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Dresdner Nachrichten : 02.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186706020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1867
-
Monat
1867-06
- Tag 1867-06-02
-
Monat
1867-06
-
Jahr
1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.06.1867
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«Kd Nu per Dampf im Sturme fort. In Nadeßer- ausge- ftiegen, krrdmzt uns in, Gasthof „zur Tanne" am Markt Hustrg den ersten Labetrunk, doch ziehen wir wieder zum Thore hinaus, an der Artilleriewache vorbei. Kaum fünf Minuten vor der Stadt ragt eine Pappel ins Himmelblau hinein und von ihr aus führt links ein bequemer Fußweg zwilchen wogenden Korn feldern und blumigten Wiesen langsam den Berg hinauf, auf »elchem der schattige, kühle Wald »nt seinen Ruhebänken winkt, den ersten Vorboten des Siegelschen Augustuübades. Durch die Föhren wandern die Badegäste in reizender Toilette, sich er holend im Dust des harzigen Aroma's, sich ergoyend am lieb lichen Gesang der Bewolmer der Zweige. Manch' reizendes, blühendes Madchengesicht bringt Leben in daü heimliche Waldes dunkel. Wohllhuend winkt nach langem Steigen der Weg ins Thal, wo auf einmal der 'Wanderer aus der natürlichen Ein samkeit in die moderne Lebendigkeit des Badelebens hineintnlt. Alte Bekannte jubeln uns entgegen, Dresden hat lein Eon tingent geliefert, der lheils die Baveiaison hier verlebe», theilS nur für den HimmelsahrtSnachmittag die letzte Mailust pchlurfen will. Eine vergilbte, antike Broschüre in der Hand, von ür. Christian Lehmann schon N25 verlaßt, wandern wir von Haus zu Haus, von Sa so zu Oase, über Hügel und Thalgrund, und das Auge sieht sich nicht satt an Allem, was Kunst und Natur hier geboten. Das Augustusbad, das längst sein I'»»jähriges Jubiläum gefeiert, ist mit seinem großen, eleganten Kursaal, Salons, Orchester, der Hauptsannnelplatz der an dresen vielen Quellen Hilfesuchenden, sei es, daß sie an der Stahl-, Soda-, Schwefel- oder an der pikanten Salzquelle den frischen, beleben den Trank schöpfen. Hinaus ins wildromantische Walddunkel führt der herrliche Pfad, rechts und links sitzen die Gäste unter dem grünen Laubdach, in der Hand den Roman, den die viel bändige Bibliothek der Jirspeetion liefert, oder dinirend und soupirend an improvisirter Tafel, welche die Badeküche lueullisch und frugal besetzt Die Radeberger Stadtkapelle concertirt in allen Melodieen, in welche sich der ungekünstelte Gesang der gefiederten Eomponisten harmonisch mischt. Vom hohen Baleou des Waldpalais blicken wir hinab ins Waldthal. über uns die Wipfel der ehrwürdigen Baumriesen, der Blick schweift hinüber nach dem Schweizer Haus, das eben so coiiffortabel ist und aus der rechts liegenden Schweizerei erklingt das Brüllconcert der faulenzenden Wiederkäuer, der meckernden Ziegen mit Familie. Noch einmal schöpfen wir aus der kräftigen Stahlquelle, um uns zu stählen für die Fortsetzung der Reise, nachdem wir noch das Maschinenhaus uuv den bodenlosen Eingang in die schauer liche Tiefe des ehemaligem Silberstollens betrachtet. Der Weg führt uns links vorn Kursaal wieder aus dem Badeleben hinaus in die Waldnatur, beim Klappern der Grundmühle kredenzt uns der Müller, den wir uns freilich nicht in Ballkoftüm, sondern in ehrsamer Mehlstaubtracht vorgestellt, das frische „Einfache" «der die erquickende Milch und so gestärkt ziehen wir nach fast «instündiger Pilgerfahrt in das an der Berglehne hinangebaute Lotzdorf ein, wo ,n Riemers neuer Wwlhichast das dumpfe Rollen des Kegelschubs, der Jubel der Gäste, der belebende Trunk uns empfangt, und, einem schon um 6 Uhr nach dem Heuboden verschwindenden Handwerksburschen noch eine stille „Gute Nacht ' wünschend, begrüßen wir endlich wieder die Thurmspitze von Radeberg, wo die Kühle des Abends buickere Bilder auf die Straßen gestreut. Im Rathskeller sitzen um den Stammtisch die Patrizier Radebergs und ein am Nagel hängen der Zettel kündigt an. daß auch Thalia ihren Einzug gehalten. „Docror Fausts Hauskäppchen" war das Repertoirstück, welches die Direktion Lißmann den Radebergern bot. Jemehr wir uns dein Bahn Hofe nähern, desto dichter werden die Schaaren der Heimkehrenden, meist müde vom Wandern durch Berg und Thal, und ehe drei Viertelstunden in den Zeitenschooß gefallen find, entwinden auch wir uns dem Holzschooß des Coupes, plötzlich in das bunte Leben und Treiben der Residenz versetzt, die das Sonnenlicht bereits schon längst mit der Gasflamme vertauscht. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Mor gen, den 3. Juni, finden folgende Verhandlungstermine statt: Vormittags 9 Uhr wider den Handarbeiter Friedrich August Traber in Weißig wegen Forstviedstahls; 9^ Uhr wider Carl Friedrich Eduard Leimer von hier wegen Diebstahls; lOf Uhr »ider den Handarbeiter Friedrich August Nodig von hier wegen Diebstahls; I k Uhr wiver Carl Adolph Jllgen aus Obergruna »egen Diebstahls. Vorsitzender Gerichtsrath Ebert. — Repertoir des König!. HoftheaterS. Sonntag: Der Liebestrank. — Montag: N. e. Geistige Liebe. Kleine Mißverständnisse. — Dienstag: Die Regimentstochter. -— Mitt woch : Die Widerspenstige. Der Unsichtbare. — Donnerstag: Narciß. — Freitag: Unbestimmt. — Sonnabend: Z. e. M. Der Blitz. Oper in drei Abtheilungen, nach dem Französischen. Musik von M. F. Halevp. — Sonnabend: Geschlossen. TageSgeschichte. Berlin, Sonnabend, l. Juni, Nachmittags 3 Uhr. Es ist nunmehr definitiv festgesetzt, daß Se. Maj. der König die Reise nach Paris am 4. Juni 'Dienstagj Nachmittags 4 Uhr «ntreten wird. — Im Herrenhause wurde beim Beginn der heutigen Sitzung ein Schreiben des HcrrenhausmitgliedeS Frei herrn v. d. Bussche-Slreilhorst verlesen, in welchem derselbe mitlheilt, daß bei ihm auf Befehl des Ministers des Innern Haussuchung gehalten worden sei, und er auf Ehre und Ge wissen versichert, daß er an keiner Verschwörung weder Thcil genommen habe, noch Theil nehmen werde. Der Präsident glaubt, das Haus werde diese Erklärung mit Genugthuung aufnehmen. Hierauf tritt das Haus in die Berathung der Ver fassung des norddeutschen Bundes ein. Schließlich erfolgt bei Namensaufruf die einstimmige Annahme des Verfassungscnt- wurfs für den norddeutschen Buno. und zwar mit 112 Stim men. sDr. I.) Hannover, 29. Mar Ohne einige, wenn auch nicht gefährliche Straßenexcesse hat der untere Theil des Volkes den Geburtstag des Königs Georg nicht vorübergehen lassen wollen. Tumultuanten sammelten sich vor Häusern von Militäreffecten- Händlcrn oder zogen lärmend und singend durch die Straßen, so daß die Polizei einschritt, in einem Falle auch von dem Sä te! Gesträuch «achte und einig« Verhaftungen pornahm. Da» Kuckukrufen war gestern Abend wieder so lebhaft, wie seit lan ger Zeit nicht mehr. In Göttingen ist ebenfalls gestern spät Abends ein Exceß vorgefallen, indem ein lärmender Haufen vor das HauS des früheren Senators Berg, der preußische Sym pathien hegt, zog und dort Fenster einwarf, bis eine Militär- Patrouille wieder Ordnung machte. Studenten haben sich an deni Exeeß gar nicht betheiligt. Der Pastor von der katholischen Kirche Hierselbst, Schlaberg, der bei stark wölfischen Sympathien zuletzt auch noch den Huloigungseiv verweigerte, ist suüpendirt worden. Wien, I Juni. Die „Debatte" veröffentlicht den Adreß- Entwurf des Herrenhauses. Der Adreß Entwurf kritisirt die lästerliche Thronrede, erblickt in dem getroffenen Abkommen mi. Ungarn eine nicht zu umgehende Begrenzung der vollen Frei heit des Herrenhauses, druckt Besorgnisse aus wegen der staats rechtlichen Zweiiheilung des Reiches, anerkennt jedoch die Macht der Zeilverhaltistsse, welche den, Henenhause eine Mitwirkung an dem Ausgleiche mit Ungarn auferlegen. Der Entwurf be tont die Sehnsucht des Voltes nach eine»» dauernden ehrenhaf ten Frieden, spricht die Zustimmung des Hauses zu der in der kaiserlichen Thronrede betonten Versöhnlichkeitspolitik aus und giebt der Ueberzeugung Ausdruck von der Rothwendigkeit eines Anschlusses an die schöpferischen Ideen der Gegenwa.t. D. I.! Wien, 2!». Mai. Tie heutige „Abendpost" meldet, daß im Gegensätze zu der New Jorler Nachricht von der Gesangen- nehnmng deS Kaisers Maximilian dem Gesandten des Kaisers von Mexico in Wien Veeichte Vorlagen, wonach die Republika ner bei Qrreretaro vollständig geschlagen wurden und General Jrrare; flüchtig sei. Das Blatt bemerkt, es seien für den be dauerlichen Fall, daß sich die Nachrichten von der Gefangen nahme des Kaisers Maximilian bestätigen sollten, von Seiten der österreichischen Regierung die eifrigsten Schritte erfolgt, um für den kaiserlichen Gefangenen die Freiheit zu erlangen. — In katholischen Blättern hat eS einiges Aufsehen, im Pariser „Univers" sogar Unwillen erregt, daß der österreichische Mini sterpräsident Freiherr v. Beust selbst in den feierlichsten Mo menten der Messe, welche bei der Eröffnung des Reichsrathes gehalten wurde, nicht niederkniete, sondern kerzengerav stehen blieb. Der „Univers" ja»,inert: rvas nun aus Oesterreich wer den solle, wenn der erste Steuermann des Staatsschiffes sol che- thue? Paris, 29. Mai, Gestern Nachmittag um 4 Uhr erhielt daS auswärtige Amt die osficielle Nachricht von der noch am 5. Juni zu erwartenden Ankunft des Königs von Preußen, der in Begleitung des Grafen Bismarck im Pavillon Marsan in den Tuilerien absteigen wird. Der Großherzog von Weimar trifft gleichzeitig mit den, Kaisen: von Rußland hier ein, der Vicekönig von Egypten gegen den 15. Juni, der Sultan an fangs Juli. Der König der Belgier bleibt noch bis zu den ersten Tagen des Juni in Paris, um mit dem Czarcn zusam men zu treffen. Prinz Humbert trifft am 6. Juni hier ein. Das große Fest im Hotel de Ville wird am 7. stattsinden. — Am 26. Mai ging die Jacht des Vicckönigs von Egypten, der „Mahrs", commandirt vom französischen Marincleutnant Pois- son, von Marseille nach Alexandria in See, um den Vicekönig zur Ausstellung abzuholen. — Die französischen Rüstungen machen noch immer einige Unruhe. Frankreich, so heißt es, hat in Oesterreich seither 2500 Pferde gekauft und seine Aufträge lauten auf im Ganzen 3000 Pferde; 400 Stück sind davon abgeliefert. Aus Paris wirv gemeldet, daß seit dem 16. Mai die Pferdetransporte für die französische Armee aus Ungarn be gonnen haben. Von mehreren Seiten wird auch gemeldet, daß Preußen Eontracte über Pferveankäufe abgeschloffen. Paris, 31. Mai. Der Kaiser hat sich mit dm kron- prinzlichen Herrschaften von Preußen, sowie dem König und der Königin von Belgien und dm übrigen hier anwesenden fürst lichen Personen heute nach Fontainebleau begebm. Die Rück kehr nach Paris erfolgt heute Abmd. (Dr. I.) Italien. Die Hoffnungen Garibaldi's, mit der Einver leibung Roms dm Schlußstern der italienischen Einheit zu letzen, müssen doch sehr stark sein. Die Bons, welche er jüngst aus- gegeben, tragen die Worte: „Bezahlbar nach dem Eintritt NomS in die italienische Einheft". * Ein Bild bestialischer Rohheit enthüllte sich dieser Tage vor dem Forum des Berliner Criminalgerichteü. Unter der Anklage der schweren körperlichen Mißhandlung standen die Krankenwärterinnm Müller und Bath. In Folge eines Arm- und Schenkelbruchs wurde die Frau Remy in daS französische Krankenhaus ausgenommen und dort der Pflege der beiden An geklagtem übergeben. Die Remy pflegte beim Schlafen zu schnar chen; dieses Schnarchen, welches die Angeklagten im Schlafen störte, der Remy abzugewöhnm, gossen sie ihr kaltes Wasser über dm Kops, steckten ihr schwarze Seife in den Mund und schlugen sic auf Rücken, Schenkel und Gesicht braun und blau, und als dieß Alles nichts helfen wollte, klebten sie ihr ein großes Pflaster auf dm Mund, rissen sie aus dein Bette und setzten sie naß, halbnackt und ohne Fußbekleidung auf einen Stuhl und ließen sie dort dm Nest der Nacht zubringm. Ferner schlugen sie dem Lehrer Duprv ein Laken, welches er in Folge seiner Schwäche mit Urin verunreinigt hatte, dergestalt urn dm Kopf, daß ihn, das Blut aus der Nase strömte. Durch die eidliche Aussage des Sanitätüraths, I>r La Pierre, wurde festgestellt, daß die Mißhandlungen, welche der Remy zugefügt worden sind, da dieselbe bereits sehr alt ist, derselben das Leben hätten kosten können, und daß dieselbe 14 Tage lang auf die gemißhandel- tm Körpertheile kalte Umschläge machen »rußte. Der Staats anwalt beantragte gegen die Müller, welche am meisten gravirt war, sechs und gegen die Bath vier Monate Gefängnis;. Der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagte Müller zu vier und die Bath zu drei Monaten Gefängnißstrafe. Bei der Strafabmes- jrmg wurde in Betracht gezogen, das; die Angeklagten kranke Personen, die ihrer Obhut übergeben waren, mißhandelt und dadurch das in sie gesetzte Vertrauen arg mißbraucht hätten. * Das Spion rer wesen in seiner Blüthe. Das „Army and Navy Journal" von New Jork bringt folgende Erzählung eines Correspondenten der „Times" aus der Zeit d«S Kriege» zwischen dem Norden und de« ftldlichen Rebellen r „Man wird sich erinnern, daß die Regierung während de» Win ter» dadurch Kenntniß von der Hoffnungslosigkeit der Sache der Rebellm erhielt, daß sie in den Besitz einer Aussage de» Generals Lee vor einem Comitee des Rebellen EongreffeS kam, di« dem Congreß nur in geheimer Sitzung, wenn überhaupt, mitgetheilt wurde. Die Geschichte der Art unk Weise, wie die Regierung diese Nachricht erhielt, würde interessanter al» irgend ein Roman sein; aber noch ist es zu früh, mehr als den Um riß zu geben. Die Aussage des Generals Lee war von dem Eomitee spät im Winter entgegen genommen, und lange bevor, als dasselbe beschlossen, welche Maßregeln es ergreifen sollte, beinahe ehe die Tinte ihrer Bemerluirgen trocken geworden, waren alle Angaben des Rebellen-Generals Wort für Wort in den Händen des Präsidenten Lincoln zu Washington. In de« Zimmer, in welchem das Eomitee saß, war ein Cabinet und von da kam die unschätzbare Nachricht, unmittelbar nach de« Schluß der Sitzung. Vor dem Hause gerieth sie in andere Hände und der zweite Träger wandelte gemrfthlich damit durch die Straßen von Richmvird, bis er in der Umgebung einen der dort gebräuchlichen Karren fand, auf der» die Hälfte eines frisch g. schlachteten Ochsen lag, der zu den Vorposten der Rebellen in Buttlers Front gebracht werden sollte. Auch der luchsäugigste Beobachter konnte keinen Verkehr des Mannes und deS Karrens entdecken, aber bald änderte der Mann die Richtung seines We ges und ging zurück, woher er gekommen. Der Karren ging unbehindert durch daü Lager der Rebellen und erreichte die Vor posten, rvo er anhielt. Der Ochse war bestimmt für das Hau» eines Pflanzers, unmittelbar jenseits der Rebellenlinie, im Ge sichtskreis ihrer Außenposten, etwa gleich weit von ihren und unseren Außenposten entfernt. Nachdem dies erklärt war und der Posten den Karren sorglos durchsucht, d. h. einen Blick hincingeworfen hatte, setzte der Karren seinen Weg fort. All er sich dem Hause nähert, prellt eine kleine Abtheilung unserer Eaoallcrie vor und zum äußersten Erstaunen der Vorposten der Rebellen, die Alles mit ansehen, war unsere Patrouille einm Moment am Konen beschäftigt und galoppirte dann mit eine« Braune mehr fort, als zuerst gekommen, und ließ Karren, Trei ber, Ochsen und Maulesel zurück. Sie hatten es nicht gewußt, unter dem Ochsen steckte ein Mann mit einen, Packet, in dem alle Angaben, die Lee dem Eomitee wenige Stunden vorher ge macht, enthalten waren. Die Kunst, diese Nachrichten zu erhal ten, ist in der Kriegsgeschichte unerreicht, und wenn die Thal- sachen allnrälig ans Licht treten, wird es sich zeigen, daß Grant jeden Tag solche genaue Nachrichten aus der Nebellen-Haupt- stadt erhielt, so daß er wußte, was Jeffcrson Davis täglich in dm geheimsten Gesprächen mit seinem Cabinct und den Con- greßmitglicdern sprach. — Bekanntlich wurde Davis durch sein« Spione in Washington ebenso gut bedient." * Einem Aussatze im „Mil.-Wochenblatt" entnehmen wir,' daß die Schlacht von Königgrätz in Bezug auf die Gesammt- maffe der betheiligten Truppen die größten Schlachten der Neu zeit übertrifft. Während bei Leipzig 210,000 Lerbürrdete und 140,000 Franzosen, also zusammen 380,000 Mann (nach Bcitzke aber 300,000 Verbündete und 170,000 Franzosen, zusammen 470,000 Mann',, bei Wagram 200,000 Franzosen und 140,000 Oesterreicher, zusammen 340,000 Mann, bei Solferino 150,000 Oesterreicher und 150,000 Verbündete,zusammen300,000 Mann, bei Borodino 130,000 Franzosen und 120,000 Russen, zu sammen 250,000 Mann, bei Belle-Alliance 40,000 Preußen, 65,000 Verbündete und 75,000 Franzosen, im Ganzen 180,000 Mann cngagirt gewesen sind — haben bei Königgrätz 220,000 Preußen gegen 200,000 Oesterreicher gefochten, im Ganzen also 420,000 Mann am Kampfe Theil genommen. — Die Zahl der Geschütze ist dagegen bei Leipzig die größte gewesen, sie be trug dort 2000, nämlich 1300 auf Seiten der Verbündeten, 700 auf französischer Seite. Bei Königgrätz warm 1620 Ge schütze thätig, 820 bei den Preußen, 800 bei den Oesterreichern. Dann schließt sich zunächst Solferino an mit 1200 Geschützen, von welchen die Oesterreicher 800, die Verbündeten 400 geführt haben. — Die Verluste an Mannschaften (tobt und verwundet) warm am stärksten bei Leipzig, nämlich l 00,000 Mann, 50,000 auf jeder Seite. Dann kommt zunächst Borodino, wo 60,000 Mann, auf jeder Seite 30,000, verloren wurden. Bei Belle- Alliance betrug der Verlust für Preußm 7000, für die Ver bündeten 20,000, für die Franzosen l 9,000 Mann, insgesammt 46,000 Mann, bei Wagram beiderseits 25,000, zusammen 50,000 Mann. Die Schlacht von Königgrätz steht ziemlich der bei Solferino gleich; in der letzteren verloren die Oesterreicher 13,000, die Verbündeten 15,000, bei Königgrätz die Preußen 10,000, die Oesterreicher 20,000 Mann, der Verlust betrug also zusammen 30,000 Mann. Was endlich die Zahl der Ge fangenen betrifft, so haften die Schlachten von Leipzig undKü-- niggrätz sich das Gleichgewicht, da in beiden 20,000 Gefangene, hier Oesterreicher, dort Franzosen, gemacht worden sind. Keine andere Schlacht ist diesen beiden darin zu vergleichen. Die Zahl der erbeuteten Geschütze betrug bei Königgrätz 174, bei Leipzig 300, bei Belle-Alliance 240. * Der Pariser „Figaro" erzählt folgende märchenhaft klingende Geschichte, die ihm indeß von ganz glaubwürdiger Seite zugekommm wäre: In Ober-Aegypten, bei Ossuern, entdeckte ein Kophtischer Mönch, als er eine Cisterne grub, einen Schatz von so ungeheurem Wcrthe, daß man ihn nur für den legendaircn und so oft gesuchten Schatz der Pharaonen halten könne. Erft wollte der Mönch diese innnensm Neichthünrer für sich allein bewahren; er verbarg sie sorgfältig und schöpfte darin nur so viel, um einige Einkäufe zu »rachen; bald aber gewann er Muth, kaufte mehr und mehr und entwickelte zuletzt einen königlichen Luxus. Man wurde aufmerksam, aber ehe noch die Behörden cinschrittm, zeigte der gcängstigte Mönch selbst der Regierung seinen Fund an. Der Vicekönig ist soeben nach Ober-Aegypten abgereift, und »ran behauptet, daß er sich dorthin begeben habe, um den Schatz selbst in Augenschein zu nehme». * Nürnberg. In der Nacht zum 27. Mai nach 10 Uhr trat bei Ebmssild an dem von Hof nach Bamberg fahrenden Postzug eine Explosion der Locomotive „Oedipus" ein. Der Locomotivführer und der Heizer wurden gctödtet; dem Zug und den Paffagieren stieß ein weiterer Unfall nicht zu. Dampswiiaeil. »acu: ^eippa ,r. s>->. 6-". IO. M. >2. Am. - x,orl»> I j, -)!,». N fr. 7. 9, 12". :>. 7. I». — s». s, np., >, 's «» — Merpen ,r. Sj, 11j. Am.3'», 5>», A. litt. — Wien Ai. 12". Ms. l>. — Töplitz «.Prag kr. ck N,,.. 2. 4. « ,-.j. <». - wärlip ,r. 6. 19. Rni. Ij. 5, A. 7", 11j.
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