen zurück, um den 5-1. Geburtstag in der Mitte seines treuen Lölkes zu verleben. Der hiesige bayrische Gesandte, Frh. v. Gasser, welcher ln Sachen des Tabakmonopols von seiner Regierung nach München benisen worden und sodann in der gleichen Angelegenheit von dort nach Benlin gereist war, ist jetzt aus seinem Dresdner Posten wieder einget,offen. — Der Lorsiand des Museums für Völkerkunde in Leipzig, vr. Obst, bestreitet entschieden, vap er bei »einer Durchsorschungs- rcise der Tekkinzen-Oase m Asien seitens der russischen Re gierung uiifreundlich behandelt und nach Botu zmücktransportirt worden sei. Fm Gegentbcil habe er sich bei seinen wiffenichait- lichen Entdeckungsreisen in einer nicht genug zu rühmenden Weise der »hatkräsiigen Unterstützung der russischen Behörden und 'Mili tärs zu erfreuen. Uebcrall sei er auss Freundlichste und Liebens würdigste ausgenommen worden und man habe Alles gcthan, ihn, die Reise so angenehm und so fruchtbar als nur möglich zu machen. — Bei den hiesigen Gerichten ist l» diesen Tagen die nach den letzten Sliindckammer-Beschlüssen erfolgte Reunvrmirung der F u st i z s u b a l te r n e n - G e l, a l t e publlzirt worden. Wie dies bei solchen Gelegenheiten in der Regel zu geschehen pflegt, haben sich nicht aller .hoffende» Ermattungen erfüllt. Allgemeine Be-, srredigung herrscht jedoch ln den betberligten Kreisen darüber, dag diesmal vorzugsweise den niedrig Beioideten eine ncimenswetthe Vermehrung des bisher allzu spärlichen Einkommens zu Dtieil ge worden ist. Sind cs doch gerade die jüngeren und am geringsten dotirten Untcrbcamten, an deren Thntigkeit das jetzige Gerichts verfahren besondere Ansprüche stellt. Mil der neuen Regelung deö Besoldungs-Etats für die Fustizsubaltcrucn, welche abweichend von dem reinen DienstaltcrS-Prinzip auch der TUchtigkcitüsrngc Berück sichtigung angcdcibcn läßt, haben Regierung und Sländckummern sich ein nicht zu unterschätzendes Verdienst erworben. So wie der Gcschäitstreibcnde die Bezahlung seiner Arbeiter vor Allem nach den Leistungen bemißt, ebenso rationell muß auch der Staat zu Werke gelten und bei Honorirung seiner Beamten in erster Linie fragen: was schafft der Alan» ? In diesem Sinne ist mit der eingeführten Aenderung ein glücklicher Schritt vorwärts geschehen. Vivat Wgnsrm! — Ausstellung der Flora. Wenn einerseits die Er zeugnisse der Kunst- und Handelsgärtncrci erklärlicherweise den Schwerpunkt der Ausstellung bildete, so fehlte es andererseits keineswegs air jenen praktischen Utensilien, welche für den Gärtner von Berus und den Gartenfreund unentbehrlich sind. Hr. Schloffer- mcistcr Strieglcr batte von ihm eigens konstruirte Doppeiwinkcl zum Beschlag von Gewächshaus- und Frühbeetfenstern und Hr. O. Beyer, Bavergaffc 31, Blumendraht, verzinnte Blumentörbchcn und Kisscngcstelle in allen Größen und Mustern ausgestellt. Be sonderer Beachtung erfreuten sich die von H. Meyer, Aimenstraßc20, ausgestellten Blumentopshüllen auS Cellulose (Ersatz für Porzellan) aus der Fal'ttk KiKm u. Günther in Grünhoinicbcn. Auch die Herren Gebr. Ebcrftein waren mit einer musterhaften Collection von Gartcnmaterialien, Spritzen, Rechen, Gießkannen, Blumen ständern und Töpfen u. s. w., sowie Hr. Geucke niit Grott- und Tuffsteinen und Blumentischen vertreten. Reizende Blu mentische aus Naturholz hatte Hr. K. Mechler in Freibcrg mitgcbracht, während sonst noch die von M. Berger in Reudnitz- Leipzig ausgestellten Gartcnzeltbänkc und -Tische wegen ihrer sau ssüb cnd vumpc) durch eine stehende Dampfmaschine in permanenten Betrieb geletzt, welcher sich des großen BeisallS aller sachverständigen er freut. Mittelst dieses Pulsometers ist man unter äußerst geringem Kolilenverbrauch in den Stand gesetzt, ganz bedeutende Waffer- mcngen sowohl bis in die höchsten Stockwerke für häusliche Zwecke zu treiben, als auch, und was namentlich hier in Frage kommt, auf wenig kostspielige Weise die größten Park- und Gattenanlagen mit den Notlügen Waffermengen zu versehen. Hase'S Pulsometer haben als deutsches Fabrikat, ungeachtet der amerikanischen und englischen Concnrrenz, durch ihre wesentlich verbesserte und vereinfachte Eon- struction innerhalb der letzten Zeit weit über Deutschlands Grenzen hinaus Anerkennung und u. A. auch aus besondere Bestellung der chinesischen Gesandtschaft in Paris im Arsenal von Fou-tchou, bei der kais. russischen Marine, in den kgl. spanischen Partanlagen zu Aränjucz :e. Einführung gesunden. — Fnsolge der in Nr. 90 der „Dr. Nacln." wiedcrgcgcbencn Notiz der „Franks. Ztg." schreibt uns der Vorstand des Auswan- derungsveremS „Hoffnung" liier: „Fn der Kolonie selbst kön nen sich nur Solche ansicocln, welche Mitglieder des Vereins in TbeSden oder dessen Filialen geworden sind. Nach der angegebenen Notiz gewinnt es den Anschein, als könnten Aste, weiche durch irgend einen Agenten l,'.»überfahren, sich in der vom Verein ge gründeten Kolonie Niederlage». Man glaube einer dcrartigrn Vcr- ' clicrung nicht." - In der Gegenwart, wo die Monopolsrage eine so be deutsame Rolle spielt, sei am eine soeben erschienene Brochürc von Ang. Maurer (Ackcrmann'S Verlag in Weinbeim, Baden) aufmerk sam gemacht, welche diese wichtige Frage nicht nur i» einer ganz neuen, originellen Auslassung zum Gegenstand einer sozial-politischen Untersuchung macht, sondern auch gleichzeitig eine Reihe brennender Tagesiragcii, wie z. B. die Bier-, Branntwein- und Zuckcrsteucr- srage, die Verstaatlichung deS Eisenbalinncesciis, die Börscnrcsarm, die SlaatSIottcrien, das durch das Fndcnllium selbst Iierausbcickwo- rcne Antijemitenthrim, die naturgemäße Löinng der orientalischen Frage u. >. w. zwar nicht überall nnwiderlegbar, aber jedenfalls sehr beachtenswettlicr Weise beleuchtet. — Da man daS für die Ncubelebung des Blutes so wichtige Ozon meist nur in äußerst geringen Mengeir der Luft größerer Städte und deren Umgebung bcigemcngt findet, so batte l)r. mocl. Flcmminq in Blasewitz schon in vorigem Sommer in »einer Heilanstalt einen Apparat ausgestellt, vermiliclii welchem derselbe Ozon gcnau wie in der Natur, also nicht ans lünstlicliem chemischen Wege, und zwar durch Ausslrömcn freier Elettrizrläl aus Spitzen, iir ganz beliebig zu steigernder, daher nie schädlicher Menge, den AlhmungSwcrkzerigen zusribrte. Der mehreren Krankheilcn, die aus mnngclliastcr Biutbcrcitnng beruhten, nrit Erfolg angcwcndet, sind wahrend des Winters eine größere Anzahl im hiesigen Kranlenbanie wegen Bleichsucht ansgenommener junger Mädchen, namentlich solche, die geringen Appetit batten und denen das gcbränchUche Heilmittel des Eisens nicht bekam, mit diesen Ozonathmungcn längere Zeit behandelt worden. Geh. Rath l)r. Fiedler, der jedes wisscirschasllichc Neue gern unterstützt, gab sein Urtbeil dahin ab, daß bei keinem so behandelten Kranien irgend nacytheilige Eiiisinsse aus die Athmungswcrkzeugc vorkamen, wohl aber zur Verbesserung der Ernährung beigetragc» worden sei. — Ostcrbrodcheii, klc»n und groß, von Mandeln und Sui- tania-Nosinen, zieren jetzt die Schaufenster unserer Bäckereien, vor denen die Kinder und Erwachsenen schinnnzclnd sichen, sich »n dem verlockenden Anblick labend. Robert Friedrich's Eonditorei und Bntterbäckercr am BlSmarckvlatz 6 hat sich besonders auch deS großen Formats von Osterbrodäien befleißigt: man sieht da Exem plare in der Größe eines mittleren Mannskopses reich. Damcntops- chenS sammt Ebignon, prachtvoll glasirt und vom größten bis zmn kleinsten Format in scinnnckbaftester O-ualilät, eine wahrbasle D»i- karcffe für den Feicttagstijch. — Wer über die beiden Osierfciertage frei versügen kann und gerne einmal einen lohnende n A usflug in die 2 ä ch s ische Schwei« unternehmen wist, dem seien folgende in zwei Tagen beauem und ohne besondere Anslrcnguirg zu machende Touren in Erinnerung gebracht. 1. Partie. Am Ostersonntag per Bahn »ach Pötzscha-Weblcn E r Stunden-. Durch den Weblencr und Utte- waldcr Grund bis zum Felscntbor (40 Min.) und nach der Bastei (1'/< St.). Lurch den Auiselgrnnd rum Amsrlsall ( '« St.), dann nach Rathewalde ('/ St.), dem Hockstcin ('/»St.), durch die Woli- schlucht nach dem Hohnstein (': St.), au> den Brand (l St.), durch den ticlen (Krund nach Schandau (t'» St.), zusammen ca. 7 Stun den Weg. Rast und Uebernaclrtcn. Am Ostermontag von Schandau , nach dem Lichtenhniner Wassenail (2 §>., per Wagen 1 St.), Knb- j stall (' - St.), kleiner Winterberg ll St.), großer Winterberg C-r Sk.), Prebilchtbor (1 St.), Herrirslrelichrn (1 St.), zusammen 6'/- Stunde Weg. Von da an setzt man per Balm nach Schöna über und gelangt von da per Babn nach Dresden ln V « Stunden zurück. — 2. Partie. Sonntag trüb per Bahn nach Pirna (40 Min.), Schöne Höhe bei Copitz (20 Min.), Dors Webte» (1 St.), Utte- waldcr Grund (" « St.). Bastei (I St.), Rathen (' - St.), Lilien- stcin (2 St.), Königstcin (7» St.), zusammen ca. 6 Stunden Weg. Nachtlager. Am Montag von Kdnlgstcin durch Biclathal zur Schweizermühlc (2'/« St., per Wagen l'/i St.), Tnffacr Wände (2 St.l, Schneeberg <2 St.), Booeni ack (2 St.), zusammen circa 8'» Stunden. Um die Tnffacr Wände gekürzt ca. 7 St. Weg. Von Bodenbach per Bahn zurück nach Dresden (20« St.) — 3. Partie durch die Hintere Schweiz. Ostersonntag per Bahn nach Sebnih. Von da nach der Grenadierbnrg (25 Mm >, Rosengarten, Tbomaswald, Nixdars (2'/> Stunde», ^übcr den Wachtberg (Schweizcrkrone) nach SaupSdorf (1 Stunde) und Hintcr- hermsdorf (40 Minuten), zusammen ca. 4' - Stunden Wegs. Besuch der Grünstelligc, des Friedrich-August-Thmmes auf dem Königsplatze und des Tunnels, mit der Rückkehr nach Hinterhermsdors 2 Stunden. Von liier aus am Ostermontag Partie durchs obere Kirnitzschtbal (Bootsahrt!) nach der Kirnitzsch- ichenke (2 St. Weg, mit den Notlügen Abstechern eine Zeit von 4 St. in Anspruch nehmend). Dann durch die Dittersbacher — Das im Mittelpunkt der iächs.-höhm. Schweiz so herrlich gelegene Schandau macht groszarlige Anstrengungen. seine zahl reichen Besucher für die beginnende Saison aus das Angenehmste zu überraschen. — Au Stelle des von der Stadt angekaulten alten Mineralbadcs ist eine mit allem Komfort der Neuzeit ausgcstattete Kuranstalt entstanden, welche in ihrer ganzen Ausdehnung zur Auf nahme einer stattlichen Zahl von Kurgästen bestimmt ist. Die scimmt- lichcn Einrichtungen der beiden mit herrlichen Gartenanlaaen um gebenen Häuter — eine große Anzahl eleganter Badezeiten für Eiien-, Moor-, Sool- und Kiescmadelbädcr. Wasserheilanstalt mit ruiiitchcn Dumps-, irrisch-rvmischeu Luftbädern, sowie Bassins für Kaltwasserbehandlung, Kur- und Speiscsaal. Restaurationsräumc, Salokis. Billard-, Lese- und Wohnzimmer, Trinkhallen entsprechen durchgehends auch den slrengslen Anforderungen und werden sich in der kommmdcn Saison anis Beste bewähren. Seitens der städti schen Badevcrwaltung ist die Newirthschastung der Kurhäuser der bewährten Direktion des Herrn Scndig übertragen. Die große An- zichnngskrast, welche Schandau seit Fahren aus das Badepulstikuin aller Länder nusübt, ist demnach für die jetzt beginnende Saison in bedeutend verstärktem Maaße vorhanden und unterliegt cS keinem Zwelscl, das; die komsorlnblcn Einrichtungen dieses vielbesuchten Wasser-, Lust- und Gcbirgskurortcs die verdiente Würdigung finden werden. — Der bekannte Wetterprophet Stanncbcin, der schon manch mal. wenn auch nicht immer, Recht halte, prophezeit einen gün- ! st i gen Som m e r und eine große Ernte. — Das zeitige Frühjahr ermöglicht auch ein viel früheres Stechen des SvargclS. Bereits setzt kommen aus den Loschwitz- Wachwitzer Wrinbergen beträchtliche Ouaistitäten dieses beliebten seinen FrüIslabrSgcmüjes auf den Wochcnmarkt und zwar zu ge nießbaren Preisen. — Selbst i» Dresden gicbt eS solche abergläubische Dumme, welche sich an das Freibergcr Hemdcnorakel gewendet haben. So z. B. Einer wegen eines lahmen Kindes, dann eine alte guics- cirtc Kupplerin wegen katarrhalischen Beschwerden. Es hieß, die Freibergcr Frau diagnosticirt die Krankheit am Geruch des eingc- sandten Hemdes, sie hat also eine Hundsnai'e. — Der Besitzer des im Wach witzgrunde gelegenen frühe ren Fobannisbades soll demnächst eine Drahtseilbahn nach dem Johannistliurni hinaus legen wollen. — Bei der 2 tricsener Sparkasse wurden im März 220 Ein zahlungen im Betrage von 24.218 M. gemacht, dagegen erfolgten 145 Rückzahlungen im Betrage von 16,536 M. — Polizeibericht. Vorgestern früh ist hier die Ermitte lung und F estna h nr c einer Frau gelungen, welche bei vielen hiesigen Einwohnern Diebstähle verübt hat. Unter der Bitte, ihr Scbnciderarbeiten zu übertragen, luchte und fand sie bei den Leuten Einlaß in das Quartier, und niit großer Geschicklichkeit eignete sic sich in unbeobachteten Momenten die nächsten erreichbaren Sachen an. Sic bat angegeben, daß sic dieselben losort verpfändet, die darüber erhaltenen Scheine aber verbrannt habe. Gleichwohl waren in ihrer Behausung noch 2l Stück solcher Versatzzettel vor handen, die eine bei den Diebstählen jedenfalls bethciligte 17jährige , Tochter der Frau zu verbergen suchte. — Am 5. d. M. wurde von dem lOjälirigen Schüler Hermann Rieding cin RAchskassenschein auf dcr Straße gefunden und alsbald auf der nächsten Poli.zei- bezirtswachc abgclicfert. — Fn einer Wohnung auf dcr Blasewitzcr- straßc entstand gestern früh gegen 4 Uhr ein von der Strieicircr Feuerwehr bald wieder gelöschtes Schadenfeuer. — Fn behörd licher Verwahrung befindet sich ein Stück kupferner Badeofen, das von einem Unbekannten neulich Nachts beim Heraimaben des Wächter-' aus der Straße weggeworsen wurde. — Auf dcr Kamcnzerfiraße kam am Dicirfiag ein Knabe zum Fallen und chrach einen A r m. — Zwei kürziich erst wegen Badnfrevcls bestrafte Strolche aus eurem Torte bei Bad Et si e r haben am -1. d. von einer Bahn- böschung aus auf den Lokomotivsrrhrer des Zuges Reicheirbcrg-Egcr geschossen, aber nicht getroffen- Der Führer war derselbe, der die gefährlichen Menschen der Strafe überliefert batte und mit dem Schüsse wollten sie sich rächen. Fn Dahlen wurde am 4. d. M. der Lehrer T. wegen un- cn, begangen an einem schwachsinnigen lüjähr. sei für diese Touren als bester Führer „Die sächsische Schweiz" von Schäfer und Friedcmann (Verlag von Meinboid und Söhne in Dresden) empfohlen, welche auch mit den Notlügen Orientirungs- kartcn ausgestattet ist. — Landpartie. Das Frühjahr ist wieder «ungezogen und mit diesem zieht auch die Wanderlust in viele Herzen cur. Wohin gebe ich aber in dieser schönen Zeit? Wo läßt sichs einige Tage recht hübsch sorgenfrei leben und dabei aber die so wohlthuende Waldeslust in vollen Zügen atbnrcn? Es ist das reizende, noch Wenigen gekannte wilde^Weißeritztkal von der küble, von sehr waldaer-Mü' ^ kannte Tbatniühlc bis ... Beer ,ur Rötbenbachcr-Mühle. In jeder Mühle findet man einen freundlichen Wi'th und ein ausgezeich netes einfaches Bier. Vor Allem liegt die Beerwaldaer-Mühlc am bcauemsten, leicht durch die Bahn zu erreiche», indem man bis Edle Krone, oberhalb Tharandt, fährt, geht dann nach Höckendorf, Ruppendorf, Bcerwaldc. in das herrliche Weißerctzthal. einen viel Abwechslung bietenden 2 Stunden weiten und schönen Weg. Hier angekommcn, kann man sich durch gute Speise» und Trank er quicken, indem dcr Wirth zugleich ein tüchtiger Fleischer ist. Von ' er aus führen überall hin schöne Wege und »ür Liebhaber von züchtiger Handlunge Mädchen, verhaftet. — Fm Hotel „Zur Weintraube" in Bautzen siel in der ! Küche eine Petroleumlampe, die eben gefüllt werden sollte, herab aus den Kochherd. DaS Petroleum sing Feuer und ein Mädchen stand im Augenblick in Flammen. DaS Mädchen lies schreiend in die Hausflur und hier gelang cs mm Glück den Brand rasch zu loschen, so daß dic Acrmstc nur leichte Brandwunden davougetragen, aber dagegen ihre Kleidung eingcbüßt hat. j — Fn L auha bei Löbau wurde dem Bäckermeister Klingcr durch seinen Gehilfen die ganze Baarschast gestohlen, sein einziges Betriebskapital, und er war dadurch auf den Punkt gekommen, sein Geschäft einstrllcn zu müssen. Ta traten die Laubacr Bürger zu sammen, brachten freiwillig ca. 1000 Mark aus und gaben diese ihrem Mitbürger zum Wciterbctricb seines Geschäftes unverzinslich mir mit dem Beding, daß er alljährlich 50 Marl abzahlt. Der , Mann kann wirklich sagen, daß er getreue und ticdc Nachbarn bat. — Landgericht. Hauptverbandlung gegen den Handarbeiter ' Fran> August Rcichardt. die Schulknabcn Michael Paul Schlächter »nd Andreas Oswald Äönbardt, die Handarbeiter Fulius Hermann l Folm aus Mickten und Johann Herdmann Keller aus Dresden, sowie den Fabrikarbeiter Friedrich Ernst Steglicb auS Dresden wegen versuchten schweren und cinsachcn, bezw. im wiederholten Rücksalle verübten Diebstaklü rc. und Hehlerei. Die Anklage ist von Herrn Staatsanwalt I)r. Gcnscl, die Vertbeidigung von den ! Herren Rechtsanwalt Lehmann, Referendaren Braun, l)r. Tischer und Heime vertreten. Ein trauriges Bild jugendlicher Derkommcn- j heit entrollte »ich in dcr ums'änglichen Beweisaufnahme. Mit Aus nahme des am 24. Novbr. 1866 geborenen Steglich sind die Ange klagten, von denen dcr jüngste (Schlächter) das 12. Lebensjahr erst am 12. December überschritten hat und der älteste (Rcichardt) im Januar 18 Fahre alt geworden ist, schon mehr oder weniger ge richtlich und polizeilich vorbestraft worden und namentlich bei Bon- Hardt scheint die Befürchtung nicht unbegründet zu »ein, daß die erkannten Strafen für die Zukunft ohne nachhaltigen Einfluß bleiben. Letzterer entstammt rmcr Familie, von welcher mehrere Glieder, darunter auch die Mutter, schon wiederholt mit dem Strafrichter in Beziehung gekommen sind, «nd cS erfolgte erst unlängst (am 16. Februar) seine Verurtbeilung durch die II. Strafkammer wegen Diebstahls im wiederholten Rückfälle zu 8 Monaten Gesängniß. Rcichardt, Schlächter und Bönbardt ver abredeten sich am 4. Februar zur gemeinschattlichen Ausführung eines DiedeScouvü und schassten dann eine» im Hause Terrassen» nser 9 befindlichen Sack mit 22 Stück Hasensellen und einer Sckwcinekaut in Sicherheit, woraus Rcichardt die Beute an vier verschiedenen Orten veräußerte und der Erlös zur Verthcilung unter das sauber« Kleeblatt gelangte. Bereits vier Tage sväter emneten