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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.01.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050111020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905011102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905011102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-11
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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wilov, - ror- «tät. nsu »»-mal; c/t0ü0 c l» uixl >tckt>>' nn l>!» . >4. it.-boc: > rßt. bl! ttck nun io»i»n vllwiL ^tuboi: o>lo) tsn^t. »; iüOtttG K.n> ü», nckrvicc. wit. ltg-ilu-, I.) losreil >i^ >>>>/> p.n- l itnnl. . ncstsuu-c >!.->.,UN . riilas i-t <lot >ß!i»^n», eluni'-st. IllleanN. zr Lu, »tlioüon- nn» u»>> Knbn »on akicnt i»l. il^cimn». l»r»0-I»-r.. sliro bn, n<1«c Oc.ct! > tt >«»,.-. Dieser Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits ol» Abend-Ausgabe verugrgelMr: «iertelitlhrlt»t«r »r'»»„ d,I ttiolt» cwelmaüacr ciuliaauaa duick uiilere Bolen «»»'»»« und «or»>u«. a„ Loim- und Mvnlaaeii nur einmal» »Mt »oPi. durch auSwärliaeSoin- miilloiiäie » Mt de« 2 Ml »0 Dü !Nei emmaliaer Zulielluiia durch die Poll »Ml cohueBelletlaeldu in, Aus land mit «niivrechendem ckutchlaae. N «»druck aller Artikel u. Onainal- Witteilunze» mir mit deutlicher Quel ienanaadei..Tr»sd Nachr") «ulM». Siachträ-Iiche bonorar. an'vrüche bleiben uiibrriichichtiat: «nverlaiiole Dtanuitnvte werden nicht aiilbewadit. ^»learamm-Adrelle: N»ch»ich»en Lr»»de«. KegvrrnSel L88G Uevlaa von Kiepscl, K Relchardl. M^esgcn-Lmii. Aiuwtnne von '.'Inküiid.^nuLkn bis nuchmiticiiX- o Uli, Louii und geuNauS >i»i Maicemiraiie n von H dc- l.i IUir L,e livaliiaeGrund- «ile na « L>ll»ki>> W D>a. An- kdudiuuuaeu a»i der PnvaVeii,- gelte ND>a. die LivaiiiaeAeiicÜU>1-rl iiiie ov P»u. als Eiiiaoiuudt 3eUe du D'a Ai, ilmnmcru nach Sonu- Uiid Aeiertageu I »vuliiue Grundiert« sc, Dia. aul Piivallcite es LI»., ritidinge /leile au, Tcitieite und als tLuiaciaudi so Pta. AurwaruacLut- trauc nur aiUie» Dorauode»avlu»a. Bclcobtauer werden mit tS Plii- lmechnei. Aernlvrechanichlub! «Mt I Nr. U und »tr. L0SL Nk. II. N'E Dradtberich... ^'"^cht-m Koylcmvn^ ^^^^-eew. Ge.ich.sveeha..dtu..geu. Böhmisches ^ MjttWvch. II. JNNNNr liUIS. '6-^Sc/«VN7/sts- Ncncste Tralitmeldimucn vom 10. Januar. Ans Detttsa,-2iid»vestnftika. Berlin. Nach einer Meldung dcS Generals o. Trotha hatte .Hauptmann v. Siedler, der mit der Marinc- konipagnie Brockdorss, der 6. Compagnie des^eldregiments Nr. 1 unter Hauvtuiann v. Wangenvcim und der .valbbatieric WiNler- jcldt sich seit Anfang Tezemver auf dem Marsche von N 'ter- berg über Lmike nach Lmarurn bc'and. »ntcrivegs eine Nteihe nun Patrouillengesechien, lvobei 2t Herero sielen und mehrere tÄelvehre erbeutet ivurden. Oberleutnant Gras Echweinih, mit M Artillerie-Eriatzuiannschasten auf dem Marsche von Harivib über Waterberg »ach Otiimbingwe, trat die Abteilung Siedler am 16. Dezember in der Gegend der Omaiakiberge, 60 dtilometer nordöstlich von Lmarurn. <.chivein>h hatte am 24., 2S.. 29, soivie am 31. Dczcniber Gefechte mit Hererobandcn. Am 4. Januar überfiel er drei Werften bei Otitna, halbwegs zwischen Walcr- berg und Omaruru, wobei 61 Herero fielen und 5 gefangen ge nommen, sowie zahlreiche Gewehre erbeutet wurden. Infolge dieser Streifige stellten sich in Omaniru zahlreiche Herero und gaben freiwillig ihre Gewehre ah. -.ha, 29. Dezember erreichte die Abteilung Fiedler Omaruru. Am 6. Januar s rillen Herero einen Biehpoften in Okakango, dicht bei Okah.andia, an und trieben 184 Ochsen ab. Patronille Oberleutnant Lirahler ve» folgte die Näuoer und nahm ihnen 15 Kilonieter nördlich um, Otiosasu 163 Ochsen wieder ab Ein Herero ist gefallen, zwei ivurden verwundet, ein Gewehr, drei Pferde und Munition wuroe erbeutet. Am 7. zeigten sich von neuem Herero bei Lkakango, wo sie durch die ouf 25 BLann verstärkte Lcbuhtvachc vertrieben wurden. Bcrgarbeiterbeweaiing. Köln. Die „Köln. Ztg." erfährt ans Dortmund von gestern: Die Harpen er B e r g w e r ksg e s e l l s ch a s t hat an die Ausständigen die Aufforderung erlagen, sosort die Arbeit wieder aufzunehmen, widrigenfalls werden die Arbeiter sofort entlasten, wenn sie drei Echichtcn willkürlich feiern; ferner, wer ohne Vertrags mähige Kündigung die Arbeit ver läßt, hat Schadenersatz für sechs Arbeitstage nach der Höh« des Arbeitsverdienstes zu zahlen. . Dort mund. Laut „Dortm. Morgcnpost" sind die Arbeiter il» sämtlichen im Hörder Kreise gelegenen Zechen ausständig , insbesondere ans „Freier Vogel und Unverhofft", der einzigen Nichtsyndikatszeche, auch aus „Schürbank" in Schüren, „Schles wig", dem Hörder Verein gehörig, und „Felicitas" in throne. Ob er ha usen. Die am Freilag vergangener Woche ge wählte Kommission der Belegschaft der Zeche „Neumühlen" unter breitete, der „N. Oberhaut. Ztg." zufolge, beute früh vor der Einfahrt der Frühschicht dem Betriebssichrer die beiressenden Forderungen. Diese wurden abgelchnt, woraus die Frnbschicht die Einfahrt verweigerte und ruhig anseinanderging. linic ist bis nahe an Port Arthur ansgebessert, fodaß bald wie- der Züge verkehren werden. Telephon und Telegraph sind wie der 'hergcsiellt. Japanische Ingenieure besichtigten die Zerstö rungen in den Forts. ^ London. Die „Morningpost" erfährt ans schanghai von gestern: Die ch i n e f i s ch e R c g i e r u n g ist bemüht, die m Schanghai internierten Russen wirklich zu kontrollieren. Bei Schanghai liegen gegenwärtig vier chinesische Kreuzer. führen mü'se. Die. dissidenti ich-radikalen Blätter sagen, die Äon- »ei üurchaus kein Akt periöiilict>cr FcuiWelia- uur das Ministerium solle dadurch getrauen P e terSbu r g.» Für die neue . nIeihe ist ein starkes Interesse vorhanden. Trotz der Feiertage sind bei den hiesigen Subskriptionsstellen große Anmeldungen ans KapilaMenkrciscn eingcgangen. Ans der Provinz, wo die Em'.siioiisbcLniannyen erst vor kurzem nach Veröifentlichima des kaiserlichen Ukas be kannt gegeben sind, werden gleichfalls grobe 'Anmeldungen an- gckiind'gt. didalur Toumers keit gegen Briison werden. London. Dem „Daiin Ehronicle" wird ans Waiinngzon vom 9. d. M. geinedet: In der >>oineren,' des Präsidenten Nooseoclt mit den Parteiiuhrerii beider Häiver ani Sounaoeiid griff der Sprecher des Revrcventcintciihciiiies die Flotten« Vorlage an. die wei: über die Bedürfnisse des Landes hinauü- Ann, russisck,-jnv«>niscs,k» Krieg Berlin. lPriv.-Tel.f Der Kaiser hat dem General Stössel und dem General Baron Nogi in Anerkennung der von ihnen und ihren Truppen bei der Belagerung von Porr Arthur bewiesenen heroischen Tapferkeit den Orden pour Io Marita verliehen, und den Kaiser von Rußland, sowie den Kaiser von Japan telegraphisch um ihre Zustimmung zu der Auszeich nung gebeten. London. Dem „Reuterschen Bureau" wird ans den: -Hauptquartier des Generals Nogi vom 6. ds. gemeldet: In ausgedehnten Zügen gelangten die Trümmer der Besatzung non Port Arthur, 5000 Mann, aus dem Lager an der Taubenbucht am Balmhof von Tsohanlingtschu an und wurden mit der Bahn nach Dalii» weiter befördert, von wo aus sie aus Transportdompsern unmittelbar nach Japan weitcrgchen. Die j p,> Gefangcnenzügc boten einen -ergreifenden Anblick dar. Zuerst langten in vier Wagen die Offiziere des Stabes an; die Linü'v- oisiziere passierten an der Seite ihrer Soldaten. Tie Soldaten erschienen in guter Gesundheit s?i. zeigten aber Spuren der erduldeten Strapazen. Die japanischen Soldaten boten Eier, Nahrungsmittel und Zigarren den Russen an. Die Eisenbahn- Berlin. sPiio.-Tel.) Im Seniorenkonvent des R eichstags teilt- Präsident Graf Ballcstrem mit. daß ihn der Reichskaiiz'er zu der Erklärung ermächtigt habe, cs sei Aus- licht vorhanden, den österreichisch-ungarischen Handelsvertrag bis Ende dieser Woche ^zustande zu bringen. Darnach würde für die Drucklegung ein Zeitraum von acht Tagen nötig 'ein. «odast also der Vertrag in etwa 14 Tagen vor den Reichstag kommen könne. Zu gleicher Zeit würden möglichst alle Verhandlungen mit TcirisvertragSstacitev abgeschlvs- fen werden, da hierdurch die Beziehungen zu den Meist- begülistigniigsstaaten glatter .zu regeln icien. Der Präsident schlägt vor, da der Etat des Neichsamts des Innern nicht aus die Tagesordnung kommen könne, .solange Graf Posadowsky ! durch die Ncrtragsvcrhaiidlungen feslgchcmcn werde, die Be- , ra.imgen folgender Erals vorweg zu nehmen: Reichstag, Reichs- juftizamt, Reichsichatznmt, Reichseiscnbahnamt, Reichs-Ober- rechiiunashos, Postvcrwaltung. Von den rückständigen Jnter- vellaüoncn müsse die des Zentrums, betr, den Arbcsiisvcrtrag, des Graien Posadowsky ivcqen vertagt werden. Die Inter pellation der Freisinnigen Bolkspartei über die Schissahrts- abgnben werde Minister v. Budde beantworten, der erkrankt sei und deshalb um acht Tage Aufschub bitte. Tie Vorschläge des Präsidenten werden angenommen. Berlin. lPrio.-Tcl.f Der Reichstag und das preußische Abgeordnetenhaus nahmen heute ihre Beratungen wieder ans. — Der Reichstag sctzrc die Beratung der zum lausenden Etat gestellten Resolutionen fort. — Im Abgeordneten- ba Ilse legte Finauzminister v. Rhcinbaben den neuen Etat vor, Das von ihm erstattete Finanzexposö ergab ein erfreuliches Bild. Für 1901 wird ein lleberschuß von 40 Millionen erwartet, wo von aber noch 10 Millionen durch Einziehung gestundeter Matrikuieibeitrage in Wegfall kommen können. Z e i tz. Gep.ern abend sind die Schwelerei und das Kessel haus dcS Braiinkobtenwerkes Groitzschcn gänzlich nieder- gebrannt. München. Heute früh ging ein starkes Gewitter mit Sch nee sturm nieder. Der Blitz schlug in das städtische Eleltri.'ilälswcrk ein und verursachte dort eine teilweise Störung. Kommerzienräte Wellensiek und Scbalk L p e y c w D verteilten ans Anlaß ibrcr Ernennung zu Kommerzicn rätcu SO 000 Mk. an ihre Arbeiter und stisieten die gleiche Summe für den Arbeiisr-Untcrstütziingssonds. Emde n. Die Besatzungen der während des letzten Stur mes iu Emden gestrandeten hollänpistheii Tjalken .Maria" und „Navigation" sind, im ganzen 15 Personen, am Sonnabend abend 10 Uhr vom Dampfer „Borkum" in Telizpl gelandet worden, Pari S. Tic Absicht D o » u> e r s, seine Kandidatur für die Kcimmerpräsideiitsckgist arsizustellen, hat in parlamciitarisaien Kreisen lcbbaste Uebcrraschunz hcrvorgeruscii. Es heißt, daß Ministerpräsident Comb es, der in der Wahl Dvumers eine schwere persönliche Niederlage erblicken würde, an die noch in der Provinz weilenden ministeriellen Deputierten telegraphisch Aimvrdcrung gerichtet habe, sie sollten sicher zur heutigen Eröffnungssitzung der Kam wer kommen. Die Orggne das Blocks erklären, Doumer 'etze durch diese Kandidatur dem Ver rat. de» er schon lauge an der radikalen Partei verübte, die Krone aus.. Die nationalistischen Blätter imdern die Partei genossen ans. einmütig für Donmer zu stimmen, da seine Wahl zum baldigen Sturz des Ministeriums E.ombes Koilen müßten um 3 bis 4 Millionen P>d, Sren. verringert werden. Diese Summe sei in erster Linic au den Werften ^,u 'varen. R ooicveli trat dieser Anstctn ent schieden entgegen. Die Reduktion des gegenwärtigen Zolltarifs, meinte er, werde durch verstärkte Einiichr und dadurch wachsende Einnahmen an Zollen die Slaaiseimiahlueu erhöhen. Petersburg. Ein Verein, dem 7000 Arbeiter Petersburgs angehören, hielt gestern eine Sitzung ab. ,850 Ver treter von 20 Jiliiungen nahmen daran teil. Die Versammlung forderte die Einstellung von Arbeitern auf den Putümv-Werken, die wegen ihrer Zugehörigkeit zum Vereine entlassen waren. Sie erklärte die Lage der Arbeiter in Rußland für nicht nor mal nno forderte behördliche Maßnahmen zur Beseitigung der Mißständc. Bei Nichlberücksichtigung der Forderungen sei der Verein für die Ruhe der Petersburger Arbeiter nicht verant wortlich. . , M oska u. Im L i t e r a r i s ch - kü n st l e r i, ch e nM e r ° e i n fand gestern ein F e st mahl statt, an dem zahlreiche Schrift steller und Künstler tcilnahmen. In den Reden, in denen die schwere Lage Rußlands besprochen wurde, kam der Wuniä, zum. Ausdruck, daß die Sonne der Freiheit und sozialen Gleichheit auch über Rußland scheinen möge. Die Redner wünschten, daß der Verein sich in diesem Sinne äußere, wenn er auch Gefahr liefe, dafür geschlossen zu werden. Newyork. Der „Even ing-P oft" zufolge wird eine Ver sammlung republikanischer Kongreßmitglieder stattfinden, um genau festziistellcn, welche Veränderungen die herrschende Partei in den Tarifen zu machen geneigt ist. Roosevelt hofft, diele Versammlung , werde rechtzeitig stattfinden, uw eine Sonderseision im Juni zu erössnen. Jedenfalls werde er nicht über den 15. September hinaus warten. Fort Monroe sVirgimenl. Der Morineselretär und Admiral Dewev besichtigten 30 Kriegsschiffe, darunter die Linienschiffe des Küsisngeschwaders und des karaibischen Ge schwaders und fuhren dann zu den Manövern in der karaibischen Bai weiter. Kairo, Lord Ervmer teilte in der Kvmmissionssibuna für geini'chte Gerichtshöfe mit, er beabsichtige, die ägyptische Regie- rung zu einem Rundschreiben an die Mächte zu veranlassen, in dem die Anerkennung des Englischen als Gerichts sprache in demselben Maße wie des Französischen und Italieni schen verlangt wird. Der französische diplomatische Agent er klärte, daß diele Frag« von Frankreich in sehr freundlichem Sinne behandelt werden würde OcrMcheS imd Sächsisches. Dresden. 10. Januar. —* Eine Deputation deS HgiidwerleivercinS in Frciberg wurde am Sonntag, wie bereits ku>; aemeldet. tm Residenzschlosse vom König Friedrich August in Audienz empfangen. Die Abordnung, welche die Huldignng anläßlich der Thmn- besteigiing darbrgchte. überreichte einen „R'Deiibciilenchcsien" »eine Svezialiiät von Gebäck). Se. Majestät zog die drei Mit-> giiedcr der Deputation in leutseliger Weise ins Gespräch und erk»ndigte sich nach Freilinger Verhältnissen. In Bezug aus die Lage des Handwerks sprach der König den Wunsch au?, daß sich die Handwnker zuiammenichließcu möchten, um ihre bedrängten Verhältnisse zn bessern. —* Ans Tporbitzcr Revier fand heute Königliche Jaga statt, zu welcher der König mit den Jagdgästen ^vormitta, s IHR Uhr ain Samirielvlatze iu Lenken eintraf. Das Jagd- srühstück wurde gegen Mittag in Hnbls Restaurant in Gommern eingenommen. —* Ter Groß 'berzog und die G r o ß h e r z o g i n v o u Mecklenburg-Schwerin trafen heute unter dem Jnkog- Kmift im- Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hoi tk « atcr. Die Erstausführung von Henrik Ibsens „B r a n d" im Schaitspielhause Donnerstag, den 12. Januar, findet außer Abonnement statt. Ter Vorverkauf beginnt Mittwoch, den II. Januar, vormittags 10 Uhr, an der Tageskasse des Schar fpielyauses. 4* Konzert. Das Böhmische Streichquartett der Herren Hoffmann, Suk, Nedbal und Wihan in Vereinigung mit Herrn EmilKronke führte in einem im Vercinshanse abgehaltensn Konzert den in der breiten Ocfsentlichkeit noch wenig bekannten verdienstvollen Komponisten Hugo Kann ein mit einem Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Baß. Das Werk hinterlieb einen vortrefflichen Eindruck. Es spricht für eine hervorragende erfinderische Begabung, die, in ernstem Studium geläutert, nach bohcn Zielen strebt und diese auch erreicht. Ter von phantastischer Schwärmerei durchzogene erste Satz berührt echt, fesselnd in der Distinktion der Empfindung und steht in gutem Einklänge zu einem, in fliegendem Tempo gehaltenen Intermezzo von geheimnisvollem Inhalt. Schlicht und innig singt darnach ein von Wärme und Innerlichkeit belebtes Andante, dem, markant in den Rhythmen und temperamentvoll empfunden, ein wirkungsvolles Allegro sich anschließt. DaS Ganze erscheint einheitlich, orgamsch verbunden, in sich fließend, bräziS in der Form, wie ein Werk, das aus einer Eingebung entstanden. Wir hören allerdings nickt immer Originales, manchmal sogar, wie im Hauptthema deS getragenen Satzes, sehr Bekanntes, was Kaun an Eigenem aber in daS Quintett hineinträgt, seine vor- trefflich motivisch« Arbeit, die vornehm künstlerische Art, mit der er die besten Klangwirkungen der Instrumente zu verwenden versteht, die Noblesse seiner Fantasie, lassen doch ein Talent erkennen und schätzen, das beachtet und weiteren Kreisen «mp- sohlen zu werden verdient. Von dem Böhmischen Streichauartclt und Herrn Kranke tadellos fchön gespielt, fand das Werk glän- zenbe Ausnahme. Sehr vorteilhaft einge^ührt hatte sich Kaun vorher mit -iniaen Liedern: »Ter Gast". „Abcndlied" smit Violinsolo: Herr Suk). „Aus kessesten Sohlen". «Die schwarze Laube", die. unmittelbar cinmutend, gleichfalls für eine bedeutende kompos; torische Begabung sprechen. Gesungen wurden diese Lieder, sowie einige andere, nicht weniger beachtenswerte von Willy von M o e! i c n d o r' von Herrn Alcrander Heineinann . einem snmiiibegabtcn, aus gediegener Schule hcrvorgegangenen Sänger. Anfangs gelang ibm technisch wohl nicht alles tadellos, als er aber die Herrkchast völlig über sich gewonnen, zeigte er sich, nament lich in den Kannichen Gesängen und einigen Rich. Straußjchen Liedern s„Winterilacht", „Heimkehr") als ganzer Künstler. — Auf das lebhafteste ausgezeichnet wurden ferner Frau Kammer virtuosin Laura Rappoldi-Kahrer und Herr Kronkc für den fesselnden Vortrag von Alessandro Longos Thema und Variationen für zwei Klaviere sau^ Konzertflügeln von Blütlmer »nd Nönisch) »nd das Böhmische Streichquartett für die meister liche Wiedergabe von Bectbovcns Quartett, a,». 59. An dem Konzert war tatsächlich nichts auszusetzen, als die Solidität der Dauer. Ein Musikabend. der sich bis gegen 10 Uhr hinauSziebt, kann das Interesse seriöser Hörer nicht voll oiiirccht halten. II. Kt. 's Das Grab Kubitz', dcS alten Berliner Schriftstellers und Kalendermannas, auf dem alten Dorotheen-K'irchhoß tan der Chaussecstraße zu Berlin, muß demnächst beseitigt werden, da die Verwesungssrist längst abgelcmscn iit. und sich niemand mehr um die Grabstätte kümmert. Der Hügel ist völlig ein gesunken, und nur eine Gedenktafel mit verwitterter Inschrift und wild imlckcrndem Efeu zeigen die Stelle an, wo an der Seite seiner Gattin der Mann ruht, dessen Name einst volks tümlich weit über Berlin hinaus war. Im Jabre 1835 gründete Gubitz den „Deutschen Volkskaleirder", der bald vorbildlich für Werke dieser Art wurde und früher in keinem Berliner Home fehlen durste. Besonders beliebt war dieser Kalender durch seine ausgezeichneten Holzschnitte, von denen viele Ansvruch aus kunst- leriscken Wert machen konnten. Vielleicht findet sich jemand, der das Grab dcS alten Kalcndcrmannes wieder aussrischen läßt. Gutzkow und das Dresdner Hoftheatcr. Die in folgendem im Auszüge tviedergegcbene, einen inter essanten Einblick in die gesamte dramatische Tätigkeit Gutzkows bietende und bis zur 'Anstellung deS Dichters als Dramaturg »u diesem hervorragenden Ännslinititur reichende Korrejpondcizz mir dem damaligen Intendanten des König!. HoitheaterS» Geheimrat», v. Lüttichau, verdankt der 'Verfasser eines im ersten Baude des soeben ins Leben gccrctcnen „Archivs für Theatergeschickte"*) ent haltenen Artikels, Tr. Rudolf Göhler-Tresden. der Güte der König!. Generaldircktio», die ihm das einichiägige Material be- reilwilliqst zur Verfügung stcllle. Nachdem bereits mehrere Stücke GntzkowS am Dresdner Hoftheater ansaesührt worden waren, reichte der Dichter am 10. September 1842 ein neues Werk „Das weiße Blatt" ein, und bezcichncte auch aletch die Stützen des Stückes, Emil Devricnt als Gustav Holm. Demoisel'lc E. Bauer als Beate imd Tcmoiselle Bayer >r!s Eveline. Die am 18. Dezember stattgcsundcne erste, wir die nachsvlqenden Vorstellungen erfreuten sich lebhaften Beifalls, sodaß der Intendant dem Dichter mit höchst schmcicheihasteic Wvrtcn 10 Friedrichsdor durch die Hofthcatcrkassc anwics. Sein neuestes Drama „Z ops und Schwer t" ging mit ebenso gün stiger Ausnahme am D Januar 1344 über die Bühne und er freute fick in der Folge von allen Stücken des Dichters der zahl reichsten Ausstihrnngen in Dresden. Emil Devricnt kreiierte die Rolle des Erbvrinzen von Baireuth. Dieses Stück trug im Verein mit „Werner", „Urbild des Tartüne", „Uricl Acosta" und der Neubearbeitung des „Das weiße Blatt", dem Autor in Anerkennung der zahlreichen, der Kasse günstigen Wiederholungen im Jcihrc 1860 die schöne Summe von 200 Talern ein. 1862 cun 1. 'April erlebte „Zopf und Schwert" seine 50. Aufführung. Im Jahre 1844 war Gutzkow in Dresden und machte bei dieser Ge egcnheit guck sein, n Besuch bei Lüttich«», der rbn äußerst liebenswürdig aufnahm und mit ihm schon damals über cine etwaige Berufung an das Hoflheater verhandelte. Durcb dieses Entgegenkommen ermutigt, sandte der Dichter kurz daraus seinen „Pugatschess" ein, allerdings mit der Befürchtung, es konnten der Zulässigkeit des von ihm gewählten Sujets Hinder nisse in den Weg treten. Das war denn auch der Fall, sodaß die Aufführung vorläusig aufgegcbe», das Exemplar jedoch zurück 's „Archiv für Theatecgeschicbte". In, Aufträge der Gesellschaft für Thkatkrgr'Lichte berausgcgcben von Hans Drvrknt, Verlag von Egon rffeischel L Eomp., Berlin.
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