Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192204091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-09
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verlliches und Sächsisches. Palmsonntag. Quellen der »kraft. Gotte» freie Statur. Sch-an in, Frühling in» »lühende Land. Lieh' den UltUenlchnee der Baume. Lausch brr jubelnden Lerche. Las, dir predigen von des Lenzes Grün, vom Auserstehen. — tveh' zur Sommerszeit auf schmalem Ran zwischen wogenden Aehrcn. Liel» den Tisch, der wieder gedeckt ward für un» Menschen, «chau Moo» und Gräser und Blumen. W.e künstlich und fein sind sie bereitet. — Geh' im Herbst durch der Blätter bunte Pracht. Schau' der Bäume reichen Segen. S oh' die Bügel in sern« Laude ziehen. Wer lehrt sie den Weg? — Schau' im Winter in da» lustige Wirbeln der Flocken, in das Glidern der Millionen Kristalle. — liebevoll Spuren ded lebendigen Gottes. Ucberall heiliges Land. Still satten sich die Hände: Ich weih. Herr, von Bewunderung voll, nicht, wie ich dich erheben soll. — Treue im Berus. Müde Menschen zielten am Abend ihrem Heim zu. müde von der Treue im Beruf, müde, und doch froh im Herzen. Wie köstlich ist nun der Adendl Heilige Freude zieht durch ihr Herz und Gemüt. Denn nur. wenn das Leben MUt>« un- Arbeit ist. ist's käst- ltch. Und aus solcher Mlld gkcit am Abend guillt neu« Lust und neue Kraft für den morgenden Tag. — Heilige Erinnerung. Sie hatten ihn hinein- ziehen wollen in den Strudel ihrer Freuden u,rd Genüsse. Sie hatten es versucht mit allen MttleLn. Da waren im «teilte drei Gestalten vor ihn getreten: seine Minier, sein Baler. sein Seelsorger. Die Mutter hatte ihn beim Ab- sch'ed gebeten: «Junge. wenn du einmal am Scheideweg stehst, denk' an mich, Last du nichts tust, was ich nicht sehr» dürste." Und sein Vater hatte ihm als Geleitwort aus den Lebensweg mitgcgebcn: „Derjenige vollbringt die grüßte sozal« Tat. der in seinem Leben rein bleibt und rvahr." Sein KonsirinationSsprnch: «Lasset Euch niemand das Ziel verrücken." Heilige Erinnerung. Der Feind ist abgeschlagen, der Versucher besiegt. Ein S eg über sich selbst ist eine Quelle eisernen Willens und eherner Kraft. — Taten helfender Liebe. „Verlorene Tage" uannle ein römischer Kaiser die Tage, an denen er niemand etwa- Gute- erwiesen Imtte. Neue Kraft aber gewinnt der Mensch, der Tränen trocknet. Losten abnimmt, Wunden kühlt. Schmerzen stillt. Trauernde froh macht. Berz-gt« auj- rtchtet. Bedürftigen Hilst. Kranke besucht. Taten helfender Liebe lassen des Alliags kleine Sorgen turgesscn. über, winden Mistmut, Verdrießlichkeit, Unzusricdenlieit und töten di« Selbstsucht. - Die Gnade unseres Gottes. Wenn die Sonne der Trübsal aus den Menschen hernicberscheint. wenn das Bewußtsein begangener Schuld oder arger Versäumnis im Gewissen brennt, bann versiegen oit alle diese Quellen. Gin- kann »ns dann nur Kraft spenden: die unendliche Gnade unseres Gottes. Nur eins ist not: nehmen, schöpfen au- diesem Strom der Gnade, sich daran laben und neue Lebenskraft in sich ausnchmen. Wohl dem. der am Morgen eilt zu diesem Quell — in einem Gebet voll Vertrauen sich Kraft und Lust hott für das Werk des Tages —, wohl dem. der einen Trunk sich mitnimm-t für den laugen Tag — ein kurzes Bibclwort, das er sich durch Herz ,rüt> Sinn gehen läht —. wohl dem, der am Abend ein Weilchen rühr rn dieser Quelle — sich vertieft in Gottes Wort und GotteS sifedaiike». Was das Leben dann auch bringt: er steht fest, unerschütterlich. Wenn ich nur dich habe, Herr, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Nur dich. Nur dich. Das gibt ein fröhliches Wandern. Wer will s o seine Lebcns- ftraste ziehen? -F— — Aussicht auf Krilhlingswetter. Das sür die Jahres, reit sehr rauhe und unsreund.iche Nückseitenmetter dauerte »ach einer kurzen Unterbrechung zu Beginn der Woche auch während der letzten acht Tage fort. Sowohl die Nachtfröste wie die Schneesälle waren.»och häusig und weit verbreitet. TS scheint aber, dast die atlantttchen Wirbel lunmehr wieder weiter nach Norden Vordringen und demgemäß auch wieder dei ihrem Zuge durch Europa eine nördlicher gerichtet« Bahn «inschlagen werden, so dast Mitteleuropa aus der warmen Südseite der Minima bleibt. Sollte sich tatsächlich ein süd- nördliches Lusigcfälle über unserem Erdteil einftcllen, so wirb stärkere Erwärmung nun nicht mehr lange »uf sich märten lassen, und es besteht demgemäß sür den Beginn der Woche Aussicht auf vorwiegeud heiteres, trockenes und früh- kingShast warmes Weiter. — Biirenkinderftnde i« Zoo. Die im Januar geborenen Seiden Braunbären sind seit vorigen Sonntag in der Oeffentlichkeit erschienen und haben sich durch ihr tot. patschigeS und doch so bewegkichcs und so gewandtes Wesen wie stets im Handumdrehen die Zuneigung von Alt ,»-d Jung erworben. Die beiden lustigen Kobolde, die im stille» Kämmerlein von rattengrotzcn. blinden, fast form losen. glattbehaarten Fleischklumpen zu den dicken wolligen Gesellen herangewachsen sind, sind wieder durch ein lebhaft weißes HalSband ausgezeichnet, das erst nach einem Fahre verschwinden wird. Man betrachte dieses leuchtende Abzeich n als ein Erkennvngsmerkmal für die besorgte Mutter, der auch in der Wildnis die Bewachung der Jungen allein ob liegt und die bei ihren Pürschgängen, die hauptsächlich in der Dämmerung ftattfinden, eine solche Kenntlichmachung der vorwitzigen Springinsfelde sehr gut gebrauchen kann. — Am letzten Sonntag wurde das zweite Lama und das erste schottische Zwerg schaf dieses Jahres ge boren. Morgen Sonntag, vorm. 11'/. Uhr. wird bei leid lichem Wetter ZolombekS Wild-West-Schau mir ihre« Vorstellungen auf dem Schaustellplatze beginnen. — Z«« Raubiibersall in Zanckerode erfahren wir, daß die beiden flüchtigen Räuber noch nicht festgenommen werden konnten. ES ist jedoch der Polizei gelungen, ihre Namen seftzu stellen. Der dritte Räuber, der sich auf der Flucht erschoß, ist der 21 jährige Sohn hiesiger achtbarer Elter»? — Sine neue Schrarnnrfteinkarte 1 : IlliM. Mit der Ent militarisierung der Landesaufnahme Sachsen traten die früheren militärischen Gesichtspunkte zurück. Jetzt ent scheidet das Bedürfnis, da- Wissenschaft. Technik und Touristik an zuverlässigem Kartenmaterial haben. Eine be sonder- reizvolle und neue Aufgabe sür die Lanocsausnahine Sachsen ist die Herstellung von Sonderkarten der Sächsischen Schweiz 1:10 000. Diese Karten sollen die Gegend verstehen vnd die Heimat lieben lehren. Beim Ver gleiche mit der Natur sollen sie den Wanderer aus manches geographische Objekt, manche Wechselbeziehung zwischen Boden und Leben aufmerksam machen. Nicht im achtlosen Borüberschreiten erschließen sich de», Wanderer die Schön heiten der Natur, sondern in, verständnisvollen Beschauen und Vertiefen. — AlS willkommenes OrientierungSmittei wurden bet der neuen Schrammsteinkarte die Lachter- ««mmern. Grenz, und SicherheitSstetne eingetragen. Diese sind neuerdings von der Forstverwaltuna mit schwarzen Zahlen auf weißem Grunde übermalt, weithin sichtbar und bilden somit geeignete, leicht bestimmbare Treffpunkte, z. B. ..Falk«nstein Lachter 401" oder „KönigSplatz Grenzstein 14". Altehrwürdtge, historisch berechtigte Namen wurde» wieder ausgenommen, im Volksmunde gebräuchliche und in ihrer Schreibweise oft sehr wechselnde eingehend geprüft. Der ver dienstvolle Erforscher der Sächsischen Schweiz, der vor wenigen Wochen am Herzschlag verschiedene Qbcvstudien- dtrektor Prof. Dr. Beyer, Wehlen, hat dabei wertvolle Winke gegeben. Den Bergsteigern wurde hinsichtlich der Benennung der Kletterselsen möglichst weit entgegengekommen. In mannigfacher Hinsicht stellt die neue Schrammsteinkarte l : 10 000 einen ersten Versuch bar zur Lösung eines schweren Problems. Sie wurde zum ersten Male — damals im Ent stehen begriffen — auf der Ausstellung anläßlich deS 20. Deutschen Geographentages Pfingsten 1S3l gezeigt und soll Anregung für weitere und. bessere Arbeiten geben. Dankbar nimmt auch dir Landesaufnahme Sachsen An- regungen uud Belehrungen an und bittet alle Jnteresienten «» Unterstützung ihrer Arbeiten. — Diese Karte ist durch die Havptvertrieb-Handlung G. « Kaufmann- Buchhandlung in DreSden-A.. Seestrabe ». zu beziehen. — «ereln-vrrsaftalt««««» Ehe, striche« Verein Junger Männer, ««monftrabe 8. Zur Stärkung und Ver tiefung der lnneren «rbett lädt der Verein in der Karwvche tlir alle «Steilungen dir regrlmählgen Wrchenoeranft.ttlungcn aud- sallen. Dafür hält allabendlich um D Uhr Herr F. Spüret au» tvlauchau EvangeltsativnSvorträg«. — Bereinigung 182er. Loniitag, Uaterbuminel nach UahnhoiShotel Klotzsche, Abmarsch 148 Uhr. MarienaUe«, Eck« Heerstrabe. — I >> » g >, ädchen - Verein der Zentral« sür Jugendii'rsvrge. Gemüt liche» Beisammensein, Lonntrg, 5 bi» b Uhr, Vttzlhumftr iß« 7. l — Deutscher Zahlmetfterbund. Zmetgkariell XII Dresden. Dienstag, 5 Uhr, Bcrlammluiig l», Neustädte, LüiveubrSu, «öntgsliriicker Straße, wegen der Bundestag»»«. Anschließend Versammlung der Fachgruppe 8. -- Kamerad schaftspund der Kriegsbeschädigten Deutschlands, Ortsgruppe Dresden. Donnerstag, Uhr abends Versamm lung tm Kaulbnchlios. Sonnabend, den t». Mat. Frlihiahrs- vergnügcn, Ausstellungspalast. — Dresdener Volksbühne. In der kommenden Woche sink in den Staatülheatcrn eintrittsberechtigl die Inhaber folgender Mil- gltedünuinmcrn: am Montag tm Opernhaus l„Der Freischütz"!, Nr. »547 bt» »579, und am Mittwoch im Schauspielhaus <„«au metlter Lolneb"«, Nr. «58» bis 6912. — Zwischen der Leitung des Neustädter Schauspielhauses und dem geschästsführcnden Vorstand der Dresdener Volksbühne sind erneut Verhandlungen eingcleitct, die tm beiderseitigen Interesse eine baldige gedeihliche Verbindung erhosse» lasse». Die bi» Ende Januar angemeldclcn Mitglieds karten sind unbedingt bis zum t5. April in den Anweldestclic» obznholen: andernfalls gilt die Anmeldung als erloschen. Die Gcschäsisstell« der Volksbühne befindet sich vorläufig noch Lenn<- strahe 8 und ist Dienstag». Donnerstag» und Sonnabends von II bis > Uhr für Anfragen geüsfne». — Die nächsten «ollswohl-Abende bringen t» der Karwoche ,m Dienstag einen LtchtbUdeivovtrag über: «Jerusalem und seine heiligen Stätten" von Pros, Görke. dem Direktor der Berliner »Urania", und am Mittwoch ein Konzert des Dresdner MadrtgalchoreS unter Leitung vom König! Musikdirektor Otto Winter und unter gesanglicher Mitwirkung der Mezzosopranistin Johanna Friemann-Ra» vom Landestheatcr I» Dessau. Am Gründonnerstag folgt ein Kammermusik- Abend des Trios Pros. Bachmann «Klavier!, Kammer musikus Theo Bauer «Violine! und Franz Schmidt (Cellos. Zu de» beiden letztgenannten Abenden können auch Nichlmitgliedcr in der LMisenhansslratze »5, Erdgrschob (Eingang Ringstraße,, Karten erhalten. — Universität Köln. Das Sommer Semester 1922 beginnt am IS. April, Vorlesungsbcgittn t. Mai. Nähere Ausknnst erteilt das Sekretariat, von wo auch das VorleiniigS - Verzeichnis bezogen werden kann. Tie Znlastpng zum Handels-Hochschulstudium setzt bei Nichlabitiirtcnten den Nachweis einer dreijährige» kausmänni schcn Praxis sbiSher zwei Jahrei voraus. n»t welche der Besuch einer Handelsschule angcrechuct werden kann. — Lotlerieziehnng. Vom 8. dis » April sand in de» Räumen der hiesigen Gewerbekammer die Ziehung der 2. Geldlotterie zur Schassurig eines E r h o l u n g s h e 1 m s s I, r i ä ch i i s ch c H a n d iv e r k e r und Gewerbetreibende statt, die von der Ber sichcriiiigsaiistall der iüchsiichen Gemerbelammern a G. in Dresden in GcmeinschasI mit dem LandeSanSschaü des sächsischen Handwerks e. V. vcranstallct wurde. Es wurde.r hierbei folgende größere Ge winne gezogen: 15 06» Mk. aut Nr. 2'427, 5999 Mk. ans Nr. 74488, 8999 Mk. aus Nr. 4S!>8», je 2»!-! Pik ans Nr. 7-4278, 71295, fe 1999 Mk. ,»>i Nr. K«I84, 781U2. ic '.»9 ->tt. ans Nr. 89995. 49597, 75898 und Mich» und-die Prämie von 29 999 Ms. z»,» Gewinn non 5 Ml. ans die Nummer 57842. Die Gewinnlisten erscheinen zehn Tage »ach Beendigung der Ziehnna. — Platimnstk ans ke« Altmarkt«. Sonntag mittags 1-.12 Mir Geltung: Musikdirektor Rehs. Ehvral Lobt Got> ihr Ebristen. Ouvertüre zu „Egmont" von Beethoven. FrühlingS-Lländchen von Lacombe. Melodien au» der Operette „Der Zigeunerbaron" von Strauß. Immer oder nimmer. Walzer von Waliuensei. Nibclungen-Marsch von Wagner. — Meißen. In der Nacht znni 0. April gegen 1 Uhr war auf der Uferstraße ein Glasmacher ans einem Nachbar orte von drei Unbekannten an gefallen und ihm dabei ein Geldtäschchen, eine Ztgarrcntasche und ans «einer Brief tasche angeblich 360 Mark gestohlcn worden. Auch Inttle einer der Unbekannten versucht, dem Bestohlenen die Uhr zu entreißen und dabei gedroht, ihn über das Geländer werfen zu wollen. Als Täter wurden die Arbeiter G. und T. und der Schlosser Ä. von hier ermittelt. Sie waren geständig. — Rippien bei Dresden. Der bei den Behörden, der Industrie und dem Handel Sachsens bekannte Bücher revisor Hermann Pretzsch kann am 12. d. M. sein 2ö jähriges Berussjubiläum als vereideter Bücherrevisor begehen. — Hohcnftein-Ernstthal. Großes Aussehen erregt hier der freiwillige Ted des 60 jährigen früheren Fabrik besitzers Lieberknccht, der vis vor kurzem Leiter eines Ehcmnitzer Zweigunternehmens war. Den plötzlichen Ausschluß aus letzterem konnte L., dem der Werkinaschinen- ban zahlreiche Verbesserungen verdankt, nicht verwinden. — Waldenburg. Die goldene Hochzeit feierte das Bauunternehmer Franz Helbigkche Ehepaar. — Wolkeustcin. Auch in unserer Stadt macht sich, wie jetzt in so vielen anderen Städten, ein R ü ck g ang i :n G a st w i r t s g c w c r b e bemerkbar. Am Ende des ver gangenen Monats schloß das an der Maricuberger Straße gelegene, vielen Erzgebirgswandercrn wohlbekannt-? Gast haus „Stadt Straßburg" für immer seine gastlichen Räume. Tie hiesige Allgemeine Qrtskrankenkasse hat dieses Haus gemietet, um Kassenräume und Beamtenwohonngen darin zu errichten. Der bisherige Gastwiriöbctrieb aber ist in den hiesigen Ratskeller l„Sächs. Hof"! verlegt worden, dessen bisheriger Pächter das Schützcnhanä in Crimmit schau übernommen hat. — Drebach bei Wolkcnstein. Tie hiesigen berühmten „Krokus-Wiesen" konnten Heuer insslge des an haltenden Wintcrmetters nicht so ihre Blütenpracht ent falten, wie andere Jahre, wo infolge der zu Tausenden sich zeigenden herrlichen Krokuschcn das ganze Gelände ein herrliches Bild bietet. Wie dieses Pflanzen nor Jahren dorthin gekommen und eine so große Verbreitung gefunden, darüber bestehen unter den hiesigen Einwohnern ver schiedene Anschauungen. — Leipzig. Hier wurde der 27jährige stellungslose Kauf mann Willi Fittig aus Chemnitz verhaftet, der nnter den ver- schiedendsten hochklingendcn Namen eine Reihe Heirats- schwindcleien und sonstige Betrügereien ver übt hat. Er suchte seine Qpfer in besseren Cafehäusern und durch Heiratsannoncen. Um sich besonders .nteressani zn machen, betonte er stets, daß er über alle Kriminalbeamten verfügen und auch selbst Festnahmen bewirken könne. Wetterlage in Europa am 8. April 1S22, d tthr früh. j Nni>. "u!>ö'"W.Mr ! -ilärke! ! Wind -stärke > ! S Derkum. . !o 8 bede»« Swine,nünü Süll öalbded. 4- 8 -l- 4 0.4 Dlüllnaei, . 5.0 I Nebel «alibottlüd- i- 4 4 Dunp» . . zv.8W8 äc,i»r 4- 5 w,ftl.Lond > Z «olkto 4- « 2 Aachen . . iVVSVV , vedech. 4- 7 » Paric- . . 88VV 2 debechl 411 2 Lamdura . !0 Z t-edech, 4- 4 Zürich . .jSVV 2 Neqen 4- 7 21 Berlin . . 050 3 dederkl » Wien. . .!80 2>wv>k-g 4- 4 > Dreslau. . " ! Warlchau . Vt' ! woikeni 4- 2 Franki a.M — MNnchen . VV5W I Dezen Kopendane» zz' I Dunst 4- 2 -s- 7 4 Si»chl,«lm . E'8zv l dolvtied. - 5 > Brachen . . 880 7 Schnee Jniipiß« . VV5IW4 Schnee - 5 — 7 I Kelstngiors. I — ! — DaS nordwestliche Ties mit Zentren über dem Nicderrhetn, dem Kanal und über Irland bildet d.,S bester!ichend? Allionözentrum. West- und Südüeutschland, sowie dre Schweiz haben starte Nieder schläge. Auch i» unserem Bezirk und inzwischen Niederschläge ein- getrcten, die auch für morgen u« Form von Regen und Schnee z» erwarte» sind. Erst nach Durchzug de. ganzen im -Weste» tcheinbor abgeschlossene« Depression ist «ür die ersten Tag«, der Woche die Möglichkeit einer Besserung de» We'ierS gegeben. Wettermeldungen au» Sachsen vom 8. April» 7 Nhr früh. Siaüon Sich» Darom Trmp. Wind Weller Nied. ^on^8önäg« Mar. ?M»7 4- a.8 -ß 51 - r» Dreaden I>0 1«.5 -s- 1.7 80 Z dedeäü Wahnodors »>> 24« 7Z2.1 4-0.« 080 t beoeä» 0.9 Ü>chi»N>,r, I 121Z «49.» - 5.4 8 5, Schnee 0.« '> vdbnihderg» de, Dresden. WeU«r.«»»sichk s»r » April. WeftllH« winde: vorwteaend trüb: «ege», und Schneesälle. 4- 1.2 - r< - 7.« Vermisch»«». Der Zellu«g»-Llirigge. Einen sehr anichaultchen ElubltE in da» s« »tel« gestalt«-« Getriebe einer modernen Zeliung gewährt da» soeben km Rahmen der .BeUrnbitcherel" bet Dürr « Weber in Leipzig erscheinende Buch: „Wie enlsteht «ln« Zeitung? !agebuchi>läti«r eines Redakteurs". Von Dr. Han» Simon. Der Verfasser teilt hier au» einen sehr be herzigenswerten ^Zeituiigö-Knigge" mit. dein wir einig« Aphorismen entnehmen. Die Schrtftltg. Rcdatteur« sind auch nur Menichen. die sich Irrtum Vorbehalten müssen. Das vergiß nicht. ZZtungcn werden in denkbar kürzester Zeit mit der Uhr in d 2 Hand hcrgcstelli. Das sollte manche Flüchligtett er klären und — entschuldige». Halte bet NedaMonsbeiuchen den Redakteur nicht um nötig auf. denn seine Zeit ist kostbar, seine Höflichkeit abel- unerschvpslich. Vergib nicht, daß die Zeitung jedem eimas bringen soll und daß sie nicht nur deinen besonderen Wünschen und Interessen dienen kann. Bis, du mit deiner Zeitung zufrieden. ,0 sage es den anderen, bist du unzufrieden, so sage es der Redaktion. Bist du durch ein Inserat zu einem Einkauf veranlaßt worben, so sage dem betreffenden Geschäftsmann, in welcher Zeitung du das Inserat gelesen hast. Unterstütze den Inseratenteil deiner Zeitung. Wirb sür deine Zeitung, denn du stärkst damit da- Zeitungsunternchmen und hast selbst die Vorteile der g« steigerten Leistungsfähigkeit des Blatte». Laß deine Zeitung, wenn du sie nicht mehr benötigst, gelegentlich in der Eisenbahn, Straßenbahn, überhaupt dort, wo sie Leser finden kann, liegen, damit sich vielleicht neue Anhänger und Abonnenten des Blattes finden. Har der Verlag deiner Zeitung eine Druckerei, in der auch andere Druckauttrügc erledigt werden, so laste dein" Drucksachen dort Herstellen. Unterstütze deine Zeitung, wo du nur kannst, denn von den Abonnemcnisbcträgcn allein kann sie nick, existieren. ** Versteigerung im Jagdschloß Letzlinge«. Dt« Ein richlung des Jagdschlosses Setzlingen, das von Kaiser Wil Helm gern besucht wurde, steht jetzt zur Versteigerung an. Der Verkauf hat vor einigen Tagen begonnen. ** Die l l NllU. Borsig-Lokomotive. Am Freitag erfolgte die Uebergabc der II OM. Lokomotive der Firma Bvrstg an die Deutsche Reichsbahn. Die Lokomotive wurde dem Neichsvcrkehrömintster Groener durch Gchcimrat Ernst v. Borsig tm Werke zu Tegel übergeben. Die Lokomotive ist eine N e u k 0 n st r u k t i 0 n . die nicht nur sür den Betrieb im Flncblande, sondern auch sür stcignngsreiche Strecken, sowie für Eilgitterzügc bestimmt ist. Ter großen Hökbst- gcschmindtgkctt von 120 km stündlich entspricht die Dnrcki» arbeitung der ganzen Maschine, insbesondere der Trieb- wcrkteilc und der Bremse. ** Raubmörder im Peisouenzuq 2km Freitag abend nach 8 Uhr, als der vom Bahnbos Halle um N8 Uhr ab gefahrene Personcnzug der Halle-Hcttstüdter Eisenbahn die Station Cöllnlc verließ, betraten zwei junge Leute von 18 bis 22 Jahren einen Wagen 2. Klaste und gingen durch da-- erste und zweite Abteil. Im letzieren befanden sich die Krau des Fabrikanten Köhler aus Gerbstedi mit ihrem erwachse nen Sohne und die Frau des Gerbsredier Liahnhvsonorstebcrs Schulze. Im zweiten Avinl saß Frau Rittergutsbesitzer Nette aus Schwittgersdorf. Tic Männer haben nach Angabe der Frau Köhler von Frau Nette Geld verlangt. Diese sc- hilfcrufend in das Ncbenabteil geflüchtet und dort von dem jungen Kühler in Schutz genommen worden. TieR ä n l- e r schossen nun ohne weiteres aus die An wesenden und töteten Frau Nette, den jungen Köhler und Frau Schulz, während Frau Köhler in den anstoßenden! Wagen zu entkommen und den Zug durch Ziehen der Not leine zum Stehen zu bringen vermöchte. Inzwischen waren die Täter abgesprungen und in der Dunkelheit entkommen., Tic Bahngcscllschaft lgtt ans ihre Ermittlung -'-000 Mt. aus-' gesetzt. Weitere Belohnungen werden ausgeschrieben weiden. "* Furchtbare Schreckenstat eines -Vaters. Ter Metall , Präger Otto Ehrhard hat, wie aus Berlin gemeldet wird, am Sonnabend aus seiner km vierten Stockwerk gelegener» Wohnung in der Franksurter Allee seine löjührige Toch ter aus ü c nr Fenster aus die Straße ae.nor fcn. sein« Frau und den 14jährigen Sohn durch Schüsse und Hamm erschlüge umz» bringen versucht und sich selbst dann auf der Brüstung seines Balkons eine Kugel in den Kops gesagt und ist dann ans die Straße hiw-b-- gestürzt. Die Tochter und Ehrhard sind tot. Tie Frau und der Lohn sind schwer verletzt i»S Krankenhaus gebracht worden. Die Tat tsi wahrscheinlich in geistiger Umnachtung verübt worden. Ehrhard, der ein fleißiger Arbeiter war. soll an Nervenzustnnden gelitten haben. ** Der Mörder «eines Kindes. Der „-Neuen Berliner Mittagszcitung" zufolge ist bei Uelzen der Arbeiter Diet rich festgenommen morden, der vor etwa drei Wochen mit seiner sicbeniührigen Tochter aus Köthen verschwunden und diese in der Nähe von Vegesack mit einem Knüttel erschlagen hatte. Diel ich ist Witwer und dürfte im Kinde ein Hindernis für seine beabsichtigte Wicdcrverheiralung gesehen haben. « ** Ein seltsames Vorkommnis wird ans einem Torfe in der Nähe von -Ha-Ie im schweizerischen Kanton Luzern gemeldet. Tort arbeitete eine Frau in ihrem Garten und hatte ihr kleines Kind auf den Rasen gelegt, als plötzlich ein riesiger Vogel aus der Luft niedersticß und den Säug ling fortzu schleppen versuchte. Der Vater des Kindes hatte vom Fenster ans den Vorgang beobachtet, er griff sofort ein Gewehr und schoß den Vogel nieder, wobei das Kind glücklicherweise unverletzt blieb. Ein Zoologe de> Berner Universität stellte fest, daß eS sich um einen i« Europa äußerst seiten vorkommendcn Kondor handelte, dessen Flügel eine ungewöhnliche Spannweite auswiesen. ** Zusammenstoß zweier Postslugzcnge in Frankreich. U l>- d r Ortschaft Thienlcn bei Grandvilliers stieße» zwei Flugzeuge der Luftlinie London - Paris tm Nebel zusammen und stürzten brennend ab. In dem einen Flugzeug, das einer französischen Gesellschaft gehörte, befanden sich onßer dem Atthr:r rin Mechaniker »nd vier Fahrgäste. Da zweite Flugzeug, ein Engländer, war mir Zeitungen und Post von London nach Parts unterwegs. Die beiden Flu g zcugftthrer und Fahrgäste s:nd tot. S «» S O» ll DeckLutmv kure/iZe». K ^ Znckr. ^ Dn-kkoaola ev>»v»ck«lt )«ckeE eine/» KsaLLetfoak.^0 man. «ü« k-ie-K«» "' 7 iecivZeE joof^monnü^ . llv be/mniL-v stmL ckwa.cka> ü. irrim-v- /Au/ldUebeackeo. «Leenrw -sireel. lHÜLMÜMo orskKtE. KI»I,», ^ r 24.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)