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»Ür G»Nt,k. BdttrntenstN. str«md«»lisn. M« «nXvrrchenMm Lotitiffckia» >»«astm« dm, Likundiau»«»»: V!a> knm astd «orm r-äUbrRacstm. sonniaatv tzorm.N-iUbrMitiaist. Ü5>in»»t«: Gr »toki,,, r n« »a >»»nna««i dt» , UdiRachm,»»,«. «er noch, gNilasen « Es »»kinidiiui!»«« ncdmi» 'dmmMch namhqil, N»n,,tltlmi»»iikll»» ,,,. O»»»IP>r,ch,l»,U» »». U. vr.LitzZIvr'^sMiWsoii, Lpvstttt Lurs-fsllä, Verä»uunx dsldrckervck uoä aon dlagon ermtrwsock. I kl»» d« Utz I,av. Vorsanät nach Lusrrltrts. ^8i»IßxI. Dros^sii, 8t. tioltlmni. aromakp.edc'r Llpvolcrstotor« N»sseuI«Mup vom Xpakkeßor Kr«t/8ckm»r ui fthnm- xodllockddtv Mst^vnUItSr Ävr 4K«U. int/ ist 8er k«»t« unck Derselbe Marktsnpvtil,«ickrlct ävn slusron.^ioVsräiiuune u. heilt veränrb. ülaxen. 8t. Ootl Karst >st /n kaben in.lll.. xr.^aI<minI«.-u.7>r<'benk8I^.,.^patke>!..DeIie«tess"ess'b Eanstitoraisn, tVoiiuinn8Iimxen imst tiestinimrianen.''^ j lutnu Mllen, ^en! Oeril^dMei' tieraävlliilter neuer verbesserter ttenstruktien xc>ISN ruittte Iküelie» unst sekleektv Irkiporkultum.'. für Lnvitekseuo >mä n instar. lertixst I.tittk-d»li8tr. 19 V l-ütlkektmstl-. 19 !->x«cv»NUU: N»<Il^nan!> pr«,»i». I'r.I.» S!U>». » I» r »a»t l>I, u:ir. ;«»««««««»««««!««>««»««««««»»» ^ ^ Meuterei in Kamerun. Erkrankung des Benins, Hoiiiachrichten. Luxus bri Stagtsbailte». Handel «»V» deiuvkratiiche Verhältnisse, 'Allgemeiner Turnverein. Aichermittwöchs Eonecrt. Oiesidcnzthcaler. Schumannichc Singakademie. ; kill l N klitl8kti>icll. ^ IrWptzlmIr. 8. Handels- und Gewerbekammer. Sozial- Freitag, S. Februar. Politische«. Die Meuterei der Pvlizcisoldatcn in Kanicrnn hat in s r deutschen öffentlichen Meinung eine Gährung erzeugt. die zweierlei beweist: einmal, das; unser Volk den festen Witten bat. über die Austechtkialtuiig der Grundsätze der Menschlichkeit auch in den fernsten Gegenden, wo immer die deutsche flagge weht. zu wache», und zum Andern. wie tiefgehend das nationale Interesse an den kolonialen Angelegenheiten in Wahrheit trotz des pessimistischen Gebahrens der Kolonialfeinde ist. Zumal Kamerun ist von vornherein das ent-rnt «chic, der deutschen Bevölkerung gewesen und zahlreiche Bonmots, die der Volksmund in Umlauf gesetzt hat, be weisen die ungekünstelte Antheilnahme deS Nationalgeisles an dem Wohl und Wehe unserer Kameruner „schwarzen Brüder". Bisher freilich wiegte man sich allgemein in den Glauben, daß das „Wohl" der Kolonie einen bedeutenden Ueberschnß zu Ungunslen des „Wehe" aufweise. Um so größer ist die Enttäuschung, uni so pein licher die Verlegenheit, die sich angesichts der jüngsten.Hiobspost aus jener gelobten Gegend der Gemüther bemächtigt haben. Kamerun, das wir bisher für unsere „schwarze Perle" hielten, hat sich vor Kurzem in regelrechtem Aufstand befunden! Diese Alarm nochricht gelangte zunächst auf privatem Weg an die Ocfsmtlichkeil und erfährt nunmehr ihre Bestätigung durch den amtlichen Bericht des stellvertretenden Gouverneurs von Kamerun, Leist. Ter Bericht ist vom 1. Januar datirt und „meldet gchorsamst, das; seit dem 15. Tecembcr 23 Dahomesoldatcn nebst 13 Weibern gegen dm Regierung revoltiren." Tie thatsächlichcn Vorgänge bei der Meuterei werden in dem amtlichen Schriftstück in Uebercinstimniung mit den seiner Zeit hierher gelangten Privatbcrichten dargestellt. Ter Angriff der schwarzen Rebellen galt dem Gonvcrncurshausc und es war dabei hauptsächlich auf die Person des Gouverneurs Leist abgesehen. Dies erhellt n. A. ans folgendem Vorfall. Als ein kranker Unter oisizicr den Ansrührern cntgegcntrnt. rieten sie ihm zu. er solle zurückgehcn. Mit Kranken hätten sie nichts zu schassen. Es sei ihnen bloß darum zu thun, den Gouverneur zu tödtc». Tic Re bellen hatten den Letzteren zuerst in der in der Nähe liegenden Beaintcnkasino vcrmuthct. Infolgedessen wurden die ersten Schüsse auf das vorgedachtc Gebäude bgegebcn, bei welcher Gelegenheit eine tödtlichc Kugel den Assessor Riebov. dessen Andenken in den Annalen der deutschen Kolvnialpolitik dauernd erhalten bleiben wird, hinwegrafste. Die hierauf ins Werk gesetzte Bestürmung des GonverueurhauicS gestaltete sich so heftig und nachdrücklich, datz die Besatzung desselben sich schliesslich gezwungen sah. den Rückzug aus das Gouvcrnementssahrzeug „Nachtigall" anzntreten. Tic Kranke» und Verwundeten wurden auf ein anderes Schiff geschafft. Die Zurückblcibendcn begaben sich in ein nicht gefährdetes Tori ans dem entgegengesetzten Ufer des Kamerunslusses. Bei dem Rückzug bewies die Schwester Grethchen Margarethe Lenes einen bewun derungswürdigen Muth. indem sie mitte» im Kugelregen, ohne niit der Wimper zu zucken, aushielt. Tie Wiedereroberung der Kolonie begann am 30. December mit der Ankunft der „Hhänc". Die Auf ständischen wurden in den Busch getrieben und die eingebrachten Männer gehängt. Die Weiber traf die Strafe der Deportation nach im Innern gelegenen Stationen. Auf den Kops des Rebellen- anführers Mamadu wurde eine Belohnung von 100 Mark, auf den Kops der übrigen Rebellen eine solche von 50 Mark gefetzt. Der Einlicferer eines Dahomcweibcs soll mit 30 Mark belohnt werde». Soweit die chatsächliche Darstellung des amtlichen Schriftstückes Tie Erläuterungen, welche der Bericht über die Ursachen des Aufruhrs giebt. werfen ein wenig erfreuliches Licht auf die Art und Weise, in welcher der Mccgouvcrncur Leist sich der ihm ob liegenden Ausgabe entledigt hat. In erster Linie fordert die That fache, daß die Rebellen sich sämmllicher vorhandenen Laffenvorräthc l4 Geschütze, gegen 600 Jnsanterirgewchrc. 60 Karabiner. 80 Rcmiiigkongewehre. 18 Revolver, 400 Granaten und mehrere hundert Patroncnkistcn) bemächtigen konnten, zu der Frage heraus, ob der Eintritt dieser Eventualität bei genügender Wach'am keit nicht hätte voransgcschcn und verhindert werden können. Noch sträflicher als diese Nachlässigkeit erscheint aber das Ver halten des Kanzlers Leist, soweit es direkt aus den Ausbruch der Enicutc Hst,arbeitete. Ans dem Bericht geht nämlich hervor, daß die eigentliche Uffache des Aufstandes zu suche» ist in der Un zufriedenheit der Tahvmefoldaten mit ihrer Bezahlung, sowie in der Emt'örnug über de» bereits berichteten uiimcnschlicheii Aus pertscbuugsatt. der an den Weibern der Soldaten aus Befehl des Kanzlers vollzogen wurde. In Bezug aus rrstrrcn Punkt ist zu bemerken, datz auf Anordnung des Kanzlers die Löhnung der son- ttigen Polizcisoldatrn (während der Reknitcnzeit 20. sväter 30 Mk. pro Monat« den Dahoinesoidaten mit Rücksicht ans den für sie zwecks Loskaufs aus der Sklaverei gezahlten Preis vvrcnthnlten wurde. Sie erhielten nur Naturallöhnung, wodurch von vornherein ein Keim zur Unzufriedenheit gelegt wurde Das Signal zur offenen Empörung gab dann die Auspeitschung der Weiber. Zwei Stunden noch der Züchtigung brach der Aufstand los. Uebrr die Zweckmäßigkeit der erstgenannten Matzregcl kann inan vielleicht verschiedener Meinung sein. Aber die Auspeitschung der Weiber wird überall den, schärfsten Tadel begegnen. Mo» vergegenwärtige sich nur die Situation: die Weiber tibrr Fässer gelegt und den Kanzler Leist mit verschränkten Armen und einem grausamen Des votenlächeln auf den Lippen die Aiishguung überwachend, während die Heike Afrikasonnc herniederbrennt unv das „cwilisatorische" Wirken des Mannes mit ihren Strahlen verherrlicht! Im Interesse der Menschlichkeit ebenso sehr wie in dem unserer .Kolonialpolitik m»tz derartige» Auswüchsen der Regirrungsthätigkeit einzelner kolonialer Beamten mit unnachsichtiger Strenge cntgcgciigctrcteii werden. Die kolonisalmischen Bestrebungen haben auch einen hoben ideellen Werth, der die einseitige kalte Abmessung mit dein reale» Intereisenmatzstabc nicht verträgt. Ein Voll, welches diese ethische Grundlage der Kolonisation dauernd verleimen wollte, würde in der Achtung der civilisirten Nationen Einbuße erleiden. Im lieb rigen führt derJnteresseiistandpunkl ebenfalls zu einer bediiigunns losen Vernrihcilnng der Handlungsweise des Kanzlers Leist Wir sind in Afrika nicht ans Rose» gebettet. Die Franzoien bemühen sich in der nncigennützigsten Weise an allen Ecken und Enden des schwarzen Welltheils die lvnkumrenden Nationen der Muhe des Zugreiiens zu überheben. Tic Tuntoaien werden von der Grenze Algiers ans mit liebender Sorgfalt behütet. Timbuktn ist bereits besetzt^ worden, das Hinterland von Sierra Leone ist erst jnngst der Schauplatz von.Konflikten gewesen, die einem sranzvsüchcn VergewalligungSversuch ähnlich sehe» wie ei» Ei dem anderen und bei den jetzt in Berlin geführten dciitsch-iranzösischcii Grenzverhand- lungeu bemühen sich die Unterhändler der dritten Rennblik von dem deutschen Kameruner Hinterlandgcbiet mit der den Franzosen eigenen Grazie ein Stück nach dem anderen zu eskamotircn. Tentichland hat daher gerade inr gegenwärtigen Augenblick ver schärften Anlaß die stützen seiner Herrschaft in Afrika durch eine geeignete Behandlung der Eingeborenen nach dem in dieser Be riehung unübertroffenen Vorbildc Emin Paschas dauernder zu be festigen, als es durch das bloße Prinzip der Gewalt auch in seiner rigorosesten Durchführung möglich ist. Daß es dabei an der nöthigen Energie da, wo sic am Platze ist, nicht fehlen darf, ist selbstverständlich. Aber sachliche Encrgre und nutzlose Grausamkeit sind zwei ganz verschiedene Tinge. Ter Wunsch aller wahren Kolonialsreniide kan» nur dahin gehen, daß die Neichsregieriiiig ihre ganze Autorität einietzcn möge, »in das fernere Vorkommen von Ereignissen n la Kanzler Leist und Firma Wölber nnd Vrohm. die dem deutschen Name» Unchrc machen, in alle Zukunft zu verhindern. Aentschrcib- und Aernsprkch-Berichte vom 8. Februar. Berlin. Ncichstag. Die Berathung des Etats deS Innern wird beim Kapitel Patentamt fortgesetzt. Abg. Bassermann (ul.i bc mängelt, daßdieZahjilngssrist-BcstiminnngendcsnenenPatentgesetzcs ohne Weiteres ans vor Erlaß des Gesetzes eriheilte Patente An wendung finden. Dadurch erwüchse» mancherlci Schädigungen: namentlich würden im Auslände lebende Patentinhaber geichäoigt, die leine Kennlniß von dem neuen Gesetze hätte» und deren Patente inu, verfallen feien Die Verluste bezifferte» sich aus Millionen. Geh, Nach Hans: Die Ueberweining konnte ans Grund des neuen Gesetzes nicht anders vorgche», als wie sic geschehe». Tic älteren Patentinhaber seien öffentlich genügend ans die neuen Bestimm ungen hingcwieie». außerdem auch persönlich gemahnt worden. — Aba. Dr. LangcrbanS lireii. VolkStz.f: Die älteren Urkunden ent halten aber die Bestimmung, daß das Patent erst drei Monate nach dem Zahlungstennin crliicht. diese Frist war also den Patent- inhabe», tvlitraktmätzig eingeräumt. — Staatssekretär v. Bötticher bestreitet dies. Die Frist sei nur unter anderen Bemerkungen ans der Rückseite der Patcntnrknnde nachrichtlich angegeben. Auch BilligkeitSrücknchte» würden kein Abgehcn von dem Gesetz recht fertige», da die Patentinhaber ja persönlich Mahnungen erhalten haben. - Abg. Hammacher 'iiat.-lib.) kvnslatirt. daß das Gesetz segensreich wirke. Zu wniischeii >ei. daß das Patentamt in be sonderen Füllen auch den Staatsanwälten ans deren Ansuchen Gutachten erstatte. — Staatssekretär v Bötticher erwicdert, daß er dieser Anregung schon vor einigen Wochen zuvor gekommen sei — Beim Kajfflel „Reickispcrsichcrnngswefe»" heinüngelt Abg Schmidt Berlin (Svz.f das allzu lange Hinansichieden der Entschädigung der Unsallschiedsgcrichlk. In diese Schiedsgerichte kämen infolge des Wahlmodns nicht immer Arbeiter-Beisitzer hinein, die das Ben rauen der Arbeiter besäßet,. Bei Abmessung der Rente müßten die 'Arbeiter mehr mitziisprechen haben, als der von den Arbeit gebern zu sehr abhängige Vertrauensarzt, auch bei den Aerzten habe sich ein Proletariat herausgestcllt und es sprächen deshalb zu weilen auch bei ärztlichen Gutachten gewisse Rücksichten mit. — Geh. Rath v. Wödtke: Die BenisSgenostenjchasten haben sich durch aus bewährt. Einige Unzuträolichkeite» mögen sich gezeigt haben, namentlich in der Richtung, welche BerufSgenvssenschast nn einzelnen Falle in Anspruch zu nehmen sei: aber deshalb brauche nickt die ganze Organisation geändert :u werden. — Aba. Hüpede» stous.j spricht seine Genugthuring darüber aus, daß aus den Bersicherungs- kassen Mittel zum Bau von Arbeiterwobnungen gewährt würden und fragt, in welchem Maße dies bisher geschehen sei. — Geh. Rath v. Wödkte: 4',4 Millionen sind für diesen Zweck schon ver wendet und noch über 5 Millionen dazu zur Verfügung gestellt. Voraussetzung für solche Gcldanlegung ist natürlich, daß die An lage unbedingt sicher sein muß und daß der hinter der Versicherungs anstalt stehende Gcirantiecnvcrband seine Genehmigung giebt. — Abg. Sckocnlank (Soz.> verweist aus den großen Unterschied, der zwischen der oft- und wcstprcußnchrn landivirihschaftlichen Bcruss- gcnossenschast bezüglich der Zahl der theilwcffe und der dauernd Erwerbsunfähigen besieht. Noch größer sind die Differenzen, wenn man die Königl. sächsischen Genossenschaften in Vergleich zieht. Redner bittet die Regierung, doch einmal die Feststellungen der be rufenen Organe über die ErwerbSunfälffgkrit in den einzelnen Theilen des Reiches genau zu Piusen. — Staatssekretär v. Bötticher: Bei einer Revision des Gesetzes würden sich vielleicht die vom Borredner beklagten Uebelstände adstellen lassen. Eine Einwirkung ausdicRechtsbrcchimgdesRcichsversichrrungSamtesmilßich ablchnen. - Abg. Rösickc iwiio-lib.) wünscht Siispcndiruiigdes hiesigen be- riissgenosscnschaftlichcn Museums für die Wohlfahrts-Ein richtungen. Tic Beseitigung der bcrufSgcnvssenschastlichcn Organi sation würde die Unfälle beeinträchtigen, wofür die Berussgenosscn- schaft allein im Jahre 1892 438.000 NU. ausgewendet habe Redner verwahrt die Benifsgciiossenschastcn gegen den Borwins der In humanität und weift die Angriffe auf die Vertrauensärzte zurück — Abg. Wurm (Sozü: Die Gutachten der Vertrauensärzte lauten vft so, daß sie das Vertrauen der Arbeiter nicht erwecken können. Die meisten Unfälle seien dnrch Ueberarbeitung verschuldet. Es geschehe keineswegs Alles zur Verhütung der Unfälle, so geschehe nichts in der Weberei, um das Hcrausspringen der Webmckützen zu verhüten. In England werden die Maichincii gleich mit den angebrachten Schutzvorrichtungen verkauft. Bei Neuankngen sollte ohne vorherige Anbringung der Schutzvorrichtungen die Jnbetricb etzung überhaupt nicht genehmigt werden. — Der Rest des Etats >es Innern wird ohne bcmerkenöwcrthe Debatte erledigt. — Die Novelle znm Unterstützungswolinsitz-Gesetz wird mit der von, Abg. Molkenbuhr beantragten Strafbestimmung gegen Solche, die ihrer Untcrbaltungspslicht gegenüber ihren Angehörigen nicht genügen, »effnitiv angenommen - Morgen: Postetat. Berlin. Das Abgeordnetenhaus führte heule dir erste Bc- rathnna des Gesetzentwurfs, betreffend die Landwirthschastskammern. zu Ende und überwies die Vorlage einer 28er Kommission zur Vorberathung. - - Ter zwi'chen Preußen und Lübeck geschlossene Vertrag bc». den Elbc-Trave-.Kanal wurde an die Budgel-Kom- niissioii^venvieien. Die Herstellung des Kanals ivurdc nahezu von allen Seiten als iiothwcndig erkannt. In der Debatte wurde n. A. auch eine Kanalisirnng der Elbe empfohlen. Das prenßöche Staatsininistcrium hat beschlossen, den von dem Dointapitel in Fulda znm Kapstular Vicar gewählte» Domherrn Komv zur Aus übung der ihm als Kapitular Vicar znstehendc» bischöffichen Rechte und Verrichtungen zuzulassen. — Unter den Verunglückten, die ves dcni Eifeiibahnilniall bei Compisgne den Tod sanden, befinden sich auch zwei Personen aus Berlin, ein Kaufmann und eine Frau. Berlin. Der Kaiser begiebt sich morgen trüb, anläßlich des 25sähriaen Gedenktages seiner Einstellung als Offizier i» das 1. Gardereginieiit zu Fuß nach Potsdam, um o» der Regimcnts- seier und den, Tiner des Offizierkorps im Regimentshauic thcilzu- nehmen. — Ter Entwurf über Aufhebung des Identitätsnach weises hat die Sanktion des Kaisers erhalten und geht alsbald den« Bnndcsralh z». — Tic Bndgetkommiffion des Reichstages verhandelte beute über den Kolonialetat. wobei die Vorgänge in Kamerun lebhaft diskutirt wurden. Geh. Rath Kavier theilte mit. cs sei sofort ein Beamter zur Untersuchung der Thatiachcn nach Kamerun entsandt worden und bereits dort eingetrosscn. Man möge erst weitere Berichte abwarten, bevor man ein Urtheil fälle, lieber Leisler seien bisher nicht Klagen zur Kenntrriß der Negierung gekommen. Sehr scharf kritisire» die Abgg. Bebel und Richter die Vorgänge, namentlich die Prngrlung ver Dahomrv- Francn und den Ankauf der Tnhomchcr als Sklaven. Tic Debatte in der Kommiiswn wird morgen fortgesetzt. — Die Stcuerkommission des Reichstags beschloß heute. Wclteimätzc bei Rennen als Glücks spiele mit lO Prozent zu besteuern. Abg. Singer hatte 50. Abg. Richter 20 Prozent beantragt. Berlin. Die wirkhschaftliche Vereinigung des Reichstags nahm henle den Antrag v. Kardorir nach den Vorschlägen der Subtommsi'sio» mit allen gegen 3 nationalliderale Stimmen an. Die Untersuchung« Kommission in der Wähnmgssragesoll spätestens in 14 Tagen cinberuteii werden. Berlin. Der Kaffer trifft, wie verlautet, in den ersten Tage» der nächsten Woche in FriedrichSruh ein. — Für die Rati fikation des deutich-rnisiichen Handelsncrtwgs ist nach der „Frei sinnigen Zeitung" eine Frist vereinbart worden, welche mit dem 20. März ablänft. Darnach muß alio der Reichstag, bevor die Oitersericn beginnen, über den Handelsvertrag auch in 3. Lesung abgeftimint haben. — Tie Erwiederung des Kaisers aus die An frage des Herrn v. Lcveiww bei dem Diner beim Reichskanzler laiilct nach dcmiclbcn Blatte wörtlich wie folgt: „Ich bin weit davon entfernt, autz die Urbcrzeugnng eines Einzelnen cinwirkeil zu wollen, aber Sie müssen doch darüber klar werden, wie der Kaiser von Noviand diese Dinge auffaßt : er wird cS gar nicht ver lieben könnn,. daß Leute, welche bei Hofe ein und auSgchcn, welche meine Uniiorm tragen, in einer Sache gegen mich stimmen, welche von so weittragender Bedeutung ist. Köln. Ter Fesselballon der hiesigen Lusrichiffcr-Abthcilung. welcher infolge Zerreißens deS Taues wcggeftogcn war, ist nach längerer Schleiffahrt bei Hoertcr gelandet. Die beiden Insassen, zwei hiesige Offiziere, haben keinen Schaden genommen. H annovcr. Der Prozeß Katzstcin u. Genossen wegen der aus dem Werkstätten Bahnhof Lcinhauscn verübten großen Unter- schlcisc wurde dem Schwurgericht überwiesen, weil außer der Bc- nachtheiligung des Effenbahn-FiSklis Büchcrfälschungcn ange nommen werde». Die Verhandlung hat gestern den ganzen Tag und heilte mehrere Stunden in Anspruch genommen: es waren 36 Zeugen und 6 Sachverständige geladen. P aris. Ter französische Generalkonsul in Leipzig. Ehamov. ist zunl bevollmächtigten Minister ernannt worden: derselbe behält bis 'April die Leitung des Leipziger Generalkonsulats. Sofia. Die Krankheit der Fürstin Ferdinand ist Kindbctl- siebcr. Gestern Abend ist eine leichte Besserung eingetreten, doch ist die Gerahr noch nicht vorüber. Die Berliner Börse eröffnet? ziemlich fest, später stellten sich Schwankungen ei«, doch blieb der Grundtoii fest. Im Vorder grund des Verkehrs standen diejenigen Werthe, die durch den deutsch-russischen Handelsvertrag direkt berührt werden, in erster Linie Ostpreußen und Marienburger; auch die übrigen deutschen Bahnen waren höher. Von fremden Bahnen Warschau-Wiener bevorzugt, auch österreichische Bahnen befestigt, italkenische schwächer. Von Banken zog Deuttche Bank mehrere Prozente an aus Gerückte, daß die Dividende der Bank aus 8 Prozent bemessen werde. Auch die übrigen dcutschen Banken höher. Kreditaktieu prositirtcn später aus festeres Wien. Hüttenwertbe erzielten beträchtliche Conrs- crhöhungeil, während .Kohlenaktien aus malte Londoner Koblen- bcrichte anaeboten blieben Von fremden Renten waren Merikaner durch den Rückgang des Sffhervreiscs nngünstig bceinslußr. erholten sich ober später. Italiener schwächten sich nach ieilem Beginn aö, da die Verhandlungen der dculichcn Bankgnwpc in dem Erediio Mobrliare erfolglos geblieben sein sollen. Ungarn und Russe,c konnten sich nicht voll behaupten. Im Kassavcrkchr deutsche 'An leihen wenig verändert. Griechen niedriger angebcsten. auch amerikanische Bons niedriger. Von Jndnslriepapieren E einent- sgbrik bevorzugt, auch Mgschineiffgbrik gesiagi. Ehemnitzer Web- slnhl Isis Prozent, Kette IM Prozent höher Privaidiskont unver ändert. Nachhöric fest. — Wetter: Stürmisch. Weslnordwcstwind. i4ra»k<»r« ». M. Liklukt Cretnl Wo'/,. Duconlo I?«.M. Dec:^»cr Bank IZ5 I0. Lombarden so'/,- Laura iis./o. U„a. Gott» —Portuaic^n - Siemen» Rricdsan!. -. -irNiioff Dreodcn . gen Pari», ca Uhr Nachm.» Rente ss.os. Italiener 74,os, Lvainer W'». Poriuaiekeu ii.ss Tüttcn D.ss r>nse»,or»c iee.se, Otiomattdank kos es. Staaisvalm sause, Lombarden 241.2K. Bebauvicl Pari». Produkien ,SchI»k!>. Wen«, prr acbriiar 2I.M. der Mai?t»a,rit 21,70 rubia Svirituo der öcbniar S7.oo. der Mai?l»au» S7,so. siegend. Rubel ver »edruar ss.oo. der Mai Auautl SK.2S. rubia. „ Amsterdam. Produkten 'Schlick'. Wcinn der Man I4S. per Ma, 151. Rossen ver MLrz >os. ver Mai ivs. *— Dresden. Heute Abend wurde von den Stadtverord neten die dritte Büraerme ist er stelle^ besetzt. _Zu den vom Wahlausschuß vorgescklageiien 3 Herren: Stadtralb vr. Rare. Bürgermeister Sachse in Werdau und Bürgermeister Mucklicb m Lübau gesellte sich »och Stadtratb Hendel, und zwar iedenialks infolge einer der öffentlichen Sitzung vorausgegangcnen vertrau lichen Besprechung. Man mußte zwei Mahlgänge vornehmen. Im ersten lagen 60 Stimmen vor. Es erhielten Dr. Nake 33. Stadtrath Hendel 20. Bürgermeister Mücklich 14. Stadtverordneter Hartwig l > »nd Stadtrach Basier 1 Stimme. Der zweite Wahl gang brachte wiederum 60 Stimmen Diesmal sielen ans Dr. hinke äiff'Stadtrntli Hendel 22. a»s Bürgermeister Mücklich 8 und ans Swdtrath Bnlzer k Stimme. Es fft alio Dr. Nake zum dritten Bürgermeister Dresdens gewählt worden. An! Bürgermeister Sachse in Werdau fiel in beiden Mahlgängen nicht eine Stimme. Pfmw's SM «stidermnq. LL Vrts-iltr Aillitrci Gebr. Pfund, Vautz»trßr. 7S.