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Dresdner Nachrichten : 28.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-28
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.06.1887
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- Mur in einen« LkeUe der Anklage > »r.nkiur« 27.2n«>. I« der hier abgeligltenen Venik«- «enolleiilitznNd-VerlMMiiIunn dehul» Vc«rü»d»n„ elnedBerb-i,»«» n>»r»n 1L» «erlceicr „uvrlend. Llant«- kekretär v Vöttiüicr daukle der In- duftrle iür die eitrige und uerdieiili- »alle Mliarbrit a» der Soziairetorm. «„longa Ici die «lrichgregieruii» darüder in Tarne «eiveien. ad inner- daid »er Jndnlirie da» eriardcriiiüe avserverette viitgegenkomme» dar- banden. letzt lei aber ieder üwciiei' nrlchivunde». Die Negiermig «rlie mit.-iuveriicht daran, de» Nenita« Nknollenlchalicii «ueiicre, dinN» die« ÄiterdveriiNier»»,« bedingte A»tga- dr» zu überivetien. Ter «Neleiieni- ime. vmw ksN lür ku- mi V»MW Osxrkoäot 1860 Lc«! j,»„. 2bIIs'Lolis 8tr. 2 kroZectinwe unä Lrdrinuis von wu«1 nelanne waiirlcheinlii» trübe, zum Absüiluii, als anliinglt» gebostl «anrde. »»b dann «aerde Teuiichian» ant dem ««irdiete der vimiaiiiti» eiuc <8kle>cgedu»g beiilze». «aie kein an dere» Land. Ta» Derdanddftaiut «anrde en dinr angenommen. Die Wahl drd nclchitltelübreiidcil «ns- ichuiies ertoigt morgen. Ira »k» nr 1 a. M.. 27. Juni. Ter Venitageuossenlchnstatan r>- Ikdigle töumilitche PmUlc der Ta l gedoroiinng. Miniüerial-Tirektar Voile aerivraa, eine cliincbende Er- lui>k„»g de» Anirags luenrn der ne- «acrdliiii lechniichen »itichsdrhörde». Lo » du ». 27. Juni. Tie Mali- ticaiion der englisch lürkiiche» Eon- venlivn erioigt «ns Wunsch der "Psorie Monlan Oarrmlis. — k^pai-aturon sofort. vLNLlä lüSuxolä, NsUermeijker. ^ ItlVlnv 8tr»s«« SV. A88MMRMÜZM lkür 8tL«tt« rrnck Vvnbvli»«!«» «to. LMrsioLs ^.ULküLruuFM, krimL-Lskorsn^SL. 6g.ta1vsss, sovis kußLoktsn übsr LUSAskülnts Lnlll^sn xratl8 imä kiÄncro. SS« KISnKner, <pkk. Llalilllt'alit-^sscliinknliektunn ^ so»-/» T^sperialküNlilunx, für- eonlonbeciai'k.-TL. vmpfföklt rur dilii^vo uoct pr»kti8vlivn lism« ILvisv-W anriii« r- /V ,» -.»» «L», als Vnivum <l«r I^ioktiirlevit, kolidillib unck Klox-anr. Mi G» M L»rüi88tv voll Vn8Ll»vi»-^«ev«8»1rvd» vto. «I« Rk. 17S.S2.Jahrq.A«l»cS-Aufr4»,i>»VErpl.> S»..« » ^ Abonrrernenl. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischein Beiblatt) bitten wir das Mililmenl für öas -ritte Kmrllll 1887 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle poflanstalten im Deutschen Reiche, in Mesterreich- Nngarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei -er Expedition (inet» Bringerloh») 2 Mark 50 Pf. vierteljährlich, bei den Kaiser!. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 75 Pf., in der Gestcrrcichisch. Ungarischen Alonarchie 2 Gulden 20 Kreuzer c.rck. Agiozufchlag. KBilioil -er „Ires-ner ZWrMil". Vtraniworiilchci iiiedalleur s«ir Politisches vr. Emil Btcrev >» Drkdden Es dauert iu Bayern ziemlich laiM, ehe das Volk erfährt, wen cs zu seinem lünitiae» Landtaasabyeordneten gewählt hat. Das ist die Folge der indirekten Wahlen, welche eine kaum noch berechtigt zn nennende Eigcnthümlichkcit des Wahlgesetzes des blauweihen Königreichs bilden. Auf je 5000 Einwohner ist dort ein Wahlmann zu wählen und aus 31.500 Einwvhnei kommt ein Abgeordneter. Bei indirekten Wahlen ist stets die Betheiligung slan : in einem Wahlbezirk Unterfrankens, der aus 2 Gemeinden mit 1600 Seelen besteht, war cs nicht einmal möglich, die 7 Bürger auszutreibcn, die den Wahlborstand zn bilden haben. Noch immer ist man ohne Kenntlich von dem wirtlichen Wahlergebnisse, doch weih inan so viel, dcch weder die Clcritalen, noch die Nationallibe ralen und Freisinnigen zusammen die Mehrheit der Kammer bilden werden. Beide dürsten in ziemlich gleicher Stärke erscheinen, die Enlicheidu..g wird in den Händen eines Fähnleins von mindestens 12 Abgeordnete» liegen, die das Zünglein der Waage bilden. Sie nennen sich „Miticlpartci", ülndcre nennen sie Prinz Negcntcnpartei weil ihr Programm sich kurz in das Wort „Vertrauen zum Prinz- Ncgcntcn" znsaminrnsassen lässt. Sic hegen zu ihm das feste Ver trauen, das; er die Stellung Bayerns im Deutschen Reiche mit Festigkeit und Würde wahren, daß er in inneren Fragen versöh nend und vcunitlelnd wirken wird. In beiden Hinsichten dürsten sie sich nicht getauscht haben. Tic anerkannten Führer dieser Prinz- Ncgeiitcnparlci sind der Itandgerichtsdircktor Bücher und der Gym nasiallehrer Tr. Nittlcr; selbst wenn Bücher, was doch möglich ist. nicht gewühlt werden sollte, wird er doch der Leiter dieser Mittel- Partei sein. Tie bisherige „Patriotische" Kammennehrheit ist ver schwunden: doch wird im neuen bayrischen Landtag eine ultramon- tane Mehrheit wiederum vorhanden sein, denn die Mittelpartei ist in kirchlichen Fragen so waschecht ullramontan, wie die „Patrioten" je cS waren. Sic niiterscheidet sich von den „Patrioten" nur durch die greisere Begabung ihrer Führer und durch die Art der Taktik, welche darauf ansgeht, mit dem Ministerium ihre Forderungen durchznsetzen, während die Patrioten sie gegen das Ministerinin durchsetzen wollten, wozu sie thcils z» schwach, theils zu cinMig waren. Das vom Prinz-Regenten Luitpold gedeckte Ministerium v. Lutz ist also in der glückliche» Lage, je nach Bedarf sich aus eine nltramvnlane oder eine liberale Mehrheit in der Kammer stützen zn können; wohin sich die Prinz-Regentenpartci schlägt, da wird die Regierungsmehrheit sein. Die wichtigste Angelegenheit nun, die den bayrischen Landtag beschäftigen wird, ist die Thrvnsrage. Man empfindet es je länger je mehr als einen unhaltbaren Zustand — und gerade die loyalsten Kreise empört cs am tiefsten —, daß noch immer die königliche Würde durch einen geistcsumnachtetcn Fürsten scheinbar ausgeübt wird. Die weittragendsten und bedeutungsvollsten Schriftstücke, die Ausschreibung von Wahlen, oder Steuern, heute ein Todesurtheil, morgen eine Begnadigung und alle anderen Ausflüsse fürstlicher HoheitSrechtc tragen noch immer die Unterschritt des Königs Otto, der von der Existenz dieser Dinge, von dem Inhalt dieser Schrift stücke keine Ahnung hat und der nie wieder zurechnungsfähig werden kann. Die Uebertragnng der Königswürdc an den „Rcichsvcrwcser" Bayerns w»ö von dessen gesammtem Volke dringend ersehnt. Hierzu gehört eine Abänderung der bayrischen Verfassungsurkundc. Dieselbe unterscheidet sich, wie wir vor Jahresfrist darlcgten, sehr zn ihrem Nachthcile von anderen Verfassungen, daß sie an de» Fall einer dauernden Unzurechnungsfähigkeit des Fürsten gar nicht gedacht hat. Zur Abänderung der Verfassung ist i» Bayern eine Mehrheit von */» der Kammer erforderlich, doch müssen sich ^ sämnit- licher Abgeordneter an der bctr. Abstimmung bctbciligen. Eine solche Mehrheit wird leicht zn beschaffen sein Die Erhebung des Prinz- Rcgenlen znm König liegt nun im dringenden Interesse des Landes selbst. Jetzt darf der Regent keine neuen Aemter cmführen, die be reits bestehenden, mit Ausnahme der Richtcrstellen, nur provisorisch besetzen,, keine Krongüter veräußern, auch wo die Veräußerung dem Monarchen ansnahmsiveise gestattet ist. und heiingeiallciie Lehen nicht wieder verleihen. Tic beantragte Aushebung dieser vollstän dig veralteten und für moderne Verhältnisse nicht mehr passenden Bestimmung sollte schon unmittelbar nach Einsetzung der Regent schaft erfolgen; doch lehnte sie die damalige patriotische Kammer mehrheit ab. Dieser Vorgang wurde sich nicht wiederholen, erneuerte man den Antrag in der »engewählten Kammer. Akrijndcrlichcr WI„» mittlerer ,e wksentliqc Niederschläge, «arm. Nachdem die czechische» Turner (Sokolisten) eine Woche lang in Prag von ihren Landsleuten verhimmelt worben sind, haben sic sich zur Fortsetzung dieser Genüsse nach Mähren begeben. Brünn wird veunulhlich nicht solchen Götzendienst mit ihnen treiben, wie das „goldene slaviiche Mütterchen" Prag. Die Prager Ezcchcn widerte zuletzt der Tanincl selbst an. Ltzer kann — und wäre er dereinst von der vollbnsiastciz Ezcchemnntter genährt worbe» — acht Tage lang diese maßlosen Uebertrelbnnaen anshalten? Welcher Ucber- schwang der Gefühle, Leute, die mittelst begucinee Dampfer aus Ame rika nach Europa reisen, als Lzeanbezwingcr, als Secbclden anszn- aebe», die nur in Eolnmbus ein geschichtliche- Seitenstück besäße r! Jene czechischen Amerikaner wurden nun eine Woche hintereinander in alle Sehenswürdigkeiten Prags hernmgcschlcppt und wo sie sich sehe» ließen, anaehocht. brüderlich umarmt und obwohl cS unbedeu tende, wildfremde Leute mit mehr oder weniger unbekanntem Vor leben waren, geradezu vergöttert. Während diele Brüder ans der Fremde aber so verhätschelt wurden, überhäuften sich die Czechen daheim unter einander mit Schmähungen und Verwünschungen: sie boten den Lanöslcuten ein widerliches Schauspiel nationaler Ver folgung. So hielten die Jungczechen am Fuße dcS Gcorgsberg bei Nalidiiitz, der den ebenso heiligen als nnnusivrerhlichen Namen Ndschip i'ührt, eine von 20,000 Menschen besuchte Volksversammlung ab, welche die Führer der Altczcchen feierlich in Acht und Bann that. Bel jeder Erwähnung des Namens Dr. Riegcr erschall cs 20,000stii»mig: Schmach diesem Manne! Schande den Altczcchen! Sie sollen elend zu Grunde gehen! Pereant! Die Jungczechen, Tr. Gregr und namentlich Graf Kaunitz wurden dafür umso brau sender begrüßt: lehterer mit den Worten : „Slava, hoch, Tu einzige treue aristokratische Seele!" Die Politik der Aitczechen wurde am's Entschiedenste verdammt. Warum? Weil sic noch nicht die volle Unterdrückung der Deutschen durchgesctzt. überhaupt »och nicht ge nug der Negierung abgcpreßt haben: iür die Magyaren sielen die fettesten Bissen ab, die Czechen mußten sich noch immer mit den Brosamen begnügen; nicht einmal die Krönung eines böhmischen Königs hätten sie fertig gebracht. Die Jungezcchcn thatcifden Alt czcchen bitteres Unrecht. Alte wie Junge wollen genau dasselbe: die uneingeschränkte Ober- und Zwangsberrschatt der Czechen, die Unterjochung der Deutschen. Nur gehen die Allen vorsichtig, lang sam, systematisch zu Werke, die Jungen aber ungestüm und unbe sonnen ; daS ist der ganze Unterschied. Für die Deutschen ist das divlomatisirende Bersayren des Altczcchen Ricger gefährlicher, als das Himmclstürmen des Jungczechen Greg». Dieser hat einmal den Aus spruch gcthan: „Gegen die Deutschen vcibündcii wir un Nothsalle unS sogar mit den, j-s j ". Ricger aber hat jetzt bereits zu gleichem Zwecke sich mit den Jesuiten verbunden und damit Erfolge erzielt, daß sich die Dcutichböhmen als Oestcrreicher zweiter Klasse Vorkom men. Im deutschen Interesse kann inan mir wünschen, daß die Dreschflegel und Morgcnslcrnc der Jungezechen den Aliezcchen den Salvndegen und die Feder ans der Hand schlagen. Ersparnisse machen! lautete das Losungswort des sraiirösiicbcn Ministeriums Rouvier. Vor allein aber will es der Evrrnp- tion zu Leibe gehen. Großartige Ttciicmnterschlcifc. systematische Betrügereien des Staats gehören zu den Alltäglichkeiten der Re publik. In diesem Punkte findet eine cr>ckreckeiide Wahlver wandtschaft zwischen ihr und dem befreundeten Rußland statt. Die herrschenden Republikaner im Parlamente und ihre Schützlinge haben es fertig gebracht, daß Untcrichleise, Beslcchlichteit und Käuflichkeit in die nationalen Sitten nbcrgcgangen sind. Die Ne gierung mußte stets ein Auge zudrücken. Nach der Berechnung fiskalischer Beamten sind dem Staate jährlich 100 Mill. Frcs. an der Zucker- und der Braiiiltweinsteuer entzogen worden; Niemand wagte die Brenner, Zuckersicder und Wirthe zur Entrichtung der Steuer zu zwingen, wenn rin einflußreicher Abgeordneter mit >emem Namen den Betrug deckte. Wurde ja einmal ein Prozeß gegen einen solchen Staatsdicb anhängig gemacht, so wurde er „durch Ver gleich" zwischen Betrüger und Behörde deigelegt. Jetzt soll diese Wirlhschatt aushörcn. Man traut seinen Augen nickt, wenn man jetzt die Instruktion liest, die Ronvier dem Bcamtcnpcrsonal zur Abstellung der bisher befolgten Praxis ertheilt. Darin heißt eö: nicht nur die kleinen, so,idem anch die großen Desraudationen sollten zur Anzeige gebracht werden. Tie letzteren wurden also bis her durch stilles Abkommen geschont. Jetzt sollen Lieie „Akkummode- inents" ausdrücklich nicht mehr geduldet werden und der gesetzliche Tarif allein maßgebend sein ! Schließlich wird den Beamten Schutz versprochen gegen alle Angriffe, denen sie in rücksichtsloser Pflicht erfüllung, sei eö von welcher Seite eS wolle, auSar!etzt würden. Der ministerielle ErlaH sagt mit anderen Worten, daß die bisherige Ausplünderung der Steuerkassen durch große Betrüger, die aber einen politischen Einfluß besäße», aushören soll. Diese Anerkennung allein schreibt ein ganzes Kapitel über die Sitten der Zeit! Daß der PoslenniiNlsterGranct eine schamlose GünstlingSwirthschaft betrieb und während er versicherte, er fände nirgends mehr was;» erspare», iür Hunderttausendc von Francs neue überflüssige Staatsmittel macht. Er hat besonders „unsere Lcntc" und dann ehemalige Kvni- inungrden begünstigt. Noch in den letzte» Stunden seiner Minister- Herrlichkeit suchte er sich Anhänger für die Vorthrile der Zukunft durch eine Nmngssc von Emennungc» zu Acmtern zn verschaffen, die er rasch dekrelirtc. „Niemals — schreibt ein republikanisches Blatt — ward von Ministern ein so unerhörtes Beispiel von Aemtcr- verschachcrung gegeben, als cs der einst vielgeseicrte Lockroy cs jetzt gab". Ala er bereits seine Entlassung mit dein Gciainuttiniiiiilcr'inni gegeben hatte, stellte er immer noch Günstlinge an und datirte das Patent uni 14 Tage zurück. In einem Fall erhielt ein Günstling eine Anstellung mit 2.100 Fres. Gehalt, und da rin neuer Posten nicht so rcttch zu beschaffen war, stand in der Ordre, daß die nähere Bestimmung über die Thäligkcit des Angestellten cnicr späteren Enttchridunä Vorbehalten bleibe. Das AUcrichlimmsle ist, daß sich in Frankreich die sittliche Entrüstung über solche Bcrdcrbniß nicht in der erwarteten «stärke zeigt. Hier wäre es eher an der Zeit, in flammenden Worten zu donnern, als gegen das Urthcil des Leipzi ger Gerichts. Die krebsartig wuchernde Corruptwn hat sich leider in Frankreich so lies einqciresscn. daß sie beseitigen wollen, eine Operation auf Leben und Tod bedeutet. Sollte Rouvier der rich. tige Mackenzie sein, um diese ganze häßliche Warze zn exsttrpiren ? «evefte Telear«mmc der..Dresdner Raidr." vom 27. Juni. Berlin. Ter Kaiser unternahm bei regelrechtem Fortschreiten seiner Genesung gestern und heute Ans'-ihrten. Die Abreise nach Ems rrst'lat voraussichtlich in den ersten Tagen der künftigen Woche. Der „Reichsanzeigcr" pubttzirt die Ecnennincg des bisherigen Ge sandten in Kopenhagen, Stnmm. zum Gesandten am spanischen Hose. — Die „Nords. Alla. Ztg." erklärt die Nachricht, daß der deutsche Geiandte am serbischen Hofe, Gras Bray. die Berufung den Generälen v. Rudorfs und Hübel ans dem Heller der Besicht! Dresden. 1887. Dienstag, 28. Jmn. Risties znm Ministerpräsidenten gefördert habe, für tendenziös und unwahr. Berlin. Tie Kommission zur Ausarbeitung des Civilgesctz- buches für das Mich hat ihre Arbeiten »uiimchr zum Abschluß ge bracht. Gegenwärtig ist eine Kommiisian nur noch mit der Durch sicht des letzten RevisionScntwurfs beschäftigt, dessen Fertigstellung in 10 Tagen zu erwarten sieht. Der Gesammtentwurs wird nun mehr der öffentlichen Kritik unterbreitet. J»> September, nach Ablauf der Ferien, tritt eine Kommission zur Berathnng über daS EinsühriliigLacsctz zusammen. — Privatmeldungen geben die Zahl der bei dem Müblyeimer Eiienbahnunsall Benvundeten ans 17 an. — Das diesige Polizeipräsidium verbot auf Grund des Sozialisten gesetzes die Lvhnloinmiffion für Tischler. — In diplomatischen Kreisen wird erzählt, daß weder die russische noch die österreichische Regierung in diesem Jahre beabsichtige, Einladungen an fremd ländische Offiziere zu den Manöver» ergehen zu lassen. — Der „Kceuzztg." zufolge wird der Papst binnen Kurzem ein Rund schreiben an das bayrische Episkopat erlassen mit der Aufforderung, daß dasselbe daraus dringen soll, daß der Religionsunterricht in den Schulen nicht bcnachthciligt werde. — Während am vorvergangenen Sonntag auf dem Potsdamer Babnhof wegen übergroßem Andrang des Publikums der Billetverkau» geschlossen werden mußte, war gestern trotz des schönen Wetters unter Sem Eindruck der Wannieer Eisenbahnkatastrvphe der Bahnverkehr perhältiußmäßig gering, be sonders aus der Strecke Berlin-Zehlcndorf-Wannsee. Berlin. Der Cvmmandeur des Mcriebmgcr 12. Hnsaren- regiments Oberst v. Wartensleben ist zum Commandenr des Garde- Hularen-Regiments zu Potsdam ernannt, dessen bisheriger Cvm- mandcur Prinz Wilhelm war. — Eine neue Expedition gehl im Juli nach dem Suaheli-Sultanat an der Ostküste Afrikas ab. Die selbe besteht ans einer Anzahl Landwirlhen unter Führung des bayrischen Landwirthes Küntzel und beabsichtigt Plantagenbau. Knntzel hat das Snahetigcbict bereits wiederyott besucht. Es ist dies der erste derartige Versuch und bezweckt derselbe, sestzustcllcn. ob das Schutzgebiet den gehegten Erwartungen entspricht und ob daß Klima den Europäern einen längeren Aufenthalt bei eigener körperlicher sThätigkeit gestattet. Berlin. Das „Tageblatt" meldet, der Arzt Dr. Lempke zu Hainau sei wegen dcutichiceisinniaer Agitation durch elirengericht- lichcn Svruch aus der Offizierstiste gestrichen und der Procurist Endemaun iu Sprottau aus demselben Grunde als Oifiziersaspirant kassirt. Paris. Prof. Algelave erhebt im „Temps" Warmmgcn vor den Folgen des deutschen Branntweinsteuerge'ctzcs. Er meint, die Hobe Ausfuhr-Rückvergütung werde die französische Brennerei tödten. Die einzige Rettung sei die Einführung des Branntweinmonopols. — General Jung, der bekannte intime Mitarbeiter Boulangers, ist znm Bicegouverneur von Dünkirchen avancirt und znm Overkom- mandantcn der dortigen Festungsgruppe einannt, also kalt gestellt worden. Ehatham. Die erste deutsche TorpedobooiS-Division mit dcni Divisionschcf Prinz Heinrich ist heute nach Kiel in See ge gangen. London. Ter „Standard" läßt sich aus Konstantinopel melden, daß die dortige deutsche Botschaft die cngliich-tiirkiichc Convention über Egypten gegen die französische Opposition ange legentlich untcfftiitze und daß Rußland seinen Widerstand gegen die. Convention wesentlich gemildert habe. Dasselbe Blatt berichtet aus Petersburg, daß zwischen einigen Kabincten lebhafte diplomatische Verhandlungen über die bulgarische Frage schweben. Rußland habe eine gewisse Persönlichkeit als provisorischen Regenten im Auge. Auch Oesterreich habe den Bulgaren wiederum angerathen, eine Verständigung mit Rußland herbeizuführen. Leipzig. Der Aussichtscath der Leipziger Fcucrversicherungs- Aktien-Gescllschaft beschloß, 40 Prozent Dividende, wie im Vorjahr, Vorzuschlagen. Die Berliner Börse cröffncte mit vielfach höheren Kursen als am Sonnabend. Das Geschäft war indes; wenig belebt und später ermattete anch die Haltung besonders für Banke» und fremd" Renten, während Bergwerke recht fest waren. Eisenbahnen blieben ziemlich still. Im Kassaverkeyr herrschte wenig Leben. Bergwerke blieben fest und iür Industrien bestand nur ein mäßiges Interesse. Deutsche Fonds und Prioritäten waren lcywach. Kra » I» « r » », M., 27. Juni. Srcd» 227,m. Seaalddadn 182,10. r»m> dar»«, . Galicier . Equdter 7b,N. »vroc. Ungar. Äoldrcnte 81,8». riLcaat» IS2.N. 8»cr Rllffeu —, Laura —. Feit. Wien, 27. Juni, vrrdit 28,1,0». Staatddad» —. Lomdarden —, Siardweftb. —. Marknoien —. Ung. Sredlt —. 11,ig. Gold 1»2,»L. Nominell. V arid, 27. Juni, i Schlich.» Nciite 8l.M. «»leide >»8,82. Italiener 22,8». Staatötadn 1L2.Ü». Loindardeo I7i!,7d, »o. Lrioriiätc» —. Spanier 87,88. EgdSter -77. Ottomane« b»8. Neue IN,Uelde —. Türke» —. Aest. Laudon. 27. Juni. Vorm. 11 Nhr I» Min. Souiol« I»I'/„. I87Zcr Russen S8'/,. Italiener S8'/„ Loulbarden 8>'/,». Kana. Türken 1i'/„. Iproc. snndirie «merlkauer Ipcoc. Nuaar. cSoldreuir 8lOefterr. Sold rente 9». vrenh. lkonsol« i»8. ckguvter 71»/„. Reue «kgypter 27'/«. Garant. Sgdpirr XXN/>. Ottomaadaiik l»>,„. Suez - Aktie« 8». Spanier 87a«. — Stimm»»,: Ruhig. — Wetier: Schön. « m si e r d a m . 27. Jnui. Produkten sSchlul». Weizen per November S13. Matt. Roagen per Oktoder l>». Matt. London, 27.1,ini. «Produkte», Schluhs. Welzen trügest, englischer Weizen i Sch., australischer >/, Eh. Niedriger, übrige Artikel nominell, unoer- änoer». Käufer zurüUbaitcn». Schwrd. Hascr >/. Sch. ihrurer. — Weiter: Schön. vokalrs und LSchsisches. . — Se. Majestät der K önig wohnte, dem Dr. Journ. zufolge, inLondon am Jodannistage einer vom Punzen von Wales arrangirten Boiflellung des Polvspüls bei, zu welcher fast alle in London anweicnden fürstlichen Gäste erschienen waren. (Dieses Polosmel ist ein höchst interessanter Sport, dem Fußballspiel ähn lich. Nur wird cs von Reiter» gespielt. Mit Pritschen von ent sprechender Länge versehen, versucht die eine Partei Reiter einen Ball nach einem bestimmten Ziele hinzulreibcn, während die Gegen partei dies ebensalts mit Prttichen zn verhindern sucht. TasPolo- spiel erfordert die vorzüglichsten Reiter). An demselben Tage speisten Sc. Majestät bei Lord Fise. demselben Edelmann, der vor zwei Jahren Ueverbringcr des Hosenbandordens an Sc. Majestät war. An diesem Diner nahmen außer »»icrein König noch Theil: der Pciiiz von Wales, der Herzog von Cambridge, die Herren der Genter Deputation, Mr. Goschen» General Wolieley, Lord Roi'e- berry, Marquis Londondcrry. Sc. Majestät erschien an demselben Tage auf dem Balle im Buckingham-Palast, bei welchem der Prinz von Wales die HvnneurS machte. Am 25. d. M. beabsichtigten Se. Majestät einer Einladung zum Diner bei dem Minister Mr. Goschen Folge zu leisten. — Ec. Kgl. Hoheit Prinz Georg wohnte gestern Mi mit Heller ßlilHL sjlH 'L rZM-kruuvhoL'rpuvliuusg? r;ipvli,28 Misuv-'
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