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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220510020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922051002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922051002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-10
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1922
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!« »- c>) Mngl da», ma- t» den Aettnngeg -«schrieben wirb, doch noch ander- als daS gesprochene Wort im Reichstage, und wenn auch schiiehiich lede biegtcrung einmal die von der Presse tlireS Landes etngeschlagenen Fensterscheiben de» Rachbars bezahlen muh. sali» die Lache gar zu arg wird, so sonnen Pressepolemtken sich doch schon Uber eine lange Zeit erstrecken, ehe sie ansangen, gefährlich zu werden. Pqrlcr »ie»laruche Verhandlungen hochpolitischen CharatterS stndcn dagegen in ganz besonderem Mahr da» Ohr der Oefsei,luchkett und wirken ersahrnngStjcinäft, wenn sie ans einen falschen To» gestimmt sind, vier leichter schädlich und ansretzend alS Zelliingsariikel. DaS Parlament mutz sich daher in allen heiklen internationalen Kragen eine ent- pieebeno vciüchtige Zniückhattnng auserlegen, und das gilt gezenwai tig vor allein fiir die englisch-französischen Be ziehungen. die aar nicht taktvoll genug von nnserer Seit« de- handetc werden können. Am heilen wäre cS schon, der Reichstag ginge über dieses empfindliche Thema zunächst überhaupt hinweg und wartete in Ruhe den weiteren Lauf der Dinge ab. nm nicht durch vorzeitigen Jubel über das Aiiseiiianderfallen der Entente Ansähe zu zerstören, die vielleicht, was aber keineswegs schon sicher feststes»», zn nnleren Gunsten sein können. Sei» naiivnaleS Verständnis wird der NetchStag auch Sei der ST'ratnng des Rnsscnvertrages z» zeigen haben. Die deutsche Neigung, um jeden PreiS zu kritisieren nnd, wenn eS mic der Kritik im groben nicht geht, in kleinliche Nörgelei zu Versalien, mühte hier einmal gründlich unter drückt werden. ES mag ja manche Parlamentarier in allen zehn Fingern kribbeln, allerlei Nebeiisragcn zu erörtern, wie beilpielSirene, ob nicht vielleicht in einer fernen Zu kunft die Nachicite des Vertrages seine Vorteile übcrwtegen werden, ob der Zeitpunkt der Veröffentlichung richtig ge- wühlt war, ob wir den Nüssen „auf den Leim gegangen" sind, ob wir im Falle des Verzichts ans den Vertrag möglicher- weile bet den europäischen Wiederanfbauverbcindlungcn besser gefahren waren. Alle derartigen Abschweifungen sollten aber d e redet» u^cn Abgeordneten in diesem Kalle dem Gehege ihrer Zahne lieber nicht entlassen, sondern sie hübsch für üch bebauen im nationalen Interesse. Man »mb unbedingt der „Köln. Zig." recht geben, wenn sie erklärt, selbst wenn unseren Unterhändlern in Genna lehten Endes der Eriolg nicht bebhieden sein sollte, so habe niemand das Recht, einen Stein ans sie zn werfen: sie hätten aeian, was nach ineiischlichem Ermessen richtig war, und sie hätten den Beifall der Heimat gefunden, weil eine deutsche Regierung endlich einmnl wieder eine Tat getan habe. Da mub denn ans, von seiten des Reichstags nacionale Disziplin betätigt «nd iedc den Cuidrnck des dcntschcn Erfolge« nach autzen hin abschwüchende Kritik unterdrückt werden. Was Europa von Genua zu gewärtigen hat. wird sich spätestens daun -tieranostelien, wenn die Entscheidung dar über gefallen ist. wie weit England den Franzosen bei den nach dem B Mai zn ergreifenden Mabnahmen freie Hand !äbi. Ter AnSgang dieser neuen SanktionSfrage wird die gesamte ntternaiionale Lage biitzlichtartig erhellen, die Kräfteverteilung aus dem Kontinent klar enthüllen »nd der deutschen auswärtigen Politik In scharfen Umrissen die Wege zeigen, die sie künftig wandeln muh. wenn sie daS deutsche Iniercne zieibewnbl verfechten will. Daß dabct mit der bisherigen ErsüllungSpolitik reiner Ttich gemacht »nd an deren Stell? die Forderung der Revision des Versailler Ver trages niit allein Nachdruck vertreten werden wirb, steht schon hente völlig seit. Zu diesem Zwecke ivird die Reichs reg'ernng die Energie, die iie in Genna bet dein Abschlnb des NnisenvertrageS bekundet hat, auch Fravkicich gegen über zu belangen haben. Leider liegen aber schon »nieder Meldungen vor. aus denen ein Rücksall der Regierung in die alte demütige Beflissenheit gegenüber den französischen Forderungen gefolgert werden mnb. Die ZwangSanleihe soll danach mir rasender Hab dnrchgepeitscht werden, nm bis znm B. Ma! erledigt zu lein, «nd anherdem will man eine Erhöhung ddr Zirclersteuer nnd der llmsatzstener dnrch- pre'seu. Wenn die Regierung wirklich solche Pläne hegen soll«", >o erwächst dein Reichstage die nationale Pflicht, dabet nicht mlcznmachen. sondern entschlossen die deutsche Würde zn wahren, indem er aus der gründlichen Durchberatung der Z'vnnaSanseihe beharrt und jede weitere Stencr- erhekiuna, die einen Schrei dcS Zorne? nnd der Empörung in deu schon weit über Gebühr belasteten deutschen Vcr- brg'icher'reiscn Hervorrufen würde, bedingungslos ablehnt. Dr. Melchior über die Stabilisierung der Mark. London, 0. Mai. Im ersten Alederausbansonderhest de? „Rtanchcsier <üuardian" verössenüicht der Hamburger Bnttier Tr. Melchior einen Aussatz über die ..Siabtli-- sierung der Riart und die praktischen Methoden ihrer Durchführung". Er weist darauf htn, vah von einer Stabilisierung der Mark überhaupt erst die Rede sein könn-'. sobald die Verp'iichtungen Deutsch'.««-? 'aus dem FeiedenSvertrag mit der Ltenerkrast und der Zahlungs bilanz Deutschlands in Einklang gebracht sind. Seien diese Voraussetzungen ersüllr, so könnte ein grobes inter na t i o » a l e s K o n ! o r t i u m die Stabilisierung der Mark in Angriff nehmen. Dieses Konsortium mühte ans den führenden Banken nnd Bankiers aller finanziellen Haupt!änder. insbesondere Englands und der Vereinigten S aalen. bestehen. Das Exekutivkomitee des Konsortiums möble über eine» Dispositionsfonds in hochstehenden Valuten verfügen, um mit Hilse dieser Devisen den Mark- kurs beim Einsetzen von Baille- oder Haussetendenz fest- znhalten. Schwierig sei natürlich die Krage deS Kurses, zu dem die Stabilisierung stattjinden werbe. Melchior er- klärte, da» man diesen Kurs im voraus gar nicht festschen könne, weil eS noch vollkommen unsicher sei, wie der Ver such der Stabilisierung auf die grohen im Auslande schwimmenden Papiermarköecröge und ihre Besitzer wirken werde. Eine im groben Umsange durchgesührte Abstohnng dieser Veständc würde alle Bemühungen zur Stabilisierung vereüc!n. Zn empseblen wäre, dag man zu einen» mähigen Kurse der Mark, d. h. zu einein verbällntSmühig hohen der fremden Valuten stabilisieren sollte. Frankreichs Anlwsrl aus die amerikanische Schuidmohnung. Paris, 8. Mai. „Ehlcago Tribüne" teilt mit, daß nach Erklärungen des französischen FinanztirtnistcrS Frankreich auf die amerikanische Note über dir französischen Schulden gegenüber Amerika erst nach der Konferenz von Genua antworten werde. Arantreich sei nicht in der Lage, dieses Jahr schon Zinsen zu bezahlen. Seine „Zahlungs fähigkeit werde von der Lösung der Repa rationsfrage und der russischen Schuld abhängen. Frankreich werde verlangen, bah die Bezahlung der Zinsen noch für einige Jahre ousgesctzt werde. Paris, S. Mai. In einem aus Washington datierten Artikel der „Chicago Tribüne" wird über die i-orauSsicht- liche Tätigkeit dcS bekannten FnndierungSaüsichnsseS für die Kriegsschulden der Alliierten an Amerika gesagt, der AnSschuh werde die Zahlungsfähigkeit teder Nation zn bestimmen versuchen »nd »ich bet der Regelung der Frage von dem Ergebnis der Untersuchung leiten lassen. Er wird sich bemühen, den Stand der Finanzen jeder Art, die Verpflichtungen der Mächte auherhalb der Bereinigten Staaien. die Steuern und die Möglichkeit stärkerer Be steuerung festzustcllen. Ferner wird er Erhebungen an- stellcn Uber die Verwendung der derzeitigen Einnahmen, Uber die Möglichkeit einer Verbesserung, gegebenenfalls mich Verschlechterung der Verhältnisse in dem betressrnbrn Lande. Der «nSschuh erkennt nach oem Blatte »oll an, bah die Tckulbnernationrn heut« nicht in der Lage sind, Kapital und Zinsen »«zahlen. Deine Absicht sei, di« verschiedenartigen bestehenden Organisatto- nen durch einheitliche Schuldverschreibungen zü trskyen, die die Schuldnernattonen der Regierung der Bereinigten Staate» übergebe» solle», lW. T. B.j ReichsemShnmßmiMer Sehr Br die vetteldeamlage. Die Eiat-nal»«- im S<u»Plaus chuh. rattmeldunftnafre-verliiierEchrlstleiliinft.! tDradtmrlbunepasrerverltaerGchrlstlettnnß.» BerK». t». Mat. F« Ha uptauSfchuhbe» Reichs, «gas ivnid« di« allgemeine Beratung über den »tat d«< llteichSmtnisterlunr» sitr Ernährung und Landwirtschaft fort gesetzt. Abg. Ochtel« begründet« einen Anlra« seine» Parte», der an-sprich», bah In diesem Grnkeiahr ein« Getreide- u « lag« staatlicher Art unmöglich sei. Rekchtznrtniste» Kehr: Die dolksernährnng müsse unter allen Umständen sestwer« «erden. Im allgemein«» müsse die Sicherstellung int Umfange der vorjährigen Erfassung ankrechkerhalten »»erden, denn der Brvtprei« müsse ln an» gemessener Weise erträglich gestaltet werden. Er habe sich nach reiflicher Ucberlegung und im Hinblick aus die anherörbeutlich grab« Rot breiter «allen bis in den Mittelstand hirlanf dieser Ansicht zugcneigt. Sein Vorgänger im Ernährungömlnisterlum habe nicht, wie be hauptet worden, die vorjSlirlae Umlage als die letzte be zeichnet, vielmehr habe Dr. Hermes ausdrücklich den Bor« vehalr gemacht, das, keine schwer«»egenden neuen Umstände im deutschen Wirtschaftsleben austreten dürslen. wenn die Umlage die letzte fein sollte. Leider feien diese neuen ge wichtigen Momente eingetreten. Eine Teuerung habe ein- gesetzt, von der sich wohl niemand in jener Zeit eine rechte Vorstellung gemacht bade. Der Minister erklärte, dah er das ernste Bestreben habe, mit der Landwirtschaft als Haiiplbetriltate t» dieser Sache aus schiedlich-sricdlichem Wege die ganz« Frage zn klären. In diesem Sinne habe er bereits Verhandlungen mit den einzelnen WlrtschastS- gruppen cingeltiter. In seinen melieren AnSfllhrnngen wandte sich Minister Fehr gegen eine Zwangswirtschaft der Kartoffeln, sowie gegen Vornahme einer Umlage. Die Sicherung der Ver sorgung müsse ans dem Wege der dicfernngsverträae er- reicht werden. — Abg. Dr. Hopp iT. Vp.l erklärte zur Frage einer Kariofscilimlagr. Richtpreise nie Einheitspreise seien zu veriversen. Erstere hätten den Schleichhandel zur Folge, letztere trügen den verschiedenartigen Produktionskosten keine Rechnung. Da- System der AngemessenheitSprelse sei aus-,»bauen, denn die Landwirtschaft nabe selbst ein Inter esse daran, konsolidierte Verhältnisse herbetznfiihren. Nur die freie Wirtschaft garantiere eine Mehrcrzeuguiig. In der Anssvrache über die Zuikerbewirtschastung erklärte Aba. Scmmlcr <D.-R >. das, die Landwirte den Zucker abgeliefert und ihren Preis erhalten hätten, der gar nichts mit den fetzigen hohen Preisen zn tu» habe. Die Landwirtschaft verurteile die aus dem Gebiete deS Zncler- handclS herrschenden Zustände, ebenso die Deutschnalioilalc Partei. Redner fragte, ob Zucker etwa von der Rrglerung zur Devisenbeschaffung In das Ausland gegangen sei oder ob vielleicht tür zuckerhaltige Fabrikate Auösuhrgenchmi- Die Neuordnung der Deamlenbeso!dung. Berlin, v. Mat. Der RcichSrat nahm heute den Cr- aänziingSetat mit der Neuordnung der Beamten- bcsoldung an. Die Vorlage bestimmt rückwiricnd, ba^ vom 1. big Sü. April der TcueritngSzuschlaa zu de» Bezügen der ReicliSbeamtcn UO Prozent von Grundgehalt, Dicucn und Srtszuschlägen besteht, soweit d eie Bezüge de» Betrag von insgesamt IlillM Mt. nicht übcrstciacn. im übrigen SO Prozent und dazu noch 8l> Prozent zu den Kindkr- zuschlägen. Vom 1. Mai d. I. ab beträgt der Zuschlag zu Grundgehalt, Diäten und SrtSzuschlag, soweit die Bezüge den Betrag von Mk. nicht überschreiten, 120 Prozent, lm übrigen 6ö Prozent. Insgesamt wird der Etat nm l 8 Milliarden mehr belastet, wovon 7d<» Milliar den am' das RcichSverkehrSministcrlirm, Milliarden auf das NeilhSpvstmi»islerinin und 8 Milliarden auf die allge meine Finanzverivaltuna entfallen. Auherlialb der Tages ordnung brachte der sächsische Gesandte, Ministerialdirektor v. Sichardt. Klagen von NnliegehaltSempsängern nnd Witwen darüber zur Sprache, dast die Erhöhungen der Be züge. die ihnen entsprechend der Erhöhung der Beamlen- besoldung gesetzlich znstehen, znm Teil noch gar nicht an-gezahlt seien. SS handle sich hierbei in. b.sondere um pensionierte Sss-ziere und um OfsizierS« Witwen. Rcgierl-ngSiettia wurde erklärt. eS s.i Sorge getragen, dast die bei Zinszahlung von Erhöhungen bestehen den Schwierigkeiten beseitigt würden durch Einrichtung eines sog. Scheckverkehrs, der cs ermögliche, einen groben Teil der höheren Bezüge im voraus zü zahlen. Der 8 Mark-Brief freie Erfindung. iT-raht Meldung unsrer Brrtliier Lchristlritung.» Berlin, 0. Mai. Bon zuständiger Stelle wird uns er klärt, daß die Nachricht, infolge der neuen Postbeamten- gehgltserhölmnacn solle der Portosatz für den einzelnen Brief ans 8 Mk. erhöht werden, frei erfunden sei. Der neue Gebiihrcnlaris werde so In Kraft treten, wie er im Ein vernehmen mit dein Beirat festgesetzt worden ist. Angerichts der neuen Answendnngen sitr die Beamtcn- besoldnngen werden berctlS am I. Juli sowohl bei der Neichscisenbahn wie bei der NclchSpvst neue Tariferhöhnn. gen erfolgen. Tie Reichsbahn will Gitter- und Personen- tarlst erhöhen, bei der Reichspost beginnen demnächst ncne Verhandlungen über die Tariferhöhungen. Bei der EtatS- beratnng wird der Reichstag eine sofortige Vermal- tungsreform für die Berkel» rSrelsortS ver langen, nm die Tarife nicht um ISO Prozent, wie verlangt wird, erhöhen zu müssen. Wie hierzu ergänzend vom V. T. V. mitgcteilt wird, wurde in der jetzt dem Re.chSrate zrigegangenen Vorlage über dir Aenderung der Post». Telegraphen- und Fern sprechgebühren vom l. Juli und t. Oktober aus die Mehr kosten anS Anlast der noch bevorstehenden Gehalts- krhöhnngen keinerlei Rücksicht genommen. SS muß abgewartet werben, w e die Erhöhung der Eiscnbahn- gtttcrtarüe aus die Gebührengestaltung der Post einwirken wird. Da» Deamlenrittegefeh. iDraMmklönna unsrer Berliner Eärrlsikettnns» Berlin, 0. Mat. Der BcamtcnanSschust des Reichstags «ahm heute den Paragraphen 28 des Beamtenrätegesetzcs in folgender Form an: Tie VerivaltnirgSstellen leiten alle Ent würfe von Verordnungen, Erlassen undVer- sügungen, die die allgemeinen persönlichen Dicnsrver- hältnisse der Beamten berühren, den Beamten raten rechtzctttg zu. Bet der Dienststelle eingehende Verfügun gen, deren Kenntnis für die Beamtenräie zur Erledigung ihrer Ausgaben notwendig ist. sind dem Vorsitzenden zur Kenntnisnahme mttzutetlrn. Ferner ist den Beamtenrätcu ans Wunsch, soweit cS zur Erledigung ihrer Ausgabe noE wendig ist, Einsicht in die vorhandenen Gesetze, Anordnun gen nnd Verfügungen »nd mit Zustimmung beteiligter Be amten in deren Personalakten zn gestatten und mündliche AnSknnft zu erteilen. Das Programm -er christlichen Gewerkschasisllilernalionake. Berlin, N. Mat. Der Internationale Bund der christ lichen Gewerkschaften veröffentlicht einen Programmcnt- murf seines Vorstandes, der über die geistige Einstellung und die praktischen Gegenwartsforderungen der christlichen GewtrttchafiStmtrnatioNalb Anstunft gibt. In seinem allgemeinen Schreiben lehnt der Entwurf ebenso den un- rtNLeschrünkten Individualismus der liberalen vkonomt- schen Schult wie die Verkllmmerunsi der Persönlichkeit durch Ven Sozialismus und den Kommunismus nb. Er kiertvibst dt» KlassettkämR ai» dem Grünvjätz der Gerechtigkeit und der christlichen Liebe widersprechend. Das »«Etische Zusammenwirken von Kapital und gung erteilt würde. Unbedingt müsse von letten der Ne gierung bet etwaiger Einfuhr vvu Zucker dafür ges»rat werden, dab «ine Kontrolle Vorhände» sei. lllegiernnsit» settig wurde erklärt, bah. eine Zuckerlteferunsi a« dt« »nt« nt« «tcht e rfvlgt sei. Auch im freie» Ver kehr set Zucker nicht audgeführt worden, vd eine Einfuhr »on Zuck«, ingelgfien werben könne, Hilde den Gegenstand nach schwellender Erörterungen. All«. Dr. Zapf lD. vv i wandt, sich lebhaft gegen ein« etwaig«. Nlederelnsührung der Zwangs- Wirtschaft für den Zucker und erklärte, da» einzige Mittel, bi« Zuckerwirtschgit wieder gesund zu machen, lieg« in der Hellnng »er Produktion, in der Stabilisierung der Währung, in der Anglclchnng an den Weltmarkt und t> der Herbeiführung ded Zustandes, in dem da» Angebot dte Nachfrage iibcrwlcgt. In der Abstimmung wurde ein, Lnt- schliehung Hcvv sD. Vv i angenommen, worin dem Rclchsminlsterinin für Ernährung und Lanbwtrtschast empsahlen wird, bei der Besetzung der leitenden Stelle« de» Ministeriums in stärkerem Mabe als bisher dem Prinzip der fachlich-techni sch en Vorbildung Rechnung zu tragen. Angenommen wurde weiter «in Antrag de» ZentruinS. der besagt, dnk eine Getreldeumlage in der bisherigen Form nicht «Lgllch sei. Sie hindere die nvtivcndiae Vermehrung der tandwtrtz- schgstllchcn Erzeugnisse nnd gefährde dadurch die dauernda Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung. Weitest wurde angenommen eine Entschlirstung des Zentrums, bah die Reichsrcgicrung durch den Reichstag ein Gesetz bft« schlickten lassen solle, wonach in Zukunft Verkäufe vo« Grund und Boden an Ausländer von ein Viertel Hektar Grübe an und nicht erst von fünf Hektar, wie SiSher, det Genehmigung der Regierung bedürfen. Zur Frage der Kartosselbewirtschastnng »ahm der Hanptausschnh eine Resolution deS Zentrums an. die die Neichsrcgiernng ersticht, den Abschlus, von Privat- liescrungsvertrügen in Kartoffeln zwischen Erzeuger und Verbraucher in grosizitgigcr und umfassender Weif« z» ver- aiilasse» und zu vermitteln. Angenommen wurde dann noch rin Antrag deS Abg. Sk »> mler iD.-N.j, worin die Regte- rung ersucht wird, Erhebungen dariibrr anzustellen, ob die Gerüchte aus Tatsache» beruhen, nach denen Zuckerverkäuse tnS Ausland zur Beschaffung von Devisen getätigt worden sind, sowie scstzustellcn, ob seitens der Privatnnternehmtr Zucker vom freien Verkehr ziirückgehalten worden Ist. Falls diese Gerüchte sich alS znirrsfend erweisen sollten, solle sla Regierung inlt den schärssten Mitteln hiergegen einschreite»», Solllc» die Gerüchte sich aber alS unrichtig erweisen olle» nicht allein die Erscheinungen ans dem Znckermarkt ea» klären, so soll die Regierung Erhebungen darüber anstelle«^ in welcher Weise die für die VvlkScrnährnng an sich hilft, reichende Znckercritte eigentlich verivendet morden ist. Arbeit soll in paritätischen Arbeitsgemeinschaften ti» folgen, denen öffentlich-rechtliche Gesetzgebung-- und Eut- schetdiingSbesugnisse zn verleihe» sind. Diese Arfteits- gemeinschaficn svllen io auogebant werden, dast sie nicht nur an der Feststellung der Arbeitsbedingungen, sonder« auch an der allgemeine» Leitung der Produktion mit- mlrlen. In der ArbeitSzcltsragc wird prinzipiell der Achtstundentag verlangt. In der kohnsrag« wird ein das E r i st e n z m i n i ui n m sichernder Mindcftlohn verlangt. Für die christliche GeiverkschcistSbewegung selbst wird voller und direkter Einsluh in der Internationale» Organisation der Arbeit und angemessene Vertretunä ln den internationalen Arbcitokonscrcnzcn wie im Beirttzitl- tungSrat des internationalen Arbeitsamtes gefordert. Fok!-nuer -es S!relklerrors im Nuhrgebiei. Essen, 0. Mai. Vom AuSstand der Ber^arbelker ,k» Dorttuuiidcr Bezirk werden neue Terrorakte der Streikenden berichtet. Aus der Zeche Grillo erbrachen radqn- lustige Elemente die Türen zum Waschranm, sieten über die dort befindlichen Arbeitswilligen her und mth- handelten sie schwer. Dabcl haben sich insbesondere Mitglieder des Betriebsrates hervorgetan. Ebenso ist es bei der Zcckx Hermann zu Ausschreitungen ge kommen. In der Ausdehnung dcS AusstandcS ist keine wesentliche Aendcrung cingelrclen. Berlin, 0. Mai. Zur Lage im Nnhrrevicr erfahren ivtt: Aus einigen Zechen dcS ZcntrcilrcvlerS zwischen Dortmund und Geilenkirchen sind etwa 20000 Arbeiter airsstän- din. Ter Grund ist darin zu schen, dah die Zeche In Dorst feld den Vorsitzenden ihres Betriebsrates entlieh, well er einen Anschlag am Brett d S Betriebes an die Belegschaft richtete, in dem er sie aufsordcrte, den l. Mai zu feiern, und weil er t n Ncvierstcigcr, ci!S dieser ihn aussorderte. de» Anschlag als nnznlässig zu entkernen, tätlich beleidigte. Die Belegschaft trat darauf in den Streik, dem sich die Belksi- srhasten anderer Zechen anschlossen. Am 10. MaT sollen E i n i g ii n g S v e r l> a n d l u n g c n zwischen den Bcleg- scl,asten und dem Zechenverbande unter Leitung von Ver tretern de- ReichSministcrlums »nd unter Mitwirkung des Neichskominlssars gefilhrt werden. Die ArbeilszeÜ in den Sieinkoklenbergwerkett. Berlin, i>. Mai. Dem Reichstag ist ein Gesetzent wurf über die Arbeitszeit in den Stein kohlenbergwerken zngcgangcn. Danach soll als regelmähiae Arbeitszeit eine Schichtzett von 7 SlUNdett gelten. Bestehen für einen Betrieb besonder» ungünstige wirtschaftiiche Verhältnisse, Io kann der NeichsakbeitiV> minister auf Antrag rlneS beteiligten Arbeitgeber- oder Arbcitnehmer-VerbandcS und nach Anhörung der v«^ teiliglcn Verbände eine Schichtzcit btS zu 7!t Stunde« als ccgelmtistigc tägliche Arbeitszeit scstsctzcn. Durch all gemein verbindlichen Tarifvertrag kann dte Dienstzeit» ab weichend von diesen Vorschriften, geregelt werdem Das Bandllenuntvesen in Oberschlesien. Kattoivitz. 8. Mai. In die Wohnung deS Kaufmanns Hecht in Kochloiritz. der bereits vor einigen Tagen von be- wasfneten Banditen hcimgcsucht worden'Riar, orangen er neut einige bewaffnete Männer und zwange« lhn und seine Faniiiienangchvrigcii unter TodeSandroünng zur Herausgabe eines grollen Postens Wäsche und Kleidungs stücke. sowie von 18800 Mk. Bargeld. Nachdem die Näuver die Ehefrau Hecht mitzhandelt hatten, verschwanden sie irü- erkannt. «A. T. B.» Das Slückwerk -es Veuilch.pvlntfchea vter- schlrNenverlrags. Berlin, v. Mai. Im HauptauSschust deS prensiischc« Landtaas machte Staatskommlsiar Göppert Mltteiluiig »on den wesentlichsten Bestimmimacn des mit Polen äüf Grund der Genfer Entschttdnng actrosscnen obetfchlllfi- schei« Abkommens, daS in etwa iS Tagen »ntörzeichnet werden »olle. Präsident Ealvnder habe entschieden Mille« zur Ob ektivttät gezeigt. Das Abkommen lei nicht bloß wirtschastlichcr Art. eS rcae'e anä, andere Fragen, bleibe aber Stückwerk und müsse durch wc tere Abkommen ergänzt werben. Auch bleibe für den Hanvtvertrgg mit Polen ein weiter Spielraum Wünschenswert sei eS. wenn btt Deutschen in Polwlsch-Oberschlelicn die polnische Staats- annrh0r>akcit erwerben nnd den Minderheitenschutz tn An- sprnch nehmen. Nur so könnten sie den Ihnen zukoNtmenftta Etnflnh tn Polen erringt«. IW. T. B.i Oberschlstslri» wünlchl Steuerprlottegie«^ Nach Eingaben atz ben Reichstag wünscht matt ist Ddtv. schlesien allgemeine Steuererleichterungen für 1S21/A ll»b Freistellung vom ReichSnotopser.
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