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»MM seil ihrer Kunden von dem Wertd der Butter untenrcvret haben, allen Käufern gegenüber dp» ui thun. sei im Detail-Geschüst nicht möglich gewesen. Sie bestreiten demnach die wissentliche Ver breitung von sogenannter Kunstbutter. Da nun der stadträthlich« Strafantrag sich auf ß 367 de» R.-Str.-Ges.-B. (versällchte Maaren betr.) stützte und nicht aus da»NahrunkSmittelgeletz. «glv und 11, so konnte das Schöffengericht die auSgeworsenen Strafen infolge der Unzuständigkeit nicht bestätigen. vielmehr wurde» dieselben Vom Schöffengericht aufgehoben, Sichllich.erleichtert. wollten die Anaeklagten sofort nach dieser Berkiindigung den GetichtSiaal ver lassen. ivurden aber unterrichtet, daß die rgl. Staatsanwaltschaft sich mit de» Akten beschäftige und die weitere Bechandlung darüber Gegenstand des Landgerichts sein dürfte. — Aus einem Fenstersims in der Blniiienstraße will der 1829 geborene Schuhmacher, Ofen setzer. Ziegeldecker und Handarbeiter Karl Heinrich Müller ein Päckchen haben liegen sehen, welches er. ohne den Inhalt zu kennen, an sieh »ahm und heimlich damit weiter trollte. Unterwegs über zeugte sich M. von demselben und fand eine Quantität — Schweins« dünne im Werwe von 4 Mk. darin, welche er bei einem Fleischer- meister zu verkaufen bestrebt war. Diese ESkainotage des mittler weile kein angenehmes Aroma verbreitenden Corpus delikti, welches alsbald der richterlichen Svhärc entrückt wurde, bringt dein Auge klagten eine Woche Gefängniß ein. — Unter Ausschlag der Oesfent- lichkeit wurde eine Beleidigung, welche der Handarbeiter Wilhelm Nobcrt Wvlsert, genannt Liebscher ans Ruppersdorf, in Bezug aus den Gendarm Mvch aussprach, verhandelt. Hinsichtlich der Schwere der ehrenrührigen Beaiutcii-Belcidigimg und des verübten Unfugs wird aus eine Änonatliche Gefängniß-und btägige Haftstrafe erkannt. Fortfetz»,»g de» lokalen rvetle» Sette t». Wohnungen an und man wird und muß sich sagen: — gan» un- berrchtigs sind die Stimmen nicht. Um so erfreulicher also, daß für die Wilsdruffer Vorstadt ein größerer Baufrübling herausdänunert. — Bekanntlich haben die Butterbündler Dresdens sich aegrn den Kunst - Butterhandel zu wehren begonnen. Der Dresdner landwirthschaftiche Krcisverein hat bereits >m vorigen Jahr« gani im jetzigen Sinne der hiesigen Butterhändler gehandelt. In der Sltzung vom 30. Oktober v. I. nahm Hen KreiSsekretär Müiuner Anlaß, die Kunstbutlersrage zur Besprechung zu bringen und seine Anschauungen in nachfolgenden Anträgen zu präcislre», die an standslos angenommen und demgemäß der Kgl. StaatSregierung unter breitet worden sind. DaS Kal. Ministerium des Innern wird ersucht, dahin wirken zu wollen, daß: a) die Margarin- oder Kunstbutter- Fabrikatwn unter gesetzlicher Äontrvle bezüglich der verwendeten Roh materialien gestellt werde (eine Petition m dem gleichen Sinne ist seitens vieler Fabrikanten vvnKunslbntter leibst an dleNeichSregierung gerichtet worden, um außer jedem Verdacht zu flehen, daß die von ihnen verwendeten Produkte durchaus unversänglicher Natur seien): b) Margarm- und alle ähnlichen Jette mit einem gleich hoben Zoll wie die Butter belegt werden: e) Fabriken und Handlnngenjvie sich mit der Darstellung bezw. mit dem Verkaufe von Kunst-, Spar-, Muchbiitter oder dergleichen befassen, die Anwendung vor stehender Bezeichnungen verbieten, dieselben dafür verpflichtet werden, ihr Fabrikat nur unter dem Namen „Speisefett" seilznhalten bez. zu verkaufen und daß die Verpackung dieselbe Bezeichnung in deut licher in die Augen lallender Form trage; sowie <i) Fabrikanten und Händler, welche gegen die unteres angeführte Bestimmung ver stoßen, mit Confiscirnng der Waare und hoher Geldstrafe bestraft werden. Der Antragsteller ging von der Ansicht aus, daß im In teresse einer billigen VolkSernähruug die Darstellung von Kunst- butter eine gewisse Berechtigung habe, jedoch nur unter der Voraus setzung, daß die Fabrikation und der Handel aus reeller Grundlage beruhen, daß letztere zumal in solide, jede Täuukuiig aus- schließende Bahnen gelenkt wird, bemerkte aber auch, daß dies leider nicht immer der Fall sei. Der RmdSlalg oder das Nierenfett bei der Kunstbutter sei au sich ein guicS Produkt, könne aber mit guter Kuhdutter nicht konkurrire». da ihm der derselben eigene milde Ge schmack und daS Aroma der letzteren abgeht. Es sei aber auch nachgcwiese» worden, daß nicht immer gesundes, reines Fett, sondern solches von kranken Thieren und andere, der Gesundheit nicht zu trägliche Substanzen zur Verwendung gelangen. Die Kunstbntter sei un Handel eine druckende Konkurrenz für das Naturprodukt, weil bie erstere Bezeichnung nicht immer geführt wird, oder doch in einer wenig oder gar nicht in die Angen fallenden Weise; ist doch die Form der Kii»sibutter auch genau dieselbe wie die der Natnr- bmter. Tie Täuschung des Publikums bestehe vor Allem aber darin, daß ihm inner dem Namen Butter em Produkt angebolen wird, welches absolut nichts gemein hat, mit dem, wtis wir unter Butler verstellen. — linier Ministerium des Innern hat in einem Beschwerde talle entschieden, daß die E omni una lbesleueru»g eines A k 11 e n u n t e rii c h m e n s nach dem sog. Bluttoüberschnsse an sich nicht zulässig sei. Es erscheine aber nicht ausgeschlossen, heißt es in den betreffenden Ausführungen, das steuerpflichtige Ein kommen einer Akliengeselluhasr. insofern diele Gcmeindemilglied und deshalb zu den Gemeiiideanlagen beitragspflichtig ist, mit Rücksicht aus ihren Umfang und die Art ihres Betriehes bez. im.Hinblick aus die dadurch bedingten erhöhten Ansprüche eines solchen Akticn- iiliternehmeiis an die Leistungen der Gemeinde bei gleichzeitiger Unthunlichkeit eigener persönlicher Dienste anders festzustellen, nicht nur als das anlagepflubtige Einkommen einer natürlichen Person in gleichen Verhältnissen, sondern auch anders als das steuerpflichtige Ein kommen der nämlichen Gesellschaft bebuss ihrer Heranziehung zu den S kaatSNeuern Eben deshalb stehe es in dem erwähnten Beschwewefalle durchaus in keinem sachlichen Widerspruch mit den vorliegenden Ei,:« . .idnngen der Gemeindebehörde l. und U. Instanz und der ,> .e .bauvtmann'chlni. wenn die Steuerbehörde ihrerseits die.Hcran- äug der betr. Aktiengeiellschasr reiner Zuckerfabrik) zur StaatS- ei»rr'::ti>:enfleuer des JalireS 1835 wegen des hier in Frage kommen de» sog. Benin Überschusses auf deshalb erhobene Reklamation des rnckioriums iür nnthuiilich erachtet und die Fabrik demgemäß itenenre, gelassen babe, wahrend sie von dem nämlichen Brulw- ubeiun's'e zu den Eonu" a!..laulageu te''wunde — Tie von der Tireklion der TaiupffchffffalMSgeiellffliast ail- iälirlich getroffenen Einrichtungen ru dem Zwecke, während der Dauer der .. Vo.zelw icie" wataglich viele Tausende von Be sucher» deri>llen r»u und nach dem -c.nplene zu befördern, sind schon ,eit eni! zen F.-.ac.r volleul.tt. Sow -un oer Landeplatz als die eiounw l'.s gcbu.eue, durch eine lauge V.ruere mir dem Zeltplatz und dcm lluu verbundeneAbiahcrsüelle werden auch diesmal es er möglichen. selbst den stärksten Andrang der Vr'gelwieieuvei'ncher in den Grenze» emes geregelten Verkehrs zu Hallen. Von der Fisiher- iunling sind ebeusalls Ivieder uukerhalb „Antons" liUisänglichc Vor- berciiuiigeu gekrosfen. um den Verkehr des Puhlikmus zwischen Leu deideu llieru zu beivättigen. Der Verkehr aut dem Festplatze war gestern bereits ein sehr lebhafter. Leider kam es zwilchen zwei Viic eumhaberil auch zu einem thätlicheu Konflikt. Aus Wuth d.näher, daß ihm sein Gegner eine angebliche Gctdforderuiig nicht ausinlilen wollte, zerschlug einer der Streitenden ein VuergigS am xre oeS säumigen Zahlers. Blut über,lrömt ging Letzterer von dannen. Für Abends war eine rl.Un.he Bcleuchiungsprvbe vor -cm Eiablipemcul ,.Leutuher Herold" und dem ..Feloichlößcheu", cu beiden einzigen mit die»» Veleuchinng dicsiual ausgcstattelc» Lokalen, an.ze epi. Heute Mittag vnnkt Ick Uhr wird unter der i ..icheu Beilieuiguitg der Schulju.zeuö das Ausziehen des großen Vogels stammten. ... — Ein abnormer in den Huudslagcn nicht gewohnter Tem-!ü llhr unter Theiluahme der Professoren und Tozciüen mit ihren peratnruiedergang ffn.t in vorvergangener Nacht hier wie s Frauen, der akadrmi'chcn Bürger und aller städtischen Notabilitätcn anderwärts statt. Die Temperatur sank aut «i Grad Warme zurück, j der erste öisenitiche Festakt, bestehend in der lleberrcichung des von — Gestern Nachmittag wurde dw Asvlialuruiig der L a n dteu Frauen der truiversitätslehrer gestifteten, nach dem Entwürfe TafteSsieschtchte. Deutsche» Reich. Sehr merkwürdig fällt mit der Abreise des Erzherzogs Karl Ludwig zum Besuch deS Ezaren ein Alarm- artikel der „Köliiisrhen Zig." zusamniem welcher von der Berstim- mung der russischen Gezellschaft gegen Deubchland handelt; diese Versllimnmig basirc freilich nur au» dem Neid Wege» Deutschlands geistiger Uebermacht und dessen kriegerischer und politischer Erfolge; aber dieser Mißstimmung und den ewige» Hetzereien der panllavi- slischen Presse werde selbst die besonnene Negierung Alexander 111. Ichiver widersleyen können. — Der Mick nach Petersburg, der pan- slapislischen .Hrstwresse einen Kappzanm anznlegeii, läßt an Derbheit nichts zu wüuscheu übrig, und bas Znsnuimensallen dieses Winkes mit der Reise des Erzherzogs Karl Ludwig an daS russische Hof- lager, irachdem derselbe, che noch das Projekt der Petersburger Neue bekannt geworden, unserem Kronprinzen im Neuen Palais bei Potsdam einen Besuch abgcstattet, ist trotz deS Wiener offiziö sen Dementis ivolilgecignet, die Kombination zu provvciren, daß hier doch ein gewisser uriächlicher Zusammenhang besiehe. MarguiS Tseng, der seitherige Gesandte Chinas am englischen und rnffischen Hole, ist Donnerstag Abend (?/« llbr in Begleitung deS sranzösisch chinesischen Dolmetsch-Sekretärs Tchmg-Tchang und eines Attaches mittelst ErlrazugeS aus Kissingen in Berlin einge- trofscn. Znm Empfang des chinesischen Gastes waren am Bahnhof der Gesandte Hsü-Ehmg Cheng und daS gelammte Personal der chinesischen Gefaiidlichatt im Galaaewande nud iw» Vertreter unseres ausivärtigeu Amtes erschieilen. Prarguis Tseng, welcher vom Bahn- lioie mittelst .Honvagen abgeholt wurde, hat im Hotel „Kaiserhof" Absleigeauarlier genommen. Eine ungemeine Rührigkeit und Beschleunigung der SchiffS- Neu- und Nst'paraturbauten wird sowohl bvn der kailerliche» Werst zu WilhelmShasen, wie von der zu Kiel berichtet. An? crslercr soll die im vorigen Jahre vom Stapel gelaufene Kreuzeriregatte „Ehar- lotke" derartig in ihrer Eiidaiisrüstnug gefördert werden, daß sie »n Herbst ihre Probcfahrtten machen kanii. ßcächstdem ist dort »och die Kienzersregatte „Leipzig" im Umbau und die Kreuzerkorvette „Mane" in imiercr sikeparatur, ein im Holzbau ausgcsührles Tor pedoboot aber un Neubau begriffen. In Kiel soll tue neue Kreuzer-! korbcite „Alerandrmc" sobald als möglich fcrlig gestellt werden. Am cktl. d. M. sollte seruer dort der Ersatz-Amio Loreley" vom pel laufen. Derselbe übcr.tnfft die beide» bisher größten Avisos de, deutsche» Kriegsflotte „Blitz" und „Pieck", nahezu um ein ritiel ru seinen Bauproporlivucu und lvird zwei Eompounv- masclnueu cuilialten. welche miOOPfcrdetraste mdienen und die dem Echuse eine Fahrgeschwindigkeit von 20 Seemeilen in der Stunde gewähren sollen. Ter neue Panzer „Oldenburg" hat eine solche von 15 Seemecken ausgewicsen. und es wird als wahrscheiiil.ch t e zeubuct. dccß der schwerlich noch lange ausstchendeErsatzbun sür die Punze.tcu veile „Hansa" gcnau in derselbe» Vaukonslriiltto» ausgc- tlihrt loerden wird. Aus der Werft deS Vulkan ist tue neiie ge schützte Kreuzenregalle „Ersgtz sür Elisabeth" >m Vau begrisseii, über welche Nachrichten von einer Beschleunigung des Baues jedoch iiichl vorliegeu. Ter Reichsvosldampser „Neckar" hat am Ncitiwoch von Prcmerhaveu aus unter Führung von Kapitän Vaur seine erste Reffe via Antwerpen und Svuthamptvn nach Ollasien augetreteu. Erlreuticberweise dürste eine Slvruug des.Heidelbeiger FeslzugeS infolge der Erkrankung von Pferden ausgeschlossen sein. Wie die amtl. „Karlsr. Zig." berichtet, wurden die läimiitlichen ln dem von der Ncstckmulheit durchseuchten Stalle besindticheii Pferde getödtet. Das Blatt stu.! hinzu: „Weitere Fälle von Eitcaukuug sind nirl>t vorgeionuucu r:::d es dar» mit Bestimmtheit erwartet werde», daß tueicr Zwilchen-all leinen Einfluß auf die Ausführung des Jcstzuges äußecu irard." ck u der aus Anlaß der Heidelberger UniversilätZjubclicier neu ' ergesteilten Aula der tlmversilät fand Donnerstag Nachmittag a n s sl r a >; e beendigt. Es erst'lg.e sofort die Abluhre der vier aui dein Nemiiartk stehenden legeuanuteü Tafel- vulgo Villardöien und ist saunt der Nachbenchast eine Erleichterni'q geworden, da der übelriechende Rauch der Schlote nicht mehr in die Lokale zieht. — Zwei ganz reizende Neuheiten bringt soeben die Firma F. G. Mulms in Lewzig. Zunächst eine Sammlung von n , Tffcbkarten, farbig mit Goldschnitt, mit einfacher Pressung. Tie anScre '.-cenlieit ist em Scurcib- und Taschenkalender in nngcmem saiibcicr und g- ubmackovtler Ausstatmng. Was aber beide Gaben besonders iverlbvoll macht, und d:e reizenden neckischen Verse von dem bekannten Humoristen E d w i n B o r m a n n. deren jede Tisch karte einen anderen tragt, während >n dem Kalender Edwin Bor mann sür jede Woche einen solchen geschrieben Hai. Zwei Beispiele seien gegeben: B a ck i i I ch ch c » ü Mauüver st e s ü Ii l e. ,4. bis II. Zepicmber.) Nadalmn»» n»d Tlchinniara! (tiidlich, cnriich stad ste da, Tic ich. ach. ersciinl so da»!, Neun und dterzig Wochen lang! reinen KricaSniann icndct mir Heut das Schicksal in'd Quartier I Wer inird'S sei» '? Am tknde gar tzft'S ein ckavali'rie-tznsar. Oder kreuget ei» Uta» vicbrcich »tcine üebcnobabn? S! e» c r g r u h l i n u- <l8. bis et. 2cvtcmbcr>. Wik? der Herbst ging bcntc NN? ütili nicht klug. Kaiciidcrmann! Ten» iür mnsikal'schen Ohren, Wirb der >! c n c Uht »ru geboren. Ann die Amsel» stille tchn-cigc», Scnc» Bratschen ein und (stligen; Was der Throstcr einst gctdan, Thun Tenor sei!, und Sovra»: Und anflatt der SlachlinaUcn Hürt man Blstthnrr -Z'lügcl hasten — inläcklich d'rnm der Abon ait. Ter nicht Herbst noch Winter kennt. rrueffor Goelr in KarlSrahe ansgeiührten neucn Univcrsiläts- bann.us statt. Das Bauner war von 5 Mitgliedern des Studenten ausschusses nmgcb.'i!. Die Tochter des Lphtalmvlogcn Prot. Otto Becker, Frl. Margaretha Becker, sprach rin von ihm» Vater ver faßtes schwungvolles Festgedicht, die Gemahlin des Prof. v. Blrrmc- riucg verlas die Schcirkungsurkunde, in welcher bestimmt ist, daß das Banner wohl der Gesammtheit der Studentenschaft, niemals aber einzelnen Körberschatten derselben vom jeweiligen Prvrcktvr überlassen werden darf. Hieraus überreichte Prof. Holste» ein von den Professoren gestiftetes, tu Silber und Gold von Trübner- Hc'ideldcrg meisterhaft gearbeitetes Schreibzeug, gleichfalls nach einem Entwurf von Prot. Gvetz-Karlsruhe hergestellt. Der Protek tor. Pros. Ln mauucl Bester, dankte in längerer Rede zunächst dem Großbeizog und der Stadt stir die glanzende Herstellung der Aula, sprach hieraus den Frauen und den Professoren seinen Dank aus sür die überreichten kostbaren Geschenke und empfahl schließlich das ncuc Uiiivktsitälspamier der treue» Hut der Studcutenschast. Ter Vorsitzende des StudenteiurusichusscS, sind. med. Klaus, antwortete mit Tankcsworteu und unk dem Gelöbnis;, daß die Studeutcnschast daS Banner stets hüten und in Ehren Hallen werde. Mit einem Fcslgesaiig schloß die eiiidrncksvvllc Feier. Die in Hamburg am 27. erfolgte Verhaftung eines früheren bekannten Amkareiscnden, desscnEltcrn dort leben, hat bedeutendes Aussehen erregt. Demselben wird zur Last gelegt, sich größere Minnen durch betrügerische Manipulationen verichafst zu haben wie stürmisch hübt! mein Herr WonneschinachleiU» licutminiwartS! — Amtsgericht. Aus der Bautmcr Straße bettelte der Er ichickle Hamburger und auswärtiaenZeitungen Reiseberichte eilt, aus Hannover gebürtige Mjährige .Handschuhmacher Ludwig Hem- s ließ sich dafür Honorar geben und wußte sich oassclbe später noch rich Friedrich Denke am Abend des 13. Juli. Der Angeklagte, ehemaliger Kürassier, hat sich durch einen Sturz vom Pferde den rechten Arm derart verletzt, daß dieser vomEUenvogen an aniputirt ist. Ein Gendarm stellte Deicke's Personalien scsi und wäre tue Angelegenheit vis dahin gut abgelauien, wenn T. nicht aus der Hauptstraße durch sein Benehmen Veranlassung gegeben hatte, ihm die Promenade nach dem Polizei-Gebäude zu oncrireii. Ein anderer hiiizugekminnener Gendarm sali sicy geiiöthigt. den Plötzlich ganz einmal zu verschaffen. Ferner soll er unter der Angabe, einer Ber liner Asrikagcsellschast anzugehören, angesehene Personen um größere Summen erleichtert haben. In Brüssel wollte er eine größere Summe dcponirt haben: diese Angabe hat sich jedoch als unwahr herausgcstellt. Die Familie des Ajrikareiscnden hatte sich in der letzten Zeit von ihm losgesagt. Der Verhaftete ist der Staatsan waltschaft überwieien worden. In Mannheim ward ein wegen sozialistischer und anarchistischer rabiat gewordenen D., der den erhebüchsleii Widerstand wistete, in Umtriebe berurtheilter Eonditor Saultermcrster von sechs Geheim- cnicr Droschke nach dem Palais hinter der Fraurnkirche zu befördern. Polizisten abgchvlt und dem Staatsanwalts Vorgesüh^t. Derselbe bat eine timvnatlichc Gcfüngnißstrase abzusitzen, welche er kürzlich dilnrt bekam. Indessen dürste das doch kein Gmnd sein, denselben durch eine bcrhättiiißmäßig lehr große Anzahl Beamten absühren zu lassen »ud bcrnmthet man, daß noch anderes Material gegen ....... , . . , ocn Veriirthciltcn vorlicgt. Man weiß, daß Sauttermeisler mit richtsraths Flechsig zu beschäftigen. Vom Sladtraih wurden den Most korrespondirte, und es fand vor seiner Jnhastlrung nochmcckige HaiiSsilchmig statt, die icdvch ohne Resultat verlief. Der Bcichl zur sosvrtigcn Festnahme kam telegraphisch von Frankfurt. Ter Kassirer der „Ecntral-Kranken- und Stcrbckasse der Schuh macher Deutschlands" m Hamburg ist unter Mitnahme der gc- sammtcn Kassengelder durchgegaiigeu. In Soest iWestialeu» hatte dieser Tage dcr UutcruehiiicrOertcl aus Stuttgart eine südafrikanische Kaffer»truppe, bestehend aus 14 bisideil Mitangeklagten känslicl, übergab, versichert, daß die ihm als Personen.,zur Schau gestellt. Eines Abends ergriff diese Truppe, Holsteiner Butter gesandte Waare außerordentlich gut sei, trotzdem j mit dem Häuptling an der Spitze, plötzlich die Flucht und mir eine eine' anderen Qualität mehr Margarine zngcsetzt sei, als dcr.mit > Holteittoirm lckicb krankheitshalber bei Herrn Ocrtel zurück Die A. A. A. bczc,clmelen. Lohde und Wagner wollen den größten i Ucbcigm gingen gncrfeldcm über Sassendorf nach Benninghausen. Ter sich seit 19. d. M. in UntcrsuchunZshait befindliche Angeklagte wird wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 3 Wochen, Gcfängniß verullhcckk, 2 Wochen kommen davon in Abrechnung. — „Was ist Gvtsmisel, butter ?" Mit dieser Frage hatte sich gestern das Schöffengericht unter Vorsitz dcS Herrn Laudge- richtsraths Flechsig zu beschäftigen. Vom Sladtralh wurden den Kaufleuten Friedrich Hermann Bruno Wchltc. Niicliacl LomsLohde und August Ernst Wagner Strafverfügungen mit 75 Alk. sür Erslercn und je M Mk. tür Letztgenannte zugcstcllt, indcm sie be schuldigt waren, die erwähnte ..Gntsmischbultcr" an Käufer abgc- lasscn zu haben, ohne ihnen de» Umstand, daß deren Hanptbcstand- theile Fett und mir einen Thcil Butter enthielten, mitgethcilt zu haben. Wehste, der die Butter in Kommission erhielt und den lige letztwllliae in der Wohnung » genommen und et über welche der Verstorbene keine gülk traf. Das ansebnlicke Bennögen war ak zu findcnHseine Aufwärterin hatte eS zu , oer Erblasser hätte ihr daS Geld als Lohn für ihre uneigennützige Pflege wellige Tage vor seinem Absterbe» geschenkt. Für ihre Aus sage konnte die Frau aber keinen Wahrheitsbeweis erbringen und mußte die Erbschaft bei Gericht auSlicferu. Nunmehr reichte die Frau eine Gegenklage aus Anerkennung der Schenkung «m und verlor i» zwei Instanzen ibren Prozeß, denn sowohl die erste Civil- kainmer des Breslauer Landgerichts als das Oberlandcsgericht wies die Klägerin mit der Begründung ab, daß ein bekanntermaßen geiziger Mann, wie der verstorbene Pastor war, unmöglich eine solche vchcnkrmg gemacht haben könnte. Demgemäß fällt die ganze Erbschaft an den Staat. Ein Verbrecher in Frauenkleidem wird von der grohherzoalich hessischen Staatsanwaltschaft in Gießen steckbrieflich verfolgt. Der selbe, ein ca. 28jähriaer blondhaariger Mensch. Namen- Müller, mit weibischen Gesichiszügen. ist mit noch einem Gefangenen aus dem Arrcsthause in Gießen entsprungen. Koloniales, Dr. Schwarz, der in amtlichem Aufträge im Herbste v. I. eine Reise in das Hinterland bvn Kamerun unter nahm. hat. wir offiziös gemeldet wird, trotz der kurzen Dauer seiner Reise mit mehreren Häuptlingen Verträge abgeschlvsse», nach welchen sich diese Häuptlinge mit ihrem Gebiete der Oberhoheit des deutschen Kaisers untenverfen. Damit sei so ziemlich der ganze Ostabhang des Kameninaebirgks unter deutschen Schutz gestellt. Man ver spricht sich von dort große Ausbeute an Kautschuk. Bei dem Reisenden und seinen europäischen Begleiter» machte sich nach Ueberschrcitttna des Gebirasstvckes anacsichts dcs reichen, wohtbc- bauten Landes das Gefühl geltend, daß Afrika erst im Innern schön wird. Dieselbe Bkvbachtuiig ist weiter löblich auiEongv. an der Ostkliste rc. gemacht worden und man hat deshalb Afrika mit einer Nuß vergliche», deren trefflichen Kern ma» erst genießen kann, nachdem man sich iinihsam durch die äußere dicke und harte Schale durchgearbeitct hat. Die Fortsetzung der Reise des Dr. Schwarz soll durch die spionirenden Boten des Großhändlers King Bell ver eitelt worden sein, die sich im Bafaiiianlande mit den Kälabar- häildler» verbunden und der Expedition au dem Punkte den Weg verlegt hätte», wo man hoffen roinite, das Hinterland des Käme- rungcbirgcs offen zu legen. Die schwache Expedition hätte daher ninkehren und aut dem nahen Mungo-Fluß nach Kamerun zurück- lahren müssen. Illach Aussagen von Sklaven aus dein Innern theilt sich der stattliche Mungo ostwärls in zwei Anne. DerKönig von Kimendi, welcher sich anfangs sehr zuvorkommend erwies, be stätigte diese Angabe mit dem Ziiiatze, daß der eine Arm des Mungo mit bei» Wuri in Verbindung stände. In Uebereinstimmung mit den Veriiiullmiigeu Anderer glaubt daher Dr. Schwarz, das; alle in dem dculscheu Schutzgebiete vor Kamerun inüudcudcn Flüsse zu sammen nur das Delta eines Stromes bilden. Oesterreich. Im Handelsministerium finden Berathungen statt, ob das Lvkaltelcphonwesen verstaatlicht werde und zwar mit Rücksicht auf die Staatslinic Wien-Brünn. Nach den bisherigen Ergebnissen wird die Verstaatlichung nicht erfolgen. — Zur Theil- »alnuc am österreichischen Pilgerzug nach LourdeS haben sich 550 Personen acmeldet. Der Minister dcs Auswärtige», Graf Kalnoly, hat sich zu einem mehclägigen Aniciilliatte nach Ischl begeben. Ter „W. A. Z." wird ans Triest gemeldet: Als am 20. eine Barke aus Fiume sich der Insel Arve näherte, fuhren derselben zahlreiche Boote entgegen, welche die Barke mit Flintenschüsse» an der Landung verhinderten. Die Bemannung ries die Intervention der Behörde on, welche mit Hilfe der Gendannerie die Landung ermöglichte. Unglücklicherweise wurde jedoch einer der Ankömmlinge bald »ach der Landung von der Elwlera befallen. Hieraus fanden ernste Ruhestörungen statt. Die Behörden ersuchten dringend um milttäriiche» Suecurs. Ter zweite slädlffche Rechtsrath Wenzel Hcbenstein in Salz burg, Leiter des Polizemmtes, ist wegen Unregelmäßigkeit der Amts führung auf Antrag der Staalsanwalllchait Plötzlich verhaftet worden. Von Mittwoch Mittag bis Donnerstag Mittag sind an der Ehvlcra in Fiume 3 Personen erkrankt und 3 gestorben, in Triest 10 erkrankt und eure gestorben. Ungarn. In Pest erschien eine Broschüre über die Janski- Assairc, welche fordert, nicht Tisza dürfe fallen, sondern Kriegs- Minister Graf Bylandt-Ntieyd! müsse als Satisfaktion für Ungarn demissionircn. Der Autor der Broschüre ist ein offiziöser Journalist. Frnnkrrici». Ter belgische Svzialistcn-Chcs Defuisscau, als Flüchtling in Lille wohnend, beclangle von der Nocdbahn einen Spezial-Trui», um 10,000 belgische Arbeiter sür den 15. August nach Belgien befördern zu können. Tie Nordbahn resnsirte. Am letzten diplvmnti'chen Empsangstage vor der Abreise Frcy- einets nach dem Landsitze Greuy's konierirten beinahe sämmlliche Missionschefs mit dem Minister dcs Auswärtigen. Wie verlautet ist der diplomatische Horizont, namentlich bezüglich Bulgariens, fin den Augenblick wieder vollständig aufgeklärt. An derDonncrstagS- Börfe wurde wieder einmal stärker Unfug mit Verbreitung von Alarmiiachrichtcn bezüglich des Gksundheilszustandes dcs Kaisers Wilhelm nud sodann auch dcs Präsideirleu Grevy getrieben. Am Sonntag landete in Marseille mit dein Dampfer,,Sydney" eine Ablhciliu-.g Marinclliippeii, von Madagaskar zurückkehreild. Tic Mannschaften heklaglcn sich sehr über die Act dec Beförderung, die sic von Tonling, wo sie zuerst mitgckämpst hatten, bis nach Madagaskar erdulden mußten. Man hatte sic, obwohl sie von den Beschwerden des Feldzuges krank waren, :m Kielraum des Schiffes uiilergebracht lind nicht einmal mii Decken vergehen, so daß sie nach der glühenden Tageshitze hei Nacht fast erfroren. Paris. Hiesige Blätter ichreihcn: Unter den Wiener in Jiidcnhänden befindlichen Blattern zeichnet sich von jeher das „Ncuc Wiener Tglck." durch eine Fr-aiizvse»sreu»dlichkeit ans, die im grellsten Widecipiuch zu der Mehrheit der österreichischen Deutschen und vor Allem zu den Ansichten Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph steht. Da aber bekanntlich das Volk Israel nichts umsonst thut und Ueberzcngnnastreuc bei ihm nur dann befestigt wird, wenn cS seinen Vorthcil gilt, so wird mau sich nicht wundem zu erfahre», daß im Geheimfonds des französischen Ministeriums dcs Innern schon längst ci» Evntv sür die Hccrc» aus der „Steycrmühle" rcscrvirt war. Gamhctta war ein intimer Freund der Redakteure Spcps, Schlesinger und Friedmann uud hahcn Raue und Genossen dieselben Beziehungen Z» dem „N W. Tgbl." nutcrhalteii. Außer dem wurde der Pariser Korrespondent desselben, ein böhmischer Jude Namens Bryudza im vergangenen August, also gerade vor einem Jahre sür ganz besondere Dienste um Frankreich mit dem Kreuz der Ehrenlegion in Gcmcinschasl mit dem Vertreter der „N. Fr. Presse", Singer, einem Glaubensgenossen und Landsmann, oekorlrt. Nun wird die Verlobung mit Frl. Spcps, Tochter dcs Chefredak teurs dcs „N. W. Tgbl.", in Karlsbad mit Heim Paul Clemcn- ecan, Sekretär deS Preßsonds im französischen Ministerium dcs Jiincrn und Bruder des Führers der radikalen Abgeordneten, ge meldet. Tie enge Verbindung zwischen dem Wiener Juden-Jour- nalismus und dem anarchistüchen Ehauvinismus der Mitarbeiter der „Jnsticc" sei hiermit nur hervorgchoben, um als Warnung sür leichtgläubige Leser z» dienen, die etwa glauben möchten, daß die Politik dcs „N. W. Tgbl." eine andere als von französischen Re publikanern. nolorischcn Feinden unseres Vaterlandes und unserer monarchischen Institutionen drktirt sei. Weil Iwir einmal bei Be richten ans Wien sind, mag auch der eines „österreichischen Diplo maten" an den „Matin" über die jetzige politische Lage nicht uner wähnt bleiben. Er schreibt: „Die mehr oder minder sympathische GrnMe von Fürstlichkeiten, Ministern und Gesandten, welche um die Quellen von Reichenhall, Karlsbad. Kissingen und Äastein vereinigt sind, bereiten augenscheinlich das Werk der Zerstörung dessen vor, was sic vor 18 Jahren geschaffen haben. Jeder Mann sicht cs, nur die Offiziösen nicht, die sür ihre Blindheit bezahlt sind. Ihr Berus ist, so lange wie möglich die Wahrheit zu verheimlichen und diese Wahrheit ist, daß das Dreikaiserbündniß zu sein ansachört hat und daß die Beziehungen zwischen den Kabinetten von Peters burg, Wien und Berlin kälter denn je geworden sind, auch die Diplomaten alle Hände voll zu thun haben und die verzweifeltsten Anstrengungen machen, den Frieden zu erhalten oder Verbündete sür den Krieg zu sammeln. In diesem Sinne ist auch die Reise dcs Erzherzogs Karl Ludwig mit Gemahlin nach Peteryos anzn« sehen. Weit entscrnt, der Beweis einer fürstlichen Frcmidschasi zu sei», von der die Reptilien ci» großes Aufhebens machen, ist dieser Besuch dcs hohen Paares eines der beunruhigendsten Symptome. Wenn die arte Intimität, welche in Skicrniewicc und Krcmster gc- . schaffen wurde, dem Stößer der Revolution von Plsilippopcr und .>